Bauer Willi
Kommentare 95

Weniger Agrar-Freihandel – meint Prof. Binswanger (Video)

Hubert, unser Gastgeber, hat interessante Gäste eingeladen, mit denen ich Interviews führen konnte. Als erstes eine sehr fundierte Ansicht eines Schweizers auf den Handel mit Lebensmitteln. Und ein Vergleich der unterschiedlichen Zielsetzungen: Versorgungssicherheit oder Landschaftspflege.

Was das mit der Gabel auf sich hat?

Kommt demnächst. Ich sage nur “Farm to fork” (Gabel).

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95 Kommentare

  1. Reinhard Seevers sagt

    Ein starker Geist diskutiert Ideen.
    Ein durchschnittlicher Geist diskutiert Ereignisse.
    Ein schwacher Geist diskutiert Leute.
    (Sokrates)

      • Paulus sagt

        Was Sokrates betrifft können wir uns gerne mal auf Altgriechisch unterhalten. Ich habe damit kein Problem.

        • Reinhard Seevers sagt

          Wie sagten doch die Indianer einst: Wenn man merkt, dass man ein totes Pferd reitet, dann sollte man absteigen!

        • Stadtmensch sagt

          “wir uns gerne mal auf Altgriechisch unterhalten”
          Indes der Preis ist hoch. Ihr Maturanten wart doch bestimmt eine homogene Jungs-Klasse im Klostergymnasium?
          Wenn ich das so bei Hermann Hesse reingucke…keine schöne Vorstellung
          *schnellduck*

          • Paulus sagt

            @Stadtmensch, es war noch viel schlimmer, ich war Insasse eines klösterlichen Konvikts. Überwiegend Bauernsöhne aus entlegenen Ortschaften. Den Tagesablauf hatte ich hier schon mal geschildert. Es war wahrlich nicht die schönste Zeit meines Lebens.
            Nun ja, gelernt habe ich u.a. eiserne Disziplin, und jetzt tue ich dir einen Gefallen: Selbstverständlich waren wir aufgrund unserer Erziehung kapitalismustauglich, aber auch kritisch. 🙂 Aus all den Jungs ist was geworden.
            Externe aus gebildeten Elternhäusern studierten eher Ägyptologie, Assyriologie und ähnlich wichtige Fächer. Die buddeln noch heute nach den Exkrementen irgendwelcher antiken Völker.
            Ich bin zwar Atheist und Verächter der RKK, aber über die Benediktiner
            lasse ich nichts kommen!

            • Stadtmensch sagt

              Jaja, Disziplin. Anpassung. Selbstverleugnung. Natürlich wird man damit was! Ich hocke auch hier und funktioniere offensichtlich zufriedenstellend. Trotzdem würde ich Menschen nicht pauschal gering schätzen, die einen anderen Lust/Disziplinquotienten haben und es nach “unseren” Vorstellungen zu nix gebracht haben.

              Hier, lief heute auf Pocket:

              “Um daran erfolgreich teilzunehmen, braucht man eine unglaubliche Selbstverleugnungsenergie, die außerdem die Voraussetzung für das Tragen der Bekleidung der etwa 17 Männer auf dem Bild ist: Uniform, ohne jede Verzierung und dadurch Rationalität und Vernunft behauptend, ragen sie unterschiedslos in den Himmel hinein”

              So sehen Leute aus, die es zu was bringen.
              Herrlich, kann gar nicht aufhören bitter zu lachen.

              https://www.zeit.de/2020/34/armin-laschet-foto-wahlkampf-veranstaltung-castrop-rauxel-kritik

              • Reinhard Seevers sagt

                Na da hat sich die Journalistin doch gut auf das gleiche Niveau begeben….was für ein wichtiger und gehaltvoller sowie geistreicher Beitrag! Was soll das nun?

                • Lady sagt

                  “Was soll das nun? ”

                  Würde mich auch interessieren. Der Artikel ist wirklich unterirdisch. Obwohl ihn eine Frau geschrieben hat 🌷

                  Stadtmensch, was willste denn zum Thema Leitwährung wissen? Ich denke, da wird von einigen Seiten mehr reininterpretiert als drin ist. Hat aber mit Landwirtschaft eher nichts zu tun😉 Ich habe übrigens eine Dollarnote an der Wand hängen. “Möge der Dollar dir ein Vorbild an Kraft und Stärke sein… ”
                  Wert damals 3,45 DM.
                  Umgerechnet auf den heutigen Stand, ca 1,65 DM. Nun ja ….

  2. Berthold Lauer sagt

    Nicht nur da! Wir sind fast 200 km von der Schweizer Grenze entfernt. Wir haben hier einen guten Kollegen aus der Schweiz, der vor Jahren hier einen Hof gekauft hat. Er spielt die Klaviatur mit Aussenschutz und Zöllen perfekt! Sobald in der Schweiz die Inlandserzeugung verbraucht ist und die Zölle fallen, wird der Grossteil der eingelagerten Ernte mit eigenem LKW nach Süden gebracht! Wenn sich’s als Rohware nicht rechnet, dann eben als Mischfutter direkt an Berufskollegen!

  3. fingerphilosoph sagt

    Wenn der Landwirt zum Landschaftspfleger umfunktioniert wird, muss er die Landschaft nach den staatlichen Vorgaben pflegen, die sich irgendjemand in irgendeinem Ministerium ausdenkt, der sich wiederum nach einem grünen, schwarzen, roten oder gelben Parteiprogramm richten muss. Und das heißt, was gestern gegolten hat, gilt nicht unbedingt auch noch morgen.

    Landschaftspflege braucht jedoch Kontinuität über Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte, die nicht gegeben ist, wenn sie auf einem Parteiprogramm, einer Ideologie, einer gewissen Prestigesucht etc. pp. beruht. Alle paar Jahre werden Ziele, Pläne und Vorgaben umgeschmissen werden und die Blühwiese von gestern muss morgen unbedingt ein Karpfenteich sein, weil man die Angler als Wähler braucht.

