Heute waren wir auf der Farm von Henning. Sein Vater ist nach dem 2. Weltkrieg nach Brasilien gegangen. Er war Arzt, hat dann aber ganz klein mit der Landwirtschaft begonnen. Land war billig, er hat 250 ha gegen einen PKW eingetauscht. Heute bewirtschaftet er rund 10.000 ha, 20% davon ist Reserva, also ursprüngliche Vegetation.
Angebaut werden auf dem Betrieb Soja, Mais, Weizen, Elefantengras (3 Schnitte pro Jahr als Futter) und Gras. Der Betrieb hält 5.000 Mastrinder, also 0,5 GV pro Hektar. Das Weideland ist Bestandteil der Fruchtfolge.
Henning betreibt Saatgutvermehrung, Silokapazität, Trocknung und das Lager der Big Bags sind entsprechend dimensioniert. Es dürften mehr als 30.000 Tonnen sein.
Viele der rund 200 Mitarbeiter wohnen in kleinen Bungalows auf der Farm. Jedes Haus hat eine Satellitenschüssel, viele auch ein Auto. Wohnen, Wasser, Elektrizität und Internet ist kostenlos, es wird ein 13. Monatsgehalt gezahlt, es gibt 30 Tage Urlaub und als Urlaubsgeld einen Aufschlag auf ein Monatsgehalt von 30%. Dies war auch schon auf der Farm von Norbert so.
So viel zum Thema „Ausbeutung der Landbevölkerung“.
Ich werde nach der Reise noch etwas dazu schreiben.
Aktuell sind wir auf dem Weg nach Toledo, was schon in Richtung Paraguay liegt. Die Fahrt wird etwa 4 Stunden dauern, wir werden gegen 18 Uhr dort sein
Unterwegs regnet es ab und zu, was auch dringend nötig ist, denn es hat seit Neujahr nur ein paar Tropfen geregnet. Bei Daniel, den wir gestern besucht haben, waren es in den letzten 18 Stunden 95 mm.
Wir sehen aber auch Mähdrescher, die Soja ernten. Direkt daneben läuft die Sämaschine, die Mais sät.
Einfach wieder toll diese Infos von den Exkursionen! Vor allem die Größe der Flächen und die Tierbestände faszinieren mich ( als „gelernter Ossilandwirt“)! Auch der Umgang mit den „ausgebeuteten Landarbeitern“ ist auch ein besonderes diskussionswürdig, wenn B.Willi wieder daheim ist…
Weiter viele gute Berichte, demnächst aus Paraguay B.Willi!
guten Morgen und wieder mal tolle Eindrücke von dem Familienbetrieb wo die Angestellten anscheinend sehr gut versorgt werden ganz anders mal wieder als hier der Eindruck gemacht wird ich weiß aber nicht ob in Deutschland die Angestellten so gut untergebracht werden von dem Betrieb wie in Brasilien wahrscheinlich sind bei uns die Bedingungen der soziales System und vieles andere nicht so gut wie dort