Ich war am 19. und 20. März 2025 in Thüringen, in Bad Frankenhausen. Am 19. März habe ich mir das Kyffhäuser-Denkmal angesehen, das man schon von weitem sieht, von dem ich aber nicht wusste, wozu es eigentlich dient. Jetzt weiß ich es und ich finde es nicht wirklich wichtig. Personenkult eben. Und auch dass der Dargestellte „Wilhelm“ heißt, ändert es nicht.
Den 20. März habe ich damit begonnen, mir das Panorama-Museum auf dem Berg oberhalb von Bad Frankenhausen anzusehen. Ein kreisrundes, nicht sonderlich schönes Gebäude, dass von den Thüringern etwas respektlos als „Elefantenklo“ bezeichnet wird. Ich hatte vorher davon gelesen und auch, dass es noch unter Honecker entstanden ist und den Bauernkrieg und Thomas Müntzer verherrlichen soll. Ich habe es anders erlebt.
Vorher aber ein paar technische Daten: Das Bild ist 107 m lang und 14 m hoch. Für die Ausführung, die mehrere Jahre dauerte, wurden 1,5 t Farben benötigt, es waren gleichzeitig 8 Maler am Werk, die vom Malstil so koordiniert werden mussten, dass des finale Ergebnis nicht erkennen liess, dass es mehrere Maler waren.
Wenn man die Halle betritt, ist es dunkel, nur die Leinwand ist beleuchtet. Man schaltet den Audio-Guide an, ohne den man das Bild nicht versteht. Es werden Szenen aus dem Bauernkrieg gezeigt, im Wesentlichen ist es aber ein „Sittengemälde“ des Mittelalters, in der Adel und Klerus in Saus und Braus lebten. Über 90% der Bevölkerung, fast ausnahmslos Kleinbauern , meist ohne eigenen Besitz mussten für die Eliten schuften. Diese Ungerechtigkeit war dann auch der Auslöser für das, was heute unter der Bezeichnung „Bauernkrieg“ geführt wird. Im Prinzip war es der gescheiterte Versuch einer Revolution. Trotzdem war danach einiges anders, denn die Eliten hatten offensichtlich gelernt, dass die Ausbeutung Grenzen hat. Ein wenig erinnert mich das an 2019, als 8000 Traktoren und 40.000 Bauern und Bäuerinnen in Berlin waren. Und auch die später stattfindenden Treckerdemos haben einiges bewirkt. Sie waren aus meiner Sicht nicht sinnlos.
Am Nachmittag des 20. März war ich auf dem zentralen Platz in Frankenhausen, „Anger“ genannt. Dort hatte die „Freien Bauern“ eine Gedenkveranstaltung anlässlich der Memminger Erklärung, die an diesem Datum veröffentlicht. Die dort formulierten Forderungen wurde dank des kurz vorher erfundenen Buchdrucks etwa 20.000 mal verteilt, auch aus heutiger Sicht eine große Zahl. Sie waren im Prinzip die Vorläufer der heutigen Menschenrechts-Charta. Von daher ist der 20. März mehr als nur ein Datum.
Während der Veranstaltung der „Freien Bauern“ wurden ebenfalls 12 Forderungen formuliert und vorgelesen, die an die heutige Zeit angepasst wurden. So wie vor 500 Jahren sind auch hier einige Forderungen dabei, von denen man annehmen kann, dass sie nicht erfüllt werden (können).
https://www.freiebauern.de/index.php/forderungen
Während der Veranstaltung wurden Reden von Franz Prinz zu Salm-Salm (Adel) und Pfarrer Hermann Witter (Klerus) gehalten, was belegt, dass wir heute über die Konfontration von damals hinaus sind. Überhaupt war es eine Veranstaltung, die nachdenklich machte.
Ich finde es gut, wenn wir uns als Gesellschaft an solche Ereignisse erinnern. Umso enttäuschter bin ich, dass dieses Ereignis meines Wissens von vielen landwirtschaftlichen Interessenvertretungen bisher nicht thematisiert wurde.
Einen kurzen Bericht des MDR über die Veranstaltung in Bad Frankenhausen findet ihr hier:
Losgelöst von all diesen Dingen, habe ich auf dem Berg, an dem die Schlacht von Frankenhaus im Mai 1525 stattfand, ein kleines Video aufgenommen. Normalerweise bin ich kein Typ, dem Kriegsschlachten wichtig sind. Heute mache ich eine Ausnahme, denn am 15. Mai 1525 wurden oberhalb des heutigen Bad Frankenhausen an nur einem Tag rund 6.000 sogenannte „Aufständische“ Bauern von Söldnerheeren des Adels mit Billigung und Unterstützung des Klerus erschlagen.
Und genau an diesem Platz habe ich das Video aufgenommen und man kann hoffentlich merken, dass es mich bewegt und mir deshalb manchmal die Worte fehlen.
https://www.youtube.com/watch?v=TLlgCxm4smU
Nachtrag: Hier die Redebeiträge aus Bad Frankenhausen
https://www.freiebauern.de/index.php/500-jahre-deutscher-bauernkrieg
„Während der Veranstaltung wurden Reden von Franz Prinz zu Salm-Salm (Adel) und Pfarrer Hermann Witter (Klerus) gehalten, was belegt, dass wir heute über die Konfontration von damals hinaus sind.“ …genau das ist die größte und gefährlichste Fehleinschätzung! Es hat nur 35 Jahre gedauert und über die Köpfe der „Schlaf-Schafe“ wurde wieder die kommunistische Glocke gestülpt…es wird nur unwesentlich länger dauern und die „Alte Ordnung“ ist wieder hergestellt…Der Verkauf unseres kurzeitig freien Landes hat doch volle Fahrt aufgenommen. Nix da mit kleinteiliger Familien-Wirtschaft…so geht das: https://www.wald-prinz.de/waldbesitzer-wem-gehort-der-wald/665#gr%C3%B6%C3%9Ften
Was genau hat das jetzt mit „kommunistischer Glocke“ zu tun. Das ist doch eher das genaue Gegenteil davon. Das ist doch im Osten, vor allem beim Wald, eher ein Revival des Adels gewesen. Wenn Prinz zu Salm-Salm und seine Familie 7.000 ha Eigentum haben und 4.500 ha Landwirtschaftliche Fläche sowie 33.000 ha Wald bewirtschaften, ist mir die erklärte Nähe zu den Bauern schleierhaft.
