Bauer Willi
Kommentare 136

Bio-Bauern haben´s schwer

Die wirtschaftliche Situation hat sich auch für Bio-Bauern geändert. Dies führt im Nachbarland Österreich dazu, dass Betriebe von Bio wieder auf konventionell zurück umstellen. Sehr interessante Details hinter dem Link.

http://gmeiner-meint.blogspot.com/2023/05/viele-bauern-lassen-die.html

Übrigens: das Titelbild habe ich vor ein paar Jahren in der West-Ukraine aufgenommen. Schlaglänge 2 km, Schlaggröße etwa 900 ha. Die weißen Teile  an der Bodenoberfläche sind Queckenrizome. Da wird es schwierig, auf Bio umzustellen…

 

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136 Kommentare

  1. Bauer Willi sagt

    @Für Hannah

    Du fragst, was einen Aktivisten ausmacht: wenn er sich selbst als “Campaigner” bezeichnet.
    https://www.global2000.at/kontakt-helmut-burtscher-schaden

    Und noch einmal: ich habe persönlich ihn in einer Podiumsdiskussion mit mir und anderen erlebt. Er haut Behauptungen raus, die leicht widerlegt werden können. Er diskreditiert bewusst die konventionelle Landwirtschaft. Das ist – meiner Meinung nach – nicht seriös.

    Global 2000, für die er arbeitet, bedient nun wirklich alle gängigen Klischees. Gefallen wird Dir, dass Bio-Landwirtschaft als der einzig gangbare Weg dargestellt wird.
    https://www.global2000.at/themen/landwirtschaft

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    • Hannah sagt

      @für Willi vielen Dank für die Antwort.
      Und was ist der Unterschied zum Lobbyisten?

    • Thomas Gensch sagt

      Global 2000 verlinkt,
      Das erste was auffällt ist der Spendenbutton, der Rest ist Schweigen…..

      Mfg Thomas

  2. evo.... sagt

    Chef Willi hat neulich- glaub bei den Österreichern- den Unterschied zwischen Reinkultur und Monokultur erklärt. Wenn ich ein Jahr Mais anbaue ist das also eine Reinkultur. Wenn mein Bio-Nachbar 4… 5 Jahre Luzerne auf dem Acker hat ist das eine Monokultur.

    Liege ich da richtig?

    • Bauer Willi sagt

      Das hilft in der Diskussion nun wirklich nicht weiter. Meines Wissens steht Luzerne auch nur sehr selten so lange auf dem Acker.

  3. Pälzer Buh sagt

    Zur Überschrift: Bio Bauern haben’s schwer.
    Als moderner Winzer fragte ich unseren Weinkommissionär wie der Absatz bei Biowein so läuft? Der (Bio)Weinabsatz in Deutschland ist so gut wie eingebrochen. Im Export ist nur (noch) Schweden Importeur von hauptsächlich Biowein oder sogenannte PIWI Sorten. Großen Mengen an den “neuem” Pflanzgut ist so gut wie “nicht” zu kommen. Außer man bestellt 3Jahre im voraus. Welche Sorten auf dem Markt gesucht ist, steht auch noch in den Sternen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      In deutschen Restaurants bekommt man guten Südafrikanischen Rotwein. Makulu kostet im Einkauf 4,39€/L…..wieso dann teuren deutschen kaufen? 😎
      Die Restaurantbetreiber ticken doch nicht anders, als alle anderen Menschen…..im Verkauf kostet die Flasche am Tisch dann 19,90€.

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      • Thomas Rath sagt

        Als Ergänzung: Nachdem der Frachtmarkt sich wieder beruhigt hat, kann man bei einer Flasche Wein für die Verschiffung von Australien nach Deutschland von ca. -,30€ ausgehen. Ich nahm Australien, weil es mit die weiteste Entfernung ist.
        Übrigens sollte man für 1 ltr. Tasmanisches Regenwasser als Stilles Wasser ~150€ auf den Tisch legen. Hauptsache gesund und vielleicht noch esoterisch verklärt, so sollte die richtige Vermarktung klappen.

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        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Der Wein kommt nicht in der Flasche, sondern in Containern, in die ein Foliensack eingelegt werden, erklärte mir ein Geschäftsführer einer Abfüllfirma.

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    • Jörg sagt

      Als ich das erste Mal von Biowein hörte, hielt ich das für einen Scherz. Ich hatte mich allerdings getäuscht.
      Vor vielen Jahren hatte ich mal einen Chemiker von einer Weinbauversuchsanstalt zum Vortrag eingeladen. Ich war fasziniert von der Fülle der chemischen Verbindungen. die insgesamt das Bouquet eines Weines ausmachen, einschließlich der unerwünschten Böckser und Korknoten. Alle diese Verbindungen sind im ppm bis ppb Bereich nachweisbar, Falls PSM nachgewiesen werden konnten, lagen sie auch im ppb Bereich.
      Im Gegensatz zu diesen Konzentrationen im Spurenbereich ist das Zellgift Alkohol (Äthanol) mit ca. 14 %! um viele Zehnerpotenzen mehr neben Wasser der Hauptbestandteil des Weines. Wieso dann Biowein auch nur ansatzweise gesünder sein soll, ist mir schleierhaft.
      Wahrscheinlich gibt es demnächst aus Marketingründen auch Bio Tabak, Bio Cannabis und Bio Kokain. Ist nicht ernst gemeint!

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      • Josef Schlüter sagt

        vielleicht geht es den Käufern auch darum eine umweltfreundlicher Produktion zu fördern. Das hat natürlich einen gewissen Mehraufwand

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  4. Ludwig sagt

    @Rudolf Weißhaupt. Kompromisse sind wir schon genug eingegangen , aber wenn man viermal den Stall umgebaut hat und immer wieder kommen neue Vorschriften , dann ist es gut. Bis hierher und nicht weiter kann ich nur sagen. Keine Kompromisse mit diesen Clanleuten die hier nur abzocken wollen und das ganze Gemeinwesen und den Wohlstand zum Einsturz bringen wollen. Mit Leuten die nur die Verlogenheit vor sich hertragen kann man kein Vertrauen entgegen bringen. Das sagen übrigens jetzt auch die Umfragen , wo rd. 70% der Befragten kein Vertrauen in diese Regierung haben.

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  5. Hubert Gerstmeier sagt

    Anscheinend ist es so, daß die meisten einfach auf den gleichen Trick reinfallen. Anstatt das wir aufhören zu diskutieren ob das eine besser als das andere ist…. zu labern wer gut wer böse ist…. das ist doch alles Humbuck. Bauern sind die einen wie die anderen. wir lassen uns durch das ganze Geschreibsel entzweien. und genau das scheint der Sinn der Obrigkeit zu sein. mich nervt es so sehr , daß wir dazu selber beitragen zu unterscheiden wer gut und wer böse ist.

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    • evo.... sagt

      Da bin ich anderer Meinung: Eine offene Konkurrenz zwischen Bio und Konvi würde das Land beflügeln. Innovativer machen.

      Bisher hat sich Bio über Konvi erhoben, als das bessere dargestellt und die Konvis haben alles geschluckt. Ich glaube nicht mehr an Bio.

      Ich verkehre öfters in einer “Firma” in der Stadt. Da kommt durchschnittlich alle Jahre ein/e Azubis. Die sehen in der Regel gesund aus und nach 2 Jahren sehen die kaputt aus. Ich halte es für ein Verbrechen was unser Staat auf seine Jugend los lässt.

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  6. Rößle Rudolf sagt

    Die Anreize in der GAP sind eindeutig falsch gesetzt. Sonst müsste Weidefläche mindestens 500 € Prämie pro Hektar erhalten. Die Bauern auf den extensiven Almen könnten auch von nichts tun leben mit ein bisschen Mutterkuhhaltung. Bei uns wäre der Ausbau von Streuobstwiesen möglich. Durch den Verlust der Schlagkraft und die Peanuts für das Obst, ist es eine nicht zu bewältigende und zumutbare Arbeit für Familien. Wer verlangt von der Industrie, dass sie ihre Maschinen wieder durch Arbeitskraft ersetzen? Also denkt daran, was ihr bestimmten Produktionsbedingungen schuldig seid.

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  7. Jörg sagt

    Der Glaube versetzt bekanntlich Berge. Studien konnten bisher nicht belegen, dass Bio Lebensmittel gesünder sind als konventionell erzeugte. Wer aber daran glaubt. fühlt sich möglicherweise besser und ist positiv gestimmt. Diesen Effekt kennt die Wissenschaft als Placebo Effekt. Er tritt häufig in Arzneimittelstudien auf und ist die Basis esoterischer Heilmethoden.
    Der Glaube, dass Naturstoffe besonders positiv sind ist weit verbreitet und wird von der Produktwerbung intensiv genutzt. Selbst Atheisten glauben an dieser Stelle an ein höheres Prinzip. nämlich dass von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Bakterien produzierte Chemikalien zum Wohle des Menschen dienen sollten. Das ist natürlich Unsinn.
    Es sind meist chemische Kampfstoffe, die der Abwehr von Fressfeinden und Nahrungskonkurrenten dienen sollen. Wenn sie für den Menschen positive Wirkungen haben, ist das ein glücklicher Zufall.
    Der Begriff “ohne Chemie” in der Produktwerbung ist genauso sinnfrei wie der Begriff “genfrei”. Aber wie schon im Eingangszitat festgehalten, versetzt der Glaube ja Berge!

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    • evo.... sagt

      Zitat:

      Es sind meist chemische Kampfstoffe, die der Abwehr von Fressfeinden und Nahrungskonkurrenten dienen sollen. Wenn sie für den Menschen positive Wirkungen haben, ist das ein glücklicher Zufall.

      Meine Meinung dazu:

      Wenn wir unsere Kulturpflanzen so weit züchten, dass sie gegen alle Pilze, Insekten, Viren,.. in der Umwelt resistent sind, dann werden auch die Menschen daran sterben.

      Wenn die Biobauern immer besonders gesunde Sorten züchten und anbauen, dann sind da nur die Pflanzen gesund. Im Verzehr werden solche Sorten eher unbekömmlich sein, denn da züchtet man natürliche Pestizide hoch.

