Bauer Willi
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Der Wolf in Niedersachsen – ein Bericht aus der Realität

In der FAZ vom 31.10.  stand nachfolgender Leserbrief zum Thema Wolf, auf den mich ein Freund dankenswerterweise hingewiesen hat. Ich habe Kontakt mit dem Verfasser Wilhelm Hogrefe aufgenommen. Er hat mir den Leserbrief zur Verfügung gestellt. Zur Einordnung auch der Text, den er begleitend an die FAZ geschrieben hat.

Sehr geehrte Herausgeber der FAZ,

als täglicher Leser ist für mich die FAZ „meine“ Zeitung. Selbst bei Reisen versuche ich, das Blatt an einem Kiosk zu erwerben. Gestern las ich dann auf Seite 17 den Bericht:
Der Frust der Landbevölkerung.

Als Teilnehmer dieser Versammlung kann ich bestätigen, dass Frau Kokenbrink sehr zutreffend berichtet hat. Gerne möchte ich das ergänzen durch eine Schilderung der
Lage hier in der Gemeinde Kirchlinteln, die sich östlich der Kreisstadt Verden befindet. Innerhalb von zehn Jahren sind wir zum „Wolfsgebiet“ geworden.

Meine Frau und ich pflegen in unserem früheren Pferdestall im Winter gut 40 Mutterschafe, die hier im Januar ihre Lämmer zur Welt bringen. Im Frühling sind das dann annähernd 100 Tiere. Sie gehören einem jungen Ehepaar aus unserem Ort. Beide sind berufstätig und wir als Landwirte unterstützen sie bei der Schafhaltung. Zumal dann auch ein Teil unseres Grünlands von den Schafen kurz gehalten wird, weil wir selber keine Nutztiere mehr halten, sondern Ackerbau betreiben.

Im Sommer grasen die vielen Schafe auch auf entfernteren Weiden. So auch im Sommer dieses Jahres, als Wölfe mehrere Übergriffe unternahmen, indem sie die Umzäumung von Weiden überwanden. Der junge Schafhalter brachte uns in einer Nacht im Juni 5 von Wölfen verletzte Schafe und Anfang August abends um 22 Uhr noch einmal 16 mehr oder minder durch Kehl- und Flankenbisse schwer verletzte Mutterschafe und Lämmer. Meine Frau und ich haben diese Tiere dann wochenlang gepflegt – wie im nachfolgenden Leserbrief beschrieben. Vier dieser Tiere sind noch immer nicht völlig wiederhergestellt.

Soweit zur Erläuterung, warum ich zum ersten Mal in meinem Leben „meiner“ Zeitung einen Leserbrief zusende.

Mit freundlichen Grüßen

Wilhelm Hogrefe

Hier der Leserbrief

Hohe Wolfsdichte mitten in Niedersachsen

Für den im Bericht der FAZ beschrieben Frust der Landbevölkerung, gibt es hinsichtlich der Wolfs-Problematik sehr handfeste Gründe: Mitten in Niedersachsen, in einem Halbkreis von 25 km östlich der Stadt Verden/Aller, leben mehrere Wolfsrudel. Annähernd 30 Wölfe sind hier jede Nacht unterwegs auf der Suche nach Nahrung. Neben Wildtieren zählen Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde zu den Opfern der Wölfe. Im Frühling und Sommer dieses Jahres kam es zu einer Reihe von Übergriffen – sogar innerhalb von Ortschaften wurden Schafe gerissen. Anfang August wurden hier, nur wenige Kilometer von der Kreisstadt entfernt, in einer Nacht 5 Schafe von Wölfen getötet und 16 zum Teil schwer verletzt. Bei uns im Stall wurden die durch Kehl- und Flankenbisse verletzten Mutterschafe und Lämmer mit Hilfe von Antibiotika und Schmerzmitteln wieder halbwegs gesund gepflegt. Das Leid dieser sanften Tiere geht einem sehr zu Herzen.

Im Elbe-Weser-Dreieck in den Landkreisen Cuxhaven und Stade werden zunehmend Rinder und Pferde von Wolfsrudeln in sumpfige Wassergräben getrieben. Diese großen Tiere sind dann nahezu bewegungsunfähig. Sie werden von den Wölfen bei lebendem Leibe angefressen. Jäger, die hinzukommen, dürfen weder die Wölfe erlegen, noch die unter entsetzlichen Schmerzen leidenden Pferde und Rinder erlösen. Vielmehr muss ein Tierarzt angerufen werden. Nur der darf dann handeln.

Alle 17 Ortschaften der Gemeinde Kirchlinteln mit ihren über 10.000 Einwohnern sind inzwischen Wolfsgebiet. Jäger, Reiter und Jogger berichten von Nahbegegnungen mit Wölfen – auch tagsüber. Kinder, die früher sorglos draussen in der Natur spielten konnten, werden von ihren Eltern ermahnt, nicht in den Wald zu gehen. Radfahrer aus abgelegenen Ortschaften nehmen einen Knüppel mit, um für eine Wolfsbegegnung gewappnet zu sein. Bis vor zehn Jahren gab es das alles im nördlichen und östlichen Niedersachsen nicht. Die von städtisch geprägten Menschen begrüßte „Wiedereinbürgerung“ von Wölfen beeinträchtigt die Lebensqualität im ländlichen Raum zunehmend.

Bereits derzeit ist die Wolfsdichte in bestimmten Regionen Niedersachsens höher als in jedem anderen Land Europas. Und die Vermehrungsrate von Wölfen beträgt 30% pro Jahr! Nun will der Bundeslandwirtschaftsminister, dass Wölfe in Zukunft bejagt und die überhöhte Bestände reguliert werden. Wie aus Berlin zu vernehmen ist, will der Koalitionspartner aber nur die Entnahme von „Problemwölfen“ zulassen. Im Elbe-Weser-Dreieck wurde eine solche Entnahme (Abschuss) vom Land Niedersachsen genehmigt. Es geht um einen Wolf, der nachweislich viele Schafe und Rinder getötet und immer wieder Zäune überwunden hat. Gegen die Bejagung dieses aggressiven Raubtieres hat ein selbst ernannter „Naturschutzverband“ geklagt und ein Gericht hat den Ministerentscheid aus Hannover aufgehoben. Dieser Wolf darf also weitermachen. Und dass in einer Region, wo Schafe zur Pflege der Deich enorm wichtig sind. Ohne Deichschafe ist der Schutz vor Hochwasser nicht zu sichern. Aber das interessiert selbst ernannte Wolfsschützer aus Berlin nicht. Die Menschen im ländlichen Raum fühlen sich zunehmend entmündigt. Der Frust nimmt weiter zu und damit auch die Staatsverdrossenheit.

