Bauer Willi, Bücher
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„Der Konsum-Kompass“ (Buchbesprechung)

So lautet der Titel des neuen Buches von Katarina Schickling, erschienen Ende April 2020. Also noch druckfrisch.

Ich kenne Frau Schickling und sie mich. Nicht immer sind wir einer Meinung. Sie, die Journalistin (aus der Großstadt München) , ich der Bauer (vom Dorf bei Köln). Ich habe gerade ihr neues Buch gelesen, in nur wenigen Tagen, denn es liest sich flüssig und ist, trotz des Themas unterhaltsam geschrieben. Die fünf Überschriften Müll, Verkehr, Energie, Essen sowie politisch korrekter Konsum sind in viele kleinere Kapitel unterteilt, so dass man das Buch immer wieder mal weglegen kann. Vor allem aber ist es auch ein gutes Nachschlagewerk, nicht nur dank des 7-seitigen Registers.

Wenn man das Buch in die Hand nimmt, fallen einem (zumindest mir) zwei Sachen auf: Der Umschlag ist aus griffigem Papier  (zu 60% aus recyceltem Kaffeebecherpapier hergestellt), zum zweiten gibt es in den vorderen und hinteren Umschlagsseiten Saisonkalender für Obst (vorderer Teil) und Gemüse (hinterer Teil). Es wird unterschieden, was zu welcher Zeit aus heimischen Anbau kommt und was vor allem importiert wird. Sehr aufschlussreich, und für mich auch manches überraschend. Zum Beispiel bei Tafeltrauben, Aprikosen, Paprika und Weißkohl. Warum? Ja, dazu sollten Sie das Buch lesen.

Für mich war natürlich das Kapitel mit dem Essen das interessanteste. Beim Verkehr habe ich wenig Informationsbedarf, da ich so gut wie nie fliege, ein 11 Jahre altes Auto fahre und eine Kreuzfahrt nicht in Frage kommt, weil ich mich inmitten von Menschenmassen unwohl fühle (außer bei meinen Vorträgen). Ausserdem werde ich seekrank….

Was mir so auffiel:

  • Die Sache mit den Äpfeln aus Neuseeland (oder Südafrika) stimmt nicht. Der heimische Apfel hat selbst dann noch eine bessere Umweltbilanz, wenn er ein halbes Jahr im Kühlhaus gelegen hat. (Und Spinat hat nicht mehr Eisen.. 🙂  Gut, wenn man ein paar Mythen hinterfragt.
  • Bei naturtrübem Apfelsaft, den ich gerne trinke, vorsichtig sein, denn er könnte aus chinesischem Apfelsaftkonzentrat hergestellt sein. Sobald der mit heimischem Wasser gemischt wird, ist es ein heimisches Erzeugnis. Bei Apfelsaft aus Streuobstwiesen ist die Herkunft dagegen eindeutig. Glaube nicht, dass es die in China gibt…
  • Fleischersatzprodukte wie „Beyond meat“ ersetzen zwar Fleisch, aber sinnvoller ist es, die Ausgangsprodukte wie Soja oder Erbsenprotein in unverarbeiteter Form zu sich zu nehmen. Wenn die Burger dann noch tiefgefroren aus den USA importiert werden, wird es vollends schwachsinnig.
  • Veganer sind nicht unbedingt bessere Menschen. Die Umweltbilanz von Avocados ist schlimm, weil es importiert werden muss, in den Erzeugerländern Unmengen an Wasser verbraucht, was für die heimischen Kulturen nicht mehr zur Verfügung steht.  Bei Mandel“milch“ kommt der Rohstoff aus Kalifornien und wird dort beregnet. In einem Land, das ohnehin schon lange unter Wassermangel leidet.
  • Das Kapitel mit Wildfisch und Zuchtfisch überschlage ich. Nur soviel: 80-90% des Fisch, den wir, in welcher Form auch immer, verzehren, stammt aus Aquakulturen. Viele davon stehen in Thailand, China oder Vietnam. Muss ich mehr sagen?
  • Palmöl: Deutschland verbraucht davon pro Jahr 1,8 Mio t. Es ist aufgrund seiner technologischen Eigenschaften schwer zu ersetzen und zudem noch billig. Zwar gibt es Zertifikate für nachhaltiges Palmöl, aber diese sind durchaus in der Kritik. Alle Versuche, den Einsatz von Palmöl zu reduzieren waren bisher nicht erfolgreich.
  • Bio: eine, wie ich finde, gute Gegenüberstellung von konventionell und bio. Es werden auch die Studien genannt und erläutert, die belegen, dass der Bioanbau für die gleiche Menge an Erzeugung mehr Fläche „verbraucht“. Wenn Bio aus dem Ausland importiert wird, ist das nicht nachhaltig. „Pestizide schaden der Artenvielfalt“ und „konventionelle Tierhaltung“ belastet das Grundwasser. Tja, das sind dann so Sätze, wo ich Frau Schickling gerne widerspreche, weil sie in ihrer Einfachheit so nicht stimmen. Aber einer Journalistin aus der Stadt verzeihe ich das.

Wie sie sehen, habe ich mich mit dem Buch intensiv auseinandergesetzt. Die anderen Kapitel habe ich jetzt nicht besprochen, aber sie sind ebenso interessant zu lesen.

Mein Fazit: Empfehlenswert. Vor allem, weil man es sicherlich nicht nur einmal in die Hand nehmen wird, sondern weil man es wegen der guten Gliederung, des Glossars und des Registers auch gut als Nachschlagewerk nutzen kann.

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92 Kommentare

  1. Thomas Apfel sagt

    Frau Schickling Gestern Abend im SWR „Gesunde Ernährung – Was dürfen wir essen ?

