Bauer Willi
Kommentare 147

Bei Lidl sehe ich Schwarz…und rot…

Ich war heute Getränke holen und bin aus einem besonderen Interesse beim Lidl reingesprungen. (Gekauft habe ich nichts)  Ich wollte sehen, ob die Verbrauchertäuschung von Montag dort noch zu finden war. Da lag nämlich in der Kühltheke „Minutensteak“ in der Version Bauernhilfe für 3,39 € direkt neben der Variante „Minutensteak“ jetzt 37% billiger für 1,93 € (jeweils 400 g)

Wer nicht vollkommen schwachsinnig ist, wird zu der zweiten Variante greifen.

Bernhard Barkmann hatte auch darüber geschrieben:

https://blogagrar.de/politik/lidl-so-geht-das-nicht/

Nun gut, dieser Produktvergleich war jetzt nicht mehr zu finden. Dafür aber Schweinenackensteaks 500 g für 3,39 € in der Variante „Bauernhilfe“ direkt neben Schweinenackenkotelett 700 g für 2,90

Wer nicht vollkommen schwachsinnig ist, wird zu der zweiten Variante greifen.

Genau das Gleiche 50 cm weiter: Schweine-Geschnetzeltes in der Variante „Bauernhilfe“ 500 g für 3,39 € (warum da Gyros dran steht weiß ich nicht, es war nicht eingelegt) und direkt daneben Schweine-Gulasch 500 g für 2,70 € (von 3,39 ! im Preis gesenkt. Und auch hier:

Wer nicht vollkommen schwachsinnig ist, wird zu der zweiten Variante greifen.

Was mir noch aufgefallen ist, morgens um 9:30

  • dass die Preiskennzeichnung beim einzigen Bio-Huhn irreführend war ( nur kg-Preis)
  • dass beim normalen Hähnchenschenkel nur der Packungspreis 2,89 € = 2,63 € pro kg ausgezeichnet war
  • es zwar ein Preisschild Bio-Hähnchenschenkel (7,36 €/kg) gab, aber in der Truhe morgens um 9:30 Uhr kein einziges Stück lag

 

Was mich das nervt (und andere sicher auch)

Lidl wurde darauf hingewiesen, dass es verlogen ist, das gleiche Minutensteak zu zwei Preisen anzubieten. Daraufhin wurde es abgestellt. Gleichzeitig wurden andere Produkte in gleicher Weise angeboten. Das alles vor dem Hintergrund, dass sich die Lidl (Schwarz-Gruppe)  medial und auch in den Gesprächen mit den Bauern am vergangenen Freitag als die Gutmenschen feiern lässt. Und dass mit der vollkommen falschen Aussage, dass sie (Lidl) jetzt für Schweinefleisch 1 €/kg mehr bezahlen würden. Das tun sie natürlich nicht, sondern nur für ausgesuchte Stücke, die dann – wie oben beschrieben – direkt neben reduzierter Ware platziert werden. Für den Bauern bleiben da zum Schluss nur ein paar Cent übrig. Wenn überhaupt.

In meinen Augen ist diese Vorgehensweise schlicht und einfach verlogen. Mit ehrbarem Kaufmann hat das natürlich nichts zu tun. Und mit Wohltäter der Landwirtschaft schon mal gleich gar nicht.

Übrigens habe ich nichts gegen Angebotsware. Dass Fleisch immer noch verramscht wird ist ja nicht neu. Und dass jetzt möglichst viel Schweinefleisch abverkauft wird, ist im Interesse der Schweinehalter.

Was wird passieren ?

Bei dieser Gegenüberstellung der gleichen Produkte zu zwei unterschiedlichen Preisenwird Lidl in spätestens zwei Wochen erzählen: „Sorry, wir haben versucht, den höheren Preis durchzusetzen, aber es hat nicht geklappt“.

Wer nicht vollkommen schwachsinnig ist, wird zu der billigen Variante greifen.

Und damit wird das, was in der Vereinbarung zwischen LEH und LsV steht, ad absurdum geführt.

Übrigens: ich bin gespannt, wie die Reaktionen sind, wenn am kommenden Wochenende die Prospekte wieder mit Billig-Angeboten locken. Und ob da ein Hinweis auf die Arbeit der Bauern zu finden ist. Denn auch das steht ja in der Vereinbarung…dass man die Arbeit wertschätzt…

 

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147 Kommentare

  1. Elisabeth Ertl sagt

    Hier ein interessantes Interview mit dem österreichischen REWE – Chef. Da kriegt man realistische Einblicke, wie der LEH tickt, und warum selbst gut gemeinte Versuche, den Bauern zu helfen, letztendlich nicht weit kommen: https://www.youtube.com/watch?v=mfzCXvqbFSM&t=2906s

    Und hier ein Online-Supermarkt für hochwertige regionale Produkte: https://schaetzeausoesterreich.at/
    Sicherlich nur etwas für dickere Brieftaschen.
    Aber die ersten Autos wurden von Reichen gefahren, die ersten Computer von Reichen benutzt. Sicherlich – der Vergleich hinkt, weil ja regionale Produkte nicht billiger werden sollen.
    Ich denke so: In den 70er und 80er Jahren gab es diesen breiten wohlhabenden Mittelstand. Und damals konnten auch die Bauern gut leben. Dann hat man versprochen, dass über die Globalisierung alles billiger wird und der Wohlstand noch höher steigen wird. In Wahrheit haben sich die Löhne an die sinkenden Preise angepasst, die Shareholder haben ein wahnwitziges Geschäft gemacht und die Arm-Reich-Schere ging auseinander.
    Warum soll man mit solchen Initiativen den Trend nicht wieder umkehren können? Der Bauer, der hier online gut verdient, hat das Geld, seine Möbel beim regionalen Tischler machen zu lassen, der Tischler kauft – schon allein aus Prestige – seine Schuhe bei Waldviertler – und am Ende gibt es immer mehr gut Verdienende, die sich die Schätze aus Österreich leisten können. Oder so ähnlich.
    Man wird wohl noch träumen dürfen.

  2. Michael sagt

    Was kann man daraus schließen?

    Die Leute, die in Umfragen beteuern, mehr bezahlen zu wollen, wenn es beim Landwirt ankommt, entscheiden sich in der Realität meist anders, ansonsten müsste die reduzierte Ware wie Blei im Regal liegen.

    Das wird ein Riesenproblem für uns, wenn sich die Tierwohlabgabe durchsetzt und es uns nicht gelingt, durchzusetzen, daß keine Ware, die nicht die deutschen Standards erfüllt ins Regal kommt. Unsere Kosten steigen, wir verlieren die Wettbewerbsfähigkeit und gekauft werden ausländische Herkünfte. Warum gibt es noch immer keine Folgenanschätzung für die Pläne der Borchert-Kommission?

    • Paulus sagt

      Ich habe immer noch nicht verstanden warum deutsches Fleisch höhere Anforderungen an das Tierwohl und die Qualität erfüllt als das aus dem Ausland. Das wäre für die Bauern doch mal die erste Stufe der Wissensvermittlung oder Verbraucheraufklärung.
      Jetzt kommt mir bitte nicht mit irgendwelchen mittel- oder südamerikanischen Feedlots daher. Sonst erzähle ich euch mal etwas von deutscher Kälber- Bullen- und Putenmast.
      Ich möchte es auch nicht von Bauer Willi hören, der betreibt eine Mission und wirkt schon deshalb, nun ja, mitunter nicht so ganz glaubwürdig.

      • Bauer Willi sagt

        Aha. Interessant.

        „Ich möchte es auch nicht von Bauer Willi hören, der betreibt eine Mission und wirkt schon deshalb, nun ja, mitunter nicht so ganz glaubwürdig“

        Ich glaube, es wird langsam Zeit in Rente zu gehen….

      • bauerhans sagt

        Paulus,im ausland gibts kein Tierwohl,QS etc. d.h. die haben geringere kosten.
        was jetzt mit kälber-,bullen- oder putenmast sein soll,verstehe ich nicht.
        verbraucher kaufen gut und günstig.

      • Reinhard Seevers sagt

        Nicht ganz falsch deine Frage Paulus….es wird hoch emotional, wenn man die Frage runterbrechen würde auf die Anforderungen in diesem Land. Allein die Diskussion um die Anbindehaltung würde Widersprüche aufdecken, die man dem Verbraucher schwer vermitteln kann. Daran ist in meinen Augen die gesamte nicht ehrlich kommunizierte Situation innerhalb der deutschen Landwirtschaft abzulesen.

      • Ferkelhebamme sagt

        Paulus, ist die Frage ernst gemeint (was diskutieren wir hier eigentlich ständig?) oder willst du nur noch provozieren (was sehr schade wäre)? Ich gebe eine kleine Auswahl an Schlagwörtern: Tierschutznutztierhaltungsverordnung, Tierhaltungshygieneverordnung, Tierarzneimittelgesetz (Antibiotikadatenbank), Futtermittelverordnung, Düngeverordnung, Pflanzenschutzmittelgesetz, Bundesimmisionsschutzgesetz mit TA-Luft, Arbeitsschutzgesetz, Mindestlohn,…, zusätzlich freiwillige Verpflichtungen wie QS, ITW etc.
        Wir haben die höchsten und teuersten Produktionstandards in der EU, vom Nicht-EU-Ausland ganz zu schweigen. Das Problem: ein Schnitzel bleibt ein Schnitzel, du wirst nicht feststellen können, wenn es aus China kommt, wo es bei den Menschenrechten schon scheitert. Da du den mageren Scheiß aber eh nicht isst, dürfte dich das ja nicht jucken. Wo du Spitzenqualität beziehen könntest, die sich optisch und sensorisch von der verpönten Massenware abhebt, weißt du ja 😉

        • Reinhard Seevers sagt

          Ferkelhebamme, die meisten Verordnungen und Gesetze sind Ordnungsrecht und haben eben keine Auswirkungen auf die Qualität des Produktes, sie begrenzen lediglich die Produktionsbedingungen innerhalb der jeweiligen Gesellschaft.