Weil das Video so pessimistisch rüberkommt:
Hab heute einen Podcast gesehen mit dem österreichischen Agrarpolitiker Josef Riegler:
Er ist jetzt 84 Jahre alt und schildert sein Leben, das auf einem Subsistenzhof in den steirischen Alpen begann. Er lässt die gesamte Agrarpolitik seit dem 2. Weltkrieg Revue passieren. Man erfährt, warum die österreichische Landwirtschaft verglichen mit anderen Ländern relativ gut da steht, dass es der amerikanische Einfluss war, der ab 1994 die Landwirtschaft so sehr unter Druck gebracht hat, und dass jetzt landwirtschaftliche Autarkie – sowohl auf nationaler wie auch auf EU – Ebene – das Gebot der Stunde ist.
https://www.youtube.com/watch?v=Pcjo0cRijk4
Die Oligarchengerrschaft, unter welcher u.a. die Landwirtschaft jetzt leidet, begann 1994, und mir kommt es so vor: Wenn Trump, Musk und Consorten so weitermachen, dann werden wir gerade Zeugen , wie der neoliberale Finanz-Kapitalismus ebenso zusammenbricht wie 1989 der Kommunismus. Wir wissen es doch alle: egal, womit uns die Politiker jetzt bei Laune zu halten versuchen: Es wird kein kapitalistisches Wirtschaftswachstum mehr geben. Deshalb finde ich dieses Konzept der ökosozialen Marktwirtschaft, welchem Riegler seit 1987 dient, erst auf nationaler, dann auf EU-Ebene und schließlich auf Ebene der UNO, so ermutigend für ein Europa, das jetzt seine neue Rolle in der Welt finden muss, auf politischer, auf kultureller und auf wirtschaftlicher Ebene.
Der Kapitalismus neuerer Prägung ist gekennzeichnet durch den (teilweise gelungenen bzw. gelingenden, aber langfristig scheiternden) Versuch, den Menschen Mittel zum Zweck, nämlich Geld und jetzt Informationen/Wissen als eigenständige „gute“ Produkte zu „verkaufen“.
Der Kapitalismus lebt von Produkt- und Prozessinnovationen. Prozessinnovationen wird es weiterhin geben. Bei den Produktinnovationen (die letzte große PI war das Handy) sieht das eher schlecht aus.
Eine ökosoziale Marktwirtschaft wird nur dann Erfolg haben, wenn sie die „guten“ Antriebskräfte des Kapitalismus fördert und nicht unterbindet.
„Ich hoffe doch, dass sich die Landwirtschaft in diese Richtung hin entwickelt: eine dem Lebensraum, der Gesundheit, dem gesellschaftlichen Zusammenhalt dienende bäuerliche Landwirtschaft als Familien-Unternehmen. Die Herausforderung an die Politik lautet: nichts mehr produzieren lassen, was Menschen krank macht. Was schädlich ist, verbiete ich … Wir kommen um eine global governance nicht herum. Jetzt brauch ich da keine Weltregierung. Wenn man die Instrumente, die da sind, sinnvoll kombiniert, ist es ja möglich.“
Josef Riegler
Das neuzeitliche modere Fallbeil für die Bauern ist ein übergeordneter Kontrollwahnsinn. Jeder, der sein „Maul aufmacht“, wird sukzessive (hin)gerichtet.
Verändert hat sich heute in Gegenüberstellung zum Bauernkrieg um 1525, dass die Herangehensweise weit filigraner ausgerichtet ist, allerdings dennoch in einer hartnäckigen Zielstrebigkeit, die ihre Wirkung nicht verfehlt. Das ohnedies nur noch marginale Häufchen der Bauern schrumpft noch rasanter in sich zusammen.
Sehr eindrucksvoll statuieren unsere neuen Entscheidungsträger, die umkämpften Positionen vor der Wahl decken sich kaum mit den jetzt erneut hart umkämpften parteiinternen Standpunkten nach der Wahl. – Alice Weidel positioniert sich schon händereibend in Lauerstellung…
Denn sie wissen nicht, was Sie tun!?
Interessant finde ich dieser Tage die Schlagzeile:
„Japan will Reismangel durch mehr Exporte bekämpfen“
Was fast schon nach einem geradezu wahnwitzigen Plan aussieht, könnte sogar gelingen. Um der Reisknappheit im eigenen Land Paroli bieten zu wollen, beabsichtigt die Regierung in Tokio die Exporte bis 2030 verachtfachen(!) zu wollen – ja, richtig gelesen. Die Faktoren hinter den steigenden Reispreisen in den dortigen Supermärkten bedürfen jetzt einer entsprechenden Dringlichkeit.
