Bauer Willi
Kommentare 15

Viermal „D“ für die Schweine

Aktueller denn je. Wie geht es mit der Schweinehaltung weiter? Wer bestimmt die Regeln? Und welche Auswege aus der Krise könnte es geben?

Wer das Video mit Mirjam Lechner nicht gesehen hat, hier noch einmal das Interview in gedruckter Form. Danke an Friedericke Krick. Wer es ausdrucken will: unten gibt es die pdf-Datei.

PDF Interview-Mirjam-Lechner

(Aufrufe 1.482 gesamt, 1 heute)

15 Kommentare

  1. Liberaler sagt

    Bauer Willi, Deine Altersgeilheit hat mich damals schon bei Schulze Föcking gestört. Lass es sein, es ist unesthetisch und erinnert an Juppi Heesters oder Altkanzler Schröder.

    Nur als freundschaftlicher Rat, damit Du nicht noch mehr Leser verlierst.

  2. Friedrich sagt

    @maximilian. Du hast den Schuß noch nicht gehört. Wenn 80% der Schweinehalter unter den Vorschriften leiden und aufhören wollen , dann stimmen die Rahmenbedingungen nicht .Das ist Staatsterror und nichts anderes. Aber du trägst dein Gesetzbuch vor dir her und weist alles besser. Das hilft den Familienbetrieben aber nicht weiter . Mit dem Staatsterror haben sich die Politiker nur Stimmen erkaufen wollen und die NGOs Spenden. Da geht es doch überhaupt nicht um die Tiere. Auch die BSE-Krise war nur eine mediale aufgebauschte Krise
    mit dem selben Ziel sich wichtig zu machen. Hörst du noch was von den BSE-Forschungen auf der Insel Rims ? Die forschen doch inzwischen an ganz anderen Dingen . BSE ist für die längst abgehakt. Genauso ist das mit dem Waldsterben , spricht auch keiner mehr drüber, weil es andere Ursachen hatte.

  3. Friedrich sagt

    Wir haben Schweine ohne Ende ? Nein , wir haben nur 40 Mill. Ferkel aus eigener Sauenhaltung. Die anderen Ferkel , 8 – 12 Mill., kommen aus den Niederlanden und Dänemark. Dazu kommen noch Schlachtschweine aus diesen beiden Ländern ,so daß wir hier zwischen 930.000 und 1,2 Mill. Schweine/Woche schlachten . Das sind dann 50 – 58 Mill. Schlachtschweine im Jahr. Mit Frau Künast(Grüne) ist Deutschland zum Schlachthaus Europas geworden . Tariflöhne wurden abgeschafft und Sklavenarbeiter aus Ost – und Südeuropa hergeholt. Billig war und ist angesagt. — Mit der neuen Künastpolitik wurden wir Bauern ohne Ende gedemütigt , mit Vorschriften und Gesetzen überhäuft und die Billigproduktion zur „Förderung der Familienbetriebe“ eingeführt. Nach 18 Jahren dieser weitergeführten Politik steht die deutsche Schweinehaltung am Ende. Auch CDU und SPD waren da nicht besser. Die bäuerlichen Familienbetriebe wurden den Veganern , Tierschützern, NGOs,usw. von der Politik zum Frass vorgeworfen . Das Ende ist jetzt abzusehen, denn mit kostenträchtigen Vorschriften , ohne Ende Kontrollen und medialer Niedermache hat man es geschafft das Ende einzuleiten. — Ich habe im Juni meine letzten von 120 Sauen verkauft . Hätte gern noch weitergemacht , aber trotz guter Leistungen einfach keine Lust mehr gehabt zum Dummkopf der Nation abgestempelt zu werden. Habe in den letzten 13 Jahren 55 Kontrollen im STall von sechs Organisationen mit fast immer 100 % ok gehabt . Jetzt reichts , denn am Tierwohlprogramm habe ich schon garnicht mehr wegen der Kontrollen teilgenommen. Inzwischen habe ich die Stalleinrichtung entsorgt und werde neue Wege mit dem Stallgebäude gehen , aber die Abneigung gegen die Politiker der letzten 20 Jahre bleibt. Diese Stadtpolitik gegen den Mittelstand , gegen das Land und gegen die Bauern muß aufhören. Wir brauchen einen radikalen Politikwechsel mit neuen Leuten die nach Realität, Wissenschaft, Sachlage und nicht nach Umfragen regieren. Vielleicht war ja der 25.9. der erste Schritt in die neue Zeit ?

    • maximilian sagt

      Nach dem Mastschwein-Arzneimittelskandal und der BSE-Krise hat Frau Künast zu Recht das Arzneimittelgesetz angepasst. Daswichtigste war dabei der Verbraucherschutz. Landwirte sind Lebensmittelunternehmer und als solche für den vorbeugenden Verbraucherschutz zu kontrollieren. Dass inzwischen vermehrt Privatunternehmen wie Q-S GmbH kontrollieren, liegt daran, dass sich der Staat aus dem Kontrollwesen zurückgezogen hat. Wirbrauchenkeinen radikalen Poliotikwechsel. Und die Abschaffung der betäubungslosen Kastration neugeborener männlicher Ferkel entspricht dem akrtuellen Stand der Wissenschaft. Wenn Ferkelerzeuger mit den angebotenen Alternativen nicht klar kommen müssen sie sich an die eigene Nase fassen und über ihre eigene berufliche Qualifikation nachdenken. DiePolitik der letzten Jahre unter Chr.Schmidt aus Bayern bestand vor allem im Hinauszögern von notwendigen gesetzlichen Änderungen, in der Nichtanwendung von Ordnungsrecht,und in der freiwilligen Verbindlichkeit, die den Tierhaltern ein Freibrief zur Tiermisshandlung war.

      • Bist du ein besser gebildeter Landwirt, Maximilian?

        Oder warum kannst du den Bildungsstand der Bauern einschätzen?

      • sonnenblume sagt

        Wir haben über unsere Qualifikation nachgedacht und beschlossen, dass wir die Arbeit lieber Ihnen überlassen. Sie haben sicher die bessere Qualifikation.
        Für uns ist jedenfalls Mitte nächsten Jahres Schluss. Die Absatzwege sind zu unsicher und bis die Gesellschaft das Thema Schwein ausdiskutiert hat kostet es dem Ferkelerzeuger jeden Tag Nerven und Geld. Dann steht das Thema Laufbuchten etc. noch an und dafür bekommen wir keine Baugenehmigung an unserem jetzigen Standort. Also besser jetzt einen Schlussstrich ziehen, als sich noch Jahre mit den Bedingungen herum quälen.

  4. maximilian sagt

    Die fünf Gesellschafter in QS-GmbH, einer davon der DBV e.V., haben 4D bereits verhindert. Sie haben beschlossen, dass QS auch „Procain-Ferkel“ aus Dänemark akzeptiert.
    Der Verbraucher kann zurecht erwarten, dass die Tiere rechtskonform nach den gesetzlichen Standards gehalten werden.
    Fleisch von Tieren, die rechtswidrig nicht nach europäischen und deutschen gesetzlichen Standards gehalten werden ist nicht verkehrsfähig, weil der Verbraucher irregeführt wird. Es sei denn es ist entsprechend gekennzeichnet.
    Die ethische Entscheidung würde der Verbraucher treffen.
    Das Schwanzkupieren ist nach deutschem und europäischem Recht rechtswidrig.
    In DK für die Kastration mit Procain lokalanästhesierte Ferkel hätten bei uns keine Chance.
    Das Ausbrennen der Hornknospen bei Kälbern wäre schnell vorbei, wenn der Verbraucher aufgrund der Kennzeichnung wählen könnte.