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      • Hannah sagt

        selten so einen Quatsch gelesen… entschuldige, aber, das was Du hier beschreibst ist schlicht nicht möglich. Natürlich gibt’s neue gentechnische Züchtungsmethoden wie Crispr/Cas (nicht Bio!) die ganz vorn bei der Resistenzzüchtung dabei sind. Da werden z.B. Tomaten mit besonders Gesundheitsfördernden Stoffen und aromatischem Geschmack gezogen, oder natürlich Resistenzen gegen bestimmte PSM reingezüchtet. Aber die Züchtung grade im Bio-Bereich hat grade sehr zu kämpfen. Die großen Saatgutkonzerne haben auch kaum ein Interesse daran die alten Züchtungsmethoden weiterzuverfolgen. Beispiel BASF: vertreibt Saatgut und auch gleich das passende PSM dazu. DAS ist das Geschäftsmodell. Ansonsten: wer sich mit Genetik ein bisschen beschäftigt hat, der weiß das die Pathogene (egal ob Pilze, Viren oder Insekten) uns immer eine Naselänge vorraus sein werden. Es sind grade im Reich der Pilze überhaupt nur ein Bruchteil der Arten den Forschern bekannt. Deshalb pflanzen wir jedes Jahr andere Salat-Sorten. Die Züchtungsunternehmen züchten um die Welt und um die Wette mit den Krankheiten. Immer da wo grade die Saison ist um das Saatgut zu erzeugen. Im übrigen sind die letzten Jahre viele kleine Züchtungsunternehmen von den großen geschluckt worden. Das läuft ähnlich wie in der Medizin ja auch. Die wievielte Corona-Variante gibt’s doch gleich im Moment…? Die von Bio-Bauern verwendeten Saatgut-Formen sind im übrigen entweder Samenfeste Sorten (Nachbaufähig) oder mit Ausnahmegenehmigung bei OganicXSeeds zu beantragendes konventionell ungebeiztes Saatgut. Das wird genehmigt, wenn die zum Standort passende Sorte nicht in Bio verfügbar ist. Ich mache das öfter. Z.B. wie beschrieben bei Salaten. Und ich muss mehrmals überprüfen ob auch zwischen Versand, Lieferung und Aussaat die Sorte nicht doch Bioverfügbar geworden ist. Falls ja muss ich das Saatgut zurückschicken. Fall aus versehen gesät muss die Zerstörung der Jungpflanzen auch noch dokumentiert werden. Und das Ganze wird tatsächlich auch noch vom Kontrolleur gewissenhaft geprüft. Ist im Zweifel ziemlich ärgerlich und auch teuer. Deshalb arbeiten wir da auch sehr Gewissenhaft. Aber das Einzige Saatgut, das wir gar nicht verwenden dürfen ist gentechnisch verändertes und CMS Saatgut. Herzlichen Gruß

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        • Hannah sagt

          Nachtrag: mit “chemischem Kampfstoff” meinst Du vermutlich die heterozyclischen Aromastoffe, die eine Pflanze zur Abwehr von Schädlingen und um den Angriff anderen Pflanzen mitzuteilen erzeugt. Das führt tatsächlich zu mehr Geschmack… kannst gern tiefer in die biochemischen Prozesse der Pflanzenbotenstoffe einsteigen. Hochkomplex, ein noch recht junges Forschungsgebiet und sehr spannend.

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          • Jörg sagt

            @Hannah
            Natürlich ist der Begriff chemische Kampfstoffe ziemlich hart, da er mit Recht in anderem Zusammenhang total negativ belegt ist. Aber viele Organismen produzieren nun einmal Chemikalien, um sich zu wehren. Wenn man Detektionssysteme wie die Gaschromatografie oder die HPLC- Chromatografie auf beispielsweise pflanzliche Produkte, egal ob Bio oder konventionell, anwendet, findet man zuverlässig einen bunten Chemikaliencocktail. Wenn man einzelne dieser Chemikalien (Phenole, Cumarine, Alkaloide etc.) den harten Kriterien einer Zulassung als PSM unterwerfen würde, hätten sie in der Regel keine Chance auf Zulassung.
            Ich möchte nur dem Irrglauben entgegen treten, dass die Natur die “gute” Chemie macht, der Mensch die “böse”.
            Die Bindungen zwischen den Atomen wissen jedenfalls nichts davon, ob sie natürlich oder synthetisch entstanden sind.
            Wenn der Bioanbau weiterhin behaupten will, dass er ja nur die gute Chemie zulässt, sollte er das weiter tun, zumindest solange, wie das als Verkaufsargument taugt. Mit exakter Wissenschaft hat das aber nichts mehr zu tun.

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            • Hannah sagt

              “Wenn der Bioanbau weiterhin behaupten will, dass er ja nur die gute Chemie zulässt, sollte er das weiter tun, zumindest solange, wie das als Verkaufsargument taugt. Mit exakter Wissenschaft hat das aber nichts mehr zu tun.”
              Also, eigentlich galt meine Antwort “evo…” aber da Du geantwortet hast: Keine Ahnung woher Du diese Behauptung nimmst. Würde ich als Bioproduzent nie so formulieren, wie Du das “den Ökos” jetzt in den Mund legst. Das in der Natur biochemische Prozesse natürlicherweise ablaufen ist ja eigentlich auch allgemein bekannt. Ich würde nie zwischen guter und böser Chemie unterscheiden. Völliger Humbug. Da sind wir uns auch einig. Was der Bioanbau unterscheidet sind natürlich entstandene chemische Prozesse von künstlich im Labor erzeugten. Wir setzen ja auch auf Stickstoff durch Leguminosen-Anbau statt NPK-Dünger. Das sind trotzdem NH3, NH4+, NO die dabei irgendwann in der Bodenlösung unterwegs sind. Nur der Herkunftsweg ist verschieden. Das mal als plattes Beispiel zur Verdeutlichung was ich meine. Keine Ahnung ob wirklich die Allgemeinheit der konv. Bauern meint die Biobauern würden hinter dem Mond leben… Könnte ich ja jetzt auch mal pauschalisieren…

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              • Jörg sagt

                Dann bestätigen Sie ja eigentlich nur, dass im Bioanbau ein wissenschaftlich unsinniger Unterschied gemacht wird zwischen natürlich erzeugten und im Labor synthetisierten Chemikalien. Das ist ja das Verkaufsargument.
                Kupfer und Schwefel sind auch potente Pestizide, dazu noch ziemlich unselektiv..Dagegen sind synthetische Pestizide wie Glyphosat und die Azol Fungizide wegen Ihres Pflanzen- oder Pilz spezifischen Mechanismus echte Innovationen.
                Ich bin der Meinung, wer sich mit Bio besser fühlt, soll diese Produkte kaufen. Es wäre nur gut, wenn er die Zusammenhänge kennen würde.

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                • Hannah sagt

                  Jetzt wird aus meiner Sicht leider wieder viel vermischt. Es werden natürlich entstandene chemische Stoffe wie die heterozyclischen Aromen – die Pflanzen selbst produzieren, die natürlich Düngung mit Leguminosen, bei denen der Pflanze Stickstoff zur Verfügung gestellt wird, sowie Kupfer und Schwefel (die im Ökologischen Anbau in ihrer ursprünglichen Form eingesetzt werden) genannt – und zwar hinsichtlich ihrer Potenz aber nicht hinsichtlich der eingesetzten Menge, Häufigkeit oder hinsichtlich der Zusammensetzung und Komplexität zu konv. PSM ein Vergleich gezogen. Grade der ressourcenschonende natürliche Ursprung ist der entscheidende Punkt für die Abbaubarkeit in der Umwelt. Natürlich ist alles Chemie – das ganze Leben…

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                • evo.... sagt

                  Die

                  https://de.wikipedia.org/wiki/Strobilurine

                  , die wir gegen Pilzkrankheiten einsetzen sind ja natürliche Stoffe. Diese dann dann unter “Ackergifte” einzuordnen geht zu weit.

                  Das CCC ist -soweit ich mich erinnere- ein Pflanzenhormon.
                  Die Pyrethroide sind von dem natürlichen und von Biobauern verwendeten Pyrethrum abgeleitet.
                  Muss man auch mal schreiben.

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              • Limes sagt

                @Hannah zu ihrer Aussage im Kommentar unten: “Jetzt wird aus meiner Sicht leider wieder viel vermischt.” und “, sowie Kupfer und Schwefel (die im Ökologischen Anbau in ihrer ursprünglichen Form eingesetzt werden) genannt”
                Hier wird der Eindruck erweckt die eingesetzten Schwefel und Kupfer Produkte bestehen ausschliesslich aus “natürlichen ursprünglichen Elementen”. Dem ist nicht so um eine Wirkung zu erzielen werden Netzmittel und andere Hilfsstoffe zugesetzt. Die gängigen Netzschwefel Produkte enthalten z.B 80% Schwefel und 20% Hilfsstoffe. Was sie als “ursprünglich” bezeichnen halte ich für einen Marketing Ausdruck da keine wissenschaftlich definierte Kenngröße.
                Es steht jedem frei Bio Produkte zu produzieren und zu kaufen aber man sollte sachlich bleiben in der Argumentation und nicht Wunsch und Wirklichkeit vermischen.

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                • Hannah sagt

                  Wollen wir mal? Wir bestellen hier:
                  https://biofa-profi.de/de/
                  und zwar das was in gemeinsamer Arbeit vom FIBL und dem RP als Positivliste für bestimmte Anwendungen zugelassen wird. D.h. nicht alles vom Produktkatalog ist für uns vorgesehen und manches ist nur in bestimmten Kulturen einsetzbar. Es gibt ggf. auch Lückenindikationen. Aber es ist eine gute Liste um zu verdeutlichen was im Ökologischen Anbau eingesetzt wird. Macht Euch ein Bild. Wer teilt seine Liste?

        • evo.... sagt

          Da hat die Hannah aber jetzt hitzig reagiert. Na ja, ich stelle immer wieder fest, dass netzaktive Biobauern eine härtere Kommunikation haben als seriöse Bauern. Bei Bio phantasiert man sich die Welt immer so zusammen, dass es für das eigene Konto passt. Gegenüber anderen Meinungen reagiert man dann a la Wilhelm Busch:

          Man empfindet mit Empörung,
          die pekuniäre Störung!

          Was fehlt ist eine Folgenabschätzung. Z. B. schreibt Hannah zur Gentechnik:

          Aber das Einzige Saatgut, das wir gar nicht verwenden dürfen ist gentechnisch verändertes und CMS Saatgut. Herzlichen

          Da bin ich nun mittlerweile der Meinung, dass unsere Züchtungsmethoden gefährlicher sind, als das was Monsanto und Co. machen. Mein Gedanke war, dass ja nur in der Natur vorhandene Gene übertragen werden. Diese Gene hätten ja schon längst auskreuzen können und wenn das Züchtungsprodukt dann sorgfältig geprüft wird sah ich keine große Gefahr. Gefährlich wird es erst, so meine Meinung, wenn künstliche Gene in die Umwelt gelangen.

          Im Nachhinein zu dem Gastbeitrag von Prof. Noellen bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass wir mit unserer Mutagenese künstliche Gene produzieren und freisetzen. Und das fast ungeprüft. Insbesondere die Biobauern sollten alle ihre verwendeten Sorten mindestens so sorgfältig prüfen, wie Monsanto und Co. das praktizieren.

          Bis dahin empfehle ich den Verbrauchern, dort wo es geht, auf Produkte von Monsanto und Co. zu setzen.

          Dazu eine empirische Beobachtung:

          Amerikanische Sportler sehen durchwegs frischer und gesünder als deutsche.

          Jetzt muss ich mich mal wieder um meine sportlichen Aktivitäten kümmern. Ich habe neulich einen höherrangigen Funktionär (plus Freundin) aus dem Schiedsrichterwesen kennen gelernt. Der verkehrt bei den Profis hier und die hatten einen langfristig kranken Spieler. Ich sage zu ihm:

          “Da passt die Ernährung (Bio) nicht zu den Genen!”

          Ich habe ihm dann eine Visitenkarte gegeben und meine Philosophie erklärt. Jetzt hat der dauerverletzte Spieler plötzlich eine Leistungsexplosion. Ich vermute der Hans hat sich mit Federn von mir geschmückt.