Was auf den ersten Blick einer Logik entbehrt, offenbart die tatsächliche Schläue der Regierung, die Lebensmittelversorgungssicherheit durch Exportförderung zu erhöhen. Japan steht offensichtlich vor mehreren Herausforderungen. Hier etwa die Demographie – Die Bevölkerung wird immer älter, was im Besonderen Auswirkungen in der dortigen LW hat. Das Durchschnittsalter der Bauern ist angesiedelt bei knapp 69 Jahren, ein greifbares Problem in einem Umfeld sehr harter händischer Arbeit, die kaum leistbar ist und damit einen Arbeitskräftemangel erkennbar macht. Japans LW ist zudem ineffizient und nur wenig wettbewerbsfähig.
Gerade einmal 38% der benötigten Lebensmittel werden demgemäß kommuniziert im eigenen Land produziert, in Gegenüberstellung liegt hier bei uns angeblich der Selbstversorgungsgrad bei ca. 87%. Die korrekten Zahlen bei letzterem kommen wohl erst in Zeiten eines greifbaren Notstandes auf den Tisch!
Auf 45% soll die Lebensmittelautarkie in Japan quotal ansteigen bis 2030, deshalb setzt man auf die erheblich gesteigerte Exportquote; denn nur, wenn Anreize bestehen für die Landwirte, große Felder zu bearbeiten, könne die Effizienz im Anbau erhöht werden. Hier soll der Einsatz von smarten Technologien sichergestellt werden, unterstützt durch den Anbau von ergiebigeren Sorten.
Die aktuelle Reisknappheit und damit ein exorbitanter Preisanstieg vor dem Hintergrund einer steten Reduzierung der Reisanbauflächen, einhergehend mit einer übermäßigen Produktionsdrosselung rief die Regierung für- und vorsorgend auf den Plan, neue Wege für die Landwirtschaft im eigenen Lande zu suchen und „mit ihr(!)“ zu gehen!
Was passiert heute bei uns hier im (noch) reichen Wohlstandsdeutschland mit angeblich hohen Lebensmittelselbstversorgungsgraden!?
Wir setzen in erster Linie auf SUPER-BIO, am besten in Ausschließlichkeit mit der Folge, dass sich Insektenpopulationen mit einem grandiosen Wohlfühlfaktor rasant vermehren dürfen, die Erträge empfindlich einbrechen bis hin zum Totalausfall innerhalb einer Vegetation bei derzeit kaum mehr vorhersehbar zunehmenden Extremwetterereignissen.
Auf unzähligen Blümchenwiesen, auf denen Biene Maja und Karl der Käfer mit dem krass grünen Genie verträumt lächelnd die Sonnenstrahlen umtanzen, die fröhliche diese Näschen kitzeln, findet eine landwirtschaftlich sinnvolle Produktion überhaupt nicht mehr statt.
Pflanzenschutz und Düngermitteleinsatz werden jetzt vehement bekämpft bis aufs Blut, eine Pflanze aber, die hungert und unter Krankheiten leidet, ist am Ende des Tages nur bedingt ertragsfähig, auch im konventionellen Bereich.
Den Bauern werden Produktionsabläufe aufoktroyiert, die mit einer guten fachlichen Praxis wenig gemein haben – die administrative Peitsche ist heute das erste Mittel der Wahl, um jeden Widerstand sofort im Keim zu ersticken, über das Ordnungsrecht gnadenlos den staatlichen Willen, den Willen einiger weniger Besserwisserfraktionen durchknüppeln zu können. – Unternehmerische Freiheit ist ein Fremdwort hierzulande, wahrlich kein Lieblingswort im verbalen Fundus unserer maßgeblichen Entscheider.
Hier sind wir gegenläufig auf bestem Wege, ein peinlicher Abklatsch von ICH-Donald zu werden – die Macht des Geldes mit ihrem ÜBER-ICH diktiert dem gemeinen Volk gnadenlos ALLES!?
Ziel erreicht! – Unsere Jugend auf den Höfen sitzt vielfach auf gepackten Koffern.
Hinter Japan u.a. hinken wir mit einem unverzichtbaren Problembewusstsein damit ganz ganz weit hinterher…!!!
Ab wann ist hier in Deutschland so viel Feuer auf dem Dach, damit unsere Entscheider sich gefordert sehen, mit der ganzen Wahrheit herauszurücken, mit nichts als der Wahrheit?
Bei welchem Versorgungsgrad müssen wir zum Zeitpunkt X da angekommen sein? Deutschland frevelt dato nämlich erheblich irrlichtern und damit brandgefährlich mit dem Schicksal der eigenen Bauern…!
Thomas Müntzer hatte die Thüringer Freibauern zum Widerstand vereint. Interessanterweise waren die Freibauern nicht die ärmste Schicht der Bauernschaft.
Sie hatten eigenen Grund und Boden oder Pachtflächen vom Grundherren. Sie waren Steuer- und Kriegsdienstverpflichtet, hatten aber keine Fron- und Spanndienste zu leisten. Sie konnten Wohnort und Ehepartner frei wählen.
Sie waren in den Dörfern die wohlhabensten und wichtigsten Personen.
Die hörigen Bauern und vor allem die Leibeigenen waren rechtlich viel enger dem Grundherren unterworfen. Sie unterstanden auch der Gerichtsbarkeit des Grundherren und dem Polizeirecht des Grundherren (mit dem Recht der körperlichen Züchtigung verbunden).
Ich finde es erstaunlich, dass es Müntzer gelungen ist, vor allem die Freibauern hinter sich zu versammeln … also den bäuerlichen Mittelstand.
Der Bauernstand war keineswegs eine homogen Gruppe zu dieser Zeit.