    Entgegen meiner Erwartung ein sehr sehenswerter Beitrag. Prof. Andreas Fritsche aus Tübingen und Prof. Peter Nawroth aus Heidelberg räumen mit einigen Mythen und Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ordentlich auf. Fazit: Die Summe der überflüssigen Kalorien macht negative Auswirkungen, nicht die Zusammensetzung der Ernährung. Vieles ist erblich und durch das spezielle Biom des Einzelnen bedingt. Wir sollen mit Freude und Genuss essen, möglichst von Allem etwas, und uns nicht dauernd „richtig ernähren“ wollen.

    • bauerhans sagt

      wir essen/trinken zu viel und bewegen uns zu wenig.
      und wer ist schuld……..die landwirtschaft,die zu viel produziert und dadurch auch noch die umwelt belastet.
      es ist unglaublich,welche kommentare ich bei zeitonline lese.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Bauerhans,
        die haben doch Recht.

        Wenn jeder sein Gemüse selbst anbauen müsste, dann hätte jeder viel Bewegung.

        • Und würde weniger verbrauchen, allein schon durch das weniger wegwerfen. Man hätte auch mehr Achtung vor dem Gemüse und vor dem lieben Schweinchen im Stall, dessen Wurst das ganze Jahr lang hält, weil man sie mit bedacht essen würde, auch die Schwartenwurst. Und die liebe Kuh Frieda im Stall, deren gute Milch scheckt doppelt so gut, wie die gekaufte.

          • firedragon sagt

            Inga, Deine Worte suggerieren ein Bild, von vor Jahrzehnten, welches so, nicht das Leben der Bevölkerung sichert.
            Einem unserer Söhne schmeckt die frisch gemolkene Milch unserer Kühe gar nicht, ich finde die ausgesprochen lecker – ist es nun die „doppelt so gute“ Milch oder nicht?
            Oder spinnt meine Sensorik, weil ich will, dass die Milch meiner Kuh und die Arbeit, die ich da reingesteckt habe, einfach lecker sein muss?
            Dieser Sohn hat eine Abneigung gegen Kühe und vor allem gegen die Arbeit, die damit verbundenen ist, schmeckt ihm deshalb die Milch nicht?
            Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, weil die Sinne jedes Menschen Geschmack anders wahrnehmen.

            • Mir geht es auch wie Deinem Sohn,
              Ich habe es doch nur theoretisch gemeint, um dem Ehemaligen aufzuzeigen, dass das wohl schlecht geht.

              Aber wenn sich mehrere Leute damit beschäftigen würden, dann würde unsere Arbeit und Produkte besser geschätzt
              Und
              Es gäbe mehr seelische Ausgeglichenheit der individuellen
              Person, die sich damit beschäftigt.

              Ob die Bauern auch deswegen beneidet werden und dadurch mehr Bashing entgegengebracht bekommen?

          • Reinhard Seevers sagt

            Inga, wie kommst du eigentlich immer auf diese Rückwärtsgewandtheit?
            Die Gesellschaft ist, wie sie ist…..es gäbe keinen Tourismus und keine damit verbundene Gastronomie, wenn es keinen Überfluss gäbe.

            • Es war doch nur eine Antwort für den Ehemaligen Landwirt

              Vielleicht auch um zu zeigen, dass das unmöglich ist.
              Drunter hätte ich ja noch erwähnt, das wir mehr Boden brauchen.

  2. Ein Privatier sagt

    Das Bewertungssystem (Daumen hoch, Daumen runter) ist seit Wochen irgendwie dysfunktional..

    • firedragon sagt

      Mir auch schon aufgefallen, dachte das liegt an meiner Technik… Daumen kommen und gehen, wie sie wollen…

  3. Bauer Willi sagt

    Ich finde die Kommentare nicht sehr tiefgründig…
    Dafür, dass ich ein ganzes Buch gelesen und analysiert habe, hätte ich mehr erwartet.

    Soll mir eine Lehre sein.

    • firedragon sagt

      Guten Abend Willi,
      ich habe heute von dem Buch zum ersten Mal gelesen, weil Du es vorgestellt hast. Um dazu etwas sagen zu können, müsste ich es erstmal lesen. Allerdings komme ich erst wieder nach dem Herbst dazu, überhaupt irgend etwas zu lesen, weil ich bis Oberkante, Arbeit habe.

      • Ein Privatier sagt

        @firedragon

        firedragon

        8. Mai 2020

        Privatier,
        hast Du mal, den am offenen Feuer stehenden und gegarten, Lachs gegessen ?
        Der ist jetzt Delikatesse !
        Kam bisher zweimal in den Genuss, überhaupt nicht trocken – echt gut.

        Ja, habe ich bisher einmal. Ganz was Feines.
        Und einmal habe ich selbstgeräucherten Lachs bei einem Freund gegessen. Diese ‚mind-blowing delicacy‘ haben wir in winzigen Portionen übers Wochenende verteilt genossen.
        Es war ein Fest im Fest.

    • Reinhard Seevers sagt

      Ich habe“Aber bitte mit Butter“ von ihr gelesen….naja, ich fand es nicht so prickelnd. Deshalb wollte ich dieses Buch erst gar nicht kommentieren, hab es ja auch nicht gelesen.
      Die Thematisierung liegt für mich formal zwischen Leschs Kosmos, dem Morgen Magazin und einer Talkshow von Anne Will….

      Am Ende fragt sich der Leser immer: „Was kann man denn noch essen?“

    • Brötchen sagt

      Willi Du ich kann Dich verstehen, Du liest solche Bücher.
      Ich so gut wie nie, weil die Autoren sind reine Laien.

      Bsp. was den Unterschied macht:
      Als gelernter und studierter Tierhalter weiß man, das Fische als wechselwarme Tiere die beste Futterverwertung aller Tierarten mit den Insekten haben.
      Die Frage ist immer, welches Futter brauchen die und wie aufwändig sind Haltungsverfahren und die Verwertung.

      „Das Kapitel mit Wildfisch und Zuchtfisch überschlage ich. Nur soviel: 80-90% des Fisch, den wir, in welcher Form auch immer, verzehren, stammt aus Aquakulturen. Viele davon stehen in Thailand, China oder Vietnam. Muss ich mehr sagen?“

      So wie das da steht, so einfach ist das eben nicht!

      Will man Wildfisch schonen und den Fisch als gesundes und nachhaltiges Nahrungsmittel nutzen, kommt man um Aquakulturen nicht umhin.
      Ist ja schon sehr alt, die alten Mönche haben das schon vor fast 1000 Jahren gewusst.

      Von der Gestaltung und dem Aufbau kann sich sicherlich auch der Fachmann einiges abgucken, das will ich nicht bestreiten.
      Ich glaube hier ist die falsche Zielgruppe.
      Frau Schickling hat sich sicher viel Mühe gegeben.

      Ich bin es leid mich mit sowas noch auseinderzusetzen.
      Einfach keine Motivation mehr!

      Aber wie gesagt, vorstellen kann man das und vielleicht guckt man es sich später mal an, wenn man wieder Motivation hat.
      Jetzt nicht angefressen sein!

      • Katarina Schickling sagt

        Wie sagte Frau Sommer in der Kaffeewerbung meiner Kindheit so schön: Mühe allein genügt nicht…
        Ich bemühe mich nicht nur, ich mache meinen Job. Der besteht darin, Fakten zu recherchieren. Ja, Aquakultur kann ein sinnvoller Weg sein, Wildfischbestände zu schonen. Allerdings, zum Beispiel, nicht, wenn dann Raubfische wie der Lachs mit wild gefangenen Fischen gefüttert werden. Oder wenn die hygienischen Bedingungen dort katastrophal sind.
        Lachs war früher eine Delikatesse, für besondere Gelegenheiten. Heute ist es ein billig Produkt fürs Kantinenessen. Da liegt die Fehlentwicklung. Die unter anderem damit zu tun hat, das seit vielen Jahren, auf einer sehr windigen Datengrundlage, das Essen von fettem Seefisch empfohlen wird, wegen der Omega 3 Fettsäuren.

        Unsere Ernährungsgewohnheiten passen an vielen Stellen nicht zu den Bereichen Tierwohl und Nachhaltigkeit. In meinem neuen Buch versuche ich, Wege aufzuzeigen, wie man trotzdem ganz gut durchkommt. Das Fazit „was soll man denn jetzt noch essen dürfen“ steht übrigens nie am Ende meiner Bücher. Im Gegenteil

        • Brötchen sagt

          Ja Frau Schickling!

          Ich mache auch meinen Job.
          Und ich habe eine Ausbildung von über 8 Jahren und fast 30 Jahre Berufserfahrung vor allem was auch das Endprodukt betrifft.

          Man sollte immer zwei Seiten der Medaille darstellen und das bleibt oft Stückwerk! Deshalb lese ich sowas, wie ihr Buch nicht.

          Übrigens der Frischpreis Lachs liegt so zwischen 6 und 7 Euro je kg.
          Schwein liegt bei 1,8 €, Rind 2,80 – 3,50 €.
          Das zu der Aussage zu billig?
          Das sind immer so Aussagen die ich liebe! Wird behauptet und stimmt vorn und hinten nicht.

          Oder definieren Sie hygienische Bedingungen katastrophal.

          • Katarina Schickling sagt

            Ich komme gerade vom Einkaufen:
            Frisches Lachsfilet 2,49/100g, Schweineschnitzel 2,19 – also durchaus in einer ähnlichen Liga preislich. Und ja, ich habe schon in Fischfarmen gedreht. Und auch in vielen Ställen. Und mit zahlreichen Forschern gesprochen, etwa vom Friedrich-Loeffler-Institut, die im Auftrag unserer Regierung Haltungsformen beurteilen. Nicht nur Bauern sind in der Lage, sich ein sachlich fundiertes Bild zu verschaffen, wir Journalisten können das auch.

            Mit fragwürdigen hygienischen Bedingungen meine ich eine Situation, in der der Parasitenbefall bei den Zucht Fischen so hoch ist, dass mit großen Mengen Medikamenten dagegen angegangen werden muss

            • Reinhard Seevers sagt

              Ja, das mit den Parasiten ist bei Tierhaltung immer ein Problem…das wird so bleiben, ist natürlich. Dafür werden Lösungen erarbeitet, hat man in allen Bereichen der Tierhaltung gemacht und macht es weiter.
              Sogar ein Hund kann Parasiten haben, erst Recht der Mensch.
              Unvorstellbar, wie verlaust die Soldaten und Flüchtlinge in der Kriegszeit waren….und die Siegermächte haben es mit DDT behandelt, direkt ins Gesicht….unvorstellbar oder?
              Ich plädiere für weniger Lachs, dafür mehr Schwein! 🙂

              • Inga sagt

                Kommt ja auch drauf an, welche Standards diesbezüglich in den Aquakulturen in Asien und der Massentierhaltung in der EU bestehen!

            • Ferkelhebamme sagt

              Schweineschnitzel für 2,19/100 g?? Die aktuellen Prospekte weisen Preise z.B für Nackensteak (mariniert!), Braten, Koteletts, etc. für unter 0,50 /100 g aus…

              • Brötchen sagt

                Ferkelhebamme danke! Passt doch mit den von mir recherchierten Preisen pro kg Frischlachs wie gewachsen. 7 Euro je kg und dann das küchenfertige Filet für 22 euro das kg, sind 44 DM!

                • Ferkelhebamme sagt

                  Und als kleiner Hinweis: Lachs-Schinken ist vom Schwein 😉
                  (Nicht lachen, bei den Ernährungsdocs bei NDR dachte eine Rheuma-Patientin wirklich, das wäre Fisch)

                • Inga sagt

                  Ja, Ferkelhebamme, das kommt daher,
                  weil sich die Gesellschaft von der Landwirtschaft weit entfernt hat.

