Bauer Willi
Kommentare 51

1.500 t CO2 gespeichert…

Ich habe diesen Artikel mehrmals gelesen.

https://m.focus.de/perspektiven/constructive-world-award/nominierte-beitraege/die-erde-mit-erde-retten_id_259851686.html

Es geht um Carbon Farming und um Kompostierung. Erzählt wird die Geschichte eines Landwirt, der nach Meinung des Focus wohl beispielhaft wirtschaftet. So soll er auf seinem Betrieb 1.500 t CO2 gespeichert haben. Die Zahl klingt erst einmal groß. Aber leider fehlt die Bezugsgröße. Überhaupt werden einige Dinge genannt, die mir wissenschaftlich nicht einleuchten wollen. Das kann natürlich auch an mir liegen und ihr könnt es mir erklären.

 

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51 Kommentare

  1. der Jens sagt

    1500 Tonnen CO² ÷ 3,67 sind 408 Tonnen Kohlenstoff. Bei 90 Hektar Fläche sind das 4,541 to oder 4541 kg C/ha.
    Dei einem C/N Verhältnis von 10 ÷ 1 sind dafür 454 kg N erforderlich.

    In “ Drei Jahre lang hat der 57-Jährige auf diesen Augenblick hingeschuftet. Drei Jahre, in denen er las, rechnete, säte, tüftelte, diskutierte und erntete. Alles auf seinem Hof infrage stellte. Drei Jahre, die ein einziger, großer Versuch waren, als Bauer dem Klima nicht zu schaden, sondern ihm zu helfen.“ hat er das geschafft.
    Das bedeudet aber auch, daß er jedes Jahr 150 kg über den Bedarf zuzüglich unvermeidbarer Verluste gedüngt hat.

    Den konventionellen Landwirten ist das ja verboten und demzufolge auch eine Humusspeicherung in dieser Höhe.

    Über die Gründe möchte ich nicht spekulieren.

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    • Ina Körner sagt

      Hallo Jens, ich habe den Artikel nochmal gelesen
      Die 1500 CO2 Speicherung beziehen sich nicht auf 3 Jahre sondern den Boden insgesamt. Der Bauer gibt als Ziel 0.4 Prozent mehr pro Jahr an. Also nur 6 t pro Jahr. Bzw. 300 kg CO2 Speicherung pro Jahr und ha. Die 90 ha habe ich nicht gefunden. Ich habe mit 20 ha gerechnet
      Das gibt der Bauer als Ackerfläche auf seiner Webseite an

      Es wäre also auch noch genug Raum für eine mineralische N Ergänzungsdüngung.

      • Polymesos sagt

        Ihm wurden ja 50 000 Eur ausgezahlt. Bei 30 Eur pro Tonne hat er also theoretisch tatsächlich 1500 Tonnen CO2 in seinen Böden eingelagert. Das wäre nur durch einen groben Messfehler oder eine gigantische Überdüngung möglich.

        Ich würde dem Bauern keine solche Gesetzesübertretung unterstellen. Ich schätze er ist weder sonderbar noch kriminell. Ich würde mal auf einen Messfehler tippen.

        CO2 Zertifizierungsstellen verkaufen wohl nicht selten Kohlenstoffspeicher aus dem Land der Phantasie.

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      • der Jens sagt

        Das Quad knattert über den Feldweg ….
        „Jeden Fleck seiner 90 Hektar Ackerland und Weidegras richtet er danach aus.“
        Und 1500 Tonnen CO² Speicherung INSGESAMT wären SEHR WENIG.
        Ein Hektar mit seinen 10 000 m² wiegt bei 50 cm Tiefe etwa 750 Tonnen. 2 % davon Humus sind 15 Tonnen in einem konventionellen Acker.
        15 t Humus x 0,58 = 8700 kg Kohlenstoff/ha x 3,67 = 32 to CO² gespeichert als Humus mal seine 90 ha wären 2700 to insgesamt, wenn er konventionellen Acker hätte.
        Da er als Biobauer höhere Humusgehalte hat und auch noch Grünland bewirtschaftet, können die 1500 Tonnen nicht der Gesamtgehalt sein.
        Neenee, daß ist von den 3 Jahren.

        • der Jens sagt

          Fataler Rechenfehler
          1 m² hat bei 50 cm Tiefe 0,5 m³. Demzufolge sind 10 m² = 5 m³ = 7,5 t
          Es sind richtigerweise 1000 x 7,5 Tonnen und nicht 750.
          Die Werte sind zu ver-10-fachen.

  2. Frikadellen piet 45 sagt

    moin und schönen Sonntag der Boden muss auch ganz viel müll speichern den Bürger wegwerfen fen wenn Sie durchs Feld fahren und die Bauern kritisieren

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    • Inga sagt

      Ja,
      habe eben 2 Hundebsitzer u. -Spaziergänger gesehen, die sich gestritten haben.
      Weil einer lässt mehr Hundescheisse im Feld wie der andere

      😀

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  3. Polymesos sagt

    Diese CO2 Zertifikate versuchen immer eine angebliche Kohlenstoffspeicherung im Humus zu belegen. Humus hält CO2 aber nicht dauerhaft. Was geschieht mit den ausgezahlten Humus Bauern, wenn der Humusgehalt unweigerlich nach einigen anstrengenden Jahren wieder sinkt? Im Prinzip müssten sie dann die CO2 Zertifikate zurückkaufen. Ist die Klimabauer Aktivität somit der Beginn einer programmierten Betriebspleite?

    Tatsächlich speichert aber Landwirtschaft eine ganz erhebliche Menge CO2 im Erntegut. Dass dies gleich danach gegessen wird, dafür kann ja die Landwirtschaft nichts. Die CO2 Einlagerung im Produkt sollte also der Landwirtschaft alljährlich gutgeschrieben werden. Jede andere Industrie würde so einen Erfolg ganz groß herausstellen. Bauern setzen im Gegensatz zu nahezu allen anderen menschlichen Aktivitäten gar keine Treibhausgase frei. Sie fangen welche ein, ganz real vor Ort, echte CO2 Einlagerung aus der Luft, durch solare Energie angetrieben.

    Die Landwirtschaft stellt damit das bislang einzige wirklich funktionierende Carbon Caption and Storage System dar!

    Und das gilt dann sogar für Kunstdünger. Die gesamte Klimagas Ausschüttung eines mit Erdgas betriebenen Haber Bosch Reaktors plus die eventuellen Verluste an Lachgas nach der Düngung sind durch die damit möglichen Ertrags Steigerungen überkompensiert. Sogar Kunstdünger ist also klimapositiv. Wird die Anwendung von Kunstdünger aus Angst reduziert, verbleiben überraschenderweise mehr Treibhausgase in der Atmosphäre. Die konventionelle Landwirtschaft zu behindern erzeugt somit unnötige Umweltschäden.

    Wird in naher Zukunft Kunstdünger nicht mehr mit Erdgas, stattdessen mit Solaranlagen erzeugt, weil er als sogenannter grüner Wasserstoff die Industrie antreiben soll, dann wird der Effekt noch größer. In der Industrie wird die Rückumwandlung in grünen Wasserstoff nur einen Teil des Energiegehalts an positiver Wirkung möglich machen. In der Landwirtschaft kann der Kunstdünger demgegenüber sogar ein mehrfaches seines reinen Energiegehaltes an Klima Nutzen erbringen. Es bringt für die Klima Rettung also mehr den Kunstdünger zu düngen, als damit eFuels zu erzeugen.

    Hab das in dem kleinen eBook: „Die Bauern machen alles falsch“ neben anderen Fakten zusammengetragen. Ich denke vor allem sollten mal die Bauern aufhören sich schuldig zu fühlen. Wir Bauern machen bereits nahezu alles richtig. Der nicht landwirtschaftliche Teil der Industrie sollte vielleicht endlich mal nachziehen.

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        • Polymesos sagt

          Man sollte das viel deutlicher sagen.

          Kunstdünger und Pestizide retten Regenwälder effektiver als Schutzprojekte.

          Ohne Agrarchemie wären nicht nur die meisten Leute, denen man so auf der Straße begegnet innerhalb weniger Monate verhungert, es wären auch die letzten Naturreservate geplündert.

          Pestizide und Kunstdünger verhindern zu wollen, also nicht die Chemie sondern die Verhinderung, stellt inzwischen eine ernste Gefahr für die Natur dar.

          Warum stehen diese wichtigen Aussagen nicht auf den Schildern, mit denen Landwirte hin und wieder demonstrieren?

          Anstatt sich klein zu machen, sollte die unterdrückte Gruppierung ihre Modernität und Relevanz für aktuelle Ideen präsentieren. Ein Demonstrationsschild sollte nicht betteln.

          Da sollte vielleicht etwas stehen in der Art:
          Wir tun schon lange Gutes für die Natur, auf diese oder jene Weise. Möchtet Ihr uns folgen? Wir können euch den Weg zeigen.

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    • Bernd L. sagt

      >> Tatsächlich speichert aber Landwirtschaft eine ganz erhebliche Menge CO2 im Erntegut. Dass dies gleich danach gegessen wird, dafür kann ja die Landwirtschaft nichts. Die CO2 Einlagerung im Produkt sollte also der Landwirtschaft alljährlich gutgeschrieben werden. <<

      Diese Argumentation ist doch albern. Sie und alle Leser hier wissen ganz genau, dass Agrarerzeugnisse in der Regel zum Verzehr bestimmt sind und sich bald wieder zersetzen. Das ist ja nicht schlimm, ist eben Kreislaufwirtschaft wie die Natur auch.

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      • Inga sagt

        Ist das mit Holz so viel anders?

        Ist weniger und der Kreislauf dauert länger!

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        • Bernd L. sagt

          Ja, bei Holz hält nur der Puffer länger vor. Sofern es nicht verheizt wird, findet es eine Zwischenverwendung in Form von Möbeln, Dachstühlen, Gartenlauben etc. Aber auch Holz wird über kurz oder lang (vereinzelt sehr lang) wieder in seine Bestandteile zerlegt.

  4. evo.... sagt

    Ich hatte was in Erinnerung, dass bei der Kompostierung rund 70 % des in der organischen Substanz enthaltenen N „in die Luft gehen“. Unter anderem als Lachgas, das knapp 300 x schädlicher fürs Klima ist als CO2. Gefunden habe ich dies:

    https://www.fibl.org/de/infothek/meldung/lachgas-emissionen-im-biogemuesebau

    Die Variante mit der Mulchdüngung ist am umweltfreundlichsten. Wzew, weil es die der Natur ähnlichste Variante ist. Generell halte ich Kompostierung für ein völlig unnatürliches Verfahren und sollte im Bio-Landbau nicht angewendet werden.

    Federmehlpellets haben die auch geprüft. Na hoffentlich haben die nur Federn von Bio-Tieren verwendet, weil sonst hätte man wieder den bekannten Nährstoff -Transfer vom Konvi- zum Bioacker. Das gleiche gilt wenn Bauer „Sonderbar“ für 20 000 Euro Heu zukauft.

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    • Ina Körner sagt

      Das mit dem N Emissionen ist nicht so pauschal beantwortbar. Es können 70 Prozent sein. oder auch fast nichts. Das hängt vom Substrat und den Kompostierungsbedingungen ab. Die Hauptemission ist Ammoniak. Viel geht verloren wenn stark belüftet wird und die Temperaturen hoch sind. Viel Holziges im Input hält die n Emissionen niedrig.

      In einer geschlossenen Anlage könnte man den emittierten N auch auffangen und einen Mineraldünger draus machen.

      Ich habe dazu mal eine Habilitation verfasst
      Stickstoffhaushalt bei der Kompostierung

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      • Reinhard Seevers sagt

        Der Rotteprozess ist wohl der entscheidende Teil, der darüber entscheidet, ob Ammoniak, Lachgas oder Methan emitieren. Bei einer anaeroben Rotte kann doch auch Methan überwiegen, oder? Ich komme deswegen drauf, weil ich derzeit einen Antrag für eine Recyclingfirma vorbereite und die Daten unterschiedliche Emissionsdaten vorgeben…..

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        • Ina Körner sagt

          Hallo Herr Seevers, was meinen Sie mit anaerober Rotte?
          1 – Kombi Vergärung zu Biogas mit Nachkompostierung gaerrest? – dann ist das größte ch4 emissionsrisiko wenn man den gaerrest offen zwischenlagert.
          2 – Kompostierung mit sehr feuchtem Material – dann gibt es anerobe zonen mit Methan und Gestank – verhindebar durch Zugabe von holzigem Material
          3 – Kompostierung mit stark kompaktiertem Material – wird manchmal propagiert wegen geringerer C verluste – bin ich eher skeptisch wegen Methan und vermutlich auch Lachgas. vor allem aber auch da keine ausreichend hohen Temperaturen für eine Hygienisierung erreicht werden

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          • Reinhard Seevers sagt

            „Bei fehlendem Sauerstoffangebot entwickeln sich in den betreffenden Zonen des Rottekör­pers anaerob lebende Mikroorganismen, die Methan produzieren. Dies ist der Fall, wenn das Luftporenvolumen im Rottekörper zu gering oder das vorhandene Porenvolumen weit­gehend mit Wasser gefüllt ist (Vernässung).“

            Schreibt die Bundesgütegemeinschaft Biokompost….

            Ist ja bei offener Rotteführung nicht ungewöhnlich oder?

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            • Ina Körner sagt

              Man bekommt das offen auch schon gut hin. Auch wenn es reinregnet. Genug Holziges muss drin sein. Umsetzen, aber nicht zuviel, hilft gegen kompaktieren. Ob der Wassergehalt passt kann man einfach mit der Faustprobe bestimmen. Wenn man das Material zusammendrückt und es tropft was raus, dann ist es zuviel. Dann Strauchschnitt oder so untermischen.

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  5. Thomas Wörle sagt

    Das mit dem CO 2 hat nur ein Ziel den Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen und Bauern mit immer mehr Auflagen in ihrer Bewirtschaftung von ihrem Eigentum dreinzureden. Und irgendwelche Zertifizierungsfirmen und der Saat verdienen daran

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    • Ina Körner sagt

      Wenn es denn eine Prämie für C-Speicherung im Boden gäbe, warum sollte ein Landwirt da nicht interessiert sein? Die Prämie z.B. in Abhängigkeit von Kompostmenge und Typ? Das erscheint mir nicht zu bürokratisch?

      • Reinhard Seevers sagt

        Die Bemessungsgröße soll dann die Kompostmenge sein?
        Ist nicht die C-Bindung das Ziel? Also die Evaluierung des Bodens? Wer macht das? Wie oft? Wie groß ist das Probenraster? Dokumentation und Archivierung der Proben, Verwaltung und Antragsverfahren?
        Nicht zu bürokratisch? Nein? 🥳🍺

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        • Ina Körner sagt

          Keine Evaluierung des Bodens. Das geht nur in Projekten. Auf deren Ergebnisse kann man bei der Berechnung des Vergütungssystemes aufbauen.

          Kompostmenge und Typ z.
          B. 1000 t zertifizierter Fertigkompost pro Jahr als Bemessungsgröße. Quelle des Kompost müsste auch noch bekannt sein.

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          • Reinhard Seevers sagt

            ….“zertifizierter Fertigkompost pro Jahr als Bemessungsgröße….“ Da ist es doch wieder…die Bürokratie mit Hilfe des Zertifizierungswahns. Es gewinnt der Zertifizierer und der Kontrolleur.
            Und wann ist doch jeder Boden anders, jede Region anders. Ich glaube, dass Sie Zertifizierer(in) sind, kann das sein?😉

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  6. Ina Körner sagt

    Zum Kompostnutzen:

    Kompost ist nicht gleich Kompost. Und Humus nicht gleich Humus. Grob eingeteilt besteht ein Kompost aus „Nährhumus“ (eher einfache chemische Strukturen, die den Bodenorganismen als Nahrung dienen) und „Dauerhumus“ (komplexe chemische Strukturen, wo Kohlenstoff auch längerfristig gespeichert ist). Und dann noch Anorganik. Wie der Kompost nun genau aussieht hängt vom Ausgangsstoff und vom Kompostierungsprozess ab.

    Für den Landwirt sind die Nährstoff- und Wasser speichernden Eigenschaften sowie die Anreicherung des Bodens mit Bodenorganismen nuetzlich.

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    • evo.... sagt

      Ina Körner hat geschrieben:

      sowie die Anreicherung des Bodens mit Bodenorganismen nuetzlich.

      Ich frage mich da, ob durch den Kompost nicht das natürliche Gleichgewicht der Bodenorganismen verschoben wird. Insbesondere wenn mit schlechtem Kompost gedüngt wird. Ich beobachte hier , dass die Bio-Mist – Touristen immer sehr strohigen Mist vom Milchvieh vorbei fahren. Der wird auf große Haufen gekippt und liegt dann (meist mehrere Jahre) auf dem gepachteten Acker herum. Macht die Natur doch nirgends, dass sie organisches Material meterhoch aufschüttet.

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      • Ina Körner sagt

        Hallo Evo, wenn der Boden schon gut mit Bodenorganismen ausgestattet ist, dann ist diese Komposteigenschaft weniger wichtig. Ist aber nicht bei jedem Boden der Fall und ein bisschen mehr Vielfalt kann wohl hilfreich sein. Insbesondere Pilze können für die Pflanze bei der Nährstoffbeschaffung hilfreich sein.

        Schlechten Kompost von der Mikroorganismen-Seite haette man, wenn die Hygienisierung nicht geklappt hat. Dann könnten Schadorganismen drin sein. Bei eingekauften Komposten aufs Gütesiegel achten, bei selbst gemachten auf die Temperatur im Prozess.

        Und Mist lange auf grossen Haufen liegen lassen ist nicht gut. Da stimme ich zu. Das ist auch aber auch keine Kompostierung.

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  7. Ina Körner sagt

    ich habe auf der Webseite des Bauern nachgesehen. er scheint 20 ha Ackerland zu bewirtschaften.

  8. Sonja Dengler sagt

    Es ist Superwahl-Jahr, da sieht Burda sich besonders befleißigt, uns mittels seiner Stiftung so viel Blödsinn zu „verkaufen“ wie er nur kann, damit die Irren am Ruder bleiben.
    Wer glaubt denn noch einer „Studie/Videos/sog.Dokus von Burda“?
    Ah doch, da fallen mir Personen sein: die Schreiber und Erfinder der jeweiligen Studie, die Kameraleute, die aufzeichnen, die Textschreiber und die Burda-Leute selber. Das war’s dann auch schon.

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  9. Mark sagt

    Im Jahr 2023 wurde in England ein neuer Weltrekord beim Weizenertrag unter Praxisbedingungen aufgestellt: 179,5 dt Weizen pro Hektar. Dieser Weltrekord wäre im vorindustriellen Zeitalter, wo sich die Klimaaktivisten alle wieder hin wünschen, schlicht nicht möglich gewesen, selbst dann nicht, wenn man damals die selben Sorten, Düngung und Pflanzenschutz zur Verfügung gehabt hätte wie bei der Aufstellung des Weltrekords 2023. Es hätte der CO2 Gehalt der Atmosphäre nicht ausgereicht für einen so hohen Ertrag. Im vorindustriellen Zeitalter betrug dieser nämlich 280 ppm, heute beträgt er 420 ppm. Würde man den CO2 Gehalt von heute wieder auf 280 ppm zurückführen, wäre es schlicht unmöglich, die 8 Mrd. Menschen auf diesem Planeten zu ernähren. Wir hätte eine Hungerkatastrophe gigantischen Ausmaßes.

