Bauer Willi
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Das Wetter in NRW

Viele von uns können sich vermutlich noch an die Berichte in den Medien erinnern, als es in den Jahren 2018 bis 2020 besonders trocken und heiß war.

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/klima-duerre-sommer-deutschland-europa-100.html

In der medialen Darstellung ging man damals davon aus, dass vor allem die Dürre für Westeuropa typisch bleiben würde und die Landwirtschaft sich daher mit der Auswahl von Pflanzen und auch die Züchtung auf dieses neue Ziel einstellen sollte.

Nun haben die Jahre 2023 und 2024 gezeigt, dass das Wetter sich nicht an vermeintliche Gesetzmäßigkeiten hält. Auf der Suche nach verlässlichen Daten für unsere Region der Köln-Aachener Bucht habe ich die nachfolgende Wetterstatistik gefunden, die nicht nur die Wetterdaten für das gesamte Jahr, sondern diese auch je nach Monat aufgeschlüsselt liefert.

https://meteo.plus/wetterstatistik-nordrhein-westfalen-jahr.php

Sieht man sich die Niederschläge an, so ist dort keine wirkliche Veränderung über die Jahrzehnte  zu erkennen. Die Temperaturen nehmen über die Jahre zu, ich konnte jedoch nicht erkennen, für welche Monate dies besonders zutrifft. Für die Getreideerträge sind es vor allem die Monate Juni und Juli, die ausreichend Bodenfeuchte bringen sollten, damit sich die Körner gut füllen können und auch die für die Vermarktung als Brotweizen ausreichende Qualität bringen.

2023 und 2024 waren in unserer Region sehr nass und so blieben sowohl die Getreiderträge als auch die Qualitäten hinter den Erwartungen zurück. Im Durchschnitt fallen bei uns 720 mm Regen, in den beiden vergangenen Jahren waren es rund 1.000 mm. (Siehe Grafik im Titel)

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/naesse-rekord-deutschland-100.html

Trockenheitsresistente Sorten hätten daran nichts geändert. Für die „Herbstkulturen“ Kartoffeln und Zuckerrüben waren die vielen Niederschläge auch nicht dienlich, weil vor allem Pilzkrankheiten das Wachstum negativ beeinflusste. Vor allem im Bio-Ackerbau war der viele Regen eine besondere Herausforderung.

Aktuell, Anfang Januar 2025 sind die schluffreichen Lößböden der Köln-Aachener Bucht wassergesättigt, zu sehen hier im Dürremonitor:

https://www.ufz.de/index.php?de=37937

Gerne hätten wir noch die Mietenlagerplätze der Zuckerrüben mit Weizen eingesät, aber an eine Bodenbearbeitung war und ist nicht zu denken, denn immer wieder regnet es und so bleibt nur, sich in Geduld zu üben.

Nachtrag: bevor jemand auf den Gedanken kommen sollte, dass ich ein „Klimaleugner“ sei: Nein, das bin ich nicht, denn man kann das Klima nicht leugnen, denn es ist wie es ist. Es verändert sich auch, wie an der obigen Statistik eindeutig zu sehen. Gerade wir Landwirte sind gefordert, das zu tun, was wir in den letzten Jahrtausenden getan haben: uns an die geänderten Bedingungen anpassen.

 

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57 Kommentare

  1. Martin Hofmann sagt

    Hallo Bauer Willi, bei uns ist es in den letzten Jahren wesentlich trockener geworden. Jedoch täuscht die Statistik. Z.B. gibt es solche Fälle, dass es Anfang Mai etwas regnet, dann 7 Wochen nicht mehr und Ende Juni gibt es ein Gewitter mit einem Starkregen von 60Litern, die aber sofort wieder ablaufen. Somit ist in der Statistik eine Niederschlagsmenge von 60 Litern vermerkt, aber es ist ein gewaltiger Unterschied zu 60 Litern Landregen.
    Außerdem höre ich von Erzählungen meiner Eltern, dass früher bereits ab Oktober starker Frost und Schneefälle auftgetreten sind. Die letzten Jahre hatten wir bis auf sehr wenige Ausnahmen bis Weihnachten keinen nennenswerten Frost. Jedoch zieht sich der Winter bis April. Eine Klimaveränderung ist meines Erachtens bei uns sichtbar und man sollte sich darauf einstellen. Die Maßnahmen der Politiker und der Aktivisten halte ich aber für absolut sinnlos. Hier versuchen sich Leute durch Panikmache persönlich daran zu bereichern. Es ist utopisch zuglauben, dass die Politiker sich einig sind über sinnvolle Maßnahmn, die richtig wehtun können. Die gleichen Politiker schaffen es aber nicht sich über die Sommerzeit in der EU zu einigen.