    • Bauer Willi sagt

      Haben Sie den Artikel gelesen? „Neue Ehrlichkeit“ und „Unverbindlichkeit des LEH“? Das alles sagt Mirjam Lechner ja.
      Bauer Willi

    • Walter Parthon sagt

      Artikel Bauernverband
      15. September um 07:00 ·
      Kastration: Grün und gangbar
      2013 trat die Gruppenhaltung niedertragender Sauen in Kraft. Die Zahl der Sauenhalter fiel zwischen Mai 2012 und Mai 2013 um 14,4 %. Das einzig Positive war, dass ein Kieler Tierschutzverein dies zum Anlass nahm, seine Strategie zu überdenken: Mehr Tierwohl dürfe nicht weniger Tierhalter bedeuten. Gemeinsam mit dem Landesbauernverband diskutierte man etwas, das später als Initiative Tierwohl umgesetzt wurde. Werner Schwarz mahnte damals: „Macht nicht das Erhaltenswerte mit dem Wünschenswerten kaputt, gebt uns die Chance, mit unseren Pflanzen und Tieren unseren Lebensunterhalt zu verdienen.“
      Gebessert hat sich nichts. In den kommenden zehn Jahren will jeder zweite Sauenhalter aufgeben, sagt eine aktuelle Umfrage der ISN. Eine Befragung des Melund aus 2017 ergab dasselbe. Was sind die Fakten?
      – Je kleiner der Betrieb, desto eher gibt er auf.
      – Hauptgrund sind vorhandene und befürchtete Auflagen.
      – 2003 wurden drei Mio. Ferkel importiert, heute ist Deutschland Importweltmeister.
      Einen ähnlichen Strukturbruch wie 2013 könnte das Verbot des betäubungslosen Kastrierens ab dem kommenden Jahr zur Folge haben. Eine Entscheidung der Länder, welche Methoden es künftig geben soll, steht aus. Man ist sich nur einig, sich nicht einig zu sein. Politische Verlässlichkeit – der Grundpfeiler einer gesunden Wirtschaft – fehlt. Aber die Zeit läuft.
      Werner Schwarz forderte auf dem Norla-Landeshauptausschuss den vierten Weg als Alternative: Die lokale Anästhesie. Doch antwortete Robert Habeck: „Seien Sie froh, dass ich ausscheide, von mir hätten Sie keine Zustimmung bekommen. Es gibt ein Versagen auf Seiten der Politik, der Betriebe und des Handels. Die Konsequenz wird sein, dass es keine Lösung gibt.“
      So einfach ist die Welt, wenn man von oben draufschaut. Doch der Alltag ist ein anderer: Eberfleisch wird nur zögerlich angenommen. Die Immunokastration verschiebt Arbeit und Kosten auf die Mäster. Die werden sich bedanken und Kastraten aus Dänemark kaufen. Die Betäubung mit Isofluran löst vielfältige Bedenken aus. Grüne Politiker sollte nicht zuletzt die schlechte Klimabilanz interessieren.
      Man fragt sich tatsächlich, was die Politik davon abhält, der Methode der lokalen Betäubung in der Hand der Sauenhalter zuzustimmen. Denn in Dänemark oder Schweden ist dies längst gängige – und erfolgreiche – Praxis. Zwar gilt bei uns der Tierarztvorbehalt. Doch so etwas kann man politisch lockern, wie Werner Schwarz in einem Schreiben an den neuen Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht erläutert.
      Klar: Das Kastrieren unter Lokalanästhesie bedeutet eine schmerzhafte Injektion in den Samenstrang. Eine Lösung kann die transdermale Gabe mittels Luftdruck sein. Das schonende Verfahren findet heute in der Impfung Anwendung. Zudem hat es Vorteile wegen der geringeren Mengen an Arzneimitteln, der hohen Arbeitsgeschwindigkeit und der einfachen Umsetzung. Es fehlt eine Zulassung, das braucht Zeit. Aber es gibt Wege, man muss sie nur suchen.
      Umso wichtiger ist es, am Datum 1.1.2019 zu rütteln. Der Bundesrat tagt dazu am kommenden Freitag. Unsere Sauenhalter brauchen eine Fristverlängerung, um den Weg in die Zukunft zu finden. Für den neuen Kieler Bauern-Minister ist das sicher ein politisch schwieriger Einstieg ins Amt.
      Aber, Herr Albrecht: Man wächst mit den Herausforderungen! Folgen Sie dem Antrag des grün regierten Ländles. Baden-Württemberg schlägt vor, das Verbot bis drei Monate nach Marktverfügbarkeit geeigneter Narkosemittel, längstens jedoch um drei Jahre bis Ende 2021 auszusetzen. Das wäre grün und gangbar.
      Sie haben die Chance, den Strukturwandel aktiv abmildern. Sie können der Sauenhaltung auch den Garaus machen. Es ist ihre Wahl.

