Bauer Willi
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Bericht vom Acker: 23. März

Bei uns hat die Feldarbeit begonnen. Am Samstag wurden alle Zuckerrüben gesät. Der Boden war extrem trocken, denn im Februar hatte es lediglich 21 mm geregnet, im März nichts. Demensprechend staubte es. Zum Glück fielen in der Nacht zum Sonntag 6 mm Regen, so dass die Rübenpille nun sicher im feuchten Boden liegt. Weil uns mit Debut ein wichtiges Herbizid gegen Ausfallraps genommen wurde, haben wir uns entschlossen, am Montag (also gestern) eine Vorauflaufspritzung zu machen. Es dürfte seit etwa 30 Jahren das erste Mal gewesen sein, dass wir dieses Verfahren gewählt haben. Wir sind gespannt, ob es den gewünschten Erfolg bringt.

Sowohl zu Zuckerrüben als auch zu Winterweizen haben wir mit Gärrest gedüngt. Mineraldünger („Kunstdünger“) setzen wir nur noch zu späteren Terminen im Winterweizen ein und zur Düngung des Winterraps im Frühjahr.

Wegen der hohen Temperaturen (auch nachts nicht unter 6 Grad) sind die Rapsschädlinge unterwegs. Auch hier haben wir eine Bekämpfung vorgenommen. Gestern (23.3.) habe ich die allererste Rapsblüte gesehen. Allerdings nur eine pro Hektar, aber wenn es weiter warm bleibt, werden es schnell deutlich mehr. Das ist für dieses Datum eher ungewöhnlich.

Als nächstes steht jetzt die Unkrautbekämpfung in Winterweizen an. Seit vielen Jahren erfolgt diese erst im Frühjahr. Probleme mit Gräsern haben wir (noch?) nicht, auch die zweikeimblättrigen Unkräuter lassen sich alle gut erfassen.

Im Garten habe ich bereits letzte Woche den Rasen gemäht. Obwohl der nicht gedüngt wird, kann es sein, dass ich diese Woche wieder mähen muss.

Was mir sonst noch auffällt: wir haben dieses Jahr sehr viele Hasen im Feld. Und seit ein paar Tagen fliegen viele Schmetterlinge. Eine der wenigen, die ich mit Namen kenne, ist der „Kleine Fuchs“, von dem es hier auffallend viele gibt.

Mein Wunsch für die nächsten Tage: 20 mm Landregen….

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18 Kommentare

  1. Thomas Bröcker sagt

    Früher galt einmal: „Jedes Lot Märzenstaub ist einen Dukaten wert“.
    Da waren die Frühjahre wohl doch etwas feuchter. Hier ist es auch sehr trocken, aber bislang nur oberflächlich. Es dürfte jetzt auch mal regnen … genug Märzenstaub.
    Von der Entwicklung der Vegetation sieht es bislang nach einem Normal-Frühjahr, wie in den 80-igern aus. Erste Kupferspritzung im Apfel 28.03. war zu dieser Zeit der Standardtermin … jetzt wieder. Da der Beginn des April ja auch erstmal kühl zu bleiben scheint, wird uns hoffentlich (Tendenz zum Durchschnitt der Monatstemperaturen) Spätfrost erspart bleiben. Genaues weiß man aber erst nach dem dritten eisigen Heiligen.

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  2. Elisabeth Ertl sagt

    Bei uns in der Südoststeiermark hatten wir zwischen 11. Oktober und 10. März nur 24% des durchschnittlichen Niederschlages. Seither regnet es immer wieder ein wenig. Gestern und heute waren Gewitter.

  3. Christoph aus der Stadt sagt

    Tut mir sehr leid, dass mein Beitrag völlig Offtopic ist (zumal Politisches nicht mehr erwünscht ist), aber ich finde diese aktuelle Meldung nur empörend: Wir sind jetzt so weit, dass die Wahl der neuen Minister, in diesem Fall des Bundeslandwirtschaftsminister, von „Aktivisten“ bestimmt wird. Leute der NGO „Animal Rebellion“ haben den Hof des designierten Bundesministers aus Bayern gestürmt, den Hof plakatiert mit der Parole „Kein Tierausbeuter als Agrarminister“, das Dach mit mitgebrachten Leitern bestiegen und Feuerwerkskörper gezündet und seine Familie bedroht, sodass er es jetzt nicht mehr wagt den Ministerposten anzunehmen.
    https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/proteste-gegen-csu-mann-felssner-verzichtet-auf-ministeramt-in-berlin-110378889.html

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    • Klaus Pütz sagt

      Ich habe gerade auch diese Nachrichten gelesen und ich muss sagen, ich bin fassungslos ! !
      Was in diesem Land hier vor sich geht ist nicht mehr zu glauben.
      Ich bin gespannt auf die Berichterstattung zu diesen Ereignissen in unseren „Qualitätsmedien “
      Dieses salbungsvolle Gelabere heute den ganzen Tag in unserem Parlament und das Handeln der
      identischen Personen und politischen Parteien in der letzten Woche zeigen schonungslos wie weit wir
      gesunken sind. Ich habe nur noch Wut im Bauch!

