Bauer Willi
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Bericht aus Brasilien

Daniel Rosenthal bewirtschaftet einen Ackerbau-Betrieb in Parana, Brasilien. Seine Eltern sind in den 1930er Jahren nach Brasilien ausgewandert, Daniel spricht daher sehr gut die deutsche Sprache. Ich kenne ihn von Besuchen bei uns auf dem Hof, zusammen mit brasilianischen Farmern, für die er übersetzt hat.

Ich habe ihn gefragt, wie in Brasilien über den Besuch der beiden deutschen Minister Habeck und Özdemir berichtet wurde.

Hallo Willi! Entschuldige bitte für die späte Antwort….alles sehr kritisch mit dem vielen Regen, den wir gerade hier haben..

Also zu dem Besuch der Ministern: ich meine, ich bin relativ gut informiert und lese die Zeitungen ( Folha de são Paulo + Estado de São Paulo und andere) Kein einziges Wort über den Besuch der deutschen Minister. Ich habe es erfahren durch die Studenten aus Sachsen-Anhalt, die hier gerade zu Besuch sind. Meine Meinung: es ist sehr gut, dass die Minister da waren, um sich zu informieren. Ob sie sich informieren wollten ist eine andere Frage….

Zum Beispiel: wissen die Herren Bescheid, das Brasilien 850.000.000 ha gross ist und davon nur 76.000.000 ha für Getreide benutzt werden?
160.000.000 ha sind Weiden und einige Flächen von diesen Weiden werden in Soja umgewandelt. Kein Wald wird geschlagen um mehr Getreide zu pflanzen. Wir müssen 20- 80 % Wald stehen haben auf unseren Betrieben. Das ist Pflicht.

Wir betreiben Direktsaat auf unseren Feldern,  das heisst keine Bodenbearbeitung und weniger CO2 in der Luft. Der grösste Teil geht einer Fruchtfolge nach, die nachhaltig ist und das heisst verschiedene Gräser nach einer Leguminose zu pflanzen. Auch biologische Produkte werden angewendet,  die Stickstoff in der folgenden Kultur sparen.

Aber ein Besuch von Ministern ist immer gut.

Wie Bauer Willi zu sagen pflegt: „In Dialog treten und nach Lösungen suchen“.

Daniel

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39 Kommentare

      • Smarti sagt

        Oberländer, ist das für einen Deutschen irgendwie ein Problem, wenn die Fahne umgedreht ist ? Was bedeutet das dann ? Herr Oezdemir hat sich ja künstlich aufgeregt.
        Bei unserem Schweizerkreuz passiert ja nichts, wenn man die Fahne dreht. Gefühlt wird die Fahne auch nur benutzt, wenn sich der Schweizer über etwas freut, stolz ist, vielleicht zeigen will, dass er die Schweiz ( im Ausland ) ein wenig vermisst, er aber auch zeigen will, dass er ein Schweizer ist.

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        • oberländer sagt

          International wird eine umgedrehte Fahne teilweise genutzt, um eine Notsituation anzuzeigen, das ist mit einigen Flaggen natürlich wenig sinnvoll.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Özdemirs Intention war und ist die Diskreditierung von Widerstand gegen seine narzisstische Persönlichkeit. Das wiederholte und exponierte Echauffieren ist nur peinlich und zeigt mir, dass der Typ sogar als Kindergärtner unfähig wäre.

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          • oberländer sagt

            Na ja den kleinen Kindern ist er bei uns ja erspart geblieben ,
            war das im Urwald auch so ?

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  1. Rolf Sieling sagt

    In der Realität ist da soviel Gewächshaus-Klima, das gar keine CO2 Einlagerung an Humus stattfinden kann. Soja wächst, weil die sich den Stickstoff aus der Luft holt. Fungizide und Insektizide werden bei dem Klima vermehrt eingesetzt. Direktsaat ist sicherlich zwingend notwendig, weil bei niedrigen Hektarerträgen auch wenig Umsatz da ist. Muss aber die doppelte Fläche bearbeitet werden wie in Deutschland. Welcher Wald auf der Farm ist gemeint? Hartholz oder Eukalyptus in Plantage? Das ganze Preisgefüge ist deutlich niedriger. Der Amarok kostet 30Tsd € und VW nimmt hier das doppelte. Könnte man ja auch mit weiteren Produkten so versuchen, irgendwer verdient immer. Der brasilianische Landarbeiter wahrscheinlich auch nicht.

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  2. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    76 Mio Hektar werden in Brasilien mit Getreide bewirtschaftet, in Gegenüberstellung hierzu die 16 Mio. Hektar hier in Deutschland. In etwa der Faktor fünf.

    Hierzulande hat eine Minimalbodenbearbeitung bis vor 5 Jahren gut funktioniert, Vater Staat hat diese Bewirtschaftungsform mittlerweise komplett ad adsurdum geführt, war wohl einfach zu kostengünstiges Wirtschaften auf unseren Höfen. Das in allen Munden verteufelte Glyphosat macht es heute schlussendlich unmöglich. Ohne den Einsatz exorbitanter Glyphos-Mengen ist auch in Brasilien eine Minimalbodenbearbeitung allerdings unmöglich.

    Insofern, mit welcher Brasilien-Lüge warten hier unsere grünen Leuchttürme (bewusst) auf!?

    Sobald es in Deutschland ein absolutes Anwenderverbot gibt -wir nähern uns diesem Zeitpunkt- werden wir dieses „Gift“ aus Brasilien importieren. Sikkation gehört dort schließlich zu den Standardmaßnahmen.

    Der Schwachmatismus solcher Dikussionen offenbart sich auch in der aktuellen Verbrennerdiskussion:

    In Brasilien ist Alkohol, gewonnen aus Zuckerrohr, schon seit einigen Jahrzehnten ein akzeptierter Regelbrennstoff. Unsere Häuptlinge aus dem Reiche der Kinderbuchautoren, mit Erzieherqualitäten, haben sich eben dieser Thematik hinterfragend in Brasilien wohl bewusst verschlossen. Hatte man Angst, falsche Eindrücke im Gepäck mit nach Hause nehmen zu müssen!?

    Mit oder ohne Habeck und Özdemir, dieses Rad muss die Welt nicht neu erfinden, nur eben die zwei krass grünen Häuptlinge, die Dritte im Bunde besetzt das UBA, machen das Rad erst einmal wieder viereckig. – HIIIILFE!!!

    Eben eine solche Thematik meidet unsere grüne Clique wie der Teufel das Weihwasser, auf die Teller-oder-Tank-Diskussion lassen sie sich erst gar nicht ein, damit es keine Konkurrenz zur ausschließlich sackteuren Nahrungsmittelproduktion hier auf unseren Höfen geben kann; Getreide als Regelbrennstoff, Pflanzenöle für den Tank unterbindet man daher auch systematisch.

    Wir Bauern brauchen dringend Özdemirs Hanf – um eben solche Hinterhältigkeiten irgendwie schlussendlich überstehen zu können…

    Die ersten Wissenschaftler haben übrigens nach immerhin mehr als 5 Jahren endlich „gefressen“, dass wir mit der aktuellen Art und Weise der administrativ diktierten Bodenbearbeitung auf unseren Äckern eine Grundwasserneubildung massiv behindern. Der Herr hat Hirn vom Himmel geworfen, aber leider viel zu wenige getroffen…

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  3. oberländer sagt

    wenn ich Ware habe , die von Zweien gebraucht wird ,
    verkaufe ich die für reale Gegenleistung oder für Ideologie?

  4. Inga sagt

    Dann ist es da ja fast, wie bei uns,
    und wie ist es da mit Genveränderten Pflanzen?
    Bringen die genau so wenig Glyphosat aus, wie wir?

    Ist es in Agentinien anders?

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  5. Smarti sagt

    Herr Özdemir hat gestern auf der Kundgebung in Büsum sinngemäss so gejammert:
    immer, wenn wir ( ich und Habeck ) bei Besuchen in anderen Ländern fragen: mit wem habt Ihr Abkommen gemacht für Landwirtschaftliche Produkte ? Dann sagten die: mit China und Russland. Mit uns wollen die keine Geschäfte machen… deshalb ist es so wichtig, dass wir mit Brasilien Abkommen festmachen.
    Da wird längst nicht mehr gefragt… das ist alternativlos.

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    • Buersfruu sagt

      Stimmt, dann kam er noch mit den Autokraten um die Ecke, dass man mit denen ja keine Geschäfte machen will… Hmm man tut so als sei in diesem Land alles besser ??? und vor allem woher kommen denn wesentliche Bestandteile, die unsere Wirtschaft am Laufen halten und wohin gehen unsere großen Industriebetriebe??? So verlogen und geheuchelt und vor allen sehr arrogant!

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  6. André sagt

    hi @Bauer Willi, vielen Dank für die Veröffentlichung der Antwort von Herrn Rosenthal.
    Daraus könnte man jetzt 2 Dinge ableiten.

    1. die Bedeutsamkeit unserer beiden Grünen Minister in Panama ist etwa so hoch wie der berühmte Sack Reis in China (was mich ehrlichgesagt nicht wirklich wundert…)

    2. So wie Herr Rosenthal das Betreiben der Landwirtschaft dort beschreibt, müsste ja alles super nachhaltig sein, mit Direktsaat, CO2 Reduzierung, Stickstoffreduktion… und vor Allem es wird KEIN Wald geschlagen, um Produktions-/ Weidefläche zu generieren.
    Im Gegenteil besteht die Verpflichtung 20-80% (was ist das für eine Spanne?!?) Wald auf dem eigenen Betrieb stehen zu haben.

