Bauer Willi
Kommentare 9

Das Ende der Fastenzeit

Viele Religionen haben Zeiten, in denen weniger oder überhaupt nicht gegessen werden soll. Ob dies nun die Fastenzeit, der Jom Kippur oder der Ramadan ist. Die Hintergründe dazu sind verschieden, die Regeln auch. Allen gemeinsam ist jedoch der Verzicht.

fast-78493_640Und so verzichten viele Mitmenschen, obwohl sie der Kirche eher fern stehen, in dieser Zeit auf irgendetwas.

Als Landwirten gehen uns in der Fastenzeit aber noch andere Gedanken durch den Kopf:

Es ist Frühjahr, die Natur beginnt wieder zu erwachen. Das Getreide, die Wiesen und Weiden bekommen wieder Farbe, langsam sprießen die ersten Blätter, Knospen öffnen sich und bald beginnt die Obstblüte. Rüben werden gesät, Kartoffeln gepflanzt und alles wird getan, dass die Ernte, die im Spätsommer oder Herbst erfolgen soll, gut wird. Es ist die Zeit der Vorbereitung. Wie die Fastenzeit, die uns auf Ostern vorbereitet. Und diese Zeit endet mit der Osternacht. Also heute.

Es ist auch die Zeit, daran zu denken, dass bei anderen Menschen Nahrung knapp ist. Wir in Europa haben von allem genug, vielleicht schon zu viel. Hunger muss es in der in der zivilisierten Welt nicht mehr geben. Und nicht nur das: das Essen ist auch so günstig, dass jeder Verbraucher nur noch ein Zehntel seines Geldes für Lebensmittel ausgeben muss. Da bleibt mehr Geld übrig. Wenn man mehr hat, kann man auch mehr spenden.

Deshalb ist die Fastenzeit auch eine Zeit des Teilens. Wir können von unserem Überfluss abgeben. Kirchliche Organisationen wie Misereor und Brot für die Welt bitten in dieser Zeit um Spenden, auch wir spenden.

Eines haben Kirchen und Landwirte gemeinsam: Die Zahl der Landwirte werden immer weniger und die der Kirchgänger auch. Sehr viele der verbliebenen Kirchgänger sind Menschen aus Landwirtsfamilien. Manche aus Tradition, viele aus Überzeugung. Wie bei den Landwirten auch.

Auch unsere Familie wird in diesem Jahr wieder spenden. Weil wir uns bewusst sind, wie unendlich gut es uns geht. Wir mögen viele Probleme haben. Der Hungernde hat nur eins…

 

easter-egg-619867_640Frohe Ostern

wünscht euch allen
Bauer Willi

 

(Aufrufe 988 gesamt, 1 heute)

9 Kommentare

  1. Auch wir waren dieses Jahr an Gründonnerstag zum Abendmahl, wie fast jedes Jahr ….. Mit 21 Menschen inklusive Organistin, Küster und Pastorin war die Kirche nicht sehr gut besucht und der Trend zeigt immer weiter abwärts…..die Feiertage werden immer mehr dazu genutzt um einen Kurzurlaub oder sonstiges zu tun und fast allen geht es gut dabei…..am ersten Arbeitstag wird dann wieder auf hohem Niveau weiter gejammert und nur an sich gedacht……
    Aber auch bei einem Kurzurlaub kann man einen Gottesdienst welcher Konfession auch immer besuchen und Mal für eine knappe Stunde Mal inne halten…..ob ich Pastorin oder Pastor zu höre oder einfach mir selbst mal innerlich zu höre ist dabei eigentlich völlig egal…..man kann dabei einiges über sich erfahren und manches Mal auch was ändern und das nicht nur an sich selbst…..
    Schöne und besinnliche Ostertage
    Gruß Klaus Weber

  2. Friedrich sagt

    Ja Willi , da hast du gute Worte gesprochen , aber sehr viele Mitbürger sind auf den Ohren taub und folgen anderen Religionen. Zur Zeit ist es bei vielen die Klimareligion , aber es gibt in unserem Land noch mehr Religionen denen gefolgt wird. Je nachdem wie der Mainstreamwind weht, gibt es immer neue Religionen. Leider wird in diesem Land zu wenig hinterfragt und man läßt es einfach laufen , da es einem ja gut geht. Gutes Einkommen, Urlaub machen , schönes Auto, gut ausgestattete Wohnung usw. usw. . Trotzdem sind die Leute vielfach unzufrieden. Wir haben gerade noch 50% Mitglieder in den großen Kirchen.
    Auch deshalb , weil man die Kirchensteuer sparen will und damit noch mehr konsumieren kann. Weihnachten , Ostern und Pfingsten sind die Kirchen aber immer voll. Irgendwie fehlt den Leuten doch die Religion , oder ? Erst bei den Beerdigungen sieht man , ob jemand in der Kirche Mitglied war , oder nicht. Vergleiche das immer mit dem Tanz ums Goldene Kalb, denn wenn es einem gut geht , dann kann man sehr gut auf die Kirche verzichten , aber in Notzeiten ändert sich das immer schlagartig. Jeder sollte sich über unser Christliches Abendland Gedanken machen , denn unserer Glaube und unsere Kultur hier in Europa sind Werte , um die uns maches Land beneidet.

    • Christian Bothe sagt

      Sehr gut formuliert Friedrich.Genauso ist es und ich sehe das als „DDR“Katholik auch so, der obwohl oft anders berichtet Karriere an vorderster Stelle in der LW in Ost und West machen konnte.
      Frohe Ostern!

    • Altbauer Jochen sagt

      Ja Friedrich, unser Christliches Abendland,
      in dem jubelnde Bürger/innen dem gigantischen
      Trojanischen Pferd “Migration” Tür und Tor geöffnet haben…..
      So wie wir Bauern mit unseren Traditionen schon mit dem Rücken an der Wand stehen, wird es allen ergehen die da noch denken Glaube und Kultur
      unserer Prägung bewahren zu können.
      Trotzdem-Kopf hoch, und die Füße fest auf dem Boden,
      -solange es geht! Es geht um unser Land und unsere Kinder.

    • Gephard sagt

      Ich zahle keine Kirchensteuer, weil ich es nicht einsehe, dass der Staat sie für nur eine Religion exklusiv eintreibt. Hinzu kommt, dass das Geld für den Wasserkopf gezahlt wird und nicht etwa für soziale Zwecke. Zudem sind mir zu viele Frauen geringschätzende und Kinder missbrauchende Menschen in dem Verein. Klar, ist arg pauschalisiert, aber die Strukturen sind nicht so angelegt, dem Problem entgegen zu wirken. Da spende ich lieber direkt an Bedürftige oder an karitative Einrichtungen.

      Ich spreche hier vorwiegend von der katholischen Kirche, nicht vom Christentum oder einzelnen Christen.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        In Deutschland kann jede Glaubensgemeinschaft die den Status des Körperschafts des öffentlichen Rechts hat, Kirchensteuer zu erheben.
        Dies macht das Finanzamt, tut aber für seine Dienste ein Teil der Steuer einbehalten.

        Den Status des Körperschafts des öffentlichen Rechts hat, die katholische, die evangelische Kirche, die Altkatholiken, die freien religiöse Gemeinden, jüdische Gemeinden und eine islamische Gemeinde in Hessen.

        Leider ist es so, dass nicht nur Kinder von katholischen Priestern missbraucht wurden und werden, richtig Schuld hat die Kirche auf sich geladen, dass diese Priester nicht aus ihrem Amt entfernt wurden.

        Dass Frauen in der Kirche geringgeschätzt werden, ist nicht zu halten, dass Frauen in der katholischen Kirche das Priesteramt versagt wird, hat nichts mit Geringschätzung von Frauen zu tun.

        Das Frauen nicht Priesterinnen werden können, liegt vor allem daran, dass laut den vier Evangelien Jesus nur Männer als Apostel ausgesucht hat.Und genau diese Apostel sollen die Nachfolge von Jesus antreten. Sie sollen also so etwas Ähnliches wie seine Stellvertreter sein. Die Apostel waren Männer. Deshalb sagt die katholische Kirche, dass Jesus – und damit auch Gott – scheinbar nur Männer in diesen wichtigen Positionen haben wollte. Und daran will die katholische Kirche nichts ändern.

        Wenn man sich die Geschichte des Christentums anschaut, ist es nicht ganz klar, ob es nicht vielleicht doch auch einmal Frauen als Priester gab. In Rom zum Beispiel gibt es ganz alte Gänge und Höhlen unter der Stadt. Eine Höhe ist zum Beispiel die Priscilla-Katakombe. Dort kann man sehr alte Wandbilder bewundern. Auf einem dieser Bilder sieht man eine Frau, die gekleidet ist wie ein Priester zur damaligen Zeit. Außerdem hält diese Frau auch die Hände zur Seite ausstreckt wie es ein Priester während der Eucharistiefeier macht.

        • Gephard sagt

          Wenn eine Frau nur für niedere Tätigkeit gut genug ist, aber nicht das höchste Amt tragen darf, ist das für mich Geringschätzung und vor allem eine eklatante Ungleichheit. Selbst wenn Jesus das gewollt hätte, widerspricht es vielen seiner anderen Worte und Taten, sodass man annehmen könnte, dass er sich der damaligen Zeit angepasst hat. Da die Apokryphen eine andere Sprache sprechen, ist ja auch längst die These nicht vom Tisch, dass die Texte der Bibel über die Jahrhunderte immer weiter von den Frauen befreit wurden, weil es Männern nicht in den Kram passte. Und so wie du es schilderst, hat Jesus nie gefordert, die Frauen anders zu behandeln, sondern es wir hineininterpretiert. Das ist mir zu vage.

          Mir ist schleierhaft, warum Penisträger aufgrund ihrer primären Geschlechtsmerkmale automatisch prädestiniert sein sollen. Es geht doch um die Verkündung des Wort Gottes und dafür sind sicher andere Fähigkeiten wichtiger als im Stehen pinkeln zu können. Außerdem weiß man heutzutage, dass es die Geschlechtlichkeit eben gar nicht binär ist. Dabei bestätigt die Wissenschaft nur mehr, was andere Kulturen schon vor Jahrtausenden behauptet haben (zum Beispiel im Ayurveda).

          Warum schafft es denn die Basis in der Praxis, das Dogma nicht so dogmatisch zu sehen, ohne am eigenen Glauben zu zweifeln? Das müsste den Ideologieführern dann doch auch möglich sein.

          Ist Franziskus nicht auch deshalb so beliebt, weil er dem engstirnigen und eingestaubten Männerclub im Vatikan mal frischen Wind in die Bude gebracht hat? Scheint ja doch nicht alles so in Stein gemeißelt zu sein.

    • Thomas Apfel sagt

      Die klerikal beeinflusste Rechtsprechung hier bei uns in Europa unterschied sich bis zur Epoche der Aufklärung nicht groß von der Scharia der Islamisten. Die Aufklärung war erst unter dem Druck der verschiedenen Reformationsströmungen möglich geworden und zwar gegen und nicht mit den Kirchen. Die Religiosität entsteht erst aus der frühkindlichen Erziehung und ist nicht “genetisch” in uns angelegt. Deshalb sehe ich die “Kulturellen Errungenschaften” des Christentums eher kritisch. Erst die echte Trennung von Staat und Kirche und die Verlagerung der Religiösen Aktivitäten der Menschen ins Private ergäbe eine Chanche, dass die Welt friedlicher werden könnte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert