Bauer Willi
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Alles etwas dünn…

Gestern habe ich den ausgefüllten Wahlzettel meiner Frau zum Briefkasten gebracht. Sie gehört damit zu den über 40% der Wähler in unserer Gemeinde, die aktuell ihre Stimme per Briefwahl abgeben. Von daher kommen so manche Wahlveranstaltungen längst zu spät. Da ich im Wahlvorstand bin, werde ich erst am Wahltag selbst wählen. Wer immer noch nicht weiß, wen er wählen soll,, für den ist auch diese „Analyse“ der Tagesschau keine Hilfe.

https://www.tagesschau.de/inland/btw21/wahlprogramme-landwirtschaft-101.html

Mal davon abgesehen, dass die Analyse der ARD etwas dünn ist, sind es die Aussagen der Parteien auch.

Wie das Ausland die Wahlveranstaltungen im Fernsehen sieht, sollte diesen treffenden Text aus der „Neuen Zürcher Zeitung“ lesen. Die NZZ wird recht zutreffend auch „Westfernsehen“ genannt, weil sie eben nicht eine politische Partei bevorzugt und bewirbt. So heißt der WDR bei uns schon seit über 20 Jahren „Rotfunk“. Selten habe ich eine so offensichtliche Positionierung des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks (und Fernsehens)  erlebt wie in diesem Jahr. Die Journalisten machen aus ihrer Sympathie für SPD und Grüne keinerlei Geheimnis mehr.

Hier der lesenswerte Artikel über die „konstruierte Wirklichkeit“:

https://www.nzz.ch/meinung/der-andere-blick/armin-laschet-in-der-wahlarena-die-konstruierte-wirklichkeit-ld.1645882

Kleines Bonmot: Wenn wir am 26.9. unsere Stimme abgegeben haben, wann bekommen die wir dann wieder zurück… ????

Und noch was: ich glaube nicht an Verschwörungen, aber ich glaube auch nicht an Wahlumfragen. Und in diesem Jahr besonders nicht, weil ich immer mehr den Eindruck habe, dass diese nicht wirklich auf repräsentativen Umfragen beruhen. Sachsen-Anhalt war ein Beispiel: Vorhergesagt wurde ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und Grünen. Im Ergebnis trennten beide Parteien 17%!!! Dann kann man auch würfeln…

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16 Kommentare

  1. Ich wage überhaupt keine Wahlprognose , werde mich aber mit meinem Kreuzchen für die Widerlichkeiten gegenüber den Bauern bedanken. Die CDU hat sich von der grünroten Kanzlerin verführen lassen und hat jetzt die Strafe für alles Abnicken der ganzen Fehlentscheidungen zu tragen. Diese „Arroganten Leute“ haben alles abgenickt bei den Abstimmungen ohne mit der Wimper zu zucken , nur um ihr Mandat zu behalten. Jetzt räubern die uns hier vor Ort ihren tollen Einsatz für die Gegend hier vor , um wiedergewählt zu werden , aber wer kann solchen Leuten überhaupt noch glauben , die nur an sich denken . Seit vielen Jahren lese ich das „Westfernsehen“ und glaube wie unserem hiesigen Mainstream überall nur die Hälfte und versuche mit vielen gelesenen Büchern den politischen Entscheidungen auf den Grund zu gehen. Leider sind mir da so einige Lichter aufgegangen , die meine Sicht der Dinge völlig umgedreht haben. Nach Fan von Merkel ist da jetzt das völlige Gegenteil entstanden. Ihre z.Zt. hochgelobte Bilanz kann ich überhaupt nicht sehen, sondern : Wirtschaftsvernichtung , Währungsverfall und Energiemangel um nur einiges zu nennen ist diese Bilanz. Alles was da z. Zt. läuft konnte ich in den bereits gelesenen Büchern schon in den letzten Jahren bei den „Craschpropheten“ lesen , denn diese Volkswirte haben die wirtschaftlichen Konsequenzen schon damals vorausgesagt und genauso läuft das jetzt auch ab. Das hat mir im Betrieb schon einmal ein Jahr gut geholfen . Auch der jetzige Wahlausgang wird bei uns Entscheidungen nach sich ziehen. Viele Jahre haben wir auf Besserung gehofft , sind aber jedesmal enttäuscht worden. Das Hoffen hat jetzt ein Ende . Entweder es wird besser , oder wir hören auf. Entsprechend fällt in diesem Jahr die Entscheidung. Genauso haben es die Volkswirte vorhergesagt und das gilt jetzt nicht nur für die Bauern.

  2. firedragon sagt

    „… Vielleicht sollten wir wieder dahin kommen, dass nur die Medien, die gut recherchieren und nichttendenziöse Meinungen verbreiten, unsere Medienlandschaft prägen …“
    – Zitat aus einem Kommentar der NZZ.ch

    Kann nur jeder für sich beurteilen …

    Ich fände die Betrachtung auf ein Thema mit „Wenn – Dann“, sowohl positiv, als auch negativ, da alles seine Vor- und Nachteile hat, schon mal ganz hilfreich.
    Nur, wenn ich um die Kosequenzen weiß, kann ich nach meinem Gewissen wählen (Thema unaghängig – ganz allgemein).

    • Stadtmensch sagt

      Die NZZ muss ich unbedingt wieder abbestellen!

      Die verwechseln permanent Bürgerlichkeit mit Herrschaftsdünkel.
      Was zählt ist also Exklusivität (nicht Massenwohlstand), Gehorsam (nicht Bildung für alle) und ganz wichtig: Das Recht auf Verschmutzung und Schädigung der Gesundheit anderer!
      Ich Ich Ich!

      Man muss sich fragen, warum so viele Hochschulabsolventen nach „Links“ driften. Das hat nicht mit Links zu tun, sondern mit Aufklärung!

      Dereinst wird man also Wahlen nicht mehr mit dem Versprechen „sicherer Arbeitsplätzchen“ gewinnen, sondern mit der Aussicht auf Mitbestimmung. Echte Demokratie also. Was, Wo Wie und Wieviel produziert wird.
      Das steht nämlich zur Zeit nicht zur Wahl.

      Hier, das ganze Elend:

      https://www.nzz.ch/feuilleton/zeitgeist-in-deutschland-wo-bleibt-das-buergertum-ld.1646492

      • Reinhard Seevers sagt

        Komisch, ich hab den Text ganz anders interpretiert…..eher im Sinne von Reckwtiz’s „Gesellschaft der Singularitäten“.

      • Bauer Willi sagt

        @Stadtmensch
        Der Satz im verlinkten NZZ-Artikel gefällt mir: „Vor allem aber müssen Konservative und Liberale wieder lernen, polemisch zu werden und aggressiv.“

  3. Brötchen sagt

    „Sorry, das mit den der AfD hatte ich tatsächlich nicht mehr auf dem Schirm.“

    Das wird mehr oder weniger in den Medien vermieden, das Thema.

    In Sachsen wird ein Wahlgewinn der AFD prognostiziert.
    Zur Erinnerung, war mir auch nicht mehr im Gedächtnis.
    In BB hatte die AFD bei der letzten Landtagswahl 23,5 %!
    In Sachsen waren das 27,5 % bei der letzten Wahl.

    Der Osten bestimmt durch den geringen Bevölkerungsanteil den Wahlausgang nur sehr gering.

    Rein taktisch stärkt man durch eine Wahl der AFD ROT/ROT/Grün.

  4. Egon Meyerhoff sagt

    Zunächst einmal: In Sachsen-Anhalt wurde ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD vorhergesagt, die Grünen haben dort im Landtag ganz knapp die 5-%-Hürde geknackt.

    Dazu kommt: Umfragen sind ein schwieriges Geschäft, bei dem man Momentaufnahmen einfängt und Unsicherheiten berücksichtigen muss. Eine Wahlforschergruppe schrieb zum Beispiel zu ihrer Umfrage: zehn Tage vor der Wahl meinten 15 % der Leute noch, sie könnten sich bis zur Wahl noch anders entscheiden. 25 % hatten sich noch gar nicht entschieden oder wollten nicht wählen. Diese Unsicherheit kann ungleich über die Parteien verteilt sein, eigentlich müsste man daher eine mögliche Stimmen-Breite abgeben: CDU wird zwischen 17,2 % und 37,8 % der Stimmen enthalten.

    Die Medien wollen aber kurz und knackig eine klare Zahl haben, keine wissenschaftlich genaue Berechnung – und ein „Kopf-an-Kopf-Rennen“ macht sich natürlich in den Schlagzeilen auch besser als ein „Ergebnis der Landtagswahl lässt sich dieses Jahr nur ungenau prognostizieren“.

    Im Grunde leiden die Wahlforscher also am gleichen Problem wie die Landwirte: Sie machen eine sehr schwierige Arbeit, die mit vielen Ungewissheiten geprägt ist, aber in den Medien kommen sie dann nur schlaglichtartig vor, wodurch sie unfähig erscheinen.

    • Bauer Willi sagt

      Sorry, das mit den der AfD hatte ich tatsächlich nicht mehr auf dem Schirm. Was ich sagen will: Wenn Wahlprognosen so unsicher sind, machen sie eigentlich keinen Sinn. Und eine Stimmen-Breite anzugeben eben auch nicht. Prognosen beeinflussen ja auch Wählerverhalten.
      Daher jetzt meine Prognose: Union 27%, SPD 22%, Grüne 15%, FDP 13%, AfD 9%, Linke 6%, Sonstige 8%. Ich hoffe, dass kommt jetzt auf 100% raus…. 🙂

      • Reinhard Seevers sagt

        Wahlprognosen haben sich komplett gewandelt seit 1990. Die unberechenbaren Wechselwähler stellen die Wahlforscher vor Herausforderungen, die damit deren Arithmetik der letzten 40 Jahre adabsurdum führen. Es gibt eben weniger Stammwähler und es wird sich zeitlich anders entschieden und man sagt vor der Kamera anderes, als in der Wahlurne.
        Schwennecke hat vor kurzem mal einen Kommentar zur Briefwahl abgegeben, die ebenfalls ihren Anteil an der Problematik hat…..fand ich auch eine interessante Sicht auf die Dinge.
        https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_90738460/bundestagswahl-2021-schafft-endlich-die-briefwahl-ab-.html

      • Christoph aus der Stadt sagt

        Bauer Willi ist ein bewundernswerter Optimist. Ich würde schon Jubelsprünge machen wenn es so ausginge: CDU 24%, SPD 24%, Grüne 15%, FDP 12%, Linke 6%, AFD 11%, Sonstige 8%. Denn dann wäre RRG unmöglich und deren Programme nur noch in Teilen durchsetzbar.

        • Reinhard Seevers sagt

          So lange die extremen Ränder nicht mitregieren ist doch alles Banane. Problematisch sind Eiertänze aufgrund von Minderheitsregierungen oder Konstellationen mit geringer Halbwertzeit aufgrund zu starker Oppositionen.
          Es gibt genügend Korrektive im System.

      • Egon Meyerhoff sagt

        Für uns Wähler machen die unsicheren Prognosen keinen Sinn, das stimmt. Eigentlich machen selbst genaue Wahlprognosen für Wähler keinen großen Unterschied.

        Für die Werbefachleute, die bei den Parteien arbeiten, sind sie hingegen durchaus hilfreich – nicht nur, weil sie Öffentlichkeitswirkung haben, sondern auch, weil man daraus ableiten kann, für welche Zielgruppe man welche Werbung schalten sollte. Hohe Unsicherheitsquote? Versuchen, noch möglichst weitere Gruppen anzusprechen, um die Quote nach oben auszureizen. Niedrige Unsicherheitsquote? Lieber gezielt Stammwähler aktivieren, damit die sich nicht in Sicherheit wiegen.

        Auch für Forscher sind die Wahlprognosen durchaus hilfreich, weil man damit annähernd bestimmen kann, wie sich bestimmte Ereignisse auf Wahlentscheidungen auswirken.

        Ansonsten wäre meine Wahlprognose: CDU 23 %, SPD 24 %, Grüne 15 %, FDP 16 %, Linke 10 %, AfD 12 % und als Ergebnis eine Ampelkoalition.

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