    Das klingt echt super!
    Allerdings frage ich mich dabei, wo und an welcher Stelle der Regenwald in Südamerika abgebrannt wird?
    Ist das einfach wo anders, oder ist das Ideologischer Populismus von NGOs, wie z.B. LsV?
    (Ironie aus!…)

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      • Wolfgang Kolbe sagt

        Besuch in Brasilien, beste Propaganda für die grüne religiöse kranke Ideologie. Mehr nicht.

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  7. Reinhard Seevers sagt

    Die Region Parana ganz im Süden des riesigen Landes gehört zu den fruchtbarsten und wohlhabenbensten Regionen des Landes. Ich erkenne jetzt auch nicht wirklich einen Informationsgehalt in seinen Zeilen…..unseren Politikern ging es hingegen ausschließlich um den Halt Brasiliens im Club westlicher Demokratien. Gut Wetter machen, weil die Bösen dieser Welt sich in Brasilien bedienen. Das hat Cem doch gestern ausführlich in Büsum so gerechtfertigt. Mercusor ist der Anker für Wohlstand und Freiheit….und ihr dummen Bauern versteht das nicht, ist uns auch egal….so der Tenor gestern.

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    • Brötchen sagt

      Reinhard an sich ist ja gegen einen Handel mit Südamerika nichts zu sagen.

      Es ginge „nur“ darum, wie kann man die unterschiedlichen Produktionsstandards ausgleichen! Ansonsten würde ich jegliche Kommunikation mit der Bundespolitik abbrechen, ehe das nicht geklärt ist!

      So ähnlich wird das auch mit der Ukraine werden, falls man optimistisch ist und der Krieg beendet sein wird und rel. schnell alles beräumt sein wird ( was eigentlich unmöglich ist).
      Denn die Ukraine kann ja nicht EU Mitglied sein und ausserhalb der Regeln wirtschaften.
      Denke darauf muss die heimische Lw. pochen und kämpfen, das Produktionsstandards offengelegt werden und es Regelungen zum Ausgleich gibt!

      Weil aus fachlicher Sicht kann ja Brasilien einen großen Teil der pflanzlichen Eiweiße übernehmen und wir können das rel. sinnlose Unterfangen mit heimischen Leguminosen etwas flacher halten, bis das einigermaßen wirtschaftlich etabliert ist.

      Die Info ist dann schon interessant das uns Brasilien nicht mit Getreide und damit großen Mengen Fleisch versorgen kann!

      So wie der große „Boom“ aus Polen auch ausgeblieben ist.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Cem hat gestern in Büsum erklärt, dass „wir“ selbstverständlich darauf bestehen, dass die Bedingungen der Produktion in Brasil den europäischen ansprüchen genügen. Das werden Kontolleure und staatliche Stellen in Brasilien sicherstellen müssen….alle glauben an den Weihnachtsmann. Cem lässt keine Diskussionen dazu zu, weil die Demokratien sich Bralsien als Partner gegenüber Russland, der Türkei und China etc. sichern müssen…
        Die nationalen Bauern sind denen völlig EGAL!

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          • Reinhard Seevers sagt

            Wie sagt der Hans immer: Die Bürger wollen billig und nach Malle!
            Wen interessiert das? Wer unterstützt die Forderungen nach Transparenz? Die gibt es nicht einmal innerhalb der EU…..🤢…sonst würde die „Sklavenarbeit“ in Spanien und Italien ja wohl nicht möglich sein.

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            • Brötchen sagt

              niemand……aber ständiges Bohren würde eventuell für andere Argumente liefern….

              weißt Du was in dem Abkommen steht….und wie das im Vergleich wäre?!

              Chile hat eigentlich auch ein Wasserproblem….das ist ein ganz trockenes Land,

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    • Bauer Willi sagt

      @Reinhard Seevers
      Der Informationsgehalt: in Brasilien interessiert sich niemand für das kleine Deutschland mit seinen weltfernen Politikern. Deutschland ist völlig unbedeutend.

      Wenn jemand glaubt, er könnte in diesem riesigen Land von Deutschland aus irgendetwas kontrollieren, glaubt auch das Zitronenfalter…

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      • Reinhard Seevers sagt

        mmmmmhhhm…..nicht so ganz richtig Willi. Die Initiativen zur Rettung der indigenen Volksgruppen ist ganz wild auf Deutsches Geld! Robert und Cem sind bei denen jetzt bekannt und beliebt! Jedenfalls jetzt, da sie sich bei den Häuptlingen vorgestellt haben, als Geldgeber…..nicht allen ist Deutschland egal, nicht allen. 😎

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      • evo.... sagt

        Ev. denken die auch.

        „Die Deutschen meinten schon mal an ihrem Wesen könnte die Welt genesen. Jetzt meinen die das schon wieder!“

        Ich esse keine Soja-Produkte, aber wenn, dann würde ich lieber Gen-Soja aus Brasil nehmen und keinen Bio-Soja.

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  8. Frikadellen piet 44 sagt

    guten Morgen war das jetzt oder ist das El Ninjo mit dem Regen ich habe keine Ahnung hier ist so wenig Regen da zu viel warum das so ist ich weiß nicht

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