Joß Fritz (vor Müntzer) in Süddeutschland hingegen war Leibeigener. Eigentlich waren seine Versuche über die Bundschuh Bewegung Widerstand zu organisieren sehr viel schwieriger als die von Müntzer. Er muss ein enormes Organisationstalent und strategischer Denker gewesen sein. Wie auch später bei den Partisanen im 20. Jhd. kannte Jeder nur wenige Kontaktpersonen um bei Gefangennahme unter Folter nicht die ganze Bewegung zu gefährden. Von Erfolg gekrönt waren seine Bemühungen allerdings auch nicht … die meisten seiner Anführer wurden aufgegriffen und hingerichtet. Seine Spur verliert sich 1525.
die Stimmung war bedrückend. Die gestorbenen Bauern waren mitten unter uns. So hat es sich jedenfalls angefühlt. Sie riefen „beendet es JETZT“
Bauerland in Bauernhand!!
Zur DDR-Zeit lautete der Spruch: Junkerland in Bauernhand. Dabei waren die Junker oft auch Bauern gewesen.
Das Land ist in Deutschland oft nur noch Spekulationsgegenstand und auf dem Weg dahin, haben die Bauern auch davon profitiert. Viele Betriebe haben eine lange Zeit weiterexistieren können, weil sie vom Veräußerungsgewinn gelebt hatten. Durchschnittlich hält jeder Landwirtschaftsbetrieb in D. 18,56ha Eigentum. Zu wenig, um von dessen Bewirtschaftung leben zu können!
Das ist so ähnlich wie mit dem „Reichtumsreport“. Wenn ich vom reichsten Milliardär zum ärmsten Schlucker eine Linie ziehe, dann hat jeder Deutsche über 350.000 € Vermögen. Das Dumme ist nur, dass die Verteilungsfunktion eben nicht linear ist.
Entweder wachsen oder weichen,
mit 18ha kann man heutzutage nicht mehr leben
Der Besotzer muss Umschulung und einen anderen Beruf lernen und ergreifen, um sein Familieneinkommen zu generieren.
Erst dann kann er froh sein, wenn er es verkaufen kann.
Vorher nicht, den keiner verkauft seinen Arbeitsplatz.
Und wenn das Grundstück nicht im Baugebiet liegt, dann erzielt man nicht seinen Traumpreis.
Aber die neidischen Städter wissen das ja nicht.
Die jetzt 500 Jahre alten Forderungen haben natürlich keinen aktuellen Bezug. Man vergleiche mal die Lebenssituation der Bauern von damals mit der der Landwirte von heute. Die damalige Knecht- und Leibeigenschaft kann man sich heute wohl kaum noch in ihren Auswirkungen darstellen. Sie war ganz einfach menschenverachtend. Hand- und Spanndienste, Naturalabgaben und eine fast rechtloses Dasein dürfte wohl die heutige Vorstellungsphantasie sprengen. Somit ist ein Vergleich von damals und heute extrem respektlos. Heute wird keiner zu seinem Landwirtsjob gezwungen. Wer nichts verdient, muss auch keine Steuern zahlen und über sein Eigentum kann jeder, vorausgesetzt er hat eines, selbst verfügen. Wo bitte sind da die Parallelen?
Das heutige Klagen erfolgt auf sehr hohem Niveau. Zuschüsse zu den Sozialabgaben, Aufstockung der Altersrente ohne das private Vermögen gänzlich in die eigene Versorgung einbringen zu müssen, sind heutige Mindeststandards. Nein, es liegen Welten zwischen damals und heute, dass müssen wir uns immer wieder bewusst machen. Das soll natürlich nicht heißen, dass heute alles gut wäre. Reformen sind dringend notwendig aber nicht nur was die materielle Ausstattung der Landwirtschaft anbelangt. Auch die Landwirtschaft muss sich ändern. Genau das jedoch werden viele Berufskollegen dankend ablehnen.
@Kemetbauer
Schade, dass Sie nicht das Museum besichtigt haben.
Schade, dass Sie nicht auf dem Schlachtfeld gestanden haben
Schade, dass Sie nicht die Reden gehört haben
Schade, dass Sie nicht mit den Berufskollegen geredet haben
„Natürlich muss niemand Landwirt sein. Niemand wird gezwungen. Wer nichts verdient, muss keine Steuern zahlen“.
Ganz ehrlich: glauben Sie, dass uns Ihre Ausführungen weiterbringen?
@bw
Wenn Sie infrage stellen, dass „uns“ meine Ausführungen weiterbringen, dann haben Sie wohl eine Ahnung/Vorstellung davon, wohin wir uns bewegen sollen. Erzählen Sie doch mal davon.
Ich begreife es nicht als meine Aufgabe für die deutsche Landwirtschaft zu sprechen. Überhaupt sollten wir erkennen, dass wir es bei der Landwirtschaft mit einer völlig inhomogenen Gruppe zu tun haben, deren Mitglieder miteinander im Wettbewerb stehen. Die Diversifikation in die unterschiedlichen Produktionssysteme, lässt kaum noch eine gemeinsame Interessenvertretung zu. Jeder Landwirt muss für sich und seinen Betrieb handeln.
Und diese „Vision“ soll das „Überleben“ einiger weniger ermöglichen? Bei weiterhin unbegrenztem Import von LM, die weit unter unserem Standard produziert werden können? Und der Möglichkeit, für diese LM von der „Zertifizierungsindustrie“ das „Feigenblatt“ der „Unbedenklichkeit“ angeheftet zu bekommen? Oder meinen Sie, dass die direkte Vermarktung in die Nahbereiche mit sehr begrenzten Märkten die Rettung sind (so wird es ja immer und immer wieder in den Medien verbreitet)? Das wird nix, denn auch dort gibt es einen wahnsinnigen Konkurrenzdruck, denn wie sie richtig bemerken, stehen wir dort im Wettbewerb. Nicht bei der Rohstofferzeugung für die Konzerne, denn dafür werden eh Preise rausgegeben, die nur den allerbesten das Überleben ermöglichen.
