Bauer Willi
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Von Imkern und Bauern

Am vergangenen Sonntag war ich zu einem Vortrag beim Kreisimkerverband Neuss eingeladen. Der tagte 10 km von meinem Hof entfernt und meine Frau hat mir, wenn auch widerwillig, Dispens erteilt. So war ich nicht beim sonntäglichen Kaffee der drei Generationen dabei.

Meine erste Frage „Wer von Ihnen ist Berufsimker?“ wurde verneint, die zweite Frage „Wer von Ihnen ist Landwirt?“ auch. Es interessierte mich einfach, um zu wissen, mit wem ich es zu tun haben werde, denn ich bin schon mit ein wenig Schiss dorthin gefahren. Würde es „hoch hergehen“ oder würde es einen vernünftigen Gedankenaustausch geben?

Zweiteres war der Fall. Der Vortrag war auf eine Stunde angesetzt, doch nach 10 Minuten habe ich mein Konzept über den Haufen geworfen und wir haben uns volle drei Stunden sehr intensiv ausgetauscht. Ich habe erfahren, das die Blüte von Robinie und Akazie die Futterlücke, die die Bienen oft im Mai haben, im Kreis Neuss nicht vorkommt. Hier fangen die Probleme erst mit dem Juli an und enden erst, wenn auch die Zwischenfrüchte blühen. Eine zu lange Blüte ist aber auch nicht erwünscht, damit die Bienen „zur Ruhe kommen“ und genügend Vorräte für den Winter anlegen. Sommerbienen werden meist nur 3 bis 6 Wochen alt, Winterbienen jedoch mehrere Monate. Ich habe erfahren, dass die gefürchtete Faulbrut im Kreis Neuss noch keine Rolle spielt, ebenso wie der Kleine Beutenkäfer. Die (eingeschleppte) Varroa-Milbe ist nach wie vor das Hauptproblem. Die Zahl der Imker hat auch im Kreis Neuss gewaltig zugelegt, die Grafik im Titel zeigt dies deutlich.

Ich habe den Imker sagen müssen, dass ich für die Futterlücke ab Juli kurzfristig keine Lösung sehe. Nach der Ernte der Wintergerste braucht es halt mehrere Wochen, bis Senf oder Ölrettich blühen. Die Einsaat von Phacelia bringt zwar einiges für die Bienen, aber nichts bei der biologischen Bekämpfung von Bodenschädlingen (Nematoden). Einen wirklichen Nutzen hätte eine Zwangs-Stilllegung, wie es sie schon einmal gab, aber wieder abgeschafft wurde. Wir waren uns einig, dass es sehr sinnvoll wäre, diese wieder einzuführen, weil dann überall in der Landschaft solche Flächen angelegt würden und es „grüne Brücken“ gäbe, die auch für andere Insekten interessant wären. Und auch sonst haben wir viele interessante Gedanken ausgetauscht. Ich habe viel dazu gelernt und hatte den Eindruck, dass es den Imkern ebenso ging.

Für mich hat es sich gelohnt, auf den sonntäglichen Kaffee zu verzichten. Wo Menschen bereit sind, offen und vorurteilsfrei miteinander zu reden, kommt immer etwas Vernünftiges heraus. Dieser Tag war so einer und macht Hoffnung.

Bauer Willi

 

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28 Kommentare

  1. Soweit ich weiß werden Blühstreifen gefördert.
    Natürlich ist es schwierig davon zu leben als Landwirt mit hohen Pachten und niedrigen Preisen.
    Wir alle sägen uns gerade den Ast ab auf dem wir sitzen.
    Zur Massentierhaltung sage ich so ein Volk hat eben 50000 und+Bienen. Ich als Hobby Imker
    20 Völker habe zu Landwirten einen guten Kontakt denn auch sie wissen das es nur positiv für sie endet bei der Ernte wenn Bienen die Befruchtung übernehmen.
    Also redet miteinander,tausch euch aus so haber wir Imker und ihr Bauern was von den Bienen undden anderen Insekten.
    Gruß Flitzepiep

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Das Verhältnis zwischen Bauern und Imkern ist im unteren Bereich sehr gut, weil jeder für den anderen Verständnis hat.

