Bauer Willi
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Mindestlohn…

Gestern war der 1. Mai, auch Tag der Arbeit genannt. Die Zahl der Demonstrationen war übersichtlich, die der Teilnehmer auch, was verständlich ist. Es war nämlich ein Super-Ausflugswetter.

Wie nicht anders zu erwarten, war am 1. Mai der Mindestlohn von 15 € wieder ein Thema. Im ZDF lief abends eine Reportage über die Automobilindustrie in Deutschland und China. Bei mir ist hängengeblieben, dass man ein Auto der Marke Nio in allen Teilen nach seinen Wünschen konfigurieren kann. Und bekommt es zwei Wochen später so geliefert.

https://www.zdf.de/video/reportagen/am-puls-100/auto-vw-bmw-arbeit-industrie-krise-streik-china-100

Der Mindestlohn in China ist je nach Region unterschiedlich. Derzeit liegt der höchste monatliche Mindestlohn in Shanghai bei 2.690 Yuan (ca. 369 Euro), während in der Provinz Hunan der niedrigste Mindestlohn von 1.220 Yuan (ca. 174 Euro) gezahlt wird. 

Es gab in der Sendung auch ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin von Volkswagen im Werk Zwickau, dass knapp an einer Schließung vorbeigeschrammt ist. In Zwickau werden nur Elektroautos gebaut. Beim damaligen Streik war die Forderung der Gewerkschaft: 7% mehr Lohn. Als ich dann noch die Aussagen der Gewerkschaftler gehört habe, habe ich mich gefragt, ob sie mit der Forderung nach einem Mindestlohn von 15 € wirklich erkannt haben, wie kritisch es um den Wirtschaftsstandort  Deutschland steht.

Die Erhöhung des Mindestlohns, so sie denn kommt, würde in sehr vielen Bereichen nur schwer verkraftbar sein. Spargel und Erdbeeren, Äpfel und sonstiges Obst aus deutschen Landen müsste teurer werden. Damit können deutsche Erzeugnisse aber im europäischen Wettbewerb nicht bestehen.  Der Lebensmitteleinzelhandel wird – noch mehr als bisher – auf Herkünfte ausweichen, in denen die Produktionskosten niedriger sind.

Ein höherer Mindestlohn hätte auch in der Gastronomie zur Folge, dass Essen und Trinken teurer wird.  Das wiederum hat zur Folge, dass weniger außer Haus konsumiert wird. Weniger Konsum lässt sich in der Gastronomie aber nicht auffangen. Es droht auf Dauer die Insolvenz.

Ein weiteres Beispiel, dass ich bisher noch nicht kannte: Die Holzschnitzer im Erzgebirge sind meist kleine mittelständische Familienbetriebe, die aber auch auf Fremdarbeitskräfte angewiesen sind. Viele der Produkte gehen in die USA. Zu den (vermutlich) höheren Zöllen kämen dann noch höhere Kosten durch steigende Löhne.

Die Lohn-Preisspirale dreht sich ja schon seit Jahren. Der jetzt angedachte Sprung von 12,82 € auf 15 € wäre allerdings wesentlich schwieriger zu verkraften als die bisherigen Steigerung im Cent-Bereich und würde in der Konsequenz nur zu höheren Preisen führen und damit die Lohnsteigerung wieder auffressen.

Ich wünsche allen einen gerechten Lohn, hoffe aber, dass die Mindestlohn-Kommission Vernunft walten lässt und nicht den politischen Diskussionen, vor allem der Sozialdemokraten, folgt.

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88 Kommentare

  1. Kay Melwitz sagt

    Der Staat treibt hier die Kosten in die Höhe. Eine Erhöhung des Mindestlohns ist nur eine versteckte Steuererhöhung, um die Kranken- und Rentenkassen zu füllen. Wenn Steuer- und Abgabenlasten sinken, Energiepreise fallen und Mieten nicht ausufern, dann bleibt mehr Netto übrig, und die Löhne müssten nicht durch staatliche Verordnung nach oben getrieben werden. Sorgt dafür, dass jeder arbeiten geht und die Unternehmen nicht abwandern. Punkt.

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  2. Oliver Groen sagt

    Der „Mindestlohn“ lag 2023 bei 2.385€ Brutto.
    Drunter wird nur quer subventioniert von den anderen Arbeitnehmern, der Staat macht Minus. Gewinne werden privatisiert, Verlust werden sozialisiert, super.
    Aber wenn man sich bei dem Thema ehrlich macht fällt das miese Wirtschaftswachstum seit 2003 und die 3 Jahre Rezessionen auf, das will ja keiner.
    *peinlich*

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    • Nauert Hans-Albert sagt

      Seit 60 Jahren haben sich die Löhne um mehr als 1000 % erhöht. Der Mindestlohn hat in der gleiche3n Zeit um 6 bis 700 % sich erhöht. Deshalb ist die sich in ungeahnte Höhen sich drehende Lohn, Kosten, Preis, Steuer Pauschale dafür verantwortlich für das Höfe-Sterben und den Ruin von vielen Selbständigen, die ihre Preise nicht im Gleichklang der steigenden Löhne angleichen können. Während Lohnabhängig Beschäftigte nach allen Regeln unseres Sozialsystems vor Überarbeitung und Arbeitslosigkeit geschützt sind, gibt es diese Absicherung von Bauern und Selbständigen nicht. Da rührt es. niemand wieviel Wochenarbeitsstunden die leisten und ob genug Gewinne erzielt werden um ihre Selbständigkeit zu bewahren. Diese viel zu hohen Lohnabschlüsse sind auch verantwortlich für das abschmieren des Wirtschaftlichen Abschwung das Industriestandort Deutschland

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  3. Elisabeth Ertl sagt

    Seit die neue amerikanische Regierung im Amt ist, reagiert ganz Europa geschockt auf deren Raubrittermentalität. Dabei hat das wirtschaftliche Raubrittertum schon zu Beginn der 1990er Jahre begonnen. Nur hat Europa bislang zu den Nutznießern gehört. Die Ausgebeuteten saßen in den Nähstuben Bangladeshs und in den Kobaltgruben Afrikas, und den Indigenen Lateinamerikas wurde das Land weggenommen.
    Nun ahnen auch die Grönländer, wie es einem da geht.
    Europa gehört noch immer bei weitem zu den reichsten Regionen der Erde. Als uns im Jahr 2015 ein pakistanischer Flüchtling besuchte in unserem 100 m² – Haus (die obere Hälfte enge Mansarde), rief er aus: „In so einem Haus könnten ja 20 Menschen wohnen!“
    Im Gespräch ergab sich die Information, dass man in Pakistan für ein Lamm zum Opferfest umgerechnet 600 Euro hinlegen muss – weil die Landwirtschaft extensiv ist und nicht finanziell gefördert wird. Wer es sich nur irgendwie leisten kann, kauft so ein Lamm und gibt ärmeren Mitmenschen von dem Fleisch ab.
    Bei uns hingegen gilt schon als arm, wer sich eine kleine Single-Wohnung nicht mehr leisten kann.
    Ja, das Raubrittertum herrscht auch innerhalb der westlichen Gesellschaften, besonders in den USA, wo die einen unvorstellbar reich sind, und die Armen mangels Gesundheitsversorgung früh sterben.
    In Österreich liegt das Durschnittseinkommen der Bauern deutlich unter dem Durchschnitt der Bevölkerung und auch unter dem Median – auch wenn es ohne Zweifel einzelne reiche Bauern gibt. So viel zur Chance auf einen besseren Mindestlohn der Angestellten.

