104 Kommentare

  1. Eckehard Niemann sagt

    Die nachfolgende Pressemitteilung ist unsere Einschätzung zu diesem Thema:

    Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
    Landesverband Niedersachsen/Bremen e.V. – Pressesprecher:
    Eckehard Niemann, Varendorfer Str. 24, 29553 Bienenbüttel
    0151-11201634 – eckehard.niemann@freenet.de

    Pressemitteilung
    Rübenanbauern drohen Verhältnisse wie im Milch- und Schweine-Bereich
    AbL warnt vor ruinöser Überschuss- und Billigproduktion auf dem Zuckermarkt
    Nach dem Ende der Zucker-Marktordnung drohen den europäischen Rübenbauern nach Einschätzung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ähnlich ruinöse Verhältnisse wie den Milch- und Schweinebauern. Der AbL-Landesverband Niedersachsen/Bremen verweist darauf, dass ab 2017 die bestehenden Mengenbegrenzungen und die Mindestpreise bei Zuckerrüben wegfallen werden. Die Zuckerkonzerne setzten verstärkt auf Verdrängungskampf, Überschussproduktion und Weltmarkt-Export und wollten dafür billige Rüben. AbL-Vertreter Eckehard Niemann forderte die Rübenbauern auf, ihre Interessen gegenüber den Zuckerkonzernen durch konzernunabhängigere und konzernübergreifende Anbauer-Verbände zu verteidigen.

    Die AbL verweist auf die diesjährigen Verhandlungen der Rübenanbauer mit den Zuckerfabriken über die künftigen Rübenpreise und Transportkosten-Erstattungen – dabei sei überdeutlich geworden, wie weit die Interessen von Landwirten und Zuckerfabrik-Managern auseinander lägen. Die Zuckerfabriken bestimmten zunehmend darüber, mit welchen Rübenanbauern in welchen Regionen sie noch Anbauverträge abschließen würden und zu welchen Konditionen. Die Zuckerkonzerne wollten noch niedrigere Rübenpreise, um billige Zuckerüberschüsse zu produzieren und diese in Drittländer außerhalb der EU zu exportieren – in ruinöser Konkurrenz mit Zuckerkonzernen aus den USA oder Brasilien. Durch die angestrebte Intensivierung und die Niedrigpreise drohe auch ein Ende der bisherigen EU-Standards im Rübenbau, vor allem der Anbau gentechnikfreier Rübensorten.

    Laut AbL arbeiten viele europäische Zuckerkonzerne zudem aktiv daran, von der Belieferung durch hiesige Rübenbauern unabhängiger zu werden – durch Investitionen in Zuckerersatzprodukte, Beteiligungen an Rohrzuckerkonzernen und durch den Bau von Zuckerfabriken in afrikanischen oder asiatischen Ländern. Die dafür perspektivlos aufgewandten Gelder fehlten den Rübenbauern auf ihren Höfen und auch den Kleinaktionären.

    Die Beteuerungen der Zucker-Manager einer angeblichen Partnerschaft zwischen Rübenbauern und Zuckerfabriken bezeichnet AbL-Vertreter Niemann als „leeres Gerede“, wie sich bei den diesjährigen Preisverhandlungen überdeutlich gezeigt habe. Dies gelte auch für früher genossenschaftliche Unternehmen wie Nordzucker AG oder Südzucker AG, in denen Bauern und auch Kleinaktionäre kaum noch Einfluss hätten. Wichtig seien jetzt starke Interessenverbände der Rübenbauern, die aber nicht von Rübenkonzernen abhängig oder finanziert sein dürften und die konzernübergreifend die bäuerlichen Interessen gegen die großen Player auf dem EU-Zuckermarkt verteidigten: nämlich Südzucker, Nordzucker, Tereos, British Sugar, Cristal Union, P&L, Royal Cosun und Polski Cukier.

    Hierbei könnten die Rübenbauern auch auf gesellschaftliche Unterstützung setzen, wenn es um eine faire Entlohnung der Arbeit von Bauern und Beschäftigten der Zuckerindustrie gehe und gegen Gentechnik, TTIP-Freihandelsabkommen oder gegen die Verdrängung von Bauern in armen Ländern des Südens.
    3.170 Zeichen – 02.06.2015

  2. Eckehard Niemann sagt

    Dies ist unsere Einschätzung zu diesem Thema:

    Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
    Landesverband Niedersachsen/Bremen e.V. – Pressesprecher:
    Eckehard Niemann, Varendorfer Str. 24, 29553 Bienenbüttel
    0151-11201634 – eckehard.niemann@freenet.de

    Pressemitteilung
    Rübenanbauern drohen Verhältnisse wie im Milch- und Schweine-Bereich
    AbL warnt vor ruinöser Überschuss- und Billigproduktion auf dem Zuckermarkt
    Nach dem Ende der Zucker-Marktordnung drohen den europäischen Rübenbauern nach Einschätzung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ähnlich ruinöse Verhältnisse wie den Milch- und Schweinebauern. Der AbL-Landesverband Niedersachsen/Bremen verweist darauf, dass ab 2017 die bestehenden Mengenbegrenzungen und die Mindestpreise bei Zuckerrüben wegfallen werden. Die Zuckerkonzerne setzten verstärkt auf Verdrängungskampf, Überschussproduktion und Weltmarkt-Export und wollten dafür billige Rüben. AbL-Vertreter Eckehard Niemann forderte die Rübenbauern auf, ihre Interessen gegenüber den Zuckerkonzernen durch konzernunabhängigere und konzernübergreifende Anbauer-Verbände zu verteidigen.

    Die AbL verweist auf die diesjährigen Verhandlungen der Rübenanbauer mit den Zuckerfabriken über die künftigen Rübenpreise und Transportkosten-Erstattungen – dabei sei überdeutlich geworden, wie weit die Interessen von Landwirten und Zuckerfabrik-Managern auseinander lägen. Die Zuckerfabriken bestimmten zunehmend darüber, mit welchen Rübenanbauern in welchen Regionen sie noch Anbauverträge abschließen würden und zu welchen Konditionen. Die Zuckerkonzerne wollten noch niedrigere Rübenpreise, um billige Zuckerüberschüsse zu produzieren und diese in Drittländer außerhalb der EU zu exportieren – in ruinöser Konkurrenz mit Zuckerkonzernen aus den USA oder Brasilien. Durch die angestrebte Intensivierung und die Niedrigpreise drohe auch ein Ende der bisherigen EU-Standards im Rübenbau, vor allem der Anbau gentechnikfreier Rübensorten.

    Laut AbL arbeiten viele europäische Zuckerkonzerne zudem aktiv daran, von der Belieferung durch hiesige Rübenbauern unabhängiger zu werden – durch Investitionen in Zuckerersatzprodukte, Beteiligungen an Rohrzuckerkonzernen und durch den Bau von Zuckerfabriken in afrikanischen oder asiatischen Ländern. Die dafür perspektivlos aufgewandten Gelder fehlten den Rübenbauern auf ihren Höfen und auch den Kleinaktionären.

    Die Beteuerungen der Zucker-Manager einer angeblichen Partnerschaft zwischen Rübenbauern und Zuckerfabriken bezeichnet AbL-Vertreter Niemann als „leeres Gerede“, wie sich bei den diesjährigen Preisverhandlungen überdeutlich gezeigt habe. Dies gelte auch für früher genossenschaftliche Unternehmen wie Nordzucker AG oder Südzucker AG, in denen Bauern und auch Kleinaktionäre kaum noch Einfluss hätten. Wichtig seien jetzt starke Interessenverbände der Rübenbauern, die aber nicht von Rübenkonzernen abhängig oder finanziert sein dürften und die konzernübergreifend die bäuerlichen Interessen gegen die großen Player auf dem EU-Zuckermarkt verteidigten: nämlich Südzucker, Nordzucker, Tereos, British Sugar, Cristal Union, P&L, Royal Cosun und Polski Cukier.

    Hierbei könnten die Rübenbauern auch auf gesellschaftliche Unterstützung setzen, wenn es um eine faire Entlohnung der Arbeit von Bauern und Beschäftigten der Zuckerindustrie gehe und gegen Gentechnik, TTIP-Freihandelsabkommen oder gegen die Verdrängung von Bauern in armen Ländern des Südens.
    3.170 Zeichen – 02.06.2015

    • bauerhans sagt

      soweit ich das für den hiesigen raum owl beurteilen kann,hat die zuckerfabrik ausreichend rübenanbauer,davon auch viele neue,vertraglich an sich binden können.

