Bauer Willi
Kommentare 37

“Der Freitag” am Samstag

Pepe Egger und ich haben uns eine Stunde lang gepflegt gestritten. Hier das Ergebnis:

https://www.freitag.de/autoren/pep/bauer-willi-klima-tierwohl-bio-geht-alles-kostet-aber-richtig-geld

Ich will mich ja nicht loben aber ich finde, wir beide haben das richtig gut gemacht. Und der Fotograf Albrecht Fuchs natürlich auch, der bei so einem Sch… -Wetter das Beste draus gemacht hat.

Aber auch zwei weitere Artikel, die sich mit Ernährung beschäftigen, sind sehr lesenswert. Wer also die Möglichkeit hat, die Wochenzeitung zu kaufen, sollte es bei dieser Ausgabe tun. Es lohnt sich, denn es sind ganz neue Töne zu hören…

(Aufrufe 2.006 gesamt, 1 heute)

37 Kommentare

  1. Lady sagt

    Volle Bewunderung für dein Engagement, Willi, jede Möglichkeit für eine Klarstellung/für ein Gespräch zu nutzen. Auch wenn es mühselig ist und sicher auch oft frustrierend.
    Zwei Aspekte “muss” jetzt die Ökonomin noch loswerden.
    Das Thema LEH wird aus meiner Sicht häufig von Bauern nur aus der eigenen Perspektive als Lieferant behandelt. Logisch, denn da tut es weh und die Handelspraktiken sind eben nicht selten mehr als unfair. Hier agiert der LEH als Oligipol auf der Nachfrageseite , schimpft sich dann Oligopson. Gegenüber de Endkunden steht er auf der Angebotsseite und da sieht es mit der Marktmacht ganz anders aus. Die liegt eindeutig beim Verbraucher! Hier haben wir es eher mit einem Preiswettbewerb zu tun. Auch ein Grund , warum die Preise bei uns vergleichsweise recht tief sind Alfons Balmann hat mal versucht euch das etwas zu erklären. Der Kunde straft es ev. gnadenlos ab, wenn einer der Oligopolisten den Preis erhöht. Selbst wegen weniger Cents wechseln einige Kunden den Anbieter. Und wegen der geringen Anzahl der Anbieter kann das richtig weh tun.

    Der 2. Punkt sind die externen Kosten . Für mich ist das mittlerweile ein inflationär verwendeter Un-Begriff. Deine Antwort, ja macht mal, war völlig richtig.
    Mich ärgert daran, dass wir die externen Effekte gar nicht mengenmäßig korrekt erfassen können. Und dann wird noch ein willkürlicher Preis draufgehauen, um zu den sog. ex. Kosten zu kommen. Nein so schlicht geht das nicht. Und dann steht noch angeblich fest , wer der Verursacher ist? Das muss sich kein Bauer gefallen lassen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Zu 1.
      Lady, ich finde schon immer, dass das kapitalistische Modell in seiner marktwirtschaftlichen Prägung nicht zur landw. Produktion passt. Landw. Produkte sind von derart vielen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen abhängig und gleichzeitig räumlich und klimatisch so fixiert, und zudem Mal Rohstoff, Mal Endprodukt, sodass sie in einer Marktwirtschaft niemals ungeregelt, ungesteuert und nicht subventioniert teilhaben können.

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      • Wolfgang Rühmkorf sagt

        DasProblem ist, dass das „kapitalistische Model“ an der Basis der Urproduktion „sozialistisch“ gefesselt wird!

    • Elisabeth Ertl sagt

      Sehe ich auch so. Hannes Royer schildert das sehr anschaulich in einem Interview:
      https://www.bauertothepeople.at/b2p042-hannes-royer-land-schafft-leben/
      Ich frag mich nur, ob es reicht, über den Konsumenten zu schimpfen, wenn die Erfahrung zeigt, dass er sich ja doch nicht ändert. Wenn der Bürger andere mit Corona anzustecken droht, wird ihm eine Maske vorgeschrieben. Wenn der Großteil mit seinem Einkaufsverhalten die Weiterexistenz der Landwirtschaft gefährdet, wird irgendeine gesetzliche Lenkung auch unumgänglich werden. Preisstützungen sind schon deshalb absurd, weil die Wohlhabenderen noch immer genug Spielraum haben, mehr zu bezahlen. Es müssen die Einkommen so angehoben werden, dass man sich das Essen leisten kann, zumal ja vorerst noch genug da ist.
      Aufklärung ist sehr wichtig, ich bin froh, dass immer mehr Medien zu solchen Interviews wie mit Bauer Willi bereit sind. Aber vielleicht dient es vor allem dazu, die Leute auf härtere staatliche Bandagen vorzubereiten.

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  2. Rudolf Weishaupt sagt

    Es ist eben nicht alles so einfach, wie viele sich das vorstellen. In einer Arte-Doku („Roots“) gab es mal ein schönes Beispiel. Zwei Ackerbetriebe, beide wollen Bodenschutz, beide möglichst natürlich erzeugtes Gemüse. Sie arbeitet mit Pflanzenschutzmitteln, er mit Plastiknetzen. Beide halten ihre Vorgehensweise nicht für ideal, sehen sich aber halt zu jeweils „ihrem“ Kompromiss gezwungen. So ist das. – Ich würde mir auch wünschen, dass Großdiskussionen wie zum Beispiel um Themen wie Wolf, Glyphosat oder „grüne“ Gentechnik (Crispr) viel rationaler und stärker ergebnisorientiert geführt werden. Hoffentlich leistet das Buch einen Beitrag dazu!

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  3. Elisabeth Ertl sagt

    Ich kann das alles weitgehend nachvollziehen – mit ein paar Einschränkungen: Es sind schon auch Fruchtfolgen mit WENIGER Tierfutter als heute möglich. Deshalb spricht ja auch Prof. Windisch von idealerweise etwa 25 kg Fleisch pro Kopf und Jahr statt 50 oder 60. Dann könnte man sagen, die frei werdenden Flächen stehen für pflanzliche Nahrung zur Verfügung, und dann können wir uns mit weniger Stickstoffdünger auch genauso gut ernähren. (Ich bin aber nicht für N- Minimum, sondern -Optimum!) Und angeblich gäbe es bereits umweltverträglichere Alternativen zu Glyphosat, aber die Bauern haben keinen Zugang, und dafür können sie nichts: https://www.youtube.com/watch?v=HP8PSdXZ-N8

    Ich denke, die Stadtleute haben folgendes Problem: Es mag ja sein, dass man mit extrem arbeitsintensiver Kleinlandwirtschaft dieselben Erträge erzielen könnte wie mit industrieller Landwirtschaft. Und dieses “Bullerbü” assoziiert man dann eben mit den extrem armen Kleinhäuslern von früher. Und dann versteht man nicht, warum diese “Arme-Leute-Landwirtschaft” jetzt so teuer ist. Da muss man denen eben sagen, dass sie dann aufs Land gehen müssen, dort ihr Leben lang bleiben und für Kost und Logis schuften, bis sie krumm gehen. Ihr ganzer Besitz ist dann eine kleine Truhe mit Habseligkeiten. Dieses Essen war eben schon immer so teuer, dass man sich daneben nichts leisten konnte.

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    • Brötchen sagt

      Es gibt keine AK und wird auch in Zukunft keine geben, eher weniger für Gemüseanbau!
      Und generell für die LW. Das wird noch ein Riesenproblem werden! Viel größer als irgendwelche “Klimaprobleme”. Auch für die Tierhaltung!

      Was N betrifft……Bio kann !! perse nicht auf den Punkt düngen! Bio muss immer ! mit Luxuskonsum leben, das ist auch in der Fütterung so ! Also Bio verschwendet auch N!

      Die Annahme, dass es automatisch mehr Anbau pflanzlicher LM für menschl. Ernährung gäbe, wenn tier. Produkte eingeschränkt werden, ist meines Erachtens auch noch nicht so klar. Ich denke eher, das fällt dann eben weg. Gibt es eben noch weniger, der Rest wird importiert, paar Nischen und fertig.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Elisabeth, du verstehst es immer noch nicht oder? Weltweit steigt der Fleischverzehr. Es gibt keine ideale Ernährungsweise, die man Menschen vorschreiben kann, wie viel sie von welchen Erzeugnissen essen sollen. Das ist Diktatur. Und Meinungsdiktatur ist es, wenn man wiederholt solche Zitate von Wissenschaftlern bringt, die nur die eigene Meinung verstärken und nur in eine Richtung treiben soll.
      Der Fleischatlas der Böll-Stiftung schreib u.a.:

      “In den meisten Industrienationen liegt der Fleischkonsum seit Jahrzehnten relativ konstant auf hohem Niveau. Während in Deutschland 2019 fast 60 Kilogramm pro Person gegessen werden, sind es in den USA und Australien mehr als 100 Kilogramm. Seit einigen Jahren sinkt die Nachfrage in einigen Industrieländern leicht, weil die Bedenken bezüglich Gesundheit, Tierwohl und Umwelt zunehmen.

      Das größte Wachstum des Fleischkonsums wird in den Ländern des Südens stattfinden. Der Industrieländerorganisation OECD zufolge steigt die Nachfrage dort bis 2028 vier Mal mehr als in den Industrieländern. Ausgehend von einem viel geringeren Niveau, dafür aber mit deutlich größerem Bevölkerungswachstum als in den Industrieländern, ist der zusätzliche Konsum pro Person nicht sehr hoch. Auf dem afrikanischen Kontinent wird das besonders deutlich. Dort wächst die Nachfrage insgesamt zwar besonders schnell, aber pro Person steigt der Fleischkonsum in den nächsten zehn Jahren kaum – von 17 auf 17,5 Kilogramm. Auf die bevölkerungsreichste Nation der Welt, China, entfällt fast ein Drittel des gesamten heutigen Fleischkonsums und ein Drittel des Wachstums der vergangenen 20 Jahre, auch wenn der Pro-Kopf-Verbrauch immer noch bei weniger als der Hälfte des Verbrauchs in den USA liegt. Die Nachfrage nach Fleisch wird wohl auch in China weiter steigen, das Wachstum jedoch deutlich geringer werden. Denn die Sorge um Übergewicht wächst, und ab 2030 wird die Bevölkerungszahl wieder zurückgehen.”

      So und nun bemühe endlich mal den Taschenrechner und multipliziere Anzahl Menschen mal kg Fleischverzehr. Was kommt heraus: Der deutsche Tierhalter muss die Nutztierzahl reduzieren? Man, ich halte es langsam nicht mehr aus. Esst doch das, was ihr wollt, nicht das, was ihr für andere vorseht und diktatorisch vorschreibt. Weniger Skifahren, weniger Autofahren, weniger bauen, weniger Kreuzfahrten und dann irgendwann ist die Welt gerettet…aber nicht durch weniger Fleischverzehr. Elisabeth, BITTE!

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      • Markus Kempen sagt

        Bis 2018 war der Fleischkonsum in Deutschland etwa konstant bei 62kg pro Kopf. Von 2018 bis 2021 sank der Konsum auf 55kg. Nehmen sie doch mal den Taschenrechner in die Hand und berechnen wie lange es dauert bis der Konsum auf 25kg gesunken ist. Und was dann? Soll dann die die Hälfte des hier produzierten Fleisches exportiert werden? Im Moment sind die (mengenmäßigen) Exportschlager Schweinefüßchen und Geflügelhälse (weil die hier praktisch wertlos sind). “Schweinehälften” kann man anderswo in der Welt billiger produzieren als hier und das nicht nur wegen der hohen Standards – Futerkosten und Löhne sind hier hoch und bei der Produktionstechnik/Effizienz holt der Rest der Welt in Siebenmeilenstiefeln auf (Schweinehochhäuser in China!). Natürlich ist die Zukunft ungewiss. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich hier in 10 – 15 Jahren die Tierzahlen “halbieren”, weil sich der Konsum “halbiert” ist großer als manchem lieb ist.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Markus, sorgst du dich wirklich um die Schweinehalter?😀Müssen diese deshalb in Dauerschleife von allen Seiten angegriffen und diffamiert werden? Das hilft den Bauern? Hab ich noch nie gehört, dass sich Außenstehende um Bauern Sorgen machen und so langfristig denken, chapeau!
          Wann wird denn den übrigen Nutztierhaltern geholfen? Wird der Autobranche, der Kreuzfahrtbranche oder der Freizeitindustrie in gleicher Weise geholfen?

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      • Thorens sagt

        Ehrlich?

        Ich habe den Eindruck gewonnen, dass der Dame der landwirtschaftlich-fachliche Hintergrund zu ihrem Thema komplett fehlt. Sie wirft Dinge in denselben Topf, deren Anwendungen völlig unterschiedlich gelagert sind. Nach der Hälfte habe ich abgebrochen.

  4. Smarti sagt

    Wow, Gratulation, ein tolles Gespräch… wenn das ein Streitgespräch ist, dann bitte mehr davon. Und zwar mindestens so lange, bis Herr Özdemir reagiert.
    Wie können wir helfen, damit dies weiterhin geht ? ( Mal abgesehen vom Bücher kaufen – das ist ja klar ).

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  5. evo.... sagt

    Das empfinde ich als völlig unmoralisch:

    https://www.freitag.de/autoren/janina-luett/armutsbetroffene-gesund-leben-geht-nicht

    Den Leuten einreden, dass man sich mit Konvi-Ware nicht gesund ernähren kann. Ich selber habe vor 25 Jahren mal überlegt den Hof auf Bio um zu stellen. Seitdem verfolge ich das Thema intensiv und ernähre mich bewusst konvi.
    1. Das Geschehen um Bio halte ich für eine reine Geschichte von Lug und Betrug.

    2. Die Pflanzenzüchtung. Wenn die Bio-Bauern besonders gesunde Sorten anbauen, dann sind da nur die Pflanzen gesund. Im Verzehr werden solche Sorten eher unbekömmlich sein, denn da züchtet man das Gift gleich in die Pflanzen hinein.

    3. Um diverse KZ´s, wie Auschwitz und Dachau herum betrieben die Braunen Demeter-Höfe.Ich denke, dass aus dieser Richtung wieder Charaktere unterwegs sind, die einen dümmlichen Fanatismus befördern.

    4. Die Bio-Bauern behaupten, ihre Produkte würden mehr Vitamine, Mineralstoffe,…. enthalten. Von Stoffen, welche die Leute nicht vertragen, werden aber auch mehr enthalten sein. Ich habe seit Weihnachten von 3 bio-essenden Männern erfahren, die in den 50ern verstorben verstorben sind.

    5. Die Bio-Szene hat kränkliche und ängstliche Leute angezogen. Man sucht/e Linderung oder Heilung. Diese Angstkultur wird in die Gesellschaft weiter in die Gesellschaft hinein getragen.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Und genau diese plumpen Verallgemeinerungen treiben mich jetzt demnächst aus diesem Forum hinaus. Wir haben im Land Salzburg 50% Biobetriebe, in Oberösterreich nur 18%. Das hat überhaupt nichts mit richtig oder falsch oder mit gut oder böse zu tun, sondern mit den naturräumlichen Voraussetzungen.

      • Smarti sagt

        Frau Ertl, ich fände es spannend, Wetten abzuschliessen, wie es mit Bio versus Konvi weiter geht. Ehrlich gesagt, da kann alles passieren…
        Anstatt dass es einfach zwei verschiedenen Bewirtschaftsformen sind, wurde künstlich ein “Krieg” daraus gemacht – und das ist schädlich für die ganze Landwirtschaft.
        Einer zieht den Anderen mit runter…. und der Dritte ( der Veganer oder der LEH ) haut nochmals kräftig drauf.
        Also: was denken Sie, wird die Zukunft bringen ?

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        • Elisabeth Ertl sagt

          Genau, dieser Krieg ist einfach sinnlos. Ich bin sowieso keine Anhängerin von diesem starren Bio-Konzept aus den 70er Jahren – bin nicht einmal selber Bio – sondern von dem Konzept, welches das Institut in Raumberg-Gumpenstein verfolgt: Standortgerechte Landwirtschaft, wo Bio buchstäblich auch “seinen Platz” hat, räumlich gesprochen, aber eben auch eine konventionelle Landwirtschaft, die sich ökologisch weiter entwickelt.
          Ich fürchte, es wird bald so weit kommen, dass Essen nicht nur teuer, sondern auch knapp wird. Hoffentlich kommt dieser Punkt nicht so massiv, dass er die öffentliche Ordnung ins Chaos stürzt, sondern Gelegenheit lässt zum Nachdenken. Dann wird vor allem die Wildnis-Mode zu Ende gehen, und man wird einsehen und wieder mehr schätzen, dass der Mensch ein Mitgestalter der Natur ist. Ich konnte z.B. mit diesem Text schon jetzt bei vielen Leuten ein Umdenken bewirken: https://www.bauertothepeople.at/biodiversitat-und-mensch-im-alpenraum/
          Ich sag immer: Irgendwann war mir der buchstäblich “oberflächliche” Naturgenuss beim Bergwandern zu wenig, und ich wollte mich binden, tiefer gehen, und das ist dann eben Landwirtschaft. Landwirtschaft verhält sich zu Ökotourismus wie Ehe zu Prostitution. Das ist das Wesen des Indigenen. Ich glaube, ich bin da einfach der Gesellschaft um 10 bis 20 Jahre voraus. Jetzt mach ich das schon bald 14 Jahre :)) Was mir nämlich auffällt: Ich hab vor ein paar Jahren bei meinen Wiener Freunden nachgefragt, ob nicht irgendjemand Farmsitter sein will, damit wir auf Urlaub fahren können. Da war gar keine Resonanz, ein Jahr später klappte es dann. Mittlerweile kommen mehrere von sich auf mich zu.
          Der jetzt so abgewertete Begriff “Ertrag” wird rehabilitiert werden.
          Die Angst, mit Raubbau die Grundlagen zu zerstören, wird bleiben,
          Dass man für 8 Milliarden Menschen konventionelle Landwirtschaft braucht, ist ein gewichtiges Argument. Wenn man aber bedenkt, dass auch Konvi mehr als 10 Milliarden nicht ernähren könnte, sich aber noch immer keine vertrauenswürdigen Konzepte zur Geburtenkontrolle abzeichnen, dann relativiert sich dieses Argument auch wieder in gewissem Maß, irgendwie kann man eh nur hoffen und beten, dass irgendetwas Unvorhergesehenes uns zu Hilfe kommt.
          Das Problem ist halt, dass sich jede gute Anfangsidee irgendwann pervertiert. Und Bio war schon eine gute Anfangsidee, bei der es seinerzeit auch um materielle Bescheidenheit ging. Einige Elemente sind ja auch in Konvi eingeflossen.
          Es sind die Denkfaulen, die alles verderben.
          Wir haben ja auch so einen “Cem Özdemir” in Gestalt des roten burgenländischen Landeshauptmanns Peter Doskozil. Dem sein Konzept geht so: Die EU will 25% Bio, Deutschland will schon vorbildliche 30%, also braucht das Bio-Musterland Österreich laut Umweltministerin 35%, denn 27% haben wir ja schon. Und weil Salzburg schon 50% geschafft hat, braucht das Burgenland irgendwann 100%, damit man die nächsten Wahlen wieder gewinnt. 38% hat er schon, 2027 muss die 50% -Marke geschafft sein. Was Doskozil von Özdemir unterscheidet: Als Roter mit Anti-Bauernlobby-Komplex hat er in der öffentlichen Kommunikation mit den Landwirten keine Kreide gefressen. Wegen der Dürre haben die Bauern des Seewinkels im Sommer Weizen und Mais mit Sprinklern bewässert. Zweifellos ist das für die Dauer keine gute Idee. Was laut Doskozil aber dem Fass den Boden ausgeschlagen hat: der Mais war für den Export, während doch die burgenländischen Bauern gefälligst ihre eigenen Landsleute mit Essen versorgen sollen. https://www.krone.at/2766146
          Na, hoffentlich exportiert dem noch jemand etwas, wenn die Dürre seine 100% Bio – Landwirtschaft gefährdet.

  6. Brötchen sagt

    https://www.welt.de/wirtschaft/article243316125/Wie-der-Bio-Verzicht-die-Supermarkt-Inflation-treibt.html

    Wasserstandsmeldung solange es noch frei lesbar ist

    “Das hängt nicht zuletzt auch mit dem Verhalten der Verbraucher zusammen, die ihr Einkaufs- und Konsumverhalten in den vergangenen Monaten stark verändert haben. Gefragt sind vor allem günstige Handelsmarken und Preiseinstiegsware. Bio-Produkte dagegen bleiben weitgehend in den Regalen liegen, gleiches gilt vielfach auch für regionale Spezialitäten.”

    es wird auch richtig eingeschätzt, das noch ein stärkerer Preisschub kommt…..da viele Preise noch auf alten Ressourcen und Verträgen beruhen.
    Viele Verbraucher haben noch nicht realisiert, was wirklich auch im Energiebereich auf sie zu kommt.

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    • Diatryma sagt

      Es mag ja etwas kurzsichtig daherkommen, aber wenn ich samstags im bösen Lidl stehe, kalkulier’ ich erstmal mein Budget. Mich interessiert dann vordergründig zunächst, ob die Kohle noch reicht, nicht wo sie hingeht oder wie mein Schnitzel mit Vornamen geheißen hat. Ich habe tatsächlich nicht viel zu verschenken und bin höchstwahrscheinlich nicht alleine damit. Und nein, ich fliege nicht nach Malle. Oder sonst wohin. “…Agribusiness”. Pffth.

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      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        Jetzt wundere ich mich,dein Schreibstil passt nicht zu jemandem,ders Geld fest zusammen halten muss.
        Ich meine immer die anderen,die “Gut und Günstig” und nach Malle wollen.

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        • Brötchen sagt

          hans lies mal die Kommentare unter dem Artikel….

          die Bios haben mit ihrem penetranten Besserwissenszurschaustellung die Zustimmung ins Gegenteil verkehrt…..einige Leute kaufen aus Prinzip kein Bio mehr…

          Kann das gut nachvollziehen, weil bin jetzt auch voller Lidl Fan….
          vor paar Jahren war ich noch öfter mal im Biomarkt.

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        • Diatryma sagt

          …tja, Schreibstil hin oder her, mein Netto ist wirklich nicht atemberaubend. Es gibt vermutlich Leute, die NOCH viel weniger haben, ganz bestimmt sogar. Das bedeutet aber nicht, dass ich alles jetzt verballern muss; ich hätte allem Alarm zum Trotz, dass die Welt demnächst untergeht, gern auch auf meine ganz alten Tage noch was. Und ich fühle mich mit Konvi gut bedient, Bio muss nicht, besonders wenn ich den Unterschied gar nicht wahrnehmen würde.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Wenn es haptisch und sensorisch keinen Unterschied macht, eine messtechnische Analyse nicht geht….ja dann hilft ja eigentlich auch nur der Glaube, dass das eine besser sei, als das andere. Ob man dafür Geld ausgeben möchte, bleibt dem Gläubigen überlassen.😎

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    • Limes sagt

      ja habe ich mir auch gedacht.
      bevor ich mich in die Welt von “Der Freitag” transformieren lasse möchte ich schon wissen wie diese Welt aussieht. Die Redaktion könnte den Artikel doch zum “Containern” kostenlos im Netz oder als pdf im Willi blog einstellen.
      Die Reaktion tritt damit auch dem Eindruck entgegen sie möchte wie die viel geschmähten Kapitalisten mit kommerziellen Hintergedanken neue Leseerschichten erschliessen.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Geile Antwort Limes….solche Antworten müsste man denen täglich um die Ohren hauen…alles, was bis Mittags nicht abgerufen wurde, kostenlos abgeben, sonst wird es ja weggeworfen und vermüllt das www! 😎
        “Wissens-Containern” DAS wäre mal eine richtig gute Glosse wert!!!

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        • Brötchen sagt

          Die FAZ hat Riesenprobleme mit der digitalen Vermarktung. Ist generell ein Problem.
          Die Welt macht das besser, deswegen hatten sie ja auch den Don Alfonso abgeworben.
          Den gibt es nur ganz ganz selten mal kostenlos. Bei der FAZ war der damals kostenlos.
          Der hatte damals einen Riesenschwanz von Followern und Diskutanten gehabt.
          Glaube er hatte noch unter Schirrmacher angeheuert.
          Er ist Privatier…

          FAZ ist meines Erachtens mausetod..

          Einzelne Leute können da mächtiges Zugpferd sein.

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        • Limes sagt

          die “Der Freitag” Redaktion hat reagiert jetzt ist der vollständige Beitrag zugänglich. Danke an die Redaktion.

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      • Bergamasca sagt

        Nette Idee, das. Das Näherliegende wäre, einfach den bezahlten Zugang zu einzelnen Artikeln anzubieten. Ich wette, da könnte man sehr viel mehr Geld mit verdienen als mit normalen Abos. Vielleicht habe ich etwas verpasst, es gibt doch bestimmt einen Grund, warum das bisher noch niemand macht.

        • Reinhard Seevers sagt

          Das gibt es schon, hab ich selber bereits genutzt…weiß allerdings nicht mehr wer es war. Süddeutsche?

          • Bergamasca sagt

            Ich bilde mir auch ein, dass es das mal gegeben hätte.
            Aber auch wenn’s mal wahr gewesen sein sollte, isses zumindest jetzt nicht mehr so. Dafür gibt es haufenweise Foren, in denen Leute wie ich deswegen rumjammern ;-).

      • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

        “Der Freitag” bietet immer mal wieder kostenlose Kurzzeitabonnements an. Die muss man nur rechtzeitig abbestellen, wenn man sich nicht arg ärgern will. Wer wissen will, wie irre Grünes Denken und Grüne Logik sind, der ist bei “Der Freitag” allerbestens bedient. Und natürlich lauert beim “Freitag” immer irgendwo irgendeine Marxismusvariante … denn rot ist grün und grün ist rot.

        Hier eine leckere Lesekostprobe aus “Der Freitag”:

        “In meiner Uni­-Clique gab es Håkon, einen Norweger, den wir mit Klischees zu seinem Land überzogen: Rentiere, Braunkäse – Walfang. Ob sein Wikinger­volk noch nicht gelernt hätte, dass man majestätische Tiere nicht abschlach­tet? Wir sind nach wie vor befreundet, erst kürzlich musste Håkon sich wieder so was anhören.
        ­

        Zum Glück habe ich am nächsten Tag Oliver Dirr angerufen, der ein Buch über „den Wal, die Welt und das Staunen“ ge­schrieben hat. Im Freitag-­Wochenthema erklärt Dirr, wie die Menschheit auf diese intelligenten Lebewesen losgegangen ist, um aus ihrem Speck Lampenöl, Dünger und im Ersten Weltkrieg sogar Glycerin herzustellen. Heute brauchen wir den Wal nicht mehr als Ressource, wir haben Öl. Auch nicht optimal. Aber wir können et­was lernen von Walen – über den drin­gend nötigen Umbau der Wirtschaft. Ich lege Ihnen den Essay von Oliver Dirr wärmstens ans Herz. Und Håkon auch!”

  7. Frikadellen piet 44 sagt

    moin ich wollte hören wie ihr euch streitet aber wo ist der Link zum hören

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