    Der wortgewaltige J.D. Vance war rücksichtslos genug, dem sterbenskranken Papst noch eine Audienz abzuringen, und holte sich eine deftige Rüge ab (Wobei es da genau ging, ist nicht bekannt) Trump holte sich dann im Petersdom eine gewisse Erleuchtung und ist jetzt einmal fair zu den Ukrainern. Ob der Krieg deshalb aufhört, ist allerdings leider keineswegs sicher.
    Es war der verstorbene Papst, der das wirtschaftliche Raubrittertum ebenso anprangerte, wie es einst Karol Wojtyla mit dem Kommunismus tat. Nur hatte er damit zu Lebzeiten nicht denselben Erfolg wie der Pole. Aber heiligmäßigen Persönlichkeiten wird ja in der katholischen Kirche nachgesagt, dass sie nach dem Tod Wunder wirken können.

    Vor kurzem stieß ich auf das Interview mit einem Buchautor, der darauf hinweist, dass der Neoliberalismus die Sittlichkleit der Menschen zerstört hat.
    https://politischeoekonomie.com/hannes-kuch-die-unsittlichkeit-des-marktes-fuehrt-in-einen-neuen-autoritarismus/?utm_source=firefox-newtab-de-de
    Nun, wenn Konsumenten von den Bauern Tierwohl, Biodiversität und Klimaschutz fordern, aber dann die Lebensmittel nehmen, ohne entsprechnd zu bezahlen, so ist das zweifellos ein unsittliches Verhalten. Als Bauer in dem System ohne Widerstand (außer Jammern) mitzumachen, ist aber auch nicht besser, vor allem, wo es doch schon viele Kollegen gibt, die aussteigen, wenn auch unter Bedingungen, die man dann in unseren Breiten „Selbstausbeutung“ nennt. Anderswo nennt man das einfach „Anstand“, also lieber arm als unmoralisch. Den Mindestlohn würde das aber sicher nicht anheben.

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  4. Inga sagt

    Besonders wenn die mit den Preisen, die man für landw. Produkte erzielt vergleicht!

  5. Ferkelhebamme sagt

    Das Dilemma ist doch: wenn die unausgebildete Hilfskraft für einfachste Arbeiten schon 15,- EUR bekommt, was bekommt dann der angestellte Landwirtschaftsmeister im Verhältnis dazu?
    Das können wir uns überhaupt nicht leisten, weil wir die höheren Lohnkosten nicht durchreichen können.
    Und vom Stundenlohn des selbständigen landwirtschaftl. Unternehmers sprechen wir besser überhaupt nicht. Der macht seine Arbeit häufig genug ehrenamtlich. Das darf so nicht weitergehen

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    • Oliver Groen sagt

      90.000$ als LKW Fahrer bei Walmarkt.
      Europa ist nur seit 2003 immer weiter abgehängt worden, 0,25% Gehaltszuwachs im Jahr weniger, nachdem wir fast aufgeholt hatten.
      Aber wir sind einfach immer ärmer geworden..

  6. Jenny sagt

    während in den USA im letzten Quartal 177000 neue Jobs geschaffen wurden kollabiert unsere Wirtschaft, da wir Landwirte wie schon beschrieben im niedriglohnsektor arbeiten müssen trifft uns der Plan mit voller Härte, eine stufenlose Anpassung der Löhne wurde durch unseren autokanzler boykottiert, mir macht es einfach nur Angst welche Spirale in Gang gesetzt wird, die Gesellschaft wird immer mehr gespalten welches mich an die 20er Jahre erinnert,

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  7. Sylvia sagt

    Aber so viele müssen arbeiten und haben nicht einmal 14 Euro die Stunde. Alles wird teurer und die gering Verdiener müssen 2 arbeiten annehmen das sie alles bezahlen können. Und noch ein bisschen was vom Leben haben. Alleinerziehende können nicht mal ein paar Tage irgendwo hin fahren mit den Kindern Kind um Urlaub zu machen. Da muss doch etwas passieren in Deutschland; alles wird teurer, und alle müssen schauen, wie das noch zu bezahlen geht. Das kann so nicht weitergehen. Und die, die Bürgergeld bekommen, haben mehr Geld als manche, die arbeiten gehen.

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    • Arnold Krämer sagt

      ALLE, ich betone alle in D werden zukünftig den Gürtel enger schnallen müssen, weil
      1. die Produktivitätsfortschritte (technischer Fortschritt, Prozess- und Produktinnovationen) geringer werden
      2. die Energie, die in immer mehr Produkten, insbesondere digitalen steckt, immer teuerer wird (der aktuelle Benzinpreis ist kein Maßstab) und überwiegend vom Ausland geliefert wird (Sonne hin, Wind her)!
      3. auch andere Länder gute und sehr gute Erzeugnisse zu geringeren Arbeitskosten produzieren (deshalb ja der Handelsstreit zwischen den USA und insbesondere China)

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    • Carmen Kannegießer sagt

      Hallo liebe Sylvia,

      Das ist so nicht richtig. Wer weniger bei der Arbeit verdient als Bürgergeld, der kann aufstocken. Also keiner muss unterhalb Bürgergeld leben.

      Liebe Grüße Carmen

      • Sylvia sagt

        Ja, das stimmt schon, aber ganz ehrlich, warum bleiben immer mehr zuhause? Weil man sagen kann: Mit Aufstockung habe ich gleich viel oder fast gleich viel. Warum dann arbeiten gehen? Ich bin z. B. alleinerziehend und bekomme ein bisschen Wohngeld dazu. Aber jetzt kommt’s: Ich habe fast gleich viel wie ein Kumpel, der Bürgergeld bekommt. Ihm wird die Miete bezahlt, und Nebenkostennachzahlungen übernehmen sie auch. Ich muss alles alleine bezahlen, inklusive Nebenkostennachzahlungen. Und da gehört einfach mal etwas für die Arbeiter gemacht, dass mehr Nettogehalt übrig bleibt. So kann das ganze nicht weiter gehen.

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    • Ferkelhebamme sagt

      Solange die Deutschen Ihren Wohlstand in Urlauben messen, geht‘s ihnen noch viel zu gut.
      Erst letzte Woche noch gehabt: für eine große Feier wurde ein Spanferkel angefragt. Als wir den Preis nannten: Nee, das ist aber teuer. Ich wollte ja auch noch in den Urlaub fahren…
      Zwei weitere Sauenhalter hier in der Gegend haben angekündigt, das Handtuch zu werfen. Mit ihnen gehen einige Minijobs und die deutsche Lebensmittelversorgung. Das Problem: sie gehen alle leise und es wird erst auffallen, wenn es zu spät ist.
      Urlaub wird bald das kleinste Problem sein

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      • Hans-Albert Nauert sagt

        Da gebe ich dir recht, alle die aufgeben gehen leise und niemand stört es. In viele Dörfern und Städten gibt es nur noch wenige oder keine Bauern mehr und damit auch ein Kulturgut, das für immer verloren ist.

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  8. Brinkmann sagt

    Die ganzen Fahrer von DPD, GLS ,DHL AUSLIEFERUNGSFAHRER von Autoteilen an die Werkstätten sollten ihre Arbeit mal niederlegen, denn das sind die, die hier alles am laufen halten zum Mindestlohn.

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  9. Kemetbauer sagt

    Der Lohn war schon immer das Entgelt für eine Leistung. Nun beginnt das System sich zu pervertieren, wenn das Entgelt sich nicht mehr an der Leistung, sondern am Bedarf des Leistenden orientieren soll. Das wird nicht funktionieren.

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    • Peter sagt

      Lohn/Einkommen durch (wirkliche!) Arbeit in Form von Geld kaschiert nur die Stellung als Sklave im System. Man muß es mind. zum „Aufseher“ bringen. Ausspruch eines leitenden Angestellten einer größeren Fabrik: „Ich arbeite in einer Zeitmaschine! Meine pure Anwesenheit in Stunden füllt mir mein Konto…“

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    • Carmen Kannegießer sagt

      Hallo.,

      dann müsste aber so macher hochbezahlte Manager noch was von zu Hause mitbringen.

      Liebe Grüße

  10. Lieschen Müller sagt

    Vielleicht brauchen wir anstatt Mindestlohn einen Maximallohn bzw. ein Maximalgehalt. Nicht der absolute Mindestlohn ist das Problem, sondern der große Abstand zwischen Niedriglohn und Gutverdienern. Am Ende müssen alle die selben Lebensmittel kaufen, alle brauchen eine Wohnung, Kleidung und Mobilität. Der Gutverdiener hat dafür 5000 Euro netto, der Niedriglöhner 1800 Euro netto. Wo ist das gerecht? Warum „verdient“ jemand 3200 Euro mehr als der andere? Weil er 5 Jahre studieren durfte? Meist auf Staatskosten. Weil seine Arbeit so verantwortungsvoll ist? Wer soll in einer komplexen Gesellschaft entscheiden, was die wichtigste Arbeit ist?

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    • Thomas Bröcker sagt

      100 % d´accord !!! Es ist unter anderem auch das System der prozentualen Lohnsteigerungen, dass die Schere immer weiter öffnet. An einer Änderung dieses Prinzips haben natürlich die besseren Verdiener kein Interesse … und sie sitzen meist auch in den Positionen, die eine Änderung effektiv verhindern können.
      Das ist das Problem mit dem Sumpf und den Fröschen. In der Natur werden Frösche und Sümpfe immer weniger … in Politik und Verwaltung werden die Sümpfe immer größer, der Dschungel immer undurchdringlicher und die Zahl der darin und davon lebenden Frösche immer größer.

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      • Schmeckt gut sagt

        Thomas, und der Staat hat an einer Änderung der Spielregeln auch kein Interesse, weil durch dieses System Unmengen „cash“ wie selbstverständlich in die Staatskassen gespült werden. Dabei wird aber „übersehen“, dass dieses Geld sonst Gewinn in den Betrieben wäre, was dann „Steuereinnahme“ hieße. Kurzum: Wenn dem Unternehmer die Rendite „von Staats wegen“ immer weiter gekürzt wird, ist irgendwann „Schluss mit lustig“. Die Betriebe müssen und werden schließen. Und das ist dann kein „Strukturwandel“. Das ist staatlicher Irrsinn, weil die Grundlagen unserer Gesellschaft wissentlich in kürzester Zeit zerstört wurden. Nebenbei wird unser Staat so immer mehr erpressbar, weil die lebensnotwendige Versorgung (Energie, Nahrungsmittel…) nicht mehr in Eigenregie geleistet wird. Unsere Standards und Normen gelten so auch nicht mehr.

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    • Kemetbauer sagt

      Eine weitere Frage wäre, warum arbeitet der eine in dem Job und der andere in dem anderen Job?

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    • Wilfried Furchert sagt

      „Gutverdiener“ ? Es war Angang 1990 als ein Agrochemieunternehmen Leitungskader aus LPG die Marktwirtschaft näher bringen wollte. Den ersten Spruch eines Motivators aus der damaligen BRD habe ich noch in Erinnerung: Durch gutes Dienen gut verdienen. Davon war er überzeugt und es hätte ihn dahin gebracht, wo er war. Mag sein, dass es mal so war. Mein Eindruck ist, dass von jenen, die reichlich kassieren die wenigsten das ihnen zugebilligte Geld tatsächlich verdienen. Vielleicht sollte man sagen Bessergestellte statt Gutverdiener.

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  11. Eckehard Niemann sagt

    Wendet man die Argumentation von „Bauer“ „Willi gegen den Mindestlohn mal auch an auf die berechtigten Einkommen-Forderungen von Landwirten, dann müsste eigentlich klar werden, wie sehr diese Argumentation auch den Bauern schadet…

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    • Thomas Bröcker sagt

      Auch für Sie nochmal Herr Niemann:
      Es geht um den Sonderfall der Erntehelfer für handarbeitsintensive Kulturen. Während die großen Konzerne (VW und Andere) die Produktion in Länder mit niedrigen Löhnen auslagern und Niemand darüber diskutiert, dass das Lohnniveau dort niedriger ist, können die kleinen arbeitsintensiven Betriebe in Deutschland mit den von dort eingeführten Waren und Dienstleistungen nicht konkurrieren. Bei VW bleiben die im Ausland produzierten
      Fahrzeuge „Deutsche Wertarbeit“ mit entsprechenden Preisen. Eine Erdbeere oder Kirsche, oder Heidelbeere, die über die Grenze kommt, darf ganz selbstverständlich auf einem , den Lohnkosten im Herkunftsland entsprechenden Preis gehandelt werden. Das ist von den Betrieben dieser Branche in Deutschland nicht mehr zu erwirtschaften. Das geht nur, wenn die Saisonarbeit bei uns nicht 300 % gegenüber diesen Herkunftsländern kostet.
      Das ist allereinfachste Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Nur wenn Europa einheitliche Mindestlöhne und Lebensbedingungen hat, hebt sich das auf.
      Und nochmal: die Arbeitskräfte, außerhalb der Saisonarbeit auf den Landwirtschaftsbetrieben sind längst weit ober halb des Mindestlohnes. Genau die müssen ja auch ihren (teuren) Lebensunterhalt in Deutschland stemmen. Die Saisonkräfte müssen das nicht. Die kommen im Übrigen freiwillig und gern, die zwingt Niemand.
      Dafür, dass die politischen und Verwaltungsstrukturen in Europa so sehr zu Gunsten der großen Konzerne gestaltet sind, kann ich als kleiner Bauer gar nichts !!!

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    • Kemetbauer sagt

      Abhängig Beschäftigte bekommen Lohn, Gehalt, Bezüge u.a.m. Die Größe ist durch Tarifverträge, Gesetze u.a. Regelungen vorbestimmt. Landwirte sind Unternehmer, die ihren „Lohn“, der Teil des Gewinns ist, eigentlich selbst bestimmen können. Wer da nicht seinen Ansprüchen entsprechend „verdient“, der muss halt etwas anderes machen.

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    • Eckehard Niemann sagt

      Wendet man folgende (falsche) Behauptungen von „Bauer“ Willi mal auf den Fall von (hoffentlich erhöhten) Einkommen von Bauern an, dann müsste doch laut Willi auch dann folgendes eintreten: Zitate Willi:

      .. Damit können deutsche Erzeugnisse aber im europäischen Wettbewerb nicht bestehen. Der Lebensmitteleinzelhandel wird – noch mehr als bisher – auf Herkünfte ausweichen, in denen die Produktionskosten niedriger sind.

      … und würde in der Konsequenz nur zu höheren Preisen führen und damit die Lohnsteigerung wieder auffressen.“

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      • Schmeckt gut sagt

        Falsch, wir (Bauern) werden die notwendigen Preise nur zum Teil durchsetzen können, denn die dann höheren Preise werden ganz sicher zu einem geringeren Abverkauf führen. Entscheidend ist, wieviel der Kunde bereit ist, für deutsche LM zu bezahlen. Sie Recht: die Lohnsteigerungen werden aufgefressen – allerdings nur, so brutal es für die deutsche Erzeugung ist, wenn die Verbraucher hiesige Produkte nachfragen. Hier sind Zweifel angebracht, denn der LEH macht jetzt schon langjährige Abkommen mit außereuropäischen Konzernen, um den Abverkauf (und selbstverständlich auch die Marge) zu sichern. Die Betonung liegt auf „Konzerne“, denn nur diese können und werden die Anforderungen und Investitionen stemmen können. Investitionen finden dort schon in großem Maße statt, weil genau dieses Szenario erwartet wird und hohe Renditen (wegen der geringen Löhne) winken. Das kann doch nicht in ihrem Sinne sein. Herr Niemann? Übrigens investieren die LM-ketten auch selbst im lohngünstigen Ausland. Der deutsche Erzeuger ist also in diesem Teufelskreis gefangen.

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        • Kemetbauer sagt

          Dann erklären Sie doch mal den wirklich sehr guten Preis für z.B. Schlachtrinder aller Kategorien. Haben die Deutschen plötzlich eine Vorliebe für Rindfleisch entdeckt?

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          • Schmeckt gut sagt

            Der Preis ist so hoch, weil Schlachtrinder knapp genug sind. Das Ausland kann nicht ergänzen, weil Rindfleisch weltweit knapp ist. Bei O&G sieht das (noch) anders aus, weil die Lohnkosten in der Bepreisung so entscheidend sind und ausreichend Billiglöhner in den Lieferländern vorhanden sind. In Peru sieht man schon den Einfluß der konzerngetriebenen Ausdehnung des Anbaus, denn dort sind die Löhne deutlich angestiegen und es fehlen Erntehelfer. Diese kommen mittlerweile zu großen Teilen aus z.B. Kolumbien – es geht immer um Kostenführerschaft. Ohne sinnvolle, staatliche Eingriffe hat der deutsche O&G-anbau verloren.

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    • Bauer Willi sagt

      @E.Niemann
      Sie sind also für einen Mindestlohn von 15 € in der Landwirtschaft? Mit welcher Argumentation? Sie kennen dem Mindestlohn in Polen? Warum hören immer mehr Landwirte mit Sonderkulturen auf?

      Warum schreiben Sie eigentlich „Bauer“ Willi?

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      • Eckehard Niemann sagt

        Hallo Willi,
        ich habe kein Plädoyer für 15 Euro Mindestlohn abgegeben, denn die Höhe muss gründlich ausdiskutiert und dann beschlossen werden. Ich habe aber dargelegt, dass Deine „Argumente“ (besser: „Falschbehauptungen“) auch für Bauern schädlich sind, weil man mit Deinen Behauptungen mühelos auch gegen höhere landwirtschaftliche Einkommen „argumentieren“ kann.
        Warum bist Du eigentlich zum „Sie“ übergegangen, nachdem wir uns doch eigentlich duzen bzw. duzten?
        Hier nur zur Kenntnis und Diskussion ein Link zur Argumentation von Befürwortern von 15 Euro Mindestlohn:
        https://www.verdi.de/themen/arbeit/++co++d4ff4502-5cd5-11ec-9ee8-001a4a16012a
        Darin sind auch Mindestlohn-Höhen in anderen Ländern aufgeführt.
        Warum hören immer mehr Landwirte mit Sonderkulturen auf – sicherlich nicht hauptsächlich wegen der Mindestlöhne. Wem es an besseren Aussichten für diese Betriebe gelegen ist, der sollte doch eigentlich die Gesamtpalette der Gründe für deren Probleme nennen und angehen. Oder?
        Warum ich Dich „Bauer“ Willi und nicht „Bauer Willi“ nenne? Weil ich beurteilen kann, dass Du Dich zu Recht „Willi“ nennen kannst. Inwieweit Du Dich tatsächlich in die ja wohl bestehende Kooperation mit einem anderen Landwirt einbringst und angesichts Deiner vielen (von Dir ja auch dokumentierten) Abwesenheiten vom Hof wirklich als „Bauer“ einbringen kannst, kann ich nicht beurteilen und bleibt für mich deshalb offen – deshalb also „Bauer“ Willi…
        Nichts für ungut, ich hoffe immer noch auf bessere Wieder-Übereinstimmung mit Dir und werde auch weiterhin positiv kommentieren, was ich an Positivem bei Deinen Beiträgen finde…

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    • Inga sagt

      Besonders wenn die mit den Preisen, die man für landw. Produkte erzielt vergleicht!

  12. Thomas Wörle sagt

    Die Menschen brauchen mehr netto vom brutto also einen schlanken Staat dann ist auch kein so hoher Anstieg des Lohnes nötig. Bei uns verpulvert der Staat sein Geld als gäbe es kein morgen.

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  13. Karl sagt

    Diese Neoliberalen Nebelkerzen haben wir nicht zum ersten Mal gelesen. Auch als der Mindestlohn auf 8,50 Euro angehoben wurde, gab es einen Aufschrei, insbesondere von Neoliberalen Turbokapitalisten… ich sag’s ganz einfach, wenn der Arbeitgeber 15 Euro nicht zahlen kann, soll er bitte zumachen. Ich brauche keinen Ausbeuter, der die Menschen zum Aufstocken zum Sozialamt schickt. Wir bezahlen die Aufstocker beim Amt, weil hier Leute wenig bezahlt werden

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    • Thomas Bröcker sagt

      Karl, die Saisonkräfte, um die es in der Landwirtschaft hauptsächlich geht, sind keine „Aufstocker“, die der Steuerzahler alimentiert. Im Gegenteil, die zahlen ins deutsche Sozialsystem ein, ohne irgendeine Gegenleistung dafür zu erhalten. Die sind natürlich auch voll Kranken- und Unfall- versichert. Allen Einzahlungen dieser Personengruppe in Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung steht keinerlei Leistung entgegen.

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      • Limes sagt

        hierzu Zahlen Saisonarbeitskräfte
        „In der Landwirtschaft waren nach der Landwirtschaftszählung 2023 in Deutschland 876.000 Arbeitskräfte beschäftigt. Davon waren 398.000 als Familienarbeitskräfte tätig. Von den 478.000 familienfremden Arbeitskräften waren 243.000 Saisonarbeitskräfte, also 51 Prozent.“ und „Viele der Saisonarbeitskräfte kommen aus dem Ausland. Die Arbeit hier ist für sie interessant, weil das deutsche Lohnniveau deutlich höher ist als in den Herkunftsländern. Trotz der Abzüge für die Lebenshaltungskosten lohnt sich für sie deshalb die weite Reise nach Deutschland.“

        https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/agrarsozialpolitik/saisonarbeitskraefte-landwirtschaft.html

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  14. Gabriel sagt

    Ja alle reden das der Mindestlohn zu viel ist was ist mit den Einzelhandel da arbeiten sie oft für Mindestlohn da haben die die sich aufregen schon dreimal eine Lohnerhöhung bekommen .Und regen sich jetzt wegen den auf

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  15. Dietmar Keil sagt

    Wie kommen Länder wie die Schweiz mit einem Mindestlohn über 20€ klar. Der Wohlstand der einfachen Leute ist höher als in Deutschland. Deutschland steht im Ländervergleich an 3.Stelle bei den Superreichen. Warum wird in Deutschland bei Arzneimitteln die volle Mehrwertsteuer erhoben im Gegensatz zur Gastronomie und Hundefutter?

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  16. Burkardt sagt

    Also, außer Hans sind hier in diesem Forum bestimmt alles Spitzenverdiener die für den jetzigen Mindestlohn von 12,84 nicht mal aus dem Haus gehen würden schon gar nicht arbeiten.
    Dann sollen doch diese Leute mal was von ihrem Gehalt an die Wenigverdiener abgeben wenn sie den Leuten die die Drecksarbeit machen nicht mal 15 € gönnen. es gibt halt in Deutschland nur noch Arm und Reich. Tolle Gesellschaft

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    • Bauer Willi sagt

      Ich bin für einen Mindestlohn von 30 €, Vier-Tage-Woche und 40 Tage Urlaub. Einverstanden?

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      • Michael sagt

        Das ist doch dumme Polemik.
        Die Wahrheit liegt dazwischen.
        Wir bezahlen die billigen Arbeitskräfte, durch Aufstockung, mit unseren Steuergeldern.
        Der Unternehmer wird dadurch subventioniert.

        Was denkt ihr, wenn die Flächenprämien angeschafft werden?

        Dann geht das Geschrei erst recht los

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        • Bauer Willi sagt

          @Michael, ich bin seit langem dafür, dass die Subventionen für die Landwirtschaft gestrichen werden. Dann werden allerdings entweder a) die Lebensmittel deutlich teurer oder b) sie kommen aus Ländern mit billigen Arbeitskräften. Saisonarbeiter in der Landwirtschaft kommen in der Regel nicht aus Deutschland. Dem ist nämlich die Arbeit zu schwer und er meldet sich nach dem ersten Tag krank.
          Kein Saisonarbeiter nutzt die Aufstockung. Was Sie erzählen ist dumme Polemik ohne fachlichen Hintergrund.

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        • Limes sagt

          „Wir bezahlen die billigen Arbeitskräfte, durch Aufstockung, mit unseren Steuergeldern. „Der Unternehmer wird dadurch subventioniert.“

          Die Arbeitskräfte die körperlich in der Landwirtschaft aber nicht nur dort arbeiten sind häufig keine Deutschen damit fällt die Aufstockung (gehe davon aus sie meinen Bürgergeldempfänger) aus.

          Ich erinnere mich noch gut an die Bekanntgabe der Einführung Bürgergeld ab 2023 im November 2022.

          An diesem Tag wurde an der Aussenwand unseres Kellers gearbeitet. Der Baggerfahrer (kleiner Unternehmer) und sein Helfer mit Schaufel tief im Graben, ein älterer polnischer Landwirt (verdient sich seit Jahren ein Zugeld in D) machten Pause und die Bürgergeldentscheidung des Bundestags wurde im Radio bekanntgegeben. Der Baggerfahrer sagte nur trocken jetzt wirds für uns noch schwieriger Kräfte zu finden. Der Pole schmunzelte, wir unterhielten uns und er erzählte sein Sohn bewirtschaftet den heimischen wachsenden ldw Betrieb mit modernen Maschinen und sie investieren weiter in die Landwirtschaft.
          „Der Unternehmer wird dadurch subventioniert.“ Der Unternehmer (Baggerfahrer) wurde nicht subventionert im Gegenteil er konnte den Auftrag nur mit dieser Saisonhilfskraft durchführen. Ohne wäre schon bei dem Kostenvoranschlag von meiner Seite kein Auftrag erfolgt damit kein Umsatz für ihn, keine Steuereinnahmen für den Staat das wär doch dumm für den Staatshaushalt oder.

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    • Bauer Willi sagt

      @Burkhart
      Woher nehmen Sie die Erkenntnis, dass alle Kommentatoren Spitzenverdiener sind?7

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      • Burkardt sagt

        Bauer Willi,

        nicht alle sind hier Spitzenverdiener. Nur die die sich so gegen den Mindestlohn von 15 € einsetzen. Es ist schon ein Unterschied ob ich 1500 € Netto verdiene oder 3000 € .
        Aber ob der Mindestlohn nun bei 13 € oder bei 15 € liegt, es geht trotzdem alles den Bach hinunter mit der Wirtschaft.
        Ein schönes Wochenende euch allen

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        • Ehemaliger Forenteilnehmer sagt

          Irgendetwas verstehen Sie falsch. Die Lohnunterschiede werden bleiben. Der Sockelbetrag ist der Mindestlohn und so werden auch die anderen Löhne teurer und durch die höheren Preise hat auch der Mindestlohnempfänger trotz Erhöhung gar nichts. Die Wettbewerbsfähigkeit leidet aber gewaltig und Arbeitsplätze werden noch mehr gefährdet.

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        • Inga sagt

          Normalerweise ist das ok.

          Aber wenn die landw. Produkte nichts kosten,
          kann man den Erntehelfer auch nicht so viel geben ,

          außer die Verbraucher bezahlen den wahren ehrlichen Wert für sie Nahrungsmittel, die aus der Landwirtschaft stammen.
          Und sind bereit mehr als 10% ihres Einkommen für die Nahrung auszugeben.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Unser ererbter Grund ist so klein, dass wir ihn nur aus Idealismus bewirtschaften. Es geht sich fiannziell nicht einmal auf 0 Euro aus, die viele Arbeit noch gar nicht eingerechnet. Wir fahren halt nur selten auf Urlaub, sondern stecken das Geld in den Erhalt der Biodiversität und der schönen Landschaft. Geld bekommen wir aus einem Angestelltenverhältnis und aus der Pension. Förderungen nehmen wir keine, die Bürokratie würde noch mehr an Gratisarbeit verschlingen für ein paar 100 Euro im Jahr. Da sind wir lieber frei in unserem Handeln. Ich bringe immer wieder einmal eine Kiste Apfelsaft und, wenn es anfällt, Obst zur „Tafel“, wo es an Bedürftige verteilt wird.
      Ein österreichischer NGOler, der von seinem Naturschutzbüro lebt und jetzt den Renaturierungsdialog mit den Bauern führt, meint, dass Nebenerwerbsbauern am besten für die Renaturierung gerüstet sind, weil sie die Landwirtschaft querfinanzieren können. Förderungen wird es nämlich dafür keine zusätzlichen geben, sondern wer sich an der Renaturierung nicht beteiligt, wird eben keine Förderung mehr bekommen. Niemand wird zur Renaturierung gezwungen, und es wird auch nioemand deswegen enteignet. Aber der Konsument will nun eimal eine renaturierte Landschaft, auch wenn er deswegen für die Lebensmittel nicht mehr zahlen wird. Er bestimmt als Steuerzahler eben, wohon die Fördermittel gehen.

  17. Martina sagt

    Ich bin 63 Jahre jung, davon habe ich 27 in der DDR gelebt und bis heute in der BRD.
    Diskussionen über Mindestlöhne gab’s damals nicht, trotzdem haben fast alle gearbeitet- hatte jemand keinen Bock war er asozial und wurde vielleicht eingesperrt statt mit Bürgergeld belohnt.
    Ja, krasse Zeiten aber manchmal wirkungsvoll- nicht unbedingt demokratisch aber was ist das schon mit heute verglichen- nur ein Leben mit Kopflastigkeit in allen Bereichen und das macht Menschen unzufrieden, aggressiv und und und.
    Das Geld regiert die Welt und die es nicht mit eigener Hand erwirtschaften haben die tollsten Einfälle.
    Und Menschen die ausreichend verdienen interessiert das Anliegen derer die für den aktuellen Mindestlohn arbeiten eh 0 solange es ihnen nicht an den Kragen geht und da beginnts – einer für den anderen da? Niemals, denn jeder ist sich selbst der nächste.
    Egal was die zukünftige Politik macht und welche Entscheidungen sie trifft, es wird sich wenig ändern ob mit mehr oder aktuellem Mindestlohn es ist und bleibt der pure Kapitalismus
    Ich fühle mich gerade wieder wie 1989- Schade

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  18. margit sagt

    Durch den Mindestlohn werden viele Minijobs wegfallen sie werden zu teuer. Keiner kann mehr was auf dauer dazu verdienen weil es die Jobs nur noch Saison bedingt geben wird.

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    • Bauer Willi sagt

      @margit
      Sie haben es verstanden. Ich bin erstaunt, wie wenige der Kommentatoren die Zusammenhänge erkennen.

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      • Stadtmensch sagt

        „Ich bin erstaunt, wie wenige der Kommentatoren die Zusammenhänge erkennen.“

        Die Zusammenhänge sind schon klar. Man kann sich aber trotzdem mal Gedanken machen, welche Folgen eine allgemein akzeptierter Niedriglohnsektor mit prekären Beschäftigungsverhältnissen für die Gesellschaft hat.
        Thema „Gastarbeiter“ kann man ja erstmal ausklammern und auf eine Angleichung der Lebensverhältnisse innerhalb EU hin arbeiten.
        Warum regt sich von euch Konservativen niemand auf, wenn ein CEO das 170-Fache eines Normalarbeiters bekommt? Leistungslose Einkommen (Kapitalerträge) nicht genau so hoch besteuert werden wie Arbeit?

        Die Argumente das dem Lager der Systemprofiteure sind immer die gleichen:

        – Leute sollen doch froh sein, dass es übehaupt bezahlte Arbeit gibt
        – sollen mal lernen richtig zu kochen und mit Messer und Gabel zu essen
        – in der Schule aufpassen
        – die Ellenbogen ausfahren
        – es wird einem nix geschenkt
        – usw…

        Wer Frieden will muss mal mit dem Kämpfen aufhören. Oder die „Illuminati Papiere lesen“ 😉
        Sonst dreht man sich beim Denken immer im Kreis. Wenn die aktuelle Religion nicht mehr als Lebenshilfe taugt, muss man sie anpassen! Das haben die Menschen mehrfach bewiesen, dass das geht. Muss nur mal jemand anfangen auch mal außerhalb ausgetrampelter Pfade zu wandeln…

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        • Bauer Willi sagt

          @Stadtmensch
          Verstehe ich Sie richtig, dass Sie ein leistungsloses Grundeinkommen fordern? Mit welcher Begründung? Wie schrieb Kemetbauer: „Lohn ist das Entgelt für Leistung“.
          Warum bekommt der CEO so viel mehr als der Arbeiter am Band? Darüber mal nachgedacht?

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          • Arnold Krämer sagt

            „Warum bekommt der CEO so viel mehr als der Arbeiter am Band?“
            Das frage ich mich manchmal aber auch!
            Die Maßstäbe stimmen oft nicht mehr!

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            • Bauer Willi sagt

              @Arnold Krämer
              Die Antwort ist recht einfach. Weil jemand bereit ist, für die Leistung des CEO mehr zu bezahlen. Was die Maßstäbe angeht: wieviel mehr soll den „erlaubt“ sein? Wer legt das fest? Wer kontrolliert das?
              Ich bin in meinem Berufsleben von einem Unternehmen „abgeworben“ worden. Man wollte mich haben, warum auch immer.
              Ich habe als Lohn mehr gefordert, als im Unternehmen, das ich verlassen habe. Ist so ein Verhalten unmoralisch? Mein neuer Chef hat übrigens meine Forderung ohne Wimpernzucken akzeptiert.

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          • Stadtmensch sagt

            „Warum bekommt der CEO so viel mehr als der Arbeiter am Band? Darüber mal nachgedacht?“

            Nicht selbst nachgedacht, aber ich habe mir die Meinung diverser Ökonomen (u.a. Thomas Piketty, Das Kapital im 21. Jahrhundert) zu Veränderungen in der Vermögensverteilung seit 1850 durchgelesen. Fazit: wir bewegen uns auf Zustände zu, wie sie in den Romanen von Jane Austen beschrieben wurden. Die „Leistungsgesellschaft“ pervertiert sich.
            Was soll werden, wenn einfache Arbeiten demnächt komplett wegautomatisiert werden? Ich meine humanoide Roboter als Erntehelfer? Wollen wir dann immer noch eine Moraldebatte um gerechte Entlohnung führen? Warum sollte hier jemand den bürokratischen Aufwand für landwirtschaftliche Sonderwirtschaftszonen aufziehen, nur damit Wanderarbeiter von Ultimo hier eingeflogen werden können, um für sich rentabel was zu verdienen?
            In dem Fall wäre ich dann dafür, dass die „Leistungsträger“, die Unternehmer, die nicht schnell genug das nötige Kapital anhäufen konnten, von diesen „Marktkräften“ genau so erfasst werden, wie der Arbeiter am Band, der leider nicht das Glück hatte, ein millionenschweres Betriebsvermögen zu erben!

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            • Bauer Willi sagt

              @stadtmensch
              Ein guter Bekannter baut Kräuter an. Die Bodenbearbeitung wurde zum Teil von einem autonom fahrenden Trecker erledigt, der die Nacht „durchgearbeitet“ hat. Die Unkrautbekämpfung erfolgt zum Teil über einen Roboter, der punktgenau das einzelne Unkraut erkennt und beseitigt.
              Beides haben bisher Menschen gemacht. Die Investitionen in die beiden Maschinen dürften in etwa eine halbe Million ausmachen. Ich schätze, es wurden dadurch 10 Saisonarbeiter ersetzt. Wer das Kapital nicht aufbringen kann, ist zukünftig weg vom Fenster.

              Das mit dem „millionenschweren Betriebsvermögen erben“ verstehe ich nicht ganz. Wir haben unserem Sohn bei der Betriebsübergabe natürlich das Betriebsvermögen mit überschrieben. Was hätten wir Ihrer Meinung nach tun sollen?

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  19. Arnold Krämer sagt

    Es gibt Arbeiten, für die man nicht unbedingt Menschen gebraucht, die fachlich besonders gut ausgebildet sind. Sie müssen „nur“ sorgfältig, zuverlässig und regelmäßig arbeiten. Wenn die entsprechneden Arbeitsplätze in Konkurrenz (zu meist ausländischen Unternehmen) nicht mehr angeboten werden können, entsteht ein zusätzlicher staatlicher (gesellschaftlicher) Alimentierungsbedarf, belastet also die verbleibenden Unternehmen und übrigen Menschen zusätzlich, welche noch (hoch-) produktiv „unterwegs sind.
    Es sei denn, der Staat setzt andere Prioritäten, um das bisher noch reichlich sprudelnde Steuergeld zu verteilen. Vielleicht ist ja auch besser aufgehoben bei denen, deren Arbeitsplätze politisch zu teuer gemacht werden, als bei denen, die z.B. in NGO’s viel Papier und geistig Fragwürdiges produzieren und zumindest formal höhere Bildung aufweisen.

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  20. Ludwig sagt

    Die hier beschriebenen Ausführungen machen das Dilemma unseres Standortes , aber auch unserer fehlgeleiteten Politik deutlich. Die Inflationsrate , sowie der Abstand zwischen Brutto und Netto auf dem Lohnzettel ist immer größer geworden. Die Inflationsrate läst sich auch am Goldpreis absehen. Vor einigen Jahren waren eine Unze (31,1 Gramm) für rd. 1500 Dollar zu bekommen . Heute kostet die Unze 3200 Dollar. Also müßte der Facharbeiter mit damals 2000 Euro Netto/Monat , jetzt rd. 3000 Euro Netto bekommen. Bekommt er aber nicht , weil es der Arbeitgeber nicht mehr zahlen kann. Auch die Rentner müßen heute rd. 10% Krankenkassenbeitrag bezahlen und eine Steuererklärung mit Steuerzahlung abliefern. Verdrehte Welt ! Unsere junge Generation kann sich kein Haus mehr kaufen. Einfach zu teuer. Unser Staatswesen hat jetzt eine Staatsquote verursacht von 50 – 80 %. In GB rd. 30% und in den USA 37%, wobei beide Länder in Richtung 20% wollen. Argentinien war über 80% und da ging auch nichts mehr und hat sich jetzt eine Radikalkur verpasst. Diese Radikalkur haben wir noch vor uns , weil hier sonst alles den Bach runter geht. Der Mindestlohn für NOrmalarbeitsverhältnisse ist sicherlich ok , sollte aber nicht von der Politik , sondern den Sozialpartnern verhandelt werden. Beim Mindestlohn für Saisonarbeiter aus anderen Ländern sollten erheblich niedrige Stundenlöhne gelten und auch die Nebenvorgaben für Unterbringung usw. abgesenkt werden , denn eins sollten wir nicht riskieren , daß belastete und minderwertige Ware an Erbeeren, usw. hierher kommt. Dann können wir hier unser ganzes Niveau gleich absenken.

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  21. Alle reden 15€ dann geht die Wirtschaft kaputt man soll doch von seinen Lohn auch leben können und nicht arbeiten und noch Zuschüsse hollen dann braucht man ja erst gar nicht arbeiten und was ist mit denn minijobper die meist arbeiten machen die sonst keiner machen will Rentner die ihre Rente auf bessern müssen damit sie nicht zum Amt müssen

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    • firedragon sagt

      „… man soll doch von seinen Lohn auch leben können …“
      Da gebe ich Dir recht, Hans.
      Um 15,-€/h auszahlen zu können, muss ich den Preis eines Produkts anheben. Hebe ich den an, dann kauft meine Kundschaft weniger, bis nix mehr (zeigt sich jedesmal). Wenn mir dann dieser Erlös wegfällt, kann ich niemanden mehr entlohnen.
      Diese Schiene der Direktvermarktung ist die einzige, die ich beeinflussen kann.
      Der Erlös aus dem Ackerbau ist Börsenabhängig.

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  22. Christian Bothe sagt

    Grauenvoll, wenn ich sehe was die “Gewerksschaftsfuzzis”vom Zäune brechen wollen! 15 €/h muss man erstmal erwirtschaften für die Belegschaft einer Fa. Das war für meinen kleinen Betrieb immer der Grund ohne Tarifbindung zu wirtschaften als Mitglied des Arbeitgeberverbandes! Betrifft die Volkswirtschaft auch insgesamt, was Arbeitszeit und Löhne rausmacht! Denke die neue Regierung ist da auf dem richtigen Gleis?

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  23. Kemetbauer sagt

    Früher war der Lohn die Gegenleistung zur erbrachten Arbeitsleistung. Wer mehr Lohn wollte, der musste auch mehr arbeiten. Heute ist der Lohn ein Gradmesser für den Bedarf, völlig losgelöst von der erbrachten Leistung. Wo soll das noch hinführen?

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    • firedragon sagt

      Nicht unbedingt ‚mehr arbeiten‘,
      Vielmehr ist der Arbeitsinhalt und dadurch die Wirtschaftlichkeit eines Betriebes, ein Gradmesser, der eine höhere Entlohnung des AN überhaupt erst ermöglicht.

      Es ist ei Irrglaube, wenn gedacht wird, der AN braucht einfach nur mehr Geld und dadurch wirtschaftet ein Betrieb erfolgreich.
      Anscheinend wird vergessen, an jedem Cent, den ein AN „mehr verdient“, verdient der Sozialstaat mit

      Ich erinnere an den Wahlslogan der SPD

      Vielleicht denken alle mal über diesen Satz etwas genauer nach.

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        • Stadtmensch sagt

          „Untere Einkommensgruppen“ geben alles für Konsum aus. Ist doch gewollt und unabdingbare Voraussetzung für unser Wirtschaftssystem – oder?

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          • firedragon sagt

            Stadtmensch,
            wenn ich (derzeit 12,84 €/h,) demnächst 15,-€/h auszahlen muss, lässt sich das betrieblich in einem Teilbereich unseres Betriebes, nicht mehr darstellen.
            Das bedeutet, ich werde diesen Betriebszweig runterfahren und teilweise einstellen. Dadurch wird es keinen sogenannten „Niedriglöhner“ hier geben, der irgendwie konsumfähig wäre.
            Das zieht einen „Rattenschwanz“ nach sich. Da ich Dienstleistungen für diesen Betriebszweig in Anspruch nehme, wie viele andere auch. In dieser betreffenden Dienstleistung arbeiten ebenfalls „Niedriglöhner“.
            Wenn mehrere Betriebe diese Dienstleistung nicht mehr in Anspruch nehmen, worauf es hinausläuft, dann wird dieser Anbieter ebenfalls AK freisetzen, die wiederum auch nicht mehr konsumfähig wären.
            usw usf …
            Bei diesem Szenario kommt dann auch ein Sozialstaat an seine Grenzen, da weniger an Sozialgeldern eingenommen wird, als ausgegeben werden muss.

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            • Thomas Bröcker sagt

              Es ist schon ein „Spezialproblem“. Es geht im Wesentlichen um Saisonkräfte. Diese machen in Spezialkulturbetrieben (Wein, Obst, Gemüse) 30 – 60 % der Gesamtkosten aus. Die Löhne haben sich in den 10 Jahren seit Einführung des ML mehr als verdoppelt: linear betrachtet ist das eine Lohnsteigerung von über 11 % pro Jahr. Da träumt jede Gewerkschaft von … für die betroffenen Betriebe ist dieser Traum ein Alptraum … das spiegelt sich in den Preisen in keinster Weise wider. Am Ende der Fahnenstange der Produktivität angekommen, ist dann einfach „Ende Gelände“. Da „hast du fertig“, wenn der periphere Anlieferer nur die Hälfte deiner Lohnkosten hat.

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              • Michael sagt

                Dann leg dich doch selber jeden Tag 10 Std. auf den Gurkenflieger.
                Auf anderleute Kosten einen super Wohlstand genießen.

                Kein Deutscher sticht mehr Spargel. Knochenarbeit. Da ist 20 € noch zu wenig

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                • Thomas Bröcker sagt

                  Bei mir liegt keiner auf dem Gurkenflieger. Meine Saisonkräfte kommen täglich von zu Hause über die Grenze … es sind seit über 30 Jahren größtenteils die selben Leute. Die Arbeitszeit liegt bei 35 Wochenstunden. Wir kommen bestens miteinander aus. Das ist aber ein Sondermodell mit sehr viel persönlicher Beziehung und gegenseitiger Anerkennung. Es gibt in ganz Deutschland nach wie vor jede Menge kleinerer Betriebe mit 2 – 3 Festangestellten und 10 – 12 Saisonkräften. Da ist mehr Augenhöhe als Ausbeutung an der Tagesordnung. Genau diese Betriebe sind aber am meisten von den Verwerfungen am europäischen Markt betroffen, eben weil das Gesamtmodell Selbiger relativ familiär ist. Da wird eben nicht mit hunderten von Saisonern Geld gescheffelt, sondern man versucht im Miteinander das Auskommen für alle Beteiligten zu organisieren. Ich finde das schon ziemlich platt und überheblich, was Sie da von sich geben.

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    • Stadtmensch sagt

      „Heute ist der Lohn ein Gradmesser für den Bedarf“

      und das von Leuten, die sich hier ständig über unangebrachte Pauschalisierungen aufregen 😉 Den Link aufs Arbeitsrecht bezüglich Arbeitszeitvergütung spare ich mir.

