Allgemein
Kommentare 26

Steirischer Weitblick

Es lohnt sich das Titelbild sehr genau anzusehen: Der Weitblick der steirischen Bauern ist wirklich legendär. (Für alle, die was länger brauchen: Das grüne Schild lesen und auf den Deckel hinter dem Bauern achten 🙂 )

Hier ist der Alois. In Vertretung von Willi, der mal wieder den Norden Deutschlands unsicher machte 😏, bin ich am 30. November nach Graz (Österreich)gefahren. Die Landwirtschaftskammer Steiermark hatte eingeladen zur Lebensmittelpunkt-Messe. Mit dem erklärten Ziel Landwirte und Konsumenten zusammenzubringen.

„Naja, schaun mer mal“, so mein erster Impuls. Ich kam also am Abend in Graz an und wurde gleich von einer „Freiraum-Denker-Runde“ empfangen und kurzerhand auf einen inspirativen „Walk and Talk“ mitgenommen. Dort offenbarte man mir das geheime Ziel der Landwirtschaftskammer Steiermark: Der innovative Landwirt!

Neue Wege sehen – neue Wege gehen

Motto und Rahmenprogramm der Messe fokussierten eindeutig den unternehmerischen, bäuerlichen Mensch, der Wege und Chancen sucht um den Vebraucher zur gewinnen.  Ich warf in meiner „Key-Note“ meine Thesen über die Macht der Marken in den Ring, andere propagierten solidarische Landwirtschaft und weitere Experten legten ihren Schwerpunkt auf die vernetzte Vermarktung und Logistik. Und als I-Tüpfelchen kürte man die Innovations-Preisträger des sogenannten „Vifzack“: Zwei Landwirte, die gentechnikfreie Sojaprodukte vermarkten. Alles in allem war in den gut gefüllten Hallen eine regelrechte „Gründerstimmung“ zu spüren.

Mir hat dies alles natürlich sehr gefallen. Schließlich wollen wir ja auch Dialog und Tatkraft verbreiten. Deshalb ein großes Lob an die Veranstalter der Landwirtschaftskammer Steiermark. Ich wusste bis dahin nämlich nicht, dass es in Österreich sogar extra Innovationsberater für Landwirte gibt.

Ja, ich glaube, wir können von Österreich doch etwas lernen. Wenn steirische Bauern schon von daheim aus bis nach Australien blicken können (Titelbild), dann könnten wir das doch auch mal probieren.

Siehe auch: Presse-Echo unterwegs

Euer Alois


 

(Aufrufe 2.340 gesamt, 1 heute)

26 Kommentare

  1. RobertderÖsterreicher sagt

    Liebe Leute!
    Um zur ursprünglichen Gedanken von Alois zurückzukommen, möchte ich euch als Organisator der genannten Netzwerkmesse einen Artikel reinstellen, den wir als Nachbericht geschrieben haben. Ich glaube nämlich dass wir eine gewisse Koexistenz von „alternativ und konventionell“ – wenn man das überhaupt gegenüberstellen muss – auf unserer Messe zusammengebracht haben. „Unkonventionell“ wäre also der richtigere Begriff für einen erfolgreichen Marktauftritt…. Robert Schöttel

    „Lebensmittel-Netzwerke: Ein Schatz zum Heben
    Einen nachhaltigen Eindruck hat der Auftritt von 44 AusstellerInnen und neun Projektpräsentationen auf der Netzwerkmessee „LEBENSMITTELpunkt“ am 1. Dezember am Steiermarkhof bei den etwa 400 Besuchern hinterlassen. Sie waren vom vielfältigen Angebot beeindruckt, das die Welt der direkten Lebensmittelversorgung und -netzwerke bereits bietet. Dieses Angebot stellt einen wahren Schatz dar, der zur Verfügung steht und am besten gemeinsam gehoben und weiterentwickelt werden könne.
    Mit dieser einzigartigen Plattform für direkte Lebensmittel-Versorgungssysteme konnte ebendieser wichtige Brückenschlag zwischen bäuerlichen Betrieben, Projekten, Vermarktern und Netzwerkern, BeraterInnen und KonsumentInnen geschaffen werden. Diesen Brückenschlag, diese Energie, konnte man auf diesem Markt der Ideen durch angeregte Diskussionen spüren. Mit „Panta Rhei – alles fließt“ verkündete auch LK-Präsident Franz Titschenbacher das passende Motto für diesen Tag, und folgerte treffend, dass wir es schaffen müssen, in der Einheit für die Vielfalt zu stehen. Dann sei es auch möglich, den Mehrwert unserer Lebensmittel ins rechte Licht zu rücken, dann sei man auch gerüstet für die Zukunft.

    Beeindruckend war zudem auch die harmonische Koexistenz des/der Unkonventionellen, denn es hatten sowohl biologisch initiierte wie auch konventionelle Betriebe und Projekte gleichermaßen ihren Platz. So soll es sein, so darf es bleiben. Besonders stark auf der Messe präsent waren Konsumenten-/Produzentennetzwerke, Innovationsberatungsagenturen sowie Solidarische Landwirtschaften. Auch Gardening-Projekte, neue Laden- und Verteilsysteme wie auch aktuelle Produktinnovationen wurden gezeigt. Die Messe bot eine Menge Sensibilisierung für Neues, Umsetzungswerkzeug und Beratung. Die Ausstellerbeschreibung steht unter http://www.stmk.lko.at/lebensmittelpunkt zum Download bereit.
    Einfache, logische Anreizsysteme
    Das vormittägliche Visionsforum stand unter dem Eindruck der Slogans, die Bauer Willi Blogger Alois Wohlfahrt plakativ präsentierte. „Bauern gehören in die Mitte der Gesellschaft“ war eine der Kernaussagen. Es müsse „die Veränderung von uns selbst ausgehen“, denn „wir tragen nach wie vor unseren Teil zum vorherrschenden Preisdruck bei“, so Wohlfahrt. Faire und partnerschaftliche Vertriebswege seien seiner Ansicht nach die Lösung. Die Diskussionsrunde zur Zukunftsfähigkeit neuer Lebensmittel-Versorgungssysteme mit Johannes Haas, Heinz Reitbauer, Helmut Rumpf, Christine Lichem-Herzog und Margit Zötsch verkörperte genau, wofür die Messe steht, seine Meinung zu sagen und aktiv zum Dialog beizutragen. Aber auch die logistische Herausforderung der meist kurzen Haltbarkeit frischer landwirtschaftlicher Erzeugnisse im Kontext des permanent bestehenden Wunsches nach Verfügbarkeit ist ein Kernthema der Zukunft, das es noch zu lösen gilt. Daneben wurde die Praxis des „Aktionskaufens“, oder die eingeschränktere Nutzung des Begriffs „regional“ eingefordert, aber auch Anreizsysteme, damit regionale Produkte auch die einfachere, logische Wahl darstellen. Landwirtschaft könne auch in der Zukunft konkurrenzfähig sein, wenn man sich abheben kann. Der Weg dorthin führe fast ausschließlich über den Bildungsweg, war auch der Haupttenor von Agrarlandesrat Hans Seitinger. Wichtig sei daher, der Jugend Grundwerte zu vermitteln, die eine nachhaltige Zukunft ermöglichen.
    Neue Wege gehen
    Neue Wege sehen – diesem Gedanken wurde die Netzwerkmesse gerecht. Sich inspirieren lassen, Schlüsse ziehen, Ideen für den eigenen Weg sammeln. Sie sollte aber auch Startschuss für eigene Neuerung sein, in dem man sich selbst Ziele setzt und – neue Wege geht. Diese lassen sich am besten mit einer offenen Denkhaltung beschreiten. Robert Schöttel, Hannes Süß

  2. Friedrich sagt

    @fingerphilosoph. Was du da sagts entspricht den NGO-aussagen. Pauschale dahingesagte Worte ohne Substanz. Soya wird in der Rindviehfütterung immer weniger eingesetzt. Rapsschrot und der Rest aus der Bioethanolherstellung sind hervorragende Rindereiweißfutter und werden gut in der Rinderfutterration eingesetzt. Wir importieren mit fallender Tendenz rd. 3,5 Mill. Tonnen Soya, aber exportieren über 6 Mill. Tonnen Getreide. Unsere Kreislaufwirtschaft ist in der Landwirtschaft vorhanden, aber wird leider durch den Verbraucher durchbrochen , in dem er dem Stuhlgang in der Toilette viele andere Dinge zusetzt , z. B.Schwermetalle und alles was „bequem“ entsorgt werden muß. Durch die immer stärkere Konzentration von Schwermetallen , Antibiotika usw. muß jetzt der Klärschlamm verbrannt und entsorgt werden. Früher hatte jeder sein Dreikammersystem und die Feststoffe wurden vor Ort auf die Äcker gefahren. Damals gab es noch die „soziale Kontrolle“ die heute durch das anonyme System weg ist. In dem klassischen Kreislaufsystem ging nicht viel verloren. Es mußte nur weniges ersetzt werden. Trotzdem hat die Landwirtschaft noch fast alleine die nachhaltige Kreislaufwirtschaft. – Du bemängelst die prallen Kühe , aber durch die spez. Züchtung haben wir heute erheblich weniger Kühe, die aber 50% mehr Milch geben als vor 40 Jahren. Das ist doch gut für das Klima, oder? Auch in der Schweinehaltung haben wir diese Leistungssteigerung . Vor 30 Jahren war man sehr gut , wenn man 18 Ferkel/SAu/Jahr hatte. Heute haben die Betriebe rd. 30 Ferkel/Jahr/Sau. Da durch hat sich die Klimabilanz der Betriebe um rd. 40% verbessert. Gerade die NGOs bemängeln doch die Klimabilanz in Deutschland . Man kann nicht das eine bemängeln und das andere wollen. Schlagworte helfen da nicht weiter.

    • Im Laufe der Industrialisierung der Landwirtschaft ist irgendwas Grässliches mit den Bauern passiert. Bauern sehen heute keine Kühe mehr, sondern bloß noch Milchmaschinen. Sie sehen keine Schweine mehr, sondern bloß noch Fleisch- und Ferkelmaschinen. Sie denken nur noch in Zahlen, Erträgen und Bilanzen.

      Ist dir nicht aufgefallen, dass diese Euter mit Kuh dran kaum noch laufen können?

      Müssen es jetzt also die Kühe ausbaden, dass wir wie die Bekloppten Erdöl und Kohle verbrennen. Sauber.

      Hier bei Bauer Willi kann man echt zum Misanthrop werden.

      • Stimmt nicht. Was Du gesehen hast, waren Holsteins. Ich habe Dir meine Meinung zu Holsteins gesagt. Du solltest nicht alle Bauern (Verbraucher) über einen Kamm scheren. Sonst wirst Du tatsächlich noch zum „Augenverdreher auf Partys“…

      • Alois Wohlfahrt sagt

        Ja Marian, da hast Du recht. Wir sehen viel zu wenig das Schöne und Lebendige im bäuerlichen Tun. Die Kuh, das Schwein, das Gras, das Holz, ALLES ist zur Produktionseinheit degradiert. Wir haben auch keine Zeit und keinen Raum mehr dazu das Kostbare um uns herum und das Kostbare an unserer Arbeit zu genießen. Und so wie wir aus unseren Tieren und Pflanzen versuchen das Letzte herauszuholen, so gehen wir auch mit uns selbst um. Darum ist der Burnout bei den Bauern auch auf dem Vormarsch.
        Dss Motto der hier beschriebenen Messe war „Neu Wege sehen…“ Aber die Realität ist, dass die vielen Wege nicht gesehen werden, sondern man sieht nur den Tunnel und man hofft darauf, dass es irgendwie an Ende mal wieder hell wird.

      • Aufklärer sagt

        Naturanbeter, denen die Rinder wichtiger sind als die Menschen, die durch sie satt werden, sind bereits Misanthropen.
        Naturjünger, denen die „TIERRÄÄÄÄHH!!!“ Wichtiger sind als die Landwirte, die von ihrem Land leben wollen und müssen sind bereits Misanthropen.

        Landwirte – auch Konventionelle – tun ausserdem viel um das Land zu erhalten, trotz enormer Erntemengen, ist der Boden sehr sehr gut. Was glauben Sie eigentlich, wie die enormen Steigerungen bei den Erntemengen erzielt werden? Natürlich durch gesunde, leistungsfähige Böden.

        Nur gesunde Tiere sind leistungsfähig und nur zufriedene Tiere geben 100% und mehr Leistung.

        Wer das alles nicht sehen will, der hat ein ideologisches Problem mit unserer Gesellschaft und vielleicht ein Problem mit seiner Identität, seiner eigenen Entwurzelung durch das Städterdasein. Das können Sie und sollten Sie vielleicht sogar ändern.
        Mit ideologischen Scheuklappen die Landwirtschaft verändern hat noch nie in der Geschichte funktioniert. Das gab schon Millionen Tote durch Hunger und Elend, nicht nur in kommunistischen Ländern beim Versuch einen Arbeiter und Bauernstaat zu etablieren, sondern auch durch Planwirtschaft in Deutschland, wenn das auch schon länger her sein mag und die Entscheidungen anders waren, es bleibt eine Planwirtschaft der Landwirtschaft. Ähnliche Kalkulationen – z.B. Weniger Tiere = mehr pflanzliches Essen für alle!!!! – kommen ja gerne aus Vegetarisch-Veganer Ecke, aber auch mancher Bio-Öko-Klimaapostel ist der Auffassung, das weniger Fleisch humane Pflicht an der Natur sei.

        http://www.deutschlandfunkkultur.de/der-schweinemord-von-1915-als-die-wissenschaft-eine.993.de.html?dram:article_id=332117

        Einfach raushalten und lieber etwas am eigenen Leben ändern – Mein Tip für alle, die sich an der konventionellen Landwirtschaft im Kapitalismus stören. Sie können das und können ihren Naturgott auch mit dem Pflug auf der eigenen Scholle suchen. Dazu muss die Welt nicht in ein tötliches Experiment gezwungen werden.

        Übrigens ist auch Biolandwirtschaft ein Geschäft und auch der Biolandwirt interessiert sich nur fürs Geld. Sonst würd der gar nicht umstellen. Das macht der nur, wenn die warscheinlichen Gewinne das Risiko lohnen und die tatsächlichen Gewinne die Kosten dauerhaft übersteigen. Biolandwirte aus Urreiner Überzeugung gibt es nicht. Alle wollen Handel treiben mit den Produkten.

        Los Philosoph, Landwirt werden. Machen Sie ihre eigene biodynamische Pleitegeieranlage auf, oder wenigstens nur so für Selbstversorgung im Garten?

    • @Friedrich
      Du machst es dir zu einfach, wenn du alles, was an Kritik geäußert wird, einfach in die NGO-Schublade schiebst. Ja, es stimmt schon, dass die Darstellungen der NGOs, Umweltschützer und Grünen mit Vorsicht zu genießen sind, weil Eigeninteressen da eine nicht unbeträchtliche Rolle spielen.

      Aber mit euch Bauern ist es doch kein Haar anders, das habe ich inzwischen auf dieser Seite zu Genüge mitgekriegt. Eure Darstellungen sind genauso verzerrt und einseitig wie die von eurer Gegenseite. Man kann euch Bauern genauso wenig oder so viel glauben wie den NGOs.

      Und im Grunde sind euch die Verbraucher doch scheißegal. Ihr wollt doch nur mehr Geld.

  3. Friedrich sagt

    Reisen bildet ja bekanntlich. Für junge, ungebundene Bauern bietet sich bevor sie den Hof übernehmen ein Auslandsaufenthalt gut an. Auch unser Hofnachfolger war jeweils ein halbes Jahr auf Farmen in Nordamerika und Australien und kam mit vielen neuen Ideen wieder zurück. Auch ein Praktikum auf einem Großbetrieb in Ostdeutschland sollte nicht unbeachtet bleiben , denn dort steht Innovation auch ganz oben auf der Agenda. Der DBV vermittelt Auslandskontakte . — Überall auf der Welt haben die Farmer einen guten Ruf , nur hier in Deutschland wird alles schlecht gemacht . Im Ausland werden die Farmer für ihre harte Arbeit und dem Kampf mit der Natur sehr geschätzt. Für viele ist es dort ein Traumberuf mal im Outback oder in der Prärie zu ackern. — Hier in Deutschland müßten doch die Grünen die ersten Fürsprecher der Bauern sein , sind sie aber nicht , sondern das Gegenteil. Nur die Bauern arbeiten „Nachhaltig“ und in Kreislaufwirtschaft, sonst fast keiner. Was sagte schon Friedrich der Große : Wer es schafft
    das eine Ähre ein Korn mehr trägt , hat mehr für die Menschheit getan , als ein General , der einen Krieg gewonnen hat.

    • „Hier in Deutschland müßten doch die Grünen die ersten Fürsprecher der Bauern sein , sind sie aber nicht , sondern das Gegenteil.“

      der selben Meinung bin ich auch, Friedrich.
      Warum leisten die das nicht?

      Verstehen die das nicht?
      „Nur die Bauern arbeiten „Nachhaltig“ und in Kreislaufwirtschaft, sonst fast keiner.“
      na ja die Förster und Jäger nicht zu vergessen!

      Warum halten die GRÜNEN nicht bei denen?

      • Alois Wohlfahrt sagt

        Wer soll denn bitte „Fürsprecher“ sein, wenn wir es nicht selbst sind? Auf der Grazer Messe ging es um „Machen“,“Tun“ und „Motivieren“. Wir Bauern sind selbst die Botschafter für unsere Landwirtschaft. Nicht kommunizieren geht nicht!

    • Alois Wohlfahrt sagt

      Das größte Problem der Landwirtschaft und der Landwirte ist die einseitige Fokussierung auf die Produktion. Die Verarbeitung, der Handel, die Markenbildung, die Kundenpflege und das Verkaufen wird überwiegend stillschweigend anderen überlassen.

      • Ja klar, weil es auf einem landw. Betrieb zu viel zu tun gibt!

        Hast du den Film in ARTE (Mediathek) gesehen, den Lieschen Müller vorgeschlagen hat?

        Da ist doch zu sehen, wie die Bauern früher die Molkereien genossenschaftlich gegründet haben, so wie es die in der 3.Welt auch machen wollen.
        Diese Molkereien haben sich immer und immer wieder weiter zusammengeschlossen und nun ist ein weltweites Unternehmen z.B. ARLA entstanden, der einzelne Bauer bekommt seine Einlagen selbstverständlich nicht mehr zurück, er weiß auch nicht, wie hoch der ist, es ist alles zu unübersichtlich geworden.
        Da sieht man auch, wie die globale Firma die Bauern und auch Verbraucher an sich bindet!
        Die in der 3. Welt kommen deswegen nicht dazu, ihre Molkereiprodukte zu verkaufen und dadurch sie weiter erweitern.

