Bauer Willi
Kommentare 89

Meine Meinung steht fest….

…verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen. So ähnlich lief eine Diskussion in dieser Woche, als ich bei den Freunden des Botanischen Gartens der Uni Düsseldorf einen Vortrag gehalten habe.

Ein Zuhörer bemerkte, dass die industrielle Landwirtschaft “ja verantwortlich für den Rückgang der Insekten ist, was man ja an der Windschutzscheibe ablesen kann”. Er wollte wissen, wie ich dazu stehe. Ich habe ihm erzählt, was ich über die Krefelder Studie weiß und dass es Studien aus Österreich und Großbritannien gibt, die die Auswertungen der Krefelder Hobby-Entomologen nicht bestätigen. Diese Studien würden ihn nicht interessieren, ich solle bei der Sache bleiben. Ich habe ihn gefragt, ob ihn nur  deutsche Insekten interessieren. Darauf hin konnte ich dann die Resultate des wissenschaftlichen Institutes Rothampsted vortragen, die an vier Standorten über mehrere Jahrzehnte nicht nur die Biomasse der Fluginsekten sondern auch die Arten analysierte haben und einen Rückgang vor allem bei Nachtfaltern in der Nähe von urbanen Zentren festgestellt haben. Das macht Sinn, weil dort die künstlichen Lichtquellen wie Fallen wirken.

Die Studie aus Österreich stellt ein Shifting von kälte- zu wärmeliebenden Arten fest. Angesichts der steigenden Temperaturen verwundert das nicht.

Eine Mitdiskutantin wurde laut und fuhr mich an, ob ich die Krefelder Studie für Fake halten würde. Das brachte mich dann doch etwas aus der Fassung. Ich stelle das Ergebnis der verschiedenen Studien vor, die zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, erkläre, warum die Krefelder Studie Schwächen hat und zweimal zur Unstatistik des Jahres erklärt wurde (auch von Wissenschaftlern!) und stelle dann fest, dass man andere Ergebnisse als die, die von den Medien ständig zitiert werden, nicht akzeptiert.

Ein weiterer Wortbeitrag eines Zuhörers bezog sich “auf die ausgelaugten Böden, die ja nur noch wenige Ernten möglich machen und dass es so ja nicht weitergehen kann”. Ich hoffe, ich konnte ihm ein wenig mit meiner Schilderung unserer Wirtschaftsweise der Mulchsaat, dem Anstieg des Humusgehaltes und von Gehaltsklassen von Nährstoffen als Hintergrund zu seiner Behauptung nahebringen. Eine wirkliche Diskussion war nicht möglich, weil er mir nicht erklären konnte, was er unter “ausgelaugten Böden” versteht.

Dann ging es noch um Gentechnik. Eine Biologielehrerin schilderte mir ihre Erfahrung im Unterricht. Die Schüler haben erst einmal Vorbehalte, wenn sie dann aber alle Aspekte der Gentechnik bzw. neuer Züchtungsmethoden wie Crispr/Cas vorstellt, würde diese Vorbehalte abgebaut. Viele Schüler würden anschließend Gentechnik positiv sehen.

Nur noch am Rande: Nachdem die Veranstaltung schon vor vielen Wochen im Programm der Freunde des Botanischen Gartens beworben wurde, war die Beteiligung enttäuschend. Ca. 10 Zuhörer in Präsenz und 10 Personen online. Landwirtschaft ist offensichtlich nicht sexy…

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89 Kommentare

  1. Limes sagt

    wer aufmerksam die Entwicklungen in seinem Umfeld und Langzeitstudien zum Einsatz von PSM ohne gefärbte Brille beobachtet hat stellt folgendes fest:
    1. Seit mit der Mitte 90 hat sich die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe mehr als halbiert die Anzahl der Misthaufen vor allem in Betriebe mit Kühen noch deutlich stärker.
    2. Im gleichen Zeitraum liegen folgende Infos zu Flächen in D vor
    – 1992 waren 11,5% (38.669 km²) Siedlungs- und Verkehrsfläche davon 5,3 % (17.839 km²) versiegelt
    – 2022 betrug die Siedlungsfläche schon 14,51% und die versiegelte Fläche stieg um 4.943 km² = +23,3% auf 6,54%.
    Alles zu Lasten der landwirtschaftlichen Fläche, jeden Tag gehen noch heute mehr als 50 ha. Unter den versiegelten Flächen wie Strassen, Radwegen, Wohnungen, Gebäude (Industrie, LEH …) werden vermutlich nur wenige Insekten und wenn überhaupt nur ausgesprochene Spezialisten leben. Gut Ameisen findet man seit Jahren vermehrt unter Pflaster zumindest in unserer Wohngegend aber nur Ameisen das kann es auch nicht sein.
    3. Im Zuge der Urbanisierung und Versiegelung kommt noch ein weiterer Faktor dazu und zwar die zunehmende Lichtverschmutzung nicht nur in Krefeld sondern sichtbar in allen Ballungsgebieten siehe Lanuv Bericht Seite 12 für deutlich Zeitraum 1992 bis 2010 und seit 2010 wird sich dieser Zustand nicht verbessert haben.
    https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuvpubl/3_fachberichte/30113.pdf
    https://www.welleniederrhein.de/artikel/lichtverschmutzung-in-krefeld-besonders-hoch-1134969.html
    4. Der Einsatz von Insektiziden schwankt seit Jahrzehnten abhängig von Jahreseffekten in einem im Vergleich zu anderen PSM niedrigen Bereich dies zeigen Daten zur Behandlungshäufigkeit des JKI aus dem PAPA Projekt. Neben Wein, Obst und Hopfen erhebt das JKI seit 1999 diese Daten auch für die wichtigsten Ackerbaukulturen Weizen, Gerste, Raps, Mais, Zuckerrüben. Leider liegen vergleichbare Daten für die Öko Betriebe nicht vor so kann man hierzu keine verlässliche Angeaben machen. Für Grünlandflächen liegen keine Daten vor die werden aber eh so gut wie gar nicht behandelt.
    https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/pflanzenschutzmittelverwendung-in-der#zulassung-von-pflanzenschutzmitteln

    Nimmt man diese Fakten zur Kenntnis, beobachtet sein Umfeld auch sein eigenes ist es doch verständlich das nicht alle die Meinung teilen der Verursacher für Veränderungen in der Insektenwelt sei primär die Landwirtschaft denn da hat sich eher wenig in den letzten Jahrzehnten verändert.

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  2. Wolf Lützen sagt

    Stellen Sie den Nutzen von Grenzwerten ernsthaft in Frage ? Macht es etwa keinen Sinn,
    Grenzen zu setzen? Nach dem Motto, freie Fahrt in der Ortschaft?

    • Reinhard Seevers sagt

      Grenzwerte bei Nittat mit Geschwindigkeitsbegrenzungen gleichzusetzen zeigt von hoher intellektueller Kompetenz!
      💪

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  3. Wolf Lützen sagt

    Hallo, die Mückenplage auf Ihrem Hof im Verhältnis zur Gesamtlänge entspricht Ihrem Wetter im Vergleich zum Klima. Sagt also wenig aus.
    Nicht alle Forscher teilen Ihre These, die Insektenpopulation sei zu 80 Prozent wetterabhängig.
    Was ist denn ein Grünen- Bot? Bitte um Aufklärung!
    Bauer Willi hält Nitrat für gesund, na ja, in Maßen. Bleibt das Nitrat im Grundwasser. Und da sind z.B. in Schleswig-Holstein immerhin ca 9 Prozent der Fläche die Grundwasserbestände
    mit zuviel Nitrat belastet. Hat aus dem Blickwinkel dieses Blogs “natürlich” nichts mit der Landwirtschaft zu tun – oder etwas doch?

    • Reinhard Seevers sagt

      Was ist zuviel? Was passiert, wenn es zu viel ist? Sterben Menschen? Muss Toilettenspülwasser Trinkwasserqualität haben? Fragen über Fragen.

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    • Arnold Krämer sagt

      @ Lützen
      Es gibt keine Landwirtschaft ohne Nitratausträge, völlig unabhängig von der Wirtschaftsweise! Der Landwirt kann die Prozesse der Nitratbildung, des Nitratentzugs durch Pflanzen, der Denitrifikation im Boden nicht exakt steuern.
      Der Landwirt produziert keine Schrauben unter Dach!
      Durch erhöhte Niederschläge so wie aktuell und in den vergangenen Monaten in vielen Teilen Deutschland gibt es außerdem z. T. erhebliche Verdünnungseffekte.
      Ihre Herangehensweise an die Thematik ist schlicht oberflächlich und hilft keinem Leser hier im Blog fachlich weiter.
      Informieren Sich vielleicht einfach mal auf unterschiedlichen Internetseiten der Wassergewinnungsunternehmen und über die Aktivitäten sowie Erfolge der landwirtschaftlichen Kooperationen in den Wassergewinnungsgebieten, bevor Sie hier wieder mit Pauschalvorwürfen “aufschlagen”.

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    • Limes sagt

      Herr Lützen
      der Zusammenhang zwischen Witterung und Auftreten von Insekten in der Landwirtschaft ist eine Binsenweisheit und durch Agrarwissenschaftler schon lange bestätigt. Wem dieser Zusammenhang nicht bekannt ist wird schwerlich einen landwirtschaftlichen Abschluss erreichen.
      Weiterhin ist diese Erkenntnis die Basis für in der Landwirtschaft gängige Monitoring und Prognose Programme. Diese werden von Landwirten genutzt um eine Entscheidung bezüglich Einsatz von Insektiziden zu treffen. Da ich davon ausgehe sie haben keinen landwirtschaftlichen Hintergund, möglicherweise jedoch ein eigenes gefestiges Verständnis von Landwirtschaft wie sie sein soll jedoch möglicherweise keine Vorstellung wie Landwirte PSM einsetzen anbei ein link. Hier können sie unter Monitoring stöbern und sich kundig machen. Bsp Getreideschädlinge aber andere Kulturen können sie ebenfalls finden.
      https://lfl.bayern.de/ips/getreide/237079/index.php

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    • Heinrich sagt

      Herr Lützen,
      wer Unschuldig ist der werfe den ersten Stein oder wer im Glashaus sitzt……..

      Hier im Blog ist niemand der bezweifelt an der Nitrat Problematik beteiligt zu sein, so wie jeder Mensch auf dieser Welt, nicht mehr aber auch nicht weniger. Ihre Vorwürfe müssen sie sich selber machen, in die Toilette und aus dem Sinn?
      Ernsthaft? Unsere Großstädte sind riesige Massentierhaltungen, nur weil das Abwasser nicht mehr so schmutzig aussieht wie das Ausgangsprodukt sagt es nichts aus über die Belastung die es noch hat. Hier im Blog sollte Ihnen klar geworden sein, das ein zuviel an Stickstoff Geld kostet, Geld das dringend woanders gebraucht wird. Kein Landwirt wirft Geld zum Fenster raus, die Allgemeinheit aber schon, keine Rückgewinnung der Nährstoffe sondern teuere
      Verbrennung (CO² Freisetzung). Das dieses Möglich ist hat Buschhaus gezeigt. Heute kaufen die Landwirte aus dem Unausgewogennen Nährstoffmix, der auf uns nieder regnet das ausgefilterte Schwefel zu.

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  4. Ernst Pauli sagt

    Dass die Beteiligung enttäuschend war kann natürlich verschiedene Gründe haben. Ich vermute es liegt nicht am Thema „Landwirtschaft“. Es gibt ja vielfältige Berichterstattungen/Unterhaltung dazu. Es kann am Referenten, am Inhalt, … liegen. Wenn sich jemand auf den BW-blog vorab informiert hat und in den Kommentaren gelesen hat wird sich ein großer Teil erschrocken und abgewendet haben.

    • Ex-Baumschuler sagt

      Für mitreißende und überzeugende Vorträge gibt’s doch Schulungen beim Coach. – Chaka! – Da reiben sich die begeisterten Zuhörer erst später, wieder heimgekommen, vom Gehörten die Augen.

      Wahrscheinlich beherrscht Willi auch die NLP-Techniken nicht (neuro-linguistische Programmierung). Da setzt man zu Beginn z.B. einen Ekel-“Anker”, indem man über Spinnen (oder Vaginalausflüsse von Eichhörnchen) redet und sich dabei angewidert an die Nase fasst oder an den Kopf tippt. Eierkratzen geht auch. Später verwendet man die Geste, wenn man über Özdemir redet, so dass auch der Kontext deutlich wird. Und das wiederholt man. Das fördert die Compliance des Publikums enorm, und sie stellen deutlich weniger kritische Rückfragen.

      Ich habe solche Sachen im Fach Kommunikationswissenschaften im Fachbereich Gartenbauwissenschaften gelernt. Das nannte sich damals selbstreferenzielles Lernen und war hoch experimentell. Prof. Michael Giesecke hatte viele Studentinnen zum Heulen gebracht und mich zur Weißglut (und noch gründlicheren Recherche und letztlich mit zum Studienabbruch). Fähigkeiten hatte er ohne Ende, aber kein Herz. Er wird seinen Lohn zahlen müssen.

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    • Limes sagt

      “Wenn sich jemand auf den BW-blog vorab informiert hat und in den Kommentaren gelesen hat wird sich ein großer Teil erschrocken und abgewendet haben.”
      Hm warum posten sie hier noch und verschwenden ihre wertvolle Zeit wenn sie sich regelmässig über den blog erschrecken? irgendwie crazy oder!

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  5. Sonja Dengler sagt

    Falls Insekten wirklich fehlen sollten, liegt das wohl auch daran: es gibt keine offenen Misthaufen mehr – und es gibt keine offenen Komposthaufen mehr. Das waren und sind doch immer DIE Tummelplätze für Insekten aller Art. Wir haben auf unserem Grundstück mehrere offene Komposthaufen und werden deswegen immer wieder angemeckert…immer von demselben Mann übrigens.

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    • Bauer Willi sagt

      Nicht nur die Misthaufen fehlen, sondern Mist und Gülle soll zeitnah eingearbeitet werden. Damit haben Schmeißfliegen keine Chance mehr. Landwirtschaft ist zu hygienisch geworden für Fliegen und andere Insekten.

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      • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

        Nur keine Angst, kommt alles wieder mit dem Renaturierungsgesetz und der Wiedervernässung von Mooren. Einschließlich Malaria und Denguefieber.

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  6. Ertl Elisabeth sagt

    Übrigens stimmt die österreichische Insektenstudie so nicht ganz: Die Zahl der Individuen und der Arten ist zwar gleich geblieben, aber es sind Spezialsten unwiederbringlich verloren gegangen und durch Allerweltsarten ersetzt worden.

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    • Arnold Krämer sagt

      Die Frage ist doch, ob es
      a) dieser Spezialisten bedarf und
      b) diese immer noch gibt z. B. in Rumänien, Ostpolen, Ukraine.

      Die Wölfe z. B. galten bei uns in West- und Mittel-Europa ja auch als ausgestorben und sind jetzt hier oft mehr als überreichlich wieder da.

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      • Mark sagt

        “Die Zahl der Individuen und der Arten ist zwar gleich geblieben, aber es sind Spezialsten unwiederbringlich verloren gegangen und durch Allerweltsarten ersetzt worden.” Solche Sätze hört man immerwieder von Alarmisten jedweder Art. Dabei können sie den Beweis für die Behauptung niemals erbringen. Ständig werden neue Insektenarten entdeckt. Da sie niemand zuvor gesehen hat, waren sie nach dieser Sprechart bisher ausgestorben, zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung werden sie zum Leben erwecket, wenn man sie dann wieder aus den Augen verliert, gelten sie wieder als ausgestorben bis zur erneuten Sichtung. Also, ausgestorben und unwiederbringlich verloren ist in den allermeisten Fällen Fake und plumper Alarmismus!!

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  7. Ertl Elisabeth sagt

    Sowohl die Satelliten-Beamten als auch die Couch-Potatoes vor ihrer Flimmerkiste haben das gleiche Problem: sie halten es nicht aus, kein Bauern zu sein. Der Abschied von der Agrargesellschaft ging viel zu schnell, vor allem nach 1990.
    Jene Kulturlandschaft, die jetzt alle wieder haben wollen, die wurde geschaffen von einer quasi “indigenen” Gesellschaft. Daher geht REnaturierung nicht ohne REagrarisierung. Also auf von der Couch und vom Bürosessel und hinaus auf die Weide.
    Die Alternative sind PV – Anlagen auf den biodiversesten Grünlandflächen, weil Prof. Lin-hi die Bevölkerung in Richtung vegan genudgt hat, damit Prof. Balmann seine KI-Roboter und Lin-hi seine Fleischlabore betreiben kann.

    Bislang ist Ulrike Herrmann die Einzige, die den Menschen diese Wahrheit zumutet. Und immerhin ist ihr Buch ein Bestseller.

    Die Wolfsfreunde fühlen sich seit Gewesslers Entscheidung gleich wieder 5 cm größer: Der Richter in Luxemburg hat gleich eine Strafpredigt nach Österreich geschickt, die Wölfe müssen am Leben bleiben.

    Die zuständigen Politiker haben diesen Brief gleich in aller Öffentlichkeit verbal gekübelt: Es wird weiter geschossen wie die letzten 2 Jahre. Punkt.

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    • Frank sagt

      Ulrike Herrmann hat mehr als ein Buch geschrieben, vermutlich meinen Sie “Das Ende des Kapitalismus” mit dem Verweis auf die englische Kriegswirtschaft (Zwangsbewirtschaftung von nahezu allen und verteilungsseitig eine Mischung von enger Zuteilung/Rationierung von Grundbedarf und ansammelbaren freieren Coupons für andere Güter) als Vorbild unsere künftige Überlebenswirtschaft?
      Nun, das ist ein wahrheitlicher Betriebsunfall, mit dessen Inhalt selbst seine politischen Anhänger aber auch gar nichts ernten können und der deshalb nicht offen propagiert wird. Nicht in einer Umgebung, die im freien und möglichst hohen Konsum ihr Freiheitsrecht Nr.1 sieht.

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    • Marian E. Finger sagt

      Bei der RE-Naturierung geht es nicht um die Wiederherstellung der Natur bzw. der Kulturlandschaft, wie sie vor der Industrialisierung der Landwirtschaft mal war. Damals gab es viele Bereiche innerhalb der Kulturlandschaft, die nicht vom Menschen kontrolliert wurden, wie Bodenlebewesen, Insekten, Pilze, Klima, Interaktion von Lebewesen in Öko-Systemen und was weiß ich. Das hatte man damals alles noch nicht auf dem Schirm.
      Damals konnte man unter “Natur” noch die “nicht vom Menschen kontrollierten Bereiche” verstehen.

      Bei der RE-Naturierung geht es nicht darum, die Natur sich selbst zu überlassen, sondern darum, eine Kunstlandschaft herzustellen, die so aussieht, wie man sich gelungene Natur heute eben vorstellt. In Wirklichkeit geht es darum, eine Hyperkulturlandschaft zu erschaffen.

      Da geht es vor allem darum, die bislang nicht vollständig kontrollierten Bereiche wie Insekten, Humus, CO2 etc. auch noch zu kontrollieren und auf diese Weise neue Bereiche zu erschließen, die auch noch ausgebeutet bzw. in käufliche Produkte oder Leistungen umgewandelt werden können.

      Der Wolf ist doch in Wirklichkeit kein Wildtier mehr, wenn Wolfsmanager ständig die Bestände zählen, Wölfe umsiedeln, Hybride mit Haushunden töten, Wölfe mit Kennmarken versehen, Gentests machen und Hunderte von Wildkameras aufhängen, um jede Bewegung zu protokollieren. Was in Wirklichkeit passiert, ist, dass der Mensch sich ins Leben der Wölfe einmischt und diese Tiere in eine neue Art von Nutztier verwandelt, dessen Nutzen darin besteht, dass es so und so viele gut bezahlte Jobs für studierte Biologen, Zoologen, Ökologen erschafft, die sonst kein Betätigungsfeld hätten und sich ihren Lebensunterhalt als Taxifahrer oder Kellner verdienen müssten.

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      • Ertl Elisabeth sagt

        Ich könnte noch so ein Beispiel nennen:

        Renaturierung Neusiedlersee
        Eine der prioritären Renaturierungsflächen ist der Schilfgürtel des Neusiedler Sees. So wie der Wasserspiegel des Sees über die Jahrhunderte geschwankt hat, so tat das auch die Mächtigkeit des Schilfgürtels. Weil aber viele Spezies, vor allem Vögel, an den Schilfgürtel gebunden sind, haben Naturschutzorganisationen durchgesetzt, dass der Gürtel dauerhaft erhalten werden muss. Bisher hat man im Sinne des Tourismus einen gleichbleibenden Wasserstand angestrebt, der dem Schilf aber nicht guttut.
        https://www.burgenland.at/fileadmin/user_upload/2022_Nachhaltige_Schilferntetechniken.pdf
        Auf Grund schlechter Erfahrung soll man nun den Wasserstand auf für die Pflanzen günstige Weise schwanken lassen. Das ist über die Steuerung durch Einserkanal und Wehranlage bei Mekszikópuszta möglich. Und dann soll noch eigens ein Kanal von der Donau her gebaut werden.
        Im Februar 2024 wurde außerdem die Erweiterung des Nationalparks mit weiteren Wiedervernässungen beschlossen.
        Zugleich erhoben sich Stimmen für die Renaturierung des ganzen Sees. Es sollen Überschwemmungsflächen geschaffen werden, um mehr Wasser in dem Gebiet zu halten. Die Gebäude-Infrastruktur der Seebäder muss dann Hochwasserschutzbauten erhalten.
        https://zukunftsee.at/a/zuleitung-neusiedler-see/
        https://www.bvz.at/eisenstadt/fertoerakos-umwelt-experte-appelliert-fuer-renaturierung-des-neusiedler-sees-408537082

        Durch den Klimawandel ändern sich aber auch im Burgenland die Bedingungen für Gelsen: „Einerseits wandern Gelsen aus der mediterranen Region ein. Das sind auch Gelsen, die Krankheitserreger übertragen können, wie auch die schon heimischen Arten. Gelsen profitieren andererseits aber auch von der Globalisierung.“ So wurden die asiatische Tigermücke oder die japanische Buschmücke mit dem Transport eingeschleppt: „Die fahren zum Beispiel gerne Auto oder werden mit alten Autoreifen um die Welt verschifft. Die Verbreitung der asiatischen Tigermücke müssen wir wirklich überwachen, da dies die erste Stechmücke in unserer Region wäre, die Dengue, Chikungunya oder Zika übertragen kann.“
        https://burgenland.orf.at/stories/3115065/

        An diesem Beispiel zeigt sich, dass der Begriff “Renaturierung” zu diskutieren ist. Einerseits soll ein Zustand (möglichst breiter Schilfgürtel) museal konserviert werden, obwohl er sich vom Menschen unbeeinflusst immer wieder geändert hatte. Andererseits kann man den Klimawandel, somit das Einwandern neuer Insektenarten, also eine evolutionäre Weiterentwicklung, gar nicht verhindern. Das ist dann als so genannter Prozessschutz sogar erwünscht.
        Es ist also letztendlich doch der Mensch, dessen Willen die Natur sich beugen soll: dem anthropogenen Klimawandel und der Schilfkonservierung. Nur sind es jetzt nicht die Landnutzer, die das Sagen haben, sondern die Naturschützer.

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      • Ferkelhebamme sagt

        Viele machen da ein riesen Geschäft mit, nur wir Landwirte sind die gekniffenen. Wir werden jetzt sehr viel Pachtfläche los, weil der Verpächter für Vertragsnaturschutz summa summarum über 2000,- EUR /ha bekommt. Da können wir nicht mithalten. Ade’, Lebensmittelerzeugung.

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        • Limes sagt

          “Vertragsnaturschutz über 2000,- EUR /ha”
          wie muß man dies verstehen bewirtschaftet der Verpächter die Flächen jetzt selber nach Vorgabe von wem oder bekommt er das Geld für Brachflächen muß nichts tun

        • Bauer Willi sagt

          @Ferkelhebamme
          Vorgestern standen zwei Herren bei uns vor der Haustür um mit uns über PV zu reden. Die Firmen rufen nicht mehr an, sondern machen Hausbesuche. Angebot ohne jegliche Verhandlung: 4950 €/ha. Sag mir, mit welcher Kultur ich das verdienen kann. Verdienen meint Verkaufserlös abzüglich aller Kosten. Manche nennen das auch “Gewinn”.

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          • Ferkelhebammr sagt

            Wir haben auch Pachtflächen entlang der Autobahn, Vorrangflächen für PV. Die Verpächterin macht noch keine Anstalten in die Richtung, aber der Sohn wird es bald übernehmen und dann ist absehbar, was passieren wird.

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  8. Inga sagt

    Logisch,

    denn dann wären ja seine festgefahren und mit warmen Wasser umspülten Gehirnwindungen gestört.

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  9. Klaus Horn sagt

    Zu den Insekten an der Windschutzscheibe: Seit 49 Jahren fahre ich PKW, pro Jahr über 20.000 km, davon in der Insektenzeit 10.000 km x 49 sind 490.000 km. Nun kann man schätzen z.B. pro km 1 Gramm Insekten, fliegend oder krabbelnd, plattgemacht wären 490 kg. Es bleiben ja nur wenige am Auto hängen, die Autos wurden aerodynamischer gebaut. Pro Jahr wären das 10kg Insekten. 60 Millionen registrierte Fahrzeuge per 1.1.2024 in Deutschland – mal 10 kg wären 600 Millionen kg. Auch bei geschätzt 1kg pro Fahrzeug pro Jahr wären es 60 Millionen kg. Das habe ich mal jemand erzählt, der das mit den weniger Insekten an der Windschutzscheibe erwähnte – darauf keine Antwort.

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    • Inga sagt

      Logisch,

      denn dann wären ja seine festgefahren und mit warmen Wasser umspülten Gehirnwindungen gestört.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Auf meiner Windschutzscheibe klebt nicht ein Insekt…..was mache ich falsch? Früher hatte ich immer einen Insektenschwamm im Auto. Den hab ich seit Jahren nicht mehr nötig.

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      • Arnold Krämer sagt

        Das Wischwasser und die Scheibenwischanlage sind einfach besser. 😎 Aber Spaß beiseite. Die Erfahrungen sind unterschiedlich: Region, Fahrstrecke, Zeit spielen eine nicht unwesentliche Rolle.

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        • Klaus Horn sagt

          Ich wollte nur sagen, daß auch durch den Verkehrsbereich jedes Jahr viele Millionen kg Insekten verschwinden und das bestimmt nicht ohne aktuelle Wirkung ist.

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        • schmeckt gut sagt

          Herr Lützen, das ist einfach falsch. Würde es gerne drastischer ausdrücken. Ihr Festhalten an Falschaussagen ist unerträglich. Fragen sie einfach unsere Erntehelfer. Die sind in diesem Insektenjahr sowas von begeistert.

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          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Bei uns an der Rheinschiene entlang in Mittelbaden wird bitter geklagt über die Stechmücken, dabei sollten wir doch Hurra schreien, bei den vielen Insekten.😉

            Ps: Zu uns haben es die Viecher noch nicht geschafft.

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          • Wolf Lützen sagt

            Hallo schmeckt gut: Ich halte nicht an Falschaussagen fest. Hier werden permanent Vermutungen über die Folgenlosigkeit agrarischer Einflüsse angestellt. Artenschwund ist doch wohl eine Tatsache. Das dürfte gelten, auch wenn die Krefelder Studien Mängel aufweist. Vogel- und Tierpopulationen zeigen Einschränkungen, doch wohl keine Erhaltung des Bestands.

        • Bauer Willi sagt

          @Wolf Lützen
          Nein! Die Mückenplage auf unserem Hof war noch nie so schlimm. Allerdings sind weniger Blattläuse da. Wohl wegen des vielen Regen.

          Die Insektenpopulation hängt zu 80% von der Witterung ab. Sagen Leute, die was davon verstehen. Sie sind nicht gemeint, aber dass Sie ein Bot der Grünen sind ist mittlerweile jedem hier im Blog klar.

          Ein wenig Kenntnis von Biologie wären schon gut. Aber warum mit Wissenschaft rumschlagen, wenn Ideologie reicht…

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          • Wolf Lützen sagt

            Das. mit dem Bot müssen Sie falsch verstanden haben.
            Bin definitiv kein Bot.

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    • Frank sagt

      Ich kann mich an Autoreisen vor 2 oder 3 Jahrzehnten erinnern, da hab ich bei Rastpausen die Frontscheibe nachgewaschen. Erwischte man größere Insekten, hörte man den Aufschlag auch jenseits der 130 km/h und deren deren gelbliche Reste backten in der Sonne zügig an Glas oder Lack an. Das hatte ich jetzt auf gleicher Strecke schon lange nicht mehr bzw. nur selten mal als Unikat.

      So lange es keine belastbaren Zahlen gibt, das Bundesweite Insektenmonitoring wurde ja erst 2017 beschlossen und ist noch in der Konzeptphase und bei der Methodenfindung, ist man auf solche individuelle Beobachtung am gleichen und grundsätzlich unverändertem Standort verwiesen. Für mich ist daraus ein Insektenschwund im über 15-20 Jahren wahrgenommenen Segment (Tag, Insekten im eigenen Garten und kleinstädtischer Kulturlandschaft) erkennbar. Das ist dann aber eben nur so eine Art “gefühlte Wahrheit”.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Und wenn es so wäre….welche Konsequenzen hat es gebracht und welche wird es für uns geben?🤗

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        • Frank sagt

          Ich weiß jetzt nicht, welches “es” Sie meinen und wie sie drauf kommen, dass das jemand für Sie klären kann?
          Aber gesetzt den Fall, dass die o.g. gefühlte Wahrheit richtig ist, hat sie auch Konsequenzen, es sei denn die Änderung liegt innerhalb der Bandbreite in der sie (noch) keine Konsequenzen hat. Kann alles sein. Und selbst wenn, dann muss es noch nichtmal (gleich/direkt) was für “uns” bedeuten, wenn ein paar Insektenarten hier verschwinden, abwandern/aussterben, Imker Probleme haben, vielleicht ein paar Vögel von WKAs geschreddert werden, Solaranlagen irgendwas verändern oder der Wolf paar Schafe reißt …. was auch immer.
          Nur dass keiner die ganze Wirkungskette runterbeten kann, bedeutet ja nicht, dass da keine ist und sich nichts verändert. Aber dann fragen Sie bitte auch bei den anderen “Aufregern” die gleichen Fragen.
          Ob und wie wir damit klarkommen (wie es in der Geschichte der Menscheit öfter mal nötig war) wird man sehen.

          • Reinhard Seevers sagt

            “Aber dann fragen Sie bitte auch bei den anderen “Aufregern” die gleichen Fragen.”

            Die Frage war an eben diese gerichtet…also in den Raum geworfen. Ganz ruhig ….tief durchatmen.😉

            • Frank sagt

              Da werf ich mal zurück: “Was nützen solche bezugsfrei in den Raum geworfene Fragen?”
              Und echt, ich bin sowas von ruhig dabei.

              • Reinhard Seevers sagt

                Jeder Artikel ist ” in den Raum ” geworfen. Darüber diskutieren wir dann ja…….🙄🥳🦄

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      • Thorens sagt

        “Das ist dann aber eben nur so eine Art “gefühlte Wahrheit”.”

        Ja, bestimmt.
        Auch ich weiß es nicht, wie es tatsächlich ist. Aber die Verkehrsdichte/das Verkehrsaufkommen in diesem Land ist vor 20/30 Jahren auch noch ein anderes gewesen als heute. Selbst wenn die Masse an Insekten gleich geblieben sein sollte: Entfallen dann nicht auf die jeweils einzelne Windschutzscheibe von so viel mehr Fahrzeugen weniger zerplatzte Exemplare? Interessant wäre es also zu erfahren, ob die Gesamtmasse an an Fahrzeugen ihr Leben gelassenen Insekten im Vergleich zu vor 20/30 Jahren sich verändert hat.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        In der Tat,
        vor 60 Jahren hingen an der Windschutzscheibe mehr Insekten, aber, die Scheibe war beim Käfer nicht so Windschnittig eingebaut, wie heute, außerdem gab es weit weniger Verkehr, die Insekten haben sich noch auf die Straße getraut, was bei dem heutigen Verkehr, wegen den Verwirbelungen kaum möglich ist.

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    • zmp_nachfahre sagt

      Die Aerodynamik ist nicht zu unterschätzen! Auf der Autoscheibe habe ich auch nicht so viele Insekten (schwankt aber deutlich).
      Aber wenn ich mit dem Motorrad übers Land fahre, sieht der Helm nachher immer lecker aus.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Naja, ich fahre seit 13 Jahren das gleiche Auto, in sofern. Wir haben in diesem Jahr auch weder Mücken noch Wespen. Schulterzuck. Ich glaube es liegt in unserer Region an der niedrigen Temperatur in Kombination mit zu viel Regen.

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  10. Reinhard Seevers sagt

    Manchmal ist es hilfreich zurück zu blicken. Klickt mal auf den ersten Beitrag dieses blogs “Lieber Verbaucher ich habe verstanden”.
    Ich glaube jeder kann erkennen, dass auch fast 10Jahre danach, wenig bis keine Änderung der Lage zu sehen ist….schön aber, dass wir drüber gesprochen haben.
    Landwirtschaft ist eine Projektionsfläche gesellschaftlicher Befindlichkeiten….in nächster Zeit wird das abnehmen, weil die Probleme sich verlagern. Die Aufmerksamkeit wird abnehmen. Das ist die Zeit der Akteuere, die die Agrarbranche im politischen Voranbringen können. 1. Ziel Verhindern, dass die Ursula wiedergewählt wird.

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    • Arnold Krämer sagt

      Das Problem ist der Kommisssions-Apparat und die institutionalisierte Arbeitsweise der EU. Ursula ist zu schwach , um dagegen anzutreten. Ihre Schwäche zeigte sich erstmalig, als sie vor 5 Jahren, nur ganz wenige Wochen im Amt, den Green Deal verkündete (lange vorher ausgearbeitet und unterschriftsreif in der Schublade).

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  11. Limes sagt

    “Eine wirkliche Diskussion war nicht möglich, weil er mir nicht erklären konnte, was er unter “ausgelaugten Böden” versteht.”

    Das ist auch schwierig denn es gibt keine verbindliche Definition für ausgelaugte Böden. Landläufig versteht man darunter wohl wenn auf einem Boden sich Pflanzen vornehmlich zur Verwendung als Nahrungsmittel nicht wie gewünscht entwickeln. Ursachen können zu wenig Nährstoffe, ein unausgeglichenes Nährstoffverhältnis, ph Wert oder andere Faktoren sein. Landwirte vermeiden dies durch entsprechende Massnahmen inkl Düngung.
    Gerne wird der Begriff “ausgelaugte Böden” von Firmen und Organisationen zur Vermarktung und Durchsetzung ihrer Interessen genutzt. Da gibt es dann teure Bodenhilfsmittel oder einen Bodenaktivator.
    Ganz steil und dreist wird es dann wenn Lobbyisten die selber zur Zerstörung und Ausbeutung des Bodens beitragen in diesem Zusammenhang schreiben ” Ausgelaugte Böden liefern weniger Ernten,…” Als Bsp führe ich hier stellvertretend die Lobbyisten von energiezukunft einem Zusammenschluss diverser Bündnisse unter Federführung der naturstrom AG mit Sitz in Düsseldorf auf.
    https://www.energiezukunft.eu/klimakrise/der-boden-auf-dem-wir-stehen

    Leider nimmt die Volksverdummung immer mehr zu.

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    • Arnold Krämer sagt

      Abgesehen von diesen Besonderheiten müsste man doch eigentlich jedem Verbraucher klar machen können. dass mit den Pflanzen Nährstoffe entzogen werden, die entweder über die Tiere oder die Menschen direkt in Energie umgewandelt werden. Die ausgeschiedenen Reststoffe der Menschen gehen in die Kanalisation, letztlich in die Nordsee oder ins Schwarze Meer. Nur ein geringer Teil wird über Klärschlamm wieder den Böden zugeführt. Das meiste wird verbrannt, weil die Bauern den “Dreck” (verunreinigt mit Medikamentenresten, Haushaltschemikalien etc.) zurecht auch nicht haben wollen.
      Ohne Düngung gibt es also quasi eine “natürliche” Auslaugung aller Böden. Nur die “Schokoladenböden” halten das länger aus. Auf den leichten Böden musste und muss immer kräftig (auf-) gedüngt werden. Nicht umsonst heißt es in unserer Region: “Wo kein Mistus, da kein Christus”.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Aber auf den ungedüngten ausgelaugten Böden wachsen dann die seltensten Artenschützenden Pflanzen Herr Krämer! Sie sehen auch nicht das Gute, nur immer die Kohle für die Umweltfrevler.
        🙃
        “Magerwiesen leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Artenreichtums, denn sie beherbergen viele Arten, die auf der Roten Liste stehen. Die bunte Mischung aus Blumen, Gräsern und Kräutern bietet einen idealen Lebensraum für Insekten aller Art. Auf herkömmlichen bepflanzten Flächen wird regelmäßig gedüngt und gemäht, wodurch nur schnellwachsende Wucherer eine Überlebenschance haben. Die Folge ist eine ertragreiche, aber artenarme Wiese, die auch Fettwiese genannt wird.”

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        • Arnold Krämer sagt

          Ich lasse es ja immer wieder anklingen: Den Leuten (die den Mund in dieser Form aufmachen) gehts einfach zu gut. Und diesen rennt die Politik nach wie vor hinterher. Die zaghaften Korrekturversuche durch die Wähler haben bisher nichts bewirkt. Mal sehen, ob U.v.d.L. nächste Woche gewählt wird und was die Wähler im Herbst in Thüringen, Sachsen und Brandenburg sagen.

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            • Arnold Krämer sagt

              Ich beschreibe. Lassen Sie doch Ihre Unterstellungen und Vermutungen sein. Welche Erfahrungen (nicht Angelesenes) können Sie denn beitragen zur Erklärung der sich verschärfenden Misere in unserem Land?

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              • Wolf Lützen sagt

                Die Misere wird groß geredet, das ist mein Eindruck. Die Lage ist komplex, da sehen Vereinfachter ihre Chance und haben sie, wenn man die Rechten Wahlerfolge in vielen Staaten sieht. Wollen Sie etwas einen Orban oder Meloni
                oder Le Pen?

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        In den 90ziger Jahren habe ich mit dem damaligen Bürgermeister gestritten, wegen der Verwertung des Klärschlammes, er wollte den im Weinbau unterbringen, im Obstbau war es damals nicht mehr erlaubt, Ackerbau gab es bei uns nicht.
        Ich habe ihm erklärt, er solle ihn behalten und alle Berufskollegen wollten den Klärschlamm auch nicht. Er wird seit 30 Jahren verbrannt.

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        • Inga sagt

          Ja, man wollte die Bauern verpflichten,
          aber die wollten mit diesem Sondermüll weder ihre Äcker noch unsere Nahrungsmittel vergiften,

    • Thorens sagt

      “Das ist auch schwierig denn es gibt keine verbindliche Definition für ausgelaugte Böden. ”

      Doch, doch, zumindest die Herkunft des Begriffs ist die Gleiche, wie die von den reichen Vätern und armen Söhnen. Es geht dabei um die Düngung mit Kalk, die aber eigentlich auch wieder keine Düngung im heutigen Sinne ist. Schon die Römer hatten erkannt, dass die Verwendung von Kalk auf landw. genutzten Böden einen Effekt hat und die Erntemengen positiv beeinflusste. Dies funktionierte aber nur eine gewisse Zeit lang, bis die Ertragsfähigkeit wieder stark nachließ. Die Väter hatten den Profit, die erbenden Söhne dann den “ausgelaugten” Boden. Ausgelaugt deswegen, weil Kalk im Boden eine Lauge bildet, die den Boden-pH anhebt, wodurch verschiedene Nährstoffe im (vorher saureren) Boden erst pflanzenverfügbar werden. Das geht aber nur so lange, wie diese Nährstoffe auch da sind. Waren alle so verfügbaren Bodennährstoffe durch Kalken erschlossen und durch das Pflanzenwachstum von vielen Jahren verbraucht, sprach man von ausgelaugten Böden. Der Begriff wird heute nicht mehr im eigentlichen Sinn gebraucht.

      Spätestens seit Justus Liebig weiß man, dass es nicht so weit kommen muss. Das ist aber eine andere Geschichte.

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  12. Inga sagt

    Die Biolehrerin hat es begriffen
    und kann so noch Schüler für Naturwissenschaft, insbesondere Gentechnik neugierig machen und berufliche Interesse wecken.

    Ob die anderen, die von ihren Glauben wie Landwirtschaft ist verantwortlich fürs Insektensterben, nicht abdrücken wollen und auf ihrer Meinung zu beharren,

    sind ungebildete Kulturbanausen

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  13. Bauer Fritz sagt

    Das staatliche Zwangs-TV und ihre Mainstream-Nachplapperer haben als ganze Arbeit geleistet mit ihren Alternativ-Fakten bei der “Volks(ver)bildung”. Da haben Echt-Fakten keine Chance.

    *) In der einen Koch-Show-Sendungen schwadroniert eine Show-Silvia vom BÖSEN Industrie-Zucker (aus Europa) im Gegensatz zum GUTEN Rohrrohzucker (aus dem fernen Brasilien) und dem GUTEN Birkenzucker (gesundheitsschädlich und hochindustriell aus Maiskolben erzeugt)

    ECHT-Fakten: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/schlankheitsmittel-und-diaeten/kokosblueten-birkenzucker-stevia-co-alternative-suessmacher-im-trend-13370

    *) In einer anderen Koch-Show-Sendung entblödet sich ein gewisser Lafer (Star-Koch) mit einem Doppelschuß auf die eigene geistige Zurechnungsfähigkeit mit den Nebenbei-Smalltalk-Behauptungen bei der Zubereitung von Vanillepudding:
    Seiner Meinung nach wird die echte Vanille in Madagaskar von Hand bestäubt, weil es keine Bienen mehr dort gibt. Die seien alle in inzwischen ausgestorben. Er habe das selbst gesehen als er vor Ort war. Und dann kommt der unweigerliche Nonsens-Satz wonach ja Einstein schon gesagt habe, daß 4 Jahre nach den Biene die Welt stirbt.

    Echt-Fakten:
    Ursprünglich wurde die Vanille-Schote in Mexiko von den Azteken entdeckt und kultiviert, wo sie dann im 16. Jahrhundert die spanischen Eroberer schätzen lernten. Von Ihnen stammt auch der Name: Vainilla steht im Spanischen für kleine Hülse oder Schote.
    Als die spanischen Eroberer versuchten, die Gewürzvanille wie andere tropische Pflanzen wie z.B. den Kakao zu exportieren und in anderen Weltregionen zu kultivieren, erlebten sie allerdings eine herbe Enttäuschung. Denn selbst im tropischen Klima von Madagaskar bildeten die Pflanzen keine Schoten aus. Grund hierfür war, dass die Vanillepflanze von der Melipona Biene bestäubt wird, die nur in Mittelamerika heimisch ist. So musste Vanille 300 Jahre lang von Mexiko über den Atlantik nach Europa transportiert werden, bis dann im 19. Jahrhundert die schon beschriebene künstliche Bestäubung per Hand entdeckt wurde.
    (https://www.vanille-kontor.de/vanille-wissen/)
    (https://kritisch-denken.ch/skepsis-im-kleinen-falsche-zitate-einstein-und-das-sterben-der-bienen/)

    *) Dann hätten wir noch die Dauerberieselung mit dem 15.000 Liter Rindfleisch durch alle möglichen TV-Kretis und Pletis (von Lanz bis Precht u.a.m.)
    *) Da ist dann der Weg zur Weizenbiene als aussterbende Art wirklich nicht mehr weit.

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    • Bauer Fritz sagt

      Aus aktuellem Anlaß:

      Was haben wir medial nicht auch schon alles von der BÖSEN Industriemilch lesen müssen, wo es doch die GUTE “traditionell” erzeugte Milch auch noch gibt.

      Nun plötzlich gibt es doch auch eine andere Realität, wo jeglicher Hinweis darauf schon verpönt war:
      Salmonellenausbruch wegen skurrilem Rohmilchtrend (https://www.krone.at/3455619)

      “Menschen wissen über Risiken kaum Bescheid
      Die Behauptungen sind dabei ein Trugschluss: Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass Rohmilch Antikörper gegen das Virus enthält oder die wissenschaftlich längst belegte Wirkung der Pasteurisierung das Virus sogar noch gefährlicher mache.
      Dabei sind sich die Menschen der eigentlichen Risiken beim Konsum von Rohmilch offenbar nicht bewusst. So ist diese immer wieder mit pathogenen Keimen (also Bakterien oder Viren) kontaminiert, die teils schwere Krankheiten verursachen können – darunter Salmonellen, E. coli und Listerien.

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      • Limes sagt

        Das erste was wir als Kinder auf dem Hof von Eltern und Großmutter zu Milch gelernt haben, keine Rohmilch von unseren Kühen trinken.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Ich habe das erste Mal von solchen Gefahren gehört, als vor 30 Jahren Ehec in einem Kindergarten auftrat. Ich hab nie andere Milch, als Rohmilch getrunken. Wenn dieses Problem schon immer bestanden hätte, hätte man es doch schon früher kommuniziert. Finde es merkwürdig, dass diese Gefahr in der heutigen Zeit thematisiert wird…es muss sich etwas geändert haben, aber was?

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      • zmp_nachfahre sagt

        Werden denn nicht die Keimzahlen bei der Anlieferung ständig kontrolliert?
        Als ich Kind war, kamen im Schwarzwalddorf meiner Großmutter die Bauern zur dörflichen Milchsammelstelle mit den typischen Milchkannen. Dort wurde die Menge registriert, und die Milch dann durch eine Filteranlage in einen gemeinsamen Tank gekippt.
        Nicht wie heute direkt vom Euter in den gekühlten Tank ohne irgendeine offene Strecke, jeder Hof getrennt und nachvollziehbar.
        Wir haben die Milch dort gekauft und ich kann mich nicht erinnern, daß es irgendwelche Probleme gegeben hätte.

  14. Arnold Krämer sagt

    @Seevers, Bauer Willi
    Das positiv zu Berichtende sind die vielen Anpassungsreaktionen der Landwirtschaft auf berechtigte Kritik, ausgelöst/initiiert
    a) durch wirtschaftliches Eigeninteresse (Entwicklung der Laufställe, Stallhaltungssysteme zur Verbesserung der Hygiene, Eigenkontrollsysteme der Wirtschaft u.a.)
    b) durch gesetzlichen Druck (Verbot bestimmter PSM-Wirkstoffe, Dünge-Gesetzgebung u.a.)

    Die Verbesserungen
    a) brauchen/brauchten immer Zeit, die die Gesellschaft/Politik nicht glaubt zu haben.
    b) werden nicht wahrgenommen
    c) werden ignoriert, weil damit ein “Feindbild” verloren ginge.

    Positives zu konstatieren/anzuerkennen widerspricht außerdem dem Selbstverständnis von Politik, weil es zu politischer Enthaltsamkeit/Zurückhaltung führen müsste.

    Deshalb gibt es erst dann wieder nennenswert Positives zu berichten, wenn das “Niveau” der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen Existenz deutlich geringer ist als heute.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Ich glaube, dass die mediale Form und auch deren Inhalte ausschließlich negativ konnotiert sind, weil es dem Selbstverständnis des Medialen bzw. der heutigen Medien entspricht. Was früher keiner medialen Darstellung bedurfte, muss sich heute für seine Handlung rechtfertigen. Was früher selbstverständlich war, steht heute zur Disposition. Das Individuelle, das Besondere muss sich ständig medial präsentieren, weil nur der Sichtbare Profit schlagen kann.
      Wir werden aus dieser Form gesellschaftlich-medialer Präsens nicht wieder rauskommen. Der Dauerversuch der Agrarbranche sich zu rechtfertigen, sich zu erklären, aufzuklären zu informieren etc. läuft ins Leere. Es werden unendlich Energie und Ressourcen verbraucht und am Ende steht man wieder am Anfang. Es gibt einfach zu viele Player und Nutznießer der Branche. Tierschützer, Umweltschützer, Artenschützer, Wasserschützer, Verbraucherschützer…sie alle werden immer da sein und sie werden immer wieder den Finger in irgendeine Wunde legen, die wiederum nach Rechtfertigung ruft….ein Kreislauf eben.
      In den Regionalsendern laufen jeden Tag Sendungen über die regionale Landwirtschaft, Hofgeschichten, Landschaften, regionale Küche usw…….dennoch ist die Lage, wie sie ist.

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      • Arnold Krämer sagt

        Die permanente kostenlose Werbung des BMEL und der Medien für Bio und Regionales verfängt aber auch nicht, weil der Verbraucher in der Masse dafür kein Geld hat oder es für andere Dinge ausgeben will. Das einzige, was wirklich bewirkt wird, ist die Resignation der Landwirte, sind die Betriebsaufgaben und eine Strukturveränderung, die angeblich politisch keiner will und von den Medienleuten mangels ökonomischer Bildung nicht verstanden wird.

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      • Heinrich sagt

        Herr Seevers, ich war kürzlich in einer Anschluss Heilbehandlung (AHB), dort gab es Vorträge und Einzelberatung in Ernährungs- und Diätlehre. Einer der Punkte zum reduzierten Fleischkonsum war die Klimarettung durch reduzierten CO² Ausstoß und verringertem Wasserverbrauch.
        Es sind schon lange nicht mehr die Medien oder Profiteure die hier die Bevölkerung bearbeiten.
        Nachdem ich der Ernährungsberaterin widersprochen hatte, bekam ich als Antwort:
        „Ich habe dieses Thema in den Vortrag nur hineingenommen um Leute zu animieren weniger Fleisch zu essen.“
        Ferner wünschte sie mir zum Abschluss viel Erfolg zum Kompromiss finden.
        Damit ließ sie mich Sprachlos zurück.

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  15. Frank sagt

    Tja, da ging es wohl vielen so, dass die Zeit für viele Wort (sorry, aber das ist es nun mal) nun doch zu schade ist, zumal man dann auch noch auf die beschriebenen Diskutanten triff, die zwar kaum eine Ahnung haben, aber ganz viel Meinung. Und selbst wenn die Resonanz doppelt so hoch und das Publikum vernünftiger gewesen wäre, was wär gewonnen? Letztlich trägt man Eulen nach Athen, will sagen man trifft keinen, den das Thema nicht ohnehin interessiert und bewirkten tut man wenig (freundlich für nichts).
    Ein schwacher Trost mag bleiben, dass es nicht der LW allein so geht. Wenn man nicht ausgerechnet mit einem hoch kontroversen Thema an einen Ort mit sicherem schon fast feindlichem Interesse geht, findet kaum Wahrnehmung statt. Das Beispiel ist die Biologin an der Humboldtuni die von den 2 Geschlechtern vortrug. Der Landwirt mag seine Themen finden (näher dran oder weiter weg), Herr Lee macht es mit sechsstellig Youtube ja vor, allerdings rückt er von lw Themen oft weit weg.

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    • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

      Um das mal einzuordnen: Anthony Lee hat 117000 Abonnenten und bringt ja auch wirklich politische Ungereimtheiten rüber. Ich vermute allerdings das diese Leute überwiegend interessierte Landwirte sind (lasse mich jedoch eines besseren belehren).
      Nur mal zum vergleich: Sahra Lezito (Biker- Stuntfrau) bringt es mit ihren spektakulären Motoradkünsten auf 4,7 Mio. Abonnenten. Da sieht man wo die Interessen liegen.
      https://www.youtube.com/watch?v=I-gXXcP3tjA

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  16. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    – 06.2024 Stromausfall in Kehl: Invasive Ameisenart nistet gern in Stromkästen.

    – Mückenplage, alle jammern und stöhnen.
    Ein Experte konstatiert: Habe noch nie so eine Mückenplage wie in 2024 erlebt.
    Schnakenplage an Rhein und Bodensee. – Urlauber reisen kurzfristig ab, Touristen stornieren Aufenthalte.

    – Unsere Rapsbestände – ein zentraler Baustein, ein Eldorado für Karl den Käfer & Co., das juckt natürlich die Allerwenigsten, Raps- und Sonnenblumenöle fließen in Bälde durch PIPILINES; es muss nur noch diese „kleine Durststrecke“ überwunden werden.

    Wir brauchen mehr Tarot-Dienstleister in Erfüllung; … Präzision – Genauigkeit – Schnelligkeit!!!

    10
  17. Reinhard Seevers sagt

    Willi, ist das nicht ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Situation. Eine Minderheit ängstlicher, medial aufgeschreckter Bürger beschäftigt sich in seiner kleinen Blase mit der Rettung der Welt durch Zuweisung von Schuld an die Landwirtschaft. Die Mehrheit schert sich nicht drum, weil sie davon ausgeht, dass der Gesetzgeber es schon regelt, und die Politik regelt und regelt, weil sie denkt damit könne sie Wählerstimmen generieren.
    Die Bauern meinen, sie müssten weiterhin Aufklärung durch Fachlichkeit betreiben, derweil wird ihnen ihr Eigentum und ihre Freiheit unter dem Allerwertesten weggezogen …
    Willi, Respekt vor Deinem Engagement, aber ich glaube die Zeit der Kommunikation auf Augenhöhe ist vorbei. Ich glaube es geht inzwischen ans Eingemachte gesellschaftlichen Zusammenhalts.

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    • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war sagt

      Und diese Leute sehen wahrscheinlich kein Problem darin tropische Pflanzen mit viel (teurer) Energie in Gewächshäusern zu halten. Sozusagen unnatürlich.

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    • Bauer Willi sagt

      @R. Seevers
      An dem letzten Satz ist was dran. Und das mit der kleinen Blase auch. Schlimm finde ich nur, dass die „breite Masse“ der Erzählungen von BUND, WWF, Nabu und Co. glauben. Keiner hält dagegen.
      Nichts tun? Wer behält recht, wenn der Klügere nachgibt?

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      • Reinhard Seevers sagt

        “Nichts tun? Wer behält recht, wenn der Klügere nachgibt?”

        Ich glaube, dass die Kommunikation in der Gesellschaft inzwischen so verhärtet ist, dass eine vernünftige Diskussion verunmöglicht ist. Das Gegenüber ist ideologisch verblendet. Da gibt es auch keine Umkehr zum “Richtig”, weil sie meinen sie besäßen bereits den Schlüssel zur “Wahrheit”. Hoffnungslos.
        Aber ich verstehe Deine Frage….weiß aber keine Antwort. Ich glaube aber, dass wir zum Positiven zurück müssen, Negatives haben wir und andere schon genug verbreitet…..fragt sich nur, was es Positives zu berichten gäbe.🤔

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      • Sonnenblume sagt

        Keiner hält dagegen!
        Das ist doch das große Problem. Wer soll denn dagegen halten? All diejenigen die hier wirklich etwas bewirken könnten, würden sich doch selbst ans Messer liefern, weil sie die Nutznießer von der jetzigen Situation sind. Der gemeine Bürger hat gar nicht die Reichweite und Medienmacht um eine Veränderung herbei zu führen.
        Landwirte und die wenigen Wissenschaftler im Ruhestand werden nicht zur Kenntnis genommen und einen Journalismus der einmal richtig ins Nest sticht gibt es doch auch nicht mehr. Dann ergäbe sich vielleicht eine Möglichkeit Bewegung in die Sache zu bringen.

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    • Ferkelhebamme sagt

      Unsere Kinder hatten kurz vor den Ferien einen Vortrag von Multivision e. V. (Gesponsert u.a. vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) zum Thema Klimakrise „Wie wollen wir leben?“ Erst die Mittel-, dann die Oberstufe. Inhalt lt meinen Töchtern typisch grün ideologische Phrasen, die fachlich schon längst widerlegt sind. Highlights: die böse Massentierhaltung, Regenwaldrodung Soja für Tiere, Fleisch, Teller – Trog, Bienenkiller Landwirtschaft und so fort. Die Mittelstufe hat es so verstanden, dass LW am besten abgeschafft gehört. Was mich freut: die Oberstufe hat wohl sehr kritisch nachgefragt und diskutiert, ein Nachspielen eines Emissionshandels ist nicht so ausgegangen wie geplant. Die Moderatoren waren wohl etwas genervt 😊 Diesen Erdkundekurs hatte ich hier auf dem Hof 😁
      Aber letztendlich frage ich mich, wie man da noch gegenhalten soll. Dieses falsche Wissen wird schon sehr früh fest installiert. Mit welchem Zweck?

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      • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

        Mit welchem Zweck?
        Das ist doch wohl klar: Machtausübung, Kontrolle, Geldumverteilung von unten nach oben!

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      • Frank sagt

        Das Finstere ist ja, wenn unter der Frage “Wie wollen wir leben?” zu 80-90% nur disktuiert wird, was man am heute alles bös findet (Die Hexe muss brennen!) und keinerlei realistische Vorstellung aufkommt, welche Idylle es denn sein soll und wie/ob man da überhaupt hinkommen kann. Dazu bräuchte man aber auch fachlichen Input, während zur Verurteilung der Zustände ja schon ein geüber Hypermoralist genügt.

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        • zmp_nachfahre sagt

          Das ist halt die klassische linke / hegelianische “wissenschaftlich begründete” Methode: Wenn das Böse zerstört ist, kommt das Gute von alleine.
          Was genau, braucht man vorher nicht zu wissen, das funktioniert, das ist bewiesen….

    • Frank sagt

      Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist längst nur noch fiktional und ich sehe nichts, was ihn zurückbringt. Zum einen sind große Klammern weggefallen oder im Wegfall, zum anderen sind neue Subgruppen entstanden und wachsen, dazu kommt eine zunehmende oft ziellos blinde Hektik in der Gesellschaft, nicht zuletzt medial aber auch ideologisch befeuert. Auch das Tun der Klügeren wird da nichts zurückholen in einer Gesellschaft, die derartig fragmentiert ist, dass sich Wirkungen bei vielen Themen auf kleine Fragmente der Gesellschaft beschränken.
      Ein Punkt nur: “die Bevölkerung” ist nun mal, was die Grundlage eines Zusammenhalts angeht, etwas anderes als “das Volk”. Den USA hat man oft den Volkscharakter abgesprochen, mittlerweile rutschten die europäischen Staatsvölker in die selbe Richtung. Und das rasant und gründlich, wenn man allein vom Anteil von Kindern in Grundschulklassen hört, deren Muttersprache nicht deutsch ist.

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