          • Arnold Krämer sagt

            Wir sollten zwischen Prozessqualität und Produktqualität unterscheiden. Was die Ferkelhebamme aufführt, ist überwiegend gamacht worden, um die Prozessqualität zu verbessern, neben Tierschutz auch den Umweltschutz und den Menschenschutz zu verbessern und der (vagen) Hoffnung, damit auch die Produktqualität ein wenig (mehr) anzuheben.
            Es ist ja die Behauptung der Bioschiene, dass man über bestimmte Prozesse auch die Qualität der Erzeugnisse signifikant verbessern könnte. Der Nachweis ist selten gelungen. Den Haupteinfluss auf das Endprodukt hat immer das Ausgangsmaterial im Produktionsprozess, Saatgut, Pflanzgut, „Tiermaterial“.

            Für die Landwirte besonders ärgerlich ist dass die Eigenkontrollsysteme der Wirtschaft (QS, QM, ITW u.a.) nicht reichen, der Staat parallel zusätzlich Konbtroll- und Dokumentationssysteme installiert und die Doppelarbeit überhaupt nichts bringt.

            • Karl Timme sagt

              „parallel zusätzlich Konbtroll- und Dokumentationssysteme installiert und die Doppelarbeit überhaupt nichts bringt. “

              Doch hilft der Papierindustrie und damit dem Holzmarkt. Die Ordnerflut im Büro wächst ins unermeßliche. Und jede Organisation möchte bitte alles zusammen im Überblick bei einer Kontrolle, also alles Kopieren und auf die Ordner verteilen.

          • Ferkelhebamme sagt

            Richtig, das ist unser Dilemma! Optisch und sensorisch kein Unterschied, allerdings betrifft es sehr wohl die Qualität, wenn hier Bio(!)-Nüsse verkauft werden, die (im Ursprungsland erlaubterweise) mit einem Fungizig behandelt wurden, dass hier seit 20 Jahren verboten ist, oder die Melonen aus Spanien. Es ist für den Verbraucher nur nicht erkennbar. Und ob das Schnitzel mit Wachstumsförderern gewachsen ist, sieht und schmeckt man auch nicht. Guten Appetit!

        • Paulus sagt

          Ferkelhebamme, ich möchte mitnichten provozieren und denke wir reden aneinander vorbei.
          Ich versuche es jetzt nur mal an dem Beispiel Rindfleisch festzumachen. In den Wochenprospekten von Rewe über HIT bis zu den Discountern wird südamerikanisches Rindfleisch immer so zwischen 38,50 und 55,50 €/kg angeboten.
          Laut Werbung: Hilton Qualität (???), kein Hormonzusatz, Weiderind, ohne Kraftfutter, 30 bis 45 Tage auf See gereift usw. und die Fotos entsprechen sogar der Wirklichkeit in der Fleischtheke.
          Das sind wohlgemerkt Sonderangebote, angeblich mit bis zu – 30%.
          Ein Rumpsteak vom deutschen Jungbullen habe ich in den Prospekten noch nie gefunden, wo sollte da auch das Rump an dem Steak sein? Insofern können die sowas auch gar nicht erst anbieten. Da gibt es nur deutsches Rindfleisch zu 8,88 €/kg.
          Das es auch anders geht und auch belgisches Rindfleisch zu Höchstpreisen vermarktet werden kann, habe ich in 28 Jahren bewiesen. Das waren keine großrahmigen Fleischrassen sondern im Vergleich erbärmliche Hochlandrinder.
          Es gelang allerdings nur weil wir einen Landwirt mit Sachverstand und einen Top-Metzger als Partner hatten. Nicht zuletzt seien auch befreundete Marketingexperten genannt.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Diese Diskrepanz zwischen Absicht und Handeln – wenn sie nicht durch mangelndes privates Budget erzwungen ist – ist ein typisches Symptom von Sucht. „Abhängigkeit, genannt auch Sucht, bezeichnet das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. “ https://de.wikipedia.org/wiki/Abh%C3%A4ngigkeit_(Medizin)
      Ursachen einer Suchterkrankung:
      Körperliche Gewöhnung.
      Belohnungseffekt & Konditionierung.
      Erbliche Vorbelastung & persönliche Umgebungsfaktoren.
      Soziale Faktoren.
      All das bietet der LEH.
      Behandlung und Therapiemöglichkeiten einer Suchterkrankung:
      Für die meisten Betroffenen ist die absolute Enthaltsamkeit (Abstinenz) das Therapieziel, nur eine sehr kleine Minderheit kommt mit einem kontrollierten Gebrauch zurecht.
      Da ist die Politik gefordert.

      • Reinhard Seevers sagt

        Ich sehe es eher in Verhaltensweisen, die eine kognitive Dissonanz oder gar einen performativen Widerspruch beinhalten, sprich die Werbung aktiviert diese Gefühle mit Dauerbefeuerung und emotionalen Inhalten.
        Die Masse entzieht sich dem noch, weil er mit moralischem Unterton daherkommt, und dass merkt der Kunde. Die Mehrheit lässt sich nicht paternalistisch bevormunden und greift deshalb bei der Kaufentscheidung aus rationalen Gründen zum preiswerten Produkt, vor der Tür aber wird er sich immer anders äußern, um nicht stigmatisiert zu werden oder als „schlecht“ dazustehen.

  3. Ferkelhebamme sagt

    Ein hübsch geschmückter Traktor mit der Botschaft „Fair-arscht!“ macht sich doch bestimmt gut an den Lidl-Filialen
    Besinnliche Weihnachten

  4. Friedrich sagt

    Tom

    Mit der Gier , Hektar- und Tierzahlsucht gebe ich dir recht. Auch , daß unsere Kollegen in ihren Ehremämtern nur auf ihre Vorteile schauen , habe ich zur Genüge erleben müßen. Die jungen Bauern haben das wohl mit der LSV kapiert , daß zusammenhalten und gemeinsam gegen unsere Gegner vorgehen wirtschaftlicher ist. Auch habe ich immer versucht durch Kooperation mit anderen Betrieben wirtschaftliche Vorteile für alle zu erreichen , statt mit immer höheren Pachtpreisen die Kollegen auszustechen. Leider gibt es diese egoistischen und süchtigen Berufskollegen immer noch. Trotzdem sage ich dir , daß nur mit Demos und öffentlicher Aufmerksamkeit eine Trendwende kommen kann.
    Regale leer kaufen , daß geht vielleicht ein- zweimal aber nicht ständig und der LEH macht damit sogar noch dicke Geschäfte. Jetzt vor Weihnachten könnte das sogar klappen , denn die haben ab Montag nicht mehr viel Spielraum für den Nachschub. Diese Leute darf man nicht mit Samthandschuhen anfassen. Die sind knochenhart. Entsprechend müßen wir uns verhalten.

  5. Friedrich sagt

    Tom

    Im Schweinebereich gibt es keine subventionierten Ställe , aber vor gut zwanzig Jahren gab es eine Veredlungsinitiative von der Politik und DBV. Darauf sind viele reingefallen , denn in der Hoffnung mit neuen Ställen ein Einkommen zu erzielen ist richtig schief gegangen. Mit der Auslastung der vorher leeren Schlachthaken sind wir in das Hamsterrad gekommen. Dazu kamen dann noch unter ROT-Grün Anfang 2000 die Sklavenarbeiter im Schlachthof von heute. Man kann also sagen, daß die Politik selbst Probleme schafft , die sie nur schlecht wieder los wird. In den 1980er und 1990er Jahren haben wir im Schweinebereich gute, mittlere und schlechte Jahre gehabt , aber der Ausgleich war immer da. Seit 2000 hatten wir dann nur sehr schlechte und mittlere Jahre , aber keine guten Einkommensjahre mehr. Aus meiner Sicht ist das alles Politikversagen und das hört nicht auf.. Die Tiere , die heute aus den Ställen kommen sind jedenfalls nicht besser geworden , haben aber einen Wust an Papier an den Beinen. Auch das Versagen der Politik und des Kartellamtes haben uns die marktbeherrschenden LEHs erst erschaffen und damit die heutige monopolartige Marktmacht. Immer wieder gab es Ministererlaubnisse zu immer größeren LEH-Fusionen mit dem heutigen Ergebnis. Es gibt aus meiner Sicht nur zwei Wege für ein ausgeglichenes Marktmiteinander zwischen LEH und Bauern. Entweder der LEH geht auf die Bauern zu und bezahlt überlebensfähige Erzeugerpreise oder die LEHs müßen zerschlagen werden , sodaß wieder ein Gleichgewicht unter den Handelspartnern entsteht.

    • Friedrich

      Ich denke diese Gleichgewicht ist eigentlich da, wir Bauern sind nur zu dumm um unsere
      Marktmacht durch zusammenhalt auszuspielen.
      Auch lassen wir uns uns von Politik ( Frau Klöckner) und Bürokratie ( Zertifizierungen und Vorschriften en masse) jeden Tag an der Nase rumführen.
      Ich bleib dabei:
      Das Problem ist in uns selbst.
      Jeder versucht dem anderen noch ein paar ha Land vor der Nase wegzupachten – koste es was es wolle.
      Verzicht wäre angesagt – weniger ist mehr usw., aber leider meinen einige Betriebsleiter sie müssen die Welt alleine ernähren.
      “ Es ist Platz für Jedermann, aber nicht für jedermanns Gier“

      • Reinhard Seevers sagt

        Hans, es gibt noch Bauern, die schimpfen nicht, die jammern kaum, die sind nirgends engagiert, die kümmern sich nicht um politische Diskussionen……und die leben voll und ganz zufrieden, materiell und emotional. So was gibt es auch. 😉

        • Arnold Krämer sagt

          doch, die sind voll engagiert in der Familie und im Betrieb und dann läuft’s finanziell ab einer bestimmten Größe auch teilweise richtig gut.

        • Bauer Willi sagt

          Stimmt. In unserem Dorf haben wir zwei davon. Sind die größten hier. Sind weder im Gemeinderat, nicht in der Feuerwehr, erst recht nicht im Schützenverein. Die kommen auch nicht zu Versammlungen und grüßen im Feld nur selten.

          Bezahlen aber hohe Pachtpreise!

          Es gibt Vollblut-Bauern und Vollgas-Bauern

        • bauerhans sagt

          ja klar gibts auch zufriedene bauern.
          die mehrheit ist aber täglich psychisch und physisch am „kämpfen“, weil ohne ihr hohes pensum ihre zufriedenheit nicht zu erreichen ist.

    • Arnold Krämer sagt

      Friedrich, Sie blenden immer wieder aus, dass nur ein Teil der verarbeiteten Schweine direkt an den LEH gehen. Ein großer Teil wird über die Großküchen, Mensen, Restaurants abgesetzt oder zu hochveredelten Wurstwaren verarbund ein nicht unwesentlicher Teil wird ins EU- oder sonstige Ausland exportiert. Der LEH allein kann das Problem der Landwirte nicht lösen. Und als die Landwirte vor etwa 1 Jahr rund 2 €/kg Schlachtgewicht bekamen, (teilweise nie gekannte Gewinne im WJ 19/20 realisierten), weil die Nachfrage aus Drittländern so außerordentlich groß war, musste der LEH das Niveau auch akzeptieren.
      Wenn, wie Sie richtig bemerken, die Politik und das Beratungsumfeld der Landwirte dafür mitverantwortlich sind, dass die Schlachthaken in D mehr wurden und auch besser ausgelastet wurden (mit dieser Aussage haben Sie auch recht, ich weiß noch zu gut, wie sich ehemalige Beraterkollegen in Oldenburg und Münster die Finger wund geschrieben und den Mund fusselig „gepredigt“ haben), muss auch die Politik dafür sorgen, dass Mastkapazitäten (die zunehmend ja auch mit dänischen und niederländischen Ferkeln betrieben werden) mit Prämien dauerhaft stillgelegt werden, so wie das auch in den Niederlanden längst passsiert ist. Damit ließe sich nicht nur der Angebotsdruck reduzieren, sondern auch die eine oder andere Umweltproblematik beseitigen, wenn eine fachlich begleitende Gesetzgebung erfolgen würde. Offensichtlich aber alles zu anspruchsvoll, politisch nicht gewollt, systemwidrig, was auch immer.

      • Ferkelhebamme sagt

        „muss auch die Politik dafür sorgen, dass Mastkapazitäten (die zunehmend ja auch mit dänischen und niederländischen Ferkeln betrieben werden) mit Prämien dauerhaft stillgelegt werden“
        Dafür sorgt die Flut an gesetzlichen Auflagen, als neuestes die Verschärfung der TA-Luft, die ganz viele Bestands-Anlagen trifft.
        Mit dem Knüppel erschlagen ist günstiger als Prämien zahlen.

        • Arnold Krämer sagt

          „Dafür sorgt die Flut an gesetzlichen Auflagen, als neuestes die Verschärfung der TA-Luft, die ganz viele Bestands-Anlagen trifft.
          Mit dem Knüppel erschlagen ist günstiger als Prämien zahlen“.

          Da muss man mal abwarten, was die Bestandsanlagen angeht. Die zuständigen Landkreise haben meist kein großes Interesse, diese „plattzumachen“, weil sie um die volkswirtschaftlichen Verpflechtungen wissen. Neuanlagen werden allerdings schon stark ausgebremst oder „verunmöglicht“.
          Es geht darum, dass alte Ställe, egal welcher Größenordnung, nicht immer weiterbetrieben werden (zum Schluss für nen Appel und nen Ei ) von Leuten, die Herr über Zigtausende von Stallplätzen sind. Dagagen kann der „normale“, auch etwas größere Landwirt nicht ankonkurrieren, insbesondere wenn ab 2022 eine Gleichstellung bei der Umsatzbesteuerung erfolgt. Und eine Anpassung der Schweineproduktion an die sinkende Nachfrage (2019/20 war „chinabedingt“ eine Ausnahme) ist erforderlich.

          • Reinhard Seevers sagt

            Kapitalkräftige Erzeugergemeinschaften und Investoren bauen bereits seit 2Jahren große Anlagen um, um der TA-Luft zu genügen….
            Dumm läuft es für privilegierte Anlagen unterhalb der Bimsch- Grenze, hier lohnt es häufig einfach nicht, einen Filter einzubauen.

  6. Ferkelhebamme sagt

    Lidl bekommt gerade ein mächtiges Image-Problem! Es geht gerade viral und bei „König“ Kunde kommt es nicht gut an, so vorgeführt zu werden. Lidl manipuliert bewusst seine Kunden, verkauft sie für dumm, um sich selber gut darzustellen. Wahrscheinlich kommt jetzt noch die Entschuldigung, dass die dummen Mitarbeiter die Ware falsch platziert haben, dass würde das gute Mitarbeiter-Verhältnis (wie war das noch mit der Video-Überwachung?) auch noch unterstreichen.
    Erzeuger ruinieren, Kunden für dumm verkaufen, Mitarbeitern mißtrauen mit nur einem Ziel: wie kommt dein Geld in meine Tasche?
    Man kann den drei anderen nur wünschen, es besser zu machen, jetzt besteht die Chance, Lidl die angepissten Kunden abzuziehen.

    Mit wütenden Bauern, die nichts mehr zu verlieren haben, ist nicht zu spaßen.

  7. firedragon sagt

    So, STOP Friedrich!!!
    Ich habe nur Deinen ersten Satz gelesen….

    Ihr wollt ’ne verdammte Lösung …

    Ich hoffe LsV liest mit.

    Ich gebe Euch allen eine kleine Lösung, bringt LIDL in Zugzwang, wie das geht, so verdammt einfach und ihr seht es noch nicht einmal!

    Willi hat einen Blog, so viele andere auch, viele sonst auf Insta und Facebook! Menschenskinder, nutzt den Scheiß !

    Anstatt, wie Willi in LIDL gehen und Bilder machen und aus verkehrten Stolz nichts kaufen …
    Rennt denen die Bude ein und kauft die Produkte, dass die mit Nachlegen nicht nachkommen.
    Wir sind nicht alle Schweinehalter, wir können uns so gegenseitig unterstützen!

    Denkt nicht drüber nach, macht es einfach!!

    • Brötchen sagt

      Drachen Du das ist ne Superidee, denen die Kühltheken leer kaufen 😉

      Hier der Bocholter Landschwein macht da bestimmt auch mit und startet einen Aufruf!

    • Smarti sagt

      Heute gehe ich zum ersten Mal im Lidl einkaufen. Hab schon die Kühltruhe umgeräumt:). Ist eine prima Idee :).

      • firedragon sagt

        Smarti,
        ich habe zwar mit Schweinehaltung schon lange nichts mehr zu tun, ich erlaube mir allerdings, mich in deren Namen bei Dir zu bedanken.

  8. Friedrich sagt

    So , jetzt wissen wir es , daß der LEH nur auf Zeit spielt und uns vorführt. Gute Worte und und ein Gesprächsprotokoll haben es nicht gebracht. Jetzt muß wieder mit den füßen abgestimmt werden , denn in unserem Gemeinwesen geht anscheinend nur das , denn Sachargumente zählen hier nicht. Politik und LEH scheuen schlechte Bilder in den Medien und deshalb müßen wir immer wieder mit den Füßen , sprich Demos , abstimmen. Die merken , ja wollen es garnicht merken, daß hier eine riesige Schieflage vorliegt. Diese Schieflage liegt nicht nur bei uns vor , sondern z.B. auch im Pflegebereich oder Krankenhäusern. Die Politik hat nur auf Wohlfühllage gesetzt , aber immer falsche Entscheidungen getroffen und so nachhaltig unser Gemeinwesen geschädigt. Statt Pflegekräften wurden Gender und sonstige „Brotlose Künste“ erschaffen . Statt Ausbildung in die Defizitbereiche zu steuern , hat man alles planlos laufen lassen mit dem heutigen Ergebnis. Die Poltik und Verwaltung belohnt man mit üppigen Sonderzahlungen für den Coronaeinsatz , obwohl viele monatelang zu Hause waren und die wirklichen Coronaeinsatzkräfte hat man hängen lassen. So wird eine Gruppe von Leuten protegiert , damit die dieses System tragen und keine sozialen Aufstände zulassen. Wenn das so weiter geht , dann wird diese Blase aber platzen. Überhöhte Pensionen gegenüber den Erarbeitern werden dann der Vergangenheit angehören. Diese ungerechte Politik fordert ja regelrecht diesen Aufstand heraus.

  9. Mal ehrlich Kollegen,
    viele von uns haben durch subventionierte Ställe Ihre Produktion stark erhöht.
    Und jetzt wundert man sich, warum die Preise runtergehen?
    Nochmal:
    Der Handel nimmt nur dass, und zu dem Preis, was wir ( die Bauern ) im anbieten!
    Wir selbst sind das Problem, und unsere „Nimmersatt Kollegen“, die diese Preismisere
    erwirken!

    • firedragon sagt

      Tom, wie könnte man denn da eine „Bremse“ in der Denkweise der „Nimmersatten“ einbauen?

          • Rhetorik ( Die Kunst der Rede ) ist nicht so mein Ding.
            Ich denke handeln ist jetzt wichtiger als reden.

            • firedragon sagt

              Ja, -die Kunst der Rede- da hapert es leider bei vielen, auch ich nutze sie nicht so, wie ich sollte…

              Ich höre vielen Landwirten zu, sie sagen was sie wollen oder nicht wollen, im normalen Sprachgebrauch ist das so auch üblich. Aber … es wird gedanklich niemand, wie heißt es so schön, mitgenommen.

              Bestes Beispiel, das jetzige Thema.
              Man saß am Tisch mit dem LEH, es ging um Verbesserung der finanziellen Lage der LW, kurzfristig um die Schweinehaltung bzw. den Fleischmarkt. Es ging NICHT darum, irgendeine Doppelmoral aufzuzeigen. Weder die des Kunden, noch des LEH.

              Wenn der Kunde motiviert werden soll, heimische Schweinefleischerzeugnisse bei LIDL zu kaufen, ist das derzeitige Thema so was von daneben. Aus zwei Gründen: der Kunde wird, durch Vorhaltung seines möglichen, nachvollziehbaren Verhaltens, verprellt. Der zweite Grund, der LEH wird sich nie wieder mit der LW an einen Tisch setzen, weil auch ihm Doppelmoral vorgeschmissen wird. Wäre ich LEH, könnte mich die LW langsam mal kreuzweise.

              Was wäre rhetorisch wesentlich angebrachter gewesen?
              Dem Kunden durch die vielen „Angebote“ zu helfen. Werbung machen ! Hey Verbraucher, bei LIDL könnt ihr was für die deutsche LW tun. Lasst Euch nicht in die Irre führen ! Das Fleisch ist deutlich gekennzeichnet, greift zu und helft dadurch den gebeutelten Landwirten, die mit der derzeitigen Lage ebenfalls zu kämpfen haben.
              (So oder so ähnlich)

              Zum Schluss, ich wollte eigentlich zu dem Thema nichts schreiben, weil es es total in die verkehrte Richtung läuft und ich “ dem Kunden“ niemals Vorhaltungen machen würde, dass versteht aber nur jemand, der täglich mit Kunden zu tun hat.

              • Markus Kempen sagt

                Gute Gedanken. Statt sich im Internett „auszukotzen“ und zu überlegen wenn man als nächstes zum „Ultra Bösen“ ausrufen und zum Ziel von irgendwelchen Blockaden zu machen kann, könnte man doch auch mal einen diesen schön dekorierten Traktoren vor dem Lidl parken und ein „Danke für eure Unterstützung“. Das bringt Lidl vielleicht dazu die Unterstützung nicht nur als PR Gag zu sehen.

                • firedragon sagt

                  Herr Kempen,
                  die, mit Lichterketten geschmückten Traktoren, könnten sogar als Fahrzeug verwendet werden, um selbst einzukaufen 😉

          • Ja genau!
            Vor den Betrieben, die solche “ Sonderangebote“ mitmachen.
            Egal ob LDW Betrieb, Schlachtereien oder Molkereien.

            • Reinhard Seevers sagt

              Geil, Bauern demonstrieren vor landw. Betrieben…das ist der Supergau.
              Wie unterscheidet man denn die Guten von den Schlechten?
              ….wieder nach Gefühl oder? So wie der Kunde nach Gefühl einkauft, oder nach moralischen Maßstäben handeln soll?

              • Warum ist das Quatsch?
                Wenn z.B. ein Gemüsebauer dem LEH einen Kopf Salat
                für 10 ct. anbietet und damit den Preis ruiniert,
                warum sollte man mit diesem “ lieben Kollegen “ nicht
                mal Tacheles reden?
                Ich finde es Quatsch, wenn man vor denen Demonstriert,
                die uns die Produkte die wir Ihnen doch so günstig andienen abnehmen.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Noch haben wir ja das freie Vertragsrecht, und wenn jemand meint, er könne mit dem Preis leben, dann kann kein Gesetz dieses Landes ihm das verbieten. Es sei denn der Maßstab ist plötzlich die Moral! Dann bekommen wir aber ganz andere Probleme…😎

                • firedragon sagt

                  Tom, dann gehe hin und REDE, aber mach Dich nicht lächerlich, in dem Du Dich mit Deinem Traktor vor dessen Hofeinfahrt stellst.

                • Firedragon,
                  was ich damit sagen will ist:
                  Naturlich würde ich mich lächerlich machen, würde ich vor einem Berufskollegen mit dem Traktor auffahren!
                  Aber genauso lächerlich ist es beim LEH vorzufahren!
                  Merkts Du was?

                • Obstbäuerin sagt

                  Tom, die niedrigen Preise im Obst- und Gemüsebereich kommen in der Regel nicht vom Bauern nebenan, sondern vom Bauern aus dem Nachbarland. Von dort, wo billiger produziert werden kann, weil die Löhne oft weniger als die Hälfte betragen. Obst und Gemüse ist handarbeitsintensiv und deshalb wird der Preis durch die Löhne bestimmt. Also Obst aus Bulgarien kann sehr viel billiger produziert werden als hier bei uns.

    • Reinhard Seevers sagt

      Es hängt alles am Geld, nicht an der Erzeugung von Nahrung. Wenn der Palästinenser (ist nur ein Beispiel) genügend Geld hätte, würde er sich auch die Nahrung leisten können, die erzeugt wird. Wenn aber unsere Produkte nicht am Markt platziert werden können, weil wir zu teuer oder weil der Kunde zu wenig Geld hat, dann ist es keine Schuld des Erzeugers. Das System Kapitalismus fordert seinen Tribut.
      In den USA sind inzwischen 50 Millionen Menschen von den Tafeln abhängig, weil sie kein Geld mehr haben…essen müssen sie trotzdem.
      Die ständige Schuldzuweisung an den Erzeuger von Nahrung würde man in der Religion als Blasphemie bezeichnen.
      „Gerechtigkeit erhöht ein Volk“ (Hildegard Hamm Brücher)

      • Herr Seevers,
        es hängt meiner Meinung nach nicht alles am Geld!
        Es hängt vielmehr an der verteilung des Geldes!
        Ein Handy darf locker mal 1000€ kosten, aber Nahrung muss billig sein?
        Der LEH hat auch deutlich zu hohe Aufschläge! Das kann er sich leisten, weil er bei uns Bauern zu billig einkauft!
        Mit einer starken Produktionsreduzierung könnte man den Handel „umerziehen“.

        • Reinhard Seevers sagt

          Man könnte auch gar nichts produzieren, und dennoch würde der Verbraucher (noch) in der Lage sein, seine Nahrung auf dem Weltmarkt zu kaufen. Nur wer über ausreichend Geld verfügt, darf leben….wir diskutieren ein Problem, dass systembedingt ist und durch den Erfolg guter Produktion entsteht. Der globale Handel ist nun einmal Fluch und Segen zugleich. Entweder ist die Gesellschaft, der Staat bereit, die hiesige Landwirtschaft zu stützen, oder sie reduziert sich auf wenige Player….da wird auch keine Kennzeichnung der Produkte helfen, denn die setzt voraus, dass sich der Kunde moralisch verpflichtet sieht, diese zu kaufen….das wird aber nicht geschehen, auch wenn es viele „glauben“ ….

        • Paulus sagt

          @Tom, welcher Bauer kennt denn die Aufschläge des LEH, bzw. hat auch nur annähernd eine Ahnung davon aus wie vielen Positionen sich die Marge zusammensetzt? Man sollte sich mal mit Managern des LEH darüber unterhalten.
          Deutschland gilt europaweit als der schwierigste Markt. Walmart, Delhaize und auch die Briten sind hier grandios gescheitert. Nicht weil die Geschäfte nicht ausreichend frequentiert wurden, sondern weil deren Gewinnerwartungen weit hinter dem angestrebten Ziel zurückblieben.
          Jetzt wage ich noch etwas unpassendes zu sagen. Wenn sich einst eine gewisse Partei dafür rühmte den größten Niedriglohnsektor in Europa geschaffen zu haben, darf man sich über die Resultate nicht wundern.

          Für @Friedrich hätte ich noch etwas. Dieses Gendergedöns ist alles andere als eine brotlose Kunst. Die Genderbeauftragten sind in Verwaltungen, in der Industrie bis hin zu den Verlagen durchaus gefragte und relativ hochbestallte Leute. Ich habe auch mal gedacht aus denen würden bestenfalls Taxifahrer.

    • bauerhans sagt

      Tom,wir bauern produzieren unelastisch unflexibel mit sehr langen abschreibungszeiten.
      angebot und nachfrage sind nicht hauptfaktor für die preisfindung,sondern die marktmacht,der vier grossen im leh,die den verarbeitern sagen,wos langgeht und die erzählen uns,was sie zahlen
      mein kleiner schlachthof hier springt sofort auf hauspreise der grossen an,obwohls nicht nötig wäre.
      der staat greift ein durch verschärfungen,die populistisch begründet sind,er sollte besser seine systemrelevanten bauern schützen.

      • Markus Kempen sagt

        Wenn der Handel alleine die Preise bestimmen könnte, hätten Schweine niemals 2€ gekostet. Wenn es einen lukrativen anderweitigen Absatz für die Erzeugnisse gibt (wenn z.B. China viel importiert) muss der LEH auch das bezahlen was die Erzeuger fordern. Nur ist es die meiste Zeit so, das die Erlöse in dieser anderweitigen Verwertung vorne und hinten nicht reichen. Das nutzt der LEH (schamlos) aus um seine Einkaufspreise auf „ein bisschen über“ Weltmarktpreis zu drücken. Den Erzeugern bleibt kaum was anderes übrig als billig an den LEH zu verkaufen oder noch billiger zu exportieren.

  10. Brötchen sagt

    „Wer nicht vollkommen schwachsinnig ist, wird zu der billigen Variante greifen.“

    Ich wollte nur sagen, das ich zur teureren Variante greifen würde, um zu unterstützen.
    Sowas mache ich oft.
    Wenn dann der zu unterstützende mich quasi beschimpft, weiß nicht ob das klug ist.

    Früher war ich ganz oft im Biomarkt, jetzt kaufe ich da nur noch sehr sehr selten, weil die eben auch bestimmte Leute „Beschimpfen“, gut wenn die mich als Kunden nicht mehr haben wollen, dann eben nicht.
    Der Kunde ist ein scheues Reh!
    Der Autor hat ja wohl irgendwie bei den Verhandlungen mitgewirkt, also weiß er ja was abgesprochen wurde.

    Was ich jetzt gelesen habe, ist das die ganzen Modalitäten noch gar nicht fest stehen.
    Wie das Geld verteilt werden soll usw. lt Wocheninfo ISN

    Lidl macht jetzt Tages- und Weihnachtsgeschäft, kann mir vorstellen, die haben jetzt auch
    noch andere Sorgen. Zumal sonst 30 – 50 % der Leute nicht zu Hause sind und die gehen jetzt auch alle einkaufen. Könnte mir vorstellen, das es da Schwierigkeiten gibt.

    • Brötchen sagt

      Achso letztens war ich in einer regionalen Baumschule und hab da gut gekauft, mit Karte.

      Die Chefin, meinte: oh das ist ne gute Karte, ging sehr schnell.

      Warum erzähle ich das:

      Manchem Kunden sieht man nicht an, ob der kaufkräftig ist und man sollte sich da nicht täuschen.

  11. Elisabeth Ertl sagt

    Christian Bachler: „Wir arbeiten an einer Landwirtschaft, die nach dem Zusammenbruch des derzeitigen Systems funktioniert … Was tu ich, wenn jetzt die Fördergelder wegfallen … wenn wir sagen, Corona war so schlimm für den Steuerzahler, wir müssen die Gelder um 30% kürzen … Ich glaube, dass das derzeitige System sich nicht mehr fundamental verändern lässt. Wir können es probieren. Aber am wildesten verändern können wir es, wenn wir ihm die Energie entziehen. Es mag radikal klingen, aber ich finde, das derzeitige System ist wie ein gordischer Knoten. Den musst du in der Mitte auseinander schlagen. Wenn der Zug an die Klippe fährt, bringt es nichts, im Zug drinnen die Sessel umzustellen.“

    • Thomas Apfel sagt

      Guten Abend Frau Ertl,
      mit welchem SCHWERT wollen sie denn aus welcher Lage heraus die Macht generieren den „Gordischen Knoten“ zu durchschlagen ? Meines Wissens war es ein Schwert und kein Pflugschar (um ein wenig mit den Bildern dewr Friedensbewegung zu spielen).
      Wir sind doch zu allermeist „Lampenputzer“ und nicht „Revoluzzer“ ( bei Erich Mühsam nachzulesen).
      Manchmal sollten wir einfach mal für ne Weile auf den Acker hinausgehen um im frischen Wind den Kopf wieder fei zu bekommen !

      „Ach auf´m Acker gehts mir wirklich gut
      der Wind weht hier fast wie auf hoher See.
      Wenn ich allein durch die Bestände geh,
      macht mir die weite Stille wieder Mut.

      Ich seh mich um, wies dem Getreide geht,
      ob wer dran frisst, was es, was es zu Wachsen braucht.
      Und bin ich ganz ins Pflanzenmeer getaucht,
      bin ich ganz sicher wie es um uns steht.

      Denn was ich ernte hab ich selbst gesät,
      das gute schwere Korn
      wächst nur mit Wasser Fleiß, Geduld und Mist
      Schlag um Schlag und jedes Jahr von vorn.

      Und schieb ich früh den Kühen Futter hin,
      dann freut es mich, wenn sie, wenn sie zufrieden sind
      und sorge mich, was uns die Zukunft bringt,
      wie lang´s noch dauert, bis ich pleite bin.

      Soviel gelernt in 25 Jahrn,
      die hundert Kühe und 200 Hektar Land,
      das gibt man nicht so einfach aus der Hand
      um wieder auf nem andern Kahn zu fahrn.

      Denn was ich ernte hab ich selbst gesät ………

      Zur Beruhigung mal ein par Verse (von Heike Mildner), die für mich fast das Zeug zu einer „Bauernhymne“ haben. Ein bisschen „ostlastig“ (200 Hektar) aber emotional sehr nah an der Wirklichkeit.
      Kommt mal ein bisschen runter, es ist bald Weihnachten !

      • Elisabeth Ertl sagt

        Der Christian geht dann halt zu seinen Kühen auf die Alm und steigt zwischendurch aus einen Gipfel.

    • Reinhard Seevers sagt

      Christian Bachler scheint der neue Andreas Hofer…..nur, dass er allein für eine Minderheit gegen einen Berg anrennt.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Der rennt keineswegs allein.
        Es gibt doch jetzt nur zwei Denkmöglichkeiten:
        Entweder die Konzerne nutzen die Krise, um die gesamte systemrelevante Wirtschaft zu übernehmen und eine Diktatur zu errichten, wie damals im alten Rom.
        Oder es kommt ein „Gorbatschow“, der den Mut hat, den Resetknopf zu drücken, das gegenwärtige Finanzsystem abzuschaffen und das Geld wieder der Realwirtschaft zu unterwerfen, die Kapitalsammelbecken auszutrocknen und die Schuldner zu entlasten. Die 12.000 Spender des Christian Bachler haben bewiesen, dass das Volk reif wäre für Zweiteres. https://www.facebook.com/BergerhofKrakauebene/photos/a.282514758558592/2443783915764988/

        • Reinhard Seevers sagt

          Wird zukünftig sehr schwer, eine sog. Realwirtchaft zu definieren, da die Industriegesellschaft gerade dabei ist sich abzuschaffen…..es wird zukünftig wohl eher mehr mit fiktivem Geld gehandelt werden. Und das gilt ganz besonders für Länder wie Deutschland und Österreich. Die Herstellung von materiellen Gütern steht dann einer immateriellen Dienstleistung gegenüber….
          Nahrung ist da noch ausgenommen, bis zu dem Zeitpunkt, da man aus Energie und Zellenkulturen Nahrung zusammenbruzelt.

          • Brötchen sagt

            „Energie und Zellenkulturen Nahrung zusammenbruzelt.“

            Dafür brauchst Du auch Grundstoffe. Die wieder aus Feldfrüchten gewonnen werden.

            Letztens gerade gelesen…..es werden Zuckerrüben in die Schweiz geliefert, glaube aus SA oder Sachsen.

          • Elisabeth Ertl sagt

            „bis zu dem Zeitpunkt, da man aus Energie und Zellenkulturen Nahrung zusammenbruzelt.“
            Mit welcher Energie? Wir wissen ja noch nicht einmal, wie wir die vielen Elektroautos betreiben wollen, die bis 2030 fahren sollen. Wo doch erneuerbare Energie den Planeten genauso zerstört wie fossile ….
            Da lob ich mir die Viecher des Christian Bachler, die mit eigener Energie auf der Alm herumspazieren, so lange diese Flächen den Bauern nicht von irgendwelchen Superreichen zwecks Eigenjagd abgeknöpft werden.

            • Brötchen sagt

              „Mit welcher Energie? Wir wissen ja noch nicht einmal, wie wir die vielen Elektroautos betreiben wollen, die bis 2030 fahren sollen.“

              Haben wir hier in BB zur Zeit genug, bloss eben nicht zu dem Zeitpunkt, wo sie gebraucht wird.

              Das ist das Problem der ganzen Sache.

            • Reinhard Seevers sagt

              Elisabeth, in der politischen Diskussion https://www.bundestag.de/resource/blob/546674/6c7e1354dd8e7ba622588c1ed1949947/wd-5-009-18-pdf-data.pdf

              ist das Thema bereits angekommen. Diskutiert wird, dass Rindfleisch mehr Wasser verbraucht als invitro-Fleisch, und dass weniger Methan ausgestoßen wird….
              Das reicht heute bereits, um eine Zustimmung auf breiter Basis zu mobilisieren. Rinder, auch auf der Alm sind Klimakiller und Ressourcenverschwender….sagen „die“…nicht ich- um gleich Missverständnisse auszuräumen.

              • Elisabeth Ertl sagt

                Sehen Sie: Christian Bachler sagt etwas anderes und erntet 400.000 Euro. Das will ja der Kunde viel lieber hören: dass er schmackhaftes Rind- und Yakfleisch von der Alm – teuer, daher in Maßen – ruhigen Gewissens essen darf.
                Ich frag mich ja immer, warum einst die riesigen Wildwiederkäuerherden Afrikas das Klima nicht ruiniert haben mit ihrem Methan.

  12. Arnold Krämer sagt

    Vergleichbare Schilder mit Hinweisen auf Preissenkungen hängen auch an anderen Stellen für andere Produkte. Was verstehen wir (Landwirte, Otto Normalverbraucher) eigentlich von der ganz konkreten Preisgestaltung im LEH? Welche Produkte müssen aus Sicht des LEH wie, warum, wann gesondert beworben werden? Welche Rolle spielen Einkaufspreis, Preisgestaltung von Konkurrenten, Mindesthaltbarkeit, Preisniveau anderer Fleischarten, Nachfragetrends, usw. usw.
    Was bedeutet es für die Nachfrage des LEH bei Vion, Tönnies, Westfleisch, Wiesenhof, DMK, Müller Milch u. a., (also indirekt für den Landwirt) wenn deren Erzeugnisse nicht mehr vom Handel mit Sonderangeboten beworben werden dürften?

    • Bauer Willi sagt

      Ich glaube, ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt: Es geht darum, dass sich Lidl als Wohltäter geriert, tatsächlich aber die Produkte, mit denen sie den Landwirten mehr zahlen möchten, doppelt bepreist.

      Das ist ja kein Zufall mehr, wie ich oben beschrieben habe. Es ist einfach nur verlogen und ein Schlag in´s Gesicht der Landwirte, die geglaubt haben, Lidl würde es ernst meinen.

      Sollte man das Verhalten des LEH in Schutz nehmen?

      • Reinhard Seevers sagt

        „….die geglaubt haben, Lidl würde es ernst meinen.“

        Gestern gab es noch Schelte, als ich fragte, ob ihr wirklich an die Aussagen der Verbraucher glauben würdet….beim LIDL wäre Misträumen ja noch angebrachter gewesen….aber nuuu ist man überrascht?

      • Arnold Krämer sagt

        Ich nehme den LEH nicht in Schutz. Ich stelle Fragen und ich vermute, dass die
        Landwirte nicht die richtigen Fragen und Forderungen für ihre betriebliche Existenz stellen.

      • fingerphilosoph sagt

        @ Bauer Willi
        LIDL macht doch nur das, was du forderst, nämlich die Anordnung im Regal, die die sogenannte Doppelmoral des Verbrauchers beweisen soll. Es hat sich in den Diskussionen doch gezeigt, dass eben dieser Beweis dein eigentliches Anliegen ist.

        Warum soll es jetzt auf einmal vollkommen schwachsinnig sein, nicht zu der billigen Variante zu greifen, nachdem du genau das dem Verbraucher die ganze Zeit als Doppelmoral unter die Nase gerieben hast. Ich verstehe die Aufregung nicht.

        • Bauer Willi sagt

          Toll. Ja, Lidl beweist gerade die Doppelmoral des Verbrauchers. Genau das, was ich auch immer kritisiere. Allerdings mit einem Unterschied: Lidl stellt sich dar, als würden sie die Bauern unterstützen, führen aber durch ihr Verhalten (das im Laden keiner bemerkt) die gesamte Argumentation ad absurdum.

          Klar greift der Verbraucher zur billigsten Variante. Schreibe ich ja selbst. Was mich nervt ist die Verlogenheit von Lidl. Jetzt verstanden? Kann es gerne noch mal erläutern…

          • Reinhard Seevers sagt

            Hätte der Bauernverband mit LIDL verhandelt und diesen „Erfolg“ eingefahren, hätten Etliche ihm Naivität vorgeworfen. Nun haben auch andere lernen müssen, wie die „Partner“ der Landwirtschaft ticken…..nennt man Erfahrung.

          • fingerphilosoph sagt

            Die Bauern sind doch gerade so verlogen wie der Verbraucher oder LIDL, wenn sie über die niedrigen Schweinefleischpreise jammern, wobei sie sich regelmäßig auf die Erzeugerpreise, die sie vom LEH erhalten, oder manchmal auch die Ladenpreise wie jetzt in diesem Artikel beziehen. Korrekt wäre es jedoch, die Subventionen, die sie ebenfalls erhalten, auf den Schweinefleisch-Erzeugerpreis pro Kilo umzurechnen und zum Erzeugerpreis hinzuzurechnen. Diese Subventionen zahlt ja auch der Verbraucher und das Schweinefleisch kostet den Gutverdienenden de facto mehr, als er im Laden hinblättert. Natürlich sind diese Subventionen vom LEH wieder eingepreist, denn das Ziel dieser Politik ist ja, dass die Leute mit geringem Einkommen sich nicht allzu arm vorkommen, sondern bisweilen Schweinebraten essen. Es ist dir doch hoffentlich klar, dass die Schweinefleischproduktion ohne diese Subventionspolitik noch drastischer einbrechen würde als jetzt schon, weil die Geringverdiener sich keinen Schweinebraten mehr leisten könnten. Und was wäre dann gewonnen?
            Tu doch nicht ständig so, als wären die Landwirte ein Musterbeispiel an Moral, während alle Anderen verlogen sind.

            • Brötchen sagt

              @Fingerphilosoph die großen Betriebe sind meist gewerblich, die haben kaum Land.

              Die bekommen kaum Subventionen! Deshalb boomt das da ja, weil die eben wirtschaftl. arbeiten müssen.

              Das zukünftige System wird die belohnen, die die besten Anträge schreiben und nicht die, die gut arbeiten!

              • fingerphilosoph sagt

                Die Schweine müssen ja fressen, und das Futter wäre entschieden teurer, gäbe es da die Subventionen auf die Flächen nicht. Gut, man kann das Schweinefutter auch aus Brasilien importieren und dem Verbraucher gleichzeitig Doppelmoral vorwerfen, wenn der sein Steak aus Argentinien kauft.

                Ja, jetzt können wir uns gegenseitig zerfleischen, wer verlogener als der Andere ist, aber das bringt wohl nichts.

                Habt ihr euch schon mal überlegt, dass die jüngere Bevölkerung sowohl wie die Gutverdiener eben gerade diejenigen sind, die hippe Vegankost oder Geflügel statt Schweinefleisch bevorzugen?
                Dass umso weniger Schweinefleisch gegessen wird, je größer der Bevölkerungsanteil wird, denen die Religion Schweinefleisch verbietet?

                Oder dass die Ersten nach 9 Monaten Kurzarbeit nun rechtzeitig zu Weihnachten ihre Kündigungen erhalten und zu rechnen anfangen, was für ein Weihnachtsmenü sie sich noch leisten können? Habt ihr schon mal überlegt, dass es das Pflegepersonal und die Verkäufer/innen an der Kasse glatt in Wut versetzen könnte, wenn sie nun für ihren Schweinebraten doppelt so viel bezahlen müssen, weil sie nun auch noch Bauern retten sollen? Oder auf die ganzen Solo-Selbständigen, die durchs Raster der Corona-Hilfen gefallen sind?

                Leute, ihr habt doch echt ’nen Tunnelblick. Mit solchen Aktionen wie diesem Artikel schießt ihr euch doch sowas ins eigene Knie oder ins Knie der Schweinehalter, dass es kaum zu fassen ist. Ein Trost, dass wenigstens ein oder zwei Bauern hier einen klaren Kopf behalten.

                • Brötchen sagt

                  @FP zum Verständnis

                  Futterpreise werden immer zur Ernte in die Erlöspreise eingepreist. Da hast du als Tierhalter kaum Spielraum.

                  Die Subventionen im Ackerbau spielen nur insofern eine Rolle, indem Gewinne im Pflanzenbau Verluste in der Tierhaltung „quersubventionieren“.

                  Durch die ganzen neuen Entwicklungen (Energiepreise, Pflanzenschutzverbot, Blühstreifen, Greening, Düngereglementierungen usw. wird ja hier ständig diskutiert) wird da aber die Luft auch dünner bis ganz dünn, so dass da nicht mehr viel Spielraum ist.
                  Bleibt nur noch Biogas, wo man zusätzlich Geld mit der Schubkarre rausfahren kann ;).
                  Das würde wieder eher für spezialisierte Tierhaltung sprechen, bleibt nur noch eine gewisse Bindung wegen der Abprodukte, da aber Düngemittel auch im Preisauftrieb sind, besteht da in vieharmen Regionen kein großes Problem.

                  Letzter Abschnitt dito!

                • Reinhard Seevers sagt

                  Zitat: „Die Schweine müssen ja fressen, und das Futter wäre entschieden teurer, gäbe es da die Subventionen auf die Flächen nicht.“

                  Ja neee is klar…jeder kann sich ja selbst überlegen, was er auf der Fläche anbaut…wenn er Getreide für Brot anbaut, dann wird eben Brot subventioniert, oder Bier, oder was auch immer. Es dem Schweinefleisch anzulasten ist reine Polemik.
                  Hier ging es ja ursprünglich um das Ausnutzen der Marktmacht, und deshalb ist natürlich jeder böse, der merkt, dass er verarscht wird. Wie sieht es eigentlich bei Bio aus mit der Spanne? Schon mal jemand recherchiert?

                • Brötchen sagt

                  Reinhard was willste bei Bio wissen?

                  Du hast ja bei Bio einen reinen Vertragsmarkt und du hast in den Kosten viel mehr Spielraum, weil das Erlösniveau wesentlich höher ist.

                  Normalerweise sind die ganzen wichtigen Kostenpositionen eigentlich auch nur Durchlaufposten, Gewinn bleibt der gleiche.
                  Du hast aber vom Potential mehr Möglichkeiten Geld zu verdienen und wenn du viele Tiere hast umso mehr.

                  Aber das wichtigste ist eben der gebundene Vertragsmarkt.

                  In Krisensituationen ist aber das Problem, Du kannst nicht einfach sagen: dann verkauf ich eben konventionell, das ist schubkarrenweise Geld in den Wald fahren. Die Gefahr besteht.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Brötchen, bei Biomilch läuft es doch genauso, wie bei konventioneller oder nicht. Es muss doch eine Marge zwischen LEH und Milchverabeiter geben. Oder wird Biomilch ausschließlich den Verband gehandelt? Ich glaub nicht.

                • Brötchen sagt

                  Bei Milch kenne ich mich nicht so aus.
                  Aber Fleisch recht gut.

                  Im Fleischbereich ist das viel kleinteiliger.

                  Ich weiß aber, das es dort auch Probleme gibt, die Mengen unterzubekommen und das auch mal Sachen konv. verschenkt werden.

                  Die Verbände versuchen das zu bündeln und haben da die Hand drauf und versuchen, das da keiner reinkommt.

                  Das sind so fast vertikale Strukturen mit einer gewissen Bindungspflicht.

                  Die Verbände organisieren auch den Absatz zum LEH und das ganze andere Geschäft.

                  Im Eigeschäft gerade letztens eine Werbung gehört von einem großen Eiererzeuger bei uns, der hat ungefähr so geworben: bei uns bekommen sie alles vom regionalen Freilandei bis zu Bio , wir können das alles in Qualität und Menge liefern.
                  Die haben auch ein riesiges Verpack- und Verteilzentrum und können da entsprechend steuern.

                • Brötchen sagt

                  Achso Reinhard gerade letztens auch eine Werbung von der Lobetaler Molkerei gehört, ganz clevere Idee, da kannst Du einem Kalb einen Namen geben, das musst Du bezahlen und da kannst dann auch mal hinfahren und bekommst Infos usw….

                  Ich sag nur Kundenbindung!

                  Dann gibt es bei uns noch die Gläserne Molkerei in Dürrehofe da war ich schon. Kannst Du auch Führungen buchen usw.

                  Denke die haben ihren eigenen Markt und da bleibt schon einiges hängen. Berlin ist eben sehr aufnahmefähig und da ist genug Kundschaft, zumal über den Käse ist da mehr Musik drinn, was Schubkarren und so betrifft…;)

                  Kannst ja mal die einschlägigen Webseiten Dir ansehen.
                  Stichwort Lobetaler und Gläserne Molkerei

      • Christian Bothe sagt

        Lieber Bauer Willi, ich habe mich ja mehrfach zum LEH skeptisch geäußert und Prof.Spiller hat es „wissenschaftlich“bestätigt. Bedauerlich aber Realität und es wird sich nicht viel ändern. Diese Zeit arbeitet für Lidl und Co….

        • Bauer Willi sagt

          Ich habe lange mit Prof. Spiller telefoniert. Wissenschaftliche Analyse hilft aber niemand, wenn keine Lösungen vorgestellt werden. Und da zieht die Wissenschaft auch blank.

          Offensichtlich haben (fast) alle Kommentatoren schon angesichts der Übermacht des LEH resigniert. Alle, bis auf eine Kommentatorin aus Österreich. Frauen-Power!

          • Christian Bothe sagt

            Zum 1.Absatz habe ich auch keine andere Meinung. Von Resignation würde ich nicht unbedingt reden, aber man sollte die Marktmacht des LEH nicht unterschätzen.Vor allem der Verarbeiter muss mit ins Boot,denn der bietet ja die Erzeugnisse zur Listung an wie alle wissen( habe da eigene Erfahrung).Dort müssen Bauern mit geballter Kraft intervenieren!Neue Wege? Auch da habe ich die Kohrener Molkerei(SA)vor Augen,welche damals von 8 Milchbauern gegründet wurde,um Milchprodukte
            zu realistischen Preisen im Handel platzieren zu können.Leider ging auch das von mir favorisierte Modell
            pleite und wurde an Conzima Food verkauft.

    • Bauer Willi sagt

      Aha, die Einsicht ist also da! Aber keiner unternimmt was, fügt sich gottgegeben in die Verhältnisse, die er nicht gut findet???

      • Brötchen sagt

        Willi, ich bin nicht so geil meine Aktivitäten offen zu legen!
        Die ganze Gemengelage ist viel zu kompliziert, als das man das in ein paar Sätzen erklären kann.

        Bei uns passiert ne Menge, war gerade gestern in einem sehr großen Familienbetrieb und ein anderer baut einen großen Stall neu, der steht in Geschäftsbeziehungen mit so einem bösen großen Landgrabber.

        • Bauer Willi sagt

          @Brötchen
          Das braucht auch niemand. Was mich halt nur immer mehr frustriert, sind die eigenen Berufskollegen. Dass die sich jetzt eben gegenseitig in die Pfanne hauen.

          Ich überlege schon länger, mein Engagement zu beenden. Mal sehen…

          • Brötchen sagt

            @Willi

            Dann mach das doch nicht so kleinteilig!
            Man muss sich nicht jeden Schuh anziehen.

            Man sollte aber auch seine Zielgruppe im Auge haben….

            Ich würde jetzt den Stand nicht aufgeben, bzw. wenn es überhaupt nicht mehr geht, an jemanden weitergeben.

            So eine „Marke Bauer Willi“ aufzubauen ist schon eine Leistung! Und wenn LEH Größen hier mitlesen ist das doch schon Anerkennung!
            Was will man mehr?!
            Allein die Rechte sind schon echtes Geld wert?!

            Bloss dann versetze Dich doch mal in die Lage von Christian usw…!

            Bei uns gibt es keine „richtigen“ Familienbetriebe mehr und Großbetriebe haben auch 50 Leute in Lohn und Brot, weswegen sollen die nun „schlechter „sein, als irgendso ein Almbauer?!

            Etwas mehr Sensibilität , wäre da manchmal schon nicht schlecht!

            • Elisabeth Ertl sagt

              Man kann mich natürlich auch absichtlich falsch verstehen.
              Es geht nur darum, dass man auf 1450 Meter Seehöhe viel früher mit dem Rücken zur Wand steht, als auf 200 Meter, und das entweder zum Aufgeben oder zum Nachdenken nutzen kann.
              Es ging darum, dass etwas, was 1300 Jahre funktioniert hat, plötzlich nichts mehr wert sein sollte. Und das glaubte der nicht.
              Der erklärte den Menschen dieses System, in dem am Ende immer die Bank gewinnt. Das hat den Leuten eingeleuchtet. Dieses System funktioniert völlig unabhängig von Seehöhe und Längengrad! Und dem muss man die Energie entziehen.

              • Brötchen sagt

                Frau Ertl ich verstehe Sie schon!

                Ich halte mich schon zurück!

                Bloss ich hatte fast 30 Jahre Sozialismus in Ton und Bild, jetzt ist Österreich mal dran und ich wünsche Ihnen das von ganzem Herzen!

                Habe die Ehre!

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Sehen Sie, und genau das ist der Irrtum: Dieses System, um das ihr im Osten uns damals zu Recht beneidet habt, das war nicht der Neoliberlismus, der wurde damals – ermutigt vom Zusammenbruch des Kommunismus – erst erfunden. Wir hatten soziale Marktwirtschaft, eine freie Wirtschaft, wo aber die Nationalbank aufs Geld aufgepasst hat. Und kein System hat so vielen Menschen so viel Wohlstand gebracht. Das war damals dann vorbei. Da ging dann die Arm-Reich-Schere auf. Und deshalb überzeigt mich das gegenwärtige System ebenso wenig wie der Kommunismus.

                • Brötchen sagt

                  Jau Frau Ertl, ihre Überheblichkeitsattitüde ist das, was ich so an Ihnen liebe!

                  Glauben sie mir, ich habe viel nachgedacht und ich war auf Friedhöfen wo ganz viele liegen, die dieser Idee hinterher gelaufen sind.
                  Bei uns hat es ganze Landstriche ausradiert.

                  Sicher ist der Globalismus ein Problem, aber wir müssen uns nicht selber schlechter machen als wir sind!

                • Reinhard Seevers sagt

                  Der Neoliberalismus begann bereits mit der Ära Thatcher, Ende der 70er, Anfang der 80er….
                  Der Zusammenbruch ist das Ergebnis des irren Rüstungswettlaufs zwischen USA und UDSSR.

                • Brötchen sagt

                  Frau Ertl!

                  Zufrieden?!

                  Wichtig ist, das man Ziele hat und das man Freiraum für Ziele hat!

                  Und das ist der große Unterschied zwischen vergesellschafteten Produktionsmitteln und privaten.
                  Deshalb spreche ich auch so vehement gegen Tendenzen, die sich das andere herbei sehnen.

                  Je länger ich in dem System hier lebe, umso mehr hänge ich dem amerikanischem System an.
                  Ist nicht perfekt, hat auch viele Verwerfungen, hat eben nur ein riesenpotential in sich zur Selbstregulation und entspricht dem Naturell des Menschen am nächsten.

                  Wer A sagt, muss eben auch B sagen, so ist das nun mal im Leben.

                  Und die Engländer und Amerikaner verteidigen das vehement.

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Brötchen, wann habe ich von vergesellschafteten Produktionsmitteln geschrieben?

                • Brötchen sagt

                  Frau Ertl!

                  Sie durchdenken Ihre Vorschläge eben nicht bis zu Ende und wissen nicht, was das in letztendlicher Konsequenz bedeutet.
                  Bei bestimmten Dingen gibt es eben kein halbschwanger..

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Reinhard Severs, ja jetzt beginne ich zu verstehen, dass ich aus einer sehr speziellen österreichischen Brille schreibe. In Großbritannien hatten die Gewerkschaften tatsächlich viel zu viel Macht angehäuft. In Österreich hat die Sozialpartnerschaft Arbeitgeber/Arbeitnehmer damals aber vorbildlich funktioniert. Das Problem bei uns war, dass Kreisky, dem Schulden völlig egal waren, das Steuergeld dermaßen zum Fenster hinausgeworfen hatte, dass die Staatsschulden Ende der 80er Jahre ein unerträgliches Ausmaß angenommen hatten. Da musste man den Sozialstaat zurückfahren, das war unausweichlich. Dass sich aber ausgerechnet der Sozialist Vranitzky deshalb in den Nadelstreif geworfen und das ganze neue System in den Himmel gehoben hat, das verzeihe ich ihm bis heute nicht.

                • Brötchen sagt

                  oha „dass ich aus einer sehr speziellen österreichischen Brille schreibe“

                  gibt ja doch noch Erkenntnisgewinn.

                  Österreich hat als blockfreies Land in einer gewissen „Nische“ recht gut gelebt, ebenso wie Jugoslawien.
                  Deshalb schreibt man sich gewisse Erfolge als Erfolge der eigenen Arbeit zu, dass muss man erkennen und mit einkalkulieren, dann kommt man zu einem klareren Bild.

                  Der Wind wird rauer werden, wie es ebenso D. treffen wird, das sich Kräfteverhältnisse stark verschieben und verschieben werden.

                • Elisabeth meint:
                  „Dieses System, um das ihr im Osten uns damals zu Recht beneidet habt, das war nicht der Neoliberlismus, der wurde damals – ermutigt vom Zusammenbruch des Kommunismus – erst erfunden. Wir hatten soziale Marktwirtschaft, eine freie Wirtschaft, wo aber die Nationalbank aufs Geld aufgepasst hat. “

                  Elisabeth, also auf mein Geld habe ich immer selbst aufgepasst. Und erfunden wurde der „Neoliberalismus“ – was immer das außer einem politischen Kampfbegriff sein soll- auch nicht. Das ist eine Erfindung von dir, sorry. 😉
                  Ebenso führen irgendwelche Systemdiskussionen völlig in die Irre, es geht um menschliches Verhalten.
                  Vielleicht leichter am Sozialismus zu erkennen: Die Menschen haben nicht so funktioniert wie sich das die „Theorie“ ausgemalt hat. Punkt. Da brauche ich erst gar nicht mit meinem volkswirtschaftlichen Erkenntnissen anrücken und z. B. über Preisbildung unter planwirtschaftlichen Bedingungen dozieren. Das will niemand wissen, wenn die Kloschüssel unter der Hand zu ganz anderen Kursen gehandelt wird.
                  Und für mich macht es wenig Sinn, konkrete Probleme der Bauern in eine Systemdiskussion einzubetten, die eigentlich niemand führen will.
                  Ich habe keine Ahnung von Landwirtschaft in großen Höhen. Und würde mich dazu auch eher nicht äußern. Daher finde ich deine Berichte auch sehr interessant. Aber bitte übertrage das nicht auf Bereiche, die dir vollkommen fremd sind.

              • Reinhard Seevers sagt

                Neee, der hat einfach den Leuten eine Geschichte erzählt, die den Leuten gefällt, mehr nicht.
                Andere Geschichtenerzähler erzählen andere Geschichten und dem glauben andere Leute, Woerle z.B.
                Wieder andere lassen sich nicht von Geschichten beeindrucken und kaufen Dönerfleisch, ganz ohne Geschichte….so ist die Welt. Der eine hat einen moralischen Anspruch, der andere eben nicht. Das heißt aber eben auch, dass die Geschichte nur so lange funktioniert, wie die Zuhörer es mögen und kein anderer kommt und eine ganz neue Geschichte erzählt.

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Da gebe ich ihnen recht: ganz einfach deshalb, weil auf dieser Welt noch nie etwas für immer Bestand hatte. Sie ist bekanntlich in allem vergänglich. Es lebe dennoch die Gegenwart und ihre Möglichkeiten.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Genau Elisabeth. Leider ist die Halbwertzeit guter Ideen heute so kurz, dass man morgen bereits neue Ideen haben muss….und ich stehe nicht so auf „Mode“.

              • Elisabeth Ertl sagt

                Naja, Brötchen,
                wirtschaftlich haben wir sehr wohl zum Westen gehört. In ganz Westeuropa gab es diese demokratische Wippschaukel zwischen Sozialismus und Kapitalismus. Und wenn man das Ende des Kommunismus nicht dazu missbraucht hätte, sich auf der anderen Seite einzuparken, dann wäre der Thatcherismus in GB auch irgendwann wieder vorbei gewesen.
                Aber was mir in Amerika auch besser gefällt: dass man an seiner Leistung bzw. an der Qualität seines Produktes gemessen wird, und dass einem der Weg dorthin nicht wie einem Computer mit dem Programm vorgeschrieben wird. Das war aber bei uns vor 1989 auch viel besser. Da hatte man diesbezüglich viel mehr Freiheit.

              • Elisabeth Ertl sagt

                Richtig, Reinhard Seevers, diese immer schneller wechselnden Moden sind unerträglich. Allerdings: Das grundsätzliche Missbehagen mit dem Wirtschaftssystem und der Applaus für jeden Einzelnen, der es schafft – mit welcher originellen Idee immer – dem System ein Schnippchen zu schlagen, das dauert jetzt schon eine Weile und wird so schnell nicht vergehen.

            • Reinhard Seevers sagt

              Zitat : „Bei uns gibt es keine „richtigen“ Familienbetriebe mehr und Großbetriebe haben auch 50 Leute in Lohn und Brot, weswegen sollen die nun „schlechter „sein, als irgendso ein Almbauer?!“

              In diesem Satz steckt der eigentliche Kern interner landw. Problemlagen!!

          • Elisabeth Ertl sagt

            Willi, das empfehle ich dir unser österreichisches Motto: „Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.“

      • Brötchen sagt

        Was die Verhältnisse betrifft, die hatten wir schonmal,

        der Osten hatte ein autarkes System mit schön hohen Erzeugerpreisen und ist grandios gescheitert..

        Daran habe ich mich gerade erinnert!

        Meines Erachtens sollten wir viel mehr nach den USA und China gucken, wie die bestimmte Dinge angehen und das Musk hier eine Zukunft sieht, macht mich ebenfalls zuversichtlich!

        Nochmal vielen Dank an den Wirtschaftsminister hier in BB und den MP!

        Good Work!

        • Reinhard Seevers sagt

          Ich würde es eher mit Harald Welzer halten und die E-Auto-Produktion als veraltetes Ross bezeichnen, auf das man eigentlich nicht aufsteigen sollte. Die Mobilität müsste grundsätzlich neu gedacht werden , um die Probleme der Zukunft anzugehen. Das E-Auto ändert nichts an der Mobilität, außer den Treibstoff….., ok, das war jetzt OT.

          • Brötchen sagt

            Reinhard, das ist da alles denkbar! Man darf sich nicht „nur“ vom E _ Auto Blenden lassen.

            Bin gerade an der Fabrik vorbei gefahren.

            Der Musk ist schon ein Genie!
            Und wenn der hier eine ZUkunft sieht, was will man mehr!

            Solche Leute sind nicht so dick gesät, die was wagen und Ideen haben und nicht nur rumjammern und rumnölen.

            Der E- Antrieb allein ist es nicht…..da gehört ganz viel mehr dazu und das macht alles Sinn….

            • Christian Bothe sagt

              Mit dem E-Auto, wenn wir schon dieses Thema diskutieren, habe ich so meine Probleme. Für mich ist Musk trotz aller „Erfolge“ irgendwie ein Scharlatan. Die Umweltbilanz von diesen Autos ist ja katastrophal wie wir mittlerweile wissen. Allein die Gewinnung von Lithium, Kobalt bringt hunderte von Farmern in Südamerika um ihre Existenz( Wassermangel). Tausende von Litern Trinkwasser werden vor Ort für diesen Batterieunsinn pro Fahrzeug benötigt, abgesehen von der Entsorgung nach ~8 Jahren der gesamten Batterie, den Reichweiten, Winterbetrieb usf. ist das was Musk in diesem Bereich bastelt keinesfalls die Zukunft. Wir in der LW haben genug Möglichkeiten CO2 konform, wenn es nötig ist Biokraftstoffe, Rapsöl zu produzieren und diesen im Mix mit fossilen Kraftstoffen zu vermarkten. Dazu noch E-Fuels als zukünftiger synthetischer Kraftstoff. Das bedeutet nämlich, das man nicht 100 Jahre Verbrennungsmotor auf den Müll schmeißen muß und tausende von Industriearbeitern entlassen muß. Nebenbei überlegen diese vielleicht, ob sie deutsches Fleisch für die Familie kaufen oder zum Discounter gehen müssen…Einen weiteren Nebeneffekt hat diese Produktion noch, indem Eiweißfuttermittel wie Protigrain und Rapskuchen Importe von Soja aus Übersee mindern können. Jetzt können die grünen Umweltverbesserer im Schlepptau mit Umwelt-Schulze mal rechnen was das für den CO2 -Fußabdruck bedeutet…Falls ich zu weit vom Thema abschweifte, bitte ich um Entschuldigung.

        • Christian Bothe sagt

          Und wieviel ha Wald hat Diplomlandwirt Woitke dafür geopfert, wo doch die ganze Welt vom Abholzen der Wälder warnt, um das Überleben unseres Planeten zu sichern? In diesem Falle (passiert selten, bin da aber voreingenommen, weiß ich) bin ich sogar mal auf seiten der grünen Gegner…

          • Brötchen sagt

            Kiefernholzplantage. Wird woanders nachgepflanzt liegt direkt an der Autobahn.

            Lass es 100 ha sein.

            Natürlich kann an auch einiges kritisieren, ich finde es gut, das er was sagt!

            Muss man nicht mögen! Ich sehe da jedenfalls
            Potenzial, in seiner Steuerung s- und Regelungstechnik.

            Seine Raketen funktionieren jedenfalls und die ersten teslas sind 1 Mio km gelaufen, mit zweitem Motor und Batterie… Ist erstmal schon was vorzuweisen.

            Ich weiss er verdient da wohl nur mit den CO2 Zertifikaten Geld.

            Jedenfalls ein Grossprojekt, was richtig Arbeitsplätze bringt und was funktionieren könnte, ob man nun e Autos mag oder nicht. Ich finde die auch unpraktisch.

          • Paulus sagt

            Dieser sogenannte Wald ist doch nichts anderes als eine elende Plantage für die Spanplattenindustrie, schön nach Manier alter preußischer Förster gepflanzt. Genau dort wird das Holz auch landen, alternativ bekommt Bauer Willi seine Pellets aus der brandenburgischen Pampa um hier die Gegend voll zu stänkern. Ist ungefähr genauso bescheuert als würde man diese elenden und mit Herbiziden, Insektiziden und Fungiziden zu Tode gespritzten sauerländischen Weihnachtsbaumplantagen als Wald bezeichnen.

            • Reinhard Seevers sagt

              Genau, nur Wälder, die von Paulus zertifiziert und abgenommen sind, gelten als Wälder…..die Finnen würden von ihm komplett gebasht….deutsche Eiche sticht nordische Kiefer! ✊

            • Bauer Willi sagt

              @Paulus
              Mit was stänkerst Du denn die Gegend voll? Mit russischem Gas? Arabischem Erdöl?

              „Meine“ Pellets sind aus Sägemehl und Sägespänen. Abfall aus teutschem Holz…

              Von wegen stänkern…. 🙂

      • Reinhard Seevers sagt

        Ich finde, hier ist eine gute Debatte im Gange, die alles offenlegt….
        Aber wenn schon die Wissenschaft keine adäquate Lösung parat hält, dann ist der Vorwurf an die Diskutanten, sie würden nicht an Lösungen arbeiten verfehlt finde ich. Schließlich haben wir ein wirklich komplexes Problem, das mit Emotionen, Moral und Kapital verknüpft ist.
        Ich finde die Diskussion jedenfalls hilfreich. 👍

  13. Ruediger Schulz sagt

    Und wenn man sich dann noch die China Praktiken aus dem Kanal von Cristian Lohmeyer bzw. des SWR (https://youtu.be/nL_78p6kljg) anschaut könnte ich eigentlich gleich losfahren und die Zentralläger wieder dichtsetzen
    Sorry sonst nicht meine Art, aber wir werden als Verbraucher und Landwirt nur noch verarscht .

    • Reinhard Seevers sagt

      Der Handel bringt es mit sich, dass China z.B. Tomatenmark exportiert, so wie Deutschland Schweinefleisch exportiert…..wer ist der schlimmere Finger in dem Spiel?

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