        Was soll man da machen, wenn man den ganzen Tag zu hat?
        Auch wenn der Betrieb durchrationalisiert ist, muß er, der Bauer doch sehr konzentriert auf die intensive Arbeit achten, eine Wissenschaft für sich, und dann noch um Kunden kümmern?

        Er stellt doch Rohstoffe her, die in Molkereien und Mühlen, Zuckerfabriken oder Schlachthäuser verarbeitet werden.
        Wie soll er sich um Kunden kümmern und Preise gestalten?

    • Gestern habe ich mir den Arte-Film „Das System Milch“ angeguckt, auf den hier Lieschen Müller hingewiesen hat.

      Da sind also Riesen-Euter mit ein bisschen Kuh dran zu solchen Hochleistungsmaschinen überzüchtet worden, dass man sie mit normalem Gras gar nicht mehr ernähren kann. Dafür braucht es proteinreiches Soja aus Südamerika, was dazu führt, dass sich durch die Gülle auf unseren Böden zuviel Stickstoff anreichert, der in Südamerika dann fehlt, weswegen wieder neuer Regenwald für landwirtschaftliche Flächen abgeholzt wird.

      Wenn ich nun hier lese: „Nur die Bauern arbeiten „nachhaltig“ und in Kreislaufwirtschaft“
      dann kommt mir das wie der blanke Zynismus vor.

      • bauerhans sagt

        „Arte-Film“

        selbstredend!
        kühe werden mit TMR gefüttert,einer mischung aus grassilage,maissilage,getreideschrot,leistungsfutter,mineralfutter,biertreber.
        darin ist auch ein wenig sojaschrot enthalten.
        ich bin kein milchbauer.

        • Diese Sojaschrot brauchen di eKühe um eiweißreiche Milch zu geben, die für die Großmolkereien guter Rohstoff auch für Milcpulver ist und der wird weltweit gut vermarktet, auch hier bindet die Großmolkerei die Kunden an sich, egal, ob die heimischen Molkereien, die eventuell die Industrialisierung vorantreibt, reißen.
          Alles mit konzentrierter Fütterung von hier mit den Defizit in Südamerika und unseren überdüngten Böden.

          Hauptsache die Manager der Weltfirma oder -molkerei verdienen, ohne Rücksicht auf die Ökologie (auch Tierleid u. -gesundeheit) und des Humanismus, bzw Soziologie.

      • Wenn du den Film gesehen hast, Fingerphilosoph,

        dann weißt du genau, wie die globale Molkerei, die Bauern dazu zwingt, die Kühe mit gutem Sojaschrot zu füttern, um in der Milch gutes Eiweiß zu bilden zu lassen, zu produzieren, wo die Molkereien dann die gegehrte Dickmilch, Quark und Käse herstellen kann, aber bestimmt auch eiweißreiches Milchpulver, das man dann ja an einem anderen Standort de 4rwelt wieder zu Milch oder Milchprodukten verarbeiten kann.

        So lange ich auf der Welt bin, wird die Milch nach dem Fettinhalt bezahlt. Später so ca. 1980 wurde sich auch nach dem Eiweißinhalt bezahlt.
        Weil auch mehr nachgefragt, denke ich!

        Nun weißt du , wie man Bauern zwingen kann.

        Wenn schon den Kuhbestand das Familieneinkommen nicht sichert, wie es früher war, dann muß man sehen, wo es herkommt, also Kühe müssen mehr und bessere Milch geben, wie es die Molkerei nachfragt.
        Das Zuchtprogramm wird staatlich gelenkt, denke ich!
        Deswegen haben wir Leistungskühe.

        Aber in der Außenwirtschaft auf dem Feld wird nachhaltig gewirtschaftet, damit die Fruchtbarkeit erhalten bleibt.

        Im Stall g4eht dass mit den Hybridtieren vielleicht weniger, dennoch haben sie einen artgerechten Stall!
        Das ist doch auch irgendwie nachhaltig, oder?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert