Medien
Kommentare 27

Aussagen zum Pressekodex

Frau Krauß ist Journalistin und hat Aussagen zum Pressekodex beim rheinischen Landfrauentag in Kempen gemacht. Vielen Dank für die Ehrlichkeit.

Bekenntnisse einer Journalistin

Frau Krauß ist Journalistin und hat Aussagen zum Pressekodex beim rheinischen Landfrauentag in Kempen gemacht. Vielen Dank für die Ehrlichkeit.

Posted by Bauer Willi on Freitag, 18. März 2016

(Aufrufe 429 gesamt, 1 heute)

27 Kommentare

  1. Schweinebauer Piet sagt

    Moin, auf Zeitungen und TV verlassen ist glaub ich der falsche Weg, interessierte Mitbürger auf den Hof einladen.

    1
    • Sabine sagt

      Ja, ich denke, dass ist der richtige Weg. Hol Leute auf deinen Hof, die sich ihre zukünftigen Jäger-Schnitzel interessieren. Erzähl ihnen warum Du deine Tiere so großziehst und nicht anders. Erzähl ihnen z.B. auch, dass es verschiedene Stohqualitäten gibt, und dass Stoh ein echtes Gesundheitsrisiko sein kann, nicht nur für die Tiere. Wer nicht wie ich, dass auf die harte Tour bei seinen Hobbytieren gelernt hat, weiß das einfach nicht. Dank TV-Klassikern wie „Im Reich der wilden Tiere“, wissen wir wie Impalas und Löwen leben, wie aber ein Schwein, ein Rind oder ein Huhn lebt, wissen wir einfach nicht. Vielleicht brauchen die deutschen Bauern einen Jimmy Doherty, der uns das Privatleben unserer Nutztiere erklärt.

      1
      • Schweinebauer Piet sagt

        Wir hatten schon einige Mitbürger im Stall, war sehr interessant. Sie wünschen sich mehr Platz für die Mast schweine, sber kaufen ja selbst das billigste.

        1
        • Sabine sagt

          Du denkst da an die Leute, die bei den Brüdern Albrecht oder den Schwarzens einkaufen gehen und ein Kilo Schweinefleisch keine 5 Euro ausgeben wollen. Es gibt aber auch Leute, die ohne mit der Wimper zu zucken für ein Kilo Nacken über 70 Euro hinlegen und sich noch über das „Schnäppchen“ freuen. Da zwischen gibt es alle Preisklassen von Kunden.
          Die Frage ist, welchen Kunden will Du haben. Dem, der dir die 7o Euro zahlt, muss man halt einen kompletten Lebenslauf des Schweins mit Abstammungsurkunde und Mast(Speise)plan auf Büttenpapier vorlegen. Der will, Schweine im Bällebad oder im Eichenwald sehen und Dir, dem Schlachter und dem Metzger die Hand schütteln und wissen wie deine Hofkatze heißt. Da Du eh jeden Handgriff im Betrieb inzwischen dokumentieren musst, nicht so wahnsinnig viel mehr arbeit, wie Du eh schon hast. Nur an so einen Kunden muss man dran kommen.
          Und da sehe ich dann das eigentliche Problem, An die kommt man nur mit völlig schamloser Eigenwerbung. Daher sind viele, die in der Landwirtschaft die Sahne abschöpfen, keine Landwirte, sondern entweder hart trainierte oder geborene Vertriebler.
          Als Kunde stell ich mir ja die Frage, warum soll ich Piet’s Schwein kaufen, warum nicht das, was bei den Albrechts in der Truhe liegt.
          Überlasst den Kampf um die fünfte Nachkommastelle beim Verkaufspreis doch denen, die damit Millionäre geworden sind und sucht mit deinen Kollegen eine Nische, wo ihr Geld machen könnt. Klein anfangen vielleicht nen Metzger oder nen Koch mit ins Boot holen und gucken, was geht auf Wochenmärkten oder im Hofverkauf, als Abo oder für private Einkaufsgemeinschaften auch Spezialvertriebe wie Albers, Bos Foods, Don Carne ansprechen. Wenn ihr den Discountern hinterherrennt, machen die Euch platt, das ist nämlich deren Geschäftsmodell.