      • maximilian sagt

        Den vierten Weg wird es nicht geben, solange kein Arzneimittel auf dem Markt ist, das „nach arzneimittelrechtlichen Vorschriftten eine Schmerzausschaltung bewirkt“. So lautet der Text im Tierschutzgesetz seit Inkrafttreten der Änderung im Jahre 2013.
        Die Politik ist der Düsseldorfer Vereinbarung der Verbände aus dem Jahre 2008 gefolgt. Es gibt Alternativen zur betäubungslosen Kastration, die machbar und bewährt sind und seit dem Dezember 2016 bekannt sind. Nach dänischem Recht genügt die Schmerzlinderung. Schweden gehöt nicht zur EU. Nach schwedischem Recht fgenügt die Schmerzlinderung mit einem Arzneimittel, dasbeiuns keine Zulassung für lebensmittelliefernnde Tiere hat. In Belgien ist die Immunokastration seit langem üblich. für die Ferkelkastration gibt eskeine europäische Gesetzgebung, daher gilt das Recht der Nationalstaaten. In Deutschland hat der Tierschutz Verfassungsrang. Deshalb konnten die Bundesländer im Bundesrat das ab 01. Januar 2019 erreichte Tierschutzniveau nicht wieder absenken. Das wäre verfassungsrechtlich ein Verstoß gegen das Verschlechterungsverbot in Art. 20 a GG gewesen.
        Aus dem Gejammere des Bauernverbandes geht hervor, dass die Familienbetriebe betroffen sind. D.h. dass Nicht-Familienbetriebe weiterhin Ferkel produzieren werden in Deutschland.
        Was können Nicht-Familienbetriebe, wozu Familienbetriebe nicht fähig sind ???

        • Mausschubser sagt

          zB Tierärzte fest anstellen und die Arbeit dadurch preisgünstiger erledigen. Ihre Posts erinnern mich irgendwie an ein Kind das die Finger in die Ohren steckt und lala singt. Klar kann man auf das Gesetz verweisen, man muss dann aber auch akzeptieren, dass sich durch immer mehr Vorschriften die Strukturen hin zu immer größeren Betrieben und in bestimmten Bereichen weg aus Deutschland verschieben. Bitte dann auch ehrlich zugeben, dass eigentlich dadurch für die Tiere nichts gewonnen wird. Einfach nur mal ehrlich bekennen was man will und möchte. Diese Scheinheililigkeit, die sich hier und in anderen Bereichen der Politik zeigt, nervt nur noch.

          • sonnenblume sagt

            Unsere, ich sage jetzt mal Politiker, denken immer nur in einem ganz begrenzten Bereich und für den jetzigen Augenblick. Welche Auswirkungen ihre Entscheidungen im weiteren Umfeld und für einen längeren Zeitraum haben, dazu sind sie offensichtlich nicht in der Lage, oder wollen es nicht. Oder diese Entwicklung zur Auslagerung der Tierhaltung ist gewollt und man will und darf es nur nicht öffentlich sagen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert