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Stadtgespräch

Bei diesem Stadtgepräch zeigt sich die Zerrissenheit der ganzen Krise. Frage: Sind wir noch zu retten?

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17 Kommentare

  1. Ehrlicher sagt

    Entsetzlich, ich kann mir keinen anderen Wirtschaftssektor vorstellen egal ob Handwerk Industrie oder Freiberufler, der eine solche Diskussion in aller Öffentlichkeit führen würde. Dort würde man sich nicht soooo die Blöße geben, einfach nur peinlich. Mal ganz brutal gesagt: Der Markt wird es regeln mit oder ohne solch widersinnigen öffentlichen Darstellungen. Dien Grünen werden da nicht helfen, sondern das Problem wie der Wolf im Schafsfell nur verschlimmern.

  2. Andreas sagt

    Wenn man über Milchbauern redet, muss man berücksichtigen, dass es eine enge Bindung zum Tier gibt. Anders als beim Hähnchenmäster, der alle 7 Wochen die Schlachttiere abgibt und Küken wieder rein kippt. Außerdem ist Milchproduktion harte Arbeit und das ganze Leben spielt sich zwischen den Melkzeiten ab.

    Die emotionale Bindung zur Kuh und die Arbeitszeiten ergeben eine Mischung aus Wut/Verzweiflung und „sich benachteiligt fühlen“ . Dass mit solchen Milchbauern schlecht zu reden ist und Milch immer ein Sonderthema bleiben wird, versteht sich von selbst.

    Ich rate allen Beteiligten den 30. Juni abzuwarten und sich die Buchführungsergebnisse anzusehen. Die Neiddiskussionen von Milchbauer zu Schweinebauer und umgekehrt, werden sich dann versachlichen.

    Ein globales Wirtschaftssystem und planlose Politik macht uns kaputt. Ich mache den Job nun über 30 Jahre. In den ersten 20 Jahren hat sich für uns jede Investition immer gelohnt und schnell und sicher amortisiert.
    Dann kam der Bauernverband mit Biogas um die Ecke und der Wahnsinn hatte Methode. Die Biogas Pille, hat und wird mehr Milchbauern die Existenz kosten, als diese Delle beim Milchpreis.