Wilhelm Hogrefe
Landwirt und Vorsitzender des Gemeinderates

Zum Titelbild schreibt mir Wilhelm Hogrefe:

Dieses Schaf wurde Anfang August bei einer Wolfsattacke durch einen
Kehlbiss schwer verletzt. Es musste über eine Woche erhebliche
Schmerzen erdulden. Ohne Schmerzspritzen und Antibiotika hätte es
nicht überlebt. Dieses Foto entstand vier Tage nach dem Wolfsangriff,
bei dem ein Schaf getötet und 16 verletzt wurden.
Wir haben alle auf unserem Hof wieder gesund gepflegt. Man kann es
kaum mit ansehen, wie diese sanften Tiere leiden.

Gastartikel stellen die Meinung des Autors dar

 

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84 Kommentare

  1. Nicolai Asmussen sagt

    Moin vom Fjord

    Ihr alle kennt Seehunde.
    Große Augen usw, zum knuddeln.

    Vor ein paar Jahren galten sie als gefährdet, und man baute eine Aufzuchtstation.
    Mit ganz viel lecker Hering für alle.

    Jetzt ist der Seehund nicht mehr gefährdet. Werden die Heuler jetzt sich selbst überlassen?

    Nein, natürlich nicht.
    Wenn man erstmal angefangen hat, die Viecher zu schützen, gibt es kein Zurück.

    Grüße
    Nicolai

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  2. Sorry, aber dies möchte ich nicht vorenthalten.
    Andreas Kieling meint, der Wolf hat nur Interesse an uns und verfolgt uns weil er denkt, was machen die Menschen.
    Daneben steht ein Jäger der nicht laut lacht sondern zustimmend nickt.

    Das Jägerproblem ist dramatisch.

    https://vm.tiktok.com/ZNdTBg227/

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  3. firedragon sagt

    Wir haben am Freitag über unseren Bauernverband die freudige Nachricht erhalten, dass wir ab jetzt, für ein Jahr, in einem temporären Wolfspräventionsgebiet liegen.
    Wir haben jetzt, innerhalb der nächsten zwei Wochen, die Möglichkeit diverse Schutzvorrichtungen zu beantragen und diese eventuell gefördert zu bekommen.
    Was dabei höchst interessant ist, für Großvieh- und Pferdehalter – förderwürdig ist das Ganze nur, wenn es unter einjährige Tiere gibt 🧐

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    • Ja ja der Bauernverband überbringt erfreuliche Nachrichten zur Subventionsoptimierung.
      In Bayern gibt es wieviel km Zaun?
      Dieser Zaun behindert den natürlichen Wildwechsel und die Nachricht ist frei nach „Bärbel Bahrs“ bullshit.

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      • firedragon sagt

        Schätzchen,

        mir geht’s nicht um „Subventionsoptimierung“, mir geht’s auch nicht um den BWV.
        Ich brauche hier keinen Wolf, das zum Einen. Zum Anderen – ich bemängele die Förderwürdigkeit.
        Außerdem bin ich nicht in Bayern beheimatet 🙃

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    • Stadtmensch sagt

      Klagt nicht, fluchs den Antrag für eine wolfssichere Einhegung unserer Weidetierbestände gestellt! Das kurbelt die Wirtschaft an. Es ist doch vollkommen logisch, dass wir das dichteste Straßennetz, eine hohe Einwohnerdichte, Weidehaltung UND den Wolf als gezielt steuerbares Regulativ für die Hege von Wildtieren „implantieren “ wollen. Brauchen wir keine Profis ausbilden und bezahlen, die in der Gegend rumballern. Wir sind die Größten, wir schaffen das, weil wir sogar pünktlichen Bahnverkehr schaffen. Lasst uns 2m hohe Zäune durch die Landschaft ziehen, das ist nur konsequent.

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      • firedragon sagt

        Du, Stadtmensch,

        was ist los mit Dir? In letzter Zeit kommentierst Du seltsam.

        Zum Verständnis, meine Viehchers sind derzeit mit weißblau Litzen und einem 1cm blauem stromführenden Band eingezäunt.
        Rehe sehen Blau viel besser, als Weiß oder Rot. Die Zäune sind ganz und ich hatte noch kein verheddertes Tier im Zaun.
        Allerdings ist der Zaun recht niedrig.
        Wenn ich mich recht erinnere, bekäme ich meinen Tierschaden nicht ersetzt, weil mein Zaun nicht der Wolfsabwehrmaßnahme entspricht, wenn der kleine Süße, der sich hier rum treibt, zugreift.

        Meine Frage an Dich, Stadtmensch, was würdest Du an meiner Stelle unternehmen?

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        • Stadtmensch sagt

          Nicht ernst nehmen! Habe aus Bequemlichkeit die Ironie Marker nicht gesetzt. Wenn ich jetzt Landwirt wäre, würde ich die Weidetierhaltung beenden. Schade drum, aber geht leider nicht mehr.

          Die Blauen wählen, Baurecht abschaffen und überall Amazon- und Edeka Logistikbuden auf die Weiden stellen. Rüstungsbuden wollte ich sagen. Das ist was die Gesellschaft will.

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          • firedragon sagt

            Deine „Ironie“ ist mir nicht entgangen. Die war allerdings auch schon besser.
            Wie Du vielleicht mitbekommen hast, ist der Rindfleischpreis derzeit garnicht mal so miserabel, weshalb ich die Abschaffung der Tierhaltung jetzt noch nicht in Betracht ziehe.
            Das hier “ … Die Blauen wählen, Baurecht abschaffen und überall Amazon- und Edeka Logistikbuden auf die Weiden stellen. Rüstungsbuden wollte ich sagen. Das ist was die Gesellschaft will. …“ ist keine Option.
            Also, weiterer Vorschlag von Dir? Oder ist Abschaffung der Tierhaltung das Einzige, was Du siehst?

    • Limes sagt

      @firedragon Nehmt das Geld und baut Zäune da ist es gut investiert sonst haben die Städter mehr zum Ausgeben.
      Städter haben andere Prioritäten bei den Ausgaben von Steuergeldern. Berlin z.B plant 3,2 Mrd davon 2 Mrd von den 5,25 Mrd Euro aus dem Investitionsfonds (Sondervermögen der Bundesregierung) um bis 2040 statt 440.000 gesunder Bäume eine Million Bäume zu haben.
      Die Pflanzen aus eigener Kraft ohne externe finanzielle Unterstützung zu pflanzen dazu ist die Berliner Stadtgesellschaft mit fast 4 Mio Einwohnern (2025 = 3,9 Mio) nicht in der Lage.
      Mal so ein Tipp für die Berliner statt fast täglich ständig auf der Strasse zu demonstrieren gegen dies oder das, mit erheblichen finanziellen Auswirkungen auf den Staatshaushalt (Polizei Präsenz, Sachbeschädigungen, Verwaltungsaufwand Stadt/Bezirke…) könnten die Empörten doch einfach mal was nützliches tun, z.B Bäume pflanzen, Wolfszäune errichten, Schafe und andere Tiere vor übergriffigen Beutegreifern bewachen.
      Natürlich muß man auch Verständnis haben für die Stadtgesellschaft warum sich anstrengen und selber machen wenn andere ihre Ideen finanzieren dann hat man auch Zeit wieder neue Ideen, die man sich wieder von anderen bezahlen lässt, zu entwickeln, Schilder zu malen und sich zu empören.
      https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2025/11/berlin-abgeordnetenhaus-baumentscheid-sondersitzung-stadtbaeume.html

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      • Stadtmensch sagt

        @Limes, ganz schön dünn. Bei mir in der Nachbarschaft gibt’s ein schönes Biotop mit reichlich Stadtnatur (Hainbuchen, Wildkirschen, Saalweiden). Heute waren die Vermesser da. Also das wird in absehbarer Zeit in Stellplätze verwandelt. Die Vermesser wurden vom Großinvestor beauftragt, der das Gebiet jetzt hier „entwickelt“. Muss ja Kapital verwertet werden. Was soll ich protestieren? Die Welt will nicht gerettet werden. Auf gehts…

        • Limes sagt

          @Stadtmensch dünn sind die Ausreden und Ablenkungsmanöver wenn auf das städtische Umfeld geschaut wird. Das Verhalten der Stadtgesellschaft haben sie nicht kommentiert deshlab gehe ich davon aus sie stimmen meiner Einschätzung zu.
          Schade für das Biotop falls es umgesetzt wird. Hat der Großinvestor den Vermesser einfach so geschickt ohne Baugenehmigung oder haben der von der Stadtgesellschaft gewählte Rat und die Verwaltung eine Baugenehmigung erteilt. Falls ja hoffe ich ja nicht mit der Auflage Ausgleichsflächen womöglich in einer Landgemeinde nach zu weisen.

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          • Stadtmensch sagt

            Die Stadtgesellschaft soweit ich das überblicken kann, ist gut drauf was „Pflanzambitionen“ angeht. Im Kampf mit dem Grünflächenamt wird um jede Baumscheibe gerungen. Stadtgrün bringt nun mal in erster Linie nur Kosten. Ist sie einmal etabliert, geht der Kampf weiter gegen Hundehalter, die sie als Abort für Hasso brauchen und Hausmeister. die sie mähen wollen. Das Wahlverhalten der Stadtgesellschaft hier ist seltsam. Wir haben jetzt zwei AfD Fraktionen im Stadtrat. Schwamm drüber

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    • Ferkelhebamme sagt

      Hier ausschließlich für Schafe. Nachdem in Niedersachsen jetzt ein dreijähriger Warmblüter gerissen wurde, hinterfragbar. Die ganze Herde ist in Panik durch den Zaun und im Dorf rumgelaufen. Reines Glück, dass es keine Toten durch einen Crash mit einem Auto gegeben hat. Konsequenterweise müsste man um jede Pferde- und Rinderweide eine 2m Mauer ziehen

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  4. Unbekannt sagt

    Danke für diesen Bericht ! Ich bin Mutter und Tierhalter. Ich habe Angst meine Kinder in der Dämmerung ( hier auf dem Land ) zur Bushaltestelle gehen zu lassen . Ich habe Angst sie mit dem Fahrrad zu ihren Freunden ( ein paar Höfe entfernt) fahren zu lassen . Ich selbst bringe den Müll nicht mehr alleine an die Strasse wenn es dunkel ist . Meine Tiere sind nur noch ein paar wenige Stunden am Tag draußen . Das sind nicht nur extra Kosten, es ist auch Stress für die Tiere . Die Grauen laufen hier fast täglich lang , anzeigen tut dies mein HSH , zeitgleich finden wir hier Fährten und Losungen . Die Wölfe jagen am frühen Abend Wild über die Straße , ein paar Meter vor Fahrrad fahrern. Es ist nur eine Frage der Zeit bis es den ersten ungemütlich Zwischenfall zwischen einem Kind und den Grauen gibt . Es gibt Menschen die sind nur noch mit “ Waffen “ draußen unterwegs . Früh morgens hat jeder Fahrrad fahrer , auf dem Land , mehr als nur einen Knüppel dabei, man weiss sich nicht mehr anders zu helfen . Wir werden im Stich gelassen und verhöhnt. Das schürt Wut und hilft somit niemandem .

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    • Margaretha Boesch sagt

      Abfahre mit Woelfen!!!Die Anhaenger die Woelfe lieben sollen Sie im Zoo anschauen.Unerhoerlich was man den Zuechter der Schaafe usw antut.das muessen diese buessen diedas befuerworten!!!!!!!

