Bauer Willi
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Damit der MdB sich kümmert: #grünes Agrarpaket

Was glaubt ihr, wie viele Bundestagsabgeordnete über das Agrarpaket des Bundesregierung Bescheid wissen? Die Mitglieder des Agrarausschusses sicher, aber wer sich sonst mit Sozialem oder Steuerrecht beschäftigt wohl eher nicht.

Aber über das Agrarpaket werden zum Schluss alle Abgeordnete des Bundestages (MdB) abstimmen. Daher gilt es, auch alle Abgeordnete darauf hinzuweisen, welche Auswirkungen es für uns Bauern hat.

Ich habe jetzt endlich mein #grünes Agrarpaket an Ministerin Svenja Schulze im BMU geschickt. Und neben einer Auswahl von verschiedenen Kartoffelsorten auch einen Brief dazugelegt. Hier der Text:

Sehr geehrte Frau Ministerin Schulze

Heute möchte ich Ihnen ein grünes Agrarpaket schicken. Eingepackt habe ich Ihnen neben leckeren Kartoffeln aus unserem Garten unsere Sorgen und Nöte.

Seit Jahren werden wir mit immer neuen Forderungen konfrontiert. Bisher haben wir die neuen Gesetze und Regelungen auch immer noch meistern können. Das am 4. September vorgestellte Agrarpaket von BMU und BMEL hat uns jedoch geschockt. Die direkten und indirekten Auswirkungen sind so weitreichend, dass damit die Existenz unseres 40 Hektar großen Ackerbaubetriebes im Rheinland gefährdet ist. Gerne würde ich den Betrieb in ein paar Jahren an unseren Hofnachfolger übergeben, doch jetzt zweifele ich daran, ob ich ihm das raten soll.

Wir Landwirte können Natur- und Artenschutz, wir können auch Tierwohl und wir können auch Bio. Aber das alles muss auch machbar sein und wir können das nicht zum Nulltarif. Wenn z.B. entlang von Gewässern ein 5 m breitet Streifen begrünt werden soll, können wir das auch. Aber dann wachsen dort keine Lebensmittel mehr. Wir stehen im Wettbewerb mit dem Weltmarkt, sollen aber die hohen Ansprüche unserer Gesellschaft erfüllen. Das ist wie Vollgas fahren mit angezogener Handbremse: irgendwann qualmt es und das ist jetzt der Fall.

Gerne würde ich diese Themen mit Ihnen persönlich erörtern und dazu auch nach Berlin kommen. Mit Herrn Habeck und Frau Klöckner habe ich schon gesprochen. In Erwartung einer Antwort verbleibe ich

Mit freundlichen Grüßen

 

Bauer Willi

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40 Kommentare

  1. Thomas Apfel sagt

    Nur um die Versuche der TH Köln einzuordnen: Es geht bei der Reduzierung der Düngung nur um Einsparungen bei der Unterfußdüngung mit Diammoniumphosphat (DAP mit 18 % N und 46 % P2O5).
    Ich selber mache keinen Mais, meine aber, das bisher 80 kg DAP unterfuß ausgebracht werden. Das sind rund 15 kg/ha Reinnährstoff N. Eine 40 % -ige Einsparung, wie in den Kalkulationen aus den Ergebnissen der Versuche zu Grunde gelegt, ergibt die angegebene Einsparungs-Menge von rund 67.500 t DAP bei 2,1 mio ha Maisanbau. Der ganze Wind geht letztlich um 6 kg N/ha und eben nicht um grundsätzliche Einsparungen von 40-50 % N oder P über die gesamten Düngergaben der Kultur. Die Einsparung bei Phosphor mit rund 15 kg/ha (P2O5) ist da schon erheblicher.

