Bauer Willi
Kommentare 27

Tyrannenmord im Raiffeisenmarkt

Ich habe den Blog LandLebenBlog zufällig gefunden und sofort abonniert. Die  wunderbar geschriebenen Texte stammen von einer Berlinerin, die als Journalistin im Odenwald „gelandet“ ist.

So wie sie schreibt, scheint Sie das Leben auf dem Land liebgewonnen zu haben. Was mir besonders gefällt: ihre wirklich tolle Sprache.

Den nachfolgenden Text muss ich einfach weitergeben:

https://landlebenblog.org/2022/02/25/banalitaeten/?utm_source=mailpoet&utm_medium=email&utm_campaign=subscriber-firstname-or-default-leser_1

Ich hoffe, der Text gefällt. Und den (heimlichen) Gedanken mit dem „Tyrannenmord“ hatte der ein oder andere vielleicht auch schon.

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27 Kommentare

  1. Bauer Fritz sagt

    Hallo Willi

    Wenn du wirklich solche (heimlichen) Gedanken gehabt hättest, würde es vielleicht demnächst einen Release der „Bürgschaft“ geben, die so etwa begänne:

    Zu xxx, dem Tyrannen, schlich
    Willi, den Dolch im Gewande;
    Ihn schlugen die Agro-Häscher in Bande.
    „Was wolltest du mit dem Dolche, sprich!“
    Entgegnet ihm finster der Wüterich.
    „Die Stadt vom Tyrannen befreien!“
    „Das sollst du am grünen Kreuze bereuen.“

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    • Stadtmensch sagt

      Eine ziemlich ängstliche Großstadtpflanze würde ich sagen. Nun sitzen sie da am Kamin mit ihrem gehorteten Mineralwasser und finden es ganz schlimm, wenn man im Krieg aus der Wohnung vertrieben wird. Dabei kann das hier in Friedenszeiten auch ganz schnell gehen. Zum Beispiel wenn man seine Funktion als Nutzmensch nicht mehr erfüllen kann oder will und das Geld nicht mehr für die Miete reicht.
      Auf SRF4 kam heute, dass dort die Mieten viel schneller als die Teuerung steigen. Satte Rendite für Vermieter also, die dann fern von Dreck, Lärm und latenter Aggression in den Städten, durch den eignen Wald streifen können. Und wenn sich auf ein Stöckchen treten, erschrecken sie etwas…

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      • Bauer Willi sagt

        Reichlich empathielos. Ihren Kommentar finde ich deplatziert.
        Und für literarische Sprache haben Sie wohl auch nichts übrig. Dabei hatte ich gedacht, dass die urbane Elite zumindest dafür empfänglich wäre. Wieder mal geirrt.

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        • Stadtmensch sagt

          Vielleicht ist die Urbane Elite für so ein Geschreibsel empfänglich, ich gehöre jedenfalls nicht dazu.
          Bin so geprägt, dass ich vor Problemen (Dreck, Lärm, Aggression) nicht davon renne, sondern alles tue, damit diese Probleme reduziert werden.

          Kann hier auch keine gelungene literarische Sprache erkennen. Das erinnert mich eher an biedermeierlichen Rückzug in die heile Welt oder an Pilgrims Progress, wie ihn Max Weber als Markenkern der kapitalistischen Moral erkannt hat. Bei einer Gesellschaft, die nur noch aus solchen selbstbezogenen Individuen besteht frage ich mich, wie man damit eine kritische Masse in eine zu definierende „richtige“ Richtung mobilisieren will…

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          • Reinhard Seevers sagt

            „Bei einer Gesellschaft, die nur noch aus solchen selbstbezogenen Individuen besteht frage ich mich, wie man damit eine kritische Masse in eine zu definierende “richtige” Richtung mobilisieren will.“
            Gott sei Dank haben wir ja Stadtmenschen als Korrektiv!☝️

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          • Bauer Willi sagt

            @Stadtmensch
            Ich habe gerade angefangen, Ihren Kommentar zu kommentieren. Und dann habe ich es sein lassen.

            Warum sollen wir uns streiten? Putin hat die Atomstreitkräfte mobilisiert…

            Dann spielt der “ biedermeierlichen Rückzug in die heile Welt oder Pilgrims Progress, wie ihn Max Weber als Markenkern der kapitalistischen Moral erkannt hat.“ auch keine Rolle mehr. Zumal ich als dummer Bauer vom Dorf auch gar nicht weiß, was Sie damit meinen. Das nenne ich urbane Überlegenheit.

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            • Stadtmensch sagt

              „Warum sollen wir uns streiten?“

              Stimmt, bringt jetzt auch nichts mehr. Wenn ich was zu sagen gehabt hätte, hätte ich auf keinen Fall damit angefangen, Waffen ins Kriegsgebiet zu liefern. Der Klügere gibt nach sozusagen.
              Hier gibts keine Gewinner. Da hat der Kremlchef wohl recht.

              Wir fahren jetzt die Ernte für jahrzehntelange Dämonisierung der Russen ein. Die wollten sogar mal in die Nato…

                • Stadtmensch sagt

                  Nein, aber an uns (guter Westen) legen wir ja auch keine großartigen Maßstäbe, wenns um Begründungen fürs Losschlagen geht:

                  „Tonking-Zwischenfall“ (US-Lüge, um den Vietnamkriegseintritt zu rechtfertigen), die „Iraker töten Kuwaitische Babies“-Meldung (US-Lüge, um den Irakkriegseintritt 1991 zu rechtfertigen) und die Massenvernichtungswaffen (US-Lüge, um den Irakkriegseintritt 2003 zu rechtfertigen)

                  Dann die vielen Verträge, die wir (guter Westen, USA) einseitig kündigen, wenn uns was nicht passt: „Open Skies“, „INF-Vertrag“, „Kündigung des Atomabkommens mit dem Iran“, UNSECO, UN-Menschenrechtsrat, Pariser Klimaabkommen, …

                  Welche Teil von „die müssen uns nicht ernst nehmen“ verstehe ich da nicht?

                • Reinhard Seevers sagt

                  Stadtmensch, du bewegst dich auf Kinder -Niveau……der Kevin hat den Luka auch angespuckt, warum darf ich das nicht?

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              • Thorens sagt

                Ich hielte es zumindest für eine Überlegung wert, anstatt den Heldentod zu sterben und das eigene Land in Schutt und Asche bomben zu lassen, vielleicht erstmal nachzugeben um wenigstens die Infrastruktur möglichst zu erhalten. Frankreich hatte diesbezüglich aus WK I gelernt und gute zwanzig Jahre später sich nicht groß gewehrt. Das war klug. Es kommt die Zeit, dass der Spuk vorbei ist. Je weniger dann neu aufgebaut werden muss, umso schneller ist man wieder da. Das liegt aber in der Entscheidung der Ukrainer.

                @ Stadtmensch: Die geäußerte Kritik am Text im verlinkten Block finde ich ziemlich daneben, wenn ich mir die Bermerkung erlauben darf. Und auch der Hinweis darauf, selbst lieber in „Dreck, Lärm, Aggression“ verbleiben zu wollen, um dort etwas dagegen ausrichten zu versuchen, hört sich vielleicht löblich an, wirkt auf mich aber auf eigene Weise elitär.

                Woher willst du den wissen, ob die Texterstellerin nicht vielleicht über viele Jahre dasselbe versucht hat, was du hier für dich anführst? Im Lauf der Zeit stellt man mitunter fest, wenn ich von mir selbst sprechen darf, dass es keinen Zweck hat, weiter zu kämpfen. Vor allem auch dann nicht, wenn die eigenen Kräfte mit zunehmendem Alter allmählich nicht mehr so üppig verfügbar sind, wie noch ein paar Jahre vorher. Selbst gehöre ich auch zu denen, die sich vornehmen, die wenigeren Kräfte nur noch für Aussichtsreicheres einzusetzen und sich dabei zu denken, macht doch euern Sch… allein.

                „…erinnert mich eher an biedermeierlichen Rückzug in die heile Welt…“

                Da spricht also der Kämpfer in dir. Ich wünsche dir aufrichtig gutes Gelingen in deinem Kampf, Dreck, Lärm, Aggression in deiner Stadt zu besiegen. Menschen wie du sind genauso wichtig wie die, die ihre Gedanken ansprechend formuliert einer Leserschaft zur Erbauung anbieten.

                Um mehr ging es garnicht.

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          • Lieber Stadtmensch, ich fürchte ich muß Dich enttäuschen, weder bin ich vor Dreck und Lärm der Großstadt nach 25 Jahren davongelaufen, noch habe ich mich biedermeierlich in die heile Welt (die es im Übrigen auch auf dem Land nicht gibt) zurückgezogen, ich bin schlichtweg aus beruflichen Gründen in der vermeintlichen Provinz gelandet. Ich passe da leider nicht in das angedeutete Klischee, sorry.

    • Danke, Friederike für den intensiven Text. Und Willi ein Dank fürs Verlinken.
      Bei einigen Kommentaren hier möchte allerdings mein Kopf auch gegen die Wand geschlagen werden. Aber der Stuss ist keine Beule und auch keine Beachtung wert.

  2. Ostbauer sagt

    Ja; den Gedanken hatte ich auch schon.
    Der Text entspricht in so Etwa meinem augentblicklichem Gefühlsleben.
    Während ich hier den Text eintippe läuft im Hintergrund die Bundestagsdebatte vom 18.2. 2022 zum Thema Energie.
    Eine Woche her und sowas von überolt. Wir müssen umdenken. Werden wir umdenken??

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    • Bauer Willi sagt

      Ja, das Umdenken hat begonnen. Habe gerade eben diesen Tweet von Prof. Dr. Claudia Kemfert gelesen:

      Zitat: „Statt Atom/Kohle:“Biogas-Kraftwerke in Deutschland (können) einen Spitzenlast-Ausgleich von über 30 Gigawatt (GW) bereitstellen. Das entspricht in etwa der mittleren Leistung von 30 Atomkraftwerken oder 50 fossilen Gaskraftwerken“

      Die Frau arbeitet am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und äußert sich regelmäßig zu Fragen der Energieversorgung.

      Ich frage mich, ob die noch alle Tassen im Schrank hat… wir schaffen doch gerade die Tierhaltung in Deutschland ab… Wo soll dann die ganze Scheiße herkommen?

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        • „Schönheit und Verstand sind selten verwandt“. Insofern gebe ich Willi recht mit den Tassen…

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      • Man kann dovh auch amdere Biomasse in die Biogasanlage machen. Vielleicht auch das viele Gras vom natürlichen Grasland.

        Aber wenn wir einen Mangel zu ergänzen haben, dann keine Experimente, dann ist das Altbewährte ergolgreich.

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