Mit dem letzten Satz haben Sie eigentlich schon alles gesagt. Es sollten die Besten überleben. Bleibt nur die Frage, wer sind die Besten und woran orientiert sich ihre besondere Klasse. Ökologieverträglichkeit? Ressourcenschutz/Nachhaltigkeit? Gute Ökonomiedaten? Hohe Sozialstandards? So wie wir heute nicht mehr nur von der einen Intelligenz sprechen, wird die Landwirtschaft der Zukunft -welche abgegriffene Begrifflichkeit- sich an mehreren Zielsetzungen orientieren müssen. Um es dazu noch ganz deutlich zu sagen, die soziale Schizophrenie spielt in diesem Kampf gar keine Rolle!
Ein kleines Beispiel. Hier in den NBL sind die Milchviehbetriebe ganz groß auf dem Rückzug. Herdengrößen von 200 bis 800 Kühen, laufen aus. Der Hauptgrund besteht in den Kostenstrukturen. Während in den ABL viele Familienbetriebe mit nicht oder kaum entlohnten Fam.-Arbeitskräften den Betrieb erhalten, müssen die Betriebe hier im Osten jede Minute und jeden Handschlag ihrer Mitarbeiter bezahlen. Diese höheren Kosten sind selbst durch noch mehr Wachstum und Technisierung nicht mehr aufzufangen. Sind die West-Betriebe also wirklich die besseren Milcherzeuger?
Die einzelnen Produktionssysteme haben für ihre Interessenvertretung ALLE ihre Organisationen (BÖLW, Bioland, Naturland) die dann meist auch von Medien und Naturschutzverbänden positiv konotiert sind. Dass gerade ein Öko-Bauer erzählt „Jeder muß für seinen Betrieb handeln und gemeinsame Interessenvertretung gibt es nicht“ wäre eigentlich eine Lachnummer, wenns nicht so verlogen wäre.
Die gemeinsame Interessenvertretung funktioniert in diesem Bereich doch wunderbar. Mehr mediale Unterstützung geht doch kaum. Dass sich diese Produktionsform derart vor die tatsächlichen Versorger stellt und stellen darf ist der eigentliche Skandal.
Das Problem ist, dass hingegen im DBV die Auffassung „weil wir alle doch Bauern sind“, verhindert, dass die Interessen der Mehrheit tatsächlich (demokratisches Prinzip) auch deutlich nach außen vertreten werden. Im DBV und dessen Untergeordneten Strukturen sitzen immer Bio-Bauer „die ja so nett sind“ , Im BÖLW und den Bio-Verbänden habe ich noch keinen konventionellen Kollegen in Verantwortung gesehen.
Ihr Beitrag, in Bezug auf den Ökolandbau, belegt eine höchst oberflächliche Betrachtung. Derzeit rumort es unter der Oberfläche heftigst. Bio-Erzeugerpreise die unter den konv. Erzeugerpreisen liegen, rufen viel Unmut hervor. Die, die dafür die Verantwortung tragen, sind längst ausgemacht aber keiner traut sich, ihren Sessel vor die Tür zu stellen. In 2023 verlor der Ökolandbau hier in ST ca. 8% seiner Betriebe. Für 2024 werden gut -10% erwartet. D.h., dass wir in zwei Jahren fast 20% der Ökobetriebe verlieren. Das hat es noch nie gegeben. Ein Ende der Reduzierung ist nicht abzusehen.
Ich gehöre nicht zu den Vollblutbauern! Mein Metier war nie die Ideologie. Ich habe das Schönschreiben gelernt aber nicht das Schönrechnen! Ich habe meinen Betrieb stets abseits der ausgetretenen Verbandpfade entwickelt und bin damit gut gefahren. Meine Verbandsmitgliedschaft ist eine Formsache, die sich noch dazu auszahlt.
Zu Beginn meiner aktiven Ökobauernzeit wurde der Ökolandbau vom DBV bekämpft. Ich habe es genossen, die selbsternannten Volksernährer immer mal wieder auf die wissenschaftlichen Fakten/Erkenntnisse hinzuweisen. Das war auch für die Zuhörer oft lustig. Mit zunehmendem Biobauernanteil, nach Erlass der EU-ÖKO-VO 2092/91, änderte der DBV seine Haltung zum Ökolandbau. Plötzlich wurden wir hofiert, da für jedermann sichtbar wurde, welche Form der Landwirtschaft die Politik wollte. Die meisten Ökobauern aus den 80er Jahren sind trotzdem keine DBV-Mitglieder geworden. Die Jüngeren sehen das eher pragmatisch. Da wird dann auch mal eher zwischen Öko und Konvi hin und her gependelt.
Der DBV teilt ja auch mit, dass er für alle Disziplinen der Landwirtschaft eine Interessenvertretung sein will. Dagegen vertreten die Öko-Organisationen nur den Ökolandbau. Was sollte dort denn ein konv. Kollege?
@Kemetbauer
Homo homini lupus est. So klingt Ihre Devise.
Ich habe zwei Grüne Kreuze aufgestellt und wenige Tage später waren es Tausende in ganz Deutschland. Solidarität ist also möglich. Natürlich können Sie jetzt sagen, „dass das alles nichts bringt und jeder selbst sehen muss wo er bleibt“. Wenn alle so denken, kann ich diesen Blog einstellen.
Es gibt viele Punkte, die alle Bauern eint, egal welche Produktionsrichtung sie eingeschlagen haben. In Bad Frankenhausen waren alle vertreten, natürlich auch viele Bio-Bauern. Auch wenn ich es albern finde, dies besonders zu erwähnen.