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          • Hannah sagt

            https://www.fibl.org/de/standorte/deutschland/arbeitsschwerpunkte-deutschland/oekosaatgut-de

            Wir bauen, weil es die einzige verbliebene anbauwürdige Broccoli-Sorte ist eine CMS-freie Sorte von Monsanto an. Das ist doof für uns aber nicht zu ändern – es sei denn wir beenden den Broccoli-Anbau. Es gibt kein einziges großes Saatgutunternehmen, dass nicht auch Biosaatgut anbietet. Aber ich mach ne Liste: BASF, KWS, Bayer, (Monsanto), Rijk Zwaan, Enza Zaden, Graines Voltz, Raiffeisen, Camena um nur einige zu nennen. Diejenigen, die ausschließlich ökologisches Saatgut erzeugen und handeln, sind z.B. die Bingenheimer Saatgut AG, Culinaris, Dreschflegel, etc. grade die Bingenheimer erklären auch auf ihrer Website sehr schön warum und wie. Ich würde mich freuen, wenn Du Dich besser informierst. Es darf kein Fehler sein, wenn man auf offensichtliche Fehler hinweist. Viele Grüße

    • Bernhard Schlör sagt

      Das hat bei nichts mit Glaube zu tun. Ich bin kein Öko, habe mit Grün gar nichts am Hut. Mir geht es nur darum, nicht unnötig Zusatzstoffe und, ja, Gifte, mit der Nahrung aufzunehmen, unter anderem auch kein Glyphosat. Wer mal ein Labor gemacht hat und seine Genetik zur Entgiftung auch hat untersuchen lassen, denkt um. Ist alles messbar. Und dass ich kein unnötiges Tierleid unterstütze, ist auch klar. Früher war mir das auch relativ egal, aber jetzt nicht mehr.

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      • Bauer Willi sagt

        @Bernhard Schlör
        Es wird Ihnen nicht gelingen, keine Gifte mit der Nahrung aufzunehmen, da unsere Nahrung bereits viele Gifte enthält. Beeren aller Art, Kaffee, ja selbst Getreide enthält natürliche Gifte.
        Dann noch eine Frage: Wie kann man die Genetik entgiften? Das ist mir völlig neu, ich wüsste gerne mehr darüber…

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      • Inga sagt

        Diese Gifte sind relativ,

        Die Menge macht das Gift und eine ausgleichende Wechselwirkung gibt es auch!

        • Hannah sagt

          Ja, aber ehrlich gesagt: habe mal ein Praktikum beim Pflanzenschutzdienst des RP gemacht. Mich gruselt es, seit ich weiß, das der RP Stichprobenartig den Standardwarenkorb auf die Summe aller unterschiedlichen Pestizide untersucht, die ein Mensch so wöchentlich aufnimmt, wenn er so einkauft. Da sind auch einige dabei, die in der EU nicht mehr zulässig sind, die aber dennoch nach Übersee verkauft werden und deren sachgemäße Anwendung sicherlich nicht wie in Europa kontrolliert wird. Selbst in Europa werden damit Gewässer verseucht (Bsp. Almeria)… Wie kann man da noch weg sehen? Das Frage ich mich wirklich.

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    • F.Lo. sagt

      Ein unglaublicher Blödsinn wird hier verzapft. Was ist eigentlich so kompliziert zu verstehen dass der Verzicht von Chemie im Biobereich für die Gesundheit besser ist.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Es geht eigentlich immer nur um die Chemie, die man freiwillig zu sich nimmt versus Chemie, die unfreiwillig und damit nicht beeinflussbar eingenommen wird.
        Wer Zigaretten, Alkohol, Butox, Tattoos, Drogen, etc. für sich gelten lässt und sich gleichzeitig über einige ppb Bestandteile chemischer Stoffe in wenigen Gramm Nahrung moniert, der ist für mich kein Gesprächspartner.
        Wenn gleichzeitig das Durchschnittsalter der Bevölkerung steigt, weil die Chemie ihm Medikamente ermöglicht, alt zu werden, der sollte dankbar sein, oder drauf verzichten.
        Der Streit bei der Nahrung im Bezug auf Chemie liegt meines Erachtens wieder auf einer Art Ablasshandel für sein eigenes Fehlverhalten in anderen Bereichen.

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        • Hannah sagt

          Es geht im Bioanbau ums Ganze. Nicht nur ums selbst. Die meisten Menschen denken bei PSM nur an die eigene Gesundheit.

          • Reinhard Seevers sagt

            Chemie ist überall, in fast allen Produkten des Alltags. Wenn natürlich BIO automatisch für alle Anwendungen des modernen Menschen die Verantwortung übernimmt und übernehmen kann, weil eine Kausalität verschiedenster Stoffe in der Umwelt unmöglich herzustellen ist, dann kann Bio immer gut und konvi immer schlecht sein. 👍Ist ein gutes Geschäftsmodell…..funktioniert allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, wo das Überleben im Hier und jetzt gefragt ist.

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      • Jörg sagt

        Schade. Es ist also doch der Glaube, es sind nicht die Fakten. Da wären wir wieder beim Placeboeffekt.
        Wir leben in einem freien Land. Jeder kann, wenn er sich dadurch besser fühlt, Bio Lebensmittel kaufen.
        Dann sollte aber auch ehrlich kommuniziert werden, dass im Bioanbau auch synthetische Chemie zum Einsatz kommt. Kupferoxychlrid wächst nun einmal nicht auf den Bäumen. Auch die Anreicherung und Persistenz von Kupfer im Boden ist problematisch.

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        • Hannah sagt

          Hier ein Auszug aus den Richtlinien unseres Verbandes: Zulässig nur im Gemüsebau und Dauerkulturen:
          “Kupferpräparate in Form von Kupferhydroxid, Kupferoxychlorid, Kupferoxid, dreibasischem Kupfersulfat, Kupferkalkbrühe/Bordeauxbrühe (max. Kupfer-
          menge 3 kg/ha und Jahr, im Hopfenbau max. 4 kg/
          ha und Jahr. Im Kartoffelanbau nur mit Ausnahmegenehmigung durch BIOLAND. Wenn kupferhaltige Mittel eingesetzt werden, muss der Kupfergehalt der Böden laufend durch Bodenuntersuchungen festgestellt werden.)”
          Darüber hinaus gibt es 1. eine Reduktionsstrategie im Kartoffelanbau durch verbessertes Monitoring und Resistenzzüchtung in Kartoffeln. (Wovon sicher auch die konventionelle Landwirte profitieren werden) und
          2. wird nur ein kleiner Bruchteil von der Kupfermenge eingesetzt die in anderen Formulierungen auch in konv. PSM enthalten sind.
          3. ist die sonstige konv. Alternative ein PSM in der gesamten Kartoffelpflanze über ca. 7 Wochen systemisch giftig wirkt.

          Bei uns im Betrieb ist die praktische Umsetzung so, das alle 3-4 Jahre (mit ANG) und nur wenn unbedingt nötig Kupferhydoxid (Cuprozin) eingesetzt wird. Und nur dieses Mittel übrigens. Bei 3kg/ha und Jahr macht das ca. 0,75-1 kg/ha auf 3-4 Jahre. Kupfer ist auch ein essentieller Pflanzennährstoff. Das ist eine Menge, bei der keine Belastung im Boden zurückbleiben sollte, da der Stoff ja von den Pflanzen auch als Nähstoff benötigt wird.
          Wenn ich übrigens über Pamira unsere leeren, gespülten Pflanzenschutzkanister entsorge, dann brauche ich für die Menge eines Jahres bei einer bewirtschafteten Fläche von 120 ha gesamt: 2 gelbe Säcke zum Transport. Neben mir fahren konv. Landwirte mit ganzen Hängern voller leerer Kanister vor. Manchmal 2/Betrieb.

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          • Schmeckt gut sagt

            Hannah, sehen sie die Probleme auch für den Bioanbau kommen? Sie sehen sich genötigt, einen Stoff zu verteidigen, der zur Zeit (höchstwahrscheinlich auch weiterhin) für einen wirtschaftlich darstellbaren Bioanbau unverzichtbar ist? Dies wird sich noch weiter steigern, weil die Funktionäre, die sich dem “Ablasshandel” verschworen haben (OT R.Seevers 😉 ), sich nach der “Abwicklung” der konventionellen LW, dem “zerstörerischen und wenig nachhaltigen” Bioanbau zuwenden werden. Ansatzpunkte gibt es genug (Tierschutz im dann notwendigen Familienverbund, Verzicht auf alle “Hilfsstoffe”, romantische Unkrautbekämpfung mit Handhacke und selbstverständlich mit Kopftuch und Schürze bei den Frauen, sonst wirkt es doch zu modern 😉 – Emanzipation ade)

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            • Hannah sagt

              Nur wenn der Bauernverband bei der Pestizidreduktionsstrategie weiterhin fordert Öko und konv. in einen Topf zu schmeissen – und es ihm gelingen sollte. Was ich nicht hoffe. Denn unsere Gründungsmotivation im ökologischen Anbau war das ja bereits vor vielen Jahrzehnten. Ansonsten habe ich kein Problem mit den hier genannten Mitteln, romantische Unkrautbekämpfung gibt´s hier auch nicht – stattdessen Jäteflieger mit Solarpanel ohne Kopftuch und Schürze… Das ist für mich Polemik. Und eine geteilte konv. PSM-Liste habe ich hier auch noch nicht gesehen… auch keine Überlegung, warum es nicht auch anders gehen könnte.

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              • Reinhard Seevers sagt

                Hannah, ich habe auch kein Problem mit Bio oder Demeter. Ich habe immer nur das Problem, dass die Marktabgrenzung ausschließlich über die Attribute gesünder, besser für die Umwelt und besser für die Seele/Gewissen ist. Es ist und bleibt in einem marktwirtschaftlichen Kapitalismus immer nur ein Erfolgsmodell, so lange sich ein Produkt von einem anderen durch einen gefühlten Mehrwert für den Kunden/Konsumenten/Verbraucher abbildet. Nur dann kauft er das Produkt. Bio wird sogar noch mit dem Attribut Weltrettung erhöht. Dagegen kann keine Diskussion anargumentieren, auch wenn die andere Seite 95% beträgt. DAS finde ich so schlimm an der ganzen Situation. Ein “Bessersein”, das auch noch politisch und medial gepuscht wird und dennoch auch nach mehreren Jahrzehnten nicht die Mehrheit erreicht hat. Ich habe Kunden in allen Bereichen der agrarischen Produktionsformen, und ich behaupte mal, alle leben ausschließlich vom Erfolg ihrer Erzeugung und Vermarktung.
                Nur haben viele noch das Päckchen des “Schlechten” und “Bösen” zu tragen, dass ihnen das Leben zus. erschwert.

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              • Limes sagt

                @Hannah “Und eine geteilte konv. PSM-Liste habe ich hier auch noch nicht gesehen…”
                Infos zu Anwendungen von konv. PSM sind allgemein zugänglich. Seit 2000 werden regelmässige Erhebungen unter Federführung des JKI durchgeführt.
                https://papa.julius-kuehn.de/index.php?menuid=41
                Leider hat sich damals der ökologische Bereich nicht beteiligt. Leider liegen meines Wissens nach auch keine vergleichbaren Daten in diesem Umfang für die Anwendung von PSM im Öko Bereich vor.
                Warum eigentlich? Hat man Bedenken die Anwendung zu zugeben bzw transparent zu machen?

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              • Schmeckt gut sagt

                Hannah, Kopftuch und Schürze kommen nicht von mir, sondern von unserer ehemaligen Umweltministerin, die jetzt Entwicklungsministerin ist. Insofern ist das mit der Polemik schon richtig, aber es haben sich nur die Bauern über diese Anmaßung aufgeregt. Die Listen der zugelassenen PSM kann jeder beim BVL einsehen (Bio wie auch Konvi). In der Datenbank kann man die Indikationen nachschauen. Also alles transparent. Es fehlen die bei Import zugelassenen, aber in der EU teils schon lange verbotenen Mittel. Sie werden erstaut sein, wieviele dies sind. Dies wird auch im Bioanbau zunehmend zum Problem, denn auch hier wird importiert, was in der EU als Bio nicht zu vermarkten wäre. Ihre Billigkonkurrenz also.

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          • Limes sagt

            @Hannah “Darüber hinaus gibt es 1. eine Reduktionsstrategie im Kartoffelanbau durch verbessertes Monitoring und Resistenzzüchtung in Kartoffeln. (Wovon sicher auch die konventionelle Landwirte profitieren werden)”
            Resistenzzüchtung und Monitoring sind keine Alleinstellung von Bioanbau.
            In der landwirtschaftlichen Ausbildung als auch im Studium lernt man das unabhängig von der Betriebsform alle Züchter auf der Suche nach resistenten Sorten und Prognose-/Vorhersageprogrammen sind und dies auch praktizieren. Prognose Modelle wie z.B SIMPHYT werden unabhängig von der Betriebsform sowohl von der Beratung als auch PSM Vertreibern seit Jahren angeboten und von Ldw genutzt um den Einsatz von PSM auf das erforderliche zu begrenzen.

            https://www.lfl.bayern.de/ips/warndienst/069178/index.php#:~:text=Das%20Prognosemodell%20SIMPHYT%20I%20berechnet%20mit,vor%20dem%20prognostizierten%20Auftreten%20ausgegeben%20wird.&text=Das%20Prognosemodell%20SIMPHYT%20I,prognostizierten%20Auftreten%20ausgegeben%20wird.&text=SIMPHYT%20I%20berechnet%20mit,vor%20dem%20prognostizierten%20Auftreten

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          • firedragon sagt

            Hannah,

            unser (konvi) Betrieb bewirtschaftet mehr Hektar als Du, wir haben nur einen Sack bei Pamira abzugeben.

            Die Abgabe leerer Kanister sagt nichts aus.
            Gibt es zbspl. Spritzgemeinschaften – dann gibt möglicherweise ein Betrieb die Menge an leeren Kanistern von zwei oder drei Betrieben ab.

            • Hannah sagt

              Ich weiß, dass ich die ha Größe der anderen Betriebe nicht kennen kann. Die schiere Menge der dort eintreffenden Hänger mit Kanistern ist für mich trotzdem jedesmal beeindruckend. Oft auch nicht sachgemäß gespült oder ordentlich Deckel von Kanister getrennt. Da gibt´s ein paar schwarze Schafe. Natürlich möchte ich meinen Kommentar jetzt nicht gegen ordentlich und gewissenhaft praktizierende Landwirte verstanden wissen.

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              • firedragon sagt

                Hannah,

                dann lass doch einfach solche Kommentare.

                Du weißt weder die Größe eines Betriebes, noch deren Kulturarten, noch deren Krankheits- oder Herbiziddruck, noch ob das z.T. Planzenstärkungsmittelkanister sind und Du weißt auch nicht, ob ein LW die Menge von anderen LW mit zur Sammelstelle bringt.

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                • Hannah sagt

                  Auch die Pflanzenstärkungsmittelkanister müssen sauber gespült und getrennt werden. Eben weil man sie nicht unterscheiden kann in der Menge. Ich habe nur erzählt was ich sehe. Und wenn es stimmt was Du sagst, dann müssten sich ja alle Landwirte ständig zusammen tun und sammeln. Das halte ich nun auch nicht für wirklich realistisch. Meine Region zur Abgabe ist die Wetterau. Das ist schon ziemlich intensiv genutzte Landwirtschaft hier. Vielleicht ist das in Deiner Region einfach extensiver, wenn Du das so nicht bestätigen kannst.

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                • firedragon sagt

                  Hannah,
                  ich nutze die Sammelstelle Herxheim.
                  Die nehmen nur getrennte Materialien an. Ich denke, dass die Sammelstelle darauf achten muss, nicht Du. Vielleicht gehen die auch alle Säcke durch und trennen 😏.
                  Ob Du es glaubst oder nicht, betrieblich gehöre ich zu einer Spritzegemeinschaft und kenne noch einige Betriebe, die das ebenso handhaben. Das ist nicht unüblich.

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                • Hannah sagt

                  @firedragon: das mag sein, das viele Sammeln und gemeinsam zu Pamira fahren. Ich kenne Landwirte, die regenerativ arbeiten und sehr akkurat und sauber spritzen. Und schlurige – meißt machen sie das im Nebenerwerb. Wenn Du zu den fachlich korrekten gehörst Glückwunsch. Ich finde trotzdem nichts verkehrt daran über die Kanister an den Sammelstellen zu sprechen. Wir fahren immer dahin, wo es vom Termin her grade passt. Habe also schon mind. 3 gesehen (die anderen sind mir zu weit) – es ist immer das gleiche Bild. BigBags oder ganze Hänger voll in große Container. Das Personal an der Sammelstelle kontrolliert allenfalls oberflächlich. Abgelehnt wird keiner. Ansonsten sind wir – wie manch ein konv. Betrieb Global GAP zertifiziert. D.h. auch der Kontrolleur ist auf konv. so wie Biobetrieben unterwegs. Von ihm habe ich auch die Information, dass deutlich mehr (die 4-5fache Menge konv. Pflanzenschutzkanister im vgl. zu ökologischen PSM) zu den Sammenstellen gefahren werden. Wenn hier soviel Augenmerk auf die Mittel gerichtet wird, die wir einsetzen dürfen, dann wird man doch sicher darüber auch sprechen dürfen.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Hannah, die konventionellen Bauern gestehen, dass sie mehr Spritzmitzelkanister benutzen, besitzen und entsorgen…..mea culpa!
                  So……..und nun? Wie geht es weiter? Soll jetzt die Ertragsdifferenz diskutiert werden, oder das marktwirtschaftliche Potential oder der Anteil am Weltuntergang?

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                • firedragon sagt

                  Hannah,
                  ” … Ich finde trotzdem nichts verkehrt daran über die Kanister an den Sammelstellen zu sprechen. …”
                  Du kannst sprechen worüber Du willst, Mutmaßungen finde ich nicht angebracht, deswegen habe ich Dir überhaupt geantwortet.
                  Glückwünsche, von jemandem für irgendwas, brauche ich nicht.

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      • Limes sagt

        @F.Lo “Ein unglaublicher Blödsinn wird hier verzapft. Was ist eigentlich so kompliziert zu verstehen dass der Verzicht von Chemie im Biobereich für die Gesundheit besser ist”
        Ja hier wird teilweise “unglaublicher Blödsinn verzapft.” Bsp wer behauptet im Biobereich wird auf den Einsatz von Chemie verzichtet, hat entweder wenig Kenntnis von den Anbaumethoden oder lässt sich von seinen Emotionen leiten und nicht von den Fakten.
        Sie dürfen dies natürlich weiterhin glauben, das steht ihnen frei aber um glaubwürdig zu sein sollten sie ihre Aussagen nochmal überdenken.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Auszug aus dem Altpapier-pdf-Dokument:

            “Können wir nicht allen von der EU zugelassenen Mitteln blind vertrauen?

            In Europa wird der Einsatz von Pestiziden (Herbizide, Insektizide, Fungizide) von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, kurz EFSA) kontrolliert. Hier beschäftigt man sich mit wissenschaftlicher Forschung. Es sollte jedoch beachtet werden, dass wissenschaftliche Erkenntnisse manchmal hinter den Fakten zurückbleiben und dass die Industrie viele dieser wissenschaftlichen Berichte steuert und beeinflusst. Die Chemielobby ist eine der größten und einflussreichsten Lobbys in Brüssel, mit einem Budget von mehreren Millionen Euro. EU-Beamte nehmen Dienste und Gefallen oft und gerne in Anspruch. Im besten Fall wird die wissenschaftliche Objektivität der Forscher hierdurch nicht beeinflusst. Entscheidungsprozesse hingegen schon.”

            Alles klar….😎

          • Andi sagt

            @Hannah, ich finde es schon toll, dass in Tansania und Ruanda Crysanthemen angebaut werden um bei uns biologisch Schädlinge bekämpfen zu können. Spinosad ebenfalls ganz lecker, übrigens für Schadinsekten und Nützlinge. Den Heiligenschein etwas tiefer zu hängen wäre vielleicht angebracht.

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            • Hannah sagt

              @Andi ich hatte nie einen Heiligenschein. Im Unterschied zu den konventionellen Bauern habe ich alles transparent geteilt, was so verfügbar war für mich und echt versucht ganz ehrlich zu sein. Ich habe auch über Dinge geschrieben mit denen wir nicht glücklich sind. z.B.
              Hast Du die Studie zu PSM gelesen? Auch die ist ziemlich transparent.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Ja, Hannah, das ist mal eine Studie….holla die Waldfee….Zitat:

            “Wir haben die offizielle EU-Pestiziddatenbank ausgewertet und 256 Pflanzenschutzmittel, die nur auf konventionellen Agrarflächen eingesetzt werden dürfen, mit 134 Pflanzenschutzmitteln verglichen, die auf Bio-Landwirtschaftsflächen zugelassen sind. Als Maßstab dienten uns (i) die Gefahreneinstufungen des Global Harmonisierten Systems (GHS) und (ii) die im Zulassungsverfahren ermittelten ernährungs- und arbeitsmedizinischen Richtwerte.”

            Da hat man also einfach aus der Datenbasis der Gefahrseinstufung eine theoretische Gefahrenlage extrahiert, mit ganz viel Hokuspokus von Risiko und globaler Anwendung hochgerechnet und eine neue Gefahr heraufbeschworen….wenn nicht das gemacht wird, KANN das passieren…. Das ist keine Wissenschaft, das ist eine Gefälligkeitsanalyse auf der Grundlage der Gefahreneinstufung der Industriedaten, die ja ansonsten IMMER falsch sind, wenn es um eine Relativierung geht. Mann, Mann; Mann,,,,
            Und das hat dann die Sarah Wiener benutzt um den deutschen Bauern die PSM zu verbieten, jepp, läuft!

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            • Brötchen sagt

              Reinhard da ja die Salat_Zausel_lobby übernommen hat, kann sich der gemeine Kemiebauer zurücklehnen und warten, wann die Raupen kommen.

              Bei mir fressen die Asseln den Salat von unten auf….;)

              Alles wird gut, man muss nur dran glauben.

              Weil die Jean Arc der Raupen wird uns erscheinen……;)

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              • Brötchen sagt

                Das Danisch_Orakel hat folgende Weissagung gemacht 😉

                “Dieses Land wird untergehen. In den Geschichtsbüchern wird stehen, dass Deutschland untergegangen ist, weil sie nicht genug Wärmepumpen hatten, was die Nazis verhindert hätten.”

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              • Hannah sagt

                Du müsstest den Salat vmtl. nur höher pflanzen und das Saatbett feiner machen. Klingt nach zuviel Nässe/Beschattung/zu wenig Luft zwischen Boden und Salat. Rhizovital hilft auch. Ein natürlicher Pilz als Antagonist gegen Fäulnis.

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            • Hannah sagt

              Auf irgendeiner Basis muss der Vgl. ja gezogen werden. Ich finde diese Studie vernünftig. Aber bestimmt gibt’s bald schon die Gegenstudie, bezahlt vom Bauernverband. Z.B. das Radieschen zu 100% nicht mehr angebaut werden, oder Kartoffeln drastisch im Ertrag einbrechen, wenn nur noch Bio möglich ist. Alles Quatsch. Wie sonst würden wir sonst existieren…?

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              • Reinhard Seevers sagt

                Naja, der Bauernverband wird dazu sicher nichts beitragen. Wenn aber der Anteil BioWare steigen sollte, dann greift das Marktgesetz des sinkenden Preises, da helfen dann auch keine Mittelchen, die nicht synthetisch sind.
                Das kann man sich vielleicht noch gar nicht so richtig vorstellen, wenn man auf der derzeitigen “richtigen” Seite der Gesellschaft zu stehen meint.

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                • Hannah sagt

                  @Reinhard Seevers das hat er doch schon. Hier geht’s um genau das: https://www.bauerwilli.com/wp-content/uploads/2023/05/Gutachten_SUR_Langfassung.pdf
                  Das sind die Befürchtungen zu unserer Nahrungsmittelsicherheit, wenn konv. PSM tatsächlich durch ihre toxikologische Brisanz so wie in der von mir zitierten Studie politisch reduziert werden sollten. Ganz so schlimm wird es sicher nicht kommen, dazu gibt es genügend Öko-Fachberatung. Und ich bin mir sicher, dass man mit den im ökologischen Anbau verfügbaren Methoden auch als konv. Bauer nicht nur unglücklich wird. Aber: ehrlicherweise wird’s auch nicht nur bequem. Nachhaltige ökologische Ernährung geht nicht aus dem Homeoffice. Man muss sich schon die Hände schmutzig machen. Nicht mit Kopftuch und Handhacke – das geht inzwischen sehr viel erträglicher, aber da seh ich in unserem Land bei der Bevölkerung die größere Baustelle. Die 2% Bauern sollen alles allein stemmen und der Rest hat’s verlernt wie Nahrungsmittel erzeugt werden.

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                • Schmeckt gut sagt

                  Hannah, der letzte Abschnitt ihres Kommentars beurteilt die Lage richtig. Mit den von der EU geplanten (vorgeschoben umweltfreundlicheren) Anbaurichtungen und -veränderungen schaffen die verbliebenen Bauern die Versorgung der Bevölkerung nicht (jetzt schon nicht, weil wir rasant weniger werden). Der Link bringt es nur auf den Punkt. Und es ist klar, dass Bio(visionäre) etwas gegen Aussagen zu wirtschaftlichen und produktionstechnischen Zusammenhängen haben – insbesondere, wenn die Auftraggeber nicht genehm sind. Eins ist aber klar: richtig bleibt richtig. PS: Das Gutachten kommt zu einem ähnlichen Fazit wie die Bewertung des USDA zum SUR – ist schon ein wenig her.

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              • Brötchen sagt

                ihr existiert durch exorbitante förderung und wohlwollende unterstützung der Medien auf allen Kanälen.
                sollte man eventuell im Hinterkopf haben.

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                • Ostbauer sagt

                  Ist schon komisch Brötchen, jeder in Deutschland kann sich nach seinem Gusto ernähren; es ist alles da: Vom glyfo-spritzenden Konvi bis zum Hörnervergrabenden Demeter- alles eine freie Entscheidung! Der Bürger ist mündig, schon mit 16, da darf er wählen- in der Politik und für sein Leben. Warum sollte man ihm das absprechen?
                  Das ,was wir im Moment erleben auf vielen Gebieten, ist Indoktrination, und dagegen hab ich was!
                  Übrigens; mein Prämienrechner hat mir gesagt, wenn ich Öko mache, hab ich doppelt soviel. Ein Schelm der Böses dabei denkt.

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                • Hannah sagt

                  Nö. Vielleicht dieses Jahr, so ehrlich muss man sein. Da haben wir’s tatsächlich aufgrund der gestiegenen Lohnkosten schwerer als sonst. Aber ansonsten eigentlich nicht. Ziel ist immer die Unabhängigkeit und das man die Förderung nicht brauchen muss. Sicher ticken aber viele Bauern so.

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          • Bauer Willi sagt

            Hannah, ich kenne Helmut Burtscher-Schaden persönlich. Er ist für mich keine wissenschaftliche und zitierbare Quelle. Ich habe auch – unter großen Schmerzen – sein Buch “Die Akte Glyphosat” gelesen. Der Mann ist Aktivist und nicht seriös.

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            • Hannah sagt

              Ich kenne dieses Buch nicht, aber was macht ihn für Dich zum Aktivist? Was unterscheidet einen Aktivisten vom Lobbyisten? Immerhin gibt es noch 2 weitere Mitautoren. Er hat das nicht allein verfasst. Es wird wirklich schwierig wenn man der Wissenschaft nicht traut. Aber an dem Punkt stehen wir leider in der Gesellschaft. Es gibt immer eine Interessensgruppe, die eine Studie verfasst, zu der es dann einen Verriss anderer Autoren gibt. Im Science-Journal so wie auch z.B. Bauernverband vs. UmweltNGOs zum Beispiel. Komisch finde ich, dass der Bauernverband sich auch auf die Fahnen schreibt alle Bauern zu vertreten. Wo waren die Erfahrungen der Bio-Betriebe in der vom Bauernverband erstellten Studie? Ich finde es nicht ausreichend einfach nur KTBL und Literatur des biologischen Anbaus zu zitieren, während die Expertengespräche in der Studie nur mit konv. wirtschaftenden Betrieben geführt wurden. Und dann eine Aussage zu machen, was Verzicht auf PSM bedeutet. Was ich aus meinem persönlichen Erleben im Betrieb sagen kann ist, dass es auch ohne chemisch-synthetische PSM geht. Wir ernten auch nicht um soundsoviele Prozente weniger wie in der Studie angegeben. Aber es ist Komplex die Artenvielfalt mehr zu schützen und dabei gleichzeitig Nahrungsmittel zu produzieren. Das ist schon mehr als ein Vollzeitjob. Was ich gut verstehen kann ist dass nicht jeder auch noch seine komplette Freizeit sowie das ein oder andere Wochenende opfern möchte.

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              • Reinhard Seevers sagt

                Hannah, alles gut…..am Ende des Tages muss sich jede Produktionsform und jedes Produkt am Markt bewähren. Wenn Bio aber ausschließlich mit der doppelten Förderung überleben kann, dann ist es eben ökonomisch nicht nachhaltig, egal wie oft man es sich wünscht. Wenn die Kassen von Staat und Verbraucher leer sind, dann funktioniert es eben nicht mehr.
                Hinzu kommt noch, dass Bio medial, politisch und von NGOs gepampert wird und dennoch sich nicht ökonomisch etablieren kann…..daran hat der DBV keine Schuld, das ist Kapitalismus.
                Deshalb hat es keinen Sinn, sich gegenseitig etwas vorzuwerfen.

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          • Limes sagt

            Ausgangspunkt der Diskussion war der Kommentar von @F.Lo “Ein unglaublicher Blödsinn wird hier verzapft. Was ist eigentlich so kompliziert zu verstehen dass der Verzicht von Chemie im Biobereich für die Gesundheit besser ist”
            @Hannah in dem von Ihnen geteilten link eines Beitrages der Umweltforschungsinstitut & Umweltorganisation Global 2000 (Friends of the Earth Austria) werden Pestizidwirkstoffe (AS) aus der EU Datenbank verglichen, davon 134 Wirkstoffe die im ökologischen Landbau eingesetzt werden. Die Anzahl im ökologischen Landbauangewendeten AS hat mich doch überrascht!
            Bei der Aussage der Autoren “nur 3 % der für den ökologischen Landbau zugelassenen AS enthalten Hinweise auf Gesundheits- oder Umweltgefahren” bin ich erstaunt und machen ein sehr großes Fragezeichen, denn ein Blick in die Gebrauchsanweisungen und Sicherheitsdatenblätter der in Deutschland im Öko Anbau eingesetzten Mittel mit gängigen AS wie Kupferhydroxid, Kupferhydroxid+Kupferoxychlorid, Azadirachtin (Neem), Pyrethrine + Rapsöl; Schwefel zeigt alle sind hinsichtlich Auswirkungen auf die Umwelt eingestuft. Schon dies sind mehr als 3%.
            Hinzu kommen noch weitere wie z.B. Kaliumhygrogencarbonat und die gerne als undenklich in den Medien empfohlene Fettsäure-Kaliumsalze (Kali-Seife).
            Kaliumhydrogencarbonat (E501) ist wie folgt eingestuft: Das Mittel wird als schädigend für Populationen relevanter Nutzinsekten eingestuft. Das Mittel wird als schädigend für Populationen relevanter Raubmilben und Spinnen eingestuft
            Fettsäure-Kaliumsalze (Kali-Seife): Das Mittel wird als schädigend für Populationen relevanter Nutzinsekten eingestuft. Das Mittel wird als schädigend für Populationen von Bestäuberinsekten eingestuft. Anwendungen des Mittels in die Blüte sollten vermieden werden oder insbesondere zum Schutz von Wildbienen in den Abendstunden erfolgen.
            Die ständig wiederholte Geschichte im Ökolandbau werden keine bzw unbedenkliche Produkte eingesetzt halte ich für äusserst bedenklich und auch kontraproduktiv im Sinne des Umweltgedankens. Das Ergebnis kann man förmlich in den Siedlungsgebieten riechen. Dort werden gerne “Essigprodukte” in allen Formen bis zur völligen Ausrottung von Unkräutern eingesetzt nach dem Motto ist doch biologisch und natürlich. Ähnliches gilt auch für andere Produkte die mit der Bezeichnung “Bio” vermarktet werden. Der Respekt vor den Nebenwirkungen von chemischen Produkten insbesondere auch den selbsternannten biologischen Produkten geht hierdurch leider immer mehr verloren und wird im Gegenteil noch durch Interessensgruppen gefördert.

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            • Reinhard Seevers sagt

              Limes, Die Begründung für Unbedenklichkeit wird wissenschaftlich doch gleich mitgeliefert: Kupfer wird seit Jahrhunderten eingesetzt! Punkt!

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              • Limes sagt

                tatsächlich gräbt der Mensch schon seit der Bronzezeit vor etwa 4000 Jahre nach Kupfer. Vornehmlich zur Herstellung von Waffen mit den bekannten nicht unbedenklichen Folgen.

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            • Hannah sagt

              @Limes “Bei der Aussage der Autoren “nur 3 % der für den ökologischen Landbau zugelassenen AS enthalten Hinweise auf Gesundheits- oder Umweltgefahren” bin ich erstaunt und machen ein sehr großes Fragezeichen, denn…”
              Also ich habe “nur” Agrar studiert. Die Autoren der Studie sind 1 Dr. der Biochemie (“der Aktivist”), 1 Biologe und 1 Prof. Dr. für Zoologie am Institut f. Bodenkunde
              Deren Expertise übersteigt die meine sicherlich! Ich würde mir nicht anmaßen es besser zu wissen. Sie werden die Bewertung der einzelnen Pflanzenschutzmittel auch sicher nicht besser kennen als das Bundesamt für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, die auch auf nationaler Ebene nochmals geprüft werden. Aus meiner Sicht geht es hier nur darum die Personen zu diskreditieren, die diese Studie verfasst haben. Ich habe auch die Personen in der Studie des Bauernverbandes nicht in Frage gestellt. Stattdessen frage ich mich bei deren Studie natürlich wo die Expertengespräche mit den Biobetrieben waren, (einfach weil bei uns der Ertrag nicht um soviel geringer ist, wie in der Studie errechnet) aber das ist eine Frage der Methodik.
              Zu der Menge der möglichen Mittel im Ökolandbau: ich möchte nochmal klarstellen, dass natürlich für EU-Öko-Produktion und Verbandsware nochmals deutliche Unterschiede bestehen. Ein Pflanzenschutzmittel, das nach einer Risikobewertung europaweit für ökologischen Landbau zulässig ist, muss also auf nationaler Ebene bestätigt werden und es dann auch noch durch die Richtlinien der Verbände schaffen. Da sind natürlich auch eine Menge Imker auf den Deligierten-Versammlungen. D.h. da gibt es ein großes Mitspracherecht. Ich denke, dass jedes Pflanzenschutzmittel hinsichtlich seiner unbedenklichkeit für den ökologischen Anbau ausführlich diskutiert und bewertet wurde. Wissen sie in welchem Umfang ich Neudosan (Kali-Seife) einsetze? Ich habe eine kleine Handspritzflasche, mit der einzelne Gurkenblätter bei Spinnmilbenbefall von unten besprüht werden. Der Rest des Pflanzenschutzes im Folienhaus läuft über Nützlinge. Auf die achte ich natürlich, da sie auch nicht ganz billig sind. Und was die Bienen betrifft: wollen Sie mir die gute fachliche Praxis erklären? Natürlich wird erst Abends das Pflanzenschutzmittel ausgebracht, sollte es für Bienen gefährlich sein. An Spinosad in unserem Betrieb kann ich mich ehrlich gesagt nicht erinnern. Vielleicht mal vor vielen Jahren. Für uns ist eher Bacillus thuringiensis wichtig. Von 35 Kulturen, die wir anbauen sind es nur die Gurken, Kartoffeln und Kohlarten, die eine besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich Pflanzenschutz brauchen.
              Es ist schon so wie es in der Studie steht denke ich.
              Wenn man eine konv. Fruchtfolge mit Raps, Getreide (und Mais) hat, dann ist natürlich alles für den Pflanzenschutz relevant.

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              • Limes sagt

                @Hannah: zu “Ich habe auch “nur” Agrar studiert. Die Autoren der Studie sind 1 Dr. der Biochemie (“der Aktivist”), 1 Biologe und 1 Prof. Dr. für Zoologie am Institut f. Bodenkunde. Deren Expertise übersteigt die meine sicherlich! Ich würde mir nicht anmaßen es besser zu wissen.”
                und zu “Aus meiner Sicht geht es hier nur darum die Personen zu diskreditieren, die diese Studie verfasst haben.”
                Das ist eine böswillige Unterstellung und sie versuchen sie zu Opfern zu machen. Sie sind keine Opfer sondern es geht darum sachlich korrekt die Fakten zu nennen und die basieren auf der Zulassung der Produkte mit den von mir genannten Wirkstoffen. Aufmerksam wurde ich auf die fehlerhafte Darstellung durch die Autoren da diese Wirkstoffe mir seit Jahren bekannt sind. Jeder der in D PSM anwendet, in der Beratung tätig ist bzw handelt muß eine Sachkundeprüfung ablegen und bei erfolgreicher Prüfung erhält er einen Sachkundenachweis der alle 3 Jahre erneuert werden muß. Bei diesen Prüfungen ist die Einstufung von PSM ein Thema. Ob die 3 von Ihnen genannten Personen sachkundig sind kann ich nicht beurteilen aber sie sollten evtl eine Prüfung ablegen denn auch Akademiker ob Dr Aktivist, Biologe oder Professor sollten auf dem fachlich besten Stand sein vor allem wenn sie sich zu Themen ausserhalb ihres Fachbereiches äussern. Weiterhin haben die 3 ja die Möglichkeit ihre Arbeit zu prüfen und eine Gegendarstellung zu bringen.
                Da ich ihren Beiträgen entnehme das sie selber PSM anwenden können sie an Hand der Gebrauchsanweisungen und Sicherheitsdatenblätter selber prüfen ob meine Aussagen korrekt sind falls sie nicht zu den professionellen Anwendern gehören und zugelassene Haus und Garten Produkte nutzen entfällt der Sachundenachweis natürlich aber es ist immer ratsam die Gebrauchsanleitungen und evtl sogar die Sicherheitsdatenblätter zu lesen. Dann können sie selber meine und die Aussagen der 3 Autoren überprüfen.
                Übrigens den Gafiker muß ich loben er hat sehr schöne optisch ansprechende, plakative Darstellungen erstellt.

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  8. Rudolf Weishaupt sagt

    Wikipedia sagt mir, dass zur Zeit „7,5 % der in Deutschland landwirtschaftlich genutzten Fläche ökologisch bewirtschaftet“ wird. (In Österreich mag der Anteil höher liegen.) D. h. im Umkehrschluss, dass 92,5 % der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland nach wie vor konventionell bewirtschaftet werden. Die Nachfrage nach Bio-Produkten steigt aber. Aldi brüstet sich damit, der größte Vermarkter von Bio-Lebensmitteln in Deutschland zu sein. Aber woher kommen diese Bio-Lebensmittel?

    Meist haben sie nur das sogenannte EU-Siegel. Ich vermeide es, Produkte zu kaufen, die nur dieses EU-Siegel haben, denn ich weiß, dass dieses Siegel weit unterhalb des Standards liegt, der von etablierten Bio-Marken in Deutschland verlangt wird.

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    • Bauer Willi sagt

      @Rudolf Weishaupt
      Glauben Sie nicht Wikipedia. Kein seriöser Journalist macht das heute noch. Und: die Nachfrage nach Bio steigt aktuell nicht, sondern sie sinkt.
      Wenn ich sehe, dass Bio-Produkte aus China kommen (und das sind eine Menge) werde ich sehr, sehr misstrauisch. Übrigens auch bei Bio aus der Ukraine. Ich war da schließlich drei Mal…

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      • F.Lo. sagt

        Ja dann kaufen Sie halt mal Bioprodukte von den deutschen Bioverbänden wie Bioland, Demeter, Naturland etc.
        Hier gibt es kein wenn und aber.

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  9. Elisabeth Ertl sagt

    Das Hauptproblem in Salzburg ist, dass man den Bergbauern den ständigen Zugang zur Weide am Heimhof erlassen hatte, weil die Tiere von Mai bis Oktober eh ständig auf den Almen waren und weiter unten vorher auch nicht viel wächst. Das hat die EU aber dann nicht mehr akzeptiert.
    https://www.lko.at/eu-bio-verordnung-teil-2-quantum-weide+2400+3547607
    So ist vielen nichts übrig geblieben, als auf konventionell zurück zu gehen.
    An der Vermarktung lag es glaub ich nicht. Außerdem kann man in den hochgelegenen Regionen sinnvoller Weise eh nicht viel anders als bio wirtschaften. Aber die Natur richtet sich halt nicht nach der EU – Bürokratie.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      EU und Alpen sind überhaupt nicht so recht kompatibel.
      Christian Bachler hat vor kurzem erzählt, “der Satellit” habe ihn beschuldigt, einen Zaun um 5 Meter versetzt zu haben. Der war irgendwie mit dem Steilgelände überfordert. Da kam dann so ein Männchen mit Alu- – äh -Antennenhut, und mit Hilfe einer alten terrestrisch erstellten Karte konnten sie das klären. Christian will einen Stinkefinger in die Wiese mähen – als Gruß an den Satelliten ….
      Außerdem stellen die Satellitenbeamten sich vor, dass man auf Almen jeden Felsblock und jeden Zwergwacholder- oder Almrosenbusch aus der Weidefläche herausrechnet und solche Dinge.

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      • Arnold Krämer sagt

        EU-Förderung verkommt zum Selbstzweck, Verwaltungsonanie gewissermaßen.

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        • evo.... sagt

          Könnte ned mal jemand, analog zu den Vorgängen im Wirtschafsministerium, erkunden, wo Özdemir, Nick und… wie heißt die Andere? finanziell engagiert sind.

          Oder: Der Mann von der Baerbock (Hr. Holefleisch) schafft ja für eine Kommunikationsagentur. Kriegt die Agentur ev. Aufträge aus dem Außenministerium.

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          • Arnold Krämer sagt

            Zur Aufklärung fehlt die Bereitschaft in den Medien, weil die Agrarwende ja “voll berechtigt” ist. Ö. hat die höchsten Zustimmungswerte. Dabei hat das, was im Agrarbereich abläuft, grundsätzlich genau dieselbe Vorgeschichte wie das, was für das Wirtschaftsministerium endlich mal transparent gemacht wurde.
            Hier nachzulesen.
            https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/graichen-muss-gehen-verhaeltnis-der-gruenen-zu-den-klima-thinktanks-18889553.html#void

            Leider hinter der Paywall. Aber vielleicht erwirbt Bauer Willi ja das Recht, hier zu veröffentlichen.

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            • Reinhard Seevers sagt

              Die Institualisierung in Verbindung mit undurchschaubaren Verwaltungsebenen, medialer Unterstützung, politischer Unfähigkeit sowie einer deutschen Gesetzestreue, lassen keine Hoffnung aufkommen. Im Gegenteil, der Drops ist gelutscht. Da auch von Seiten der Berufsvertretung keinerlei bemerkbarer Widerspruch kommt, kann man sich getrost in sein Kämmerlein zurückziehen und einfach abwarten und der Dinge harren, die da kommen werden.

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              • Arnold Krämer sagt

                Die Berufsvertreter sitzen auch in den entsprechenden NGO’s.:
                Hier nachsehen:
                https://www.agora-agrar.de. Unter News “Neuer Stakeholderrat” kann man sehen, wer so alles dabei ist und deshalb Beißhemmung hat.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Vielleicht ist es ja der Versuch, Einfluss zu nehmen aus der Sicht der Landwirtschaft. In dieser Art und Weise lief doch auch schon früher jede Form der Beteiligung an ökonomischen Verbänden….muss nicht alles schlecht sein. Wenn das Niedersächsische Landvolk mit Hennies den kurzen Draht hat, KANN das auch Vorteile haben…..
                  Es scheinen sowieso die üblichen Verdächtigen mitzuspielen…..

                • Reinhard Seevers sagt

                  Neustes aus der DLG:
                  Senior DLG: “Zukunftsperspektiven des Ökolandbaus“
                  Wenn sich alle anstrengen, ist das Ziel 30 Prozent Ökolandbau in der EU und in Deutschland bis zum Jahr 2030 zu schaffen. Von der aktuellen Absatzkrise für Öko-Produkte sollten sich ökologisch wirtschaftende Betriebe nicht entmutigen lassen. Vielmehr bedarf es weiterer finanzieller Zusagen, Öko-Landwirtschaft für die Leistungen zu Biodiversität und Klimawandel zu honorieren. Darüber informierten vor Kurzem hochkarätige Wissenschaftler:innen auf der Vortragstagung der Senior DLG „Zukunftsperspektiven des Ökolandbaus“ auf dem Gladbacherhof im hessischen Villmar.”

                  Das hat man der Rollatorfraktion so vorgebetet…die müssen alle auf Linie gebracht werden. Jede Gruppe erhält ihre spezielle Behandlung…vom Kindergarten bis zur Senior-Elite-DLG!

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                • Arnold Krämer sagt

                  Die Anlässe häufen sich, die DLG-Mitgliedschaft zu beenden.

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                • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

                  Ja, Arnold Krämer, von der DLG habe ich mich verabschiedet dieses Jahr.

                  Das Mass war einfach voll…

    • Smarti sagt

      “Die Verpflichtung, keine Tierhaltung mehr zu erlauben, ist an die Fläche gebunden, das heisst auch zukünftig dürfen auf diesen Flächen keine Tiere mehr gehalten werden…” Also gibt es dort zukünftig Wiesen, Acker und “Land, das für Tierhaltung verboten ist” zu kaufen ?
      Ist denn dieses Land für Biogas oder Kunstdünger erlaubt ?! Und gibt es dann wirklich weniger Emissionen ?
      Das ist doch eher ein “Kind” von Veganern / Peta / Greenpeace ? Und wie lang soll so ein Bann gelten ?

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      • Arnold Krämer sagt

        Die Niederländer werden praxisnah und unideologisch mit den EU-Vorgaben umgehen. Das unterscheidet sie von unseren Politikstrategen, die ja ein vergleichbares Programm für den Nordwesten stur ablehnen. In Berlin hofft man, dass die Betriebe von sich aus kaputt gehen und die Ställe leer bleiben. Die Niederländer räumen mit den Abrissverfügungen gleichzeitig die Landschaft auf. In D wird man in 10-30 Jahren aber viele Bauruinen in der Landschaft vorfinden, weil es für die rein baugenehmigten Ställe keine Abrissverpflichtungen gibt.

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  10. Arnold Krämer sagt

    Bei “mir” im Emsland gibt es nur sehr wenige “echte” Biobauern. Wenn, dann macht man nur in oder mit Teilen des Unternehmens EU-Bio bei Eiern, Masthähnchen, Junghennenaufzucht oder auch nur mit absolutem Grünland (Prämienmitnahme). Alles ohne “richtige” Gesinnung, aber oft mit gutem wirtschaftlichen Erfolg. Alles andere wäre auch nur dumm.

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  11. Thomas Rath sagt

    Am Dienstag, 16.5., wurde in einem Gartenbaubetrieb nahe Frankfurt/O. die brandenburger Erdbeersaison offiziell eröffnet. Hierbei wurde auf die Schwierigkeiten der Erzeugung und Vermarktung hingewiesen.

    “Deutschlandweit hat die Ernte abgenommen wegen dem hohen Mindestlohn und wegen der Bundespolitik im Pflanzenschutz”, sagt Thomas Bröcker vom Gartenbauverband Berlin-Brandenburg. Deswegen könnten die deutschen Landwirte nicht so günstig produzieren wie etwa in Spanien oder Polen.

    So habe die Anbaufläche um 1/3 abgenommen. Der Erdbeeranbauer äußerte sich ähnlich, was allerdings die ebenfalls anwesende Staatssäkretärin aus dem brandenburgischen Umweltministerium (Bündnis 90/Die Grünen) zu keiner Antwort veranlasste. Sie brachte nur ihre Freunde über die Erdbeeren zum Ausdruck, und darüber jetzt die Erdbeeren essen zu können. Ein 12monatiges Angebot würde dies erheblich schmälern.

    https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/wirtschaft/2023/05/brandenburg-start-erdbeerernte-interview-sorgen-landwirte.html

    https://www.rbb-online.de/brandenburgaktuell/archiv/20230516_1930/eroeffnung-erdbeer-saison.html

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    • Hannah sagt

      Das ist wirklich superschade und tragisch, dass die Probleme der Erdbeer/Spargel und Gemüsebauern in der Politik kaum Gehör finden. Das Lohnproblem und die derzeit niedrigen Erlöse sowie die Konkurrenz aus dem Ausland betrifft außerdem Baumschulen, GaLa-Bau und andere Spezialbetriebe wie Kräuter- und Obstspezialisten. Keine Ahnung wohin das noch führen wird, wenn Hr. Heil seine 14,- Euro Mindestlohnpläne durchzieht.

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  12. Smarti sagt

    Knapp am Thema vorbei, aber das muss ich erzählen. Wir sind am Ackergras mähen, morgen fahren “wir” es ins Silo. Die Jäger haben mit zwei Drohnen die ganzen Waldränder abgesucht und schnell auch zwei ganz kleine Kitze gefunden. Dann ging es auch den nächsten Acker um weiter zu suchen. Plötzlich haben ihre Hunde gebellt wie verrückt und wollten zurück zu den Kitzen unter den Kisten. Bei genauem hinhören konnte man auch ein rufen der Kleinen hören… also sind die Jäger los gerannt und da sass tätsächlich ein Fuchs in der umgeworfenen Kiste und wollte das Kitz töten. Schreien und Rennen hat nichts gebracht, erst ein beherzter Tritt konnte den Jäger vertreiben. Zum Glück haben alle Beteiligten schnell reagiert, wahrscheinlich ist der Arme nicht arg verletzt. Also schwere Steine oder abschliessbare Kisten verwenden… wir haben daraus gelernt.

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  13. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Hier bei uns haben die Bios es im Griff,die breit aufgestellt sind und die Vermarktung am Start haben.Pünktlichkeit,Zuverlässigkeit,Ordnung und Freundlichkeit sind die wichtigsten Begriffe.
    Das setzt auch voraus,dass immer genug Arbeitskräfte vorhanden sind.
    Die die das nur verbal im Griff hatten,gibts nicht mehr.

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  14. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Nach dem Kauf einer Scheibenegge ist bei uns das Queckenproblemchen förmlichst explodiert. Mit Attribut konnten wir dem glücklicherweise wieder beikommen.

    Ich wirtschafte aber auch konventionell.

    Wobei unsere Biobauern damit für meine Begriffe aktuell aber auch kein Problem haben. Deren Problembeikraut ist die Distel. Wenn diese ausgesamt hat, reicht der Samen für die nächsten 5 Jahre.

    Ein weiser Biobauer klärte mich dereinst einmal auf, er schneide mit dem Mähdrescher “hoch ab”, die verbliebenen Stoppeln und Distelröhren liefen sodann mit Wasser voll u. würden auf “ganz natürlichem Wege” eliminiert. Auf eben diese Erfolge warte ich beobachtend als Außenstehender noch heute.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Das hat Opa schon damals prophezeit, dass die Scheibeneggen ein Queckenvermehrer sei und auch die Fräse.
      Wir haben damals tagelang die Quecke mit der Rüttelegge aus einer verkrauteten Pachtfläche gewühlt, trocknen lassen und händisch zu Haufen aufgeschichtet. Danach verbrannt. Im dritten Jahr war die Fläche Queckenfrei. Damals hieß das noch nicht BIO, sondern altertümlich und rückstandig…..🤔

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Die Scheibeneggen erleben aktuell eine Renaissance:

        Heute haben wir ausreichend Power vor der Scheibenegge, die “verstopfungsfrei” arbeitet. Das Mulchen u. Abmähen vieler Flächen ist damit nicht erforderlich, ein nicht zu unterschätzender Vorteil gerade auf ÖKO-Flächen. Bei den derzeitigen Treibstoffkosten der nicht von der Hand zu weisende grandiose Kostenvorteil.

        Schwere Scheibeneggen setzen wir mittlerweile schon seit nunmehr drei Jahrzehnten ein. Die Verschleißanfälligkeit u. damit einhergehender Reparatur-/Kostenaufwand ist hier nahezu ein Fremdwort.

        Als wir in den 1980zigern mit dem Sonnenblumenanbau starteten, war den Stängeln auf dem Acker kaum effektiv beizukommen nach der Ernte.
        Mit Mulchen nicht, weil sehr viele Stängel umgedrückt auf dem Boden lagen, die Kreiselegge führte nur zum Verwickeln/Verstopfen. Nach dem Ausprobieren einer alten ausrangierten Raabe-Steinadler waren wir von deren Wirkung fasziniert, weshalb wir uns sehr zügig eine schwere Scheibenegge zugelegt haben. Die leichten Scheibeneggen als “Spielzeug” sindja heute gang und gäbe.

        …Das Bekämpfen der Quecken, wie es dein Opa augenscheinlich mit Hilfe auch sehr viel familiärer Muskelkraft betrieben hat, war wohl vor den Zeiten von Round Up. Sodann war der Ruf der Queckenvermehrungs-Scheibenegge nämlich der Vergangenheit angehörend.

        Scheibenegge + Round Up hat uns im übrigen den Hochdrusch ermöglicht u. damit die ersten Schritte in Richtung Minimalbodenbearbeitung eröffnet, die wir jetzt aber wieder dank unserer grünen Leuchttürmchen ad acta legen müssen. – Fachbefreiter Schwachsinn!!!

        Bislang konnte man mit tatsächlich kaum drei Feldarbeitsstunden pro Hektar vor der Aussaat bis zur Ernte wirtschaften, mittlerweile bewegen wir uns von 4,5 zielstrebig auf 5 Arbeitsstunden pro Hektar zu, bei zwischen 500-800 Euronen/Hektar Kostenaufwand, hoch technisierte Betrieben bewegen sich da bei weiter im vierstelligen Eurobereich. Die meisten Bauern denken ihre betriebseigene Ökonomie aber leider nicht in Vollkosten, bis heute nicht – bezahlen diese aber schlussendlich dennoch.

        Ich vergesse nie den Lehrsatz eines meiner Professoren:

        Maßgeblich sind auf den Betrieben auch die Kosten der Nichtnutzung nicht vorhandener Möglichkeiten, die mit einkalkuliert werden müssen. Wer also eine Stunde sinnlos auf dem Acker verplempert, muss in der nächsten Stunden diese Effizienz verdoppeln, um im Ergebnis wieder einen vernünftigen Schnitt zu erlangen. Hier rennen doch so einige vertaner Zeit förmlichst ständig hinterher.

        Jeder BIO-Bauer, der in einem nassen Jahr wie diesem mittels mechanischer Unkrautkontrolle bei nicht schüttfähigem Boden tätig wird, es hernach regnet, investiert diesen Arbeitsaufwand allenfalls für die Katz’. Er müsste bei der nächsten Überfahrt noch einmal so schnell fahren. …Funktioniert das!?

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      • Hannah sagt

        Also, wir als “rückständige” 😉 haben sowohl Scheibenegge als auch Fräse. Was wir aber auch haben ist eine 7jährige Fruchtfolge und keine Quecken. Sind hier auf unseren mittelhessischen Lösslehmböden mit Ackerbau, Feldfutterbau und Gemüse im Wechsel kein Problem. Drahtwürmer übrigens auch nicht. Dafür tatsächlich Diesteln und Amaranth. Aber irgendwas ist ja immer.

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          • Hannah sagt

            Ja, das Pflügen ist ein wichtiges Mittel, das uns jetzt fehlt. Das tiefste Pflügen war aber all die Jahre max. 15 cm oder auch flacher – je nach Bedarf. Wenn ich mich in der Gemarkung so umschaue, dann sehe ich aber auch konv. Felder mit viel Disteln oder auch anderer Verunkrautung. Da sind wir nicht die Einzigen. Die Fähigkeit des Bewirtschafters macht viel aus. Ein Nachbar ist z.B. seit nicht ganz 10 Jahren bei Naturland. Ein paar kleinere von unseren Flächen liegen in der Nähe seines Hofes. Es gab mit ihm immer viel gefachsimpel am Wegesrand bei den verschiedenen Feldarbeiten. Das war früher der konv. Landwirt mit den saubersten Flächen. Jetzt experimentiert er viel mit Anbau in weiter Reihe. Seine Felder sehen auch jetzt top gepflegt aus.

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  15. Ludwig sagt

    Die ideologische Politik ist gegen Tierhaltung , obwohl man den Mist und die Gülle zur Düngung haben will. Das ist sehr verlogen , denn Kreislaufwirtschaft kann nur mit Acker-/Grünland und Tierhaltung erreicht werden. Ohne den Dung aus der Tierhaltung werden unsere Böden und das Bodenleben verarmen.Viele Regenwürmer im Boden sind der beste Garant für ein intaktes Bodenleben und fördernden und erhöhenden Humusgehalt.
    Wenn also in Österreich die Tierhaltung in den Biobetrieben zurückgeht muß das als Alarmzeichen gesehen werden. Es zeigt das die Politik auf allen Ebenen auf dem falschen Weg abläuft. Die Einengung der Betriebe durch Vorschriften und Gesetze wird so nur das Gegenteil von den vorgegebenen Zielen erreichen. Je mehr Gesetze und Verordnungen erlassen werden , desto gefährdeter ist unsere Demokratie , zeigt aber auch das unsere politischen Eliten ihrer Sache nicht sicher sind und meinen mit immer mehr Vorschriften das Zepter der Macht in der Hand halten zu müßen. Eine Demokratie ist wie eine Ball zu sehen , der weich und flexibel ist . Wir bewegen uns aber auf einen Betonklotz zu , der irgendwann von heute auf morgen zerplatzen kann. Das Beispiel der zerfallenen DDR sollte zu Denken geben.

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    • Rudolf Weishaupt sagt

      „Die Einengung der Betriebe durch Vorschriften und Gesetze wird so nur das Gegenteil von den vorgegebenen Zielen erreichen.“ Richtig! Aber ihr Landwirte müsst im Gespräch bleiben mit denen, die die „Vorschriften und Gesetze“ machen und verantworten müssen. Eine Fundamentalopposition gegen alles, was irgendwie „grün“ aussieht, schwächt eure Position.

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      • Arnold Krämer sagt

        Bisher ist nicht erkennbar, dass die, die Vorschriften machen, irgendwie lernfähig sind. Sie wissen doch: Politiker versuchen, Probleme zu lösen, die sie selbst geschaffen haben. Das hört also nie auf, geht bis zur totalen „Erschöpfung“.

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    • Inga sagt

      Genau,
      Und dass das nicht passiert, brauchen wir Aufpasser,
      Wie alte Politiker oder Philodophen.

      Die noch Zusammenhänge denken können.

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  16. Reinhard Seevers sagt

    In Deutschland wird man zur Zwangsumstellung in Richtung Bio kommen, da nun ultimativ ermittelt ist, dass die Schuld am Artensterben in der intensiven Landwirtschaft liegt:
    https://www.sueddeutsche.de/wissen/vogelsterben-insektensterben-artensterben-intensive-landwirtschaft-gruende-1.5862397?reduced=true

    Parallel hat Greenpeace gestern Mutterkühe mit Kälbern vor dem Reichstag grasen lassen, um auf die elende Stallhaltung von 70% der heimischen Milchkühe aufmerksam zu machen…..

    Es geht weiter und weiter und weiter….

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    • Thomas Bröcker sagt

      Die Schlacht ist weitgehend verloren. Gegen die mediale Macht der Geschichtenerzähler und Lügner kommt man schlichtweg nicht an. Bei Radio 1 “die Profis” (RBB) schlagen alleweil die seltsamsten Schlussfolgerungen auf:
      Eine Evolutionsbiologin der UNI Kiel kam neulich zu Wort, mit der richtigen Feststellung, dass insbesondere pilzliche Krankheiten (Einwanderung neuer Rostpilze) im Getreide bei den wärmeren Temperaturen ein Problem werden. Schuld an den teilweisen Resistenzen dieser Pilze gegen viele Pflanzenschutzmittel ist der zu hohe Pestizideinsatz … nicht etwa die immer geringere Anzahl an zugelassenen Wirkstoffen, die eine Resistenzstrategie erschweren.

      Oder Dr. Mark Benicke in diesem Format (“die Profis”) war sich mit dem Moderator einig, .. “dass man schon, wenn man mit dem Zug durch Deutschland fährt, durch das Fenster sehen kann, wie wenig Vögel und Schmetterlinge es gibt”

      Das hat langsam ein Klippschul und Kindergartenniveau, das kaum noch zu ertragen ist.

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      • feizelmeier sagt

        Je mehr Wirkstoffe es gibt, umso weniger Pflanzenschutzmittel muss ich einsetzen. Die Leute, die glauben, die Weisheit für Umweltschutz gepachtet zu haben, unterliegen hier einem Trugschluss.

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Gelbrost war 1976 -damals ein sehr warmes und trockenes Jahr- ein gigantisches Problem.

        Die damalige Überfliegersorte “VUKA” war seinerzeit derart befallen, aus dem Nichts ist selbige daher schon im Folgejahr von der Fläche wieder verschwunden.

        Die Pilze der Gruppe der Puccinales angehörend sind Allerweltspilze, können sich unter günstigen Bedingungen explosionsartig vermehren. Nun, in unseren Monokulturen, bar jedweder Wirkstoffe -den Grünen/unserer Gesellschaft sei hier Dank geschuldet, dass diese Anwendung heute untersagt, nicht mehr gewünscht ist- in Kombination mit einem entsprechenden Wetter, muss man damit einfach leben bis hin zum Totalausfall.

        Jeder Baum im Stresszustand (Hitze + fehlendes Wasser) fällt den Borkenkäfern einfach zum Opfer, was sogar jeder Laie beim Spaziergang durch unsere Wälder eindeutig erkennen kann. Bei unseren Getreidebeständen nimmt man das in eben einer solchen eindeutigen Abbildung leider nicht wahr.

        Sämtliche Getreidearten stehen auf dem Speiseplan der Rostpilze. – Das wird allerdings kaum jemanden interessieren, wenn die ukrainischen Böden in Bälde in die EU kommen. Schon heute sind unsere Läger nach eigener Aussage der Händler mit dieser Ware dem Vernehmen nach übervoll. – So what!?

        Septoria tritici ist unser heuriges Pilzproblem. Eben dieses Getreide kann man als GPS erfolgreich in BIO-Gas umwandeln, das aber will man nicht. Die “Regelhaftigkeit der gesetzlichen Vorgaben” schließt konsequent bis heute einfach aus, dass aus Futter- und Nahrungsmitteln Energie erzeugt werden kann.

        (Ironie on) Wir verhalten uns aber auch nach Gutdünken der grünen Leuchttürmchen als Bauern extrem “unsozial” gegenüber den Fussarien, Mutterkorn infolge nach der Rostinfektion… Die ach so phösen Bäuerlein aber auch. 😉

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      • Smarti sagt

        Hi, hi, das mit dem Zug war ja direkt schon wieder witzig 🙂 . Ja, die Schlacht um ein normaler, interessierter Umgang mit der Landwirtschaft ist beinahe verloren. Allerdings tauchen auch immer mehr Artikel in den Medien auf, die etwas Hoffnung machen. Die Tage zum Beispiel ein Artikel über die Eigenmarken der Lebensmittelhändler, dass diese enorm die Preise der Verarbeiter und Erzeuger drücken und so sogar die Versorgung mit Lebensmitteln mittelfristig gefährden.
        Schulden tilgen, Mauern bauern ( wir sagen dem heute Wolfszaun ) und abwarten und Wein trinken.

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        ““dass man schon, wenn man mit dem Zug durch Deutschland fährt, durch das Fenster sehen kann, wie wenig Vögel und Schmetterlinge es gibt”

        Stimmt,
        besonders wenn man mit dem ICE fährt.

        Bei meinem letzten Flug vor 10 Jahren in die USA ist mir das auch aufgefallen.

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    • Ferkelhebamme sagt

      Dass wir mit einer vernunftbasierten, fachlichen Argumentation keinen Erfolg haben, dürfte inzwischen klar sein. Die Beweise, dass wir Recht haben sind offensichtlich, wenn man in andere Länder wie hier Ö. schaut. Interessiert aber nicht.
      Also geben wir ihnen, wonach sie so stur verlangen und zwar möglichst schnell. Wir müssen unsere Bereitschaft klar signalisieren, aber gleichzeitig die sichere Bezahlung dieser Gesellschaftsbestellung einfordern. Erst wenn es im Portemonnaie weh tut und Verzicht angesagt ist, bequemt sich der Deutsche vom Sofa.

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  17. firedragon sagt

    “… „Bauern, die mit Bio aufgehört haben, können schon im kommenden Wirtschaftsjahr wieder einsteigen. …”

    Gibt es in Österreich keine Übergangszeit?
    Können die LW dort in einem Jahr konvi und im darauffolgenden bio sein?

      • Hannah sagt

        Wird vermutlich schwer sein sowas einem Verband beizubringen, aber nach EU-Öko geht das vermutlich schon. Da kann man halt wieder erstmal 2 Jahre nur Ware aus der Umstellung auf Ökolandbau vermarkten. Ein größeres Problem wird vielleicht auch die Glaubwürdigkeit gegenüber den Kunden sein. Aber rechtlich ist das wohl möglich.

    • Smarti sagt

      Angeblich hat das Andreas Schweighöfer, Geschäftsführer der Bio Austria so gesagt ?!
      Der wurde doch wohl eher falsch zitiert – er meinte wohl wieder mit dem Umstieg in Bio anfangen ? Doch das glaube ich nun nicht, warum sollte sich das ein Landwirt noch einmal antun… drei Jahre teures Biofutter etc. einkaufen und die Produkte daraus günstig als Konvi verkaufen ? Es sei denn, der finanzielle Anreiz für “Wieder -Bio – Produzenten” wäre wirklich so unglaublich hoch.

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      • Hannah sagt

        Gibt es nicht Förderung für die Umstellung? Du ahnst was die Ökos davon halten wenn hin und her stattfindet…

  18. Frikadellen piet 44 sagt

    moin und schönen Vatertag die Anreize müssen also nur richtig gesteckt werden dann wird es auch viel Bio geben oder auch nicht auch hier bin ich sehr interessant wie das alles in Österreich entwickeln wird schönen Tag
    bin mal sehr gespannt wie die Quecken sich genau keine entwickeln werden vielleicht gibt es da ja eine biolösung

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