Bauer Willi
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Kein Gesellschaftsvertrag – meint Matthias Burchardt

Auf der gleichen Veranstaltung, auf der ich Prof. Binswanger getroffen habe, habe ich auch Dr. Matthias Burchardt wieder getroffen. Er arbeitet an der philosphischen Fakultät in Köln. Wir haben über Fragen gesprochen, die mich immer wieder bewegen.

Bin gespannt, wie seine Ansichten gesehen werden. Da immer wieder die Gefahr der eigenen Filterblase besteht, tut eine andere Sichtweise gut.

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74 Kommentare

  1. fingerphilosoph sagt

    Die Landwirte fordern eine Handelspolitik, die sie und ihre Produktion schützt, indem ausländische Anbieter vom Inlandsmarkt verdrängt werden. Das ist angesichts der höheren Kosten für die eigenen Produkte wegen Lohnniveau, Steuersatz, Umwelt- und Tierschutzauflagen etc. mehr als verständlich. Gar keine Frage!

    Andererseits frage ich mich, inwieweit die Landwirte in Zeiten des Klimawandels, an den heute fast jeder glaubt, die Versorgungssicherheit überhaupt gewährleisten können. Im dritten Jahr in Folge leidet Deutschland unter Trockenheit und die landwirtschaftliche Produktion liegt unterm Durchschnitt. Mal angenommen, dieser Trend setzt sich in den kommenden Jahren fort oder verschärft sich und die Ernteeinbußen werden so groß, dass die Versorgungssicherheit deshalb nicht mehr gewährleistet ist. Gerade durch einen abgeschotteten Markt würden wir dann ja eine Hungersnot provozieren.

    Einem weltweiten Phänomen wie dem sog. Klimawandel kann die Menschheit doch nur global begegnen, zumal sich der Klimawandel nicht in allen Regionen der Erde gleich auswirkt. Manche Gegenden trocknen aus, manche werden feuchter und fruchtbarer. Da ist es dann doch schon gut, wenn ein globaler Markt für einen gewissen Ausgleich sorgt. So gesehen, ist es doch dann tatsächlich die bessere Lösung, dass die höheren Kosten halt durch Subventionen ausgeglichen werden. Oder sehe ich das falsch?

    Als egoistischer Verbraucher sitze ich in Zeiten des Klimawandels (so es diesen geben sollte) lieber auf dem globalen Ast, der meine Ernährungssicherheit zuverlässiger garantiert, als auf dem regionalen oder nationalen. Man kann den Markt ja nicht erst dann öffnen, wenn die Bevölkerung schon ihre Schuhsohlen kocht.

    • Arnold Krämer sagt

      Die Forderungen nach einem wirksamen Aussenschutz beziehen sich immer auf den Wirtschaftsraum der EU und der ist auf absehbare Zeit groß genug.

      • fingerphilosoph sagt

        Die EU ist ein zusammenhängender Wirtschaftsraum auf der Nordhalbkugel in derselben Klimazone. Wenn sich das Klima ändert, betrifft das alle EU-Staaten. Kommt hinzu, dass Deutschland ja bereits mehr landwirtschaftliche Erzeugnisse in die EU-Länder exportiert, als es von dort importiert. Also wird es in Zeiten von Krisen auch nicht die Möglichkeit geben, weit mehr zu importieren. Und wie weit es mit der Solidarität der EU in Zeiten von Krisen her ist, haben wir ja bei Corona gesehen.

        • Brötchen sagt

          FP es gibt innerhalb der EU riesige unterschiede im regionalen Wetter. Die hast du schon innerhalb D. und auch innerhalb der Bundesländer!

          BB hatte diese Jahr eine überdurchschnittliche Getreideernte!

          Plus 20 % und die Erträge liegen weit über denen zu Ostzeiten oder noch früher!

          Nicht alles glauben, was uns von den Fachleuten in den Medien zu serviert wird!

          Meine Schafe sind dieses Jahr dick und rund, Garten war ausser Kartoffeln und Tomaten eine Katastrophe.

          Es wird auch wieder feuchte Jahre geben und wir werden uns nach den trockenen sehnen.
          Wenn man die Veredelung nicht bewusst Tod macht sehe ich keine Probleme trocken. Jahre zu überstehen.

          • fingerphilosoph sagt

            Brötchen, wenn man den Klimawandel ernst nimmt, dann geht es dabei nicht um drei, fünf oder sieben trockene Jahre hintereinander, sondern um dreißig, fünfzig oder siebzig trockene Jahre. Die ersten Hochkulturen im Mittelmeerraum und im Industal sind mehrfach auch wegen Klimawandeln mit Dürren kollabiert, und dabei ging es immer um Zeiträume in den Größenordnungen von mindestens 50 Jahren. Von jedem größeren Kollaps war der gesamte Mittelmeerraum inklusive Nordafrika über den fruchtbaren Halbmond über Pakistan bis nach Indien hinein betroffen.

            Die Sahara war mal grün und Heimat großer Tierherden und ist jetzt offenbar dabei, wieder grün zu werden, während der Golfstrom sich abschwächt und der gesamte gemäßigte Gürtel insgesamt trockener wird. Natürlich ist das Klima innerhalb des Gürtels nicht überall gleich, selbst in den trockensten Jahren gibt es Gegenden, die genügend Wasser haben.

            Großstädte sind im Grunde Erscheinungen, die nur dort aufblühen, wo purer Überschuss an Nahrungsmitteln herrscht. In den letzten 100 Jahren hat sich das Verhältnis von Stadt- und Landbevölkerung gerade verkehrt. In den Industrieländern wohnen 75% der Menschen in Städten. Die Frage ist, wie all diese Menschen ernährt werden sollen, wenn es in den gemäßigten Zonen wegen Klimaveränderungen keinen Überfluss an Nahrungsmitteln mehr gibt. Ich schätze mal, im Falle eines Falles wirst du dein dickes, rundes Schaf selber essen und nicht nach Berlin liefern.

            • Stadtmensch sagt

              Du bist mir einer. Im Geiste ständig die Apokalypse durchspielen und nach außen ein “Weiter so” propagieren: Mehr Wohnmobile, mehr SUV, mehr Pools, mehr Fisch mehr Verantwortungszerstreuung.

              Wenn sich Chinas zentral gesteuerte Wirtschaft erst in eine Ökodiktatur verwandelt hat, werden wir sehen, wie handlungsfähig man als Gesellschaft damit ist! Momentan pflanzen sie Bäume:
              https://www.landsiedel-seminare.de/weltretter/projekte/chinas-gruene-mauer.php

              Ich hab echt keinen Bock mehr auf die Megamaschine und ihre frechen Apologeten (Ökonomen) für die es ökonomisch ist, wenn jedem Kind ein eigener Hausstand mit breiter Auffahrt, Carport und Schottergarten ermöglicht wird! Man sieht doch jetzt schon, wie sowas in relativ kurzer Zeit zu Sondermüll wird, der in der Landschaft rumsteht. Das sollte jetzt ein Traktat gegen Zersiedelung und eine Lobeshymne auf die Stadt sein.

              • Reinhard Seevers sagt

                Stadtmensch, was du gerne willst oder auch nicht, dass interessiert die Mehrheit der Menschheit aber nicht…,.was willst du jetzt tun? Suizid, Mobilmachung…..oder weiter so?🤔

        • Mark sagt

          “Wenn sich das Klima ändert, betrifft das alle EU-Staaten.” In unterschiedlicher Weise, ja sogar innerhalb Deutschlands gibt es Verlierer und Gewinner eines etwaigen “Klimawandels”. Der Weinbau beispielsweise kehrt in Regionen zurück, in denen er vor 500 Jahren schon mal war…
          Für Deutschland kann man definitv nicht feststellen, dass die landwirtschaftlichen Durchschnittserträge durch den Klimawandel signifikant zurückgehen. Schon mathematisch bedingt muss es allerdings Jahre geben, die ein unterdurchschnittliches Ertragsniveau aufweisen,

          • fingerphilosoph sagt

            Das Problem ist ja nicht die Erwärmung, sondern die Trockenheit. Wenn es sich um eine Erwärmung handelte, wäre das in unseren Breiten überwiegend günstig, weil sich a) die Vegetationszeiten verlängern und b) zusätzlich Gebiete in Höhenlagen bewirtschaftet werden können.

            Als Sumer und Babylon aufgeblüht sind, war es im globalen Schnitt zwei Grad wärmer als Ende des 20. Jhs. Dasselbe gilt für die Blütezeit von Rom. Wärme ist noch lange nicht das Problem. Der Knackpunkt ist die Verfügbarkeit von Wasser.

            Was die Mathematik angeht, hast du natürlich Recht. Ich selber nehme diese Klimaspekulationen auch nicht sonderlich ernst, weil ich sowohl Wetter wie Klima für chaotische Systeme halte, also nicht vorhersagbar durch Modelle oder was auch immer. Aber unter der Prämisse einer bevorstehenden Phase zunehmender Trockenheit durch Klimawandel dürfte man mit einer globalen Ernährungsstrategie besser fahren als mit Protektionismus. Die Bauern, die Außenschutz fordern, müssen diesen von mir geäußerten Standpunkt mit guten Argumenten widerlegen: darum geht es.

            • Stadtmensch sagt

              “Ich selber nehme diese Klimaspekulationen auch nicht sonderlich ernst, weil ich sowohl Wetter wie Klima für chaotische Systeme halte, also nicht vorhersagbar durch Modelle oder was auch immer.”

              Passt ja auch zu deinen sonstigen Einlassungen: Corona-Maßnahmen als abgekartetes Spiel sog. Internet Konzerne, die das alles betreiben, um verstärkt abzusahnen.

              • fingerphilosoph sagt

                @ Stadtmensch
                Dass die Internet-Konzerne von der Corona-Krise profitieren, ist eine Tatsache. Apple ist jetzt 2 Billionen wert. Das ist kein abgekartetes Spiel, sondern die Folge davon, dass eine Menge Menschen wegen Corona in Panik geraten sind und angstbesetzte Entscheidungen getroffen haben.

                Du überschätzt den menschlichen Geist gewaltig, wenn du annimmst, dass ein paar Big Bosses und Lobbyisten oder wer auch immer solche Dynamiken planen, lenken und zum gewünschten Ergebnis führen können. Du überschätzt den menschlichen Geist auch mit deinen Öko-Planspielen zum Zwecke der Weltrettung. Planwirtschaften ebenso wie Diktaturen scheitern regelmäßig an demselben Größenwahn.

                Wenn du glaubst, dass wir mittels einiger politischen Entscheidungen aus der Megamaschine aussteigen können, hast du nicht im Geringsten begriffen, was die Megamaschine ist.

            • Lady sagt

              “Die Bauern, die Außenschutz fordern, müssen diesen von mir geäußerten Standpunkt mit guten Argumenten widerlegen: darum geht es. ”
              Fiphi, es gibt bereits diverse – viele- Maßnahmen . Teilweise richtig hohe Zölle, aber auch nichttarifäre Handelshemmnisse, die vor allem die Einhaltung bestimmter Standards beinhalten.
              Also es geht eindeutig um ein “mehr”!
              Daher wäre zunächst eine Klärung notwendig, was denn an den bestehenden Maßnahmen nicht reicht. Klar können wir die Zölle auf US -Rindfleisch noch weiter erhöhen. Wem hilft das?
              Die EU ist mitnichten so offen wie sie sich gerne gibt. Wir Ökonomen haben uns ganz schnell in die Löcher verkrochen als Trump wegen seiner protektionistischen Maßnahmen von diversen Dauerempörten angegriffen worden ist. Das war nur peinlich. Sachlich völlig richtig aber nicht, wenn man im Glashaus sitzt.
              Und hier geht es doch um eine langfristige Option. Und die ist verstärkter Protektionismus definitiv nicht.

    • Ludger Theis sagt

      Mal unter stellt das wir hier aufgrund von wetterextremen dauerhaft weniger ernten , heißt das ja nicht das wir nicht Defizite durch Import auszugleichen ausschließen, das tun wir sowieso, aber wenn wir hier nicht mehr produzieren sondern extensivieren, werden wir anderen Ländern die Lebensmittel! Stehlen!, weil wir es uns leisten können und in der folge wird es dort vermehrt zu Hungersnöten kommen die dann wieder Flüchtlingsströme Richtung Europa auslösen , gerade deshalb ist es wichtig das dort wo mann produzieren kann au h tatsächlich produziert und das bei unschlagbaren Qualitäten.

  2. Friedrich sagt

    “Wir brauchen den ganzen Kram nicht “. Genauso ist das und das in der ganzen Wirtschaft.
    Unser Bruttoinlandsprodukt in der BRD ist 3.500 Mrd. Euro . Davon geben wir 500 Mrd. für
    Dokumentation aus , die wir ablegen , keiner mehr bearbeitet und später in den Papierkorb schmeißen. Welch eine Verschwendung ! Bei jedem Kleinbetrieb wird so die “Luft zum Atmen”
    abgeschnürt und irgendwann haben ihn die Kontrollen zum Aufgeben gebracht. Dabei spielt es dann keine Rolle , ob der Betrieb gut oder schlecht läuft. Die Leute haben einfach keinen Bock mehr sich dieser ideologischen Kontrolle und Willkür zu unterwerfen und Recht haben sie. Dieses Fertigmachen des Mittelstandes in unserem Land ist einfach pervers , aber die Intelligenz der ideologisch , moralisch , moderierenden Führung in unserem Lande läßt einfach zu wünschen übrig , um das zu erkennen. Man treibt sich lieber in Talkshows rum , anstatt zu Arbeiten und Strategien zu erdenken , um uns hier voran zu bringen. Ökonomie ist nicht die starke Seite dieser Leute , sondern man läst sich von den NGOs , Medien usw. treiben und man bezahlt sogar noch dafür . Eine unmögliche Situation. Hier sind einfach zu viele geldgierige Amateure am Werke. Die Rechnung dieses Unwesens werden wir dann alle systemrelevanten Leute wieder bezahlen
    und erarbeiten müßen.

  3. Oberländer sagt

    Quatsch redet der Mann nicht.
    Vieles ist sogar richtig gut.
    Vielleicht sollte man 2 mal hinhören.
    Er weist sehr deutlich auf unsere großen
    Probleme hin , als da wären :

    Uneinigkeit unter den Bauern und
    die Demutshaltung des Bauernverbandes.

    Da hat die von NGO Schreiern vorgeführte
    Politik leichtes Spiel.
    Man darf das Ganze wohl ohne Weiteres als
    “Professoren Schlachtung” 2.0 bezeichnen.

  4. Paulus sagt

    Schon ganz zu Anfang redet der gute Mann großen Quatsch. Kein Landwirt interessiert sich primär für die Versorgungssicherheit. Es sei denn er wird aufgrund von Kundenbeziehungen oder staatlicher Verordnungen dazu gezwungen. Ansonsten entscheidet das erzielbare Betriebsergebnis, und zwar unabhängig davon ob die Wertschöpfung (damit meine ich vornehmlich die über Dritte) in D der EU oder in China stattfindet. Ich verurteile das nicht sondern halte es ausdrücklich für legitim.
    Die Sache mit dem Gesellschaftsvertrag hat der Herr scheinbar auch noch nicht begriffen.
    Wenn ca. 40% des EU-Haushaltes der Landwirtschaft zugute kommen, handelt es sich nach meiner Auffassung sehr wohl um einen Gesellschaftsvertrag. Die dumme Frage: hast du einen solchen unterschrieben? hätte er sich mal besser verkniffen.
    Wohlgemerkt, ich habe mich in diesem Forum immer für Subventionen oder wie man es auch immer nennen mag, zugunsten der LW ausgesprochen. Das haben manche LW allerdings auch nicht verstanden.

    • Arnold Krämer sagt

      Die Landwirtschaft braucht keine Subventionen. Das kann man – wenn man will – daran erkennen, dass die Preise und die Rentabilitäten (grundsätzlich) überall da stimmen, wo der Staat (die EU) nicht oder nicht nennenswert “rumgefummelt” hat, Beispiele: Speisekartoffeln (dafür gab es nie eine EU- Marktordnung!), Mastgeflügel, Eier, Schweine. Da, wo es produktbezogene Subventionen der EU gab (generell ab 2006 nicht mehr, aber mit Ausnahmen vereinzelt auch heute noch, nur nicht in D), waren sie komplett eingepreist. Ein deutliches Beispiel lieferte die Bullenmast, die bis 2005 erhebliche tierbezogene Prämien erhielt, danach nicht mehr. Die Erzeugerpreise stiegen an. Die Reantabilität ist durch den Systemwechsel unverändert geblieben.
      Was die Landwirtschaft braucht ist 1. ein wirksamer Außenschutz, wenn man Produktionsbedingungen hat bzw. haben will, die sich deutlich von anderen Erzeugerstaaten unterscheiden und 2. Verlässlichkeit und Kontinuität in den agrarpolitischen Rahmenbedingungen.
      Das Problem ist, aus der “Subventionsfalle” (in der sich Landwirte wie Politiker befinden) herauszukommen, weil eine umfangreiche Zahl an Betrieben die “Staatsknete” braucht und weil man lieber den Steuerzahler und nicht den Verbraucher mit den Rohstoffkosten der Lebensmittel belasten will. Das Problem ist für die Politiker noch am größten, weil es mit ihrem Selbstverständnis zu tun hat (siehe aktuelle “Coronahilfen). Ich fürchte, das man die Landwirtschaft, wie wir sie kennen, “kaputtreguliert” und “kaputtfördert”.

      • firedragon sagt

        Ob ein Aussenschutz möglich ist, sehr fraglich.
        Je nach dem, wie der auszusehen hat.
        Dürfen dann nur noch Produkte eingeführt werden, die unserem Standard, Arbeitsschutz, Tierschutz usw entsprechen? Wie soll das gehen, wenn folgender Satz seit 1800 zutrifft : Die Situation in den meisten Kolonien war günstig, weil die in Europa geltenden Standards hier nicht einzuhalten waren.

        • Arnold Krämer sagt

          Wir haben EU-Außenschutz bei vielen Agrarprodukten, allerdings mit unterschiedlicher Wirksamkeit. Es ist eine Frage des politischen Willens, der Güterabwägung. Aber schwer umzusetzen, weil es soviele widerstreitende Interessen aber auch Wertungen über Freihandel gibt. Die Frage der Versorgungssicherheit stellt sich nicht nur bei Lebensmitteln, sondern z. B. ja auch bei vielen Arzneimitteln.

      • Agricola sagt

        Dazu zitiere ich mal den vielgeschmähten Ronald Reagan:
        “The nine most terrifying words in the english language are: I’m from the government and I’m here to help”

      • Lady sagt

        “Die Landwirtschaft braucht keine Subventionen. …
        Was die Landwirtschaft braucht ist 1. ein wirksamer Außenschutz ”

        Das passt aus meiner Sicht nicht zusammen. Natürlich können wir über die Begriffsdefinition “Subvention” streiten, aber der Außenschutz ist in ganz wesentlich Punkten nichts anderes als eine Subvention. Und zwar eine Subvention, die deutlich stärker verzerrend wirkt als etwa die Direktzahlungen.
        Und viele unterschiedliche Meinungen zum globalen Handel gibt es auch nicht. Es wird gerne so getan, als wäre da irgendetwas umstritten. Ist wie in der Landwirtschaft 😉, der Zeitgeist ist anderer Auffassung. Richtiger wird es dadurch nicht.
        Und dass Biolandbau ohne Subventionen überlebensfähig ist, bezweifele ich auch.

        Mir gefallen die Aussagen von Dr. Burchardt in einigen wesentlichen Teilen auch überhaupt nicht. Das war bei dem ersten Interview bereits genauso. Das macht natürlich nichts, es gibt eben nicht nur schwarz und weiß.
        Volk ist also besser als Gesellschaft, konkreter?? Das erscheint mir schwierig…, die Abgrenzung wenig hilfreich. Und ohne Kompromissbereitschaft geht gar nichts.

        Was Christian Suhr da zum Gesellschaftsvertrag schreibt, halte ich für abenteuerlich.
        Steuern haben damit so gar nichts zu tun. Ein Vertrag ist immer eine beidseitige Willenserklärung über einen ganz bestimmten Sachverhalt.
        Und nach meinem Verständnis ist vor allem das Umweltministerium daran interessiert, dass ein solcher Vertrag zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft geschlossen wird. Mein Verständnis hält sich in Grenzen. Natürlich ist der Gesetzgeber dafür zuständig, dass Gesetze da sind, die die Einhaltung von entsprechenden Standards bei Tierwohl, Pflanzenschutz etc. festlegen. Nur zu! Aber dafür braucht es keinen Deal mit euch Landwirten!
        All die Sprüche, dass ein Landwirt nicht auf seinen Boden aufpasst , finde ich auch absurd. Das ist doch eine wesentliche Grundlage für die Existenz!
        Und am Klima ändert sich sicher nichts, wenn morgen der Acker verkrautet ist.

        Trotzdem müsst ihr eins sehen: Die “Gesellschaft” möchte mitreden, weil sie sich als Geldgeber fühlt. Und es auch ist. Selbst wenn wir “nur” über stärkeren Außenschutz sprechen würden. Denn auch der hätte Folgen, die messbar sind.
        Nur muss eben der Gesellschaft auch klar gemacht werden, wie eigentlich die Situation aktuell aussieht. Denn wenn die Beschreibung der heutigen Situation schon nicht richtig ist, sind alle darauf fußenden Maßnahmen natürlich problematisch.
        Und leider weiß ich auch nicht, wie sich das besser vermitteln ließe. Ok Im Interview hat der Philosoph seine Hilfe angeboten…. Versuch macht klug

        • Reinhard Seevers sagt

          Zitat:”Trotzdem müsst ihr eins sehen: Die „Gesellschaft“ möchte mitreden, weil sie sich als Geldgeber fühlt.”

          Sicher, dass DIE Gesellschaft das sagt? Oder ist es eine lediglich laute Monorität, die sich medial perfekt positioniert. Vielleicht will das Volk ja etwas ganz anderes…..

          • Karl Timme sagt

            Reinhard,
            das Volk bekundet seinen Willen regelmäßig bei allen möglichen Wahlen, die Ergebnisse spiegeln nicht die postulierten wieder, obwohl daran mit Macht gearbeitet wird.

      • Ludger Theis sagt

        Mal unter stellt das wir hier aufgrund von wetterextremen dauerhaft weniger ernten , heißt das ja nicht das wir nicht Defizite durch Import auszugleichen ausschließen, das tun wir sowieso, aber wenn wir hier nicht mehr produzieren sondern extensivieren, werden wir anderen Ländern die Lebensmittel! Stehlen!, weil wir es uns leisten können und in der folge wird es dort vermehrt zu Hungersnöten kommen die dann wieder Flüchtlingsströme Richtung Europa auslösen , gerade deshalb ist es wichtig das dort wo mann produzieren kann au h tatsächlich produziert und das bei unschlagbaren Qualitäten.

  5. Thomas Apfel sagt

    Wenn ich Herrn Suhr lese, ist bei mir tatsächlich Murmeltiertag. Es sind definitiv nicht die ÖKO´s , die irgendetwas transparent machen. Die Funktionäre und Förderer scheuen echte Vergleichszahlen wie der Teufel das Weihwasser. Der ideologische Wettkampf wird von dieser Seite aus betrieben und befeuert. Die Betriebe an der Basis, also der Urproduktion haben, ob Öko- oder IP, die selben Probleme mit Preisdruck und unfairem Wettbewerb durch die Freiheit der Einkäufer überall möglichst preisgünstig einzukaufen. Werfen Sie doch mal einen Blick in die BIO-Company, von Regional und fair ist da nicht mehr sichtbar als bei EDEKA und Co..
    Das immer wiederkehrend “Humusgebrabbel” hängt mir schon lange aus den Ohren.
    Nochmal zum Mitschreiben für Herrn Suhr: Die je nach Entstehung, Ausgangsmaterial und Klima für die jeweiligen Böden spezifischen Humusgehalte (nicht Corg, das sagt nichts aus) liegen zwischen 1,5 und 8 % und sind langfristig kaum veränderbar. Stark Tierhaltungs geprägte Mischbetriebe können da (ob Öko- oder IP) langfristig etwas ändern – in ganz kleinen Schritten und mit 80 % Tier- bezogener Flächennutzung (FUTTER).
    Die sogenannte “Regenerative Landwirtschaft” ist mehr als jede andere Form darauf angewiesen, dass genug Regen zur rechten Zeit fällt um all die Unter- und Zwischensaaten auch zu Beständen zu entwickeln. Ach hier trifft die Trockenheit Öko und IP gleichermaßen als reales Problem, das mit Labertaschen- Rhetorik nicht zu lösen ist. Extensivierungphantasien lösen aufs Ganze gesehen kein einziges Problem, segregativer Naturschutzansatz ist die einzig sinnvolle Lösung.

  6. Thomas sagt

    Traurig oder auch zum Kotzen.
    Wen einer schon hinterfragt was darf es kosten und was ist es uns wert.
    Ab min 1 abgebrochen mit hören und sehen.
    Wen Landwirtschaft und Erzeugung nicht erwünscht ist seid so ehrlich und sagt es.
    Landwirte können sich sehr gut selbst ernähren.
    Was mit dem Volk dann passierte müsst
    Ihr unter euch ausmachen.
    Danke

    • Inga sagt

      Aber die Landwirtsfamilien brauchen oder wollen auch anderen Konsum.
      1950 bekam man für einen Zentner (1/2dt) Weizen ein paar gute Schuhe und nun?
      Wenigstens ein paar Schnürsenkel?

  7. Arnold Krämer sagt

    Minute 4.20 : „wir brauchen den ganzen Kram nicht“.

    Klarer und deutlicher kann man es nicht zum Ausdruck bringen. Die Landwirtschaft wird als Wirtschaftszweig und als Lebensform zerredet, zerrieben und kaputt reguliert, von Menschen, die durch die Produktivitätsfortschritte der Landwirtschaft und der übrigen Realwirtschaft für Schreibtisch“berufe“ (überwiegend auch noch durch Steuern bezahlt von diesen Sektoren) freigesetzt wurden. Verantwortlich ist aber auch der Berufsstand selbst unmittelbar. Wer ständig nach dem Staat ruft, muss sich nicht wundern, wenn sich dieser „kümmert“. Und die Kompromissbereitschaft (produktionstechnisch meistens „Gift“) des Berufsstandes (teilweise im vorauseilenden Gehorsam) hat auch mit dem schlechten Gewissen ihrer Funktionäre zu tun.

      • Arnold Krämer sagt

        Ich kann mit Ihrem Kommentar nichts anfangen, insbesondere was die Ostsee betrifft, deren Anrainerstaaten mit Ausnahme vielleicht von Dänemark keine übermäßig intensive Landwirtschaft aufweisen.
        In Zentralverwaltungswirtschaften oder Planwirtschaften sind erfahrungsgemäß die Externalisierungsprobleme noch größer als in marktwirtschaftlichen Systemen.
        Das Hauptproblem der deutschen Landwirtschaft ist, dass man auf der produktionstechnischen und organisatorischen Ebene Anforderungen an die Betriebe stellt, die 1. generell Kosten erhöhen, 2. wiedersprüchlich sind, 3. Nebensächlichkeiten betreffen, 4. Symbolpolitik bedeuten und 5. Wettbewerb und Verdrängung innerhalb des Berufsstandes beschleunigen.

    • fingerphilosoph sagt

      @ Arnold Krämer
      Was sollen die durch Produktivitätsfortschritte in der Landwirtschaft und Realwirtschaft freigesetzten Arbeitskräfte Ihrer Meinung nach denn sonst tun, als sich vom Schreibtisch aus in die Landwirtschaft und Realwirtschaft einzumischen? Die Hälfte dieser Leute in den Krankenstand versetzen, damit sie von der anderen Hälfte gepflegt wird? Das ist ja auch ein Modell, das umzusetzen mit zweifelhaftem Erfolg versucht wird. Oder die Hälfte vor den Fernseher setzen und die andere Hälfte in Soap Operas auftreten lassen? Auch das wird gemacht. Zusätzlich kann man den jungen Generationen noch einreden, dass Leistung ein Charakterfehler ist oder die Natur und die Welt zerstört und damit ihre produktiven Kräfte abschwächen, aber selbst das scheint noch nicht zu reichen. Es ist halt schwierig, wenn 1-2% die restlichen 98% überflüssig gemacht haben. Da sind die 98% halt sauer und rächen sich. Was will man machen?

      • Arnold Krämer sagt

        Sie merken (noch) nicht, dass sie selbst den Ast absägen, auf dem sie sitzen. Erst wenn das Steuer- oder Spendengeld fehlt, mit dem sie “gepämpert” werden, werden sie es spüren. Dann ist es aber für eine Umkehr zu spät.

      • Smarti sagt

        Zum Glück darf hier jeder den Beruf machen, den er will. Wenn noch 1-2 Prozent der Deutschen in der Landwirtschaft arbeiten, heisst das nicht, dass die alle noch Lebensmittel produzieren ( könnten ) Es wäre mal spannend zu wissen, wieviele hauptsächlich von Pensionspferdehaltung, Pferdezucht, Naturschutz mit Ziegen ( ohne Fleischerzeugung- rentiert ja nicht ), Vermietung von Ferienwohnungen, ein paar Mutterkühen, Hofladen mit viel Zukauf, oder Heuhandel leben. Auch Biogas und Gartenbau, Rollrasen…
        Das sind alles von weitem ganz normale Bauernhöfe, die gut wirtschaften und gute Ideen haben. Aber jemand anderes produziert unser Essen.
        Echte Lebensmittelerzeuger die über 100 bis zigtausende Menschen ernähren, geben meiner Meinung nach die nächsten Jahre reihenweise auf ! Jetzt zur Coronazeit werden diese grösseren deutschen Gemüse – und Fleischerzeuger gerade mal wieder niedergemacht: Ausbeutung, Virenschleudern.. Macht sich eigentlich jemand mal wirklich Gedanken, was es bedeutet, wenn diese Mittleren und Grossen “keine Lust” mehr haben ?
        In unserer Region macht bald monatlich ein Milchviehbetrieb seinen Kuhstall zu ( über 80 Kühe ), und produziert dann noch Heu und vielleicht Getreide für schweizer Betriebe ( Pferd und Kuh ). Das bleiben ganz normale Landwirtschaftsbetriebe, werden oft sogar Bio. Manchmal sogar mit ein paar Hobbymutterkühen echte Vorzeigelandwirtschaft. Also alles Gut ?
        Leere Regale gibt es nicht. Ein paar Prozent der Deutschen fahren Waren, auch Lebensmittel die problos hier produziert werden könnten, dreimal um die ganze Welt.
        Superbillig, lecker und total unweltfreundlich – und soo gesund, weil dreimal kontrolliert :).
        Was will man machen ? Wir machen jetzt mal ne Kuhpension / Gnadenbrothof für Kühe, auf – ist ja alles schon ehda… also nichts Neues. Nur mit Milch und Fleisch ist bei diesen Kühen nicht mehr – dafür aber Bio, Weidehaltung mit Laufstall und glückliche Bauern.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Bei uns in Mittelbaden macht kaum ein Milchviehbetrieb zu, es gibt fast keine mehr die dichtmachen können. In vielen Ortschaften gibt es keine Milchkühe mehr, in meiner gibt es noch einer mit Mutterkühen, aber nur weil er noch ein Grundstück hat, das nicht für den Obst und Weinbau zu gebrauchen ist.

          Mastschweine?
          3 % des Verbrauches wird noch in der Region erzeugt.

  8. fingerphilosoph sagt

    Da wird eine Bodenhaftung beschworen, die die Gesellschaft doch schon längst verloren hat. Nirgendwo zeigt sich der Verlust der Bodenhaftung deutlicher als im Umgang mit Corona, einer Krise, von der weder der Bauer noch Selbständige profitiert, sondern der Großhandel und die Konzerne, allen voran die Internetkonzerne, die alles Mögliche im Programm haben, aber ganz bestimmt nicht die Bodenhaftung.

    Und dann bestimmt heute doch die Finanzkraft die Versorgungssicherheit und nicht der Ort der Produktion. Im Falle einer Krise überleben die, die dem Bauer mehr zahlen und nicht die, die ihr Haus in der Nähe eines Bauern haben.

    Hört sich an, als wäre heute mal wieder Murmeltiertag bei Bauer Willi.

    • Stadtmensch sagt

      “Im Falle einer Krise…”

      Wieviel Krise willst du noch? Knapp die Hälfte der Bäume (zumindest in BW) sind durch die jahrelange Trockenheit schwer geschädigt. Und das Wirtschfssystem kann es auch nicht leisten, hier wenigstens aufzuräumen, da der Holzpreis unter dem Aufräumpreis je Festmeter liegt:
      https://www.lifepr.de/inaktiv/forstkammer-baden-wuerttemberg/Forstkammer-begruesst-Klimawandelpraemie-von-Forstminister-Hauk/boxid/800663

      Die Böden haben kaum Humus und können entsprechend wenig Wasser speichern. Ständig wird weiter versiegelt…

      Wieder versagt das Wirtschafssystem, weil es sinnlose Beschäftigung und sog, Wohlstand über den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen stellt.

      • fingerphilosoph sagt

        Die Supermärkte sind voll. Die Touristen sind auch wieder da. Es gibt heuer mehr frischen Fisch als zu anderen Jahreszeiten. Der Verkauf von Camping Cars hat um 30% zugelegt. Dito der Verkauf von Plastik Swimming Pools. Waldsterben war schon 1780, 1880 und 1980. Krise ist ein Geschäftsmodell, mit dem mehr Geld verdient wird als sonst mit einem Wirtschaftszweig, und das schon seit Tausenden von Jahren. Guck dir doch nur das Vermögen der Katholischen Kirche an.

        Wir wollen die natürlichen Lebensgrundlagen doch gar nicht erhalten, unser Daseinszweck als Mensch besteht darin, Natur in Zivilisation, Kultur und Technik zu verwandeln. Was soll also das Gejammer?

      • Reinhard Seevers sagt

        Stadtmensch, heute auf Radio 21: “Kunst und Kultur sind systemrelevant, deshalb gibt es 180Mille Unterstützung”….
        Gestern auf t-online: “Die Jugend hat ein Recht auf Party!”

        Die Dekadenz hat eine Lobby: der Großteil der Bevölkerung! Deshalb soll sich die Landwirtschaft aber ändern, damit der Ablass fubktioniert! Hurra, die Welt verblödet.

        Humus, Humus, man kann es nicht mehr hören….schon das neuste gehört, der Tropenwald speichert weniger Co2 als bisher angenommen…Gott oh Gott, wer hat daran nun Schuld, ich schätze der deutsche Bauer.
        Was hat dich eigentlich in den letzten Jahrzehnten der Holzpreis interessiert, ich wette nicht die Bohne. Jetzt kommt es als Argument für eine Krise daher gekrochen?

        Ein Jahr nach deiner Geburt gab es einen großen Waldbrand in der Lüneburger Heide.(das war gerade zwei Jahre nach dem verheerenden Orkan ) Kannste nicht wissen, aber da sind 13000ha Wald und Moor/Heideflächen abgefackelt. Danach hat man wieder aufgeforstet:
        “Bei der Wiederaufforstung der durch den Sturm und den Waldbrand vernichteten Waldflächen war anfangs ein Abgehen von den Kiefern-Monokulturen angedacht. Es sollten mehr Laubbäume (Eichen und Buchen) angepflanzt werden. Bodenuntersuchungen ergaben aber, dass Laubwald wegen des kargen Sandbodens nur auf sehr wenigen Standorten möglich war. Der Waldbrand hatte zudem viel vom vorhandenen Humusboden zerstört. An den Waldrändern pflanzte man teilweise Lärchen, die als Brandschutz dienen sollten. Ansonsten wurden die Brandflächen wieder flächendeckend mit Kiefern aufgeforstet.”

        Das war eine Krise, da haben die Leute aber nicht rumgejammert, posts gesendet oder ständig den Weltuntergang prophezeit….die haben einfach was getan.

      • Lady sagt

        “Wieder versagt das Wirtschafssystem, weil es sinnlose Beschäftigung und sog, Wohlstand über den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen stellt. ”

        ??
        Was genau versagt, bitte Butter bei die Fische. Welcher Aspekt versagt? Die Preisbildung, die Eigentumsordnung, die Kontrollmechanismen, die Informationsverbreitung usw. Ich bin sehr gespannt .
        Der Begriff “Wirtschaftssystem” sagt eigentlich nichts, er ist entweder analytischer Oberbegriff- dann sollte man die entsprechenden Unterordungen kennen- oder er ist eher sinnleere politische Propaganda.

  9. Moin,

    erst einmal zur Person: Wenn ich es richtig gesehen habe, schreibt er für Rubikon. Nicht unbedingt eine der seriösen Plattformen. Außerdem Vorsicht vor denen, die einem unkritisch Honig um den Mund schmieren und in einer Tour bauchpinseln!
    http://www.aufwach-s-en.de/2017/06/matthias-burchardt/

    Und jetzt zur Versachlichung:

    Gesellschaftsverträge
    Es ist ein Gesellschaftsvertrag, wenn die Ausgleichszahlung, Geld der Steuerzahler, nicht zuletzt den größten Posten der EU darstellen, Landwirtschaft querfinanziert wird. Wenn Bernd Althusmann in Niedersachsen, Frau Klöckner und Co. von einem neuen Gesellschaftsvertrag sprechen, meinen sie damit nur, daß man auf nationaler Ebene die Landwirte weiter mit etwas Geld zukleistern solle, damit sie lange genug die Füße stillhalten, bis der Strukturwandel abgeschlossen ist (ALDI macht bestimmt besseren Ackerbau, oder?). Gesellschaftsvertrag heißt, der eine soll den anderen alimentieren, salopp gesagt.

    Bashing von Ökos und Co. geht gar nicht (wir hier in ersten Kommentaren wieder)
    Sowohl Biobauern als auch Konventionellen macht der Klimawandel zu schaffen, es gibt leider immer noch Landwirte, die behaupten, es gäbe keinen Klimawandel. Böden wurden massiv vernachlässigt, maximal 4% Humus … läuft! Wenn Sandwespen sich im Ackerboden wohlfühlen, könnte das als Indikator gewertet werden. Siehe auch sowas hier vom letzten Jahr, da kann man nicht weiter – quasi wortwörtlich – den Kopf in den Sand stecken:
    https://www.topagrar.com/acker/news/duerre-2019-wuestenbildung-in-brandenburg-11526743.html

    Natürlich legen die Ökos den Finger in die Wunde, natürlich haben Landwirte mehr fachliches Know-how. Aber die Kritik ist deswegen nicht falsch. Man muß nicht Soldat sein, um Krieg schei*e finden zu dürfen, wenn ich auch mal philosophieren würde als Nicht-Landwirt. Vierzig Jahre lang erbgutschädigendes Netzmittel Tallowamin, DDT, Lindan usw. Ist jetzt nicht so, daß man da nicht ein paar Erfahrungswerte sammeln konnte allein in Fragen des Pflanzenschutzes.

    Mein Eindruck:
    Diejenigen, die pauschal alles Ökomäßige kritisieren, sind meist Tierhalter und Obstbauern oder mit einem Bein in der Agrarindustrie von Bayer und Co. Die Tierhalter, weil sie genau wissen, daß zu viel auf Tierhaltung gesetzt wurde (Veredelung von Pflanzen genaugenommen, Futtermittelflächenbedarf, Eiweißimporte …), Stoffkreisläufe dadurch im Eimer sind, aber ein Weniger an Tieren nicht möglich ist und die wirtschaftliche Existenz bedrohen würde. Die Obstbauern, die sofort hektische Flecken bekommen beim Thema Pflanzenschutzmittel, weil sie nicht wissen, wie es ohne ertragreich sein kann. Also wird kategorisch Contra gegeben statt konstruktiv der Prozeß begleitet.

    Nur lösungsorientiert ist das alles nicht. Das hat auch nichts damit zu tun, daß man härter verhandeln müsse oder ähnliches. Menschen wie Herr Röring und Herr Gerig sitzen im Agrarausschuß. Das sind diejenigen, die zu verantworten haben, daß alles in die Grütze geht. Während der Chef vom Bauernverband meint, 5.000 aufgegebene Höfe jährlich wären natürlich:
    https://www.topagrar.com/panorama/news/rukwied-teil-der-bauernkinder-sieht-keine-zukunft-in-landwirtschaft-11532209.html

    DAS LANDWIRTSCHAFTSMINISTERIUM VERTEIDIGT AUS BÜROKRATISCHEN GRÜNDEN DAS UMWELTBUNDESAMT BEI GERICHTSPROZESSEN! Also gerade das Ministerium, das für seine bayerfreundliche (und Co.) Politik immer wieder in der Kritik steht, verteidigt bei Prozessen von Bayer gegen Pflanzenschutzauflagen und -verbote das Umweltbundesamt. Läuft! Osteuropäische Demokraturen, die es mit Pflanzenschutz genauso genau nehmen wie ein Herr Bolsonaro mit dem Regenwald, winken jeden Mist durch, Bayer klagt in Deutschland dann gegen Auflagen und Bedenken vom Umweltbundesamt – weil wurde ja woanders auch erlaubt – und da das Umweltbundesamt weisungsgebunden ist bzw. es formal so strukturiert ist, wird dann das Umweltbundesamt von dem Ministerium verteidigt, daß das weiter so durchwinkt. Super Sache!

    Noch geiler: Gero Hocker, wie die gesamte FDP, und die CDU sprechen immer von einheitlichen Standards in Europa und mehr Wertschätzung der Bauern. Witzigerweise blockieren sie seit Jahr und Tag sowas wie die EU-Bodenrahmenrichtlinie, die genau so einen Standard schaffen würde. Die wollen nicht einheitliche Standards, die wollen, daß Deutschland niedrigere Standards hat, damit man noch mit dem weiter so durchs Loch kommt. Und ich verweise darauf, daß nur die paar mehr Auflagen bei uns dazu beigetragen haben, daß unsere Böden halt noch nicht ganz so arg im Eimer sind wie andernorts, wo Roundup-Ready-Ackerbau und Co. gängige Praxis sind.

    Selbst der arbeitspolitische Flüge, der CDA, schießt gegen den MIT (Wirtschaftslobbyisten) der eigenen Partei (CDU), weil Frau Connemann Dumpinglöhne in der Fleischverarbeitung verteidigt. So sieht Wertschätzung derer aus, die den Landwirten immer Honig ums Maul schmieren.

    Es sind nicht Ökos, die Mercosur durfte finden!
    Es sind nicht Ökos, die 40% der Marge abgreifen!
    Es sind nicht Ökos, die Freihandel und internationalen Unterbietungswettkampf dufte finden!
    Es sind nicht Ökos, die sich mit Pflanzenschutzmitteln eine goldene Nase verdienen.
    Es sind auch keine Ökos, die ihre Flächen wie ein Klaus Kliem an ALDI verticken.
    Und es sind auch keine Ökos, die einen Biohof in Lütjensee haben, der über 600.000 € Ausgleichszahlungen jährlich einspielt.
    Meist jedoch sind es Ökos, die für Lebensmittel bereit sind, etwas mehr zu zahlen … naja, aber wer zählt schon …
    Usw.

    Schade, ich habe das Gefühl, die Freund-Feind-Erkennung funktioniert nicht 🙁 Zuletzt war die Regierung verantwortlich für das, was im Land passiert. Die Ökos sind höchstens diejenigen, die Dinge transparent machen. Aber … lieber Containern drakonisch bestrafen, sonst sieht man noch, was alles weggeworfen wird …

    Aber wer keine Hofnachfolge hat, mag auch Interesse daran haben, sein Weideland von 2 €/m² später für 140 €/m² aufwärts als Bauland zu verticken, wenn ich so an kommunale Politiker aus der Landwirtschaft denke.

    Landwirtschaft muß mit ihren Kritikern zusammengehen! Es gibt immer Spinner, die persönlich werden, doch die Systemkritik ist das Einzige, was wirklich dringend benötigte Reformen bringen kann, hinschauen statt weggucken!

    Sonst diskutieren wir bald darüber, wem das Grundwasser gehört, wollen wir trinken oder essen …

    Abschließend: Wenn irgendwer davon labert, Landwirte verdienten doch mehr Respekt, dann soll derjenige nicht mit Landwirten labern, sondern mit deren Kritikern, mit NABU, BUND, FFF und Co., um diesen Respekt einzufordern! Es ist leicht, sich jemandem anzubiedern und sich einzuschleimen: Napper, Schlepper, Bauernfänger.

    • Stadtmensch sagt

      “Die Obstbauern, die sofort hektische Flecken bekommen beim Thema Pflanzenschutzmittel, weil sie nicht wissen, wie es ohne ertragreich sein kann. ”

      Man muss hier schon lange genau mitlesen, um ein Bild zu bekommen von den Handlungszwängen. Unwissen würde ich nicht unterstellen. Wer jetzt noch von der Landwirtschaft leben kann, weiß, was geht und wie es geht.

      Bin mir auch nicht sicher, ob der Fokus auf den Erhalt “kleiner bäuerlicher Familienbetriebe” noch zeitgemäß ist. Man stößt da als Betriebsleiter nicht nur an finanzielle Grenzen, sondern auch an Organisatorische: Weiterbildung, Sichtung und Bewertung der Förderinstrumente, Vorschriften, Abrechnung”. Wenn die kleinen Betriebe nach und nach in größere Strukturen integriert werden, muss das für die Betroffenen kein Weltuntergang sein. Ist halt eine andauernde Transformation: die Zünfte, das Verlagswesen, die Industriearbeit – alles ist gegangen. Es erzeugt mehr Blindleistung, wenn man das aufhalten will, als wenn man versucht, diese Evolution so zu begleiten, dass nix wirklich Wichtiges kaputt geht (natürliche Ressourcen)

      • Arnold Krämer sagt

        Wenn die Politik das Ziel formuliert “bäuerliche Familienbetriebe erhalten”, dann reitet sie in gewisser Weise ein totes Pferd und wirft Nebelkerzen. Betriebe, die nicht mindestens eine Arbeitskraft unter weitgehender Nutzung des technischen Fortschritts produktiv beschäftigen können, ( z. B. 80 Milchkühe, 180 Sauen, 2500 Mastschweineplätze, nur um mal eine grobe Richtung anzudeuten), wird kein angemessenes Arbeitseinkommen erzielen können. Die Einkommensansprüche einer Familie (Faktoransprüche für eigene Arbeit, eigenen Boden, eigenes Kapital) sind bei durchnittlichen Familiengrößen nur dann über die Marktpreise abgedeckt, wenn sie auf ausreichend viele kg Milch, produzierte Ferkel, produzierte kg Schwein, dt Getreide o.ä. umgelegt werden können. Ansonsten sind die Stückkosten zu hoch und durch die Stückerlöse unter den Überschussbedingungen der europäischen Agrarrohstoffmärkte nicht abgedeckt. Im Einzelfall gelten aber immer andere Bedingungen, angefangen bei einer gewissen Genügsamkeit (oder Selbstausbeutung) bis hin zur Einkommendiversifizierung . Immerhin kennt das deutsche Steuerrecht neben den Einkünften aus Landwirtschaft noch 6 andere Einkunftsarten.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Der bäuerlich Familienbertrieb ist in aller Munde, da die Politik die Fähnchen in den Wind hängt, machen die alle mit, uns sagt man, man schmiert den Menschen den babbe (Brei) ums maul.

        Ständig haut un des Fernehen Bericht um die Ohren, wie es mit de Landwirtschaft geht. Man brauch nur 5 Schottische Hochlandrinder auf die Weide stell und schon wird das Paradies verkündet. Dass die, die Besitzer, beide ihren Lebensunterhalt wo anders verdienen, wir höchstens nebenbei erwähnt, wenn überhaupt.

        Oder bei Lecker aufs Land, wo Zeigen gehalten werden, die Bäuerin den Käse macht, den Hofladen organisiert und so nebenbei auch noch Auswärts arbeitet.

        Wenn dies das Ziel sein soll, dann wird es diese Betriebe auf dauer nicht geben.

    • Reinhard Seevers sagt

      Ich picke mir nur mal einen Satz aus dem ganzen Ökoquatsch raus: “Die Ökos sind höchstens diejenigen, die Dinge transparent machen. ”

      Wer sich andauernd hinstellt und den Fleischkonsum mit Massentierhaltung, Tierquälerei, Weltuntergang und Hass gegen Tierhalter anprangert, der macht nichts transparent, der hat einen Plan, einen ideologischen, teuflischen Plan.
      Wenn dann die Bürgerinitiativen aus dem Boden sprießen und jeden, aber auch jeden Tierhalter bei der nächsten Baumaßnahme jedweden Stein in den Weg legen, den sie finden, dann hat das nichts mit Transparenz zu tun, das ist Aufstachelung des Volkes, gegen einen Teil des Volkes. Hier wird der Landwirt stellvertretend für die Politik vor den Karren der Ökos gespannt und ihm wird persönlich etwas angelastet, das nicht einmal gesetzlich im Widerspruch steht, sondern lediglich ethisch-moralisch aufgeladen ist. Das soll der Landwirt dann ausbaden? Das soll die Transparenz der Ökos sein? Das ist mehr als heuchlerisch.
      Das mit dem Containern ist auch so ein Blödsinn…..in dem Moment, wo nur ein Kind von Nahrung aus dem Mülleimer krank wird, hat der vorherige Besitzer die A-Karte….das darf der Gesetzgebder gar nicht zulassen…was für eine Weltsicht ist das eigentlich?

    • Ostbauer sagt

      Also ; zur Versachlichung trägt Ihr Kommentar nicht gerade bei.
      – Landwirtschaft- größter Posten des EU-Haushaltes: Stimmt, aber man sollte schon dazu sagen, es ist der einzige gemeinsame Haushalt der EU!
      – Tierhaltung und Pflanzenschutz: Ihr Statement ist reine Pauschalschelte!
      Wir haben in Deutschland Viehdichten von 0,4- über 3 GV; es muss punktuell gehandelt werden. In beiden Extremfällen ist keine Kreislaufwirtschaft der Betriebe möglich, also auch keine Einheitslösung. Auch beim Pflanzenschutz bleibt die Entwicklung nicht stehen und “man” lernt natürlich dazu. Warum sind wohl die von Ihnen genannten Wirkstoffe vom Markt verschwunden?
      -“Böden wurden massiv vernachlässigt”- das ist NGO-Sprech, jeder der sowas pauschal behauptet ist bösartig! Ich hab auch noch nie gesehen, dass “Auflagen” dem Boden geholfen haben. Sind das irgendwelche Bodenhilfsstoffe?
      – Auch die “Ökos” sind nicht alle bereit für Lebensmittel mehr zu bezahlen; dann müssten wir ja einen Anteil von rund 30% haben.
      – Es geht auch nicht um “Freund-Feind-Erkennung. Es geht um verlässliche Politik auf Bundes- und Landesebene. Da bekleckert sich keine Partei mit Ruhm. (ihre eingenommen)
      -Bodenverkauf: Warum sollte ein Landwirt, welcher keinen Nachfolger mehr hat, nicht davon profitieren dürfen um seine ohnehin schmale Rente aufzubessern? Auch der Verkauf von ganzen Betrieben ist nach meiner Meinung nicht zu verurteilen; es muss nur zu gleichen Bedingungen erfolgen.(Thema ShareDeal)
      -“bei NABU,BUND , FFF und Co Respekt einfordern”; ich dachte immer wir haben eine Regierung die vom Volk gewählt ist; die obengenannten standen bis jetzt noch auf keiner Wahlliste.
      Landwirtschaft steht immer im Wandel und ist auch zu großen Teilen bereit ,diesen zu gestalten. Aber dann bitte verlässlich und nach wissenschaftlichen Erkenntnissen und vor allem für die Landwirte auskömmlich!!!

