Bauer Willi
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Alte Sorten, neue Sorten…Fragen an einen Experten

Herr Longin, wir sind uns bisher nur bei Twitter begegnet. Dort haben wir uns schon mal über die Qualitätsparameter von Backweizen gestritten.

Wir haben nicht gestritten, etwas diskutiert, es ist ja auch ein Thema, welches sehr komplex ist und leider auch oft zu ungunsten der Landwirte entlang der Wertschöpfungskette gehandelt wird.

Vor ein paar Tagen haben wir miteinander telefoniert. Da Sie vermutlich nicht allen Lesern bekannt sind, können Sie sich bitte kurz vorstellen?

Ich habe an der Universität Hohenheim Agrarbiologie mit der Vertiefung auf Biotechnologie und Pflanzenzüchtung studiert und darauf in einem deutsch-chinesischen Graduiertenkolleg der Universität Hohenheim und der China Agricultural University in Peking über optimierte Zuchtverfahren bei Mais promoviert. Nach einer kurzen Post-Doc und Elternzeit war ich 1,5 Jahre Maiszüchter für Limagrain Europe in Frankreich und Spanien. Seit 2010 leite ich die Geschicke der Arbeitsgruppe Weizen an der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim. 2016 wurde ich habilitiert für das Fach Pflanzenzüchtung an der Universität Hohenheim und bekam 2019 den Titel „außerplanmäßiger Professor“ verliehen. Neben klassischer Forschungsarbeiten rund um den Anbau und die Verarbeitung von Einkorn, Emmer, Dinkel, Durum und Weizen züchte ich aktiv mit meinem Team Sorten in diesen Arten. So stammen aktuell die allermeisten angebauten Sorten in Dinkel, Emmer und Einkorn aus unserer Arbeit. Zudem halte ich regelmäßig Vorträge an anderen Universitäten, nationalen und internationalen Tagungen aber auch für Praktiker bei Feldtagen, Müllertagungen sowie Backakademien und engagiere mich ehrenamtlich in einigen Fachgremien.

 

In der Gesellschaft ist man oft der Meinung, dass die „alten“ Sorten besser sind als die heutigen „modernen“ Sorten. Was ist da dran?

Nichts! Im Gegenteil, alte Sorten in einer Art haben immer irgendwelche Probleme, die sie nicht mehr anbauwürdig macht. Beispiel Weizen, Sorten müssen hier einen sehr hohen und stabilen Ertrag möglichst unabhängig der Wetterbedingungen liefern bei möglichst wenig Input von Düngung und Pflanzenschutz. Und dann noch die vom Getreidehandel und Mühlen geforderten Qualitätseigenschaften erfüllen, über die man ja auch streiten kann. So bearbeiten wir Weizenzüchter zw. 20-30 Merkmalen parallel und in allen Merkmalen müssen die Sorten besser als andere Sorten sein, sonst werden diese berechtigt nicht angebaut. Durch die kontinuierliche Züchtungsarbeit wird der Ertrag gesteigert bei reduziertem Input, was Sicherung der Ernährung und Nachhaltigkeit parallel verbessert.

 

Wie sieht es mit der Gesundheit aus bei alten Sorten versus modernen?

Hier gilt, dass alte Sorten eben angepasst sind für Anbaubedingungen, als diese gezüchtet wurden. Von Corona kennen wir ja, dass sich Krankheitserreger ständig ändern und das ist auch der Fall im Pflanzenbereich. Somit werden alte Resistenzen gebrochen und will man diese alten Sorten anbauen, benötigt man deutlich mehr Pflanzenschutzmittel. Deswegen arbeiten wir Pflanzenzüchter sehr intensiv an der Resistenzzüchtung gegenüber allen Krankheiten, die eine Art aktuell und in naher Zukunft bedrohen.

 

Und wie sieht es bei alternativen (alten) Arten wie Dinkel oder Emmer aus?

Hier gilt das Gleiche: moderne Sorten, die angepasst an die heutigen Bedingungen sind, ermöglichen höhere Erträge, sicherer Erträge, die z.B. bei Starkregen stehen bleiben im Feld, und benötigen weniger Pflanzenschutz. Dinkel ist per se im Feld nicht gesünder als Weizen, es gibt hier auch große Unterschiede in den Sorten und Emmer ist beispielsweise sehr anfällig gegen die neuen Gelbrostrassen

Sind die alternativen Arten gesünder für die menschliche Ernährung?

Als erstes möchte ich hier eine Lanze für den Weizen brechen. Weizenvollkornbrot ist ein sehr nachhaltiges Lebensmittel, welches sehr viel wichtige Inhaltsstoffe enthält und wird nicht umsonst von allen seriösen Ernährungsorganisationen als fester Bestandteil einer gesunden Ernährung empfohlen. Er liefert neben Kohlenhydraten und Protein nämlich noch sehr wichtige Mineral- und Ballaststoffe, von denen wir deutlich zu wenig essen.

Dinkel ist von den Inhaltsstoffen dem Weizen sehr ähnlich, Emmer und vor allem Einkorn haben noch etwas mehr von den wichtigen Mineralstoffen. Allerdings haben diese alternativen Arten auch deutlich weniger Ertrag pro Hektar und müssen nach der Ernte noch entspelzt werden. Es sind meiner Meinung nach deswegen spannende Alternativen für gewisse Märkte und sehr leckere Produkte und auch Grenzlagen des Ackerbaus, aber sicher nicht als Sicherung der Welternährung geeignet.

A propos Inhaltsstoffe: die Sorten innerhalb einer Art unterscheiden sich erheblich in den Inhaltsstoffen, und auch abhängig von Anbauverfahren und Düngung. Ich fände es daher klasse, wenn wir in Zukunft nicht nur über technofunktionelle Qualitäten reden, also wie lange ein Apfel dunkel kühl gelagert werden kann oder ob eine Weizensorte 20ml mehr Backvolumen liefert, sondern wirklich über Inhaltsstoffe reden und versuchen, dies im Sinne einer gesunden Ernährung entlang von Wertschöpfungsketten umzusetzen. Ich weiß, dass erfordert viele Umstellungen, aber was bei der Tierernährung z.T. schon gelingt sollte doch auch für uns Menschen möglich sein?

 

Wie viel Menschen leiden wirklich unter Weizenunverträglichkeiten?

1% der Bevölkerung haben eine Zöliakie, reagieren also auf das Gluten und müssen ihr Leben lang auf Gluten verzichten, das heißt auch kein Dinkel, Kamut, Emmer oder Roggen essen. 0.1 % haben eine klassische Allergie gegen Weizen und müssen neben Weizen vermutlich auch Dinkel, Emmer, Einkorn meiden. Die Weizensensitivität haben angeblich 0-5% der Menschen, aber genaue Ursachen, Auslöser kennt man nicht und kommt auch eher durch Ausschlusstherapie auf das Krankheitsbild. Das heißt für die allermeisten Menschen gilt: Weizen und seine Verwandten sind wichtig für eine gesunde Ernährung, insbesondere wenn wir Vollkorn essen.

 

Ich habe bei der BLE eine Liste der vom Aussterben bedrohten Sorten gefunden. Das Papier hat über 200 Seiten und es werden dort Sorten aufgeführt, die mein Großvater und Vater ausgesät haben. Es ist doch logisch, dass die alten Sorten heute nicht mehr angebaut werden. Warum also eine solche Liste?

Das kann ich nicht beantworten, mir erschließt sich der Sinn auch nicht. Klar weiß ich, dass es sehr wichtig ist, alte Sorten innerhalb angebauter Arten in Genbanken zu erhalten, um immer wieder die Möglichkeit in der Züchtung zu haben, in dieser Vielzahl nach evtl. in der Zukunft neuen Merkmalen zu schauen. Das nennt man dann Prebreeding und auch dafür eignet sich nur ein minimaler Bruchteil dieser alten Sorten. Auch gibt es Bemühungen, diesen Sortenerhalt im kleineren Rahmen außerhalb von Genbanken zu machen. Aber dann zu postulieren, durch den Anbau der Sorten aus dieser roten Liste bewahre man diese vor dem Aussterben untergräbt meiner Meinung nach die Bedeutung der roten Liste der gefährdeten Arten, in der Arten stehen, wo wirklich nur noch wenige Exemplare je Art existieren.

 

Eine fachliche Frage: Wie erhalten Sie altes genetisches Material? Sie arbeiten ja auch mit Einkorn und Emmer, worin besteht der Wert dieser Arbeiten?

Für die Etablierung alternativer Kulturarten geht man ganz grob so vor: man versucht diverses Sortenmaterial zu erhalten, idealerweise aktuell angebautes Sortenmaterial aus anderen Gegenden der Welt, weil dieses ja für die aktuellen Bedingungen dort züchterisch bearbeitet wird. Wenn es so was nicht hat, besorgt man sich als Züchter alles Genbankmaterial was man bekommen kann, vermehrt die wenigen Gramm, die man dort bekommt, für mehrere Jahre, und macht dann umfangreiche Anbauversuche über mehrere Orte und Jahre. Dann sieht man schnell das Potential und die Probleme und kann im besten Fall, die wenigste schlechte Sorte direkt nutzen für den größer flächigen Anbau. Meistens ist das Material aber nicht angepasst (weil woanders klimatisch andere Bedingungen herrschen oder weil >50 Jahre alt) und so muss so schnell wie möglich durch Züchtung die größten Nachteile behoben werden, um die Wettbewerbsfähigkeit entlang der Wertschöpfungskette zu stärken.

Die Etablierung alternativer Arten ermöglicht im Anbau und dem Konsum mehr Diversität, muss sich aber für alle entlang der Wertschöpfungskette rechnen und ist somit wirklich kein Selbstläufer. Persönlich finde ich Einkorn & Emmer wunderschön im Feld mit spannenden Inhaltsstoffen und einmaligen Produktmöglichkeiten, aber eben mit geringerem Ertrag im Feld und mehr Arbeit für Müller und Bäcker. Somit spannende Exoten für hochpreisige Nischenmärkte, die zum Beispiel händeringend von kleineren Landwirten, handwerklichen Mühlen und Bäckern gesucht werden.

 

Was macht Züchtung und ist dies eine moderne Sache?

Züchtung passiert schon seit dem wir Menschen Ackerbauern sind, die besten Ähren, Kartoffeln etc wurde immer wieder als Saatgut genommen, die weniger guten gegessen. Das nennt man Massenselektion. Natürlich können wir mit allem Wissen und Labortechnischen Möglichkeiten heute viel genauer und effizienter vorgehen als vor 10.000 Jahren. Aber die Prinzipien sind die gleichen. Man kreuzt zwei Sorten, die sich in gewünschten Merkmalen ergänzen, also zum Beispiel eine Ertragreiche aber im Feld kranke Sorte mit einer sehr gesunden Sorte, die evtl. etwas ertragsschwächer ist. Und produziert sehr viele Nachkommen, die man dann mühsam in vielen Generationen im Feld vermehrt und immer genauer testet in der Hoffnung eine einzige neue Sorte zu finden, die hohen Ertrag mit hoher Resistenz verbindet. Da die Effizienz der Züchtung sehr stark von der nutzbaren Diversität innerhalb einer Art abhängt, achten wir Züchter peinlich genau darauf, eine möglichst breite genetische Basis in unseren Zuchtprogrammen zu erhalten. Allerdings müssen wir aus jedem Kreuzungszyklus auch Sorten herausbekommen, die die immensen Kosten, wir reden ca von 1,5 Mio € je Sorte, so schnell wie möglich refinanziert. Insofern müssen wir dabei möglichst sehr gut an heute angepasstes Sortenmaterial verwenden. Übrigens erlaubt uns das Züchterprivileg mit allen in Europa zugelassenen Sorten zu kreuzen.

Herr Prof. Longin, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch

Hier Prof. Longin in der Sendung „Planet Wissen“:

https://www.planet-wissen.de/sendungen/wie-gut-ist-unser-brot-friedrich-longin-100.html

 

 

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48 Kommentare

  1. Marian E. Finger sagt

    Was ist dran an der Behauptung, dass Weizen (oder auch Obst, Gemüse) heute weniger Nährstoffe haben als früher ( bspw. 1960)? Behauptet wird, dass 1 kg Weizen heute mehr Kohlehydrate, dafür aber weniger Protein und weniger Mineralstoffe hat bzw. dass der Protein- und Mineralstoffgehalt über die Jahrzehnte hinweg gleich geblieben sind, während Körnergröße und -menge deutlich zugenommen haben. Was heißt, dass eine Scheibe Brot bei gleichbleibender Nährstoffmenge heute mehr Kalorien haben soll.
    Als Ursachen werden genannt:
    a) Züchtung auf höheren Ertrag hin, Backqualität usw.
    b) verarmte Böden
    c) vermehrte CO2-Düngung durch den Klimawandel.

    Hier einer von vielen solchen Artikeln: https://www.deutschlandfunkkultur.de/meinung-naehrstoffverlust-unserer-lebensmittel-100.html

    Stimmen diese Behauptungen? Wie lauten die Gegenargumente?

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    • Inga sagt

      Das Mehl aus dem Backgetreide aus den ertragsreicheren neuen Sorten hat %ual die gleichen Inhaltsmengen von Mineralstoffen, wie das aus den älteren Sorten. Sonst hätte esdie Backeigenschaft nicht.

      Denke ich mir.

    • Inga sagt

      Nährstoffen wie Kohlenhydrate haben sie nicht weniger, höchstens mehr

      Aber die Mieralstoffe haben sich etwas verändert, sie sind zu Gunsten des Zuchtzieles , mehr Körper, bzw Mehl , Frucht oder Resistenz gegen Veränderung. auch Verringerung der Mineralstoffen.

      Alle Urformen von unseren Ertragsreichen Kulturpflanzen haben andere Vital- und Mineralstoffe.

      • Inga sagt

        Über verarmte Böden hat ja Bauer Willi hier schon oft mit

        seinem Humusaufbau

        geschrieben.

    • Friedrich Longin sagt

      Also die Zitate, die die Ökonomin und Philisoohin aufführt sind keine gültigen Zitate im wissenschaftlichen Sinn, sie zitiert BBC oder FAO. Zu Weizen kann ich sagen, dass die Nährstoffgehalte leicht gesunken sind aber nicht beabsichtigt sondern als Konsequenz des Verdünnungsfaktors = größere Körner haben mehr Stärke bei gleicher Hülle und in der Hülle sitzen nunmal die besonders gesunden Nährstoffe. Aber: es gibt in den Topsorten durchaus eine große Bandbreite man könnte also auf Nährstoffe auslesen, wenn das auch gehandelt und bezahlt würde:
      Hier eine aktuelle Studie, die noch im Reviewprozess ist: https://www.researchsquare.com/article/rs-4523213/v1

      Aber: die meisten Nährstoffe von Getreide sitzen in den Korntandschichten und die essen wir fast nicht insofern stimmen die Behauptungen mit der Nährstoffarmut eher in die Richtung, dass wir mehr Vollkorn essen sollten.
      Tendenziell wäre es natürlich interessant zukünftig auch Nährstoffprofile zu beachten, aber wer bezahlt das, wie kann man das schnell im Getreidehandel messen,….

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      • Bauer Willi sagt

        @Friedrich Longin

        Wäre es nicht schon ein Fortschritt, statt Type 405 ein Mehl Typ 1050 zu wählen?

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        • Friedrich Longin sagt

          Anstelle Mehl Type 405 die Type 1050 zu nehmen würde positive Nährstoffe wie Ballast- und Mineralstoffe etwa verdoppeln. Zudem würde mehr vom Korn für die menschliche Ernährung genutzt

    • Thorens sagt

      An den Behauptungen ist bestimmt auch etwas dran. Und wenn die Mehlkörper größer geworden sind, nimmt der prozentuale Anteil der Hüllschichten am Korn ab. Soweit so erwartbar.

      Aber wenn ich meine Mitmenschne im Supermarkt so beobachte und das, was sie vor mir in der Kassenschlange aufs Band legen, dann finde ich es nur billig, Landwirtschaft und Angeschlossene dafür an den Pranger zu stellen, dass das Getreide weniger nahrhaft sei heutzutage. Das macht aber mehr Stimmung, als wenn man die Finger auf die Vebraucher richten würde. Der Sündenbock ist gefunden. Es ist immer derselbe.

      Hergestellt wird, was nachgefragt oder ohne Nachfrage einfach akzeptiert wird, weil’s billig ist. Gäbe es diesen ganzen Billig-Fertigkrempel erst gar nicht, stünde es um die Volksgesundheit sicher auch besser. Bürokratie und Sozialstandards in hiesiger Ausprägung führen zuvorderst da hin, dass es kaum noch Metzger gibt oder Bäcker, die ihrem Handwerk traditionell nachgehen, weil man dafür das Personal nicht mehr kriegt oder weil eine solche althergebrachte Leistung von kaum mehr jemandem bezahlt werden will. Wenn dabei die Brotqualität abnimmt, dann ist daran also die Landwirtschaft mit ihren Getreidezüchtungen schuld?

      Die Leute glauben auch das.

      Mein Sauerteigbrot backe ich schon seit Jahren selbst. Es bekommt uns gut.

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      • Marian E. Finger sagt

        Es ist nun aber realiter so, dass das Industrie-Baguette aus dem Supermarkt inzwischen besser schmeckt als das Baguette aus dem traditionellen Handwerk. Mit Fleisch ist es meiner Erfahrung nach anders. Das vom Metzger schmeckt besser als das aus dem Supermarkt. Also kaufe ich Fleisch vom Metzger und Baguette im Supermarkt. So einfach ist das. Deshalb ist es müßig, wenn der Verbraucher mit dem Finger auf den Landwirt zeigt und der Landwirt mit dem Finger auf den Verbraucher. Auf diese Spielchen kann man verzichten.

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        • Thorens sagt

          Was ist denn drin im Supermarktbaguette?
          Es muss ja nicht automatisch schlechter schmecken, nur weil es aus dem Supermarkt kommt. Auch Supermärkte haben mitunter eine eigene Bäckerei. Was schmeckt wird gekauft. Warum es schmeckt ist die Frage. So weiß man z.B. dass die Kombination aus Zucker und Fett beim Verzehr gewisse Körperrezeptoren derart anspricht, dass man kaum genug davon bekommen kann und meint dabei, es schmeckt so gut. Vielleicht gibt’s Vergleichbares ja auch bei Brot?

          Mit meinem obigen Einlass wollte ich bestimmt nicht eskalieren im Hinblick auf Schuldzuweisungen. Es hilft aber schon mal beim Bilden eines möglichst objektiven Urteils, wenn man die Dinge auch mal von der anderen Seite aus betrachtet, anstatt ausschließlich gängigen Narrativen anzuhängen. Das muss man aber auch selbst wollen.

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  2. Georg Johann Brand sagt

    Ich war fast 40 Jahre beruflich mit Pflanzenzüchtung, Sorten und Saatgut in verantwortlichen Funktionen befasst.
    Den Aussagen von Prof. Longin stimme ich zu, möchte aber doch eines – selbstkritisch – anmerken.
    Wir haben rückblickend in der Entwicklung neuer Sorten Qualität immer nur technologisch verstanden. So waren und sind z. B. beim Weizen Kriterien wie Backvolumen, Mahlfähigkeit und Mehlausbeute die dominierenden Qualitätsmerkmale bei der Sortenzulassung. Ernährungsphysiologische Qualität spielte und spielt kaun eine Rolle. Mir ist das erstmals bewusst geworden, als ich vor vielleicht 20 Jahren mal von der medizinischen Fakultät der LMU München zu einer Fachtagung über Zöliakie eingeladen wurde und feststellen musste, dass ich keine Antwort hatte.
    Und dabei haben wir übersehen, dass es eine wachsende Gruppe von Verbrauchern gibt, die nicht mehr die berühmte Kaisersemmel bevorzugen sondern Gebäcke von denen sie sich eine gesündere Ernährung erhoffen.
    Letztlich ist das wohl der Grund für den Ruf nach alten Sorten oder nach Arten wie Dinkel, Emmer, Einkorn – die, nüchtern betrachtet, aufgrund ihrer geringen Erträge zu einem höheren Flächenbedarf führen. Da die Flächen aber immer knapper werden – auch aufgrund der notwendigen Massnahmen zum Klima- und Biodiversitätsschutz -ist as eine Einwicklung für die Antworten gefragt sein wein werden.
    Antworten, die bei z. B. Raps mit der Veränderung der Festtsäuremuster immer wieder gefunden wurden.

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    • Stadtmensch sagt

      Danke. Hat schon mal jemand geprüft, wie das Nähstoffprofil „Alter Sorten“, zum Beispiel wenn sie direkt aus Genbanken zur Züchtung vermehrt werden, im Vergleich zu optimierten (zugelassenen) Sorten ist?
      Könnte es passieren, dass sich trotz optimaler Gütekriterien hinsichtlich Anbau- und Verarbeitung gängiger Getreidesorten, die ernährungsphysiologische Qualität der konsumierten Getreideerzeugnisse verschlechtert?

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    • Friedrich Longin sagt

      Herr Brand, ganz meine Meinung, das haben wir auch angefangen in der Forschung zu schauen, heir ein Beispiel:
      https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1360138523001693

      Ja es gibt Varianz auf Inhaltsstoffe innerhalb Weizenarten und zwischen den Arten auch etwas. Je kleiner das Korn, desto höher der Ballast- udn Mineralstoffgehalt.
      Man kann es aber auhc in große Körner reinzüchten, müsset es dann aber messen udn auch entlang der Wertschöpfungskette separat lagern von den normalen Varianten. Wer kann das bezahlen/machen?
      Und ganz wichtig: die besonders guten Inhaltsstoffe sind in der Kleie, also so lange wir so wenig Vollkorn essen (10%), macht das wenig Sinn zu steigern.

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      • Marian E. Finger sagt

        Ich hatte eine Zeitlang interessante Gespräche mit einer Fachärztin für Magen-Darm-Geschichten, die doch glatt behauptet hat, dass Vollkornprodukte Darmentzündungen nicht nur verschlimmern, sondern eben gerade die Verursacher von solchen sind. Womöglich ist der Gesundheitswert von Vollkornprodukten auch bloß so ein Narrativ, der sich bloß an dem Gehalt von Mineral- und Ballaststoffen orientiert und nicht daran, wie viele Vollkornesser sich mit Darmentzündungen rumplagen.

        Ich finde es aber trotzdem erstaunlich, dass bei der Züchtung von Weizen etc. die Ernährungsphysiologie so überhaupt keine Rolle spielt.

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        • Thorens sagt

          …wie man’s nimmt, meine ich.

          Da ich selbst eine gewisse Deposition habe im Verdauungstrakt sowie auch eine Autoimmunerkrankung, die zunächst nicht mit dem Darm in Verbindung gebracht wird, habe ich mich mit dem Thema mal ein wenig auseinandergesetzt und backe seitdem selbst Brot, weil ich von der Hefe wegwollte. Hefen stehen im Verdacht, bei übermäßigem Vorkommen im Darm, die Darmwandpassage für Stoffe zu begünstigenen, die besser aus dem Stoffwechsel heraußen blieben. Diese Stoffe können, bei entsprechender Veranlagung, Autoimmunerkrankungen auslösen oder auch Allergien.

          Vollkorn steht aufgrund seiner Mineral- und Ballaststoffe recht hoch im Kurs, wenn es denn schmeckt. Aber die Natur hat es wohl so eingerichtet, dass Getreide sich mit in den Kornhüllschichten eingelagerten Stoffen vor Fraßfeinden schützt. Wenn man so will, sind das gewissermaßen Giftstoffe. Im Vollkornmehl sind diese also auch enthalten. Wird dieses Vollkornmehl unbehandelt verzehrt, gelangen die Stoffe in den Körper und können dort für Unbill sorgen. Wenn aus dem Vollkornmehl ein Sauerteig gemacht wird, mit der entsprechend langen Reifezeit, dann sorgen Milch- und Essigsäurebakterien, vielleicht auch die enthaltenen Hefen dafür, dass die angesprochenen „Gift“-Stoffe abgebaut werden, das daraus entstehende Brot also bekömmlicher wird. Aber wer nimmt sich schon noch die Zeit, diese Prozesse stattfinden zu lassen? Immerhin braucht der Sauerteig mind. 12 h Reife, bevor er mit anderen Mehlen, Salz, und Wasser zu Brotteig geknetet wird, der danach weitere 5 – 6 Stunden gehen muss, bevor er ins Backrohr kommt. Nur der Sauerteig besteht aus (Roggen-) Vollkorn bei meinem Brot und hat einen Anteil von ca. 25 % im Brot. Das restliche Mehl besteht aus 1050er Weizenmehl (ca. 40 %) und 1150er Roggenmehl (ca. 35 %).

          Angesichts des Geschilderten kann ich die Aussage der Fachärztin tatsächlich nachvollziehen. Man sollte sich halt ausgewogen ernähren…

  3. Pälzer Buh sagt

    Als reiner Weinbaubetrieb der keine Ahnung hat vom Ackerbau, ist es im Weinbau/ Rebenzüchtung der selbe Ansatz wie vom Herrn Prof. beschrieben. Ich habe mir beim durchlesen im Kopf ausgemalt, was wohl die Aussagen für die Rebzüchtung (Piwi, Klonenforschung) sein könnten. Ich will mich nicht gegen die Piwi’s stellen, ich hab nur wissenschaftliche (langzeitliche) Bedenken bezüglich der Widerstandskraft gegenüber den Pilzarten. Danke an BW und Herrn Longin dass dieses Interview hier im Blog veröffentlicht wurde.
    Offener Streit/ Diskussion ist leider immer seltener der Fall.

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  4. Ex-Baumschuler sagt

    Wenn sich Haferflocken und Knäckebrot kreuzen ließen,
    dann könnte man sein Müsli … mit Leberwurst genießen.

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  5. Andreas sagt

    Wenn Herr Longin überzeugt ist, dass Einkorn, Emmer und Dinkel sicher nicht als Sicherung der Welternährung geeignet sind, warum züchtet er aktiv mit seinem Team Sorten von Einkorn, Emmer, Dinkel, Durum ?
    Ich befürchte, dass es vor allem darum geht, die im Ökoanbau beliebten alten Arten zu diskreditieren.
    Wenn bekannt wird, dass auch diese Getreidearten in modernen Zuchtanstalten mit zweifelhaften Methoden bearbeitet wurden, sind sie bei den Verbraucherinnen bald unten durch.

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    • Friedrich Longin sagt

      Lieber Andreas,
      Wie im Interview geschrieben sind Dinkel, Emmer und Einkorn spannende Arten für bestimmte Märkte. Damit diese Märkte stabilisiert werden und mehr Erfolg noch haben, züchten und pushen wir diese Arten durch unsere Forschung. Also genau das Gegenteil von dem was Sie mir vorwerfen.
      Bitte lesen Sie doch unsere Webpage genauer.
      https://weizen.uni-hohenheim.de/

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      • Andreas sagt

        Ich habe mir vor 40 Jahren mehrere dt Dinkel der Sorte Oberkulmer Rotkorn aus der Schweiz beschafft.
        Dieser Oberkulmer Rotkorn wird seit 4 Jahrzehnten auf meinem Betrieb immer wieder nachgebaut.
        Wie unsere Vorfahren mische ich das Saatgut von Erntejahr immer mit Saatgut vom letzten Jahr, dass ich von der Ernte zurückbehalten habe.
        Diese 40 jährige Hofsorte wird von Jahr zu Jahr leistungsfähiger und standfester.
        Nachdem die Bauer mit diesen Verfahren über Jahrtausende aus Gräsern die heutigen Getreidearten gezüchtet haben , kann dieses Verfahren nicht so verkehrt sein.

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        • Kemetbauer sagt

          Natürlich ist dieses Verfahren nicht verkehrt. Quantifizieren Sie aber einmal Ihren züchterischen Fortschritt. Das Ergebnis, so vermute ich, dürfte wohl eher bescheiden sein.

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          • Andreas sagt

            Kemetbauer@ ich habe für meine „alten“ Getreidesorten langjährige lukrative Abnahmeverträge mit einem Müslihersteller in meiner Nähe.
            Die Biobauern, die in den letzten Jahren moderne, hochleistungsfähige Dinkelsorten ausgesät haben, mussten ihre Ernte oft einlagern oder zu unzumutbaren Preisen abgeben. Die Überproduktion von Dinkel führte bekanntlich zu einem starken Preisverfall, viele Biobauern mussten ihre Ernte sogar verfüttern.
            Da ist mir ein bescheidener Zuchtfortschritt mit auskömmlichen Verkaufspreis bedeutend lieber !

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            • Inga sagt

              hatten oder haben denndie
              alten Sorten
              mehr Vorteile für die Müslihersteller, als die neuen?

    • Limes sagt

      „Ich befürchte…. im Ökoanbau beliebten alten Arten zu diskreditieren.
      Wenn bekannt wird, dass auch diese Getreidearten in modernen Zuchtanstalten mit zweifelhaften Methoden bearbeitet wurden, sind sie bei den Verbraucherinnen bald unten durch.“
      @Andreas Verschwörungstheorie, kombiniert mit Diskreditierung von Wissenschaftlern und im Abspann noch Verhöhnung von Verbauchern bzw potentiellen Kunden als uninformiert ohne Fähigkeit zur eigene Meinungsbildung.
      Respekt alles zusammen in nur zwei Sätzen das ist schon beachtlich!

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      • Kemetbauer sagt

        Bei den Bio-Konsumenten ist oft nur „unten durch“, was die Öko-Sesseletage negativ bewertet. Umgekehrt natürlich auch. In den 80er Jahren mussten die Öko-Bauern viel Aufklärungsarbeit leisten. Viele Kollegen waren dieser Aufgabe nicht gewachsen und so kam es zu Missverständnissen, Verschwörungstheorien, vermitteltem Halbwissen und vielen anderen grenzwertigen Informationsübertragungen. Darunter leidet die Ökoszene noch heute. Wir Ökos können nicht offen über grüne Gentechnik diskutieren weil wir uns früher extrem positioniert haben/hatten. Wir, bzw. die anderen, sitzen in der Zwickmühle. GsD denken einige aus der Führungsetage heute anders und publizieren das auch (siehe Urs Niggli). Es bleibt aber noch viel zu tun.

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  6. Friedrich Longin sagt

    Ausblick neue Züchtungstechniken mit CrisCas:
    Ich bin kein Molekularbiologe und kein Jurist, aber ich sehe keine Risiken beim Einsatz von CrisCas. Die Technik ist hochpräzise und wenn man „cis“ Gentechnik nur erlaubt, dann bleibt man ja nur in der jeweiligen Art. Man nimmt dann ein Gen aus z.B. einer alten Sorte im Weizen und setzt dies direkt in eine moderne Sorte im Weizen ein. So hat man das gewünschte Zielgen effizient eingelagert ohne den sogenannten linkage Drag, also weitere Gene, die eng am Zielgen dran sind und bei klassischer Kreuzung immer mit übertragen werden. Es ist also wie normale Züchtung nur präziser und somit meines Wissens nach auch nicht nachprüfbar.

    Wird das die Züchtung revolutionieren?
    Ich denke nein. Es ist eine von vielen Techniken, die wir Züchter einsetzen (wenn wir es denn dürfen). Und hilft uns auch nur, wenn ein einzelnes Gen einen großen Einfluss auf die Merkmalsausptägung hat. Das ist leider bei vielen Merkmalen nicht der Fall, aber bei manchen Resistenzgenen

    Kritisch sehe ich nicht die Technik an sich, aber der Nutzen ist natürlich nicht frei. Das Vorgehen ist patentiert und interessante Zielgene indirekt auch (nämlich wie man diese am besten findet). Das kann dann schon schnell sehr teuer werden und dann frage ich mich schon, wer sich das leisten kann, den meisten Züchtern geht es finanziell schlecht, v.a. bei Selbstbefruchtern wie Weizen

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    • firedragon sagt

      Herr Prof. Longin,
      danke an Sie, dass Sie da sind.

      Kemetbauer,
      Du bist dran. Frag‘ was Du wissen willst, die Chance bekommst Du nicht jeden Tag.

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      • Kemetbauer sagt

        Stimmt, die Chance auf einen Austausch mit einem Wissenschaftler bekommt man nicht alle Tage. Mir hat allerdings die grundsätzliche Einschätzung von Prof. Longin zunächst völlig gereicht. Interessant, weil ich den Aspekt überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, ist die finanzielle Seite von C C. Logisch, wir sind hier im Patentbereich und da kennen wir ja die Auswirkungen vom amerikanischen Markt her. Vielleicht können wir Prof. Longin, über die Initiative von @BW, bitten, gelegentlich, bei Themen die seinen Tätigkeitsbereich tangieren, sich hier ordnend zu äußern. Das wäre wirklich nett!

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  7. Inga sagt

    Die Gesellschaft meint, dass alte Sorten besser sind,
    weil da nich mehr artentypische Vitamine und Mineralstoffe drin sind.

  8. Bauer Fritz sagt

    Vergleicht man diesen Beitrag heute mit jenem vor einigen Tagen, wird der Unterschied deutlich sichtbar zwischen einer wissenschaftlichen Koryphäe und einer wissenschaftlichen Konifere. Oder zwischen einem ausgewiesenen Experten und einem einzuweisenden Imperten.

    So deutlich, daß man diese Gegenüberstellung manch öffentlich-rechtlichen Sender zur Verfügung stellen könnte/sollte um diese wieder auf die immer größer werdende Diskrepanz hinzuweisen zwischen der realen Realität (hier im Bereich Landwirtschaft) und der Pseudo-Realität die in den angeblichen Bildungsauftragsanstalten abgesondert wird (nicht nur im Bereich Landwirtschaft).

    Danke für dieses tolle Interview.

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  9. Jochen Böhrer sagt

    1,5 Mio/Sorte. Und manche Bauern meinen das Recht zu haben, den Züchter um dn Lohn seiner Arbeit zu prellen und hemmungslos raubkopieren zu dürfen.

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    • Kemetbauer sagt

      Die Bauern verkennen oftmals nicht den Anspruch der Züchter aber die Vorgehensweise der entsprechenden Institution.

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      • Jochen Böhrer sagt

        Diese Vorgehensweise ist in der Tat sehr kritikwürdig. Nicht ohne Grund hat der Bauernverband die Zusammenarbeit aufgekündigt. Aber im Grundsatz haben die nunmal Recht und ob sie ohne rigoroses Vorgehen die raubkopierenden Bauern von der Unrechtmäßigkeit ihres Tuns überzeugen können, ist mehr als fraglich, Schauen wir nach Amerika. Da gibt es in der Tat nur boch große Saatgutkonzerne. Die Kleinen und Mittelständler wurden nach und nach von denen aufgekauft. Und die haben sich mit Sicherheit nicht an die Großen verkauft, weil sie sich dumm und dämlich verdienten. Sonderen weil sie von den nachbaufreudigen amerikanischen Farmern um den Lohn ihrer Arbeit gebracht wurden.

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    • Inga sagt

      Die denken
      altes Recht, weil doch schon für das zertifizierten Saatgut bezahlt.

      Ausserdem muss der Bauer mit allem sparsam umgehen, damit er sobillig wie möglich produzieren kann.

      Die Bauern bekommen doch für ihre Produkte nicht mehr, warum sollten die Saatzüchter mehr bekommen?

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      • Jochen Böhrer sagt

        Mit der gleichen Logik könnte ein Unternehmer eine Einzellizenz einer Software kaufen und dann auf 100 Firmenrechner kopieren

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    • firedragon sagt

      Herr Böhrer,
      ich hörte, in Frankreich zahlt der Handel einen Betrag x€ pro gekaufte Tonne Getreide (vom LW) in einen Saatgutfonds. Daraus werden Saatgutzüchter finanziert.
      Wenn dem so ist, ist dies ein einfaches und gerechtes System, um Z – Saaten zu finanzieren.

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  10. Kemetbauer sagt

    Um meinem Nörglerstatus hier gerecht zu werden finde ich es schade, dass Prof. Longin nicht einen Ausblick auf neue Züchtungsverfahren gebracht hat; bzw., dass @BW nicht danach gefragt hatte. Trotzdem ist das Interview sehr lesenswert. Danke!

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    • firedragon sagt

      Kemetbauer,
      vielleicht liest Prof. Longin Deinen Kommentar und beantwortet Deine Frage. Manchmal klappt das, wenn man hier eine Frage an Interviewpartner direkt stellt.
      Jedenfalls habe ich auf diesem Wege schon Antwort erhalten 🙂
      Kannst ja kurz aus dem „Nörglerstatus“ in den „Fragerstatus“ wechseln 😉

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  11. Frikadellen piet 46 sagt

    guten Morgen Ich glaube da die sich nur die Kommentare das ist sehr viel schönen Sonntag

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