      Wenn mir die Imker in den letzten zwei Jahren von Rekorderträgen berichten und der Bezirksvorsitzende Sachimpfkanonaden über die Landwirtschaft loslässt, dann stimmt was nicht. So wird das gute Verhältnis nachhaltig gestört, zumal Landwirte auch Bienen halten.

    • Bauer Willi sagt

      Sorry, das ich da korrigieren muss. Wildbienen sind Solitärinsekten und haben einen ganz speziellen Lebensraum. Efeubienen brauchen Efeu usw. Die Imker haben mir erzählt, das Honigbienen relativ faul sind und ihre Nahrung nur in einem kleinen Radius holen, wenn sie dort angeboten wird. Wildbienen fliegen etwa 10mal mehr Blüten an und fliegen auch weiter als Honigbienen. Gibt noch mehr Argumente, ich habe aber nicht alle behalten. Das Alter…. 🙂

      Von daher stimmt das nach Aussage der Imker mit der Konkurrenz nicht. Hält sich aber genau so hartnäckig wie die Aussage, das Glyphosat Krebs erzeugt und Nitrat giftig ist. 🙂

      • Bauer Fritz sagt

        Ich muß leider auch korrigieren. Es ist genau umgekehrt. Honigbienen fliegen bis zu 7 km weit, üblicherweise 2-3 km. Wildbienen sind zumeist einzeln auftretend, vielfach sehr spezialisiert und fliegen nur eher zwischen 50- 500 Meter.
        Dadurch macht vor allem das schwarmhafte Auftreten (positiv formuliert) bzw. die Massentierhaltung (negativ formuliert) dann ein Problem, wenn Honigbienen (aus Faulheit) die „Äsungsflächen“ der Wildbienen zuerst abgrasen bevor sie sich bequemen auch weiter zu fliegen.

        Das sagt u.a. auch niemand geringerer als die Dt. Wildtierstiftung (https://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=7&ved=2ahUKEwij3_W26JvhAhXJxaYKHV3xCYIQFjAGegQIAhAC&url=https%3A%2F%2Fwww.deutschewildtierstiftung.de%2Fcontent%2F3-naturschutz%2F1-wilde-bienen-hoch-bedroht%2F171204_nahrungskonkurrenz_honigbiene_wildbiene.pdf&usg=AOvVaw2SY0MCb627Zq9JghCa77Hn).

        Es ist verständlich, daß Imker nach der Hype-Phase um die Bienen hier nicht gerne auf ihre Achillesfersen hingewiesen werden. Da bekommt das Biene Maja Image schnell mal gehörige Kratzer. Schadet aber nicht. Könnte helfen, daß allzu überhebliche Sprechorgane der Imkerszene von ihren hohen Rösser steigen statt im Hochgefühl der medialen Unfehlbarkeitsvermutung Rundumschläge in jede nur erdenkliche Richtung abzugeben.
        Meist kommen dann auch tragbarere und vernünftigere Vereinbarungen zustande. Auf den „unteren Rängen“ (also den Imkern und den Bauern vor Ort) klappt das sehr oft viel besser. Je weiter man nach oben kommt, wo die mit den großen Köpfen sitzen wird’s meist kompliziert. Da sind oft Bienen und Lösungen Nebensache.

  2. Nauert Hans-Albert sagt

    Mit den Schlagworten Maiswüste, Monokulturen oder Massentierhaltung stellen die selbsternannten Umweltschützer, die Bauern immerzu an den Pranger. Aber anscheinend ist denen das logische Denken abhanden gekommen. Logisch ist doch das immer weniger Bauern immer größere Einheiten an Ackerflächen und Tieren bewirtschaften. Was des Futter für die Bienen betrifft, säen wir auf 5 % unserer Äcker seit einigen Jahren Blühsamen, als Futter für die Bienen. Es könnten viel mehr Flächen damit eingesät werden wenn es besser honoriert werden würde.

      • Arnold Krämer sagt

        Dasselbe hat jetzt auch ein emsländischer Landwirt öffentlichkeitswirksam über die Tagespresse angeboten (großer Bericht mit Photo). Ich bin gespannt, was dabei heraus kommt. Der Landwirt wird’s mir berichten.

  3. Friedrich sagt

    Ein anderer Gedanke . Wenn ich mir oben den Imkermitgliederanstieg ansehe , dann kann man doch auf den Gedanken kommen , daß die massenweise Erhöhung der Hausbienen das Futter den Wildbienen wegfressen. — Wenn ein Bauer mehr Tiere im Stall hat , muß er auch mehr Futter haben. Das gilt auch für die Bienen. Zur Zt. ernten die Imker aber ohne zu Säen,
    sprich ohne zus. Futtergrundlage. Wer muß nun die Futtergrundlage schaffen , die Bauern oder die Imker ?? Werden hier in der Öffentlichkeit nicht die Fakten verdreht ? Sollen die Bauern die Imker subventionieren ? Nur so mal zur Diskussion !?

    • Berthold Lauer sagt

      Konkurrenz um Nahrung kann lokal enstehen, aber Wildbienen sind Spezialisten. Im übrigen ist unsere moderne hochproduktive Honigbiene eigentlich eine invasive Art, die aus verschiedenen fremden Arten gezüchtet wurde und die ursprüngliche heimische robustere Dunkle Honigbiene weitgehend verdrängt hat. Ich habe gern mit Imkern zu tun, aber mich stört ebenfalls dieses Anspuchsdenken von einigen wenigen : Du Landwirt hast alles mögliche zu tun oder zu lassen, damit meine Nutztiere satt werden und es ihnen gut geht.
      Ansonsten: Dialog ist immer besser als Streit.

  4. Berthold Lauer sagt

    Das mit den Wüsten ist so eine Sache! Wir haben in Rhld-Pfalz das größte zusammenhängende Weinanbaugebiet Deutschlands. Reben soweit das Auge reicht, viele tausend Hektar! Da wird vom Rebenmeer geschwärmt! Eine hochintensive Kultur, mit der zudem noch eine Droge produziert wird! Aber im Gegensatz zu Mais gottlob positiv besetzt. Selektive Wahrnehmung!!!

  5. bauerhans sagt

    maiswüsten!
    wenn hier an einer bestimmten kreuzung links (4ha) und rechts (2ha) mais stehen und autofahrer sich vorsichtig der vorfahrtsstrasse nähern,weil sie links und rechts nichts sehen können,gibts schonmal nen leserbrief bz. maiswüsten.

    • Inga sagt

      Der gemeine Mensch ist eben nur an 1/4 ha große Flächen gewöhnt!

      Weil er aber in der Landwirtschaft nicht mehr arbeiten will, und deswegen Maschinen erfunden hat und damit diese kostengünstig eingesetzt werden können, braucht man solche Flächen.

      Damit die Maschinenbauer genügend Geld verdienen, damit sie sich Luxus, den unsere Erde kaum vorbringen kann, leisten können.
      Daneben haben unsere großen Chemiegiganten auch noch Pflanzenschutzmittel wie Herbizide zur Unkrautbeseitigung erfunden.
      Der gemeine Mensch sitzt derweil in seinem Büro und plant Freizeitbeschäftigung.

  6. Friedrich sagt

    Ja , so ist das, wenn man sich von Mensch zu Mensch und von Imker zu Bauer unterhält. Da kommt man schnell auf einen Nenner. Anders ist es in der Politik, wo permanent um die Vorherrschaft zwischen den Parteien gekämpft wird. Da kommt dann bei den Gesetzen nur noch Ideologie , aber kein Sachverstand mehr raus, sodaß sich die Menschen draußen dort nicht mehr wieder finden. So entsteht eben die Politikverdrossenheit und fördert Parteien mit einfachen Antworten. Es gibt aber auch Parteien , die eine mind. fünfjährige Berufstätigkeit erwarten , bevor man Leute auf die Wählerlisten setzt. Dies hat den Vorteil , daß die Leute eher wissen , was draußen bei den Normalarbeitenden gedacht und erwartet wird. — Neulich wurde mir über einen Imkervortrag berichtet , der im Arbeitskreis junger Landwirte gehalten wurde. Der Imker, von einem Bundesreferenzinstitut, hatte überhaupt keine Probleme mit den Neonikotinoiden, sondern sah das als wunderbare Möglichkeit , Bienen- und Insektenschutz zu betreiben, denn die jetzt erforderlichen dreimaligen Flächenspritzungen mit Insektiziden gegen Schädlinge sind denkbar ungünstig für die Kleintiere. Diese Sichtweise wurde auch der Bundespolitik per Gutachten mitgeteilt. Das Gesetz mit dem Verbot der Neonikotinoide ist trotzdem gekommen. Mit solch einer Politik , Sachargumente zu ignorieren , werden wir gegen die Wand fahren.

    • Thomas Apfel sagt

      Wir hatten vor 2 Jahren zur Winterschulung einen Wissenschaftler aus einem der renommierten Bieneninstitute als Referenten.
      Auf die mehrfache Nachfrage, wozu wir in Absprache mit den Imkern und Bienenforschern über Jahre daran gearbeitet haben nur noch Bienenungefährliche und Nützlings- schonende Pflanzenschutzmittel einzusetzen und jetzt alles schlimmer als früher sein soll, gab er im dritten Anlauf folgende Antwort:
      Im Grunde gab es bei sachgemäßer Anwendung von B1 Mitteln auch selten gravierende Bienenschäden. Vorteilhaft war, dass Bienen, die eventuell doch getroffen waren sofort tot waren und nicht zum Stock zurück kamen. Sie konnten so keine PSM- Rückstände in den Stock und damit in den Honig bringen. Honig ist ein Naturprodukt und auch geringste Rückstände werden von den Kunden nicht toleriert.
      Was lernt man daraus ?: In der Regel kommen erst bei der 3. Nachfrage die wahren Beweggründe zum Vorschein. Und sinngemäß: „Es ist nicht Das wonach Es aussieht !“

  7. Altbauer Jochen sagt

    Miteinander reden, Problemfelder und Möglichkeiten
    von Lösungen offenlegen ist nicht nur Hoffnung
    sondern meiner Meinung nach der einzige Weg
    der gangbar ist und zum Ziel führt.
    Leben und leben lassen !
    Betonköpfe und Ideologen sind da aber nicht zu gebrauchen.

    • Thomas Apfel sagt

      Änderungen in den Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft gehen nur sehr indirekt von der Basis aus. Einen Kreisverband der Hobbyimker empfinde ich als Basis.
      Bei uns spielt der Landesverband der Imker schon eine ganz andere Rolle. Die haben schon das Ziel ökologische Landwirtschaft und agieren in dem Zusammenhang nach dem Motto „Alles was der konventionellen Landwirtschaft schadet, hilft den Öko´s.“
      Und so sollte man auch den Imker vor Ort bei aller guten Zusammenarbeit klarmachen, dass wir AUFEINANDER angewiesen sind. In einer „natürlichen“ Blühmischung, wie wir sie mit Regionalem Wildpflanzenmischungen ausbringen, wird die „Massentierhaltung“ bei Hausbienen eher zur Konkurrenz ums „Futter“ gegen die wilden Insektenarten. Haustierbienen, in der Dichte wie bei uns gegeben, lassen sich über dünn mit Blüten besiedelte „Naturräume“ nicht ernähren. Das müssen dann schon landwirtschaftlich geprägte Blühmischungen mit Senf, Phacelia, Ölrettich, Buchweizen und Sonnenblumen usw. sein. Die für die Bienen-Massentierhaltung erforderlichen Blütenmengen können nur so generiert werden.
      Das kann man machen und es ist aus verschiedenen Gründen auch gut so. Man sollte es dann allerdings auch als das bezeichnen was es ist.“ Futteranbau für Haustiere“.
      Mit Natur und Artenvielfalt hat das nur sehr bedingt zu tun.
      Hier ist das Hilfsmittel BIOTOPGESTALTUNG und möglichst ein Fernhalten von Haustierbienen aus diesen Naturräumen..

  8. Sabine Norbisrath sagt

    Robinienholz ist ein toller Werkstoff und einheimische Robinie wäre eine der wenigen Alternativen zu Tropenholz. Leider ist die Robinie als Leguminose auf mageren Standorten eine sehr starke Konkurrenz für einheimische Pflanzen und wird daher nicht gerne von Naturschützern gesehen.
    Wegen ihrer Giftigkeit ist sie leider auch als Zierbaum in Verruf geraten. Trotzdem wird sie in anderen Ländern im großen Rahmen angebaut. Vllt. sollte man nicht lieber die Probleme, die der Baum ohne Zweifel machen kann, gegen den Import von Tropenhölzern abwägen. Auch macht es vllt. ökologisch mehr Sinn Gartenhäuser und -Möbel aus Robinie zu fertigen wie sich Fichtenholz mit drei Anstrichen in den Garten zu stellen.
    Ich finde das Holz ist sehr attraktiv, aber vllt. gibt es ja einen Waldbesitzer hier, der über die Robinie als Nutzbaum mehr weiß.
    Was Begrünung und Zwischenfrüchte angeht, da denke ich, dass man es auch dem Hobby-Imker zuzumuten ist, selber entsprechende Maßnahmen mitzutragen. Ich kann ja auch als normaler Tierhalter nicht erwarten, dass jemand meine Tiere füttert.
    Ich denke, es gibt immer noch genügend Teilstücke und wenig attraktive Schläge, die man auch zu günstigen Pachtzinsen von Landwirten mieten kann. Ich denke da an kleine Felder, die z.B. ständig von Sauen besucht werden und wo der Anbau mehr Ärger als Ertrag bringt. Ich hab ja auch so ein Mini-Stück, dass durch x-Erbgänge dem Landwirt zugefallen ist und das sich für nichts, was der auf dem Betrieb hat, wirklich eignet.
    Solche Schläge z.B. mit Blühmischungen einzusähen, könnte ja für einen Verein eine Möglichkeit sein, die Futterlücke zu schließen. Bei einem Verein mit 20 Mitgliedern lohnt es sich vllt. einen oder zwei ha am Waldrand zu pachten und für die Bienen zu bestellen.

    • Paulus sagt

      Sabine Nobisrath, als Waldbesitzer ist mir die Robinie nur als Pioniergehölz und zur Verwendung als sogen. Prossholz oder Verbissholz bekannt. Da werden Zweige und auch Äste der letzten zwei Vegetationsperioden abgeschnitten oder auch drangelassen um das Rotwild vom Schälen anderer Baumarten abzuhalten. Zu dem Zweck waren sie durchaus erwünscht und wurden immer wieder auf den Stock gesetzt, bis ihnen die gewünschten Hauptbaumarten das Licht nahmen. Robinien sind nicht ganz ohne und man kann nur schwer einschätzen wie sie sich entwickeln und verbreiten.
      Als Nutzholz wurde die Robinie nach meiner Kenntnis, zumindest in NRW nicht angebaut. Alte Robinien habe ich bis jetzt nur, relativ freistehend im Stadtwald in Köln gesehen. Durchaus beeindruckend, nur ist ein Park nach dem Vorbild eines englischen Gartens etwas grundsätzlich anderes als ein Forst.

      Zum Thema Imker: Auch für die Beststellung kleinteiliger Flächen benötigt man i.d.R. einen Landwirt. Wir hatten in unserem ehem. Jagdrevier (fast ausschließlich Wald) etliche Wildäsungsflächen, die mussten bewirtschaftet werden, so schlimm sich das auch anhört. Unser Bauer bekam dafür einen Std.-Lohn, vergleichbar mit dem eines Handwerksmeisters (zuletzt 60 €/Std.), das galt selbstverständlich auch für die Beratung vor Ort sowie An- und Abfahrten, zuzügl. Maschinenkosten etc. Da kam jährlich schon ein erkleckliches Sümmchen zusammen aber wir empfanden es als gerecht. Wie ich die Mentalität der Hobbyimker einschätze, werden diese kaum bereit sein, weder die Pacht noch die Kosten für die notwendigen landwirtschaftlichen Arbeiten zu tragen. Ein Paradebeispiel dafür hatten wir hier ja schon mal. Ich selbst durfte übrigens zwei Imker persönlich kennenlernen und rede hier nicht aus dem Off.

      • Bauer Willi sagt

        Die Neusser Imker bedauern sehr, dass die Robinie wohl nicht mehr angepflanzt werden dürfen. Sie haben sich dazu mit den Forstämtern unterhalten. Wir haben am Hof zwei große Robinien. Die sind älter als ich, also schon sehr alt… 🙂
        Probleme sehe ich da nicht. Gibt keinen Wildwuchs oder ähnliches, falls Du das meinst.

  9. Robert Köhler sagt

    Hi,
    Sommerbienen werden selten 6 Wochen alt, evtl mal 4 Wochen, aber das ist es dann auch schon.
    Evtl wären Blühstreifen was, um die Maiswüsten herum.
    Das würde Insekten und Vögel helfen.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Wer von Maiswüsten schreibt, mit dem ist keine vernünftige Diskussion zu erwarten.

      Achten sie beim nächsten Einkauf darauf, dass in einem Verbrauchermarkt ca. 5.000 Artikel vorhanden sind, die Maisbestandteile enthalten.

    • Arnold Krämer sagt

      Robert Köhler:
      Den Begriff „Maiswüste“ sollten Sie aus Ihrem Sprachschatz streichen. Es sind nur einzelne Gemeinden, in denen der Maisanteil an der Nutzfläche sehr hoch ist. Der Mais ist eine wunderbare Kultur mit hoher Widerstandskraft gegen Trockenheit, hohen Erträgen, einem sehr geringen Pflanzenschutzmittelaufwand und vielen Verwendungsmöglichkeiten (Nahrungsmittel, Futtermittel, Industrierohstoff, z. B. Maisstärke zur Papier- und Pappenherstellung).
      Unter Umständen ist nur eine einzige Herbizidspritzung nötig. Fungizid- und Insektizidspritzungen sind entbehrlich. Da ist bei Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln, Raps teilweise wesentlich mehr zu unternehmen.
      Die Pflanze hat nur einen wesentlichen Nachteil. Sie konnte wegen ihrer Standfestigkeit „missbraucht“ werden für eine Überdüngung (Entsorgung) mit (von) organischen Düngemitteln (Gülle, Gärrest). Dem ist mit der aktualisierten Düngeverordnung jetzt ein Riegel vorgeschoben worden.
      Die Anlage von Blühstreifen um und in Maisflächen ist „fördertechnisch“ (ja das konnte in vielen Fällen ein Hemmnis sein) kein Problem mehr und deshalb werden Sie auch in diesem Jahr mehr Blühstreifen an landwirtschaftlichen Kulturen (nicht nur Mais) sehen.

      Begriffe wie Vermaisung und Maiswüste, die ja „ideologische Kampfbegriffe“ sind und die Masse der Landwirte neben vielen anderen verbalen Angriffen zusätzlich trifft, sollten zukünftig vermieden werden.

  10. Robert Köhler sagt

    Hi,
    Sommerbienen werden selten 6 Wochen alt, evtl mal 4 Wochen, aber das ist es dann auch schon.
    Evtl wären Blühstreifen was, um die Maiswüsten herum.
    Das würde Insekten und Vögel helfen.

    • Bauer Willi sagt

      Sehen Sie Herr Köhler
      mit vielen Imkern kann man ganz normal reden, ohne gleich gemaßregelt zu werden. Darum auch der Bericht. 😏

    • Dorfmensch sagt

      Sehr geehrter Herr Köhler,
      wer soll denn die Blühstreifen um die Maisfelder bewirtschaften und damit bezahlen? Aus neutraler Sicht müssten das die Imker, die Vorteile daraus ziehen, allein bezahlen!

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