                  Eine 80ig jährige erklärte mir neulich, dass sie mit ihrer Mutter nach dem Krieg auf dem Land evakuiert waren. Sie wohnten oben im Bauernhaus.

                  Die Bauernfamilie hatte immer Brot, sie nicht,
                  da hat ihre Mutter bei der Bauersfrau Mehl abgebettelt, damit sie selber etwas Brot für ihre Kinder backen konnte.
                  Flache Fladen sind es geworden.
                  Sie meinte, das läge daran, weil die Bäuerin ihr so schlechtes MehL gegeben hätte, nämlich Roggenmehl oder so!

                  Ich antwortete,
                  dass die Bäuerin gar keine Zeit hat extra schlechtes Mehl zu haben.
                  Damals wurde das Brot noch aus Roggenmehl gebacken, gibt es ja heute auch noch!

                  Was ihrer Mutter gefehlt hat ist das Sauerteigstück, das man anstelle von Hefe in den Teig tut. Das sorgt dafür, dass der Brotteig hochgeht und nicht so ein flacher Fladen wird.

                  Damit war ihr Bauernhass nicht befriedigt.

                  Dann sagte sie, der Bauer war ja so geizig, dass er ihr als Kind noch nicht mal ein Glas Milch geben wollte,
                  sie sollte dafür den Hof kehren
                  ich sollte mir mal vorstellen, dass sie mit 7 oder 8 Jahren den Hof kehren mußte.
                  Ich habe gesagt, dass ich das in dem Alter auch mußte und zwar jeden Samstag!

                  Auf einem Bauernhof von damals war viel Arbeit, dadurch gab es Aufgaben für Kind bis Greis!

                  Dann habe ich ihr noch erklärt,
                  dass die Bauern ja auch so gut alles Abliefern mußten, damit die Leute in der Stadt auch etwas auf ihre Marken bekamen, wo soll es denn herkommen!
                  Das hat sie dann verstanden!

              • Inga sagt

                Also Nackensteak ist nicht so hochwerttiges Fleisch wie Schnitzen oder FischLachs

                Bei uns in der Landmetzgerei kostet ein kg Schnitzel:
                13,80 €

                • Brötchen sagt

                  Ja Inga, die Reihenfolge ist Filet, Oberschale Keule/ für Schnitzel, ausgelöstes Kotelett, Nuss aus der Keule, dann gleich auf Nacken, von der Schulter kann man auch ein Bratenstück schneiden bzw. daraus Schinken machen, dann der Rest aus Schulter und Keule für Gulasch oder gehacktes. Dann Bauch. Dann die Teilstücke oben mit Fettauflage oder Knochen. Regionale Spezialität Schäuble, heißt bei uns Schuft ( ganz alte Bezeichnung)
                  Je mehr Fett und Knochen dran sind wird es günstiger.

                • Brötchen sagt

                  Hier ist direkt Mal eine Preisliste veröffentlicht.
                  Das sind die Grosshandelspreise für Metzger und auch schon etwas älter.
                  https://www.ami-informiert.de › …PDF
                  Webergebnisse
                  AMI Markt Woche Großmarktpreise Fleischteile – AMI-informiert.de

                • Brötchen sagt

                  Link funktioniert nicht so richtig…deshalb einfach eingeben Grosshandelspreise Teilstücke schwein, da kommt ein PDF mit handelsüblichen zuschnitten vom Rind und schwein und Preisen von 2017….falls Interesse besteht. Die Preise sind sonst nicht so offen gelegt.

                • Ferkelhebamme sagt

                  Inga, bei netto fertig paniert aus der Tiefkühltruhe für 5,32 / kg…

            • bauerhans sagt

              „Nicht nur Bauern sind in der Lage, sich ein sachlich fundiertes Bild zu verschaffen, wir Journalisten können das auch.“

              aber journalisten wollen doch ihre nachricht verkaufen und da macht sich ein bisschen „horror“ doch ganz gut.
              gestern abend Johann Lafer in der NDR talkshow:
              nachdem er sein restaurant gut verkauft hatte,plädierte er vorsichtig für die vegane küche,weil die seiner kniearthrose sehr geholfen hat.

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Es ist nie verkehrt,
                die Fahne in den Wind zu stellen,
                wenn sein Laden nicht mehr Läuft.

              • Katarina Schickling sagt

                Das wäre mir jetzt neu, dass Johann Lafer Journalist wäre…

                Und als seriös arbeitende Journalistin habe ich, wie die meisten meiner Kollegen, „horror“ nicht nötig. Fakten darzustellen reicht völlig

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Frau Schickling,

                  Fakten und die persönliche Meinung, da gibt es Unterschiede.
                  Zum Beispiel ihr Kommentar zu LsV, das war ihre persönliche Meinung, aber hat mit Fakten nichts zu tun.

            • Brötchen sagt

              Frau Schickling das ist eben diese Überheblichkeit sich einzubilden, etwas zu verstehen und schon bei den Preisen bei 100 g und 1 kg zu scheitern. Wenn biologisches Grundlagenwissen fehlt kann man daraus sich abzuleitende Konsequenzen nicht verstehen.

              21 kg pro kg Schweinfleisch ist ein exorbitant hoher Preis ! So wird verarbeitete Ware wie Schinken gehandelt, da steckt man Arbeit rein und hat erhebliche Gewichtsverluste!

              Arbeiten sie doch mal 4 Wochen im Stall und 4 Wochen im Schlachthaus, aber nicht privilegiert, sondern als gleiche unter gleichen, vielleicht wächst da ja mehr Erkenntnis.

                • brötchen sagt

                  Liest sich vielleicht aufgeregt, bin ich nicht!

                  Im Prinzip wird es immer schlimmer, je tiefer man bohrt. Eigentlich zuviel der Mühe, da sinnlos.

                  Stimmt Schreibfehler am Tablet.

                  Schönes WE!

                • Reinhard Seevers sagt

                  Brötchen, vielleicht sollten wir (ich auch) unaufgeregter werden. Journalisten proklamieren immer eine aufklärerische Absicht. Am Ende ist alles nur eine Einkommensmöglichkeit. Wenn der Journalist irgendwann mal seine Klientel gefunden hat, weil er sich einem „aufgeregten“ ( ist aus journalistischer Sicht natürlich ein Thema, dass der Menschheit unter den Nägeln brennt) Thema gewidmet hat, dann ist es auch nur ein Job. Mal mehr mal weniger erfolgreich.

            • brötchen sagt

              „Mit fragwürdigen hygienischen Bedingungen meine ich eine Situation, in der der Parasitenbefall bei den Zucht Fischen so hoch ist, dass mit großen Mengen Medikamenten dagegen angegangen werden muss“

              Dann müssten Sie die ganze Biohaltung genauso einordnen.

              Rein biologisch ist es so, wenn sie auf gewachsenem Boden arbeiten, Auslauf usw. kommen sie bei ständiger Nutzung nicht gegen Verwurmung an. Wurmeier bekommen sie nur mit Dampfstrahlreinigung und „scharfen Mitteln“ weg ( auf festen und glatten Flächen),
              Selbst bei normalen Ausläufen ist die Verwurmung in der Bioschweinehaltung wesentlich höher, als bei konv. -> Leberverwurf…..Antiwurmmittel sind da erlaubt.
              Eine Behandlung reicht da meist auch nicht, da sich die Tiere immer wieder mit Wurmeiern „anstecken“.
              Kann man mit Entwurmungen gegenhalten ist aber nicht ganz einfach.

              Bei Hühnern wechselt man die Ausläufe Hühnermobil geht da gut, oder man müßte eben die oberste Bodenschicht austauschen oder stark mit Ätzkalk kalken.

              Fazit:

              Die Konsequenz ist da, ab wann spricht man von fragwürdigen Zuständen!?

              Ein Lachs auf 1 km², oder ein Schaf pro ha usw….und wieviel Entwurmungen usw.
              Ich habe vor langer Zeit mal einen schweizer bericht auf 3 sat gesehen, da ging es um die verwurmung von Ziegen auf den Almen.

              Fazit war da so, die waren da ziemlich hilflos, weil die Flächen zu gering und die gegenmittel nicht mehr halfen.
              Eine Lösung wurde genannt, sehr gezielter Einsatz gegen spezielle Wurmarten nur bei zu starkem Befall….also nur ganz gezielte Diagnostik mit der entsprechenden Mittelauswahl bzw. Massnahmen.

        • firedragon sagt

          Frau Schickling,
          alle sollten ihren Job so gut wie irgend möglich machen.
          Wenn ich mir nun Ihren Kommentar durchlese, ahne ich die Tendenz Ihres Buches… Ihr Kommentar ist nicht wertfrei.
          In meinen Augen sollte Journalismus frei von einer Bewertung sein. Man kann alles aufzeigen, meinetwegen eine Liste von Pros und Contras erstellen, so kann jeder seine Meinung bilden und für sich entscheiden, was „gut“ ist und bekommt nicht ein „Gut“ vorgesetzt.
          Mehr möchte ich dazu nicht „sagen“.

          • Brötchen sagt

            Zumal ist das immer auch Wissen aus zweiter Hand.
            Glaube nicht, das sie mal auf einer Lachsfarm war, geschweige denn da mitgearbeitet hat. Jetzt bezogen nur auf den Abschnitt.

            Dann wäre die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie sich der Wirklichkeit annähern würde.
            Zumal da oben gibt es ausser viel Natur nichts.

            • firedragon sagt

              Brötchen,
              ich kenne die Arbeitsweise von Frau Schickliing nicht.
              Manche Journalisten hängen sich in ihre Arbeit rein (genau wie wir) und schauen sich die Gegebenheiten und Arbeitsweisen an (manch einer wird auch mal eine zeitlang Hand anlegen).
              Es fließt eben jede Menge persönliche Meinung in manche Berichte, Raportagen, Bücher u.s.w., ist ja auch okay, ist halt für den Leser nicht so günstig, für die eigene Meinungsbildung, wenn der Leser fachfremd ist. Geht uns in anderen fachfremden Bereichen ja genauso.

            • Ein Privatier sagt

              Frau Katarina „Gegenaufklärung“ Schickling verschweigt oder ignoriert die Fakten, die Herr Pollmer uns aufs Butterbrot schmiert, auf dass uns der Appetit nicht vergehe.

              • Katarina Schickling sagt

                Was genau verschweige ich wem?
                Udo Pollmer ist ein Kollege mit Verdiensten, den ich in „Aber bitte mit Butter“ mehrmals zitiert habe

                • Ein Privatier sagt

                  „Lachs war früher eine Delikatesse, für besondere Gelegenheiten.(…)“

                  Welchen Informationsgehalt hat dieser Satz, wenn man z.B. Ihr Wort „früher“ als Dreh- und Angelpunkt nimmt?

                  Ein anderer Kommentator hat angeführt, dass Lachs FRÜHER keineswegs als Delikatesse galt.
                  An dieser Stelle haben wir zweimal das Wort „früher“, jedoch mit verschiedenem Sinn.

                  Ihr Satz gehört für mich nicht in die Schublade „Bildung – Information“, da einerseits wichtige Informationen nicht genannt werden und andererseits ein Modethema politisch korrekt verkürzt abgehakt wurde.

                  Mit Menschen, deren Gedankenwelt aus diesen selektierten Teilwahrheiten besteht, ist sehr zäh zu debattieren.

                  Was ich an Herrn Pollmer sehr schätze, ist, dass er frühere Fehlaussagen öffentlich berichtigt.

                • firedragon sagt

                  Privatier,
                  hast Du mal, den am offenen Feuer stehenden und gegarten, Lachs gegessen ?
                  Der ist jetzt Delikatesse !
                  Kam bisher zweimal in den Genuss, überhaupt nicht trocken – echt gut.

                • Inga sagt

                  Lachs war früher doch ein Delikatesse für besondere Gelegenheiten,
                  weil eben Mangelware,
                  dafür gab es ja auch den Lachsersatz, bestimmt rot gefärbter Seelachs!

                  Das kann man auch mit der Schlagsahne vergleichen,
                  gab es früher Werktag Schlagsahne?
                  Nur bei besonderen Gelegenheiten.
                  Bei Bohnenkaffee war es ähnlich!
                  Kaffeeersatz gab es ja auch!

                  Vor der Massenkuhhaltung war Sahne, Milchfett nicht im Überfluss vorhanden.

                  Deswegen wurde ja die Züchtung auf Fettgehalt in der Milch bei den Kühen ausgerichtet.

                  So wird es bei Lachs eben auch gemacht!

                • Inga sagt

                  War das Wildlachs, firedragon

                  oder war das offener Feuer der Grund für die Sensation des Geschmackes von dem Lachs?

                • firedragon sagt

                  Inga, ich kann Dir leider nicht sagen, welche Art der Lachs war. Ob es da Unterschiede gibt, weiß ich auch nicht, dazu müsste ich verschiedene Lachse gleicher Zubereitung versuchen, um Dir dazu sensorisches Feedback geben zu können.
                  Ich nehme an, der Geschmack ist/war dem offenen Feuer und der Garzeit geschuldet und eventuell war der Fisch mit etwas bestrichen, aber das weiß ich auch nicht sicher.
                  Wenn ich irgendwo mal wieder etwas derartiges in die Finger bekomme, werde ich mich informieren, damals hatte ich einfach nur Hunger😉.

              • Stadtmensch sagt

                Konkret bitte! Was ist ihrer Meinung nach „Gegenaufklärung“?
                Als Sockenpuppe sollte man nur wohlbegründet mäkeln.
                Bei mir ist das natürlich was anderes…

        • Reinhard Seevers sagt

          Ich frage mich immerzu, warum man solche Bücher schreiben muss. Wenn der Mensch auf einen chinesischen Markt bummeln geht, dann findet er dort so gut wie alles, was die Tier- und Pflanzenwelt zu bieten hat. Da fragt niemand, ob es politisch korrekt, umwelttechnisch ok, oder gesundheitlich unbedenklich ist.
          Wozu bedarf es einer paternalistischen Führung des Individuums?
          Eine Auflistung von gut und böse, von korrekt und inkorrekt, von gesund und ungesund? Wohin soll solche Literatur führen?
          Wie Sie so schön schreiben, früher war Lachs eine Delikatesse….das galt ebenso für alle Südfrüchte, Spargel, Schokolade etc.
          Der sog. Wohlstand gebärt eben auch die Ansprüche aller, die es dann zu befriedigen gilt. Vielleicht ist das Ganze ja hoch philosophisch zu betrachten, und zu komplex, um es dem Einzelnen zu überantworten, in dem er sich für Lachs und gegen Rindfleisch entscheiden soll, oder umgekehrt.

          • Brötchen sagt

            Dafür musste ein Baum sterben ;)…

            Eigentlich macht sie dann auch nichts anderes, als ein Lachsfarmer, sie versucht ihr Geschäftsmodell bis auf letzte „auszulutschen“.
            Davon gibt es bergeweise Literatur.

          • Katarina Schickling sagt

            Haben Sie mal ein Buch von mir gelesen? Was meinen Sie denn mit „solche“?Wahrscheinlich nicht.
            Es ist geradezu mein Markenkern, dass ich niemandem etwas vorschreibe. Ich habe ein ganzes Buch darüber geschrieben, dass die meisten Empfehlungen, was vermeintlich gesund sein soll, wissenschaftlich nicht haltbar sind.

            Meine Erfahrung aus dem Kontakt mit Lesern und Zuschauern ist, dass viele froh sind über einen Wegweiser durch die oft verwirrenden und an vielen Stellen verbraucherfeindlichen Kennzeichnungen und Warenbezeichnungen. Deshalb schreibe ich gerne weiter Bücher – für die ich mit Experten spreche und Studien analysiere

          • Reinhard Seevers sagt

            Fragt sich immer, wann früher war und wo man gelebt hat…….für uns war der Hering immer der Lachsersatz.

            • Inga sagt

              Früher könnte man sich drauf festlegen, als die Nahrungsmittel noch knapper waren,
              Weil keine Pfanzenschutzmittel, so intensiver Ackerbau überhaupt, keine Massentierhaltung und eventuell noch kein so großer Welthandel da war,
              Als es für unsere Erde und Umwelt noch günstiger war.
              Aber trotzdem genügend für alle da war.
              Eben kein Lachs, aber Hering!!!
              Vielleicht 1960!

    • Brötchen sagt

      Willi Deine Kommentare bestehen immer nur aus einzelnen Sätzen und sind nie tiefgründig!

      Aber gut, dafür schreibst Du die Beiträge, deshalb ist das OK.

      • Bauer Willi sagt

        Den Kommentar finde ich ja richtig prickelnd.

        „Willi Deine Kommentare sind nie tiefgründig! Aber gut, dafür schreibst Du die Beiträge, deshalb ist das OK.“

        Dann weiß ich ja, was ich zu tun habe.

        • Ferkelhebamme sagt

          Lieber Willi, lass dir von einem Ex-Buchhändler sagen, dass das eine gute Buchbesprechung ist. Einen Marcel Reich Ranicki erwartet hier, außer Brötchen 😉, niemand.

          • Brötchen sagt

            Hebamme du hast das vielleicht falsch verstanden ich bezog mich auf Willis Kommentar zu den Kommentaren, nicht auf die Rezension!

            deshalb die etwas freche Antwort!

              • Brötchen sagt

                Hebamme, von mir war das ein eher wohlwollend gemeinter Kommentar!
                ich erkläre mich ja hier meist recht ausführlich. ich kann seine Enttäuschung nachvollziehen, er macht sich Mühe und liest das Buch und schreibt eine ausführliche Stellungnahme und dann kommt erstmal keine Reaktion oder das rumkritteln geht los. jeder hat ja hier so seine Befindlichkeiten und ich bin ja nun nicht die Pressemitteilung von tönnies oder wiesenhof.😎

          • Paulus sagt

            Sehr geehrte Frau Ferkelhebamme, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die meisten Zeitgenossen dieser und ähnlicher journalistischer Glanzleistungen überdrüssig sind. Ich denke, die Resonanz auf diesem Blog war eindeutig.
            Die Schreiberlinge verwechseln allzu oft Information mit Meinung, hinzu kommt ein gewisser Hang zu Selbstdarstellung. Genau da liegt das Problem. Journalisten haben keinen Lehrauftrag zu erfüllen, dazu gibt es Berufenere.
            Der sehr geehrte Herr Dr. Kremer- Schillings scheint das auch noch nicht begriffen zu haben. Ich habe nichts gegen ein solches Buch, man sollte es aber nicht unter dem Deckmäntelchen des Journalismus verkaufen.

            • Reinhard Seevers sagt

              Ich hätte es jetzt etwas konzilianter ausgedrückt, anstatt „begriffen“ hätte ich wohl eher „verstanden“ geschrieben….so hat es ein „Geschmäckle“ von Arroganz, finde ich.

            • Ferkelhebamme sagt

              Paulus, heut so förmlich? Schau mal, was es jedes Halbjahr an Neuerscheinungen in den Buchhandlungen gibt. Vor allem bei der, nennen wir es mal informativen Sach-Unterhaltung, wo ich dieses Buch auch einordne und nicht etwa unter Fachbuch mit Lehrauftrag, ist da sehr viel eigentlich überflüssiges dabei. Niemand braucht den zigsten Lebensberater, Einkaufsberater, Sportberater, Ernährungsberater,… Es wird aber gekauft, vorzugsweise als Geschenk. Was soll‘s?
              Ich persönlich gönne mir lieber den neuen Klaus Peter Wolf Krimi 😊

              • Brötchen sagt

                Stimmt Hebamme, wenn es niemand kauft, druckt es auch der Verlag nicht.

              • firedragon sagt

                Ferkelhebamme,
                es ist mir unbegreiflich, wie man wegen eines Buches in die „Wolle“ geraten kann… ist nun mal leider passiert.
                Jeder hat seine literarischen Vorlieben und jeder Geschmack wird bedient.
                Achselzuck – ich bin leicht irritiert…

    • Paulus sagt

      @ Willi, um nur ein Beispiel heraus zu heben. Die Story mit dem Lachs ist nur bedingt richtig. Im Rheinland galt der Lachs über Jahrhunderte als Armeleute-Fraß. Die Dienstboten baten sich vor Antritt einer neuen Stelle aus, nicht jeden Tag Lachs essen zu müssen. Das änderte sich erst als er rar wurde, und dann gab es s.g. Lachersatz, das war rot eingefärbter Fisch in Dosen oder so.
      Ich durfte schon mal eine norwegische Lachsfarm besuchen, das waren nicht mehr als ein paar durchströmte Tümpel in einem großen Fjord. Habe mir das genau erklären lassen, auch im Vergleich zu den großen Heringsschwärmen in der offenen See und konnte daran nichts Verwerfliches finden. Nach meiner laienhaften Auffassung ist das viel appetitlicher als die z.B. intensive Teichhaltung von Forellen im Binnenland. Das Zielobjekt dieser Frau Schickling ist wahrscheinlich die sogen. Gammelfischerei, das unterstelle ich jetzt mal.
      Immerhin hat Bauer Willi den vermeintlich wahren Wert des Buches herausgestellt: Der griffige Einband besteht zu 60% aus recyceltem Kaffeebecherpapier. Anstatt die Dinger in die Müllverbrennung zu schicken um sie in thermische Energie zu wandeln, werden sie mit einem beachtlichen und umweltschädlichen Aufwand recycelt um daraus Buchumschläge für weitgehend sinnfreie Bücher herzustellen. Sinnvoller wäre es sich dafür einzusetzen, dass diese Scheißdinger erst gar nicht entstehen.

      Mein lieber Willi, welch tiefgründige Kommentare hast du zu dem x-ten Ratgeber irgendwelcher Scheiberlinge denn erwartet? Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Frau Schickling die Kritik ganz gut verdaut, im Gegensatz zu dir.
      Was ich an ihr schätze, sie macht sich angreifbar, das erfordert Mut.

      • Stadtmensch sagt

        Du bist auch ohne ein Buch geschrieben zu haben gut angreifbar. 😉
        Leider bin ich zu müde und es hat eh keinen Zweck.
        Mit dem Kaffeebecher-Recycling hast du sicher recht. Ich glaube mich zu erinnern, dass es bei den Lachsfarmen ein Problem mit Überdüngung und nachfolgend Sauerstoffentzug in tieferen Wasserschichten durch Nitratabbau gibt. Zusammen mit den Einträgen aus Flüssen kommt da so viel zusammen, dass essentielle biologische Kreisläufe (langfristig für uns sehr nachteilig) gestört werden.

      • Katarina Schickling sagt

        Nur eine kleine Richtigstellung zum Bucheinband

        1. Ja, selbstverständlich ist jeder Kaffee, der nicht aus einem Pappbecher getrunken wird, besser
        2. Der Bucheinband ist zu 60% aus den Verschnitt-Abfällen gemacht, die bei der Produktion von Kaffeebechern entstehen. Die Ökobilanz dieser Verwertung ist viel besser, als die von „thermischer“ – Müllverbrennung ist eine besonders unsinnige Art der Energiegewinnung

        • Inga sagt

          Natürlich ist das besser, aber noch besser wäre, diese Kaffeebecher würden überhaupt nicht hergestellt.

      • Bauer Willi sagt

        @Paulus
        zum Thema „mangelnde Kritikfähigkeit“ werde ich mich nicht äußern.

        Ich finde allerdings solche Sätze wie „Ich hatte die Hoffnung, dass die Community dieser Frau Schickling eine leere Seite widmet.“ absolut geschmacklos.
        Außerdem bin ich nicht „dein lieber Willi“.

        • Paulus sagt

          Das war deutlich. Habe verstanden, sehr geehrter Herr Dr. Kremer-Schillings.

  4. Reinhard Seevers sagt

    „…was „weg muß“…..“
    Gutes Stichwort, unsere Nachbarn waren Kinderlos. Wir mussten häufig in der Ernte helfen, weil sie es allein nicht alles schafften. Zum Dank gab es fast immer eine Handvoll Äpfel….“nehmt die hier, die müssen weg!“ 🥴

  5. Inga sagt

    Ach wie wertvoll ist Opas Streuobstwiese!

    und dann die alten und robusten aromatisch so verschiedene Sorten!!!

    Und wir sind zu faul die zu pflücken und zu konservieren!

    In Opas alten kühlen Keller (aus natürlichen Baumaterialien) können sie den ganzen Winter lagern ohne Kosten für eine Klimaanlage!

    • Paulus sagt

      Ich hatte die Hoffnung, dass die Community dieser Frau Schickling eine leere Seite widmet. Aber wer konnte seinen Babbel mal wieder nicht halten?

      • Inga sagt

        Wer den Garten hat voll Abbel
        Hält zu dem Thema nicht seinen Sabbel,
        äh
        darüber muß man doch babbeln, bzw. diskutieren!

        🙂

      • Christian Bothe sagt

        @Paulus,ich sehe das genauso insbesondere nach den Äußerungen von Schickling vor ein paar Wochen im Blog hier.Für mich ist so eine „Schwarte“ vollkommen uninteressant, hoffe aber das die Dame Käufer findet…

    • Thomas Apfel sagt

      Hallo Inga,
      ich kenne das ganz anders. Wir hatten in den 60-zigern hinterm Haus einen großen Obstgarten (Pfarrhaus). Die Bäume waren alle um 1910 gepflanzt. Die Sorten waren Champagnerrenette, Boskoop, Hasenkopf Gelber Bellefleur, Roter Eiserapfel, Jonathan, Blenheim, Baumanns Renette, Kasseler Renette und „Pischon“ (wie meine Mutter einen kleinen pinkfarbigen Apfel nannte) und natürlich Klaräpfel. Der „Pischon“ ist, wie ich heute weiß der „Noveau Pigeon“, ein Taubenapfel, der wahrscheinlich schon unter Napoleon in Norddeutschland „eingewandert“ war und Dialekt typisch eingedeutscht wurde.
      Die Winteräpfel wurden im Keller einschichtig in sogenannten Obsthorden gelagert. Ständig wurde durchgekuckt und dann verarbeitet was „weg muß“. Daher aßen wir den ganzen Winter ausgeschnittene „schlechte“ Äpfel. Denn das Motto der guten Hausfrau war: „Gegessen wird was weg muß !“

      • Inga sagt

        Ja Thomas,

        so habe ich es auch bis in die 60iger auch erlebt!
        Im Dorf hatte jedes Haus auch das Pfarrhaus einen Obstgarten.

        Nur wir hatten einen größeren, weil der erstreckte sich über 2ha Weide hinterm Hof!
        Meine Großmutter hatte die Äpfel auch so gelagert, wie du es beschreibst und bei den Birnen wurde noch Stroh zwischen Lattenrost und Birnen gelegt, denn die waren ja empfindlicher und verdarben schneller,
        ich denke da mußten eher welche weg, im Notfall eingekocht werden.
        Oder die angeschimmelten Birnen sollten das Holz vom Lattenrost nicht so schnell infizieren, kann ich mir denken.

        Die Äpfel mußten auch nach und nach weg, denn es ja Sorten, die waren weniger haltbar und Sorten die eben mehr. Das wußten aber meine Großeltern.

        Die Sorten kannte ich nicht alle, aber es war Boskop dabei.
        Schafsnase auch.
        Die verschiebenden Sorten hatten alle ihre eignen Vitamin- und Nährstoffgehalt

        Wann die gepflanzt wurden weiß ich nicht.
        Ich habe mal gehört, dass in den 20iger Jahren dieser Obstanbau stattlich gefördert wurde.

        Meine Freundin in Sachsenfanhalt wundert sich , weil ihre Oma Rente von der Knappschaft, der Rentenversicherung für Bergbau bekommt, obwohl ihr Opa Obstbauer war.

        Dieser Opa war in Bitterfeld oder wo in oder an der Bergbauhütte angestellt gewesen.

        Er betreute bestimmt den Großen Obstgarten für alle Mitarbeiter dieser Hütte, damit sie auch mit Vitaminen versorgt wurden, so kann ich es mir denken.

        Es ging ja um das Regionale, weil der Obstbau noch so intensiv wie heutzutage z.B. im Alten Land oder beim Ehemaligen Landwirt war, denke ich.

        Weil alles kleiner und individueller war, kannte man auch mehrere alte Sorten, die bestimmt auch robuster waren.

        Und heutzutage redet man über die Klimabilanz!

        • Inga sagt

          Mit viel weniger Sorten, vielleicht weil der LEH nicht so viel Platz zum anbieten hat.
          Und der Verbraucher vielleicht deswegen nicht mehr so viel Sorten kennt.

          Eine Art Verarmung, oder?

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