  2. Reinhard Seevers sagt

    Solche Beispiele sollte man evtl. anführen, wenn man zunehmende Bürokratie verdeutlichen möchte….
    So etwas kommt heraus, wenn versucht wird die Anforderungen etwas in die Praxis zu verändern:

    BMU WR I 3 12.09.2019
    Konstruktive Gestaltungsmöglichkeiten von Leckageerkennungssystemen, die
    sich aus TRwS 792 ableiten
    Abgestimmte Ergebnisse des Bund-/Ländergesprächs am 14.08.2019 in Erfurt

    “Die Kontrollschächte sind in verkürzten Abständen, mindestens jedoch vierzehntäglich
    zu kontrollieren oder durch Leckagesonden zu überwachen”

  3. Karl Timme sagt

    Willi, du hättest Ihre Einflüstere mit einladen müssen. So gehen Ihr die Argumente aus und sie geht Gefahr vor Dir in einem schlechten Licht dazu stehen. Das wird Sie nicht riskieren. Ich das ich Unrecht behalte.

    • Thomas Apfel sagt

      Lustig find ich, dass die “Einflüsterer” (Berater) des BMU allein 2014 bis 2018 fast 600 mio. € gekostet haben. Darunter waren auch Berater zum Thema “Wie widerlege ich die Argumentation meiner Gegenseite am effektivsten”. Soviel zu den Unsummen, die für Berater und PR verbraten werden, dagegen sind die Etats unserer Verbände Pillepalle.
      Noch lustiger wird’s, wenn man dann die mit viel Pomp angekündigte Summe von 70 – 100 mio € für die gesamte “Insektenrettung” sieht. Die 600 mio für externe Beratung müssen eigentlich vom Etat des BMU sofort abgezwackt werden und an Menschen und Menschengruppen verteilt werden, die draußen vor Ort echte praktische Arbeit für Umwelt- und Naturschutz leisten. Mit diesem Geld wird wie früher bei den Königen der “Hofstaat” der Speichellecker und wissenschaftlichen “Bespaßungsmusiker” am Leben gehalten. Einfach nur ekelhaft!

  4. bauerhans sagt

    Willi,wenn du glück hast,wird S.Schulze dir antworten lassen.
    sie ist aber vordergründig der parteiraison verpflichtet,denn gerade ihre partei will/muss unbedingt punkte sammeln.

  5. Ulfrid sagt

    Leider fehlt unseren verantwotlichen Politikern das fachliche Wissen, um im Dialog zu bestehen.
    Sie verstecken sich hinter dem “Wunsch der Bevölkerung” und “Wir müssen etwas für unser Klima tun.” Ich denke, dass dies denen auch bewusst ist, das es nur eine Floskel ist.
    Aber irgendwer muss doch verantwortlich sein!
    Da ist es doch einfacher einen Berufsstand an den “Pranger” zu stellen, als der Gesellschaft zu erklären, dass durch das Prinzip von permanentem Wachstum, die Gesellschaft selbst das Problem darstellt. Zu Lasten der Natur, sowie derer die davon leben.
    Wie sonst will man erklären, das täglich über siebzig Hektar landwirtschaftlicher Fläche verschwinden, und als Siedlungs- und Verkehrsfläche dauerhaft versiegelt wird.
    Keine Blühstreifen, keine Insekten, keine Biotope, kein versickerungsfähiger Boden, keine Möglichkeit CO2 zu binden. Der Beispiele gibt es sicherlich noch viele. Ich glaube, jeder der dies liest, versteht, was damit gemeint ist.
    Die deusche Landwirtschaft ist unseren Politikern egal. Der Globale Handel deckt dies ab.
    “Wählerwunsch” ist für sie oberste Priorität. Leider haben sie nicht den Mut das öffentlich zuzugeben.
    Wir sollten öfters mal die Worte “Diskriminierung”, oder “Verstoß gegen das Grundgesetz” verwenden. Mal sehen was unsere Politiker darauf antworten.

    • Reinhard Seevers sagt

      Ich habe inzwischen gelernt, dass es keinen Sinn macht dem anderen den Spiegel vorzuhalten, um eigene Vorhaltungen zu relativieren. Es hilft nur, sich selbst (die Landwirtschaft) medial positiv darzustellen = Dauerwerbung = Geld, und parallel die Politik zu sachlich-fachlichen Auseinandersetzungen zu drängen = Demos und blogs wie dieser.

      • Ulfrid sagt

        Da gebe ich Ihnen vollkommen recht.
        Die Gesellschaft hat kein Interesse sich an unseren “unwichtigen” Problemen.
        Dass Verbraucher andere Interessen haben als Produzenten, betrifft aber auch alle Branchen. Dort zählt nur hochwertig, billig und zu jeder Zeit verfügbar.
        Unser Vorwurf muss natürlich direkt an die Politik gehen.
        Ich glaube, da sind wir uns alle einig, dass es zur Zeit in Deutschland keinen fairen Umgang mit uns Landwirten gibt. Ich bin mir aber auch recht sicher, dass die Politiker das wissen. Sie unternehmen aber nichts dagegen.
        Und da sind wir an dem Punkt, als ich im vorherigen Kommentar von Diskriminierung sprach.
        (Diskriminierung bezeichnet eine Benachteiligung oder Herabwürdigung von Gruppen oder einzelnen Personen nach Maßgabe bestimmter Wertvorstellungen oder aufgrund unreflektierter, z. T. auch unbewusster Einstellungen, Vorurteile oder emotionaler Assoziationen. Wikipedia)
        Demos und Blogs wie dieser helfen uns selbstbewuster Aufzutreten und fördern den Austausch von Meinungen sowie Argumenten. Leider wird das allein nicht ausreichen.
        Aber es ist ein wichtiger Schritt. Auch wenn uns Vertreter wie Willi an höchster Stelle der Politik Gehör verschaffen. Davon brauchen wir dringend mehr. Natürlich auch um Willi etwas zu entlasten. Vielleicht ist gerade jetzt die Zeit günstig, Druck auf die Politik auszuüben.

    • Der Brandenburgbauer sagt

      @Ulfrid,toller Beitrag damit deckst du fast das gesamte Specktrum unsere Probleme ab.
      Frage, werden wir gehört und von wem? Wir können uns gegenseitig immer wieder Mut zusprechen, in der Entkosequent müssen wir aber die Entscheidungsträger erreichen, nur wie? Mit Worten und Demos haben wir bisher nichts erreicht?????

  6. Reinhard Seevers sagt

    Wenn die Abgeordneten dann den Bericht in TA von den Versuchen der TH Köln lesen, dass bis zu 50% Dünger ohne Ertragseinbruch einzusparen sind, dann ist es schwierig die Grünen Bänder, Kreuze und Pakete zu rechtfertigen.
    Oder man nutzt die Ergebnisse, um Geld und Zeit zu generieren……so Politik und Gesellschaft dies mittragen.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Ob die “vertikal integrierten” Konzerne dann auch mit so wenig Dünger auskommen? Oder ist ihnen der Minderertrag dann wuscht, weil sie eh genug Importware finden?

      • Brötchen sagt

        Elisabeth, es wird schon zuviel gedüngt!
        Bisher ging es nie um Effizienz!

        Und glaube mir Aldi und Co. sind extrem effizient, die machen nur was wirklich Ertrag bringt und nur das nichts anderes! Die machen nur ihr konkretes Geschäft!
        Deswegen haben es die leichter, als ein Landwirt!

        • Der Brandenburgbauer sagt

          @ Brötchen, Nein heißt meine Antwort, das ist nicht richtig was du da behauptest. Nach der Wende, haben sich viele Westlandwirte hier ausgebreitet und mit großer Unterstützung der BVVG Ihren ” Clam ” hier abgesteckt.
          Egal ob man wollte oder nicht, ist man trotzdem ins Gespräch gekommen.
          Wenn es um die Höhe der Sticksoffgaben ging haben die mich ausgelacht.
          Nach dem Motto, mit so einer geringen Menge wie du die hier einsetzt, kommst du nie auf einen hohe Ertrag . 280-350 kgN/ha sind bei uns im Westen Standart.
          Wir lagen zu der Zeit bei 120-180kg/ha. Es geht hier um die Produktion von Winterweizen.

    • Arnold Krämer sagt

      Wenn das stimmt mit den 50 %, wären alle bisherigen Versuche der Kammern ja nichts wert! Ich glaube das nicht.
      Aus meiner Sicht gibt es 2 Probleme:
      1. Fast immer wird auf Höchsterträge hin gedüngt, die dann aber aufgrund z. B. ungünstiger Witterungsverläufe, unzureichendem Pflanzenschutz nicht erreicht werden.
      2. Auch bei einzelbetrieblich ausreichenden organischen Nährstoffen wird wegen unpassender Ausbringung ergänzend zuviel mineralisch gedüngt. In diesem Punkt erfolgt aktuell aber aufgrund der neuen DüngeVo eine drastische Anpassung, die schon in den Buchabschlüssen 17/18 statistisch nachweisbar war.

      • Reinhard Seevers sagt

        Hier beginnt nun die Diskrepanz zwischen fachlicher Einordnung und gesellschaftlicher Wahrnehmung der Problematik. Es ist wie immer, sehr komplex und nur eingeschränkt öffentlich vermittelbar und diskutierbar.
        Das ist doch das Kernproblem landw. Themen.

        • Elisabeth Ertl sagt

          Nicht nur landwirtschaftlicher Themen. Wie kommt man zu Experten, denen die Öffentlichkeit vertrauen kann? Mit Drottmittelfinanzierung staatlicher Universitäten nicht.

            • Christian sagt

              Mit staatlicher Finanzierung auch nicht. Staatlich finanzierte Forschung muss denen ins Weltbild passen, die die Mittel bewilligen…
              Die Zeiten einer unabhängigen Wissenschaft sind leider vorbei 🙁

          • Reinhard Seevers sagt

            Das ist ein gesellschaftliches Grundproblem. Wenn die Menschheit nicht irgendwann aus dem online-modus wieder zurück in den offline-modus kommt, dann sehe ich schwarz und die alternativen Fakten übernehmen die Regierungen…..

      • Karl Timme sagt

        Bei den Kammerversuchen gibt es auch immer null Parzellen und bei Steigerungsversuche auch welche mit 50%. Diese Versuche laufen schon über Jahrzehnte, waren wohl alle manipoliert?

    • bauerhans sagt

      da gings um das einbringen von dünger bei der maissaat in den boden,anstelle des aufbringens auf den boden.
      ich glaube nicht,dass das den normalbürger interessiert,auch wird die politik das nicht negativ rüberbringen können.
      ausserdem haben wir doch mittlerweile striptill.

      • Reinhard Seevers sagt

        Der Suchalgorithmus von Google führt jeden sofort auf diese Seite, wenn er vorher 5mal landw. Themen gegoogelt hat. Wenn dann im Netz die nächste Schlagzeile steht: “50% Nitratreduzierung möglich – Bauer stemmen sich aber schon gegen 20% Reduzierung”….dann kannst deine Erklärung in die Tonne kloppen.

  7. Friedrich sagt

    Wenns ins konkrete geht , dann kneift unsere Umweltministerin Schulze . Ein Treffen am Runden Tisch hat sie nämlich abgelehnt. Ja, ja erst ein großes ” Bauernschädigendes Agrarpaket” vorstellen und dann den Schwanz einziehen. So ist das bei ahnungslosen Ideologen. Großes Mundwerk und nichts dahinter. Das sie damit die Einkommensgrundlage
    der Bauern entzieht , daß ist der Dame überhaupt nicht klar, aber das kennen wir ja von der Merkelregierung . Nicht nur uns Bauern betrifft das , sondern unserer gesamten Wirtschaft.
    Weil man sich verzockt hat und das Geld nicht reicht , mußte erst einmal, um die CO2-Steuer von 80 Mrd. zu kassieren , eine ordendentliche Klimahysterie installiert werden. Die vierte Gewalt , unsere Presse, hat das sogar voll unterstützt , ohne einmal nach zu forschen. Unsere Gewaltenteilung ist damit nicht mehr vorhanden. Die Richter werden von der Regierung eingesetzt, in den Medienräten sitzen Leute von den Parteien, auch die Kirchen haben sich dem angeschlossen , usw. Über zwei Drittel unserer Mitbürger bezweifeln inzwischen die Meinungsfreiheit. Es gibt sogar schon vermehrt Stimmen die über eine Ökodiktatur sprechen . Neulich hat sogar ein ehemaliger Verfassungsrichter davor gewarnt. Auch die EU hat vor dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz gewarnt.

    • Reinhard Seevers sagt

      Meinungsfreiheit ist vorhanden, im Gegenteil es herrscht Meinungsüberschuss und jeder, meint SEINE Meinung sei die richtige und ungehörte. Es ist das mediale Geblubber, das als Meinung daherkommt. Jeder kann sagen was er will, er muss nur mit Gegenwind rechnen, wenn er sich öffentlich äußert…..das ist nunmal so in der Demokratie.

      • Obstbäuerin sagt

        Es geht aber gar nicht mehr um Meinungsfreiheit, Reinhard Seevers, es geht um Meinungshoheit. Und die sichert sich der am besten, der über die Medien verfügt und die Politik bestimmt. Dazu gehören fast oder gar nicht mehr.

          • Reinhard Seevers sagt

            Dann muss man sich die Medienhoheit erarbeiten. Wenn man sich die HIPP-Werbung oder die Werbung im ORF über landw. Produkte (AMA – Gütesiegel) ansieht, dann bekommt man ein Gespür dafür, wie die Menschen mit Emotionen gefangen werden. Nun muss sich die Landwirtschaft so präsentieren, wie sie gesehen werden möchte, das muss hoch professionell geschehen und die Gefühle ansprechen.
            Man kann sich nicht rausreden und nur auf andere schimpfen und sie dann das machen lassen, was sie sowieso tun werden. Parallel eben auch die Politik bearbeiten und auf keinen Fall beides vermischen.

            • firedragon sagt

              Herr Seevers,

              Sie schreiben des öfteren, dass positive und emotionale Werbung für die LW gemacht werden soll.

              Werbung pro LW muss demnach vom DBV her gemanagt werden – wenn ganz generell geworben werden soll.
              Vereinzelte Werbekampagnen gibt es bereits in Form von Flyern und Plakaten.
              Es gibt YouTube Kanäle von Einzelnen und Höfen.

              Ihr Gedanke scheint mir mehr in Richtung TV – Werbung zu gehen.
              Wissen Sie wie viel Geld allein, nur in die Bierwerbung geschossen wird? Verdammt viele Millionen.
              Kennen Sie die Weinwerbung? Da sind es nur wenige 10 tsd.

              Es geht, glaube ich, gar nicht darum, wer die Werbung macht und wie sie gestaltet werden soll.
              Vielmehr geht es darum, wie soll sie finanziert werden?

              Eine Frage Herr Seevers, haben Sie in Werbung zu tun?

              • Reinhard Seevers sagt

                Ohne professionelle Werbung geht es nicht. In allen Medien, allen Voran im Fernsehen und den sozialen Medien. Printmedien sind selbstverständlich auch……klar kostet das Geld, sonst geht es aber nicht. Wer das in Frage stellt, der scheint in einer Zeit ohne Fernsehen und Telefon eingeschlafen zu sein.
                Nein ich mach keine Werbung, nicht einmal für die eigene Arbeit…..

              • Thomas Apfel sagt

                Ich bin ja nicht so ein Freund von generischer Werbung. Wir haben in Bundesgremien lange über generische Werbung und deren Sinnhaftigkeit gestritten (Westverbände pro; Ostverbände kontra). Irgendwie haben wir dann über gemeinsamen Beschluß und Beiträge etwas unter 100.000,- € pro Jahr generieren können und an ein Medienhaus gegeben. Die Ergebnisse empfinde ich persönlich als “rausgeschmissenes Geld”. Werbeetats müssen um Wirkung zu entfalten wesentlich größer sein. Aber mehr Beiträge sind den Betrieben weder zuzumuten noch durchzusetzen. Ich bin da etwas ratlos. Einerseits denke ich ganz old skool: ein gut aufgemachtes populär-wissenschaftliches Buch über landwirtschaftliche Zusammenhänge könnte Abhilfe schaffen (Willi, Pollmer, Keckl, Miersch als Autoren). Andererseits straft der tägliche Medienüberschwaps in seinem auf ständiger Wiederholung basierenden von Falschmitteilungen basierendem Erfolg meine Hoffnung Lügen.
                Die Grüne Dogmenwelle wird erstmal die nächsten 4 Jahre über uns schwappen und Widerstand, Landwirtschaftswerbung und unsere sonstigen Bemühungen ad Absurdum führen. Das Pendel schlägt irgendwann zurück, allerdings bin ich zu dem Zeitpunkt dann wahrscheinlich nicht mehr aktiv dabei. Ist ja auch nicht meine Zukunft, sondern die der nächsten Generation, für die ich gestritten habe. Müssen Die dann selber zu Ende bringen.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Wenn dann solche Aufmacher rausgehauen werden:
                  https://www.stern.de/wirtschaft/news/milch–warum-in-der-milchwirtschaft-ein-ueberfluss-irrsinn-herrscht-8976154.html
                  dann gibt es doch keine Möglichkeit der Reaktion, der Richtigstellung oder der Erklärung. Es wird aufgesogen und im Kleinhirn dort abgespeichert, wo eh schon alle negativen Meldungen über die Landwirtschaft abgespeichert sind. Wenn man also darauf nicht reagieren kann, und schon gar nicht dauernd, dann bleibt doch nichts anderes, als sich selbst und seine Arbeit, seine Leistung für die Gesellschaft etc. darzustellen. Was sonst sollte helfen? Politische Unterstützung und öffentliche Verlautbarungen, wie gut der Bauer für uns ist?
                  Die emotionale Seite muss auch ernährt werden, hilft doch nichts.

                • thomas sagt

                  Moin!
                  Einige Kommentare hier verstehe ich nicht. Da werden wissenschaftliche Berichte zur Kenntnis genommen und kommentiert mit: “ich glaub das aber nicht”.
                  Selbst in der Bauernschaft gibt es Stimmen, die sagen: “es wird zu viel gedüngt (ich glaub “Brötchen” oben und noch einer haben das geschrieben).
                  Wenn Messungen ergeben, dass viele Flächen mit Nitrat und Phosphor belastet sind hat sich das doch kein böser Politiker ausgedacht und sauberes Wasser braucht doch auch der Bauer…
                  Nebenbei: ich kenne keinen anderen Beruf, der ein eigenes Ministerium hat, der Bauernverband ist eine einflussreiche Lobby-Gruppe und auch böse Politiker müssen erstmal gewählt werden, auch die Grünen.
                  Auch die Behauptung, man darf nicht mehr sagen, was man denkt, wird durch Wiederholung nicht plötzlich wahr.
                  Ihr Trecker-Protest in Hamburg hat in der Tagesschau
                  übrigens weit mehr Platz eingenommen als die Klima-Demo am nächsten Tag!

                • firedragon sagt

                  Hallo Thomas,
                  das mit der Wissenschaft ist so eine Sache… liegt vielleicht daran, daß verschiedene Studien zum gleichen Thema erarbeitet werden und unterschiedliche Ergebnisse auch unterschiedlich bewertet werden.
                  Zur Düngung, vor 20-30 Jahren gab es dazu andere/höhere Empfehlungen als heute. Da spielt auch die Züchtung der Pflanze mit eine Rolle. Die Werte, die heute im tiefen Boden gemessen werden, stammen aus diesen Zeiten. Deshalb ist es nicht möglich, binnen eines oder zwei Jahren einen erheblichen Rückgang dieser Werte messen zu wollen. Ein solcher Rückgang kann vielleicht erst in zehn Jahren tatsächlich gemessen werden.
                  Die heutige LW hat begriffen, daß es keinen Sinn macht, über Bedarf zu düngen. Zu glauben, daß man unter Bedarf auf “einen grünen Zweig” kommt, ist allerdings mit Skepsis zu hinterfragen.

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