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Der Blick von oben

Ich war gestern mit Medienleuten unterwegs, die über die Trockenheit im Rheinland einen Film drehen. Dazu sind wir meiner Genossenschaft „aufs Dach gestiegen“ und haben die schöne Landschaft bewundert.

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  1. Paulus sagt

    In einigen Beiträgen zeigt sich nahezu der Gipfel der Dekadenz. Glauben diejenigen, die diese Kulturlandschaft abfällig beurteilen im Ernst, die Menschen die im Umfeld rheinischer Tagebaue und der damit verbundenen Kraftwerke und Hochspannungsleitungen leben, finden das bedingungslos alles gut? Die von der Energiewirtschaft Lohnabhängigen lasse ich jetzt mal außen vor. Ich kann versichern, dass ohne die rheinische Braunkohle die Lichter deutschlandweit schon so manches Mal ausgegangen wären – und zwar für jeweils längere Zeit. Dies, mit großer Wahrscheinlichkeit selbst am Tegernsee und ähnlich bevorzugten Reservaten.
    Den ganz klugen sei gesagt, dass die Sümpfung, bzw. Grundwasserabsenkung nicht mit der Niederschlagsmenge in Verbindung gebracht werden kann. Es ist aber so, dass nach Einstellung der Sümpfung, z.B. im einigen Wohngebieten im Bereich der Stadt Neuss, den Leuten das Grundwasser bis Oberkante Unterlippe steht.
    Ich betrachte das Zusammenspiel von Land- und Energiewirtschaft sowie Industrie aus anderen und zwar durchaus positiven Blickwinkeln.
    Wenn ich von den Fichtenmonokulturen und den zu Tode gespritzten Weihnachtsbaum plantagen im Sauerland oder dem unendlich gleichartigen Weinanbau an der Mosel oder ähnlich einseitig strukturierten Gebiten zurückkehre, freue ich mich durchaus wieder in der ach so geschmähten rheinischen Kulturlandschaft zu sein. Schon die Römer haben sich hier wahrscheinlich aus guten Gründen angesiedelt. Hätte Willi von dem Silo der Buir-Bliesheimer auch auf das umfangreiche kulturelle Erbe der Region hingewiesen und nicht nur die LW dargestellt, wäre die Resonanz wahrscheinlich anders ausgefallen. Ist aber nicht seine Aufgabe.

    • Alois Wohlfahrt sagt

      Hallo Paulus, als Allgäuer habe ich sicher gegenüber Willi ein bisschen einen Vorteil in Punkto Kulturlandschaft. Vor allem im touristisch attraktiven südlichen Landkreis wird ein überwiegend extensive Landwirtschaft betrieben. Wir sind ja sogar eine der bayrischen ökomodellregionen http://www.oberallgaeu.org/bauen_umwelt/extras/oekomodellregion_oberallgaeu-kempten/
      Komischerweise suggeriert so eine Ökomodellregion hier sogar mit dem Segen der konservativen Regierung dem Verbraucher, dass wir keine intensive Landwirtschaft brauchen.
      Das aber halte ich für einen Trugschluss. Denn gäbe es nicht die intensiven Anbauregionen, hätten unsere Verbaucher niemals dieses Schlaraffenland, wie es für uns heute normal ist.
      Das eine bedingt also das andere.

      • Hallo Alois,

        es stimmt, die Verbraucher haben inzwischen wirklich ein Schlaraffenland in der Versorgung und ich finde es gut. Die Gleichmachung des Bildes der Landwirtschaft kommt durch die Werbung sicher nicht von ungefähr.

        Aber – wir Verbraucher können uns darauf nicht berufen, denn zur „kritischen Haltung“ gehört nicht nur „unschöne Bilder“ zynisch zu kommentieren, sondern Werbung kritisch zu hinterfragen und nicht jedem Meinungstrend gleich nach zu laufen.

        Werbung ist eben Werbung und keine Information. Wir können zwar kaum darauf verzichten, aber uns mehr selbst qualifiziert informieren und darüber nachdenken.

    • Hallo Paulus,

      ich denke gerade selbst als „Nichtlandwirt“ und auch als „nicht Berater dieser Branche“, dass wir Verbraucher als Leistungsbezieher – egal ob Kraftwerk oder Landwirtschaftsprodukte – den Ball etwas flach halten sollten. Es sind beides Branchen, die unter starkem politischen Einfluss stehen und reglementiert werden. – Mal mehr – mal weniger (gut).

      Es ist nicht sinnvoll 4 Handys, zwei Tablets, ein Laptop oder ein PC im Haushalt ständig brummen zu lassen, um sich dann beim zufälligen Anblick eines Kohle- oder Kernkraftwerkes zu echauffieren. So bleibt die Hoffnung, dass die scharfen Kritiker hier mit gutem Beispiel vorangehen.

      Aber auch, wie es persönlich mal bei einer Betriebsbesichtigung bei einem recht bekannten Landwirt so schön beobachtet hatte, das Vorfahren mit dem 911er und Weidenkörbchen vor dem Bioladen erlaubt sicher nicht, sich schon als Weltretter zu präsentieren.

      Wer sich politisch und inhaltlich mit dem Thema auseinandersetzt, kann von Monokulturen bzw. solchen Bildern nicht überrascht sein.

      • bauerhans sagt

        „dass wir Verbraucher als Leistungsbezieher…… den Ball etwas flach halten sollten.“

        das tut der verbraucher doch auch,er kauft gut und billig,was für mich bedeuted,dass er zufrieden ist.
        unzufrieden sind ein paar wenige,die sich mit „google-wissen“ aufspielen und gern belehren,allerdings keinen nachweis erbringen,was sie selbst zur veränderung beitragen.
        die politik springt auch darauf an und verschärft dauernd die regeln für die bauern,wohlwissend,dass diese aufgrund der preissituation nicht in der lage sind,die
        zusätzlichen kosten zu stemmen.

        • Das ist grundsätzlich schon richtig. Nur denke ich, dass ein zufriedener Verbraucher noch nicht unbedingt ein informierter Verbraucher ist. Er agiert in unserem System nur folgerichtig, weil das Angebot „gut und günstig“ so besteht.

          Man erkennt zwar den Trend, mehr auf Qualität zu setzten. Da es jedoch schwierig und kostspielig ist, den Verbraucher über Informationen bzw. Vorteile das Produkt im Verkauf wertiger zu machen, geht man lieber einen „einfachen“ Weg.

          Man will von den Herstellern, dass heißt den Landwirten immer mehr die berühmte „eierlegende Wollmilchsau“ abfordern. Am besten 100 % Bio, saubere Umwelt in romantischer Landschaft, perfektes Tierwohl und natürlich alles zum Discounterpreis.

          Das Problem wird sozusagen bei Ihnen abgeladen, so meine Meinung. Die Nachfragemacht des Discounterkonzeptes und das politisch geförderte Überangebot (sicher hier ein wenig verkürzt) machen es möglich.

          Die Verschärfung von Regeln wäre in Ordnung, wenn die Rahmenbedingungen, auch politisch, so gesetzt werden, dass Sie als Landwirt Ihre Aufwendungen dafür bezahlt bekommen.

          Politik ist sicher nicht für alles zuständig, was ich jedoch kritisiere ist, dass man mit bekennender Konzeptlosigkeit versucht irgendwas mit Förderungen über den kleinsten gemeinsamen Nenner zu machen.

          Gerade kleine bis mittlere Betriebe können über diese Halbherzigkeit schwerlich einen zusätzlichen Marktwert schaffen, der sich im Preis beim Verbraucher ausreichend durchsetzt. Ich nehme an, dass die versprochenen bzw. bestehenden Förderungen Ihnen in diesem Punkt auch nicht ausreichend weiterhelfen, sonst wäre Ihre Einwendung nicht in Ordnung.

          Meine Befürchtung ist, dass damit die Massenproduktion und ein Zerrbild über die Landwirtschaft sogar verstärkt wird, obwohl vordergründig etwas anderes beabsichtigt ist.

          Meine Meinung ist es, hier schließt sich der Kreis, dass wir nicht mit gegenseitigen Belehrungen mit erhobenen Zeigefinger weiterkommen.

          Wichtiger wäre es Rahmenbedingungen zu schaffen, mit denen auch Sie als Markteilnehmer gut leben können. Die Politik betont immer wieder, dass es Deutschland besonders gut geht. Also am Geldmangel liegt es wohl nicht.

          Vielmehr müsste auf europäischer Ebene der Subventionswettbewerb verträglich abgebaut werden und im Gegenzug die Angebotsseite zum Beispiel durch Eingreifen der Kartellbehörde gestärkt werden, so dass die benötigten Preise auch durchgesetzt werden können. Nur so funktioniert eine Marktwirtschaft dauerhaft.

          Es sind genau die Themen, über die ich so gerne mit Ihnen diskutieren würde.

  2. Da wurde wohl das falsche Wetter bestellt. Aber Spaß beiseite, wenn „verbrannt“ bedeutet, dass die Ernte gegen 0 tendiert, dann kann ich die Sorgen nachvollziehen.

    Natürlich kann ich auch als Wachstumskritiker die Freude an der angenehm effizienten Feldanordnung verstehen. Deshalb verteufel ich Wachstum als solches nicht. Jedoch sehe ich kritisch, wie es geschieht und vor allem, dass man dabei gelegentlich vergisst, „notwendige Bremsen“ einzubauen.

    An diesem Beispiel zeigt sich, dass in Wachstum allein keine Sicherheit vergeben mag. Wenn sich auf einem sehr großen Gebiet eine durch eine solche Wetterlage quasi ein Totalausfall ergibt, dann ist eben dieser Totalausfall sehr groß. In Anbetracht des hohen Einsatzes ist der monetäre Verlust entsprechend.

    Auf einen preislichen Ausgleich kann man nicht unbedingt setzten, wenn die Preisfindung auf internationalem Parket (Börsen) stattfindet. Hinzu kommt, dass wenn die Extremalbedingung überschritten wurde, indem ein Preisanstieg per Stück (/Dezitonne ö. ä.) nicht mehr die zusammengebrochene Absatzmenge ausgleicht, dieser Preisanstieg im Endeffekt nicht mehr weiterhilft. Das heißt: „Kein ausreichender Umsatz in der Kasse.“

    Dass dadurch Landwirte in ernsthafter wirtschaftlicher Sorge sind, kann ich verstehen.

    Jetzt muss ich unpopulärer Weise sagen, dass aus meiner Sicht eine solche Situation allein noch nicht schon für staatliche Schadensausgleichszahlungen spricht. Schon gar nicht für dominant große Betriebe. Wachstum ist eine renditeorientierte Maßnahme, auch wenn man dies als unabdingbar betrachten will. Unternehmen tragen nun mal Risiken.

    Unter den Bedingungen, dass Landwirtschaft auch an Umwelt und Landschaftspflege Dienst leistet, kann man das wiederum anders sehen. So wie nach meiner Kenntnis das „Greening“ angelegt wurde.

    So ziehe ich aus meiner Beobachtung folgende Schlussfolgerungen:

    Förderungen in der Landwirtschaft sollten gezielter regional ausgerichtet werden. Es könnten Gebiete, die vielleicht aufgrund geografischer Umstände nicht so effizient zu bewirtschaften sind, ausgleichend gefördert werden, wenn zum Beispiel im Gegenzug eine statistisch andere Wetterlage dafür spricht und für Erträge sorgen kann, während anderorts gravierende Ausfälle zu beklagen sind.

    Die Lage würde unter Umständen sich im Vergleich zur jetzigen Situation invertieren, wenn es zu nasse Jahre gibt oder Unwetter in Regionen herrschen.

    Das Konzept wäre jedoch eine Gegenbewegung zum gepriesenen Strukturwandel.

    Nach meiner Meinung sollten Förderungen die richtige Balance, zwischen förderungswürdigem Interesse – der Allgemeinheit und nicht einzelner Unternehmen – und dem Ausgleich ungünstiger bzw. unfairer Bedingungen herstellen.

    Das bedeutet politisch im Ergebnis, es ist von vorn herein die Aufgabe eine gesunde Marktstruktur zu entwickeln. Es könnte an anderer Stelle viel Förderungen und damit Abhängigkeiten einsparen.

    Damit wäre dieses Problem natürlich noch nicht gelöst. Deshalb könnte in der Landwirtschaft, ähnlich dem Spareinlagensicherungsfonds der europäischen Bankenwirtschaft, ein Sicherungsfonds für solche Ausfälle gegründet werden.

    Für das Beitragsaufkommen könnten verschiedene Rechenmodelle zugrunde gelegt werden. So könnte das Solidarprinzip, der Stärkere trägt mehr als der Schwächere, mit ein fließen. Aber auch stochastische Prinzipien, das heißt die Wahrscheinlichkeiten der Ausfälle in Häufigkeit und Größenordnung sollten eine Rolle spielen.

    Wenn der Fonds an Grenzen stößt verbliebe eine vorbestimmte Quotenregelung. Für jeden Betrieb sollte eine volle Stimme in der Selbstverwaltung gewährleistet sein, damit große Betriebe mit Ihren Interessen nicht die kleinen an die Wand drücken.

    Natürlich wäre auch ein Versicherungsmodell denkbar. Das könnte jedoch eine teure Variante mit unangenehmen Bedingungen im „Kleingedruckten“ oder gar Ablehnungen werden.

    Allerdings sage ich auch ehrlich aus der Erfahrung, dass Bauern wirtschaftlich selbst die Verantwortung dafür übernehmen müssen, wenn sie eine solche Selbstverwaltung „an die Wand fahren“. – Aber eine Wettermaschine wurde bislang auch noch nicht erfunden.

    Wie denken Sie darüber?

    • Ich seh das so sagt

      Wenn sie sich diese Darstellung (https://ec.europa.eu/jrc/sites/jrcsh/files/jrc_mars_bulletin_vol25_no6.pdf) ansehen, werden sie feststellen, daß es kein regionales „Phänomen“ ist, von dem eben die Landwirtschaft betroffen ist und auch nicht wirklich von mehr oder weniger effizienten Feldanordnungen abhängt.

      Es ist wohl kaum davon auszugehen, daß es staatliche Schadensausgleichszahlungen geben wird – ist ja „nur“ ein Problem der Bauern.

      Ich würde sie dennoch ersuchen über ihre Meinung, wenn in den selben angeführten Gebieten es durch „nicht beeinflußbare“ Effekte zu Ausfällen wirtschaftlicher Produktion außerhalb der Landwirtschaft kommen würde. Sagen wir zu einem Ausfall von 50%, 70% oder gar 100%. Die Erfahrungen aus dem Bankenbereich der letzten Jahre (wo auch Totalausfälle drohten) zeigten, daß es mit dem Risikotragen der Unternehmen nicht wirklich weit her war – eher ganz in Gegenteil.

      Für die Landwirte wird es wohl künftig vermehrt in die Richtung Versicherungsmodelle gehen (wie in den USA). Zur Vorsorge, zum Schutz, zur Reduktion eventueller Kosten für den Staat (Katastrophenfonds).
      Man könnte ja auch überlegen, warum eigentlich nicht auch jeder Bürger in so eine (Pflicht-) Versicherung mit eingebunden werden sollte. Bewerbung mit: So eine BVP tut nicht weh – Die BVP – Ihre Best-Versorgungs-Polizze – Ihre Billigst-Versorgung-Garantie. (Andere Vorschläge werden gerne entgegengenommen).

      Ich erlaube mir da aber auch die verschmitzte Anfrage, warum etwa Atomkraftwerke keine Versicherungen (z.B. Schadens-Haftpflicht) sich „leisten“ können sondern diese Kosten locker externalisiert werden ? Hat das was mit Umwegrentabilität zu tun – würde man versichern, würde der Strom für alle teuerer – geht ja gar nicht – Schaden für die Wettbewerbsfähigkeit und so… – wenn was passiert, soll der Staat halt die Schäden für 1 Mio Jahre zahlen – aber, passiert ja eh nix …..

      • Paulus sagt

        Als Ing. habe ich manchmal mit Vertretern der Versicherungswirtschaft zu tun. Das sind i.d.R. Mathematiker und da geht es um Risiken die Produkthaftung betreffend.
        Die aus Kernkraftwerken resultierenden Risiken gelten nach deren Aussage als nicht versicherbar. Dies, weil mögliche Entschädigungszahlungen theoretisch derart hoch sind, dass kein Versicherer ausreichend Rücklagen bilden könnte. Selbst wenn man dies hypothetisch in Betracht ziehen würde, wären die versicherungsmathematisch ermittelten Beiträge exorbitant, sodass der aus Kernkraft gewonnene Strom schlicht nicht bezahlbar wäre. Die Deckungssummen für KKW‘s belaufen sich nach meinem (nicht verifizierten) Kenntnisstand zwischen 2,5 und 3,0 Milliarden EUR je Schadensfall. Das ist salopp gesagt ein Chickenshit.

        Was die LW betrifft wird es wohl so sein, dass das Ernte- bzw. Ausfallrisiko bei den Erzeugern verbleibt. Die Landwirte müssen sich schon entscheiden ob sie in guten Jahren stolz das freie Unternehmertum hochhalten und den nächsten Fendt bestellen, oder in weniger guten Jahren um Hilfen ersuchen. Beides passt nach meiner Auffassung nicht zusammen.
        Wer sich erinnert weiß, dass ich Subventionen und Hilfen für die LW ausdrücklich befürworte. Das hatte aber nichts mit Ernteausfallrisiken zu tun.
        Nachdem mir Kyrill die Fichten umgehauen hatte musste ich auch sehen wie ich damit klar kam.

        Zu der Sache mit der Bankenrettung erspare ich mir jeden Hinweis, sonst laufe ich Gefahr in die ganz linke Ecke gestellt zu werden und da befinde ich mich nun wirklich nicht.

        • Ich seh das so sagt

          Ich habe leider auch keine Zahlen dazu. Aber wie sie selbst schreiben, muß man als Bauer und Unternehmer sehen wo man bleibt im Schadensfall (weil eben Subventionen einfach gar nichts damit zu tun haben – auch wenn Hinz und Kunz sicher sofort mit dem Verweis darauf aufwarten).

          Ich denke aber das Bsp AKW zeigt eben sehr gut wie man Gewinne internalisiert (siehe Bsp. Hinkley Point, GB mit Mega-Subeventionen, Kreditgarantien und Strom-Fixpreisen weit über dem Marktpreis für nahezu die gesamte Laufzeit etc.) und Verluste externalisiert (genau wie bei den Banken). Wenn man ihre richtigen Ausführungen weiterdenkt, daß Strom sonst eigentlich unbezahlbar wäre, würde man die echten Kosten ausweisen, ist es für mich zumindest pervers, AKW´s als CO2-neutral zu „verkaufen“, dafür bei Strom und Energie aus lw. Erzeugnissen jeden Kuh-Rülpser zum Methan-Todesstoß für die Welt hochzupushen.

          Und von wegen lechts und rinks – damit tat sich schon Ernst Jandl schwer. 🙂

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          >>Was die LW betrifft wird es wohl so sein, dass das Ernte- bzw. Ausfallrisiko bei den Erzeugern verbleibt. Die Landwirte müssen sich schon entscheiden ob sie in guten Jahren stolz das freie Unternehmertum hochhalten und den nächsten Fendt bestellen, oder in weniger guten Jahren um Hilfen ersuchen. Beides passt nach meiner Auffassung nicht zusammen.<<

          Apfelbauern sagen mir, dass bereits die Hagelversicherung so teuer wäre, dass sie wirtschaftlich nicht darstellbar wäre. Hagelnetze ist die Alternative, das wird jedoch auch von vielen Bürgern kritisiert. Wie soll jetzt noch eine Ernteausfallversicherung bezahlt werden?

          Warum ständig der Fendt kritisiert wird, erschließt sich mir nicht. Wenn ein Streifenpolizist, oder ein ehemaliger Busfahrer mit einem Daimler durch die Gegend fährt, interessiert das keine Sau.

          Anders sieht es mit den Ernteausfallversicherungen in den USA aus.

          Die amerikanische Regierung subventioniert die Prämien der Landwirte bis
          zu 100% je nach Plan und Deckung.

          https://www.hagel.at/site/files/avs/de_1_latham.pdf

          Frankreich bis zu 80%

          https://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Neue-Ernteversicherung-in-Frankreich-unter-Dach-und-Fach-2646113.html

          Für meine bisherige Hagelversicherung im Weinbau 0 %

        • Ich kann Ihrer differenzierten Betrachtung nur zustimmen. In der Versicherungsvariante stünde die interessante Frage im Raum, zu welchen Ergebnissen Aktuare kommen würden und wie dadurch Prämien für die einzelnen Betriebe finanziell tragbar wären. Stichwort: Klimawandel.

          Das Beispiel der Kernraftwerke zeigt krass, wie politisch ideologische Verirrungen geradezu zu irreversiblen Auswirkungen kommen können, erst recht wenn Politik sich nicht traut, an des Thema ranzugehen.

          Was die Vereinbarungen mit der Energiewirtschaft betrifft, hier glaube ich zu wissen, was Sie mit Chickenshit meinen.

          Was das Thema Bankenrettung betrifft, schließe ich mich ebenfalls der Meinung an, dass es in Hinsicht unternehmerischer Verantwortung alles andere als ein Paradebeispiel ist. Es ist eher das Paradebeispiel für „Kapitalsozialismus“.

          Beim Einlagensicherungsfonds dagegen, handelt es sich um einen schon seit langer Zeit vor der Finanzkrise bestehenden Kundenschutz, welcher auf einer kollektiven Rücklage der Banken beruht. Es geht nur um dieses Modell als solches Beispiel.

          Das Thema Subventionen wird in Diskussionen ein Evergreen sein. Interessant finde ich allerdings, dass einige Landwirte selbst gerne Subventionen abbauen
          würden. Dabei werden natürlich immer wieder die verbundenen Auflagen genannt.

          Nach meiner Meinung stellen die Steuerungsabsichten hinter Subventionen hohe Anforderungen an die Gestaltung. Das betrifft jedoch auch den Abbau von Subventionen. Hier steht sicher auch der globale Subventionswettbewerb im Raum. Einfach mal schnell den „Stecker ziehen“ wäre vermutlich keine gute Idee.

  3. Andreas Müller sagt

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Neurath
    in Rommerskirchen gibt es gratis von oben: Chlor, Quecksilber, Dioxin, alles dabei. Kein Wunder, wenn Willi für Gentechnik und Glyphosat ist, dass macht den Kohl (nicht) fett

    „Kraftwerkskritiker bemängeln am Kraftwerk Neurath die hohen Emissionen an Stickstoffoxiden, Schwefeloxiden, Quecksilber und Feinstaub, an dem Krebs erzeugende Substanzen (Blei, Cadmium, Nickel, PAK, Dioxine und Furane) anhaften können.[33] Eine von Greenpeace bei der Universität Stuttgart in Auftrag gegebene Studie kommt 2013 zu dem Ergebnis, dass die vom Kohlekraftwerk Neurath (vor Inbetriebnahme der Blöcke F und G) ausgestoßenen Feinstäube und die aus Schwefeldioxid-, Stickoxid- und NMVOC-Emissionen gebildeten sekundären Feinstäube statistisch zu 1.712 verlorenen Lebensjahren führen.[34] Auf der Liste der „gesundheitsschädlichsten Kohlekraftwerke Deutschlands“ rangiert das Kraftwerk auf Platz 7.[35]“

  4. Zenzi sagt

    Bitte nochmal Tacheles, lieber Willi: Wie sieht es mit dem Haferfeld aus, wie mit dem „Kartoffelweizen“. Konnte sich Korn bilden oder ist das alles perdü? Was sagen deine Nachbarbauern mit ihren Feldern? Ist das Ergebnis so, wie dein Thema vor 1 Woche gezeigt hat, dass das alles in die „Tot“-Reife ging? Zeigt das das Bild von oben und das Grüne zwischendrin sind Zuckerrüben?

    • Bauer Willi sagt

      Das Haferfeld war, wie erläutert, auf der Niederterrasse des Rheins aufgenommen worden. Natürlich sind da Körner gebildet worden, aber weniger als normal und auch kleinere Körner.
      Der „Kartoffelweizen“ befindet sich in der „Gelbreife“. Das Blattwerk ist abgestorben und die Körner noch zu feucht für eine Ernte. Ansonsten wie beim Hafer: weniger Körner und kleinere.
      Das was noch grün ist sind Kartoffeln und Zuckerrüben. Der Raps ist ebenfalls abgereift, aber auch hier ist die Kornfeuchte noch zu hoch. Allerdings liegt der Raps vom Termin her halbwegs im Rahmen, der dürfte n etwa in einer Woche geerntet werden, aber das hängt maßgeblich vom weiteren Wetterverlauf ab.
      Die Ertragseinbußen einzuschätzen ist derzeit noch“Kaffeesatz lesen“ und das möchte ich nicht. Sie werden aber bei Winterweizen und allen Sommergetreide-Arten am höchsten sein.
      War gestern und heute im Raum Braunschweig, da sieht alles noch gut aus. Der Weizen ist noch von oben bis unten grün.
      Bauer Willi

  5. Lieschen Müller sagt

    Ist es nicht besser geworden mit dem Niederschlag? Oder gleich wieder zuviel?

      • Lieschen Müller sagt

        Und die Rüben? Bauerwilli schrieb ja, da würde es noch was nützen.

        • Inga sagt

          Ja, weil die ja noch im Wachstum sind!

          aber Getreide hat die Reife „eingeläutet“, d.h. es fängt an abzusterben und trocken zu werden, damit die Samen ausfallen können, um sich (die Pflanze) zu vermehren, ein natürlicher Vorgang!

          Dann wächst die nicht mehr^, egal wieviel Wasser oder Nährstoffe noch zu Verfügung stehen!

          Wir Menschne haben das ausgenutzt, und ernten sie, bevor sie die Samen (Getreidekörner) verliert!

          Deswegen haben die Manschen diese Samen schon in der Jungsteinzeit größer gezüchtet.

          und später auch

  6. Sophus sagt

    Quardratisch, praktisch, flurbereinigt. Liegen die Silos der Genossenschaft an einer Wasserstraße?

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