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  10. Peter Rommel sagt

    Das Problem mit dem CO2 ist m. E., dass wir CO2 freisetzen, das als Kohlenstoff Millionen Jahren (!) gebunden war. Und dies Problem soll jetzt mit einer Erhöhung des Humusgehalts bis zu Bodentiefe von bis zu 60cm, d.h. in biologisch aktiven Bodenschichten, gelöst werden? Wie lange ist der Verbleib von Humus im Boden? 5-7 Jahre? Und das soll das das Freisetzen von Millionen Jahren gebundener Kohlenstoff ausgleichen? Da sind wohl erhebliche Zweifel angebracht.

    Und meiner Meinung nach bedarf es für den Aufbau von Humus nicht nur Kohlenstoff, sondern auch Stickstoff. Wie aber bei den restriktiven Vorgaben der Düngeverordung ein entsprechendes Pflanzenwachstum erreicht werden soll, erschließt sich mir ebenfalls nicht. Gut, im Bericht wird erwähnt, dass Flächen verbuscht werden, aber das bedeutet ja, dass diese Flächen der landwirtschaftlichen Produktion entzogen sind.

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  11. Peter sagt

    Den link hatte @evo…. schon am 15.05. mit uns geteilt. An der Volksverarsche (O-Ton R.S. 😉) hat sich nichts geändert.

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  12. Ferdinand Schulze sagt

    Gebundenen Kohlenstoff müsste man im Boden schon unter Luftabschluss „aufbewahren“, sonst befindet er sich im natürlichen C-Kreislauf und wird wieder oxidiert, daher wird auf die Dauer nichts aus der Atmosphäre entfernt. Politikern und Journalisten kann man solchen Unsinn sicher erzählen und dafür noch irgendwelche Preise und Förderungen abgreifen.

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    • Bauer Willi sagt

      Ein guter Freund meinte, dass diese Zusammenhänge nichts für Experten sind. Die verstehen nur Laien….
      Diesen Gedanken müssen Sie jetzt mal konsequent zu Ende denken.

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      • Reinhard Seevers sagt

        „Gefühl ist Trumpf, Argumente stören ….wir sind eine Gesellschaft der Kindsköpfe geworden…“ Klappentext zu: „Die infantile Gesellschaft“ von Alexander Kissler.

        Gibt auch ein schönes Interview mit ihm bei Schuler…lohnt sich!
        https://www.youtube.com/watch?v=hrpTCo-kdxw

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        • Wolf Lützen sagt

          Na, das ist aber wieder mal infantiles Gewäsch. Nichtssagend, pure Polemik, Kritik an Äußerlichkeiten. Wie kann man sowas empfehlen? Ach so, in diesem Echoraum schon.
          Wie auch wieder und wieder die dümmsten Argumente gegen den Klimawandel präsentiert werden. Wie z.B. die Erwärmung war vor dem CO2 -Zuwachs da. Das ist realitatsfern !

          • Schmeckt gut sagt

            Herr Lützen fühlt sich auf die Füße getreten. Danke für die Deutlichkeit ihrer Reaktion. Dann passen die Aussagen 😉

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  13. Frank sagt

    Im Kinderbuchstil beschriebenes Leben der gut vernetzten Insider der Bio-Blase.

    Da macht es auch nichts, wenn man munter mit Zahlen und Stoffen so hantiert, dass kaum etwas nachvollziehbar bleibt (etwa munter zwischen Kohlenstoff und CO2 pendelt) und auch nicht etwa eine Einordnung in die üblichen Werte von Kohlenstoffmengen im Boden vornimmt.
    Der Boden eines benachbarten konventionellen Bauern bindet auch CO2, der kennt scheinbar nur keinen bei der Sparkasse oder sonstige Zahlmeister und bekommt deshalb kein Geld, was ja sonst auch die offiziöse Weltrettungsreligion von Umweltverbänden und Grünen unterwandern würde.

    Übrigens, Bauer Willi, wenn Sie Erklärungen suchen, dann sollten Sie schon sagen wofür. Sonst ist es ein gar zu weites Feld.
    Ich etwa finde es besonders spaßig, dass ihm jetzt für seine Flächen die kumulierte CO2 / C Bindung der letzten Jahrzehnte bezahlt wurde. Nächstes Jahr gibts das nicht, da könnte er bestenfalls versuchen eine Differenz im Humusgehalt zu berechnen und die Erhöhung abzukassieren. Bei Zersetzung/Verbrauch wird er auch nichts zurückzahlen. Irgendwie eine Art Stoßarbeiter Agit-Prop-Logik. Aber ok, er hat den Dummen gefunden, der zahlt.

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  14. Volker Seitz sagt

    Da schreibt offenbar ein Nachfahre von Courths- Mahler im Focus. Der Text ist nichts für Diabetiker. Dieses Framing von Burda ist unerträglich….

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  15. Reinhard Seevers sagt

    Zuerst einmal muss das Framing stimmen:

    „Trütken tritt aus der Tür des Antoni-Hofs, auf dem Steinpflaster wärmt sich eine Katze in der Mittagssonne. Mit langen, federnden Schritten läuft er vorbei an der Pappel, an die sich sein Wohnhaus und die Scheune schmiegen. An einer Wäscheleine trocknen Unterhemden. Seine Frau Birgit und seine Tochter Antonia verkaufen im Hofladen gerade Eier, Milch und Brokkoli. Im Stall nebenan mampfen die Kühe Heu.
    ….
    ….
    …“Trütken wuchs im Weser-Ems-Gebiet in Niedersachsen auf, wo die Maisfelder bis zum Horizont reichen und die Schweine-und Hühner-Masthallen groß wie Dörfer sind. Eine Gegend, in der Landwirtschaft eine Industrie ist. Seine Eltern verkauften in einem Landhandel Dünger und Futtermittel.“

    ….
    „Trütken, so erzählt er es, sah die Welt der Großbauern um sich herum und beschloss, es anders zu machen. Er gründete in der katholischen Jugend eine Arbeitsgruppe und brachte die Themen der Dritte-Welt-Bewegung in die Gottesdienste. Ihn interessierte, warum deutsche Großbauern Sojabohnen aus Brasilien importierten und damit ihre Schweine fütterten, nur um diese dann wiederum verzehrfertig nach China zu verschiffen. Er las Bücher über Pestizide, die industrielle Landwirtschaft, die Massentierhaltung. Ein Freund erzählte ihm vom Ferienjob im Schlachthof, vom Tod im Akkord. Trütken wurde Vegetarier.“
    Dann kommt der große Stuss, der vom Focus initiiert, von Zertifizierern zertifiziert und von der Spaßkasse finanziert wird….und der geneigte Leser staunt ob der Weltrettung durch Bauer Sonderbar….gäbe es doch mehr sonderbare Bauern, dann könnte man ruhigen Gewissens auf Kreuzfahrt gehen.

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  16. Frikadellen piet 45 sagt

    guten Morgen Ich habe den Artikel nicht gelesen ich finde die ganze Debatte um CO2 ziemlich unsinnig da die Erwärmung mit der Sonnenaktivität zusammenhängt es gab schon immer warm Zeiten und keine Zeiten und damit müssen wir leben mal sehen wann das irgendjemand in der Politik den Leuten erzählt vor allen Dingen dass sie daran nichts ändern können

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    • Frikadellen piet 45 sagt

      ich habe sogar mal gelesen dass sie CO2 Konzentration höher wird weil es wärmer wird und nicht umgekehrt

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      • zmp_nachfahre sagt

        Richtig – erst kommt die Erwärmung, dadurch wird CO2 freigesetzt.
        Und für die Temperaturänderungen gibt es eine sehr lange Liste von Kandidaten, die offensichtlichsten hängen mit der Sonne zusammen.
        Und der Treibhausgaseffekt steigt auch nicht immer weiter mit zunehmendem CO2-Gehalt an. Bei einer bestimmten Konzentration ist alle Infrarotstrahlung im CO2-Band absorbiert, weiteres CO2 ist dann nicht mehr beteiligt, weil nichts mehr „übrig“ ist; den genauen Wert müßte ich nachsehen, aber wir sind wohl schon recht nahe dran.
        (Bildliches Beispiel: Durch eine Wand scheint kein Licht und das wird dann auch nicht mehr dunkler, wenn man noch ein paar Wände dahinter stellt.)

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