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  2. Ludwig sagt

    Für mich gibt es den Klimawandel und den gab es schon immer. Daraus eine Angst zu verbreiten halte ich vorsichtig begründet für unseriös. Im Durchschnitt über Jahrzehnte haben wir hier 677 mm Regen , aber von 2017 bis 2024 waren es 699 mm Regen also im Mittel alles normal , lediglich die Ausschläge mit Minimum 488 mm in 2018 und Maximum in 2023 mit 957 mm waren extreme Ausschläge. In den nassen Jahren waren hier sehr gute Erträge bei Rüben , Mais und Kartoffeln zu erreichen. Was nicht passt sind die Erzeugerpreise, denn die haben die Märkte nach unter die Erzeugungskosten gedrückt , weil zuviel Getreide und Zucker aus der Ukraine kam und jetzt das Mercusurabkommen hier alles verunsichert , obwohl es noch nicht in Kraft getreten ist. Für uns Bauern machen Berlin und Brüssel eine Bauernvernichtungspolitik , aber die neue Zeitenrechnung ab dem 6. November 2024 läst ein wenig hoffen. Alles läuft jetzt zu Trump und leistet Abbitte für die Scheußlichkeiten der letzten Jahre um ihr Geschäftsmodell zu retten. Auch mit Ungarn , Slovakei, Niederlande, Frankreich und Österreich beginnt sich hier etwas zu drehen.

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  3. Lieschen Müller sagt

    Für welche Kulturen wäre das Wetter 2024 in NRW denn perfekt gewesen? Oder gab es früher Sorten, die man sich jetzt gewünscht hätte?
    Der Einzelne hat nicht die Möglichkeit, alles doppelt zu machen, also ein Feld Weizen für Dürre, ein Feld Weizen eher für Regen, ein Feld für Hagel……
    Ich denke, das macht den gerade ablaufenden Klimawandel für Menschen gefährlich: wir können uns nicht mehr auf Wettermuster verlassen. Der Mensch wirtschaftet ja mit seinen Erfahrungen. Und kann sich an vieles anpassen. Nur wenn jetzt zwei Jahre mit je 400 mm Regen kommen (und die alle im März) und dann wieder 2x 1200 mm, dann bricht die Erfahrung zusammen.

    • Bauer Willi sagt

      @L.M.
      Es gibt nicht DIE richtige Kultur für alle Situationen. Bei uns sind die trockenen Jahre immer besser als die nassen Jahre. Selbst in 2018! Weil unser Boden extrem gut Wasser speichern kann. Das tut er aber auch in nassen Jahren 🙄 und dann fehlt der Sauerstoff im Boden für ein gutes Wachstum.
      Alles nicht neu, nur: die Panikmache mit Klimakatastrophe hilft niemandem weiter.

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    • Reinhard Seevers sagt

      „Nur wenn jetzt zwei Jahre mit je 400 mm Regen kommen (und die alle im März) und dann wieder 2x 1200 mm, dann bricht die Erfahrung zusammen.“

      SIE ist keine Bäuerin, richtig? 🥳🦄

      • Lieschen Müller sagt

        Nein, aber Kleingärtnerin 🙂
        Aber da wird jedes Jahr was! 2024 z.B. Beerenobst und viel Gemüse.

        • Reinhard Seevers sagt

          Das ist ja niedlich….Wenn 80% eines Weizenschlages vergammelt sind, dann wird aus 20% auch noch was….isset nicht schön? 🤪

          • Elisabeth Ertl sagt

            In der Subsistenzwirtschaft früher herrschte ja wirklich ein große Vielfalt. Man suchte sich mit allem selbst zu versorgen: Getreide, Gemüse, Obst, Öl, Milch, Fleisch. Das ist tatsächlich ein gewisser Schutz, weil wenigstens einmal das eine und einmal das andere etwas wird. Die heutige Spezialisierung ist eben viel anfälliger.
            Nur will halt kaum jemand dorthin zurück.

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  4. Lieschen Müller sagt

    Ich finde den Zwiespalt zwischen langfristigen Klimaänderungen und der Notwendigkeit jedes Jahr Lebensmittel anzubauen in einer allgemeinen Diskussion sehr schwer lösbar. Am Anfang eines Jahres weiß ja keiner, wie das Wetter (nicht das Klima) in den nächsten Monaten wird. Wie hätten unsere Altvorderen in einem Jahr wie 2024 gewirtschaftet? Also z.B. vor 100 Jahren? Wie wäre man mit einer zerstörten Obstblüte oder durchweichten Feldern umgegangen?

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      • Lieschen Müller sagt

        Das ist wieder so ein Extrembeispiel. Auch früher gab es ja „zu nass“, „zu trocken“, ohne dass gleich alle gestorben sind

        • Schmeckt gut sagt

          Vielleicht nicht gleich gestorben, aber durch die „Zwangsdiät“ deutlich dünner und vor dem Hintergrund der schwierigen Lage in den 20er Jahren sind wohl leider auch viele Menschen an Hunger und Mangelernährung letztendlich elendig „verreckt“. So bitter wie es war und ist. Ich denke, man muss es so deutlich sagen.

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          • Lieschen Müller sagt

            Na ich weiß nicht. Meine Oma (geb. 1915) kannte keinen wirklichen Hunger. Die Familie hatte einen Bauernhof. Ich will jetzt auch nicht von Kriegsjahren reden, sondern einfach von Jahren, in denen die Witterung nicht wirklich gepasst hat. Was hat man 1950 denn gemacht, wenn der Weizen auf dem Feld verschimmelt ist?

              • Bauer Willi sagt

                In den frühen 2000er Jahren ist uns auch Weizen auf dem Feld verschimmelt. Wir haben Anfang September noch mal den Mähdrescher rausgeholt. Das Stroh war vollkommen faul ( durch den Schimmel bzw. auch andere Fäulnispilze) die Körner ausgewachsen. Taugte kaum noch für die Biogasanlage.

              • Inga sagt

                1960 in dem nassen Jahrnoch mehr der genau so viel.

                Wenn es ebennoch nicht so viel Fungizide gab.

            • Thorens sagt

              „Meine Oma (geb. 1915) kannte keinen wirklichen Hunger. Die Familie hatte einen Bauernhof.“

              Die glückliche Oma auf dem Land.
              In Berlin sind während des 1. WK mehr Menschen verhungert als während des 2. WK dort im Bombenhagel umkamen.

              Und wenn das Getreide nicht für den menschlichen Verzehr getaugt hat, dann konnte man es oft noch an die Viehcher verfüttern, die so etwas wie ein Biofilter waren, um später diese verzehren zu können.

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              • Lieschen Müller sagt

                Es geht gerade nicht um Kriegszeiten!!!! Wir haben jetzt auch keinen Krieg in Deutschland, sondern eine unpassende Anpassungsstrategie bezüglich der Pflanzenauswahl.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Nach deiner Logik brauchen wir keine Anpassungsstrategie, weil ja niemand Hunger leidet….so what?

                • Lieschen Müller sagt

                  Noch erzeugen wir genug Lebensmittel auf dieser Erde. Es müsste keiner hungern. Nur: die einen verdienen nicht genug mit der Erzeugung der Lebensmittel und die anderen haben nicht genug Geld um sich welche zu kaufen.
                  Doch, ich bin durchaus der Meinung, dass wir jetzt über Anpassung nachdenken müssen, und das vor allem auch ausprobieren müssen. Ich stimme Bauer Willi zu, wenn er unzufrieden mit den Prognosen hinsichtlich zu erwartenden Regenmengen ist.