      „Wo sind wir nur hingekommen“

      „Im Jahr 2024 waren 15,5 % der Bevölkerung – rund 13,1 Millionen Menschen – armutsgefährdet. Das ist ein Anstieg um 1,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und der höchste Wert seit 2020“

      „6,0 % der Bevölkerung waren 2024 von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen. Das bedeutet, dass immer mehr Menschen grundlegende Bedürfnisse wie gesunde Ernährung, Kleidung oder Bildung nicht mehr ausreichend decken können“

      „Insgesamt waren 2024 rund 17,6 Millionen Menschen (20,9 % der Bevölkerung) von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Die Betroffenheit zieht sich durch verschiedene Alters- und Bevölkerungsgruppen, besonders häufig sind junge Menschen, Alleinerziehende, Erwerbslose und Menschen mit Migrationshintergrund betroffen“

      Das sieht mir sehr nach indirekter Filmförderung für Sozialdramen aus. Inspiration…

      Was wir jetzt brauchen sind Durchhalteparolen! Wehrpflich! Ein Ruck! „Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen!“ Die Wachstumsfesseln lösen durch weitere Einsparungen bei der Aufzucht des „Humakapitals“. Freilliger Verzicht auf Handel mit Mordor (Russlandsanktionen).
      Nur so gewinnen „wir“ Loyalität, Vertrauen und Zugewandtheit der breiten Masse relativ eigentumsloser Lohnabhängiger zu „Unserer Demokratie“ zurück!
      – Ironie Ende –

      Nicht in Frage gestellt werden „volkswirtschaftliche Blindleistung“ im Verwaltungsapparat zahlreicher Berufsständischer Sozialkassen. Niemals wollen wir von den Chinesen lernen, wie die den Wohlstand ihrer Bevölkerung kontinuierlich halten\steigern können, ohne sich international verschulden zu müssen. Thorium Reaktor bald marktreif…

      Aber was rede ich da? Dunning-Kruger hat mich wieder mal fest im Griff…

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      • Kemetbauer sagt

        Wir diskutieren hier über den Mindestlohn. Der Lohn ist das Entgelt für Arbeiter. Es redet auch niemand vom Mindestgehalt; oder habe ich da etwas übersehen?
        Gesunde Ernährung ist sehr viel günstiger – in jeder Hinsicht- als Fertigprodukte, die in eher materiell schlecht gestellten Haushalten überwiegend verzehrt werden. Eine günstige und gesunde Ernährung besteht aus Frischprodukten, die erst noch zubereitet werden müssen. Wie soll das gehen, wenn jede Fähigkeit oder Bereitschaft dazu fehlt und die Zeit, nach der Kohle, der knappste Faktor ist? Über „Bildung“ möchte ich mich hier nicht groß auslassen. In meinem Bundesland (ST) bricht fast jeder Zehnte die Schulausbildung ab. Damit sind wir bundesweit Spitze. Was das für die Zukunft bedeutet, möchte ich gar nicht abschätzen. Und nein, es liegt nicht an fehlender Förderung. Viele Eltern hier sind da einfach gleichgültig und Kinder können sich eh etwas Schöneres vorstellen als zur Schule zu gehen. Da sind wohl alle Kinder gleich.

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        • Bauer Willi sagt

          @Kemetbauer
          Wir können auch über das Mindestgehalt diskutieren. Dafür geben es aber keine Kommission.

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          • Kemetbauer sagt

            Wir können wohl davon ausgehen, dass die Gehaltsbezieher für 15€/Std gar nicht arbeiten wollen würden. Vielleicht sollte man noch erwähnen, wir reden hier vom Bruttolohn.
            Was ist denn, wenn zukünftig das Heer der Arbeitslosen erstmalig wieder anwachsen wird? Viele die bisher ein wirklich auskömmliches Einkommen z.B. in der Automobilindustrie eingefahren hatten, werden dann ganz andere Einkommensklassen kennen lernen. Wie sollen die dann, unter Beibehalten ihres Lebensstandards, klarkommen?
            btw: Ein sehenswerter Beitrag dazu, lief kürzlich im ÖRR.

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        • Christian Bothe sagt

          „Eine günstige und gesunde Ernährung besteht aus Frischprodukten, die erst noch zubereitet werden müssen.“ Das ist natürlich Quatsch und kann man so nicht stehen lassen! Was meinen Original Thüringer Fertigklossteig betraf, wurde dieser täglich aus meinen eingelagerten Kartoffeln umliegender Lieferanten hergestellt! Das Ganze für den Leichtkühlbereich mit MHD 30 Tage!

          Was die Schulbildung betrifft, gebe ich Ihnen recht! In der DDR wurden die Schüler besser ausgebildet, waren disziplinierter, bekamen einen Abschluss und konnten bei entsprechenden Leistungen auf die EOS und Abitur machen, um später zu studieren! Bin selbst diesen Weg gegangen und habe später als Elternaktivvorsitzender Schüler begleitet! Deshalb tue ich mich mit den Bildungsmethoden heute und den Nichtbenotung sehr schwer…

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  24. Klemens Minn sagt

    Tarife vereinbaren ist eigentlich die Aufgabe der Sozialpartner. Sie kennen die Rahmenbedingungen. Dafür ist aber die Mitgliedschaft erforderlich. Da diese in dem Bereich nicht ausreichend gegeben ist, micht sich die Politik ein und setzt damit eine Abwärtsspirale in Gang. Zum einen wird der Leistungsaspekt ausgeschaltet und zum anderen: Warum soll ich Mitglied in einer Gemeinschaft werden, wenn andere den Sachverhalt behandeln.

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  25. Thomas Bröcker sagt

    Mindestlohn: Die Auswirkungen kommen langsam, aber sie kommen. Das gilt nicht nur für den Mindestlohn. sondern für das Lohnniveau insgesamt. Es killt zuallererst die kleinen Betriebe, die nicht nur auf innerfamiliärer Selbstausbeutung basieren.
    Die Erdbeeren verschwinden bis auf Direktvermarktung aus dem heimischen Anbau (vor allem Freiland). Die Himbeeren sind quasi schon weg, die Sauerkirschen folgen und die Süßkirschen ebenfalls. Auch auf Grund der Wetteränderungen wird der Anbau immer teurer. Die Kulturen müssen überdacht werden. Wie die derzeitigen Preisdifferenzen von über 4 € je Schale heimische Erdbeeren und 0,99 – 1,98 € für spanische Ware an den Kunden gebracht werden sollen, ist mir schleierhaft. Da sind bei allen Kulturen Preisschwellen erreicht, bei denen der Abkauf definitiv einbricht. Wir können uns noch um die Nischen und Direktvermarktungsstrukturen prügeln und höchste Produktivität fahren.
    Die nächste Welle Preisdruck kommt schon aus der etwas weiteren Peripherie: Marokko, Serbien, Kroatien, Montenegro, Moldawien und Ukraine.
    Auf der Gegenseite, der Seite der Kosten, steigt alles in atemberaubender Geschwindigkeit.
    Das gilt insbesondere bei Reparaturkosten. Bei mir waren jetzt 3 Schlepper gleichzeitig kaputt. Die kleinen Werkstätten sind alle weg, die großen haben a: keine Lust sich mit unseren kleinen Maschinen zu beschäftigen, b: besteht das Fachpersonal nur noch aus Baugruppenschlosser und Elektronikern und c: sind die Stundensätze bei über 100 € angekommen. Da wird eine Kopfdichtung wechseln beim kleinen Vierzylinder mit 6.000,- € veranschlagt.
    Das Sterben der kleinen Höfe bewirkt das Sterben der kleinen „Dorfschmieden“ und beschleunigt sich damit selbst. Das sieht in den Alt-Bundesländern sicher noch nicht ganz so krass aus, kommt aber auch.

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  26. Ehemaliger Forenteilnehmer sagt

    Ein höherer Mindestlohn würde eine weitere grosse Lohn-Preisspirale auslösen, denn wenn derzeit jemand bspw. 18,00 Euro Stundenlohn erhält, will derjenige aber seinen Lohnabstand zum Mindestlohn gewahrt wissen. Die Forderung nach 15,00 Euro Mindestlohn ist nicht durchdachr und rein populistisch. So schafft sich Deutschland selber ab.

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