    Es besteht die Gefahr, dass Landschaften, losgelöst von der Notwendigkeit der Nahrungsmittelerzeugung zu reinen Kunstobjekten verkommen, mit denen sich irgendein Minister oder irgendein Landschaftsarchitekt nur profilieren will. L’art pour l’art sozusagen. Diese Landschaften werden mit den alten Kulturlandschaften nicht mehr viel gemeinsam haben. Nicht mal in der Schweiz, und das will was heißen.

    • Inga sagt

      Das müßte im Zuständigkeitsbereich des Orts- oder Kreislandwirtschaftsamtes, bzw.
      -kammer liegen.
      Weil in jeder Gemarkung ist die Ökologie und Biodiversität ( Wildkräuter) anders.

      Nur die Fachleute vor Ort können die richtige Kontinuität festlegen.

      In dieser ökologischen Nische kann er auch Landwirtschaftliche Erzeugnisse abringen, denke ich!

  4. Obstbäuerin sagt

    Passend dazu gibt es jetzt die Ergebnisse einer “Naturbewusstseinsstudie”. Ich frage mich wirklich, ob der naturferne Bürger noch einen Zusammenhang zwischen Landbewirtschaftung und Nahrungsmitteln auf dem Schirm hat. Es ist so, als ob sie sich ein Blühwiesenschlaraffenland mit Essen von Tischlein-deck-dich wünschen. Einzig richtige Antwort: GEHT NICHT!!!
    Könnte man nicht mal eine größere Veranstaltung mit Wissenschaftlern organisieren, die die Praxis noch nicht aus den Augen verloren haben, wie der Gast von Bauer Willi?

    • Stadtmensch sagt

      Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Anteil der “Fünften Fruchtfolge (täglich weitere 73ha)” und Flächen für “Energiemais 900000ha 2017” am Flächenverlust, den von Blühwiesen und Ackerrandstreifen bei weitem übersteigt. Der naturferne Bürger hat also leider keinen Einfluss auf die Gestaltung von Ernährungssicherheit. Außer vielleicht in Ungersheim (Film dazu gibts bei filmfriend.de und der Titel lautet: “Worauf warten wir noch?”)
      Im Kapitalismus (“Unterschichtenprojekt” laut Werner Plumpe) geht es nicht um Ernährungssicherheit, sondern um Rollrasenproduktion und alles was sonst noch Geld bringt.

      • firedragon sagt

        Stadtmensch, häng doch bitte nicht “die 5. Fruchtfolge” alleinig dem LW an, so liest es sich nämlich.
        Gemeindeeigene Flächen werden verkauft und Nachkommen, die nicht die LW der Eltern fortführen können/wollen, verkaufen ebenso.
        Ich glaube, das habe ich Dir schon einmal versucht näher zu bringen.
        Zum Rollrasen und überhaupt Allem, produziert wird, was nachgefragt wird – gehört auch zu diesem unverschämten Kapitalismus, man will ja leben.

      • Thomas Apfel sagt

        Das “Projekt der 10 %” ist für mich überhaupt nicht das eigentliche Problem. Das Problem ist aus verschiedensten Gründen die angestrebte parallele Extensivierung in den Produktionsflächen. Das ist, außer dass es die Produktion der Konvis teurer macht und weniger produziert, völlig sinnfrei. Soweit herunter extensivieren , dass die (vermutete) Biodiversität des 19. Jhd´s wiederkommt, kann man nicht. Die Betriebe, wie der von mir unten erwähnte tun aber genau das. Mit einer Erzeugung je Flächeneinheit, die bei 10 – 20 % der heutigen liegt. DAS IST NICHT DAS ZUKUNFTSMODELL !!! Moderne produktive Bio-Betriebe haben eine gleich schlechte oder gute Bio-Diversitätswirkung wie gute konventionelle Betriebe. Und nur diese Betriebstypen bedienen den Markt in überhaupt nennenswertem Umfang mit Ware. Der Rest ist SPIELWIESE und als solche sicher auch in gewissem Umfang möglich.
        Lustig finde ich immer das Beispiel “Energiemais” als das Negative schlechthin. Es ist erstens von EUCH (den Energie-Wendern) eingefordert und als DER Fortschritt gepriesen worden und zweitens momentan die einzige Grundlast- fähige Form bei regenerativer Energie. Der Kohlenstoff wird zur Hälfte verwendet (wie bei anderen Erzeugnissen der LW auch) die Nährstoffe bleiben im KREISLAUF. Wo ist der Fehler ?

        • Stadtmensch sagt

          Ich halte Biogasanlagen für sinnvoll, aber nicht wenn man sie mit NAWAROS füttert, die man extra anbaut. Ist besser als Kompostierung von Reststoffen, weil nicht zwei Drittel des Kohlenstoffs bei der Umsetzung ungenutzt veratmet werden. Besser wäre, Biogasanlagen anstatt Schwemmkanalisation für urbane Räume zu nutzen. Hier, die Bilanz von Energiepflanzen ist äußerst mau: S. 53
          http://www.nachhaltige-energiegewinnung.spoererau.de/pdf/nachhaltige_energiegewinnung_a2.pdf
          Falls man Treibhausgase sparen will geht der Schuss damit jedenfalls nach hinten los.

          Man darf nicht nur auf den Ertrag schauen. Grob gesagt verwandeln wir bei unserem Modell der Nahrungs-Erzeugung und Verteilung mit einem Faktor 10:1, fossile Energie in Nahrungsenergie. Das wird mit Sicherheit nicht das Zukunftsmodell sein, falls es überhaupt eine Zukunft gibt für uns.

          • Thomas Apfel sagt

            Guten Morgen @ Stadtmensch,
            Für diese Berechnung 10:1 bitte mal eine seriöse, nachvollziehbare Quelle. Und wenns geht nicht immer alles durcheinander murmeln. Die Energieeffizienz der ERZEUGUNG von Nahrungsmitteln auf dem Feld und im Stall ist der eigentliche (für die Betrachtung der Urproduktion) wichtige Faktor. Die Verarbeitung, Verpackung und Distribution sind unabhängig von der Art der Produktion, der Intensität in Stall und Feld, notwendig (und extrem verbesserungswürdig/-fähig. Wir haben bei kaum einer Kultur tatsächliche Bilanzüberschüsse in der Betrachtung von Einfuhr und Ausfuhr. Vor einer Reduzierung der Erzeugung muss dann auch eine Reduzierung des Verbrauchs liegen, ansonsten geht halt noch mehr fossile Energie in die Distribution.
            Den Idee weniger je Flächeneinheit zu produzieren um weniger durch die Gegend karren zu müssen halte ich daher für vollkommen gaga.
            Der dazumal gefördert NAWARO-Anbau hatte ja explizit die Absicht, die eigene Produktion an Nahrungsmitteln/Futtermitteln herunterzufahren, um für den Export von Industriegütern ein Gegenangebot in Form der Öffnung für Agrarimporte zu machen. Die Vorteile des globalen Handels für das was wir Wohlstand nennen, sind nunmal mit einem enormen Verschleiß an Ressourcen verbunden. Die Alternative heißt Planwirtschaft. Manchmal denke ich allerdings auch, dass wir gerade für “die wichtigste Branche der Erde”, die Landwirtschaft , tatsächlich ein Abkoppeln von den Mechanismen der Globalisierung bräuchten. Das Dilemma ist, dass gerade Planwirtschaft negative Zustände zementiert, weil sie den Zwang zur Innovation weitgehend außer Kraft setzt und unserer eigentlichen Neigung zum Verharren und zur Bequemlichkeit zu weit entgegenkommt.

            • Brötchen sagt

              Thomas hast Du vielleicht gestern gehört, die aktuellen Ernteergebnisse in der “Dürrekatastrophe” und “Humuskatastrophe”. (Veranstaltung vom LBV)

              Roggen +26 % Ertrag zum langjährigen Mittel. Die anderen Getreidearten liegen auch in etwa so.

              Ich habe irgendwo was von 120 dt/ha gelesen, war glaube ich ein Versuchsfeld.

              Vielen Dank noch für die Birnentipps vom Apfelmann 😉

            • Brötchen sagt

              “Der dazumal gefördert NAWARO-Anbau hatte ja explizit die Absicht, die eigene Produktion an Nahrungsmitteln/Futtermitteln herunterzufahren, ”

              Nicht nur, ich vermute auch zur Wertschöpfungssteigerung im ländlichen Raum, weil die durch begrenzte Fläche und Verbrauch nicht mehr steigerbar sind. plus die Koppelung der Wärmeversorgung in Ställe, für Trocknung u.ä.

              • Reinhard Seevers sagt

                23 März 2002
                Künast: “Landwirte sollen Energiewirte werden können”
                Förderung für Bioenergieanlagen für 2002 verbessert
                Mit den heute in Kraft getretenen neuen Förderrichtlinien des Marktanreizprogramms hat das Bundeswirtschaftsministerium die Förderung für Biomasseverbrennungs- und Biogasanlagen sowie Solarkollektoren verbessert. “Ich begrüße diese Maßnahme, für die wir uns mit Nachdruck eingesetzt haben. Sie schafft stärkere Anreize für Landwirte, sich im Bereich erneuerbarer Energien zu engagieren. Dies ist ein weiterer Baustein der Agrarwende”, sagte Bundesverbraucherministerin Renate Künast. Die Nutzung von Bioenergien eröffne neue Einkommensquellen, schone die Umwelt und schaffe Arbeitsplätze auch in strukturschwachen Gebieten.

                • Brötchen sagt

                  Danke Reinhard, da steht es.

                  Selbst wenn einem der Umweltaspekt Wumpe ist, dann kann man gegen Einkommenssteigerungen nichts haben. Für viele Betriebe ist das eine wichtige Säule (gewesen)

              • Stadtmensch sagt

                “Wertschöpfung nicht mehr steigerbar”

                Zitat aus:
                https://energiewende-ruesselsheim.de/photovoltaik-statt-biomasse/

                “Auf 46,68% der im Moment für Energiepflanzen genutzten deutschen Anbaufläche könnte man die gleiche Menge Strom erzeugen, wie die, die derzeit (Stand 2010) in Deutschland verbraucht wird.”

                BGA halte ich trotzdem (schon wegen Gärsubstrat als Dünger) für sehr sinnvoll. Unter PV-Modulen kann man angeblich immer noch bis zu 2/3 des normalen Biomasse-Ertrags gewinnen. Aber ok – bin nur Googlebauer.

                • Thomas Apfel sagt

                  Ich bin auch eher für Photovoltaik zu Energieerzeugung. Nur entwickeln bei uns genau diejenigen, die über Mais, Viehhaltung, und Artensterben lamentieren, enormen Widerstand gegen Photovoltaik auf dem Felde. Dabei ist das eher mit Förderung von Niederwild und Insekten verkoppelt. Mit diesem St. Florians Gehabe wird das nix mit der “Energiewende”.

              • Inga sagt

                Der NAWARO-Anbau ist doch sinnvoller wie die Prozentuale Brache je Betrieb, oder?

                Und der Nebeneffekt, man kann sie zu Förderung der CO2 Reduktion, also der Senkung des Verbrauchs von Fossilen Brennstoffen gebrauchen.

              • Schorsch Summerer sagt

                Guten Morgen, die NAWARO Förderung entstand damals wegen der absolut unterirdischen Getreidepreise. Als Ventil sozusagen. Die Künast ist damals aufgesprungen und hats in ihrer Ahnungslosigkeit mit der Förderung übertrieben.

            • Stadtmensch sagt

              Hallo Thomas, es ging ja ursprünglich um Gewährleistung von Ernährungssicherheit die durch Maßnahmen für den Artenschutz gefährdet wird. Wollte nur drauf hinweisen, dass es momentan in D aus ganz anderen Gründen nicht darum geht, eine von außen unabhängige Nahrungs- und Futtermittelversorgung herzustellen.

              Bauern sind meiner Meinung nach mit der Planwirtschaft der DDR am besten gefahren. Planwirtschaft in der DDR ist gescheitert, weil es eine Politik gegen das Volk war. Weil es von Außen kein Interesse gab, die Wirtschaft aufzupäppeln (Embargo, Reparationen). Planwirtschaft funktioniert in China sehr gut, weil eine alles durchdringende Ideologie der Revanche für vergangene Demütigungen durch den imperialistischen Westen herrscht und Volk und Führung das Gleiche wollen. Was das für Kräfte entfaltet hatten wir ja hier auch schon erleben dürfen. So, genug Stuss erzählt. Ich muss erstmal weiter werkeln…

              • Brötchen sagt

                “Bauern sind meiner Meinung nach mit der Planwirtschaft der DDR am besten gefahren.”

                Das ist richtig, aber deswegen war die DDR auch pleite und alle Betriebsgebäude waren extrem verschlissen, bis auf einige Ausnahmen. Weil vieles wirtschaftl. Harakiri war.

                ” Planwirtschaft in der DDR ist gescheitert, weil es eine Politik gegen das Volk war. ”

                Nein weil mehr konsumiert als erwirtschaftet wurde.

                Das wurde sogar offen zugegeben und das wurde bei uns an der Uni alles offen diskutiert ( vor 89).
                Das war sogar in der Parteiführung bekannt und akzeptiert als Fakt und Du erzählst hier genau das Gegenteil.

                • Thomas Apfel sagt

                  Wir hatten 1988 eine Gruppe französischer Bauern und eine Gruppe amerikanischer Farmer im Betrieb (es gab damals Anbieter von “Bildungsreisen” hinter den “Eisernen Vorhang”).
                  Aus ihrer Erlebniswelt heraus sagten die Teilnehmer beider Reisegruppen: “Ihr wisst gar nicht wie gut ihr es mit euren garantierten Preisen habt”.
                  Die Amerikaner meinten:” Nur die Planwirtschaft kann die Ressourcenverschleuderung unseres Systems (des amerikanischen) beenden”. Was beide nicht verstanden hatten, dass seit der Agrarpreisreform von 1983 die Betriebe mehr Geld für ihre Erzeugnisse bekamen, als im Endverkauf verlangt wurde. Teilweise waren die Preise um 40 bis 60 % höher als die Endverkaufspreise. Unsere Situation war insofern besonders, als wir ausschließlich Nahrungsmittel erzeugt haben, die im wesentlichen frisch auf den Markt kamen (Obst und Gemüse). Aber soweit ich weiß war das bei den Agrarrohstoffen ähnlich.
                  So etwas kann auf Dauer nicht aufgehen und wäre in der Form auch nicht nötig gewesen. Zum Schluss haben die Leute “viel” Geld akkumuliert, für welches sie sich deutlich weniger kaufen konnten als ihre “Artgenossen” westlich der Mauer. Der Rest ist inzwischen Geschichte. Für mich ist zugegebenermaßen 1989 eine Welt zusammengebrochen, die ich (mit mehr marktwirtschaftlichen Komponenten) für gerechter und nachhaltiger gehalten habe und halte. Meine Generation hat hier aus meiner Sicht “for more bunt” eine Chance verkackt.

                • Lady sagt

                  “Für mich ist zugegebenermaßen 1989 eine Welt zusammengebrochen, die ich (mit mehr marktwirtschaftlichen Komponenten) für gerechter und nachhaltiger gehalten habe und halte. ”

                  So sind die Ansichten unterschiedlich.
                  Ich verbinde mit der DDR weder gerecht noch nachhaltig. Sondern genau das Gegenteil.

            • Inga sagt

              “Der dazumal gefördert NAWARO-Anbau hatte ja explizit die Absicht, die eigene Produktion an Nahrungsmitteln/Futtermitteln herunterzufahren, um für den Export von Industriegütern ein Gegenangebot in Form der Öffnung für Agrarimporte zu machen.”

              Ja, habe ich auch mal gelesen.
              Wenn das wirklich wichtig für unsere Wirtschaft ist, dann können wir uns doch Bioanbau leisten, oder?
              Dann müssten die gut verdienenden Industriearbeiter eben mehr für die gesunden Nahrungsmittel ausgeben als bis jetzt.

              Vielleicht 20% Ihres Einkommens anstatt wie bis jetzt 10%, vielleicht reicht das schon.

              Dann könnten wir uns vielleicht keine Blühstreifen leisten, aber auch keine NAWAROs mehr, oder?

              Dann hätten wir theoretisch eine blühende Industrie und
              blühende Landschaften (mit gesundem Boden und Wasser?)

              Und vielleicht kein Bauern-Bashing mehr?

              Die regenerative Energie, müsste dann nur aus Windrädern gemacht werden!

          • firedragon sagt

            Stadtmensch, lass doch mal das Stänkern in Richtung LW (wenn man sie mit NAWARO füttert-sprich der Landwirt). Dieses hat die Politik ermöglicht. Läuft ja gerade wieder so ein tolles Programm, nennt sich vielfältige Fruchtfolge. Dabei sollen Eiweispflanzen (10%iger Flächenanteil ) gepuscht werden. Könnte ne gute Idee sein, haben wir gedacht. Verträge sind da, haben uns die Auflagen durchgelesen und gerechnet. Bspl Bohnen, die müssen 30,-€/dz bringen, dass es sich für unseren Betrieb halbwegs rechnet. Marktpreis liegt allerdings bei unter 19,-€ und Absatz ist keiner da, wir haben schon angefragt.
            Es soll also mal wieder etwas künstlich von der Politik etabliert werden. Das funktioniert nicht. Ich kann nicht was erschaffen, wofür es keinen Markt gibt und hinterher bekommt die LW eine auf den Deckel.
            Beschwere Dich doch mal zur Abwechslung bei der Politik.

