31 Kommentare

  1. Hans-Günter Felser sagt

    Ich finde, “die Scholle” ist für einen Bauern der erste, der maßgebliche Begriff und Wert. Wie er die Scholle versorgt, ist sein persönliches Gelöbnis oder das Zeichen des Versagens.Noch nicht mal so einfach ist es!
    Was geschieht mit dem Acker, den ich humusreich gestaltet habe, im nächsten Jahr?
    Da bekommt ein anderer den Acker und der ruft wieder alle Humusanteile ab! Nach mir die Sintflut!
    Ist das zukunftsträchtig?
    Wer lässt sich auf sowas ein?
    Wer kennt dieses Dilemma?

  2. Borchert Alexander sagt

    Liebe Kollegen,
    eine Geldforderung aufzustellen ist sicher medienwirksam, aber eher als Tropfen auf den staubigen Boden zu bewerten.
    Doch wie will ein Rinderhalter mit Geld seine Tiere satt bekommen?
    Die Bauernsolidarität wäre bereits im Juni gefordert gewesen. Ein Berufsverband muss da schon reagieren und seine Mitglieder dazubringen, dass bspw. ausreichend Stroh geborgen wird. Jetzt wäre es an der Zeit die Güllethematik aufzugreifen, um im Herbst die starren Regeln der DüVO etwas zu erleichtern. Auch da geht es um Solidarität, dass Berufskollegen mit wenig oder keinem Vieh etwas Gülle aufnehmen dürfen, ohne dass die Bürokratie zuschlägt.
    Vielleicht müsste man sogar über eine gewisse Entschädigung nachdenken, damit Biogasler etwas Grundfutter abgeben. Bakterien lassen sich wieder leichter hochfahren als ein geschmälerter Rinderbestand.
    Gleichzeitig muss man sogar die Chancen der Trockenheit ansprechen, dass es nämlich zu einer gewissen Marktbereinigung kommen kann, wenn “etwas schlechter” geführte Betriebe wieder ein Stück näher an die Betriebsaufgabe gebracht werden.
    Letzen Endes dient die Milliarde auch oft dazu, dass überhöhte Pachten weiterhin gezahlt werden können und die ausufernden Tilgungsraten an die Landtechnikindustrie doch noch geleistet werden können.
    Ich habe hier nur ein paar Beispiele aufgezeigt, wie komplex die Lage ist. Diese Lage können nur wir im Berufsstand lösen. Von der Politik werden wir auf diese Themen keine Antworten erhalten. Es braucht Vorschläge von unserer Seite. Dazu ist ein Berufsstand da.

    • Ottmar Ilchmann sagt

      “Gleichzeitig muss man sogar die Chancen der Trockenheit ansprechen, dass es nämlich zu einer gewissen Marktbereinigung kommen kann, wenn „etwas schlechter“ geführte Betriebe wieder ein Stück näher an die Betriebsaufgabe gebracht werden.”
      Ich finde, das ist eine ganz üble Aussage! Wer so denkt, sollte nicht von Bauernsolidarität sprechen.

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin Ottmar, ich lese aus der Meinung von Alexander etwas anderes heraus.
        Das ist ein Fingerzeig, eine Hilfe, für die jenigen, die aus meiner Sicht, immer der Meinung sind, irgend wie wird es schon weitergehen , der
        Staat muß uns ja helfen. Der Landwirt ist auch Unternehmer, der Staat muß garnichts,
        schon garnicht wenn ich es als Landwirt nicht verstehe meinen Betrieb wirtschaftlich zu führen. Alexander, für mich, Daumen hoch, für Deine erhliche Meinung.

      • Sandra Harms sagt

        @ ottmar ilchmann und @Brandenburgbauer
        Ottmar, ich bin selten mal deiner meinung, aber dieses mal stimme ich dir voll zu,
        Brandenburg bauer, fragst du dich nicht manchmal auch, warum wir mit immer mehr zum teil völlig weltfremden anforderungen überzogen werden, das wir immer vorschriften und auflagen bekommen oder auch das unser berufsstand in der politik immer weniger gehöhr findet? ?
        Mal laut gedacht, wir waren einstmals mehrer millionen betriebe, bummelig 200.000 sind noch über und es werden immer weniger und weniger, und damit auch unser einfluss, da heisst es dann ja “die paar bauern” , guck dir doch mal die wahlprogramme der parteien an, an wievielter stellen kommen wir denn… mal abgesehen von den grünen, und ich bin kein hellseher, aber ich sag dir schon mal vorraus wenn wir jetzt irgendwo auf seite 15 zu finden sind, sind wir in paar jahren auf seite 20…. der tag kommt auch wo bmel und bmu eins werden, wartet mal ab, das wird kommen. und wenns dann soweit ist, dann haben wir uns vorher nochmal halbiert, und garnichts mehr zu melden…
        Dieser Sommer wird zum großen aderlass werden, das steht fest, wer sich schon länger mit dem gedanken trägt aufzugeben, der wird grade jetzt, verstärkt drüber nachdenken, die reisleine zu ziehen, anderen kollegen werden die banken nahelegen aufzuhören, und so traurig es auch immer ist, es wird auch kollegen geben die den freitod wählen.
        So, und nun denkt mal bitte erstmal nach was ihr hier grad von euch gebt.

  3. Friedrich sagt

    Der DBV ist genauso abgehoben wie unsere Politiker in Berlin. Sitzen halt alle unter einer Glocke entfernt der Realität.

  4. Paulus sagt

    Liebe Bauern, jetzt scheißt euch mal nicht ein. Euer Vorturner hat sich zweifelsfrei ungeschickt verhalten, das ist aber auch schon alles und ich wiederhole es noch mal.
    Diese, im Vergleich zu gewissen anderen Ausgaben nahezu lächerliche 1 Mrd. im Bundeshaushalt, auf der in allen Medien herumgeritten wird, wäre doch von der Summe her und dem Grunde nach gar nicht das Problem.
    Allein die Art der Kommunikation war gelinde gesagt mehr als unglücklich. Das ändert aber nichts an der Erfordernis, angesichts dieser elenden Dürre, den betroffenen LW gewisse Hilfen oder Begünstigungen zu gewähren. Das versteht doch selbst die Tante Erna im 7.Stock eines MFH in der Stadt. Diesen Herrn Rukwied kennt eh keiner; über den Zustand mancher Felder hier im Rheinland zeigten sich indes auch ganz normale Mitmenschen eher besorgt. Zumindest die Landbewohner die es auch anders kennen.
    Ach so, selbst die Biofraktion fasst sich an den Kopp, wenn Biorindviecher in Notzeiten kein Heu oder sonst was aus konventionellem Anbau mehr fressen dürfen. Dann bringt Sie halt zum Tönnies und gut ist.

    • Inga sagt

      ” Das versteht doch selbst die Tante Erna im 7.Stock eines MFH in der Stadt”
      Ja sicher, weil sie noch weiß, wie notwendig die Landwirtschaft in unserer Gesellschaft ist!

      Sie hat noch klaren Menschenverstand, oder?

  5. Ehemaliger Landwirt sagt

    Wo genau sind die Kommentare von unseren Berufskollegen, die Herrn Rukwied für schwachsinnig halten, oder ist es nur die Meinung eines einzelnen?

    Wenn die IG Metall 3% mehr Lohn will, haut sie 6 % rein und jedes Gewerkschaftsmitglied steht dahinter.
    Landwirte meinen, man muss den Politiker auf die Schulter klopfen, denn wir sind selbst Schuld wenn wir keine Rücklagen bilden.

    Ehrlich gesagt,
    Bauern sind schon komische Menschen, Menschen die sich selbst zerfleischen, indem sie ihren Präsidenten in der Öffentlichkeit versuchen Lächerlich zu machen.

    Noch was,
    früher haben Bauern Kriege geführt, heute sind wir eine Hand voll uneinigen Hosenscheißer.

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin Ehemaliger, ich unterstütze Dich in Deiner Meinung. Ich staune, das Du soviel Zuspruch bekommst, ich bin auch dabei. Aber, warum Du das Veto bekommst, da schweigen sich die Befürworter bis jetzt aus.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Ich wundere mich auch, habe höchstens mit einem gerechnet, oder gar keinem.
        Es geschehen noch Zeichen und Wunder, selbst wenn die Sprache zugegebenermaßen etwas direkt ist.

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin Ehemaliger, der Hindergrund, Deiner oft mals geäußerten Meinungen, interresiert mich auch privat. E-Mail hj-gresch@outlook.com
      Ehemaliger, klinkt so,wie ich war einmal!
      Ich, bin Landwirt mit Herzblut und Leidenschaft, obwohl ich Rentner bin.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Du hast es richtig gesehen, ich bin ein Ehemaliger, ein Ehemaliger weil meine Söhne ein Studium vorgezogen haben. Der Betrieb war Schuldenfrei, aber Hauptberuflich war der Betrieb nicht weiter zu bewirtschaften.

        Die Realität muss man anerkennen, Melancholie ist fehl am Platze.

        Ps: Mail kommt später

    • Bauer Willi sagt

      Ich bin ausdrücklich NICHT der Meinung des Ehemaligen Landwirt. Und auch den Stil finde ich nicht besonders gut.
      Bauer Willi

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin Willi,ich gehe zu 98% Deiner Beiräge, mit Dir komform ,aber Deine Meinung
        zum Ehemaligen Landwirt kann ich nicht nachvollziehen,es fehlt mir einfach eine schlüssige Begründung ,warum Du dagegen bist.

        • Bauer Willi sagt

          Gerne. Er hat nicht kapiert, dass ich Rukwied deshalb kritisiere, weil er eine Aussage getroffen hat, die uns Bauern schadet. Ich bin im Verband, aber dieser Präsident ist nicht mehr tragbar. Ich werde trotzdem im Verband bleiben, aber auch weiter meine Stimme erheben.

          Im Übrigen “zerfleischen” wir Bauern uns nicht. Ich habe mit vielen Berufskollegen gesprochen, die alle, ohne Ausnahme, entsetzt waren über die Milliardenforderung. Nur: keiner sagt das öffentlich!
          Bauer Willi

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Man kann immer seine eigene Meinung haben, auch über Herrn Ruckwied,
            offensichtlich haben manche nicht begriffen, dass die Form der Kritik zum jetzigen Zeit kontraproduktiv ist.

            Beim besten Wohlwollen, dass deine Kritik auf Tagesschau. de gekommen ist, darauf wäre ich nicht stolz.

            Die Medien stürzen sich auf solche Kritik und die wird bis auf das Letzte ausgeschlachtet, nein, den dürregeplagten Bauern nützt das nichts.

            Schreibt einfach den Herrn Ruckwied eine Mail und legt eure Kritik dar, aber lasst die Öffentlichkeit aus dem Spiel.

    • Sandra Harms sagt

      Ehemaliger landwirt
      Hast du dich mal gefragt was da für leute sitzen? und wie die da hingekommen sind….
      Für mich ist eins klar, da sitzen einige die “wegbevördert” wurden. fängt im kleinen an, in den ortsgruppen, passt ein vorstandsmitgleid nicht wird er oder sie in den kreisvorstand (weg)gewählt… das gleiche spiel wider und zack sitzt die person im landesvorstand…..usw usw usw das ist überall das gleiche, bei feuerwehren, im schützenwesen, bei den grünen…. egal wo, es läuft immer so ab.
      Das ruckwind geld fordert ist ja nicht per seh schlecht, nur die art und weise, das macht jeder kleine agrar blogger besser. Der bundesvorstand, hats definiv nicht begriffen, das wir seit jahr und tag für die ganzen gelder in der kritik stehen, und dann kommen die auf so eine plumpe art und weise daher… als ich das letzte woche mitbekommen hab, dachte ich mir nur so, ist der noch bei trost, der macht grade das kaputt was unzählige von uns an öffentlichkeitsarbeit unentgeldlich leisten…. nun braucht sich keiner wundern, wenn leute aus der praxis kommen, die näher dran sind, und mal richtig auf den putz hauen, gegen die oberen. von daher, bin ich völlig mit willis meinung überein.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        @ Sandra

        Da wird nicht weggelobt vom Ortsverein, da ist man froh auf die wo diese Ehrenämter auch ausfüllen. Wie du noch auf Feuerwehren kommst ist mir schleierhaft, kann es sein, dass deine Informationen in diesem Bereich bei null sind?

        Entgegen deiner Ansicht, braucht einen großen Keil auf den Klotz, damit auch gehört wird.
        Sicherlich hast Du mal was vom Oderhochwasser, vom Elbehochwasser, das Hochwasser von Deggendorf und das fürchterliche Unwetter von Braunsbach gehört.

        Diese Menschen bekamen beträchtliches Geld für ihre Schäden, im Bereich Oder wurde zu einer eine Spendenaktion aufgerufen, die seinesgleichen sucht.

        Merkwürdigerweise werden Bauern beschimpft, wenn die bei Wetterkapriolen vor der Insolvenz stehen.

        Ich frage mich manchmal schon, warum ich mich hier und im Spiegel für Bauern einsetze. Habe schon Jahre gehabt, mit 2/3 Frostschaden, ohne je einen Pfennig, oder Cent gesehen zu haben. Jetzt könnte ich mich in die Hängematte legen, unter der Devise das geht mich nichts mehr an, aber die Landschaft besteht nicht aus großen Äckern mit eine Hänchenmastanlage wie in Dersewitz.

        • Sandra Harms sagt

          @ehemaliger landwirt, ich habe nie gesagt das es überall in jedem ortsverein,jeder feuerwehr usw stattfindet, natürlich hast du recht, das man durchaus froh ist überhaupt noch alle vorstandspositionen zu besetzen. aber auch jetzt gilt, man kann äpfel nicht mit birnen vergleichen, die situation in bayern,hessen oder auch niedersachsen ist eine andere als zb die in mec-pom. stichwort andere strukturen. wenn bei dir vor der haustüre alles in bester ordung ist, ihr top läute im vorstand habt ist doch alles gut, aber drauf zu schliessen, das es deshalb keine “wegbevörderungen “gibt find ich schn ein wenig zu kurz gedacht von dir, denn die gibts, und mir sind im meinem landkreis auch 2 fälle bekannt, einer im bereich feuerwehr und einer im bereich schützenwesen.
          nochmal zu den geldern, es geht schlicht um die art und weise wie agiert wurde, das ist doch das thema, es geht nicht drum das alle schimpfen was das zeug hält, sich über insolvenzen lust machen etc, es geht darum wie plump man vorgeht beim DBV. Fingerspitzen gefühl fehlanzeige!!! in zeiten wo eh schon jeder meckert ihr bekommt ja milliarden subventionen jedes jahr, kann ich mich nicht hinstellen und und von mir lassen “eine milliarde wäre wünschenswert”, da muss ich andere worte finden, einen anderen zeitpunkt wählen, und mehr gespür an den tag legen.

          • Obstbäuerin sagt

            Was die Form und das Gespür angeht, hat es der Herr von und zu Löwenherz einfach besser drauf. Übersetzt man seine netten Worte jedoch ins Bauerndeutsch, dann möchte er von den konventionellen Bauern ein oder mehrere Milliarden aus der ersten Säule zu seinem Klientel transferieren. Da kann ich nur sagen, das ist aber nicht nett.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Wie viel Kriege hat das deutsche Volk gewonnen?

        Die Unterlegenheit der Bauern hatte seine Gründe. Sie waren nicht erfahren im Kampf, sie waren den Rittern auch in ihrer Ausrüstung hoffnungslos unterlegen. Mit umgearbeiteten Arbeitsgeräten zogen sie in den Krieg. Dreschflegel und Sauspieße gegen Rüstungen, Schwerter und Kanonen – das konnte nicht gutgehen.

        Weil die Herren aber auch Angst vor neuerlichen Aufständen hatten, erfuhren die Bauern in einigen Regionen nicht nur Repressionen. So kamen die Herren im sogenannten “Renchener Vertrag” in der Ortenau den Bauern entgegen. Dort wird die Leibeigenschaft aufgehoben, die Heiratsfreiheit wird möglich gemacht und die Todfallabgabe wurde abgeschafft.

        Doch jetzt hängt die weise Fahne aus dem Fenster, der Bauernhöfe.

        • Mark sagt

          „Die Unterlegenheit der Bauern hatte seine Gründe.“ Hauptgründe: Keine Strategie, keine Disziplin!

        • Sandra Harms sagt

          @ ehemaliger landwirt
          das deutsche volk hat noch nie einen krieg gewonnen, die letzten deutschsprachigen die mal einen krieg gewonnen haben waren die preussen 1871-1872.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Der Deutsch-Französische Krieg von 1870 bis 1871 war eine militärische Auseinandersetzung zwischen Frankreich einerseits und dem Norddeutschen Bund unter der Führung Preußens sowie den mit ihm verbündeten süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt andererseits.
            Wikipedia

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