@bw
Zu den Punkten, die alle Bauern einen, gehören z.B.- die ldw. Sozialsysteme, die BG, die „Betreuung“ durch die Fachbehörden, die, wie einige meinen, hoffentlich demnächst wieder vollumfänglich zu stellenden Agrardiesel-Anträge u.v.a.m.
Aber wo sind die einigenden Momente, wenn der Biogaser dem Milchviehbetrieb oder dem Ackerbauern die Flächen abnimmt? Wo sind die einigenden Momente, wenn der Nachbar dem Milchviehbetrieb nicht mehr sein Grünland zur Verfügung stellt, weil er jetzt am Blümchenprogramm teilnimmt? Man nehme es mir nicht übel aber ich denke, dass die Gemeinsamkeiten und der Wille an ihnen zu arbeiten, vor allem für die Kollegen wichtig werden, die nicht mehr aktiv im Dienst sind. Da heißt es dann oft: Früher gab es solche Probleme gar nicht.
Die Bauern wissen schon wie sie das machen, mit Landtausch oder so.
Da nimmt keiner dem anderen eine Fläche weg.
Die können mit ihrer Situation umgehen, auch mit den Politischen Einschränkungen, denn das ist ja ihr Beruf, den sie schon generationenlang ausüben.
Die finden sich da ganz gut zurecht,
alleine das schon ist erfordert eine gewisse Einigkeit.
Früher, 1960, als ich den Ackergaul am Halfter führen musste, damit mein Vater dahinter mit den Einscharpferdepflug die verqueckte Grenze hochackern konnte, war mit dem Nachbar mehr Uneinigkeit da.
Heute sind sich die Bauern so einig und beackern die Grenze hin und her.
Die brauchen keine Vordenker.
Aber ich denke, die Städter gehen auch so mit ihren Arbeitskollegen um, oder?
Die Fachbehörden sind da, damit die Bauern ausreichende Nahrungsmittel für alle bezahlbar auf den Markt bringen.
Man denke an die Grün Revolution 1950.
Das schaffen die mit Lenkung der Subventionen.
Jedenfalls muss so viel Geld übrig sein, dass man die teuren Landmaschinen zu Preisen, wie sie die Industrie fordert noch bezahlen kann.
Denn die Preise der Industrie passen nicht bei die der landwirtschaftlichen Produkte.
Noch nicht gewusst???
Deswegen die Grünen Kreuze und den Vergleich mit dem Bauernaufstand 1525.
Mit Agrardiesel, Steuerrecht und Sozialversicherungen hören die Gemeinsamkeiten unter Landwirten tatsächlich auf. Der landwirtschaftliche Berufsstand hat so unterschiedliche Bedingungen und Interessen, dass eine gemeinsame Vertretung unter dem Dach eines DBV sich auf diese Bereiche beschränken kann. Tut er aber nicht!
Ich habe heute gerade gelesen, dass sich der DBV z. B. für den Fortbestand bzw. die Weiterentwicklung des Tierhaltungskennzeichnungegesetzes einsetzt.
https://www.proplanta.de/agrar-nachrichten/agrarpolitik/koalitionsverhandlungen-haltungskennzeichnung-soll-bleiben_article1742771246.html#google_vignette
Damit fordert er MEHR Bürokratie bei fragwürdigem Nutzen und vertritt somit höchstens eine Minderheit seiner Mitglieder.
Bei „X“ war zu lesen, dass sich Holger Hennies, Niedersächsisches Landvolk, für die Abschaffung der landw. Subventionen stark macht.
Warum muss sich der Landwirt ändern?
In welcher Beziehung, Kometbauer?
Landwirt müssen mehr Kaufleute werden, die etwas über die Qualität ihrer Produkte sagen können, ohne auf die Phrasen der Werbung zurückgreifen zu müssen. Wie kann es denn sein, dass ich erst nach der Ablieferung des Getreides, mit der Abrechnung, den Preis für mein Produkt erfahre? Wie kann es sein, dass ich, lange nach Ablieferung der Milch, den Preis mitgeteilt bekomme? Es hat sich eine Abliefermentalität breit gemacht in der derjenige, der die Basis für den Wohlstand im gesamten Lebensmittelbereich abbildet, quasi nur noch die Brosamen erhält. Dass es auch anders geht, erfährt man gerade im Bereich der Rindfleischvermarktung. Plötzlich heißt es von Seiten des Händlers: Ich komme vorbei und wir reden über den Preis.
Geht doch!
Das sind Einzelfälle wie Mstrinder auf der Weide mit Qualitätsfleisch, das nur in besseren Restaurants serviert wird, aber nichts für die Masse.
Für die andere Preisgestaltung haben sie bestimmt schon
Bauer Willis
beiden Bücher gelesen, denn da ist rs aufschlussreich erklärt.
Und dann können sue sich als Bessereisser aufführen und mit ihrem versteckten Neid umgehen.
@Kemetbauer
Für mein Getreide und meinen Raps mache ich für eine gewisse Menge Vorkontrakte. Oft schon, bevor die Kultur überhaupt gesät ist. Den Rest verkaufe ich nach der Ernte nach Orientierung an der MATIF.
Bei Zuckerrüben gibt es eine grobe Orientierung. Der Preis wird abgeleitet von den Erlösen des Zuckerunternehmens, die es auch erst kennt, wenn der Zucker verkauft ist.
Der Verbandsgeschäftsführer hat Einsicht in die Bücher. Finde ich eine faire Sache.
Auch bei Kartoffeln gibt es Kontrakte mit festem Preis.
