Bauer Willi
Kommentare 44

Danke Lidl…aber für was?

Am Samstag flogen uns wieder die üblichen Wochenend-Prospekte in´s Haus. Auf der Rückseite des Lidl-Prospektes habe ich folgende ganzseitige Werbung gesehen.

 

Wirklich schön finde ich die Idee mit dem Buch und die Zeichnung mit der Rüben-Maus und dem Trecker (der gegen die Fahrtrichtung verlädt, allerdings mit Aufsicht.)

Ein Problem habe ich damit, dass pro verkauftem Buch 5 € in einen „Fonds zum Erhalt der deutschen bäuerlichen Landwirtschaft“ gezahlt werden soll. Hat die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft  (AbL), der DBV oder LsV damit zu tun?  Weiß also jemand mehr über diesen Fonds? Oder ist das nur ein Marketing-Gag und Lidl sammelt Spendengelder bei den Verbrauchern ein, die sie an die Landwirte ausschütten will? Wer soll dann das Geld bekommen? Und für was?

Ich schreibe jetzt erst mal nicht, was ich davon halte… Wie ist eure Meinung?

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44 Kommentare

  1. Jürgen Donhauser sagt

    Also LSV Bayern muss an der Buchvorbereitung massiv beteiligt sein. Schon vor vielen Monaten wurde von diesem Projekt berichtet und aufgefordert Vorbestellungen abzugeben, damit es wirklich zum Tragen kommt. An sich eine gute Sache, denn der Anspruch war ja endlich ein realistischeres Bild der LW in den Kinderbüchern wiederzugeben.
    Die „Zusammenarbeit“ mit Lidl war mir allerdings neu. Hier bin ich gespalten. Auf der einen Seite erhöht man zwar die Reichweite des Buches – auf der anderen Seite biedert man sich an jemanden an, der im Tagesgeschäft zeigt was er wirklich von der Leistung der Landwirte hält – nämlich gar nichts! Wurde der LSV also dadurch gekauft um mundtot zu machen. Der Zweifel, ob die 5 € wirklich bei den LW-Organisationen ankommen, kann Lidl einfach mit der Offenlegung der Absatzzahlen bei Lidl und dem Zahlungseingang beim Fonds abgleichen.

    • Ferkelhebamme sagt

      Ich verstehe die Aufregung nicht. Lidl ist ein Vertriebsweg. Punkt. Lidl kauft das Buch beim Wimmelmax Verlag ein und aus den Erlösen gibt DER VERLAG 5,- pro Buch an ausgesuchte Vereine der LW.
      Es soll ein Buch sein, dass die LW realistisch darstellt. Freuen wir uns doch, wenn es über möglichst viele Kanäle vertrieben wird.

      • Thomas Apfel sagt

        Im Grunde genommen volle Zustimmung, aber:
        Was ich schon erstaunlich finde, dass es eines ganzen Tages und vieler Vermutungen bedarf, zu klären wer dahinter steckt und welches Ziel verfolgt wird. Gut, ist vielleicht meine eigene Dämlichkeit, aber auch ich bei mir erschien zuerst „Rinderfonds“ auf dem Bildschirm. In gewisser Hinsicht wirft das ein Schlaglicht auf die „Professionalität“ bäuerlicher Öffentlichkeitsarbeit – nichts für ungut !

        • Karl Timme sagt

          Das Missverständnis, dieses wäre eine Aktion von Lidel, hat hier zu Beginn für viel Verwirrung geführt. Dank an Umweltmysterium.
          Wer dann die Homepage genau durchgearbeitet hat, war anschließend mit allen Daten vertrautgemacht. Das Buch wird nach Lidel auch noch in anderen LEH erscheinen. Der Verlag und die Verleger werben um einen Vorverkauf zur Finanzierung der Drucklegung
          „Mit dem Vorverkauf unterstützt ihr die nicht unerheblichen Vorkosten und Druckkosten des Buches, die wir dann mit eurer Hilfe vorfinanzieren“.

          Was in den Trailer und Ankündigungen gebracht wird schraubt den Erwartungshorizont schon recht hoch: https://wimmel-max.de/3493-2/

          Zumindest die Werbetrommel läuft recht Professionell (TV mit Schauspieler Ralf Richter in Volle Kanne ZDF u.a.) und das obwohl das Buch erst jetzt und erst bei Lidl verfügbar ist.

          Daher läst sich über den Inhalt noch nichts sagen!

        • Ferkelhebamme sagt

          Weil Willi den Fokus auf die Spende gesetzt hat, seit ihr garnicht auf das naheliegendste gekommen: den Herausgeber zu googeln. Zack: alle Erklärungen da, auf allen Kanälen, wenn du willst. Professioneller geht’s doch kaum. Auch Discounter und Supermärkte als zusätzliche Vertriebswege zu wählen ist genial, um dieses Buch breit zu streuen. Oder kennt ihr „Marike und Julius“, oder „Wir Kinder vom Hof“ Nichtlandwirtschaftliche kennen die nicht, wir haben sie von den Landfrauen an Kindergärten verschenkt, damit sie Verbreitung finden.
          Dass Lidl das Buch mit Spende auch für das eigene Marketing nutzt und Imagepflege betreibt: pffft, sei’s drum.

  2. Meyer sagt

    LIDL und CO haben es vielleicht jetzt nötig für die Bauern zu sprechen , denn die Rohwaren werden knapp. Wenn der geforderte Preis für Getreide usw. nicht gezahlt wird , dann wird exportiert. Leider ist die Situation im Tierbereich noch nicht so konfortabel , aber hier stellen jetzt erst einmal die Bauern die Produktion ein , sodaß der Mangel sich hier einstellen wird. Für die Uninformierten : Getreidevorräte max. 4 Wochen , Zucker 2 Wochen, Fleisch z. Zt. die Kühlhäuser voll , aber stetig absinkend weil die Produktion sinkt. Auch die Stromkraftwerksleistung nimmt mit der AKW-Abstellung um 6% ab und bei Windstille und ohne Sonne hilft uns die Grüne Energie nicht. Vorratswirtschaft wird zur Pflicht und auch ein längerer Stromausfall ist immer wahrscheinlicher. — Übrigens geht ein Gerücht geht um , daß eine Schlepperfirma wegen fehlender Chips jetzt Mielewaschmaschinen kauft und die darin befindlichen Chips in die Schlepper einbaut !?
    Auch Rapsöl wird knapp und teuer. Die Preise für Raps haben sich mehr als verdoppelt.
    Ob die Inflationsrate mit 4/5% wohl stimmen kann ?

    • Kann der Schlepper dann auch waschen??? Und was wäre, wenn die einfach Kartoffelchips einbauen?? Würde keiner merken… 🙂

  3. Bundesumweltmysterium sagt

    Damit ist wohl diese Aktion gemeint:

    https://wimmel-max.de/vereinsregistrierung/

    ZITAT
    Wimmel-Max ist für alle da!
    Und so soll es auch sein. Wir stellen 5 € von jedem verkauften Wimmel-Max-Buch für gemeinnützige Projekte von allen landwirtschaftlichen Vereinen und Gruppen zur Verfügung.
    Das erste Wimmel-Max-Buch erscheint zu Weihnachten. Ihr habt schon jetzt die Möglichkeit, euch mit eurem Verein bei Wimmel-Max zu registrieren,
    damit ihr etwas vom Kuchen abbekommt. Registriert euch in dem folgenden Formular!
    Die einzigen Bedingungen sind, dass ihr ein offiziell eingetragener Verein oder eine Organisation mit landwirtschaftlichen Wurzeln oder Schwerpunkten seid.

    […]

    Bereits Registrierte Vereine:
    Land schafft Verbindung e. V.
    Landwirtschaft verbindet Bayern e.V.
    Land schafft Verbindung Baden-Württemberg e.V
    Land schafft Verbindung Sachsen e.V.
    Land unter e.V.
    ZITAT ENDE

    • Reinhard Seevers sagt

      Super Recherche! Dann ist doch alles klar…..also aus den „eigenen“ Reihen unterstützt. Da muss man dann dem Wimmel-Max und Lidl sogar dankbar sein! 😎

    • Bauer Willi sagt

      Danke für die Recherche. Ja, wenn das so ist….

      Ist Bauer Willi eigentlich eine „Organisation mit landwirtschaftlichen Wurzeln oder Schwerpunkten“?

      Mir sind nämlich fast alle Vorträge für den Rest des Jahres abgesagt worden. Nun suche ich nach einer Finanzierung für meine EDV-Pflege. Oder finden sich Unterstützer in den Reihen der Kommentatoren…??? (Moralisch alleine reicht aber nicht 😉 )

  4. Karsten Schürmann sagt

    Ich halte dies Aktion für eigenes Imagemarketing. Der genannte Fond wird wahrscheinlich noch nicht einmal gemeinnützig sein und eher nach Gutsherrenart gemanagt werden.

    Aber mal ehrlich. Es gibt keine einheitliche landwirtschaftliche Vertretung mehr in Deutschland. Der Bauernverband wird durch diverse Vereine und Verbände geschwächt. Und das zurecht. Der Bauernverband vertritt meines Erachtens nur noch die größten Landwirte. Die Mittelgroßen und kleinen Betriebe fallen hinten runter und sammeln sich in großer Zahl in diesen Vereinen und Verbänden mit oft Nischenartigen Konzepten.

    Wem also soll dieses gesammelte Geld zugute kommen?

    Der NABU hat eine Studie veröffentlicht: https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/landwirtschaft/agrarreform/190429-studie-agrarlobby-iaw.pdf

    Wird da gewürfelt werden? Kommt es einem dieser vielen Verbände zugute? Werden, wenn überhaupt, die LIDL Zulieferer berücksichtigt?

    Ich würde sagen, werdet euch erst einmal einig unter den mittleren und kleinen Betrieben. Vielleicht findet sich dann eine Vertretung der Unterprivilegierten Landwirte zusammen. Möglichst auf einem Nenner, den allen Betrieben ein zukunftsfähiges Überleben und Leben sichert.

    Lieber Willi, dein Artikel „Das Sterben der Höfe – ein Blick von außen“ zeigt, zumindest in den ersten beiden Ausbaustufen, einen gut gangbaren Weg für die mittleren und kleinen Betriebe. Die „großen“, industriell geführten, Betriebe sollten aus jeglicher Förderung herausfallen ohne jedoch den inzwischen allgemeinen Bedingungen entledigt zu werden.

    • Gerhard Langreiter sagt

      Also ich hab 30 ha und 170 Zuchtsauen und fühle mich durch den Bauernverband hervorragend vertreten. Und dort gibt es auch gemeinnützige Organisationen, die seit Jahrzehnten Bauernfamilien in Not helfen.

      • Reinhard Seevers sagt

        Es ist regional total unterschiedlich. In einigen Regionen ist der Bauernverband durch seine örtlichen Vertretungen super vertreten, andere, oft reine Ackerbauregionen sind da eher unterbelichtet….liegt aber häufig an den Bauern selbst.

      • Arnold Krämer sagt

        Ich denke, dass auch die VEL (Vereinigung des Emsländischen Landvolks, Kreise Emsland und Grafschaft Bentheim) gute Arbeit leistet. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie durch ihre wirtschaftlichen Aktivitäten insbesondere im Energiesektor finanziell stark ist und zusammen mit anderen ebenfalls starken Landvolk-Organisationen im Westen Niedersachsen sogar Werbekampagnen in den Großstäden des Bundeslandes durchführen kann. Aber allen kann man es auch nicht recht machen.

      • Jürgen Donhauser sagt

        @Gerhard Langreiter:“ 170 Zuchtsauen und fühle mich durch den Bauernverband hervorragend vertreten.“ ??????????????????????
        Wir sprechen schon von DBV, oder? Also ich bin auch Zuchtsauenhalter, aber habe von einer Unterstützung des Bauernverbandes noch nie etwas gespürt!!!!!!!!!!!!!

      • Angela R. sagt

        Gleiches kann auch ich über den Bauernverband in unserer Region sagen.
        Kein anderer Kleinst- oder Nebenverband bietet soviel weitreichende Unterstützung wie der DBV, sondern jeder davon vertritt nur seine eigene Ideologie begrenzt auf ihren Bereich.

  5. Gerhard Langreiter sagt

    Das geht doch von LsV aus? Die werden hier ähnlich wie bei der Hochwasserhilfe ein Konto haben, oder?
    Du hast doch Kontakt mit der LsV Vorstandschaft? Was sagen die?

    • Bauer Willi sagt

      Auf Nachfrage: Anthony Lee hat mit der Sache nichts zu tun. Den hatte ich vor der Veröffentlichung des Artikels gefragt.

      Ich finde diese Aktion peinlich und entwürdigend für uns Landwirte. Ich hatte erst die AbL im Verdacht, wegen „bäuerlich“. Aber die haben auf meine Nachfrage nicht reagiert.

      • Gerhard Langreiter sagt

        Aber LsV hat doch seit vielen Monaten Werbung gemacht dafür?

        Zum Verwendungszweck – kann man da nicht zum Beispiel den Bäuerlichen Hilfsdienst berücksichtigen? Der hilft seit vielen Jahrzehnten Bauernfamilien in Not!

  6. Thomas Apfel sagt

    Ich halte das schlichtweg für eine Luftnummer. Bis auf den ganz schnell zurückgezogenen „Bauernsoli“ bei Fleisch (nach 7 Wochen Laufzeit) ist mir nichts bekannt. Das war 1 Euro mehr je kg Schweinefleisch bei ausgewählten Teilen des Sortiments. Die Möglichkeit das Fleisch billiger zu kaufen lag im Laden selbst bei LIDL gleich neben den „Bauernsoli – Packungen“. War also eine reine Marketingaktion um damals aus den Negativschlagzeilen durch die Bauernproteste rauszukommen. Ausgezahlt wurden in diesem Zeitraum über die Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe wohl 2 mio Euro extra an die Schweinehalten (TopAgrar 02/2021).
    Auch nach längerem Suchen kann ich zu mindestens nichts über einen „Fond zur Unterstützung der deutschen bäuerlichen Landwirtschaft“ finden. Scheint wohl eher eine Kundenabzocke mit dem Nebeneffekt der Gewissensberuhigung für selbige zu sein.

    • Reinhard Seevers sagt

      „Auch nach längerem Suchen kann ich zu mindestens nichts über einen “Fond zur Unterstützung der deutschen bäuerlichen Landwirtschaft” finden.“

      🙂…genau, als erstes ploppt Rinderfond auf….

    • Ist das eine Beleidigung andie Deutsche Landwirtschaft, das sie mit dem Verkauf eines Buches unterstützt werden muss?

  7. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Zu Weihnachten kommen solche Bücher gut an!
    Auch werden hier nicht „die Rösslein im März angespannt“.
    Die 5€ extra fallen nicht auf und die zusätzliche Botschaft kommt auch gut an.

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