  3. Walter Parthon sagt

    Arbeitet der „stern“ schlampig und denkfaul?
    Die Wissenschaft forscht am „glücklichen“ Schwein. Werner Schwarz gibt seinen Schweinen nicht nur zur EM Bälle zum Spielen. Und lobt die Initiative Tierwohl, die vom Tierschutz kommt. Mehr Platz, Wühlerde, Rauhfutter sind nur einige Beispiele, wie man den Tieren zu mehr Tierwohl verhelfen will.
    „Tote Ferkel, blutige Säue, Kot oder Gedärme“ hält der „stern“ dagegen. „Egal, wie Sie sich das Leben eines Schweins in konventioneller Massentierhaltung vorstellen, es ist schlimmer“. Das Blut würde uns in den Adern gefrieren, kommentiert „Genuss-Autorin“ Denise Snieguole Wachter, ein Video der Tierrechtsorganisation Animal Equality. „Keine Seltenheit“, weiß sie aus dem Internet.
    Der Text von Animal Equality überbietet sich dann an Unterstellungen, die schon der gesunde Menschenverstand (auch eines Journalisten) wiederlegen kann. Doch schalten die Bilder, die sicherlich zum Großteil nicht aus deutschen Ställen stammen, eben diesen Menschenverstand bei Frau Wachter aus.
    Eine Auswahl der Lügen:
    – „Du weißt nicht, warum du hier bist. Aber du bist hinter Gittern. Links neben dir sucht jemand hilflos Trost.“ (Selbst die Wissenschaft kennt den Gemütszustand der Tiere nicht, sondern forscht intensiv daran).
    – „Du wurdest in den Exkrementen deiner Mutter geboren.“ (der Spaltenboden trennt Kot und Tier).
    – „Im einzigen Monat, in dem du bei ihr warst, lag sie eingepfercht am Boden. Ohne sich bewegen zu können.“ (Natürlich kann sich die Sau bewegen, aufstehen, ablegen).
    – „Viele deine Geschwister überleben in diesem Nährboden von Krankheiten nicht einmal eine Woche.“ (Die Zahlen: Bis zu 15 % Ferkelsterblichkeit gegenüber 30 % bei Freilauf und 50 % in der Natur)
    – „Ohne jegliche medizinische Versorgung landest du wieder im dreckigen Käfig, in dem du geboren wurdest.“ (Spaltenboden trennt Tier und Kot, medizinische Versorgung ist im Stall sichergestellt, in der Natur?)
    – „Deine Strafe ist härter als die, der abscheulichen Verbrecher. Dein Verbrechen ist es, geboren zu sein.“ (Schweine sind Nutztiere, keine Menschen, dieser Vergleich stellt die Frage, was der Mensch wert ist).
    Die Genuss-Redakteurin des Stern hat eine deutliche Meinung dazu: „Aus solchen Ställen Fleisch zu kaufen ist nicht nur furchtbar, sondern sollte verboten werden.“
    Frau Wachter, was Sie da machen, ist „schlampig und denkfaul“! Das sagen nicht wir, sondern ihr Chef. Hans-Ulrich Jörges ist Mitglied der Chefredaktion beim stern: „Es ist etwas faul in unserer Branche“, stellt er fest und meint damit die „schreckliche Erscheinungsform“ des„Rudeljournalismus“. Jorges: „Wir lügen nicht – wir sind schlampig, denkfaul und ein bisschen propagandistisch.“
    Danke Herr Jorges! Vielen Dank! Und richten Sie Frau Wachter bitte aus, dass wir uns etwas mehr Journalismus alter Schule wünschen. Zum Beispiel über die Initiative Tierwohl.
    Wer dem „stern“ diese Botschaft ausrichten möchte, kann das tun:
    Telefon +49 40 3703-0
    E-Mail: info@stern.de
    http://www.ln-online.de/…/Vom-Sparschwein-zum-Gluecksschwein
    http://meedia.de/…/wir-luegen-nicht-wir-sind-schlampig-und…/
    http://www.stern.de/…/360-grad-video–so-schrecklich-ist-da…

    • Sabine sagt

      Das viel Mist von den Tierrechtlern kommt, ist, denke ich, klar. Nach meiner Erfahrung kann man mit Tierrechtlern oft nicht reden.
      Warum Hennen aus konventioneller Haltung stets in der Vollmauser gezeigt werden, weiß ich nicht. Ich kann mir’s aber vorstellen. Selbst meine Hähne, die vom Eierlegestress völlig verschont bleiben, sehen in der Mauser sehr traurig aus.
      Auf der anderen Seite kann ich mir vorstellen, dass man mit besseren wissenschaftlichen Erkenntnissen über unsere Nutztiere die Haltung vereinfachen und für die Tiere angenehmer gestalten kann. In zwanzig Jahren wird ein Sauenstall bestimmt ganz anders aussehen wie heute. Vllt. wird es auch eine Aufteilung des Marktes zwischen super-billigen Auslandsimporten und teuren, deutschen Produkten aus vollautomatisierten Wellness-Ställen geben, wo die Sauen selbstverständlich Nester bauen und neue Technik dafür sorgt, dass kein Ferkel mehr tot gedrückt wird. Wer weiß.
      Sieht man sich alleine die alten Boxenställe und die neuen Aktivställe für Pferde an, kann man sehen, was gerade durch die Beobachtung des Verhaltens alles geändert wurde. Was vor ein paar Jahren noch für gut und richtig gehalten wurde, finden heute viele Pferdehaltern ganz unmöglich und würden ihren Liebling nie in „Einzelhaft“ unterbringen. So ändern sich die Zeiten…. vllt. auch für Nutztiere.

  4. Friedrich sagt

    Fest steht ,´daß in Deutschland kein Liter Milch für 20 ct produziert werden kann. Fest steht
    auch , daß die Milchviehbetriebe bisher keinen Markt kannten und einige meinten jetzt ohne
    Milchqoute durchstarten zu können. Pech gehabt !Jetzt müßen alle Leiden. Pervers ist der
    Weltmarktpreis als Basis. Es ist auch kein Weg viele Hallen anzumieten und dort Milchpulver ohne Ende einzulagern. Dann wird der Markt nie entlastet. Ohne die Milchquote hätte es das Problem nicht gegeben, es ist halt nur auf heute verschoben worden.
    Also wieder wegen Feigheit von der Politik gemacht ! Da wäre es besser gewesen die Rinderhaltung in den Berggebieten und anderen strukturschwachen Gebieten zu fördern.
    Da ist die Produktion erheblich teurer als in der Ebene.Es geht kein Weg vorbei , die Menge zu verkleinern.Je eher desto besser. Wenn keiner bereit ist 10% weniger Milch zu liefern , dann wird der Markt das schon regeln.

  5. Solange es in der EU Standorte gibt in denen bei den aktuellen Preis-Kostenverhältnissen die var Kosten gedeckt sind wird die Erzeugung steigen so schnell könnnen wir nicht reduzieren das soll der Agrarkommissar mal einheitlich regeln! VV

  6. Josef sagt

    Das Verhalten der Landwirte im Stadtgespräch finde ich beschämend. Leider gibt es immer noch Kollegen, die nicht begriffen haben, dass ein Gegeneinander nicht zum Erfolg führen kann. Wir sollten uns lieber ein Überlebencamp vorstellen. Dort lernt man als erstes, dass überhaupt nichts zu erreichen ist. solange jeder nur an sich denkt. Das gilt übrigens für die restliche Wirtschaft genauso.

  7. Ehrlicher sagt

    Wenn lediglich 3 % zuviel Milch am Markt ist wie behauptet wird ist es doch wahrscheinlich einfacher diese Menge schnell über den Markt anzupassen, die politischen Mühlen mahlen zu langsam. Wichtig für mich ist, dass in Zukunft die Landwirte viel restriktiver mit ihren Zahlen umgehen nicht ständig überall veröffentlichen. Ich weiß auch nicht was ein VW Golf kostet wenn er das Werk verläßt! Wenn irgendwo Geld verdient wird einfach mal geschlossen die Klappe halten und nicht so wie die Bios alle zur Partie einladen wenn es nur begrenzte Getränke gibt, dann gehen nämlich am Ende alle die kommen durstig nach hause!

    • Josef sagt

      So einfach ist es nicht, die 3% zu reduzieren. Jeder der seine Produktion einschränkt, befürchtet dass andere das nicht tun, oder sogar noch mehr liefern und damit der Erfolg ausbleibt. Deshalb die Forderung der Milchbauern, eine Regelung einzuführen, die für alle verpflichtend, die Produktion zurückfährt, sobald Angebot und Nachfrage aus dem Gleichgewicht kommen. Eine Aktion von Tausenden Beteiligten braucht eine verbindliche Koordinaation. Mit Apellen ist da wenig zu machen. Genauso gut könnte man die Verkehrsregeln abschaffen und an die Autofahrer apellieren, doch vernünftig und vorsichtig zu fahren. Diese Forderung der Milchbauern bedeutet nicht, dass der Staat Milchmenge und Milchpreis bestimmt, sondern dass der Markt sich selber regelt, sobald die ohnehin schon vorhandenen Daten das Bevorstehen einer Krise anzeigen.

      • Schweinebauer Piet sagt

        Nur bis der Markt reagiert dauert vermutlich noch etwas , da die Menge noch nicht reduziert wurde. Die Angebotselastizität ist anscheinend sehr gering, also müsste der Preis noch weiter runter, bis was passiert.

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