Bauer Willi, Video
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Bericht vom Acker: Blühmischungen für Insekten (Video)

Gerade ab Anfang Juli wird es für die Insekten schwer, blühende Pflanzen zu finden. Raps- und Obstblüte ist vorbei und auch von Linde und Robinie/Akazie ist nicht mehr viel zu holen. Deshalb hatte unser Sohn und ich die Idee, an vier verschiedenen Terminen  im April und Mai eine Blühmischung von rund 20 verschiedenen Arten auszusäen, damit die Insekten immer ein Angebot an blühenden Pflanzen haben. Im Video könnt ihr sehen, wie das jetzt aussieht. Das Video ist von Anfang Juli (1.7.2019)

Hinweis in eigener Sache: Wenn nichts dazwischen kommt, will ich heute zu den Öko-Feldtagen fahren. Weiterbildung…Dann klappt das mit dem Freischalten der Kommentare tagsüber nicht.  Am Abend kommt die Sendung “Odysso” beim SWR Fernsehen. Da habe ich mitgewirkt. Bin gespannt, was dabei herausgekommen ist.

https://youtu.be/AIsnsdKes8I

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24 Kommentare

  1. Thomas Apfel sagt

    Den behaupteten stärkeren Schädlingsdruck aus Blühstreifen und Hecken mit Wirtspflanzen auch der Obstbauschädlinge kann ich nicht bestätigen (mit Ausnahme der Käfer = Blütenstecher). Allerdings beobachten wir auch keine Abnahme der Schadinsekten, eher ein Gleichgewicht auf unverändertem Niveau wie vor 35 Jahren.
    Zugenommen hat die Vielzahl der Arten, sowohl bei Insekten, als auch bei Vögel. Die Hecken auf die sich meine Beobachtungen beziehen sind überwiegend vor 35 Jahren durch uns angelegt worden. Seit 5 Jahren legen wir Blühstreifen in die Nähe dieser Hecken an.
    Was ich bestätigen kann, sind die Auswirkungen des Kruziferen- Anteils in den Mischungen. Die Gemüse-Solawi bei uns arbeitet auf Flächen, auf denen 30 Jahre kein Raps war und hat extreme Probleme mit Kohl- und Radieser-Schädlinge. Das konnte ich mir zuerst nicht erklären: Aber richtig, wir hatten über mehrere Jahre Blühstreifen mit Ölrettich- und Senf- Anteilen auf diesem Acker.
    Praktischerweise würde übrigens nach dem Auflaufen der Blühmischungen eine einmalige Fusilade-Anwendung das schnelle Vergrasen unterbinden. (Wir haben das mal auf einer kleinen Fläche probiert – da waren auch nach 4 Jahren noch hohe Anteile von Blühpflanzen da). Aber sowas passt ja nicht in die “Naturschutzideeologie” auch wenns sinnvoll ist.

  2. Berthold Lauer sagt

    Das mit den Heuschrecken beobachte ich auch, ganz extrem in diesem Jahr, Schmetterlinge, zumindest die auffälligen viel weniger als die letzten beiden Jahre! Leider enthalten fast alle Blühmischungen irgendeine Kruziferenkomponente, die sitzen jetzt noch voll mit Rapsglanzkäfer. Obwohl meine Kirschbäume voller Kirschen hängen, wird es keinen Kirschkuchen geben, weil kaum eine Kirsche ohne Maden ist! Für Mirabellen und Äpfel befürchte ich ähnliches! Ob mein Beitrag zur Rettung der Insekten damit ausreichend ist??