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  5. Weidetierhalter sagt

    Guten Tag,
    da ich aus dem Elbe Weser Dreieck komme und von der Thematik betroffen bin, möchte ich zu diesem sehr guten Leserbrief etwas ergänzen:
    zum einen haben wir sehr viele Wölfe die Nutztiere reißen, was auch der Topographie geschuldet ist, welche sehr gute Jagdmöglichkeiten bietet, zum anderen gibt es hier eine Wölfe die bereits das reißen von Nutztieren in ihrer Kinderstube Burgdorf gelernt haben.
    Die noch bis morgen zur Entnahme genehmigte Wölfin ist zwar auch keine falsche, da sie tatsächlich bereits erhebliche Schäden verursacht hat – jedoch handelt es sich nicht um die verursachende Wölfin der Risse in Steinau hinter zumutbaren Herdenschutz der letzten Wochen, das ist ein ganz anderes Rudel. Das Rudel welches für die Risse in Steinau verantwortlich ist, hat auch im letzten Jahr einen Hengst von 1,60m Rückenhöhe aus einer 19 köpfigen Herde gerissen und hat ebenfalls eine lange Riss Historie.
    Das töten von Weidetieren durch Jäger kann von den Behörden angeordnet werden, gerade wenn nicht genug Tierärzte, Medikamente verfügbar sind oder die Tiere nicht spritzbar sind.
    So war es bereits in den letzten Jahren im Kreis Uelzen mehrfach angeordnet worden.
    Was derzeit auffällt ist, dass sich weder die Politik noch die Gesellschaft und auch viele Tierhalter nicht genügend mit dem Thema Wolf auseinander setzen, dabei haben wir es seit 30 Jahren in Deutschland und Tierzuchtverbände sind seit 1993 in Gespräche eingebunden.
    Mit freundlichen Grüßen von der Nordsee

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    • Kemetbauer sagt

      @W
      Es ist richtig, dass das Töten von verletzten Weidetieren durch das Veterinäramt angeordnet werden kann. Es kann jedoch kein Jäger dazu verpflichtet werden. Falls kein Jäger dazu bereit ist, muss die Polizei den Job erledigen.

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  6. Peter sagt

    Sollte hier nicht eine zufällige Namensgleichheit vorliegen, schreibt hier kein „kleiner Gemeinderat“ mit landwirtschaftlichem Hintergrund. Ich sehe hier (wieder einmal…) genau diese Spezies von Berufspolitikern, welche im gesicherten Ruhestand plötzlich die eigentlichen Themen ansprechen. Mit dem Parteibuch und dem richtigen Posten wären viele Jahre Zeit gewesen, das Thema Wolf offensiv anzugehen, aber dann hätte man ja seine Comfort-Zone verlassen müssen. Leider ändert sich mit dieser Einschätzung nichts. Die Wölfe sind nicht einfach mal so eingewandert und viele Jahre nur ein Problem von Ostsachsen und Brandenburg gewesen. Weiter westlich hat das kaum jemanden interessiert. Jetzt ist das Geschrei groß, weil es die Fläche betrifft. Jede vernünftige Diskussion läuft ins Leere, weil es so keine Lösung gibt. Um mich herum sind Risse von Nutztieren Alltag. Mir graut jetzt schon, wenn es meine Tiere betreffen wird. Das Lügengebilde ist so gefestigt, dass sich erst etwas ändern wird, wenn Menschen mit Todesfolge angegriffen werden. Dabei wird wohl wieder relativiert werden, bis es Kinder betrifft. Die Rissgutachter mit toller techn. und mobiler Ausstattung werden sicher den Gerichtsmedizinern professionell zur Hand gehen. Hier noch ein Artikel aus dem aktuellen Geschehen: https://moderner-landwirt.de/wolfsriss-in-kemnitz-bei-goerlitz-traechtiges-rind-brutal-gerissen/

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  7. Heinz Rolf sagt

    Die 2% naturverbundene Landbevölkerung hat doch keine Chance gegen die Büronatursachverständigen und Wolfskuschler. lch denke wir müssen auf die nächste Seuche warten, wie bei Gänsen und Kranichen oder Wildschweinen oder Kanichen bei Überpopulation. Bisher haben die NGO s noch nie das Mass bei Eingriff in die Natur gefunden.

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  8. Andreas der Troll sagt

    Grundsätzlich muss man schon sagen, dass der Wolf schon vor den Menschen in Mitteleuropa gelebt hat. Er hat deshalb mindestens das gleiche Recht wie wir Menschen hier den Lebensraum zu nutzen.
    Auf der anderen Seite leben allein in Deutschland schon jetzt über 10 Millionen zahme Wolfsnachkommen, die Hunde, die alle vom Wolf abstammen. Damit ist ein Aussterben der Wölfe und ihrer Nachkommenschaft nicht zu befürchten, auch wenn sie wieder bejagt werden sollten.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Homo sapiens wanderte vor 40.000 Jahren nach Mitteleuropa ein und verdrängte den Neandertaler. Ich finde, wir sollten das Unrecht gutmachen und alle Mitmenschen vertreiben, die keine Neandertaler-Gene in sich tragen.
      Und ich denke, wir Germanischstämmigen sollten uns zurückziehen und den Kelten wieder unser Land zurückgeben. Die haben nämlich vor uns hier gelebt und mussten sich in die Bretagne, nach Wales und Irland zurückziehen wegen unseres Eindringens.

      Beim Wolf ist das so. Vor 40.000 Jahren gab es hier Säbelzahntiger, Höhlenbär, Höhlenlöwe und Höhlenhyäne. Die sollten wir gentechnisch wiederherstellen, um das Unrecht gutzumachen.
      Man hat zwar in Sibirien einen riesengroßen Wolf aus dieser Zeit gefunden,
      https://www.derstandard.at/story/2000104878159/riesiger-schaedel-eines-wolfs-gefunden-der-vor-32-000-jahren
      aber dass der bei uns auc lebte, ist nicht bewiesen.
      In Würzburg hat man ein Skelett einer kleinen ausgestorbenen Wolfsart gefunden.
      https://en.wikipedia.org/wiki/Canis_mosbachensis
      Man weiß, dass es in Italien schon vor 400.000 Jahren moderne Wölfe gab. Aber seit wann gibt es die bei uns?

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      • @Elisabeth Ertl

        Ihren Worten ist nichts hinzuzufügen.
        Vielleicht noch, dass nicht mal die Härtesten eine Ausrottung des Wolfes wollen.

        Es geht darum aus der Erfahrung zu lernen und dem Raubtier Paroli zu bieten damit er sich nicht so sicher fühlt sich immer mehr den Menschen zu nähern.
        Er sollte uns als Stärkeren Gegner wahrnehmen… Mal so laienhaft formuliert.

        Die Schreibweise von „Andreas der Troll“ erinnert mich an einen bekannten erfolgreichen Blogger mit einem qualitativ hochwertigen Blog.
        Ich hoffe, sie sind da nicht auf einen Fake reingefallen, wo einer eine Diskussion beleben will. Ich kenne nur einen, der mehr Panik vor Trollen als vor Wölfen hat.
        Aber bei WordPress ist alles möglich und nichts nachzuweisen. Auch hier eine Unschuldsvermutung… 

        • Peter sagt

          „Vielleicht noch, dass nicht mal die Härtesten eine Ausrottung des Wolfes wollen.“
          Doch ich…und ich bin damit nicht allein. 1740 wurde „hier“ der letzte Wolff geschossen (der vorletzte lt. Inschrift 56 Jahre zuvor…) und dieser Zustand war auch gut so. https://www.laussnitz.de/besucher/wolfsdenkmal/ Erst danach ist irgendwas schief gelaufen.

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          • Elisabeth Ertl sagt

            Die Russen wollten in den 1970er Jahren den Wolf ausrotten und haben es nicht geschafft. In Mitteleuropa war das nur möglich, weil es im 19. Jahrhundert fast keinen Wald mehr gab. Das Viech ist im Dickicht einfach nicht zu finden, Sorry keine Chance!

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            • Reinhard Seevers sagt

              Râusper….Russland ist das größte Land der Erde. Insofern war das angestrebte Ziel wohl eher etwas gewagt.🥴
              Für Liechtenstein ist das schaffbar.

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  9. Civilitas sagt

    Dank für das Aufgreifen dieses Themas.

    Rotenburger Kreiszeitung, vor geraumer Zeit: Bericht eines Mädchens, das auf dem Weg per Fahrrad zur Schule (oder Ausbildungsstelle) in der Morgendämmerung eines Waldgeländes eine unheimliche Begegnung mit mehreren Wölfen hatte. Die Todesangst der jungen Frau war geradezu beim Lesen spürbar. Und darunter, wie konnte es anders sein, folgte prompt die Stellungnahme des ach so abgeklärten Herrn Wolfsbeauftragten, der aus der Sicherheit seines vom Steuerzahler geheizten Kommunalbüros heraus das Ganze für den tumben Leser glaubte einordnen zu müssen. Wäre ich der Vater des Mädchens gewesen, hätte ich diesen Menschen zu einem nächtlichen Waldspaziergang gebeten.

    Gibt man bei einer Suchmaschine „Wolfsbeauftragter“ ein, so poppen hoch: Wolfsbeauftragter, Wolfsberater, Wolfsberatende, Wolfsmonitor, Wolfsmanager, Großkarnivorenbeauftragter und auch Ansprechperson für die Dokumentation und Beratung im Zusammenhang mit Wölfen. Nicht zu fassen.

    Wie hartherzig und gefühlskalt muss man sein, um nach den Berichten über gerissene Nutztiere samt dazu gehöriger Photos sowie den Meldungen über Angriffe auf Menschen der Ansiedlung von Wölfen das Wort zu reden? In einer dichtbesiedelten und mit Weidevieh bestandenen Kulturlandschaft haben Raubtiere nichts zu suchen. Sie gewähren zu lassen, ist kein Ausdruck von Naturschutz, sondern einer von den selbst nicht betroffenen urbanen Zentren und dort ansässigen Ministerien, Parteibüros, Sendeanstalten, Zeitungsredaktionen, Bischofssitzen und NGO ausgehenden intellektuellen Verwirrung.

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  10. Ludwig sagt

    Ja die Wölfe halten die Tierhalter überall in Atem. Ich zähle auch täglich meine Schafe durch. So lange unsere Klimareligion herrscht wird sich auch nichts ändern ? Aber was passiert gerade ? Die Geldgeier erkennen , daß das große Geldverdienen am Ende ist und wechseln jetzt in die Gegenrichtung. Erstaunlich ist die 180 Gradwende von Gates , dem finanzstarken Klimaanheizer , der jetzt argumentativ für die Armen spricht und so sein Vermögen mit den Klimaanpassungsstrategien verdienen will. Vorsorglich hat er sich schon soviel Ackerland eingekauft um auch dort kräftig Geld zu machen. Dies ist natürlich ein Schlag gegen die Klimareligion und somit gegen die ganze Ideologiebewegung. Das wird vorerst der Weg in die Realität sein und manch einem Politiker auch die Glaubensbasis entziehen. In diesem Zuge wird das auch die Wolfspopulation betreffen und reduzieren. Auch wenn das in Deutschland etwas später kommen wird , aber der Irrweg in Klimaneutralität ,grüne Energie , übertriebener Hausisolierungswahn, Gas-, Kohle- und Atomaus wird gestoppt und umgekehrt wenn wir hier den Wohlstand und Industrie behalten wollen. Auch die Politik wird sich um 180 Grad drehen müßen , oder abgewählt werden , denn die Betroffenen dieser Vernichtungspolitk ist in zwischen so groß , daß nachhaltig da nicht gegen an zu kommen ist. Die alte Politik wird so abgewählt und ein neuer Politkansatz kommen. Bei der Folgenabschätzung dieser Ideolgiepolitik wird so mancher bisher um sich schlagende Politiker seine Vernichtungspolitik in Wirtschaft und Coronazeit vor Gericht verantworten müßen und dann wird es lt. Peter Hahne das Klicken der Handschellen zu hören geben.

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  11. Stadtmensch sagt

    Also ich brauche keine Wölfe. Schon gar nicht in Deutschland, wo dann unvermeidlich ein bürokratisches Ungetüm namens Wolfsmanagement eingeführt werden muss. Entnahme von Problemwölfen, kriegstüchtig, siegfähig… Diese Gesellschaft kriegt nix mehr hin außer auf den DAX zu glotzen. Ich warte auf marode Deiche und ein Valencia- Moment.

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    • Kemetbauer sagt

      @S
      Die Zielsetzung des Wolfsmanagements ist die Vermeidung von Schäden an ldw. Nutztieren. Diese Bestrebungen sind überflüssig, wenn wir, wie es auch in den skandinavischen Ländern praktiziert wird, die Wolfspopulation auf den gesicherten Erhaltungszustand zurückführen würden. In D. würde das bedeuten, dass wir 70% des jetzigen Bestandes in den Trophäenzustand überführen könnten. Dann wird es zwar immer mal wieder Risse geben aber solche vorwitzigen Wölfe würden sofort entnommen werden dürfen.

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    • Arnold Krämer sagt

      Es sind die Politiker, die nicht bereit und in der Lage sind, ihre Fehler einzugestehen und zügig zu korrigieren. Die Gesellschaft ist insofern beteiligt, als sie immer wieder gleich wählt und trotzdem anderes erwartet.

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      • „ Die Gesellschaft ist insofern beteiligt, als sie immer wieder gleich wählt und trotzdem anderes erwartet.“

        Dann bleiben nur die Blauen auf dem Wahlzettel.

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    • Ja,
      Ist aber auch so, wer macht sich schon Grdanken um morade Deiche

      Muss halt mehr publiziert werden, damit dafür mehr Hintergrundverständnis aufgebracht wird,
      Wie gefährlich es ist, wenn der Wolf das verhindert, durch das Schafereißen.

      Er gehört nicht mehr in unsere Kulturlandschaft.

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      • @Inga

        100% Zustimmung
        Es schadet auch nicht, mal mit einem Wanderschäfer zu sprechen.
        Der hiesige hat mir mal erklärt, dass es nicht ein großes Massaker braucht mit viel toten Schafen.
        Eine Nacht mit einem Wolf reicht, dass das Herdengefüge durcheinander ist und der Schäfer nur noch aufgeben bzw. die Schafe abschlachten kann weil die Herde nicht mehr zu managen ist. 

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    • Bauer Willi sagt

      @Elisabeth Ertl
      Tatsächlich gibt es keinen „wirksamen Herdenschutz“. Bei Zäunen scheint man das mittlerweile zu erkennen (es gibt keinen Zaun, der den Wolf nachhaltig auf Abstand hält) und Herdenschutzhunde können es auf Dauer auch nicht richten, zumal es die notwendigen Hunde an Zahl nicht gibt.

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Selbst wenn es sie gäbe: ein durchschnittlicher österreichischer Bauer hat 27 Schafe, um damit Restflchen zu nutzen.2Hunde braucht man mindestens. Die fressen rechnerisch gleich die produzierten Lämmer auf.Das hat dann nichts mehr mit Landwirtschaft zu tun.

        15
      • Thorens sagt

        Ich frage mich schon länger, warum bei einem Wolfsschutzzaun anscheinend andere Kriterien gelten, als beim Schutzzaun im Wolfsgehege, wo über dem eigentlichen Zaun noch 3 Reihen Stacheldraht angebracht sind.

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    • Limes sagt

      eine Möglichkeit Verständnis für die Tierhalter zu erzeugen ist sensibilisieren, visualisieren und informieren durch Schilder mit Bildern von geschädigten/getöteten Tieren (Schafe, Rinder…) am Tatort. Gerade in den Tourismusorten in den Alpen kann eine hohe Anzahl von Städtern/Urlaubern aber auch Einheimischen erreicht werden. Motto ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Die Betroffenheit das diese Übergriffe an einem vertrauten Urlaubsort geschahen bleibt in Erinnerung und wirkt stärker als anonyme Berichte in Medien wenn überhaupt berichtet wird.

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  12. Reinhard Seevers sagt

    Vielleicht ist die Häufung im LK Verden ja auch eine Folge der Etablierung des Wolfscenters in Dörverden….? Sollte man mal „wissenschaftlich“ betrachten, vielleicht wittern die als “ intelligent“ bezeichneten Tiere die Kollegen? Könnte doch sein. Vielleicht kommunizieren die sogar…..😉

    12
    • Arnold Krämer sagt

      In der Region sind die Jäger vielleicht auch besonders vorsichtig/zurückhaltend bei der Selbsthilfe, weil zuviele Wolfsfreunde unterwegs sind 😎

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      • Reinhard Seevers sagt

        Auffällig ist, dass sich die Population östlich der A27 entwickelt hat und das Wolfscenters sich westlich befindet. Wildschutzzäune entlang der Autobahn in Kombination mit wenigen Querungen können bisher ein Überspringen nach Westen, hin zu den eingesperrten Artgenossen verhindert haben. Nicht mehr lange und die Zusammenführung freier und inhaftierter Wölfe ist vollbracht! 💪👍

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        • Pälzer Buh sagt

          Mit der Tatsache: Die „Inhaftieten“ Wölfe haben einen (1) Meter tiefen Untergrabungsschutz und einen 4 Meter hohen nach Innen (und Aussen) hin gerichteten,mit Stacheldraht gesicherten und stabilen Zäunen umgeben. Zur Zusammenkunft wird des nicht kommen.
          Dagegen sind die Aussensicherung (Umzäunung) gegen Wilde Wölfe in Wildtierparks lächerlich.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Ich stelle mir das interessant vor, wenn außerhalb des Wildgatters ein Rudel Wölfe campiert und dauerhaft dort entlangschleicht und das Rudel innerhalb, entsprechend innen entlang des Zauns sich schnuppernd den Artgenossen gegenüber sieht. Was wohl die Besucher dann machen sollen….oder werden die „wilden“ Artgenossen dann evtl. temporär zu den Eingesperrten gelassen, weil die Besucher wollen, dass sich die beiden Gruppen artgerecht paaren sollen/müssen….die süßen Tierchen müssen doch zusammenkommen dürfen. Oder wird gefordert werden, die Eingesperrten endlich in die Freiheit zu entlassen…ich bin gespannt.🤡

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      • können das Wolfsfreunde eigentlich d nämlich richtig beurteilen?
        Das ist doch für die eher nur eine Ideologie, oder?

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    • firedragon sagt

      Ich bin gerade an einer Tanke bei euch hier oben im Norden und schaue auf eine Werbetafel eures Wolfcenters Dörverden … hübscher Wolf 😄

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      • Pälzer Buh sagt

        Wenn du wieder Pfälzer Boden unter den Füßen hast, schau doch einfach bitte mal hier rein:
        Wolfsnachweise Rheinland-Pfalz . Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft https://share.google/r5dqO0Cv8oL2t2jrW

        Interessant ist auch im Bezug auf den Wolf (und Wald) das neue Jagdgesetz (2027) in RLP.
        Grauenhaft,… .

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  13. Christian Bothe sagt

    Einfach nur gruselig! Der Wolf gehört nicht in unsere Kulturlandschaft in dieser Größenordnung! Er muss und sollte dezimiert werden, um eine weitere Nutztierhaltung zu ermöglichen! Der Staat sollte endlich handeln und nicht wieder erst den „Oberlehrer EU“ fragen…Ergänzend noch, das ich den Wolf als ein intelligentes Tier schätze, aber in unseren Breiten gehört er so nicht hin!

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    • Kemetbauer sagt

      @CB
      Doch, er gehört auch in unsere Breiten. Da er, wie Sie selbst sagen, ein intelligentes Tier ist, würde er bei bestimmten Maßnahmen auch die Konsequenzen aus ihnen ziehen. Die Bejagung in der Feldflur und in der Nähe von Siedlungen, würde bei ihm sehr schnell einen Rückzug in entfernte Areale zur Folge haben. Außerdem würde er den Menschen endlich wieder als Feind und nicht als Freund wahrnehmen. So könnte ich mir eine Koexistenz vorstellen.

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      • Christian Bothe sagt

        Kemetbauer: den hatten wir zu DDR-Zeiten im Tierpark oder Zoo! Das war gut so und ist den Weidetierhaltern gut bekommen, den vielen Wanderschäfern und Mutterkuhhaltern…

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  14. Frikadellen piet 47 sagt

    guten Morgen das ist ganz schön heftig was da geschrieben steht. man kann nur sagen, dass die Politik und die Tierschutzverbände versagt haben! man sollte sich mehr um so etwas kümmern, als darum dass vielleicht das Schwein im Wasser zu wenig Platz hat. ich hoffe ja das jetzt endlich was passiert und die Politik den Wolf zum Schießen frei gibt! schönen Sonntag

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  15. Ein sehr guter Leserbrief und sehr erfreulich, dass eine große Zeitung das Thema aufgreift.

    In einigen Bundesländern gibt es in der Politik eine Tendenz dazu, das Problem Wolf mit „homöopathischen Handlungen“ anzugehen. Es wird dann von Problemwölfen gesprochen die nicht geschossen sondern „entnommen“ werden.

    Man geht davon aus, dass die heutige Gesellschaft mit dem Wort „schießen“ nicht umgehen oder verkraften kann und deshalb werden Wölfe „entnommen“. Dies im Kontext gesetzt mit dem Aufrüsten der Bundeswehr und einem Verteidigungsminister der erstmalig nach 1945 von „Kriegstüchtigkeit“ spricht, offenbart den ganzen Wahnsinn der Gegenwart.

    Angenommen die Politik bemerkt das Problem und fürchtet z.B. den mangelnden Deichschutz und Tote nach Deichbruch durch Überschwemmung. Die Politik handelt und nimmt den Wolf ins Jagdrecht auf. Ist dann das Problem gelöst?

    Ich fürchte, nein. Unsere Jägerschaft ist genau so durchgeknallt wie die Gesellschaft und deren Leitspruch ist: „Wir Jäger sind keine Schädlingsbekämpfer“.
    Sie bekämpfen nicht die Wildschweineplage.
    Sie bekämpfen nicht die Rehwildplage die laut NABU unsere Wälder bedroht.
    Sie bekämpfen nicht die Wildgänseplage.
    Sie werden den Wolf nicht bekämpfen – auch mangels Fähigkeiten.

    Keine Kritik ohne Lösungsvorschlag:
    So wie wir die Bundeswehr aufrüsten so müssen wir auch Berufsjäger ausbilden und einstellen. Diesen Berufsjägern wird ein Problemgebiet zugeteilt um schnell Lösungen zu schaffen. Wir schaffen es sonst nicht. 

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    • Thomas Bröcker sagt

      Von der Seite habe ich das noch gar nicht betrachtet. Gut auf den Punkt gebracht. Berufsjäger sind wahrscheinlich tatsächlich die einzig wirksame Maßnahme der effektiven und Faktenbasierten Wildtierbestands- Regulierung. Die andere Seite der „Wolfsrückkehr“
      ist hier nämlich endlich eine effektive Reduzierung der ausgeuferten Schalenwildbestände.

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      • evonik sagt

        Ich beschreibe meine Beobachtung nicht näher, aber ich komme zu der Meinung:

        Jäger, die auf die Stimmen der Bauern angewiesen sind um jagen zu können, gehen vielleicht konsequenter gegen die Wölfe vor.

        Die Reduzierung der Wildbestände durch Wölfe ist ja auch für die ein Argument.

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        • @evonik

          Ausnahmen bestätigen immer die Regel. Ich kenne auch einen adeligen Großgrund und Waldbesitzer, der seinen riesigen Jagdbezirk schweinefrei und das Rehwild auf ein Minimum reduziert hat.
          Genau dieser wird von der organisierten Jägerschaft mächtig angegangen.

          Wie gesagt, hier sind die Jäger nur medienwirksam am Kitze retten. Wohl aus Angst vor grünen Kometen. 

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        • Kemetbauer sagt

          @evonik
          „… um jagen zu können,…“ Solche Zu- und Umstände gibt es wohl nur noch in der Nähe von Ballungszentren. Im weit entlegenen deutschen outback werden schon mehr als 15% der genossenschaftlichen Jagdbezirke von der Genossenschaft selbst bewirtschaftet, weil sich keiner mehr findet, der das Wildschadenrisiko finanziell tragen will. Tendenz zunehmend.
          btw: Das Jagdrecht, bzw. die Verpflichtung zur Jagd, ist an das Eigentumsrecht geknüpft. Jeder der Eigentum hat und sich dieser Verpflichtung in Selbstausübung entzieht, sollte bezüglich der Kritik an Jägern eher mal die etwas zurückstecken.

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          • evonik sagt

            Ich habe nur unsere Jäger gelobt und sonst niemand kritisiert. Dass in manchen Teilen Deutschlands Jagd-Genossenschaften keine Pächter mehr finden, hat unsere früherer Pächter schon vor 10 Jahren erzählt. Da ging es aber um Wildschweine und er wollte den Preis drücken.

    • Kemetbauer sagt

      @AKF
      Mal wieder ziemlich viel Unfug von Ihnen. Die Jagd mit der Kriegsführung zu vergleichen ist, mit Verlaub gesagt, ziemlicher Schwachsinn.
      Die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht kann nur ein erster Schritt sein. Wir haben mittlerweile eine ganze Reihe von Wildarten, die im Jagdrecht befindlich, ganzjährig geschont sind. Das bringt dann natürlich gar nichts. Für die „Wildschweinplage“ sind nicht nur die Jäger, sondern auch die Landwirte selbst mitverantwortlich. Sie müssen nämlich zur Vermeidung von Wildschäden beitragen. Vergrämung des Wildes ist nicht nur Aufgabe von Jägern. Genaues dazu ist oft in Jagdpachtverträgen festgehalten. Gleiches gilt für das Rehwild. Da wundert es mich, dass hier sogar der NABU mit einer Beurteilungskompetenz bedacht wird. Vor dem Hintergrund Ihrer Beurteilung, müssten Land- und Forstwirte dann doch für den Wolf sein. Der Gänsebejagung steht nicht die Jagd entgegen, sondern juristische Regelungen. Sollte Ihnen eigentlich bekannt sein. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ein erhebliches Risiko mit der Bejagung von Wölfen verbunden ist. Keiner will sich des Risikos einer öffentlichen Diffamierung aussetzen. Wozu auch? Sollte der Berufsjäger sein Ansehen und evtl. seine berufliche Karriere aufs Spiel setzen? Wofür? Vielleicht für Leute wie Sie, die wahrscheinlich mit sehr wenig Kenntnis Dinge in Foren und Blogs thematisieren? Da wo ich groß geworden bin, spricht man dann von Schwurblern und Schwätzern.

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      • @Kometbauer

        Ihre persönlichen Herabsetzungen und Beleidigungen sind natürlich durch die Meinungsfreiheit und Spielregeln gestattet – es trifft ja den Richtigen.

        Nein ich habe nicht Jäger mit Bundeswehr verglichen sondern die aktuellen Empfindungen der Meinungsmacher. Soldaten ausbilden um Menschen zu töten ist das neue Normal und um den Wolf wird herumgetanzt. Dieses Verhaltensmuster finde ich bemerkenswert hinsichtlich des Stellenwertes eines Tieres.
        Vergleichen kann man alles miteinander. Auch Äpfel mit Birnen. Ich mag lieber Birnen als Äpfel. Vergleichen ist was anderes als Gleichsetzen.

        Wir sind uns also einig, dass wird das Wolfsproblem nicht lösen können – auch wenn die Politik grünes Licht für eine Regulierung der Bestände geben würde. 

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  16. Thomas Bröcker sagt

    Auch bei diesem Thema kommt die aktuelle politische Machtverteilung im Bereich Umwelt und Naturschutz versus Landwirtschaft klar zum Vorschein. Der Naturschutz hat über die Jahre der Grünen Zuständigkeit die „richtigen“ Leute im Apparat installiert.

    Hier in Brandenburg hatte der LW-Staatssekretär Gregor Beyer eine Abschussquote entsprechend der Bestandsdichte (ähnlich wie in Schweden) einführen wollen. Er wollte sich nicht auf den Niedersächsischen Weg begeben und nur Einzelabschüsse genehmigen lassen, weil diese auch einzeln durch Klagen außer Kraft gesetzt werden können. Sein Vorschlag sah vor , wenn schon nicht die eigentlich notwendigen 30 % (Vermehrungsquote) doch wenigsten 15 % als Quote festzusetzen.
    Man hat von den Interna im Ministerium wenig mitbekommen, aber da Frau Mittelstädt (selbst Jägerin) auch das Naturschutzressort in ihrem Ministerium hat, wird der Druck von dort sehr hoch gewesen sein. Letztlich musste Herr Beyer gehen.
    Wer die Realität im ländlichen Raum anspricht ist nicht erwünscht.
    Mit der dem Ministerium zugeordneten Abteilung Naturschutz hat sie allerdings auch knallharte erfahrene Gegenspieler im Rücken, die die Säge für die Beine des Ministerstuhls ganz sicher in der obersten Schublade haben.
    Letztlich haben wir Demokratie, und die Interessen der Mehrheit (nicht betroffene) Stadtbewohner obsiegen eben gegen die Interessen der Minderheit der (betroffenen) Landbewohner … (Ironie off).

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    • zmp_nachfahre sagt

      Das wäre mal ein Fall für vernünftige Subsidiarität: Die Städter entscheiden für derlei Belange die Maßnahmen in der Stadt, die Landbevölkerung für die auf dem Land.
      Für Übergangsbereiche (etwa Wildscheine in der Innenstadt) wird es vielleicht etwas komplizierter.
      Ist natürlich vollkommen unrealistisch, aber man wird ja noch träumen dürfen…

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