          • bauerhans sagt

            sabine,das,was du beschreibst,ist eine lebensaufgabe!
            ich habe hier schon einige kommen und gehen sehen,die eine direktvermarktung aufzubauen versucht hatten und doch letztlich gescheitert waren:
            einmal wegen der wahnsinnig vielen arbeit,die doch dazu führte,dass fachleute angeworben wurden,um die arbeit letzlich zu leisten,nur kosteten die fachleute soviel,dass wieder der umsatz erhöht werden musste,um kostendeckend zu arbeiten.
            ausserdem musste ständig jemand werbung machen,um die qualität der produkte immer wieder heraus zu stellen.
            irgendwann sind die leute dann vom bank- oder steuerberater aufmerksam gemacht worden,dass die wirtschaftlichkeit des betriebes auf dem spiel steht oder hatten so lange gemacht bis nix mehr ging.

            • Sabine sagt

              Ich weiß, dass das sau schwer ist. Daher auch erstmal klein anfangen. Hast Du Gaststätten, die du belieferst?

            • bauerhans sagt

              ich hatte früher den ortsmetzger wöchentlich mit schweinen beliefert,den metzgerladen gibts schon lange nicht mehr,heute liefere ich an einen kleinen schlachthof.
              noch liefere ich rüben an die zuckerfabrik,aber das rechnet sich für mich ab 2017 nicht mehr.
              ich hatte mich vor jahren einer betriebsgemeinschaft angeschlossen,die arbeiten für mich erledigen,die werden sicherlich einmal den betrieb mit bewirtschaften.

            • Sabine sagt

              Kein Steinbruchmanager, Schmied, Einzelhändler oder Versicherungsfuzzi steht morgens auf und hat Kundschaft. Alle müssen sich Ihren Kunden suchen gehen. Ja, das ist teuer und geht jedem auf die Nerven. Auch den Kunden.

      • Gepard sagt

        Der Alltag auf einem großen Hof ist selten spannend. Und würden sich die Filmemacher alleine auf die Tiere und ihr Leben konzentrieren, würde das den Zuschauern vor Augen führen, wie erbärmlich deren Leben oft ist. Man kann sich natürlich auf die schönen Situationen auf der Weide beschränken, doch das tun echte Tierdokus nicht. Da wird kompromisslos das Fressen und Gefressenwerden abgelichtet. Der Unterschied ist nur, dass die Opfer in der Wildnis aus ihrem weitgehend selbstbestimmten Leben gerissen werden und auf dem Hof alles auf den Tod ausgerichtet ist. Alles dient letztlich dem möglichst kosteneffizienten Tod und selbst wenn sich ein Hof das Tierwohl auf die Fahne geschrieben hat, hat sich das der Wirtschaftlichkeit unterzuordnen, sodass das Wohl eben nur ein weiterer Nutzenfaktor wie Gesundheit oder leckeres Endprodukt ist. Das ist natürlich sehr vereinfacht dargestellt und mit viel Wertung meinerseits verwoben.

        Ich fand es sehr ernüchternd, als ich einen Bio-Geflügelhof sah, bei dem hunderte von Tieren zwar viel Auslauf hatten aber die Flächen aufgrund der schieren Tierzahl total karg gescharrt waren. Dass mir dann noch erzählt wurde, dass für Hühner so große Gruppen immer auch Stress bedeuten, weil sie gar nicht so viele Mithühner auseinanderhalten können, ließ meine Bio-Illusion dann vollends platzen. Wirklich artgerecht wäre Kleingruppen bis maximal 12 Hühner mit je einem Hahn, hieß es, doch das sei nicht wirtschaftlich.

  2. Sabine sagt

    Ich finde, man darf weder dem Verbraucher noch den Journalisten zum Vorwurf machen, dass sie Menschen sind. Und Menschen lassen sich von Werbung, bunten Bildchen und emotionalen Texten halt sehr viel schneller einwickeln als von Fakten überzeugen. Meine tiefe Verneigung vor allen aktiven Werbern und Vertrieblern an dieser Stelle. Wenn Orgas wie PETA die besseren Kampagnen entwerfen und gezielt Multiplikatoren z.B. Journalisten angehen, machen die halt werbetechnisch gesehen das Richtige. Wenn ein Food-Multi trotz dieser Kampagnen und dem so beeinflussten Gefühlsgedusel der Verbraucher es schafft, im Lebensmittelbereich ein Fertigprodukt aus Fleisch zu platzieren, das einen hohen Anteil an Fett und künstlichen Aromen hat und trotzdem eher nach ollem Pizzakarton schmeckt, macht der auch werbetechnisch was richtig. Hat man sich erstmal damit abgefunden, dass man ein Pinguin mit einer unüberschaubaren Menge an Kühlschränken ist, wird das Leben im Allgemeinen und Entscheidungen an für oder gegen etwas nicht einfacher, aber sehr viel amüsanter und faktenorientierter.

  3. Friedrich sagt

    Ja, die Medien machen Meinung. Wenn über 80% der Medienmacher „Grüne+ Linke“ sind,
    kann bei den Parteien auch nichts anderes herauskommen als dem Mainstream zu folgen,
    als nach links zu triften. Damit wurde die Gruppe der Nichtwähler immer größer. Die
    Wahlbeteiligung sank also. Trotzdem feierten die Parteien ihren tollen Sieg. Das Hamburger
    Abendblatt hat einen Tag vor den Landtagswahlen in einem Artikel genau das vorhergesagt,
    was nach dem Wahltag ablief. Alle sind Sieger. Der eigentliche Sieger , die Protestpartei ,die AFD, wurde erst garnicht erwähnt. So macht man das. Was nicht past wird nicht
    erwähnt. So wird eben alles beliebiger in unserer Demokratie. Auch die „Öffentlich
    Rechtlichen Sender“ haben ihren Auftrag vergessen. Statt sachlich zu informieren,
    tritt man teilweise einseitig und Oberlehrerhaft auf. Auch die Entscheidungen der
    Gerichte folgen dem Trend. Aus Sicht der Landwirtschaft entsteht so eine Umwelt-
    und Tierschutzdiktatur. Müssen sich das die hart arbeitenden Leute gefallen lassen ?
    Hier geht es um Stadt gegen Land ! Träume gegen Realität !

    • Stephan Becker sagt

      @Friedrich

      Wenn über 80% der Medienmacher „Grüne+ Linke“ sind, kann bei den Parteien auch nichts anderes herauskommen als dem Mainstream zu folgen,
      als nach links zu triften.

      Wenn das so wäre, würde dies doch z.B. bedeuten, dass die Mehrheit der Medienmacher, weil sie in Richtung Sozialismus tendieren, jeweils positiv über Russland schreiben oder reden würden. Ist dies aber so? Wird Russland in unseren Medien überwiegend positiv dargestellt?

      Ich würde sagen das Gegenteil ist der Fall. Wie die nachfolgenden Beispiele beweisen – ich sage nur Annexion der Krim:

      Ukraine-Konflikt: ARD-Programmbeirat bestätigt Publikumskritik
      Malte Daniljuk 18.09.2014
      Der Programmbeirat der ARD kritisierte auf seiner Sitzung im Juni 2014 die Berichterstattung der größten öffentlichen Medienanstalt über den Ukraine-Konflikt. Die ausgestrahlten Inhalte hätten teilweise den „Eindruck der Voreingenommenheit erweckt“ und seien „tendenziell gegen Russland und die russischen Positionen“ gerichtet, heißt es im Resümee aus dem Protokoll (PDF) des neunköpfigen Gremiums, das Telepolis vorliegt.

      http://www.heise.de/tp/artikel/42/42784/1.html

      Aber auch beim ZDF hat es Kritik an der einseitigen Berichterstattung gegenüber Russland gegeben:

      Eklat im ZDF-Fernsehrat wegen Ukraine-Bericht
      26.09.2014, 05:00 Uhr
      exklusivDas ZDF berichtet über die Ost-Ukraine, zeigt Kämpfer mit Hakenkreuz und SS-Rune am Stahlhelm. Kritische Nachfragen im Fernsehrat bügelt Chefredakteur Frey ab. Die Linkspartei lässt den Vorgang nicht auf sich beruhen.

      handelsblatt.com/politik/deutschland/chefredakteur-in-der-kritik-eklat-im-zdf-fernsehrat-wegen-ukraine-bericht/10755886.html

      In dem folgenden Artikel der Nachdenkseiten wird beschrieben wie nah einige deutsche Journalisten zu Organisation der NATO oder der USA stehen:

      NachDenkSeiten – Die kritische Website
      Titel: Die US-nah organisierte Gleichschaltung wichtiger Leitmedien (Teil II zur Putin- Rede, Ukraine, etc.)
      Datum: 21. März 2014
      Uwe Krüger hat beobachtet und beschreibt, dass sich Journalisten in verschiedenen Zirkeln mit den Mächtigen treffen, und sich dieses Eingebundensein in ihren journalistischen Werken niederschlägt. Wörtlich: „Am auffälligsten war der Befund, dass vier leitende Journalisten der „Süddeutschen Zeitung“ (Kornelius), der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Frankenberger), der „Welt“ (Stürmer) und der „Zeit“ (Joffe) stark in US- und NATO-affinen Strukturen eingebunden sind.“ Das deckt sich mit den Beobachtungen vieler unserer Leserinnen und Leser. Allerdings beobachten wir das Phänomen der Anlehnung und gleich Richtung bei einer Reihe anderer Journalistinnen und Journalisten.

      nachdenkseiten.de/?p=21155

      Das Gleiche hier im Interview mit Uwe Krüger, dem Autor des Buches „Meinungsmacht“:

      Journalismusforschung:“Ganz auf Linie mit den Eliten“
      Marcus Klöckner 11.02.2013

      heise.de/tp/artikel/38/38515/1.html

      • Stadtmensch sagt

        Ich weiß auch nicht, warum die Leute überal „linke Politik“ wittern. Seit Schröder Kanzler wurde haben wir doch nur Umverteilung von unten nach oben erlebt:
        Vermögenssteuer wird nicht mehr erhoben, Kapitalertragssteuer wurde von ca.35 auf 25% abgesenkt, Körperschaftssteuer von 45 auf 15%, Spitzensteuersatz von 56 auf 42% abgesenkt, die Erbschaftssteuer ist für Reiche leicht zu umgehen. Im Gegenzug wurde das Renteneintrittsalter angehoben und die Mehrwertsteuer. Wir haben prima Daumenschrauben für die ach so faulen Minderleister (Hartz4). Staatseigentum wird verscherbelt als wenn kein morgen gäbe…
        Der Urnenpöbel wird zu Recht langsam flau, aber in seinem Zorn wählt er nicht etwa original linke Politik sondern die AfD:
        http://www.rationalgalerie.de/home/afd-die-mogelpackung.html
        Dummes Volk regiert sich leicht. Wenn wir wissen wollen, wie unsere politische Landschaft in 15 bis 20 Jahren aussieht, brauchen wir nur über den großen Teich zu schauen.

    • Josef sagt

      80 % der Medienmacher sind also „Grüne + Linke“ . Würden sie tatsächlich die öffentliche Meinung manipulieren, was ihnen von einigen Landwirten immer wieder vorgeworfen wird, dann wundert es mich, dass nicht auch etwa 80 % Grüne und Linke wählen.
      Immer dieses Gejammere, dass sich die ganze Welt gegen die Bauern verschworen hat. Wirklich bauernfeindlich sind alle, die Strukturwandel und weltweiten Wettbewerb als einzige Lösung propagieren.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Ob 80 % der Medienmacher „Grüne + Linke“ sind, kann ich nicht beurteilen, Tatsache ist, dass die Medien einseitig über die Landwirtschaft berichtet haben und noch berichten. Ehrlicherweise muss man sagen, dass es sich etwas gebessert hat.

        Ein Beispiel aus den 80ziger Jahren:
        Nach der Regulierung des Oberrheines wurden auch die Nebenflüsse kanalisiert.
        Durch die Regulierung wurden auch landwirtschaftliche Flächen gewonnen, die an deutsche Flüchtlinge verteilt wurden.

        Um 1975 verging keine Woche wo nicht ein Bericht, oder ein Leserbrief in der Tagespresse erschien, die Täter hatte man schnell ausgemacht, es war die Landwirtschaft, die war angeblich für den Ausbau verantwortlich.

        Doch dann kam im Mai 1978 der große Regen, der halb Mittelbaden unter Wasser setzte.

        Als einigen Artikelschreibern das Wasser durch die Haustüre lief, kam der große Umschwung, seit diesem Ereignis sind die Hochwasserdämme alle zu nieder.

        Den zweiten Absatz können sie sich an den Hut schmieren, immer das selbe geleiere.

    • Gepard sagt

      Ja. Medien machen Meinungen, denn dazu sind sie da. Sie sollen den uninformierten Bürgern helfen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Dass die Auswahl der dazu nötigen Informationen die Meinung beeinflusst ist eine schauderliche Erkenntnis, aber auch eine unausweichliche. Die Frage ist nur, wie stark da eine bewusste Beeinflussung hintersteckt. Ich denke, viel weniger, als manche glauben.

      Wer (über Sprache) kommuniziert, kann leider nicht objektiv informieren. Jedes gewählte Wort ist schon ein Entscheidung darüber, welche Worte alle nicht verwendet wurden. Es ist unmöglich überhaupt irgendwas neutral zu formulieren, weil der Verstand – im Unterschied zum Unterbewusstsein – nun mal so gestrickt ist, Informationen in Schubladen einzusortieren. Meist ist es eine Entweder-Oder-Entscheidung auf Basis eine Vereinfachung und Abwägung.

      Versuche doch mal jemand ganz neutral zu schreiben, dass ein Glas Wasser zu 50 % mit Wasser gefüllt ist. Das Wort „Füllen“ ist schon mit Wertung belegt, für viele mit einer positiven. Ich hätte auch vorschlagen können, zu schreiben, dass ein Glas Wasser zu 50 % mit Luft gefüllt ist. Viele verbinden mit Luft in einem Gefäß, das zu was anderem gedacht ist als Luft aufzunehmen, etwas negatives. Vielleicht nicht direkt Mogelpackung, aber zumindest subtil in diese Richtung, als würde vom eigentlichen Inhalt was fehlen.

      Die neutralste Formulierung, die mir einfällt, wäre, dass das Glas zu 50 % mit Luft und zu 50 % mit Wasser gefüllt sei. Das ist faktisch korrekt, suggeriert aber ein zu 100 % volles Glas. Und dem würden dann viele rational widersprechen. Aber Suggestion findet ja im Unterbewusstsein statt. Man kann sie verstehen und damit umgehen lernen, abschalten aber nicht.

      Natürlich kann man den Medienmachern Meinungsmache unterstellen, doch die Leser können die Verantwortung für ihre eigene Wahrnehmung und ihr Verstehen nicht vollständig an Dritte delegieren. Keine Schreiber oder Sprecher der Welt kann so formulieren, dass alle es identisch und wie gemeint verstehen.

      • Stadtmensch sagt

        Hallo Gepard,
        danke! Du scheinst einer von den wenigen zu sein, die sich noch mit letzten Kräften gegen die Sprachverhunzung wehren. 😉
        Entweder ist es Zeitdruck oder Faulheit, die einen dazu verleiten, seine Gedanken einfach so in Zeichenketten aneinander zu reihen. Wahrscheinlich ist es Faulheit.
        Was die bewusste Beeinflussung angeht, scheint es schon so zu sein, dass wir immer das gut finden, was unsere eigene Meinung bestätigt. Oder anders ausgedrückt: wenn ich z.B. einen Artikel in einem wirtschaftsliberalen Blatt lese, dann bin ich schon mal ziemlich vorgespannt und lege jedes gelesene Wort auf die Goldwaage, wohingegen ich bei der Lektüre meiner subalternen VT-Blogs viel unvoreingenommener bin. Die veröffentlichte Meinung in den Leitmedien scheint mir zunehmend ein außenpolitisches Instrumentarium zu sein. Das heißt, da steht drin was z.B. Erdogans Berater über die Ansichten des gemeinen deutschen Medienkonsumenten wissen sollen. Die Boulevardpresse steht hierbei für die „Ansichten“ des niederen Volkes und die ZEIT für die „Ansichten“ des saturierten Intellektuellen, die WELT ist für die, die sich schämen gleich die BILD zu lesen. SPON ist schon längst nicht mehr das „Sturmgeschütz der Demokratie“ sehr gut getarnte PR fürs große Geld und Wohlstandschauvinismus und auf Clicks optimiert…
        Nein, ums selber Denken kommt man leider nicht herum.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert