Die Universität Köln hat ihren 7. Jugendreport Natur veröffentlicht. Eine wissenschaftliche Arbeit, bei der auch ein Agraringenieur beteiligt war. Hier ein paar Auszüge, die zu Denken geben:
Auf die offene Frage, in welcher Himmelsrichtung die Sonne aufgeht, konnten 24% der Schüler in der 6. und 9. Jahrgangsstufe keine Antwort geben. 35% antworteten “im Osten” (richtig!), 18% im Norden, 11% im Westen und 12% im Süden. Welche Vorstellung diese Schüler vom Globus haben? Ich weiß es nicht.
Die Frage, ob sie drei essbare Früchte nennen könnten, die man bei uns im Wald oder am Waldrand findet, konnten ebenfalls 24% nicht beantworten. 12% wussten, dass man Brombeeren, Blaubeeren, verschiedene Nüsse oder auch Pilze dort findet. 32% konnten zwei Früchte benennen und ebenso viele eine Frucht. Aber auch Kokosnuss und Zitrone fanden Erwähnung.
Bei Getreide sah es schon etwas besser aus. Immerhin konnten 32% drei Getreidearten nennen, allen voran Weizen, Roggen, Gerste, 26% konnten zwei nennen und 17% eine Getreideart. 20% hatten keine Antwort parat. Einige wenige ordneten auch Hopfen, Kartoffeln und Sonnenblumen dem Getreide zu. Aber wirklich nur wenige.
Bedenklich sind die Antworten bei der offenen Frage, wieviel Eier ein Huhn pro Tag legt. Hier wussten 40% keine Antwort, 19% lagen mit einem Ei pro Tag richtig, 21% waren der Meinung, dass es 2-3 Eier pro Tag seien und jedes fünfte Kind war der Ansicht, dass es mehr als 3 Eier pro Tag wären. Das wären dann wirkliche Turbo-Hühner. 😉
Bei der nächsten offenen Frage wollten die Wissenschaftler wissen, ob die Kinder sich bei Schweinen auskennen. 58% wussten, dass das junge Schwein “Ferkel” heißt, 51% konnten das weibliche Schwein mit “Sau” benennen, aber nur 34% kannten den “Eber”. Nun ja, Männer spielen ja auch nicht so eine große Rolle…. (Ironie aus!)
Welches Naturbild haben die Kinder? 73% meinten, dass alles was natürlich ist, auch gut ist. 77% waren der Meinung, dass Tiere die gleichen Lebensrechte wie Menschen hätten, und 51% sind der Überzeugung, dass Bäume eine Seele haben. Na ja, da kann man auch anderer Meinung sein.
Eine Erklärung für diese Antworten kann die Beantwortung der Frage liefern “Wie viele Stunden am Tag schaust Du auf einen kleineren oder größeren Bildschirm (PC, Smartphone, Konsole, Fernseher)”
22% tun dies mehr als 5 Stunden am Tag, 35% zwischen 3 und 5 Stunden, 30% zwischen 1 und 2 Stunden pro Tag.
Wer die vollständige Studie lesen will, hier der Link:
http://www.natursoziologie.de/files/jugendreport2016-web-final-160914-v3_1609212106.pdf
Und sagen Sie jetzt nicht, die Verantwortung für Bildung hätten nur die Lehrer oder die Politik. Könnte es nicht auch sein, dass die Eltern ihren Kindern solche einfache Zusammenhänge beibringen können? Zum Beispiel beim gemeinsamen Essen? Falls das noch stattfindet….
Euer Bauer Willi
Die hier benannten Wissensdefizite ,weitergehend mit Defiziten
vieler Kinder im Bereich Motorik bis hin zu Schwächen im
Sozialverhalten liegen oft schon in den Elternhäusern begründet.
Kindergarten und Schule scheinen nicht in der Lage diese Defizite
auszugleichen, mit der Folge das beim Einstieg ins Berufsleben
ein Nachholbedarf an Bildung, gar “Erziehung” begleitend zur
Berufsausbildung vonnöten ist.
Der gesamte Medienbereich in dem Kinder und Jugendliche sich bewegen
ist auf Einschaltquoten orientiert, die Programme oft Wirklichkeitsfern
und nicht selten auch ideologisch unterfüttert.
Es stehen alle in der Verantwortung unseren Kindern ,unserer Jugend,
ein breit gefächertes Allgemeinwissen mit auf ihren Lebensweg zu geben!
Ja, das Elternhaus, was meist eine enge Mietwohnung ist, wo man auf keinen Fall krach machen darf.
Wenn man die Kinder mit 15 Monaten in die Krippe gibt und danach in die Kita und die Ganztagsschule, sind es die Eltern, die Schuld sind, wenn die Kinder heute “dümmer” nach 12 Jahren aus dem Gymnasium kommen, wie in den 70igern nach 9 Jahren aus der “Halbtags-Haupt-Schule” ? Das is ja interessant.
So interessant wie Gerichte, die sich tatsächlich über die Zumutbarkeit von Kindergeschrei in Wohnvierteln zusammentreten müssen. Leute, die solche Klagen anstrengen, sollten öffentlich ausgelacht werden, nicht mit ihren Befindlichkeiten Gerichte belästigen.