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Du kannst stolz sein, deine Kirschen mit Maden sind voll BIO. ;9 🙁

    • Stadtmensch sagt

      Wir wollen mal probieren, unserer Huhns unter den Kirschbäumen “weiden” zu lassen.
      Mal sehen, ob wir dann im nächsten Jahr weniger Maden haben. Mit ein paar Gelbfallen hatten wir ca. die Hälfte der Kirschen madenfrei. Die madigen Kirschen haben wir dampfentsaftet. Lecker…

      • Berthold Lauer sagt

        Funktioniert!! Hatten meine Eltern in ihrem Hühnergarten immer Erfolg!
        Das mit dem Saft ist so eine Sache, wenn ich die Maden mal vor Augen habe………

          • Stadtmensch sagt

            Egal – ich merk nix. So kleine Opfer für die Weltrettung sind verschmerzbar. Die Reste wandern auf den Kompost. Sind ja unschädlich gemacht worden…

            An der Energiebilanz fürs Entsaften muss natürlich noch optimiert werden. PV, Solarofen, Holzkohle…mal sehen.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Stadtmensch, bei mir steckt der Obstbauer noch drinne.
              Früher, vor Insegar hat bei Zwetschgen der Marktprüfer mit beiden Händen in den Korb gegriffen, hat er eine Madige gefunden, ging das damals noch durch, hat er zwei gefunden, wurde die Ware nicht angenommen, bei 1.000 Kg tat das für den Erzeuger schon weh.
              Heute liegt die Toleranz bei null auch bei den Weltrettern.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  INSEGAR unterbindet sowohl die Fortentwicklung der Raupen (Fruchtschalenwickler) als auch den Formenwechsel vom Ei zur Raupe. Durch die ovizide und morphogenetische Wirkung wird der Entwicklungszyklus der oben genannten Schadinsekten unterbrochen.

                  Zugelassen für Pflaumenwickler

  3. Obstbäuerin sagt

    Mark, das sehe ich auch so. Nur glaube ich nicht, dass dann die Förderung der Insektenvermehrung in Frage gestellt wird. Es wird eine große Freude sein bei allen, die keine Ahnung davon haben, wie aus harmlosen Insekten Nahrungsmittelvernichter werden können, wenn man nichts dagegen tut oder zunehmend tun kann.

      • Mark sagt

        Danke, dass Du mr gleich 3 mal antwortest 🙂
        Aber im Ernst: die Leute bei uns im Ort sind zunehmend genervt von der hohen Anahl der Insekten, das abendliche Grillen im Garten nach Feierabend macht keinen Spaß mehr. Angeblich haben die ersten auch schon ihr Insektenhotel weggeworfen…..

        • Inga sagt

          Ja, die Insektenkommen eben je nach Witterung,
          was mich besonders interessieren würde,

          wenn wirklich Insekten ausgestorben sind,
          welche Arten?
          Hat Mandas untersucht?
          Wenn ja, warum gibt man das nicht bekannt!
          Die anderen können ja, wenn es für sie eine günstige Witterung vermehrt auftreten!

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Die Insekten sollen auf deinem Acker bleiben und nicht zu den abendlichen Grillern kommen. 😉

  4. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, ich finde das jeder persönlich, falls er ein Grundstück besitzt mit Blühmischungen etwas für die Insekten tun kann. Es muss ja nicht eine so große Fläche wie bei Willi sein.
    Wichtig ist das viele Arten in der Mischung sind, von früh- bis Spätblüher.
    So mit finden die Insekten viel Nahrung und eine Augenweite für den Besitzer ist es Ebendfalls. Erholungswert pur.

  5. Mark sagt

    Dieses Jahr ist ein Insektenjahr, man kann auffallend viele beobachten. Geradezu massenhaft kommen Heuschrecken vor, von klein bis groß in allen Varianten. Dass 25,7% von ihnen vom Aussterbenbedroht sein sollen ist wieder so ein typischer Nabufake. Wer sich auch wunderbar vermehrt ist der cossus cossus, der macht zunehmend den Obstbauern zu schaffen. Ich bin mir sicher, dass in Bälde über eine Insektenplage geklagt wird und die BLÜHSTREIFEN in Frage gestellt werden.

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