Tobi Babel ist „Landwirt des Jahres 2024“. Ich habe ihn und seine Familie vor über zwei Jahren bei einem Urlaub im Allgäu kennengelernt und ihn prompt interviewt, weil ich sein Betriebskonzept so spannend fand. Nach dem Grund für den Erfolg gefragt sagt Tobias: sich etwas trauen, Mut haben verbunden mit einem vernünftigen Maß an Risikobereitschaft.
Hier das Video und weiter unten noch zwei Beiträge aus der FAZ:
Hier der Link auf den Berghof Babel: https://www.berghof-babel.de/berghof-babel-verteilerseite.html
Und hier der Link zur FAZ:
https://zeitung.faz.net/faz/politik/2024-11-02/landwirt-und-hoffluencer/1093062.html
https://zeitung.faz.net/fas/politik/2024-11-03/zeigt-her-eure-schweine/1092782.html
Und auch andere berichten:
https://www.tagesschau.de/inland/regional/bayern/br-allgaeuer-ist-landwirt-des-jahres-2024-102.html
Nettes Interview mit dem ostfriesischen Bauern Peter Habbena:
https://www.youtube.com/watch?v=Hb_2j9CaRtE
Eine seiner Aussagen; Es war ein großer Fehler, dass die Landwirte die Vermarktung aus der Hand gegeben haben.
„Eine seiner Aussagen; Es war ein großer Fehler, dass die Landwirte die Vermarktung aus der Hand gegeben haben.“
Wann soll das gewesen sein, dass Landwirte die Vermarktung in eigenen Händen hielten?
Das waren wohl die mit „Es war einmal“ beschriebenen Zeiten, als die Bauersfrauen die Erzeugnisse des Hofes noch selbst auf dem nächstgelegenen Markt verkauften oder Kunden vom Hof aus auch direkt beliefert wurden, der Klassiker da: Einkellerungskartoffeln.
Sehr unterschiedlich ausgeprägt nach Produkt und Gegend, mittlerweile m.E. eher Folklore als wirtschaftlich signifikant.
Für mich erhebt sich die Frage, ist der Besitzer ein Landwirt, oder ein Gastronom?
20 Apartment und 23 Zimmer +Restaurant bringen mehr ein, als 80 Kühe mit angeschlossener Käserei.
Was nützt es, die Schublade so oder so zu beschriften?
Frank, das ist doch das deutlichste Indiz dafür, dass es kein „wir“ innerhalb der Branche gibt oder geben kann. Die oft und wiederholt geforderte Diversifizierung ist längst Realität und damit auch der Grund für den Verlust von Zusammenhalt, bei gleichzeitigem Erfolg des Einzelbetriebes.
Wenn ein Landwirt, als Landwirt des Jahres gekürt wird, dann interessiert es schon, wie viel seiner Einkommen aus der Landwirtschaft oder aus der Gastronomie kommen.
Das ändert nicht an seiner persönlichen Leistung.
Mein großer Enkel war im Sommer zu einem Praktikum auf dem Betrieb.
Während der Zeit wurde ein neuer Melkroboter eingebaut. Der Seniorchef hat sich seinen Traum erfüllt und ist mit 20 Kühen, Schweinen, Hühner und Gänsen auf einer eine Stunde vom Betrieb in Wald entfernten Alm, mit Frau und ein paar Auszubildende gezogen. Dort wird eine Käserei, Hofladen und Bewirtung betrieben.
Die Praktikanten haben neben den Einbau des Melkroboter, Heu in den Trocknungsboxen verteilt, sehr viel gefegt (sobald ein paar Strohhalme vom Kälbereinstreuen auf dem Boden lagen, war Fegen angesagt), ansonsten wurde jede frei Minute zum Huflattich stechen benutzt.
Der Chef fand immer auch zwischen der vielen Arbeit Zeit für entspannte Betriebsführungen. Hier steckt sehr viel Leidenschaft in der Betriebsführung.
Was der Bauer für ein Liebesleben? Auf dem Bild auf der Website sieht man nur ein älteres Ehepaar und 3 “ geschlechtsreife“ Söhne.
Das gehört für mich auch immer dazu gesagt.