      • Karl Timme sagt

        Inga,
        “Das” sehen die Wasserwerker und Coca Cola und Co aber anders!
        Schönes Wochenende!

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      ” Die Obstbauern, die sofort hektische Flecken bekommen beim Thema Pflanzenschutzmittel, weil sie nicht wissen, wie es ohne ertragreich sein kann. Also wird kategorisch Contra gegeben statt konstruktiv der Prozeß begleitet.”

      Das ist mal wieder eine Aussage von fachfremden Personen, die Überhaupt kein Ahnung haben, was für äußerliche Qualitäten verlangt werden, vom Handel und von den Verbrauchern.

      Ein bisschen Schorf an der Zwetsche und schon nimmt der Handel die Zwetschgen nicht ab.
      Schorf auf dem Apfel in Stecknagelgröße ist nur noch im Hofladen vermarktbar. Deshalb wirft die Sortiermaschine diese Äpfel in die Industrie, nachdem der einzelne Apfel 46 mal photographiert wurde.

      Wer diese Tatsache ignoriert, der Labert nur herum, hat keine Ahnung und will die Realität auch nicht erkennen.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      “Aber wer keine Hofnachfolge hat, mag auch Interesse daran haben, sein Weideland von 2 €/m² später für 140 €/m² aufwärts als Bauland zu verticken, wenn ich so an kommunale Politiker aus der Landwirtschaft denke.”

      Das ist mal wieder das Neidthema, das zieht immer.

      Viel leicht könnten sie sich mal bei der nächsten Kommunalwahl um ein Mandat bewerben, dann müssten sie sich um die Aufstellung eines Bebauungsplanes kümmern. Vorausgesetzt die Fachbehörden sind mit einverstanden, brauch es immer noch die Mehrheit des Gemeinderates.
      Wenn der Bauer im direkten Umland Baugelände hat, kann er noch teurer verkaufen,
      bei uns gibt es 30. Euro und Richtung Rhein höchstens 20 Euro und das Geld ist Einkommen und muss versteuert werden.

      Wer nicht verkaufen will, dem droht die Enteignung, wird enteignet, dann kommen die Neider wieder aus den Löchern.

      https://www.agrarheute.com/land-leben/muenchner-landwirten-droht-enteignung-533926

  10. Thomas Apfel sagt

    Wir haben tatsächlich schon viel zu viel Kompromisse angeboten. Die ganze “Insektenschutz – Mitmache” und Anbieterei von faulen Kompromissen in vorauseilendem Gehorsam, hat den Landwirten mehr geschadet, als es jeder echte Widerstand je könnte.
    Daran ist im Grundsatz nicht mehr viel zu ändern, da wir noch lebende Pferde gemeinsam mit den Ökos für tot erklärt haben, ohne Ersatz zu sehen, auf dem wir statt des “Toten Pferdes” reiten könnten.
    Die Forderungen nach mehr Struktur in der Landschaft sind kaum noch abzubügeln. Wir müssen allerdings zusehen, dass wir zu mindestens dabei das Heft des Handeln´s nicht total an NABU und Co. abgeben. Diese bescheuerten Prozentzahlen sind frei erfunden und durch nicht belegt. Man muss immer die außerlandwirtschaftliche Landschaftsstruktur mit einbeziehen. Das einzige, was wir noch verhindern können und müssen, ist die Absicht die Produktionsflächen zu extensivieren und “die Chemie” von den Äckern zu verbannen. Es gibt gute Gründe, die dagegen sprechen, nur müssen die landwirtschaftlichen Akteure und Verbände das auch mit einer Stimme einfordern

    • Inga sagt

      Ja auf diese Gemeinsamen Pferde müsste man setzen.

      Und die Ökos müssten eigentlich damit schon in den 70igern damit angefangen haben.

      So hätten die Bauern vertrauen zu ihnen gefunden …
      Dann wären sie jetzt auch gesellschaftlicher anerkannt!?!
      Wenn die Ökos die Gesellschaft auf die ökologischen Missstände aufmerksam machen wollten, dann auf keinen Fall gegen oder ohne die Landwirtschaft.

      • Ja, ohne Miteinander geht es nicht!

        Doch es darf auch nicht so sein – wie häufig – daß der Dialog letztlich heißt: Du mußt meine Meinung annehmen! Viel zu oft erlebe ich auf Seiten von Bauernverband SH und Co., daß man da immer so tut, als würde man das Gespräch suchen, in Wirklichkeit will man nur seine Meinung durchboxen oder den vermeintlichen politischen Gegner unglaubwürdig machen, wenn dieser das Gesprächsangebot dann ausschlagen würde von wegen „Der will ja nicht reden, dann ist der der Böse“.

        Da geht es nicht um wirklichen Dialog, sondern eher um rhetorische Kniffe, sich moralisch über den anderen zu erheben.

        • Schmeckt gut sagt

          Ist es nicht auch so, dass wir tatsächlich das Gefühl haben dürfen (müssen) , dass die Vorwürfe der mangelnden Kommunikationsfähigkeit genauso auch auf unsere Kritiker zutreffen. Nein, schlimmer noch, es oft auch zur Strategie des “Sachargumenteabwürgens” gehört. Wir stecken nun einmal in Zwängen, die Außenstehende nur schwer verstehen können. Dies gilt auch für die Biosparte, die nur noch nicht wahrhaben will, dass ihnen diese Diskussionen früher oder später vor die Füße fallen wird. Wir können mit unseren Biokollegen sehr gut zusammenarbeiten und argumentieren. Mit den Funktionären nicht. Diese verfolgen ganz andere Ziele und das finde ich äußerst bedenklich.

  11. bauerhans sagt

    wie sollen wir auf die politik zugehen,wenn die Kanzlerin offensichtlich lieber mit Greta redet.

    • Bauer Willi sagt

      Am 7. September tagt die Zukunftskommission zum ersten Mal. Mit der Kanzlerin. Sie hat also alle lieb…

      • Obstbäuerin sagt

        “….Die Ökos sind höchstens diejenigen, die Dinge transparent machen….” Herr Suhr, wenn das so wäre, dann hätten wir überhaupt kein Problem aber leider gibt es keine Branche innerhalb der Landwirtschaft, die so gezielt wie die Öko´s mit falschen (Insektensterben) oder gar keinen Zahlen (tatsächlich erreichte Erträge) oder Schuldzuweisungen (PSM) arbeiten. Man kann verblendet sein aber die Praxis bleibt das A und O, an der sich Wissenschaft messen muss. Das wir aber gezielt verhindert.

    • Ludger Theis sagt

      Mal unter stellt das wir hier aufgrund von wetterextremen dauerhaft weniger ernten , heißt das ja nicht das wir nicht Defizite durch Import auszugleichen ausschließen, das tun wir sowieso, aber wenn wir hier nicht mehr produzieren sondern extensivieren, werden wir anderen Ländern die Lebensmittel! Stehlen!, weil wir es uns leisten können und in der folge wird es dort vermehrt zu Hungersnöten kommen die dann wieder Flüchtlingsströme Richtung Europa auslösen , gerade deshalb ist es wichtig das dort wo mann produzieren kann au h tatsächlich produziert und das bei unschlagbaren Qualitäten.

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