Bauer Willi
Kommentare 23

Bauernproteste – und nun?

Der Bayrische Rundfunk hat einige Monate nach den Bauernprotesten nachgehört, was die Politik daraus gemacht hat. Das Ergebnis ist mehr als ernüchternd.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/ernuechternde-bilanz-was-haben-die-bauernproteste-gebracht,UJWoOfW

Bauernpräsident Rukwied hat beim Bauerntag im Juni 2024 für den Herbst und Winter wieder Demonstrationen angekündigt, wenn die Politik nicht reagiert.

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23 Kommentare

      • Ertl Elisabeth sagt

        Der neueste Stans:
        https://burgenland.orf.at/stories/3269000/
        Zwei der Bestbieter haben sich schon geoutet: Einer ist ein Hotelier, der sich eine Hobbylandwirtschaft aufbauen möchte. Einer ist ein junger Imker, der sich freut, auf diese Weise überhaupt erst zu landwirtschaftlichem Grund zu kommen. Er will ein Rotwildgehege bauen.
        Solche Leute sind für den Bischof der Maßstab, nach dem sich die professionellen Landwirte richten sollen.
        Die Bauern wollen mit der Diözese reden und die Sache erklären. Die Diözese ist überhaupt nicht bereit, mit Bauern zu sprechen und zieht sie Sache einfach durch.

        • Smarti sagt

          Frau Ertl, solche Dinge geschehen schon lange, es interessiert nicht, ob die Landwirte diese Mondpreise erwirtschaften können oder nicht. Eben Pech gehabt. Wir hatten mal das Fernsehen auf dem Hof. Ein Schweizer hatte von einem aufgebenden Landwirt die ganzen Flächen übernommen, darunter auch ein Stück, das wir in Pacht hatten. Die Sache kochte so richtig hoch, weil viele Landwirte sich dagegen wehren, dass fast jede neue Verpachtung in Schweizer Hände geht. Mein Mann hat dann ganz locker geantwortet, wenn der abgebende Landwirte ( ein ehemaliger Arbeitskollege ) sein “Lebenswerk” lieber in die Hände von fremden Investoren geben will als in die Hände seiner Nachbarn, mit denen er ja weiterhin zusammenlebt, das sagt es zwar etwas über ihn aus – aber es ist seine Sache. Es wurde nie gesendet. Die wollten einen krawalligen Bauern in der Tagesschau.
          Unsere Pachtpreise sind inzwischen so hoch, dass es sich eigentlich besser rechnen würde, das Heu einfach von weit her zu zukaufen anstatt noch mit teueren Maschinen zeitintensiv herzustellen. Das Problem sind aber bei (Bio)Heu Giftpflanzen darin wie JKK und Herbstzeitlose.
          Es ist gut, dass man über solche Machenschaften wie in der Kirche spricht – aber ändern wird man sie nicht, so lange Geld das Mass der Dinge ist. Und das wird noch schlimmer, der Verteilungskampf fängt ja gerade erst an.
          Das Gute daran ist, dass man wenigstens darüber redet, die Bauern lernen sich dagegen zu wehren.

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  1. Frikadellen piet 45 sagt

    moin oder besser Normalzeit ich bin wirklich gespannt wann da mal was passiert ich vermute mehr oder weniger wird ganz ganz wenig passieren also wird es neue Proteste geben aber was sie bringen dann die nächste Frage vielleicht muss der bauernpräsident meine Tacheles reden mit dem Kanzler und die Minister

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  2. Ludwig sagt

    Die Bauernproteste haben etwas gebracht und der Politik richtig die Ängste in den Kopf getrieben , daß man mit dem “Kampf gegen Rechts” versucht hat , daß ganze zu verdrängen , weil man Angst hatte , daß daraus ein kompletter Bürgeraufstand wurde. Hat ja erst einmal geklappt , aber das Dankeschschön haben die Bürger der Politik bei der Europawahl ausgedrückt. Da bisher keine Politikänderung eingetreten ist werden die drei ostdeutschen Wahlen im Herbst jetzt das ganze mit dem Rauswurf der Ampel bestätigen. Ändern und Rücktreten wird man in Berlin aber nicht , sondern auf den warmen Geldtöpfen sitzen bleiben bis zum “Bitteren Ende” , denn danach wird bei vielen ungelernten Ampelpolitikern die Arbeitslosigkeit drohen , also durchhalten. Bis zum nächsten Jahr wird uns so eine Pleitewelle der Unternehmen und viele Arbeitslose ins Haus stehen , denn diese Leute werden nichts daran ändern , weil sie es nicht wollen und nicht können . — Wir Bauern müßen weiter zur DEMO fahren und unsere Anliegen deutlich machen, denn es wird der Tag in naher Zeit kommen , an dem die Bevölkerung mit uns zur DEMO gegen diese “Linksgrünen Versager” aufstehen wird. Überall bei der Masse der Bevölkerung wird das Geld knapp und die Angst um die Arbeitsplätze bricht sich Bahn , sodaß wir ab November mit den DEMOS Zuspruch erwarten können. Bei den Wahlen im Herbst nächsten Jahres wird man dann nicht mehr um unsere Forderungen nach der Regierungsbildung herum kommen. Bis dahin müßen wir den Druck dann aufrecht halten.

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  3. Smarti sagt

    Erinnert Ihr Euch noch an die romantischen Zettelchen in der Schule ?
    Liebe …. , ich will mit Dir gehen.
    Liebst Du mich ? Ja nein (bitte ankreuzen), Dein …..

    Das als Vorlage für eine Umfrage

    Lieber …… gerne würde ich als Landwirt ein Teil Deiner Nahrung bereit stellen
    bist Du damit einverstanden ? Ja nein

    Lieber Obstliebhaber….. gerne würde ich als …. und so weiter

    Lieber Veganer, lieber Vegetarier
    Dir ist schon bewusst, dass ein Tier, dessen Haltung nicht bezahlt wird durch den Verkauf von Fleisch, Milch oder anderen Produkten erst gar nicht mehr geboren wird ?

    Ja, ich bin für ein Zucht- und Haltungsverbot von allen Tieren in Deutschland

    Nein, ich bin für 5 x D und unterstütze eine regionale, tiergerechte Haltung von Nutz- und Haustieren in Deutschland.

    Importen von bestimmten Lebensmitteln stimme ich zu

    Banane ja nein
    Käse ….

    Diese Umfrage, weit verbteitet, wäre als Denkanstoss zu sehen, ob die Bevölkerung überhaupt noch checkt, dass Landwirtschaft mit Tierhaltung in Deutschland überlebenswichtig ist – und trotzdem mit aller Gewalt abgewickelt wird.
    Ist ein Brot dasselbe wie ein Mercedesstern ?

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  4. Kemetbauer sagt

    Dass die Politik unsere Interessenvertreter, im Nachgang zu den Demos, hinter die Fichten geführt hat, dürfte mittlerweile jedem Landwirt bewusst geworden sein. Nutzlos waren die Demos trotzdem nicht! Mit der Aussage – “Demos bringen nichts”- wollten vor allem viele Passive ihre Enthaltung rechtfertigen.
    Die Sympathie weiter Kreise der Bevölkerung dürfte bei neuen Demos sehr viel kleiner ausfallen. Zu sehr haben die Aussagen einiger Politiker, bezüglich Förderungen für die Landwirtschaft, das Meinungsbild von einer “gierigen” Landwirtschaft in der Bevölkerung geprägt. Mit den bekannten, bisher erfolglos agiert habenden Köpfen, sollten wir keine Wiederauflage starten.

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    • Smarti sagt

      Kemetbauer, das könnte sein, weil jeder nur noch für sich selber sorgt, je grösser die Sorgen um Arbeitstelle, Gesundheit und Wohlstand werden. Die Haut wird ja dann immer dünner und ein Stau wird dann als persönlicher Angriff gewertet.
      Warum darum kämpfen, dass die Kinder auch noch eine Zukunft auf dem Hof haben ?
      Warum nicht sagen, dass wir so nicht weiter arbeiten können und werden ?
      Die Politik und die Verbraucher gehen davon aus, dass die Landwirte nur jammer für mehr Geld… doch nicht alle sind Ruckwied !
      Auf den Demos soll Klartext geredet werden:
      Wenn das und das Gesetz nicht zurück genommen wird, dann wird es zuerst leer in den Ställen und danach in den Regalen. Warum nicht den LEH mit einbinden und mal eine Woche den Laden schliessen ?

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    • Frank sagt

      “Zu sehr haben die Aussagen einiger Politiker, bezüglich Förderungen für die Landwirtschaft, das Meinungsbild von einer “gierigen” Landwirtschaft in der Bevölkerung geprägt”

      Das ist natürlich etwas schwierig zu korrigieren, weil es ja im Grund eben doch um Geld ging und man mit den Demos aufhörte, nachdem bestimmte Belastungen (also Geldeinbußen) vom Tisch kamen.
      Aber da muss man durch und mit sauberen Zahlen Klartext reden, andere Gruppen streiten, streiken und demonstrieren ja auch für ihr Geld und haben keine Probleme, wenn die Zahlen kommuniziert werden. Natürlich ist es schwierig, mit Beispielbetrieben zu arbeiten statt einfache Tariftabellen zu zeigen.
      Aber wer da, warum auch immer, mauert oder meint, das geht ja keinen was an, der tut sich nichts Gutes und kann gegen die gemachte Meinung gar nichts ausrichten.
      Genau dieser Input fehlt, in Foren oder auf youtube sind ja fast ausschließlich Beschwerden über die Zustände, Erregung und Geschimpfe unterwegs, verständlich und oft richtig, aber das bringt am Ende wenig. Das Forum hier ist da übrigens keine große Ausnahme vom Normalzustand in “Neuland”.

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  5. Reinhard Seevers sagt

    Wir haben doch alle schon während der Proteste vorhergesagt, dass sich nichts ändern werde…..was soll denn nun die Konsequenz sein?
    Ich glaube es kann nur die kommende Bundestagswahl etwas ändern….bis dahin muss die Branche die Fehlleistungen der derzeitigen Regierung im medialen Dauerfeuer publik machen, denke ich.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Mediales Dauerfeuer, aus allen nur erdenklichen Rohren – auch meine TO-DO-Liste an alle! – Die Betonung liegt auf “ALLE”!!!

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  6. Frank sagt

    Ist die Erwartung, dass die Politik nach dem Ende der Proteste aus diesen etws macht, nicht etwas weltfremd. Bestenfalls wird das, was zur Beendigung der Proteste vereinbart wurde, umgesetzt. Und danach geht die Politik üblicherweise daran, das was sie ohnehin wollte, nun eben auf anderem Wegen oder etwas später trotzdem umzusetzen.

    Ich war bei den letzten Bauernprotesten am Straßenrand dabei, um die zu unterstützen.
    Wenn jetzt ein Typ Rukwied Proteste aufruft, werde ich da sicher nicht erscheinen, das hat was mit Glaubwürdigkeit der Handelnden zu tun.

    Und hier noch einen fürs Wochenende: Die CO2-Steuer wird nun auch auf Holz&Co. geplant. Da wird es wohl bald Meldepflichten geben, wenn jemand dem eigenen Wald Holz entnimmt. Und natürlich bekommt die CO2-Steuer nicht der Waldbesitzer für sein Geschäft damit, den Wald/das Holz zu “produzieren”, das Geld steht “natürlich” dem Staat zu.
    https://www.welt.de/wirtschaft/article252928592/Holz-ploetzlich-klimaschaedlich-Bundesregierung-plant-CO2-Abgabe.html

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    • Smarti sagt

      Frank, danke dass sie bei den Protesten mit dabei waren, es ist so wichtig, dass die Landwirte spüren, dass sie nicht isoliert werden vom Rest der Bevölkerung. Denn dies ist es, was jedenfalls ich empfinde, was “die” anstreben. Bei den Demonstrationen habe ich einen Zusammenhalt der Menschen untereinander erfahren dürfen, das war wirklich schön. Und wie viel das schlussendlich gebracht hat ? Hoffnung ! Mehr habe ich auch nicht erwartet.

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  7. Arnold Krämer sagt

    Cem Özdemir war agrarpolitischer Lehrling. Er hat aber relativ schnell mitbekommen, dass es im Agrarsektor nur so wimmelt vor Zielkonflikten auf allen Ebenen. Alle Ansätze, die wenigen nationalen Spielräume zur Gestaltung (neudeutsch Transformation) des Sektors zu nutzen, schaffen nur neue Probleme, Widerstände, Widersprüche. Als politischer Selbstoptimierer, der MP in Stuttgart werden möchte, kann er daran aber nicht interessiert sein. Also hält er die Füße still. Das Agrarproblem lässt sich ohnehin nur lösen über eine Reset-Taste, die in Brüssel zu drücken wäre.

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    • Peter sagt

      In Brüssel drückt niemand was, da sind die viel zu träge. Dieser Laden gehört aufgelöst.

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    • Smarti sagt

      Herr Krämer, so tragisch es ist, aber ich warte nur darauf, dass Deutschland abschmiert und Brüssel mitnimmt. Die EU war gut, um Konflikte in Europa zu verhindern, das spreche ich nicht ab. Aber die vielen “kleinen Kriege” gegen die Landwirte und gegen alle, die arbeiten und Steuern zahlen sind ja auch Kriege. Spalten, Ängste schüren, das Leben schwer machen mit Wolf und Bürokratie. Und immer wieder neue Lügen verbreiten und alte Lügen aufwärmen, Gelder anbieten, die aber nicht abgerufen werden können weil die Ämter sich untereinander nicht abstimmen können und deshalb z.B. Sauenhaltung quasi verboten wird. Das ist auch ein Krieg und der fordert Existenzen, Ehen und nicht selten auch Menschenleben.
      Demonstrieren für die schönen Bilder und den Zusammenhalt, aufklären wo es nur geht und so wenig Steuern bezahlen wie möglich ( jeder Euro zählt, damit Deutschland und damit Brüssel pleite wird. Und das Wichtigste, sich das Leben trotzdem schön machen 😉 – das wäre so mein Rezept für die nächste Zeit.

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Ich glaube nicht, dass ohne EU irgendetwas besser wird. Dann übernehmen andere, und die sind noch viel brutaler: z.B. wie hier im Burgenland, wo ein katholischer Bischof, Mitglied einer absolutistischen Monarchie, aus Geldgier Bauern ruiniert.
        https://www.krone.at/3487475
        Was die Diözese “andere Bauern” nennt, das sind Spekulanten.
        Nein, das Problem ist nicht die EU, sondern der Neoliberalismus, gekennzeichnet damit, dass Geld wichtiger ist als alles, was es repräsentieren sollte. Wer nicht gemäß der Tugend “Geiz ist geil” handelt, muss sich schämen.
        Früher war es genau umgekehrt, und das war viel besser.

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