Dieser erfolgreiche Familienbetrieb ist organisch gewachsen. Wenn drei Brüder mit Familien und die Eltern davon leben können , dann ist vorher viel Konsumzurückhaltung gewesen. Schließlich kommt nix ohne viel unbezahlte Arbeit und ein Ziel . Dahinter steckt ein Plan und man muß mit Geld umgehen können. Das hat wunderbar geklappt. Der Betrieb ist eine einzige Kreislaufwirtschaft und bezahlt wird das alles durch erhöhte Preise durch die Gäste , die bereit sind dafür zu bezahlen. Dahinter steckt eine Familie die hoch motiviert ist und alle Unternehmungen auch abdecken kann. Mit angestellten Mitarbeitern wäre das im Normalfall nicht hinzubekommen.– Unser Bäckermeister hat Verkaufswagen und würde gern noch mehr davon haben , aber das Personal muß im Verkauf motiviert sein und daran fehlt es . Viele Mitarbeiter holen sich schon im Monat Bargeldlohn zwischendurch ab und das deutet nicht auf gutes Haushalten hin. So lange man mit Bürgergeld und Nichtstun mehr verdienen kann , wird sich das auch nicht ändern. Mit dem Runterwirtschaften der jetzigen Regierung laufen wir auf einen Sozialabbau , weil einfach kein Geld mehr da ist , hin. Auch die sich in Ruhe wiegenden Rentner sollten sich nicht sicher sein , ob in Zukunft das so weiter geht. Wir brauchen eine kräftige 180 Gradwende damit unser Gemeinwesen den Wohlstand halten oder mehren kann. Gemeinsam und ohne gespalten zu werden sollten wir den Altparteien die „Rote Karte “ zeigen , denn so kann es nicht weiter gehen. Die Amerikaner auf dem Lande haben es uns vorgemacht , daß nur mit Sachlichkeit , Wahrheit , Realität , usw. . es wieder aufwärts gehen kann , aber das will hier ja keiner hören.
„Die Amerikaner auf dem Lande haben es uns vorgemacht“
Wähler der Democrats sind nicht mehr hingegangen zur Wahl und Trump wählen nur Wahnsinnige:
https://blog.fefe.de/?ts=99d0d777
Falls jemand Hillbilly Elegy gelesen hat. Schöne Innenansichten der working poor. Sie fragen nicht warum es ihnen so übel geht, sondern sie nehmen es als Schicksal und kultivieren subalternes Klassenbewusstsein.
Weiß nicht ob sich hier jemand für solche Dokus interessiert:
Arte: harris-gegen-trump
Hier wird ziemlich klar, wie die jeweiligen Persönlichkeiten geprägt wurden.
Abwarten…
@Stadtmensch: Dokus sind interessant. Aber nur wenn man sein Hirn nicht ausschaltet (was ich ihnen nicht unterstelle) sondern ganz grundsätzlich bedenkt, daß hinter jeder Doku eine Intention steckt. Wenn es ohnehin ein offenes Geheimnis ist, daß 70-80% aller Journalisten eine ausgeprägte ROT-GRÜN Blindheit bei der Sicht auf die Welt und ihr Geschehen haben, muß man als Normalbürger einfach nur skeptisch sein, was einem da vorgesetzt wird.
Es ist (nicht nur in den USA) eben gerade diese von Oben-Herab Betrachtungsweise der ach so Aufgeklärten, Zeitgeistigen, Fortschrittlichen, Woken, Gebildeten, Alles und alles Besserwisser in den Ballungszentren, die die anderen als Hillbillies, als Bewohner der Fly-Over-Countries, als Mob, als Vertreter der Unterklasse oder der Mittelschicht, als Geringverdiener, als Nicht-Studierte, als Fortschrittsverlierer, als Dauer-Falschwähler, als rückständige Landbevölkerung u.v.m. diskreditiert.
Sieht man sich aber gerade aktuell an, wie falsch all die Experten aus TV und Print bei der US-Wahl gelegen sind, läuft wohl irgendetwas massiv falsch mit diesem Expertentum. Ich gehe davon aus, sie haben die diversen Titelseiten etwa von „Spiegel“ oder Stern als pars pro toto noch in Erinnerung (https://www.meine-zeitschrift.de/stern-34-2024.html; https://www.facebook.com/derspiegel/posts/der-neue-spiegel-ist-daob-in-frankreich-italien-ungarn-den-usa-oder-in-ostdeutsc/914586560710414/ u.a.).
Hier ein Beispiel aus Österreich von einem USA-Experten eines Privatsenders: https://exxpress.at/politik/nach-wahl-blamage-linker-usa-experte-ist-abgetaucht/
Der kann gerade mal USA richtig schreiben. Aber um Experte zu sein reicht das denen auf der richtigen Seite ..
Kennen wir ja aus dem Bereich Landwirtschaft: Mitglieder von Bands sind Agrarexperten im ÖRR, weil ja immerhin eine ihrer Gitarren aus Holz ist oder so ….
Und diese „Doofen am Land“ haben diese Dauerbevormundung einfach satt. Und jede Wahl egal wo zeigt das immer deutlicher.
Werter Bauer Fritz, Sie können mir ruhig etwas Medienkompetenz zutrauen. Das „Lagerdenken“ lehne ich ab. Einen Spruch vom Herrn Enzensberger hab ich mir gemerkt: „Ich bin keiner von uns“.
Wenn also wackere Foristen hier Arnold Gehlen zitieren, muss ich gleich nachschauen warum:
„Manches in seinem Denken ist der Angst entsprungen und war einer Zeit geschuldet, die Anzeichen der Auflösung hatte. Institutionen wurden zur Antwort auf vermeintliche Zerfallsprozesse. Auch vor diesem Hintergrund war die Studentenbewegung von 1968 für ihn nichts anderes als die fundamentale Bedrohung eines geführten Lebens.“
Quelle: https://rp-online.de/panorama/deutschland/arnold-gehlen-der-alte-kopf-der-neuen-rechten_aid-21499991
Auch heute prallen offenbar immer noch fundamental gegensätzliche Denkweisen aufeinander. Die erste ist inspiriert von Thomas Hobbes und führt zum Herrn Gehlen und die zweite geht über Rosseau zur Frankfurter Schule zu den 68ern zu den Grünen.
Ist wie immer alles viel komplizierter. Jedenfalls bietet das ÖR auch hierfür unterhalsame Formate („42!“) für intellektuelle Leichtgewichte wie mich. Das ist schon den Beitrag wert finde ich.
Was ist also der Grund für die Angst vor Veränderung? Sieht man sich im Kampf „Aller gegen Alle“ und hofft auf eine richtende Autorität oder ist man eingebettet in eine Mitwelt, die den Menschen – zumindest bis zur Erfindung des Privateigentums – getragen hat? Der Herr Gehlen als Anthropologe konnte nicht wissen, was die heutige Wissenschaft weiß über die Zeit, wo die menschlichen Antriebe evolutionär geformt wurden.
Sie glauben also aus einem Ihnen sauer aufstoßenden Gehlen-Zitat und einem Zeitungsartikel die geistige Grundlage und Verfasstheit des Zitierenden ableiten zu können?
Na, wenn das mal nicht doch nur die von den rot-grünen Wahrheitspächtern des ÖR gefütterte geistige Hybris ist, wie man sie in manchen Ihrer Beiträge liest. Schon allein das „Trump wählen nur Wahnsinnige“ ist ja sattsam bekannt hierzulande.
Zum Glück zieht das nicht mehr so richtig und die Leut fragten sich in den USA doch, wofür sie denn eine Harris wählen sollten. Das Ergebnis ist klar und dafür die Trump-Wähler zu beschimpfen … naja, vermutlich ein atavistischer Impuls aus der frühevolutionären Formung.
So so, Stadtmensch: „Trump wählen nur Wahnsinnige“?!
– Mit ziemlicher Sicherheit hätte Bauer Babel die Republikaner gewählt (behaupte ich mal, und falls überhaupt) und nicht die Demokraten. Und zwar deswegen:
https://youtu.be/TOVGVNVobKM?t=294 (Willis Interview-Video ab 4:50)
Zum Vergleich:
https://www.agriculturedive.com/news/election-trump-harris-agriculture-policy-farm/728792/
Die Webseite ist allerdings auf Englisch und so links und einseitig framend wie Arte. Aber generell stehen Trump und die Reps mehr auf Deregulierung in der LW (bis auf Importe aus China, Trumps Steckenpferd).
