Heute Frühstück um 5:50 Uhr, Abfahrt um 6:30 Uhr. Wir haben zwei brasilianische Landfrauen abgeholt und es hat einen regen Austausch mit unseren Landfrauen gegeben.
Wir haben eine Fischfarm besichtigt. Es werden Tilapia gemästet. Die Fische kommen mit 30 g an und werden mit 1000 g geerntet. Futterverwertung 1,4 zu 1,0.
Gefüttert wird im Wesentlichen Soja und Mais.
Pro Becken werden 80.000 Tiere gehalten, das sind 6 pro Quadratmeter.
Anschließend ging es zu C-Vale, die an einem Standort eine Futtermitte-Fabrik sowie eine Fisch- und Geflügelschlachterei betreiben. Die Fisch-Schlachterei verarbeitet 240.000 Fische pro Tag, die von 246 Betrieben produziert werden. Es werden 42% für den Konsum produziert, der Rest wird zu Fischmehl. Rund 30% der Fische gehen in den Export.
Neben der Fischfabrik ist die Geflügelschlachterei. Dort werden pro Tag 640.000 Stück Geflügel geschlachtet. Damit ist es der größte Geflügelschlachthof der Welt.
Die Genossenschaft C-Vale hat 28.000 Mitglieder und 14.000 Mitarbeiter und ist die zweitgrößte Genossenschaft Brasiliens.
Angesichts dieser Größe ist der Satz „Brasilien ist der Supermarkt der Welt“ nicht übertrieben.
Heute geht es noch vier Stunden mit dem Bus in Richtung Iguacu. Auf der Fahrt dorthin sind überall die Mähdrescher in der Soja-Ernte zu sehen.
Lieber Johann,
meine Wahrnehmung zu den Grünen ist genau das Gegenteil.
Nämlich fast hemmungslose Extensivierung bei uns und Inkaufnahme von Produktionsverlagerungen (indirekt Flächenleasing) ins Ausland.
Aktuelle Situation: 12% der Fläche in Detshland für Ökolandbau um 4-5% der Nahrungsrohstoffe zu erzeugen.
Sehr geehrter Herr Brand!
Das mit der Regenwaldabholzung ist ein Schlagwort der Grünen. Brasilien hat ca. 16 Mio. ha Brachland von ehemaligen Zuckerrohr- und Kaffeeplantagen. Wenn Sie im Fernsehen genau schauen, gibt es auf den Brandrodungsflächen weder Bäume noch Wurzelstöcke. Um Flächen so herzurichten, muss der Grasfilz der letzten 150 Jahre beseitigt werden und dies geschieht durch Abbrennen dieser Flächen.
Als in Europa die Zuckerrübe gezüchtet war und ein Zuckerembargo gegen Napoleon und mit ihm verbündete Länder, rentierte sich der Anbau von Zuckerrohr nicht mehr und die Farmen wurden Verlassen.
Ich war 2015 in solchen Gebieten und ärgere mich jedes mal, wenn so ein Blödsinn im Fernsehen gezeigt wird.
Was mich interessieren würde:
Mit der neuerlichen Präsidentschaft von Lula wurden lt. Meldungen die Regenwaldrodungen eingesetellt.
1. stimmt das ?
2. und wie ist es mit der Ackerlandgewinnung durch Umbruch des Graslands ?
Einfach beeindruckend, was man dort zu sehen bekommt!
guten Morgen toll wieder erklärst wie die Landwirtschaft in Brasilien funktionierend und wenn ich es richtig verstanden habe sind die sehr darauf fixiert die Produkte die dort produziert werden auch nach Deutschland zu exportieren auch wenn viele Deutsche die Produktionsweise bestimmt nicht gut finden die dort stattfindet aber wie die deutsche Nummer sind es wird gemeckert und trotzdem gekauft unheimlich konsequent aber egal was die deutsche machen dir wünsche ich weiterhin tolle Eindrücke
Danke für die Kurzberichte.
An den Iguacu-Wasserfällen war ich vor ziemlich genau 20 Jahren.
Was mich damals noch mehr als die Wasserfälle beeindruckte, war das Geschrei, das zwischen Sonnenuntergang und Dunkelheit aus dem Urwald dröhnte.
Viel Spaß noch!
Gab es eine Kostprobe vom Tilapia? Gehört zu den Buntbarschen und soll sehr mild im Geschmack sein, ähnlich wie der Pangasius. Muss man mögen.
Das hört sich ja fast nach Stress an… viel Spaß in Iguacu… beeindruckend ! Danke für die Berichte