Sie scheinen nicht mehr auf dem neuesten Stand zu sein. Oder erzählen Sie bewusst solche Unwahrheiten?
Wann haben Sie denn den letzten Liter Milch verkauft? Wann den letzten Bullen? Was ist mit dem Getreide, das nicht über Kontrakte abgesichert ist? Was machen Sie, wenn Sie Kontrakte abgeschlossen haben, die Sie nicht erfüllen können? Bisher ist die abnehmende Hand recht großzügig mit solchen Nichterfüllungen umgegangen. Was ist, wenn witterungsbedingt die festgeschriebene Qualität und/oder Quantität nicht erreicht wird? Was im gewerblichen Handel in solchen Fällen droht, ist der Landwirtschaft bisher weitgehend erspart geblieben. Sollte der Handel keine alternativen Einkaufsquellen haben, wird es für die Landwirte zukünftig unbequem werden. Andererseits, vielleicht liegt Ihr Betrieb ja in einer Gunstregion mit optimalem Witterungsverlauf. Hier an meinem Standort jedenfalls ist das Witterungsrisiko schon jetzt der größte Einflussfaktor wenn es um die Ertragssicherheit geht.
Belegen Sie bitte den Vorwurf der Unwahrheit für die Vermarktung der Produkte, die ich angeführt hatte.
„… wir reden über den Preis. …“
Funktioniert dann Kemetbauer, wenn der Verkäufer etwas hat, was der Käufer haben will oder das Angebot/Menge begrenzt zur Verfügung steht.
Wenn die Klimaforscher recht haben, stehen der Landwirtschaft, natürlich nicht in allen Regionen, goldene Zeiten bevor.
„1994 kam von den USA der Pendelschlag, die reinen Marktradikalen haben sich dort durchgesetzt, und die USA haben der Welt mit der Welthandelsorganisation , mit der Freizügigkeit der Finanzmärkte, mit einer rein profitgetriebenen Globalisierung eine völlig andere Entwicklung aufs Auge gedrückt. Das europäische Modell war immer ein anderes, die soziale Marktwirtschaft – in unterschiedlichen Ausprägungen. Das europäische Modell wurde überrollt, zum Teil hat man sich dann auch daran angehängt. Wir mit unserer ökosozialen Marktwirtschaft waren zu Idioten verurteilt.“
Josef Riegler
Die 12 Artikel der Bauern kann man sehr gut in die heutige Zeit übertragen. Könnte es sein das der Bauernverband daraus resultierende Veränderungen gar nicht will und sich deswegen nicht äußert? Dann wären auch die Bauerndemos für die Katz gewesen.
Wäre gern dabei gewesen , wollte aber unsere jungen Leute mit der Arbeit nicht allein lassen. Habe mir inzwischen alle Vorträge angesehen und war sehr beeindruckt davon. Das gibt Kraft ! Kraft aber auch um gegen die jetzige Obrigkeit der Wahlbetrüger und Antifaregierenden auf die Demo zu gehen. Leider schläft der Berliner DBV mal wieder und meint mit „wir kommen wieder “ alles getan zu haben. Mein Ringberater sagte , daß nur die Kartoffel- und Rübenbauern überhaupt noch ein Einkommen haben , aber alle anderen Ackerbaubereiche mit Raps und Getreide schlecht aussehen. Dies drückt sich auch in der mangelnden Investitionsbereitschaft aus. Im Brief der Statistikbehörde an die Ernteberichterstatter stand neulich auch , daß die Vollkosten im Getreidebau bei 22 – 23 Euro/dt liegen , aber die Kassapreise liegen weit darunter. Allein das müßte schon Mut machen wieder auf die Demo zu fahren , gerade auch deshalb weil viele Mitbürger auf diesen Anstoß warten und auch mitmachen würden. Das deckt sich mit dem was mir neulich ein LKW-Fahrer sagte , der meinte , daß mal alle LKWs eine Woche nichts mehr transportieren dürften , damit die Leute hier mal merken , daß es zeigt wer hier wichtig und wer unwichtig ist. Die verwaltende Bürokratie ist jedenfalls unwichtig. Jetzt soll sagar jährlich ein Haus-TÜV eingeführt werden um die Leute noch mehr zu ärgern. Pro Einfamilienhaus soll das rd. 1000 Euro und für jede Mietwohnung noch einmal rd. 300 Euro/Jahr kosten. Was soll eigentlich noch passieren um uns alle permanent zu demütigen und abzukassieren ?
LUDWIG: „… um gegen die jetzige Obrigkeit der Wahlbetrüger und Antifaregierenden auf die Demo zu gehen…“
Hoffentlich befreien Sie sich von diesen rechten und falschen Parolen…
„Hoffentlich befreien Sie sich von diesen rechten und falschen Parolen…“
Das gilt natürlich auch für sie!
Dazu eine gute und eine schlechte Nachricht aus der Ukraine. Die gute: Es gibt immer weniger Bauernopfer. Die schlechte: Es fehlt der Nachschub.
Für Geschichtsinteressierte:
Das Frankenburger Würfelspiel sind alle 2 Jahre stattfinden Erinnerungsaufführungen auf der größten Naturbühne Europas und zudem am Originalschauplatz.
Es erinnert an die ein gebrochenes Versprechen als Ereignis vor 400 Jahren das maßgeblicher Auslöser für die nachfolgenden Bauernkriege in Oberösterreich waren.
https://www.wuerfelspiel.at/
https://de.wikipedia.org/wiki/Frankenburger_W%C3%BCrfelspiel
Unbedingt sehenswert und nachhaltig beeindruckend !!!
Die Bauernkriege machen mir auch heute noch Mut, weil es so unendlich viele Opfer und noch mehr Mut gekostet hat, gegen das Böse und die Willkür (die nicht von allen Fürsten betrieben wurde) aufzustehen.
Deshalb warte und hoffe ich noch heute auf einen großen Bauernaufstand, an dem sich dann viele Menschen beteiligen werden.
Etwas jünger in der Geschichte (USA) aber den gleichen Mut und viele Todesopfer kostend, ist dies: https://paz.de/artikel/vier-tage-marsch-in-die-freiheit-a13939.html
Die Bauern von damals hat die pure Not zusammengebracht. Es ging um das Überleben der ländlichen Bevölkerung unter der Knute von Adel und Kirche. Heute geht es vielleicht um das wirtschaftliche Überleben. Darben muss dabei aber keiner.
Die Willkür der Fürsten, der Kirchen war derart ausgeprägt und ungerecht, dass die Situation für die Bauern aussichtslos, und der soziale Abstieg in keinster Weise abgefedert war. Das hat zu einer unglaublichen Wut geführt, die vor Müntzer schon Joß Fritz versucht hat in organisierten Widerstand zu kanalisieren.
Das ist heute anders. Erstens sind die Strukturveränderungen … wie und warum sie auch immer ausgelöst und beschleunigt werden … ganz selten mit dem totalen sozialen Abstieg und schon gar nicht mit Hunger und Tod verbunden.
Allerdings sehe ich schon, dass es immer schwieriger werden wird, den sozialen Frieden in der Phase des Untergangs der sozialen Marktwirtschaft zu wahren.
Die beiden Wahlbetrugs-Schuldenpakete lösen ja keines der Probleme. Das Waffen- und Kriegstüchtigkeitspaket (das in der Sache ja uferlos ausweitbar ist) erhöht die Zinslast der Haushalte gewaltig, belässt aber die 1 % Wehretat (47 mrd,€ ) ja in den Haushalten. Da ist das Investitionspaket ja noch relativ sinnvoll. Beide zusammen verschärfen aber den Sparzwang und der soziale Frieden kann dann auch nur noch durch neue Schulden finanziert werden. Das dürfte sehr bald an seine grenzen stoßen.
Die Landwirtschaftsthemen, die die EU Kommission und die Grünen sich vorgenommen haben wird, da die Aufmerksamkeiten momentan auf andere Themen gelenkt sind, so ganz nebenbei in vollem Umfang umgesetzt werden. Das zeichnet sich in der neuen „Vision für die Landwirtschaft“ der EU schon deutlich ab und wird als die dritte Wahllüge der CDU in die Geschichte eingehen.
Ich wollte eigentlich auch nach Frankenhausen fahren, bin aber auf Grund der politischen Entwicklungen innerlich etwas derangiert. Wenn wir uns für die Verteilung von Reichtum von unten nach oben das dritte mal in 110 Jahren kollektiv die Birne wegballern sollen … und das vom Volk wieder goutiert wird … bin ich gelinde gesagt etwas ratlos und demotiviert.
Ich wollte
Die Bauern waren bei den Demos nicht im Krieg.
Ich hab die Demos als ausgesprochen friedliche Mahnung erlebt.
Wer Bauern nicht mag,
kann auf die Idee kommen,
die Demos kriegsähnlich darzustellen.
Bauern kämpfen gegen niemanden.
Bauern wollen verbreitete Fehlinformationen aufklären.
Absolut. Beeindruckend fand ich auch, dass alle beim „Vaterunser“ mitgebetet haben. Eine friedliche Gedenkveranstaltung.
Eins haben die „Herren“ aus den Bauernkriegen gelernt:
„Die Kunst der Besteuerung besteht ganz einfach darin, die Gans so zu rupfen, dass man möglichst viel Federn bei möglichst wenig Geschrei erhält“
Jean Baptist Colbert 1619 – 1685
an der Landwirtschaft wollen alle Vorteile rausziehen, dazu muss man die Bauern erstmal entrechten.
Auch heutzutage ist danoch so, wie mani in vielen Erzählungen, Romanen und Filmen sieht,
wo die Bauern überm Tisch gezogen werden, damit sie ihren Grund für Skypisten, Straßen, Neubaugebiete oder andere umweltschädliches Zeug zur Verfügung stellen sollen.
Nicht nur die Ökologie sondern auch die Soziologie leiden da drunter.
Ja,
Damit stößt man vielen vor den Kopf, wwnn ihre angenehmen und unrealistischen Wahrheiten nicht mehr gelten.
Ach wie hat ein bekannter Psychiater festgestellt,
Es ist ein schönes Gefühl, wenn man seine Gehirnmasse in warmen Wasser wiegen kann, während man den Gutmenschen zusieht, die in den Medien in Talkrunden alle einer Meinung sind.
Vielleicht von den NGOs beeinflusst!
Und das von einem Nichtlandwirt,
bravo
Guten Morgen, sehr interessant, wie der Bauernkrieg damals zustande kam. Heute denke ich manchmal, dass sie Gesellschaft auch nicht ganz akzeptiert was wir machen. Ob sie auch so einen Krieg möchte glaube ich nicht. Vielleicht sollte man sie noch mal an damals erinnern, wenn sie ständig über die Landwirte. Oder bei uns im Feld meinen, dass sie fällt Wege Ihnen gehören und nicht den Landwirten die dort lang wollen, sie aber mit ihren Hunden dort die ganze Straße einnehmen. Manchmal kommt so vor, dass sie mitten auf der Straße parken, damit sie ihre Hunde frei laufen lassen können. Die wenigsten haben dann Verständnis, dass dort Landwirte mit schweren Maschinen Durch wollen