Neulich hatte ich ein Video gesehen, in dem Kleinbauern aus Wisconsin (?) (allerdings ist das Landes-, nicht Bundespolitik) beklagten, neue Gesetze verlangten von ihnen, unterpflasterte Anlagen mit Abwasserreinigung und -ableitung einzurichten. Das kann sich bei einem Melkstand für drei Nebenerwerbskühe natürlich Keiner leisten. – Da wird ein ganzer Berufsstand, da werden die Lebensqualität fördernde Existenzen abgekillt.
Und wer beschließt solche Gesetze? Die „Demokraten“ oder Republikaner? – Na?
Und man beachte die Kette mit dem Kreuz auf Babels Brust. Das ist kein Modeschmuck. Und wenn der wüsste, was Trump weiß („We have it all.“) (ich selbst halte meinen Mund), würde er sich schon aus sittlich-moralischen Gründen verpflichtet fühlen. Aber sicherlich will er von manchen Sachen auch nichts wissen und hat keine Zeit dafür, und das zurecht.
P.S.: Jetzt habe ich eine Kleingartenbeteiligung!! 🙂 Willi, mach doch mal einen Artikel dazu auf, dann erzähle ich lauter erfreuliche Dinge! 🙂
@Ex-Baumschuler, erzähle mir was zur Kleingartenbeteiligung! Meine Mailadresse: kremer-schillings@t-online.de
Es sollen hier auch Exoten zu Wort kommen 🙂 🙂
und Trump wählen nur Wahnsinnige
So eine Formulierung zeugt von Menschenverachtung. Warum sind denn die democrats nicht mehr wählen gegangen? Waren sie enttäuscht von Biden. Oder liegt es an den schwarzen Männern?
In den USA wählen viele Männer und viele Frauen nach Geschlecht und das wird auch offen publiziert. Die PoC wählen zu fast 90% democrats. Vielleicht wollten PoC- Männer nicht von einer Frau regiert werden und sind nicht wählen gegangen. Ich hätte den Amis 15 Jahre Angela II. gegönnt.
Einer der Befragten hat gesagt:
„Vor linkem Populismus habe ich viel mehr Angst, als vor rechtem Populismus!“ Sehe ich auch so!
Top Betrieb was folgern wir daraus nicht alles in die Landwirtschaft stecken die brauchst nicht landschaftliche Alternativen (Tourismus Gastro Vermietung usw.))
Oder man macht es so:
https://www.hotel-seligweiler-ulm.de/
https://www.hotel-seligweiler-ulm.de/geschichte/
Ich kenne die Familie Babel und den Berghof schon seit Jahren und muss sagen: vor dem, was die geleistet haben kann man nur den Hut ziehen.
Heute gehyped, morgen kickt die Realität:
Schweinehalter des Jahres 2020 gibt auf
https://www.ndr.de/radiomv/Strohschweinhalter-gibt-entnervt-auf,audio1749924.html
Hab ich gestern auch zugeschickt bekommen…😢
ein weiteres Beispiel aus Österreich:
https://www.youtube.com/watch?v=Hb_2j9CaRtE
Genau Ferkelhebamme….den sollte ich auch gerade als gelungenes Gegenbeispiel präsentieren.
Wir lassen uns immer von „ausgezeichneten“ Beispielen blenden. Es soll etwas vermittelt werden, das dem einen oder anderen in sein Weltbild passt und gleichzeitig als erzieherisches Element aufgetischt wird.
Ja, es passt für diesen Einzelbetrieb, Punkt. Es ist aber nicht übertragbar, und wenn, dann nur auf wenige andere Betriebe, Punkt.
Es gibt Menschen, die kommen mit 100Dingen aus. Super oder? Werden deshalb alle mit so wenigen Dingen auskommen (wollen)?
Noch einer, der hinwirft:
https://www.wochenblatt-dlv.de/feld-stall/tierhaltung/beruehmter-biobauer-steigt-renzo-blumenthal-geht-eigenen-weg-578720