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                • Thorens sagt

                  Wenn es ums Wetter geht, wie in BW’s Beitrag hier, dann ist es einigermaßen wurscht, ob Krieg ist oder nicht. Ein Krieg macht schlechte Ernten nur noch dramatischer, weil dann u.U. keine oder weniger Nahrungsmittel importiert werden.

                  Wie soll denn so eine Strategie aussehen, wenn nicht einmal klar ist, ob es eher nasser oder eher trockener wird? Es gibt längst Sorten, die eher mit feuchten oder eher mit trockenen Bedingungen, natürlich in Grenzen, klarkommen. Es gibt auch so etwas wie Universalsorten. Die sind aber oft den spezialisierten Sorten gegenüber weniger ertragsfähig, je nach den aktuellen Bedingungen.

                  Die einzige Möglichkeit für den Landwirt, der bei Winterungen schon im Vorjahr das Saatgut auswählen muss, ist, nach den Erfahrungen der vorangegangenen Jahre unterschiedliche Sorten mit unterschiedlicher Wetter-/Klimaeignung auszuwählen, damit jeweils sortenrein die einzelnen unterschiedlichen Schläge einzusäen und zu hoffen, dass es mit diesem Mix keine größeren Ausfälle gibt. Rekorderntemengen indes sind so kaum zu erzeilen. Und wenn es aber von Juni bis September regnen sollte, ist eh alles in der Grütze. Dann hätte er vielleicht besser Reis angebaut.

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            • Reinhard Seevers sagt

              1950 hat man in einigen Regionen noch Feldhamster gejagt, guckst du:

              „Über Jahrhunderte wurde der farbenfrohe Pelzträger verfolgt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts gruben Hamsterjäger die Baue aus, um das Fell wie auch das gesammelte Getreide des Nagers zu erbeuten. Später wurden die Baue zunehmend geflutet, oder die Tiere mit Fallen gefangen. Noch in den frühen 1950er Jahren wurden allein in Sachsen-Anhalt jährlich eine bis zwei Millionen Feldhamster erlegt….“

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            • Manuela sagt

              Also ich würde sagen, man baut halt verschiedene Kulturen zur Risikostreuung an. Bei uns haben viele Bauern Hopfen und Kirschen. Das passt arbeitswirtschaftlich, aber die feuchte Jahre sind gut für Hopfen, die trockenen für Kirschen. Nur eine Kultur machen doch die wenigsten (?). Gut, Hopfen kann man nicht direkt essen, aber das dürfte im Ackerbau im Prinzip dasselbe sein? (Kenne mich da nicht aus)

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              • Reinhard Seevers sagt

                Also ich würde sagen, man baut an, von dem man leben kann….und bei Dauerkulturen MUSS man eher auf eine konsistente Vermarktung hoffen, als auf eine stabile Wetterlage. Aber wenn MAN nicht davon leben muss, kann MAN auch Mal einen raushauen.🍺

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                • Peter sagt

                  Wenn „sie“ kein Brot haben….sollen „sie“ doch (Kirch-) Kuchen essen…😉

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        • Reinhard Seevers sagt

          „Wie hätten unsere Altvorderen in einem Jahr wie 2024 gewirtschaftet? Also z.B. vor 100 Jahren? Wie wäre man mit einer zerstörten Obstblüte oder durchweichten Feldern umgegangen?“

          „Das ist wieder so ein Extrembeispiel. Auch früher gab es ja „zu nass“, „zu trocken“, ohne dass gleich alle gestorben sind.“

          Die beiden Aussagen widersprechen sich in meinen Augen. „Früher“ hat man bei zu feuchter Witterung z.B. bei der Kartoffel mit einer Hungersnot reagiert, siehe Irland.
          Ich kann die Sichtweise nicht ganz nachvollziehen. Wenn es nichts zu Beißen gab, hat man sich etwas suchen müssen, z.B. Eicheln und Bucheckern. Oder man fing Vögel, etc.oder, man hungerte eben.
          Mal die Geschichte Berlins studieren und schauen, wie viele Menschen hungerten, weil die Versorgung eben nicht gewährleistet war. Man sollte die Verklärung der guten alten Zeit vielleicht einmal sein lassen und sich mit der vergangenen Realtität beschäftigen?

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          • Elisabeth Ertl sagt

            Naja, es gab schon auch Vorratshaltung von Getreide – diese Troadkästen mit ihren Hohlkehlen unterm Dach, damit keine Mäuse hinein kamen. Einzelne Jahre konnte man schon auch überstehen, mehrere nicht.
            Im übrigen war Unterernährung bzw. Mangelernährung eine der drei Hauptursachen, warum früher die Lebenserwartung so niedrig war. Die beiden anderen Ursachen waren fehlende Hygiene und zu wenige Impfungen.

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            • Marian E. Finger sagt

              Nicht zu vergessen schwere körperliche Arbeit, bisweilen unter unsäglichen Bedingungen.

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            • zmp_nachfahre sagt

              Und zu teuer waren sie, weil das Wetter nicht gepaßt hat und nichts wuchs oder verdorben ist.

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          • Lieschen Müller sagt

            Wir haben auch hier schon mehrfach diskutiert, dass die Iren trotz Missernte der Kartoffeln Getreide exportieren mussten und das England nicht geholfen hat, weil die Aristokratie der Meinung war „Gott (der Markt) will das so“. Diese Hungersnöte waren auch damals schon unnötig.
            Der anderes Aspekt ist sicher interessanter: es gab noch Umgebung, in der man eventuell etwas zu essen fand.

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        • Bergamasca sagt

          „Auch früher gab es ja „zu nass“, „zu trocken“, ohne dass gleich alle gestorben sind“

          Vielleicht nicht gleich und nicht alle. Das ändert nicht viel.
          Mal Steinbeck lesen, z. B. https://www.goodreads.com/quotes/6850169-i-have-spoken-of-the-rich-years-when-the-rainfall

          „Some families would sell out for nearly nothing and move away. And it never failed that during the dry years the people forgot about the rich years, and during the wet years they lost all memory of the dry years. It was always that way.“

          • Reinhard Seevers sagt

            Eine Parallele zur heutigen Zeit ist, dass man kein Brot backen konnte, wenn der Müller kein Mehl liefern konnte, weil kein Wind wehte….deshalb empfand man die Motorgetriebene Mühle als besser. toll oder?🙃🤡

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            • Bergamasca sagt

              Übrigens schreibt Steinbeck in East of Eden Folgendes:
              „The war years were wet years, and there were many people who blamed the strange intransigent weather on the firing of the great guns in France. This was seriously considered in articles and in arguments.“
              — Es geht hier um den ersten Weltkrieg. Aber angesichts der zahlreichen bewaffneten Konflikte weltweit werden auch hundert Jahre später ähnliche Stimmen laut.

        • Bauer Willi sagt

          @L.M.
          Nur als Beleg, wie unberechenbar die Natur ist. Wenn morgen wieder ein großer Vulkan ausbricht, ist die ganze Diskussion ums Klima schnell beendet. Und dann sterben wirklich viele Menschen. Und viele andere Arten auch.

          Der Yellowstone-Vulkan ist so ein Kandidat.

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        • Rößle Rudolf sagt

          Da möchte ich schon auf die Risiken der globalen Versorgung aufmerksam machen. Das Jahr 1816/17 war vom Tod geprägt im Schwobeländle. Russland ist zum Glück mit Weizen eingesprungen, um die große Katastrophe zu verhindern. Daraufhin wurde glaube ich die Agrar Universität Hohenheim gegründet. Nach den extremen Jahren folgte eine Auswanderungswelle. Wenn Politiker die Diplomatie nicht beherrschen, kann das auch mal ganz schnell ins Auge gehen.

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    • Inga sagt

      Es haben sehr viele ältere Leute, auch aus der Stadt Befürchtungen gehabt, so dass ich Bauernkind in den 60igern das von Ihnen erzählt bekommen habe,
      dass in Februar 1929 der Frost so hart war, dass er die Rinden der ObstBäume, wo schon der Saft drin war, abfrieren ließ.

      Also gab es 1929 zu wenig Obst zu kaufen.
      Ich weiß nicht, wie es damals mit dem Außenhandel war.

      Und da war die ganze Bevölkerung von betroffen.
      Dann hatten die auch so ihre Ängste deswegen, so dann sie es mir über 30ig Jahre später erzählen mussten.

  5. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Gesetzmäßigkeiten, werter Willi:

    Das Wetter ist Gesetzmäßigkeiten unterworfen in einer direkten Wechselwirkung von Temperatur und Feuchtigkeit – physikalische Vorgänge.

    Jeder Meteorologe oder andere Experten auf diesem Gebiet, die damit befasst sind, kennen solche Wechselwirkungen en détail. Die Wasserhaltefähigkeit in der Luft ist temperaturabhängig (relative(!) Luftfeuchte): Bei niedrigen Temperaturen ist die relative Luftfeuchte gering, bei hohen Temperaturen nimmt diese zu.

    Zur Verdeutlichung: pro Grad Temperaturanstieg nimmt die Haltefähigkeit in der Luft um etwa 7 Prozent zu. Daher sprechen wir hier von relativen Zahlen und von keinen linearen Verläufen.

    Das nächste Phänomen: je höher die Temperaturen und damit die relative Luftfeuchte, umso mehr Luftbewegungen in der Atmosphäre. Wenn sich jetzt zusätzlich das Wasser in den Gewässern, Ozeanen, Weltmeeren erwärmt, wird mehr Feuchtigkeit in die Luft abgegeben. Im Zusammenhang damit erklärbar, dass die Wasserdichte temperaturabhängig ist. Bei plus 4 Grad weist Wasser seine höchste Dichte (spezifisches Gewicht) auf. Der nachvollziehbare Effekt, warum Eis schwimmt.

    Die Polarkappen an Nord- u. Südmeer werden gegenwärtig stetig eisfreier, das dereinst „ewige Eis“ schmilzt in rasanter Folge enorm ab. Das kleine Menschlein ist befähigt, es dieser Ewigkeit zeigen zu wollen. Gleiches bei unseren Gletschern. Weiße Flächen werfen das Sonnenlicht zurück, die eisfreien Flächen heizen demgegenüber das Wasser auf.

    Dem Vernehmen nach befinden sich etwa 1 Mio. Erdenbewohner nicht auf dem Boden sondern wechselweise in der Luft rund um die Uhr – die mit maßgeblichste Beeinflussung unseres Klimas. Der reisewütige und sonnenhungrige Homo sapiens wird sich selbst zum Problem, ohne das zum Positiven hin verändern zu wollen.

    Ohne diese Besonderheiten von H2O wären sehr viele biologischen Prozesse in ihrem eigentlichen Ablauf nicht möglich.

    Dieses Phänomen treibt eine der größten Temperaturpumpen an, den Golfstrom, wodurch das europäische Klima in großem Stile beeinflusst wird.

    (in vereinfachter Darstellung in grobem Abriss)

    Unsere Wasserwerker mit ihrem irrlichternen Schutzansinnen pro Verbraucher, staatlich alimentierte Besserwissende, statuieren mit ihren „Gutachten“ bzw. medialen Einlassungen und Forderungen häufig ein extrem dürftiges Grundlagenwissen in der durchaus komplexen Thematik. Ein grandioses Armutszeugnis mit nicht selten fatalen Weiterungen u.a. für unsere Flächeneigentümer und Bewirtschafter.

    Selbst wenn ein demgemäßes „Lügenkonstrukt“ enttarnt werden kann, was passiert!? – NIX!

    Gerade die Nitratprognosen der Vergangenheit bleiben absolut in Stein gemeißelt, notwendige fachlich geprägte Anpassungen finden nicht statt. Bis vor 2 Jahren glaubte ich den entsprechenden Prognosen, dass eine Grundwasserneubildung nicht stattfindet, das genaue Gegenteil ist eingetreten. Entsprechende Richtigstellungen bleiben aus, man belässt medial das gemeine Volk weiter in einem mittlerweile enttarnten Irrglauben, kommuniziert audiovisuell noch immer einen solchen „Schwachmatismus“ ohne entsprechende persönliche Haftungsverpflichtung! – Daran krankt unsere freiheitliche Demokratie in erheblichem Maße.

    Wenn wir heute die Verlautbarungen von Donald Trump geistig verinnerlichen müssen, welchen auch geopolitischen Maßnahmenkatalog er im Schilde führt nach seinem Amtsantritt, so sollten unsere maßgeblichen Entscheidungsträger in Bälde sehr viel schneller schlau werden…!

    Was blüht uns europäischen Landwirten, wenn Trump Kanada (ver)schluckt!?

    Infolge der klimatischen Erwärmung in derzeitigem Umfang fortwährend, verfügen Kanada und Russlang in Bälde über derart gigantische Potentiale, dass man das Bisschen, das hier bei uns wächst, in die absolute Bedeutungslosigkeit entfleucht… Das ganze mit einem dicken Fragezeichen überdies versehen, wieviel noch gefrorenes Methangas in den Permafrostregionen in die Atmosphäre entweicht!?…

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    • Carmen Orya sagt

      Toll das Trump wieder herhalten muss. Der ist nur 4 Jahre da, aber der ist Schuld an allem.

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    • Thorens sagt

      Im großen und ganzen stimme ich da zu.

      Aber das kann ich nicht so stehen lassen:
      „Bei niedrigen Temperaturen ist die relative Luftfeuchte gering, bei hohen Temperaturen nimmt diese zu.“

      Bei niedrigen Temperaturen ist die absolute Luftfeuchte gering und steigt mit höher werdender Temperatur. Die relative Luftfeuchte gibt an, wie viel Wasser in der Luft prozentual enthalten ist, bezogen auf die (in Relation zur) max. mögliche Wasseraufnahmekapazität der Luft bei der gegebenen Temperatur. Selbst bei Minusgraden kann die rel. Luftfeuchte 100 % betragen.

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        …vereinfacht abgebildet von mir, um nicht zu umfangreich ins Detail zu gehen.
        („Zur Verdeutlichung: pro Grad Temperaturanstieg nimmt die Haltefähigkeit in der Luft um etwa 7 Prozent zu. Daher sprechen wir hier von relativen Zahlen und von keinen linearen Verläufen“)

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    • Bauer Willi sagt

      Die meteorologischen Gegebenheiten sind mir bekannt. Was machen wir damit?

      Was Trump angeht: habe ihn gestern via Twitter informiert, dass ich zuerst Anspruch auf Grönland erhoben habe. Ich denke, der zittert jetzt vor Angst. 😉

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        …Na, dann wäre das ja schon mal geklärt. – Trump wird vor dem mächtigen Willi sicherlich demütig kuschen!

        Wäre dann mal des Weiteren Kanada. 🙂

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  6. Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

    Das ist alles richtig, nur das sie meinen sich direkt rechtfertigen zu müssen kein Klimaleugner zu sein ( wir wissen alle woran das liegt) ist eigentlich noch schlimmer als der viele Regen.

  7. Werner Knödler sagt

    Wenn man der Landwirtschaft die Werkzeuge , die Stand der Technik sind
    überlässt und ihr höchste Priorität zugesteht ist sie in der Lage sehr viele
    Probleme zu lösen .

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  8. Reinhard Seevers sagt

    Die Diskussion basiert ja auf einer Erzählung und dem Glauben an diese Erzählung. Experten sagen eine zunehmende klimatische Veränderung voraus, und empfehlen eine Anpassung des Pflanzenbaus. Nun kann man dem Expertenrat glauben, oder es lassen. 🤗

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    • Bauer Willi sagt

      Klimatische Veränderung gibt es. Die Temperaturen steigen. Nur die Anpassung ist schwierig. Wurde bis 2021 erzählt, dass wir Trockenheiten-resistente Pflanzen brauchen, wären die aktuell völlig verkehrt. Die Felder saufen ab, der Boden kann das Wasser nicht mehr aufnehmen.
      Es herrscht eine gewisse Ratlosigkeit..,,

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      • Reinhard Seevers sagt

        „Es herrscht eine gewisse Ratlosigkeit..,,“

        Genau, das meinte ich auch so….es geht einfach darum, irgendeiner Erzählung/wissenschaftlichen Expertise/irgendwie gearteter nachvollziehbarer Erkenntnisse zu folgen. Pflanzenzüchtung ist ja eine langfristige Sache, deshalb sollte es alternierend erfolgen, also sowohl in die „trockene“ Richtung, als auch in die „nasse“ Richtung, denke ich. Man muss sich ja nicht verrückt machen lassen….den Druck haben die Wissenschaftler und die Wahrsager.😎

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      • Arnold Krämer sagt

        Und dann gibt es auch noch kleinräumige Unterschiede. Die Betroffenheit der Landwirte ist oft sehr unterschiedlich. Im südlichen Weser-Ems-Gebiet z.B. (OS, EL, VEC, südl. Kreis CLP) gab es 2024 Rekordernten beim Mais (oft 120 dt/ha trockene Ware), wenn die Struktur der leichteren Böden i.O. war und keine Nässeschäden zu verzeichnen waren. Die Niederschlagsverteilung und die Temperaturen passten in diesem Jahr dort ideal für den Mais. Im nördlichen Weser-Ems-Gebiet war der Mais dagegen oft nur brusthoch und ohne nennenswerten Kolbenansatz, schlicht eine Katastrophe.

        Insofern geben Witterungsdaten für ein Bundesland auch nur grobe Entwicklungen und Tendenzen wieder. Jeder Landwirt muss für seinen Standort und seine Flächen (die ja auch nicht einheitlich sind) VERSUCHEN, eine optimale Strategie für die Kulturen, die Fruchtfolge und Sorten zu entwickeln und braucht dazu nicht selten auch das „Glück des Tüchtigen“.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Herr Krämer, erinnern wir uns an unsere Kindheit zurück. Geburtstagsbesuch der Verwandschaft, Sonntag – Nachmittag, Kaffeetafel war aufgehoben. Die Männer gingen vor die Tür, zündeten sich eine Zigarre an und danach ging es durch die Feldflur zur „Besichtigung“. Da die Verwandten aus den unterschiedlichsten Regionen des Landes kamen, wurde man gewahr, dass es extrem unterschiedlich aussehen musste….und der Vater war besonders stolz, wenn ihm zugesichert wurde, dass sein Roggen so gut dastand. Ob das Ergebnis der Ernte auch so ausfiel, war auch schon damals eine Spekulation….1974 wuchs der Roggen in der Hocke aus und schon 1976 gab es eine Dürre und das Gras vertrocknete auf dem Halm…..so war das damals in der guten alten Zeit….wie immer schon.😎

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        • evonik sagt

          Genau! Hier hat ein Felsen, der ca. 90m über die Baumwipfel ragt Einfluss auf das Wetter. Das ist einer der Gründe weswegen ich einen Einfluss der Windräder auf das Wetter vermute.
          In Ihrer Region wäre es doch interessant im Umfeld der feuchteren und trockeneren Lagen die Nähe zu Windparks zu ermitteln.

          Der Hr, Seevers ist mir (bei dem Thema ) leider zu oberflächlich.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Ihre bis ins Detail gehende Analyse ist selbstredend extrem tiefgründig, das gebe ich zu….🤡🍻

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    • zmp_nachfahre sagt

      Es ist doch so, daß die kurzfristigen Schwankungen wesentlich größer sind als die langfristige Änderung. Insofern ist doch dies das größere Problem – wie eigentlich immer schon.
      Früher hat man die Erfahrungswerte gesammelt und dann gehofft, sie per „Hundertjährigem Kalender“ nutzen zu können. Heute hat man Modelle und schnelle Computer – aber nicht zwingend bessere individuelle Vorhersagen für mehr als win paar Tage.

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  9. Frikadellen piet 46 sagt

    moin du hast das ganze sehr gut für NRW dargestellt und ich glaube das ganze wird für Schleswig-Holstein oder die Lüneburger Heide wieder ganz anders aussehen das 0ganze zeigt also dass wir Landwirte in jeder
    Region anders reagieren müssen und das auch können wir tun nichts nicht das tun was uns irgendwelche Schlaumeier im Fernsehen oder woanders erzählen schönen Tag

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