            • Ostbauer sagt

              Bei uns hatten sich einige Marktfruchtbetriebe zum Anbau von Eiweißpflanzen entschlossen um ihren Greeninganteil zu erfüllen. War für uns als Milchviehbetrieb nicht schlecht. So konnten wir Soja ersetzen und die Betriebe hatten einen Abnehmer und eine super Vorfrucht. Funktionierte 2 Jahre gut; dann kam das unsägliche PSM-Verbot auf Greeningflächen. Jetzt machen diese Betriebe Zwischenfrucht und danach Mais für große Biogasanlagen.
              Soviel zu politischen Anreizen;alles nicht bis zum Ende gedacht.

            • Brötchen sagt

              @Drachen Soja ist vom Kosten-Nutzenverhältnis unschlagbar!

              Eiweißpflanzen müßten extrem billiger sein, das sich das rentiert.

              Im Grunde genommen ist das reine Liebhaberei.

              Wenn Du noch andere Wirkungen hast, dann ist das schon eine Option, wie Fruchtfolgeeffektem diätische Wirkungen, Image usw…

              Ersteres sollte man sich übers Bett hängen und dann kann man das ja machen.

              • firedragon sagt

                Guten Morgen Brötchen,
                wissen wir, dass Soja unschlagbar ist. Was denkst Du, warum wir keinen Absatz für die Bohnen hätten. Jetzt könnten wir die eventuell in der Mast einsetzen, Problem hier, wir haben nur vier “Masttiere”, soll ich da jetzt 40t Bohnen verfüttert, ist Quatsch. Denkbar wäre auch eine Verfütterung in der Schweinemast, anteilig. Wir haben keine Schweinemast bei uns.
                Und der Kommentar von Ostbauer kommt auch noch dazu.
                Und, wenn wir das richtig verstanden haben, ÖVF geht extra, kann also nicht angerechnet werden.
                Und Brötchen, für Image kann ich mir nichts kaufen und auch nicht von leben.

                • Brötchen sagt

                  Ja kannste verkaufen.

                  Wird auch gerne genommen. Absatz hast Du schon!

                  Ackerbohnen gehen gut auch für Sauenfütterung!

                  Ich schreibe das nur, weil das sollte man überall drüber schreiben und immer im Hinterkopf haben!

                  Auch wenn man das schlechte Image von Soja einfach mal beiseite legt, einfach vom Produkt her, ist das perfekt!

                  Das ist wie Du kannst mit dem Trecker oder mit dem Auto zum einkaufen fahren, beides geht!

                  Ersteres ist umständlich und ist teurer.

                  “Und Brötchen, für Image kann ich mir nichts kaufen und auch nicht von leben.”

                  Wenn Du ein Produkt hast wo du Dir ein Image aufgebaut hast,

                  regionale Produktion usw.

                  dann kannst Du die Bohnen als Unterstützung mit vermarkten usw. dann mußt Du aber mehr Geld erlösen.

                  Dann rechnet sich das schon! bzw. sollte sich !

                  So ist das gemeint.

                  Viele Medien stellen das anders herum dar, aus Unkenntnis.

                • firedragon sagt

                  Brötchen, alles richtig.
                  Wir haben hier nur leider keinen Absatz.
                  Und zum Börsenpreis brauchen wir nicht anfangen, dazu sind wir flächenmäßig zu klein.
                  Wir sprechen teilweise vorher mit unseren Abnehmern, was gebraucht wird. So orientieren wir uns ein wenig ab vom Markt.

                • firedragon sagt

                  Nachtrag
                  Es geht um die 10% und die Laufzeit des Vertrags.
                  Im Nomalfall Brötchen, probiert man etwas aus und schaut, wie und ob das Produkt angenommen wird. Dann kann man darauf aufbauen.
                  Diese politische Programm verdonnert einen zu etwas, von dem man nicht weiß, ob es dem Betrieb zuträglich ist.
                  Wir werden dieses Programm wahrscheinlich nicht in Anspruch nehmen. Werden aber mal die Bohne ausprobieren, auf weniger Fläche im überschaubaren Bereich.

                • Brötchen sagt

                  Drachen nur machen, wenn Du das wirklich willst!

                  Oder Du willst knallhart “nur” mitnehmen, dann auch.

                  Bei uns sind teilweise Betriebe noch am Markt so “Stiller Don III. Teil”, die hätten auch zehn Jahre keine Zeitung gebraucht.
                  Immer sparsam gewirtschaftet usw….

                  so kann man auch durchkommen

                • firedragon sagt

                  Oh Mist, das wollte ich ja auch noch schauen…danke für die Erinnerung.

            • Stadtmensch sagt

              “und Absatz ist keiner da”

              Bedankt euch bei findigen Unternehmern und Händlern. Die haben es mit Marketing und sinnlosen Konkurrenzmethoden geschafft, dass der Verbraucher mit Industriefutter auf Basis von Fett, Salz und Zucker abgefüllt wird. Das ist billig und macht satt. Dazu braucht man nur Mais- oder Kartoffelstärke, Pflanzenöl, Lecithine…

              Es geht nicht um gesunde Vollwertkost, mit der sich eine bodenschonende, sinnvolle Fruchtfolge erreichen lässt. Das kann dieses Wirtschafssystem nicht leisten.

              Ok, das Wirtschaftssystem sind die Leute und die kann man nicht zu ihrem Glück zwingen….

              • Brötchen sagt

                Stadtmensch, es ist dafür Absatz da, das ist so nicht.
                Im letzten Jahr waren Erbsen schwerer und Lupinen überhaupt nicht zu bekommen.
                Ackerbohnen sind bei uns schwierig zu bekommen.

                Es geht bei sowas immer um die Menge Transportkosten und Preis.

                • Stadtmensch sagt

                  Meinst du Saatgut bei Ackerbohnen?

                  OT: Du hattest doch hier mal so einen Link auf ein Buch Landwirtschaft in der Prignitz vor 100 Jahren oder so ähnlich. Ich finde das nicht mehr. Hab damals vergessen den Link zu bunkern.

                  Bin übrigens Jahrgang 74, falls jemand nicht schlafen kann deswegen 😉

                • Brötchen sagt

                  Nein als Futtermittel.

                  Das Buch war aus dem Oderbruch.

                  Da stehen auch damalige Fruchtfolgen drin.

                  Man muss nur die richtigen Wörter bei Google eingeben, Informatiker können das nicht 😉

                  Z.b. Buch Landwirtschaft Oderbruch

                  Dann kommt das sofort….

                • Stadtmensch sagt

                  Nee, kein Bildband. In dem Buch wurden alle typischen Feldbearbeitungsmaschinen und Techniken vorgestellt mit viel Kontext zur Geschichte. Beginnend bei der ersten Besiedlung. Vielleicht verwechsle ich auch irgendwas. Die Blog-Suche scheint auch kaputt gegangen zu sein. Es werden nur noch Überschriften gefunden.

                • Brötchen sagt

                  Du das sagt mir nichts, das habe ich nicht verlinkt!

              • Reinhard Seevers sagt

                Zitat Stadtmensch: “Ok, das Wirtschaftssystem sind die Leute und die kann man nicht zu ihrem Glück zwingen….”

                Eben Stadtmensch, deshalb ist der ganze ethisch-moralisch aufgeladene Mist hinsichtlich vegan, weniger Fleisch etc. auch nur der dümmliche Versuch von der einen Seite Menschen mit Hilfe eines schlechten Gewissens zum Umdenken zu bewegen, und von der anderen Seite ist es ökonomisch wertvoll, wenn man auf diesen Zug des Paternalismus aufspringen kann und seine Produkte als “gute” Produkte auf den Markt wirft. Allein derjenige, der die Grundstoffe herzustellen hat, der muss sich fügen, so oder so….das war schon immer so, das wird so bleiben. Da ändert nicht mal ein Stadtmensch etwas dran……da wette ich mal drauf.

                • Stadtmensch sagt

                  “st es ökonomisch wertvoll, wenn man auf diesen Zug des Paternalismus aufspringen kann und seine Produkte als „gute“ Produkte auf den Markt wirft”

                  Dann sollte man sich aber auch nicht “wahrer Grüner” nennen. Siehe heiß diskutierter Beitrag mit vielen Klicks.
                  😉

                • Reinhard Seevers sagt

                  Mit dem “Aufspringenden” meinte ich den Handel, die Industrie, die Werbung, nicht den Landwirt….

              • firedragon sagt

                Stadtmensch, wegen des Absatzes von Produkten.
                Ich bedanke mich nicht bei irgendwelchen Findigen oder schimpfe auf das Wirtschaftssystem, ist irrelevant.
                Die Aussage von Brötchen (Menge, Transport, Preis) ist absolut zutreffend. Ich bin erstaunt, dass Du das nicht aus dem “Gespräch” entnehmen kannst oder willst.
                Wir hätten Ackerbohne genommen, da die ins Druschfenster passt. Lupine können wir nicht, dazu haben wir nicht den passenden Boden. Soja hatten wir schon, der Erntetermin fällt allerdings in den Herbst, da sind wir mit den Trauben beschäftigt. Erbsen ist wegen dem Erbsenwickler blöd bei uns.
                Wegen dem Absatz von Bohnen hatten wir den Landhändler gefragt und oben genannten Preis mitgeteilt bekommen, dafür brauchen wir nicht anfangen. Wir haben auch bei einem größeren Eierproduzenten angefragt, der will aber Leistung und die bekommt er nur über Soja.
                Dann noch eins Stadtmensch, der Vertrag soll über drei Jahre laufen. Stand jetzt, man munkelt allerdings, es soll auf fünf Jahre verpflichtend sein.
                Zum Bohnenanbau, natürlich ist das in der Fruchtfolge toll. Braucht man Einzelkornsägerät. Haben wir, müssen aber extra Scheiben kaufen. Dann muss die Waschmaschine durch, weiß ich jetzt noch nicht wie oft. Dann muss möglicherweise die Ernte getrocknet werden und eingelagert werden. Bei eventuell 4t/ha muss das alles irgendwie erwirtschaftet werden.
                So und wir jammern auch nicht und fühlen uns als Opfer – das muss vorher ausgerechnet werden und ein passender Absatzweg vorhanden sein.
                Kann es sein, dass Du Dich mit so etwas noch nicht auseinandersetzen musstest?
                Wegen Deinem Alter, Du warst damals noch ein Kind und hast nicht in der Planwirtschaft gewirtschaftet und findest das trotzdem toll?

                • Ostbauer sagt

                  Wir können in Brandenburg noch nicht mal an solchen Programmen teilnehmen. Unser Ministerium setzt andere Prioritäten.
                  Mir würden die 100 €/ha schon etwas weiter helfen, allein die Imfung kostet 40€/ha.Rechnet sich alles aber auch nur, weil wir das Eiweiß über die Milch veredeln und sowieso GVO-freie Milch liefern müssen.
                  Wenn man den Vorfruchtwert mit berücksichtigt und noch dazu im “roten Gebiet” liegt, sieht der Vergleich zu GVO-freiem Soja schon anders aus. Irgendwie muss man ja Wertschöpfung ziehen.

                • Stadtmensch sagt

                  “Kann es sein, dass Du Dich mit so etwas noch nicht auseinandersetzen musstest?”

                  Exakt so ist das. Als Googlebauer ist man fein raus.

                • firedragon sagt

                  Ja Ostbauer, wenn man die Möglichkeit der Veredelung, in Form von Milch und Fleisch hat, ist das eine runde Sache.

                • firedragon sagt

                  Waschmaschine = Hackmaschine (da hat mir die Korrektur zwischengefunkt)

      • bauerhans sagt

        der maisanteil liegt um 21% der gesamtackerfläche.
        blühflächen mache ich ab 2021 nicht mehr ohne bezahlung.
        der naturferne bürger kauft “gut und günstig” und gestaltet damit auch die ernährungssicherheit.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Ich könnte sofort 5800 Qm der 5 Fruchtfolge zu führen, ich werde Trotz enormen Druckes der Gemeinde dies nicht tun.
        Dadurch bin ich beim Bürgermeister in Ungnade verfallen.

  5. Berthold Lauer sagt

    Genau da liegt das Problem! Was einzelbetrieblich,wenn es denn passt und solange Geld genug vorhanden ist, vollkommen ok ist, wird wird mit einem Heiligenschein versehen und als Rettungsanker angepriesen! Wenn Politik der Meinung ist, Landschaftspflege reicht und Erzeugung ist von untergeordneter Bedeutung, auch ok! Dann soll sie das auch so deutlich kommunizieren und dafür Grade stehen!

  6. Thomas Apfel sagt

    Ich kenne solche Landschaftspflege – “Landwirtschaftsbetriebe”. Ein Beispiel: ca. 200 ha ÖKO 180 – 200 €/ha Verkaufserlöse (aus Heu, extensiv Tier und extensiv Getreide) und 750 €/ha aus Öko- , EuA (Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen), Landschaftspflege und Vertragsnaturschutz. Das kann für den Betrieb durchaus ein sinnvolles Konzept sein, nur was hat das mit Nahrungsmittelerzeugung zu tun? Grotesk wird es, wenn diese Betriebsinhaber und ihr mediales Umfeld mit so einem Modell als Heilsbringer für die Landwirtschaft missionieren gehen.

    • Arnold Krämer sagt

      Wenn die Vorstellungen der EU- Kommission und die vermutliche nationale Ausgestaltung zur Agrarförderung ab 2023 Realität werden, wird es bei den Ackerbau-Großbetrieben in Deutschland (Ost wie West) auch das geben, was in den viehstarken Betrieben Westdeutschlands seit Jahrzehnten praktiziert wird. Die Unternehmenstrukturen werden steuer- und fördertechnisch optimiert durch Betriebsteilungen unbd Betriebsneugründungen. Die Masse der Landwirte und der Berater in ihrem Umfeld ist immer kreativer als die Beamten- und Politikerschar in ihrem Bestreben nach “Volks- und Untertanenbeglückung”.

    • Paulus sagt

      Berthold Lauer, den Grinsefroh halte ich für unangemessen. Ok, ich habe mir gesagt, dass es halt nur dumme Bauern unter sich sind. Der rheinische Bauer grinst auch noch dazu, obwohl er wissen sollte, dass seine Beiträge auch in den Schulen gezeigt werden.
      Was diesen Prof. aus der Schweiz betrifft, halte ich es für ein Gefälligkeitsinterview. Wenn ausgerechnet ein Schweizer mit Außenschutz um die Ecke kommt kann ich nur lachen.

      • Obstbäuerin sagt

        Zumindest bei Erdbeeren und Kirschen wird es aber praktiziert in der Schweiz, Paulus. Da wäre ich eine glückliche Obstbäuerin, wenn zur Reifezeit unserer Erdbeeren keine marokkanischen und bei Kirschen keine türkischen billig überall zu haben sind.

        • Berthold Lauer sagt

          Nicht nur da! Wir sind fast 200 km von der Schweizer Grenze entfernt. Wir haben hier einen guten Kollegen aus der Schweiz, der vor Jahren hier einen Hof gekauft hat. Er spielt die Klaviatur mit Aussenschutz und Zöllen perfekt! Sobald in der Schweiz die Inlandserzeugung verbraucht ist und die Zölle fallen, wird der Grossteil der eingelagerten Ernte mit eigenem LKW nach Süden gebracht! Wenn sich’s als Rohware nicht rechnet, dann eben als Mischfutter direkt an Berufskollegen!

      • Bauer Willi sagt

        @Paulus
        Was für ein Kommentar! Grinsefroh, Gefälligkeitsinterview…

        Vielleicht mal das Buch lesen. Das hat ein Ökonom verfasst. Gut, der ist Schweizer, aber was tut das zur Sache?

        Fakt ist, dass wir Bauern aus dem Hamsterrad ohne Aussenschutz nicht herauskommen. Und das hat System.

        Aber was schreibe ich das, du lässt Dich ja lieber über dumme Bauern aus.

        • Brötchen sagt

          Willi ich sehe es so ähnlich wie Paulus.

          Die Schweizer sind ja ganz nette Leute und machen auch gute Sachen.

          Paulus ist in der normalen Wirtschaft tätig und seine Sichtweise ist dann doch nicht so lw. gefärbt.

          Du bist da manchmal etwas zu euphorisch.

          Die Schweizer “schmarotzen” ja eigentlich nur zwischen den verschiedenen Systemen, wenn man es ernst meinte, sind die wirtschaftl. in einem Jahr tod!

          Glaube so meint er das, spricht es nur nicht aus.

          • Brötchen sagt

            Nachtrag:

            Du wirst sicher das Interview in der NZZ mit dem schweizer Bauernverbandvorsitzenden gelesen haben.

            Es ist ja so: die Schweizer haben seit Jahrzehnten einen sehr strikten Aussenschutz, sind aber auch nicht glücklich und bauen den gerade ab!

            Und diesen bürokratischen Irrsinn den die als Folge haben, wurde ja von Dir auch schon dargestellt. Und da jammern wir, wie schlimm das bei uns ist. Die haben das Quadrat davon !

            Ich habe einen Kollegen der, das gleich macht wie ich, nur in der Schweiz, die haben alle Standards, die sie bis jetzt schon über 20 Jahre hatten, angepasst und entschlackt, weil es einfach zu teuer wird und Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis stehen.

          • Lady sagt

            Brötchen schreibt: “Willi ich sehe es so ähnlich wie Paulus.

            Die Schweizer sind ja ganz nette Leute und machen auch gute Sachen. ”

            Was schwebt dir da so vor? 😀
            Jedenfalls ist es richtig, dass Prof Binswanger eine Minderheitsmeinung vertritt. Und wissenschaftlich sauber begründet er sie nicht. Mal abgesehen davon, dass er eh überwiegend populärwissenschaftlich arbeitet. Was natürlich nichts macht, da muss jeder seine Nische finden.
            Protektionismus ist aber in der Regel Wohlstands mindernd, und auch von Seiten der WTO nur in ganz bestimmten Fällen zulässig. Außer man heißt Trump und pfeift auf internationale Regeln. Die Nebenwirkungen einer direkten Subvention sind deutlich kleiner. im Zweifel die bessere Lösung.
            Die Aussage im Interview, dass die Landwirtschaft als “Sonderfall” vom globalen Handel ausgenommen sein sollte, erscheint mir echt abstrus. So funktionieren komplexe Strukturen nicht. Neben LEH und Bauern gibt es noch ein paar mehr Menschen *pfeif*

        • Paulus sagt

          Wir alle (naja, fast alle) nehmen Einschränkungen und Nachteile in Kauf um diese verdammte Pandemie zumindest in Grenzen zu halten. Ich ärgere mich wenn öffentlichkeitswirksame Personen, und als solchen darf man einen gewissen Bauer Willi durchaus bezeichnen, noch nicht einmal die einfachsten gebotenen Regeln einhalten. Darüber ärgere ich mich, nicht darüber, dass ein Regaleinräumer bei Rewe mal vergessen hat ein Schildchen auszutauschen.
          Was den Aussenschutz betrifft kann ich mich daran erinnern, dass ein Herr Dr. Kremer-Schillings einst stolz berichtete, seine Geno, die Buir-Bliesheimer, habe den Brotweizen zu einem guten Preis nach Marokko verschifft.
          Ich denke, ich muss das nicht vertiefen.

          • Inga sagt

            Wenn er ihn zu solchem Preis hier nicht los wird.
            Wenn die hiessige Backindustrie nicht wertschätzt und lieber noch billigeren von sonst wo in der Welt kauft, um als Supersonderangebot von Brot zu verschleudern?

          • Paulus sagt

            Es kommt noch viel schlimmer. Einem Bauern der noch nicht einmal imstande ist die gebotenen 1,5m Abstand einzuhalten, soll ich zutrauen, das er sein PSM richtig dosiert? So naiv bin ich nicht!
            Diese krampfhaften Bemühungen gehen doch alle voll nach hinten los.

              • Lady sagt

                “Altgriechisch scheint wirr zu machen…..🤔”

                Werd nicht frech 😉 Ich habe auch ein Graecum, käme allerdings nicht auf die Idee, das hier in den Ring zu werfen. Aber wirr sprechen hier gelegentlich so einige…

                • Stadtmensch sagt

                  Wir wollen doch die Leute immer direkt ansprechen – oder? Ist doch unhöflich sonst 😉

                • Lady sagt

                  “Wir wollen doch die Leute immer direkt ansprechen – oder? ”

                  Stadtmensch, hast du dich angesprochen gefühlt?
                  Ja /nein/ also 😅 Ich meinte es tatsächlich “ganz pauschal”.
                  Mit dir mag ich über Wirtschaft nicht sprechen. Auch nicht über die in China.
                  Komm mich mal besuchen,auf meiner Terrasse/Balkon wird jeder zum Kapitalisten. Jedenfalls, wenn man einen Sinn hat für Seeadler und co. Und ich denke, den hast du. Hast du schon mal Urlaub in MeckPomm gemacht?
                  Aktuell grüßen dich Tausende Stare 🥰 Hat auch was…

                • Stadtmensch sagt

                  “Mit dir mag ich über Wirtschaft nicht sprechen.”

                  Mist, gerade wollte ich dich fragen, was du von den wieder auflebenden Methoden der Piraterie hältst:

                  “But the ship captains weeks ago turned off their tracking devices to hide their locations, said Russ Dallen, a Miami-based partner at brokerage Caracas Capital Markets, who follows ship movements.”
                  https://www.washingtonpost.com/national/officials-us-seizes-iranian-oil-heading-for-venezuela/2020/08/13/f74cce5c-ddc1-11ea-b4f1-25b762cdbbf4_story.html

                  …oder “die Leitwährung” als Allzweckwaffe. Ich lerne da gerne die offizielle, wissenschaftliche Interpretation.

                • Thomas Apfel sagt

                  Krieg, Handel und Piraterie,
                  dreieinig sind sie,
                  nicht zu trennen
                  (Goethe)

            • Inga sagt

              Der dosiert die PSM genau richtig so wie die Hausfrau oder Bäcker zu Zutaten in einem Kuchenteig.
              Ausserdem macht der Bäcker das chemische Zeug Backpulver rein, ob das auch Spuren von Gift hat?
              Wehe er dosiert das nicht richtig, das ist dann fatal.

  7. Mark sagt

    Oh ja, der Binswanger ist ein einsamer Rufer in der Wüste der Agrarökonomen und Volkswirtschaftler. Wünschenswert wäre, es würde daraus ein Chor, es ist jedoch eher wahrscheinlich, dass dies ein Wunsch bleibt.

    • Inga sagt

      Warum, das kann ein Volkswirtschaftler für die Politik ruhig mal durchrechnen, wenn sie es noch nicht hat.
      Denn ich habe diesen Inhalt vor über 10 Jahren schon mal im HR-Radio gehört, das diese Sendung vom BR übernommen hat.

      • Inga sagt

        Das mit Ranger und Landschaftspflege in Bauernhand!

        Unsere Anbaukulturen sind nicht nur CO2-Killer sondern auch Landschaftsgestalter.
        Brauch man vielleicht auch für das künftige Assetmanagement, oder?

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