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      • Arnold Krämer sagt

        Das kann und wird noch schlimmer werden, weil auch mit solchen Vorfällen die Zustimmung zur AfD unaufhörlich wächst.

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    • RGB sagt

      Wie die Bauern gegen Habeck an einem öffentlichen Ort demonstriert haben, hat sich ganz D empört. Militante Aktivisten dürfen auf Seinem Privatgrund toben und keiner sagt was, vor allem nicht der Staat.

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  4. Ludwig sagt

    Wir haben hier in Südhannover seit dem letzten Wochenende die Rüben auch in der Erde. Die meisten Betriebe sind aber noch dabei oder haben noch garnicht angefangen. Heute sind es hier 6 Grad und Nebelfeucht. Unangenehmes Wetter. Herbizidmaßnahmen machen wir immer im Herbst und so waren jetzt nur noch die Rübenmietenstellen dran. Gärsubstrat muß noch auf den restlichen Weizen . Außer , daß der Weizen ergrünt , findet kaum Wachstum statt. Auch der Rasen im Garten wächst noch nicht und an das Mähen ist noch garnicht zu denken. Bei diesem Wetter liegt Büroarbeit an , denn die Bürokratie erfordert es wegen der Anträge. Regen haben wir noch nicht bekommen. Im März waren es bis jetzt 2mm und im Februar nur 10 mm Regen , aber von November 24 bis jetzt 205 mm und das ist für uns in Ordnung, denn die Grundwasserstände sind historisch hoch und somit gut aufgefüllt. Die Wasserwerke freuen sich über niedrige Förderkosten , da nur die Flachbrunnen benötigt werden.

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  5. Lieschen Müller sagt

    Letztes Jahr wurde sich im Blog noch über „Deutschland trocknet aus“ lustig gemacht, nun ist es wieder der staubtrockene Frühling. Ich hoffe, die Wissenschaftler finden eine Möglichkeit, die Wettermuster besser zu beschreiben.
    Bei uns ist es trocken, aber recht kalt.

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  6. Jenny sagt

    bis 20 cm ausgetrocknete Böden kein Regen in Sicht! wir haben aus diesem Grund alle pflanzenschutzmaßnahmen nach hinten verschoben! der Weizen ist im dreiblatt Stadium der Raps sieht aus wie im November für diese Jahreszeit nichts ungewöhnliches! wir freuen uns schon auf die Unwetter im Mai 😬

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  7. Topfheiler sagt

    Heute kommen die späteren Pflanzkartoffel (Jelly,montana ,Simoneta ).Das nächste sind die Spargeldämme .bei der Spatenprobe noch viel nässe im Untergrund.

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  8. Rößle Rudolf sagt

    Liebe Willi
    Bei uns haben die letzten Schneeglöckchen noch nicht aufgegeben.Jetzt wird es langsam grün bei uns. Wobei sie noch immer ab und zu Nachtfrost vorhersagen. In Deutschland gibt es doch sehr unterschiedliche Klimaregionen.

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          • Inga sagt

            Ich kenne sogar einen, der hat davon promoviert.

            Ich selber habe es als Kind schon mitbekommen, dass es bei uns in der kalten Höhe mit 30Bp die Vegetation 14 Tage später war, als in der 30km weiteren Tiefebene. wo auch ein Fluss durchfliesst mit 80 bis 90 Bp. Und meine Großeltern wohnten.

            Dazu gibt bestimmt auch unterschluedlixh passenden Getreidesorten zum Anbau.

    • Inga sagt

      In HemmErde bestimmt auch, oder?

      Das liegt nicht nur am fruchtbareb Boden, sondern auch am früh Re n milden Klima…

  9. Frikadelle³n piet 46 sagt

    uten Morgen ja der Regen fehlt, aber leider können wir nur wünschen dass er fällt, mehr können wir leider nicht machen. Bei den Pflanzenschutzmittel, das fehlt haben wir leider auch nicht viel Einfluss. Das einzige was wir machen können,
    Den Anbau so gestalten, dass er für uns am besten ist. Leider nur wissen wir nicht, wie die Witterung im Laufe des Jahres sein wird. Aber ich glaube wir kriegen das hin. Schönen Tag

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