  3. Malte Voerste sagt

    Durch die letzte Zuckermarktreform von 2007 ist die EU vom Zuckerexporteur zum Importeur geworden. Durch die Ausweitung des Rübenanbaus sollen vorrangig die Märkte vor unserer Haustür beliefert werden die bis jetzt durch Rohrzucker versorgt wurden.Wichtig ist ,daß die Preisverhandlungen durch starke Anbauerverbände mit Augenmaß geführt werden, damit der einzelne Landwirt nicht ausgespielt werden kann.

        • Als ich vor 3 Wochen dort war hat der Zuständige gesagt, dass sie die Kampagnen in allen deutschen Werken von 80-100 auf 120-140 Tage ausdehnen wollen und die Produktion zum allergrößten Teil in den Export geht, da es dort großen Bedarf gibt, Südzucker durch die eigenen Werke auf der ganzen Welt guten Marktzugang hat und sich dort auch wesentlich mehr Geld verdienen lasse als im Inland.

          Die Bauern haben ihre Verträge für 2017 schon abgeschlossen. Der Preis wird aber erst in der Kampagne bekannt. Dafür gibt es eine Abnahmegarantie, Mehrmengen werden nicht mehr so stark sanktioniert, der Kopfabzug fällt deutlich geringer aus und die Beteiligung an den Transportkosten sind 10% für den Bauer.

  4. Friedrich sagt

    Nein , der Zuckerberg wird nicht kommen , auch deshalb nicht, weil unsere Zuckerhersteller nur das produzieren , was auch verkauft werden kann. Unsere Süßwarenhersteller wollen mehr Rübenzucker aus heimischen Anbau , weil der Verbraucher das so will. Deshalb werden in Zukunft mehr Zuckerrüben gebraucht. Die Zuckerfabriken in Deutschland wollen deshalb alle die Produktion erhöhen. Mit den Landwirten wurden auch durch die Liberalisierung des EU-Zuckermarktes schon Ein- und Mehrjahresverträge geschlossen. Die armen Zuckererzeuger (AKP-Staaten) dürfen aber weiterhin Zollfrei liefern. Das werden diese Länder aber z.Zt. nicht tun , da der Weltzuckerpreis bei über 500 Euro/Tonne liegt und der EU-Preis unterhalb von 500 Euro. Um in die EU den Zucker zu bringen, fallen noch einmal ca. 80/90 Euro/to Kosten für z.B. Transport usw. an. Also werden diese Länder dorhin liefern , wo sie mehr für den Zucker erlösen können. Gestern hatten wir den Weltmarktweizenpreis , heute den Zuckerpreis. Auch hier ist es so , daß der deutsche Verbraucher unter Weltmarktpreis den Zucker kaufen kann , also wieder einmal einen geldwerten Vorteil hat.Das sollte hier nicht vergessen werden. Aber auch der Rübenanbauer, die Zuckerfabriken haben ab 2017 Vorteile , denn jetzt kann , wenn es sich rechnet , auch auf den Weltmarkt exportiert werden. Für die EU-Rübenbauern und Verbraucher bleibt ein kleiner Zollaußenschutz aber bestehen. Der EU-Zuckermarkt ist der liberalisierteste Markt der Welt ab 2017. Alle anderen Zuckerproduktionsländer haben sich erheblich mehr abgeschottet , um ihre Produzenten und die Eigenversorgung zu schützen. Zucker ist weltweit ein wichtiges Produkt , deshalb darf es keinen Mangel geben.

  5. Anwalt der Tiere sagt

    Möglicherweise wird für Fertigprodukte mehr der billigere Maiszucker (Isoglucose) verwendet, wie in USA und Mexiko. Es gibt Hinweise, dass der Maiszucker stärker zur Fettleibigkeit beiträgt als Rübenzucker (Saccharose), weil er noch weniger bis gar nicht sättigend wirkt.
    Könnte bei einigen stark essorientierten Menschen auch den Fleischverzehr anheizen. Viel Fleisch und viel Süßes gehen Hand in Hand.

    • Sandra Harms sagt

      “ Viel Fleisch und viel Süßes gehen Hand in Hand.“
      hmmm ja, ich geb offen zu das ich ein krümelmonster bin… und ja, ein tag ohne schoki ist ein schlechter tag… und fleisch darf natürlich nicht fehlen….süßspeisen jeder art gehören für mich auch dazu….. aber merkwürdigerweise bin ich schlank und bleib das auch… mags vll daran liegen das ich einfach zu nur zu wenig esse weil ich maßhalten kann?

      • Anwalt der Tiere sagt

        Glückwunsch, Sie halten Maß. Viele schaffen das nicht. Dann haben Sie entweder einen guten katabolen Stoffwechsel, viel Selbstbeherrschung beim Essen oder essen viel Raufutter, beim Menschen sagt man wohl eher Ballaststoffe, oder von allem trifft etwas zu. Wenn man erst ein Glas Wurst leergegessen hat, haut man sich danach eher noch einen Weihnachtsmann und einen Adventskalender rein als eine Gemüsepfanne (bei Mischköstlern von mir aus ggf. mit Hähnchenbrust). Heißhunger in Kürze ist so programmiert. Bei Maiszucker mögen sich die Intervalle verkürzen.

        Will sagen: Es gibt gesellschaftlich gesehen eine klare Korrelation zwischen Essverhalten, Bewegung/Sport und Körperfettanteil/Gesundheit. Daher ist die Aufhebung der Quote marktwirtschaftlich konsequent, volkswirtschaftlich aber ihre Aufrechterhaltung vielleicht gerechtfertigt.

        • Sandra Harms sagt

          Sehr geehrter Anwalt
          ich will das bis aufs rauhfutter so stehen lassen….
          ich für meinen teil esse kein raufutter, denn heu und stroh schmecken mir einfach nicht. 🙂

          • Anwalt der Tiere sagt

            Ich wusste, dass da was kommt, nachdem es schon geschrieben war. 😉 Kann man Raufaseranteil sagen, oder hat das eher was mit Kleister zu tun?

      • Alois Wohlfahrt sagt

        richtig, darum ist ja gerade das Wissen über die Zusammensetzung der Nahrungsmittel so wichtig. Die Ernährungsindustrie hat natürlich ein Interesse, dass viel gegessen wird, weil sie dann viel verkaufen kann. Z.B. ist es keine Geheimnis, dass bei Kartoffelchips es eine „Naschformel“ gibt, die garantiert, dass die Sättigung nicht zu früh eintritt und der Chipsesser einfach nicht aufhören kann.
        Siehe: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/darum-machen-chips-und-schokolade-suechtig-a-1030556.html

      • Anwalt der Tiere sagt

        Wenn mehr Maiszucker statt Rübenzucker in den Produkten ist, verändert sich auch das WIE der Ernährung. Wenn es sich für den Einzelnen nicht oder geringfügig auswirkt, kann das für die Gemeinschaft ganz erheblich sein. Produktivitätsveränderungen im untersten Prozentbereich (Krankenstand, Sozialversicherungsbeiträge) bestimmen über Arbeitsplatzabbau oder -zunahme.

  6. Christian sagt

    ohne Nachfolgemodell geht es nicht. Fabrik und Produzenten müssen eine Vereinbarung treffen. Denn ist einmal die Rübe weg, wird Fabrik zugesperrt und kommt nie wieder. Dies muss auch den Bauern klar sein.
    Bei uns in Ö gibts anscheindend schon eine Nachfolgeregelung.
    http://www.bauernzeitung.at/?+Ruebenbauern+und+Agrana+stellen+die+Weichen+fuer+die+Zeit+nach+der+Quote+&id=2500%2C1122183%2C%2C%2Cc1F1PSUyMCZjdD0yJmJhY2s9MQ%3D%3D

    Ob die Zuckerproduktion aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr überhaupt langfristig so weiter geht ist auch zu hinterfragen. Es werden dzt. Fabriken gebaut, wo man (Mais) Stärke verarbeitet zu verschiedenen Ersatzzucker (Süßungsmittel) weil diese aufgrund des Gesundheitsaspektes (??? hinterfrage ich mal) den Zucker immer mehr ablösen in der Lebensmittelindustrie.
    Ob dann der Maisanbau dann mehr Zustimmung findet ist dann auch so eine Sache….
    naja kein Vorteil ohne Nachteil.

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