Klingt erst mal wie ein schlechter Scherz. Und so musste ich mir auch das Lachen verkneifen, als ich im Frühjahr neben einer jungen Dame aus den Neubaugebiet stand, die bei meiner Genossenschaft nach Kartoffelsamen fragte.
Aber ich hätte nicht lachen sollen, denn so weit weg scheint die Realisierung nicht mehr zu sein.
(Aufrufe 1.916 gesamt, 1 heute)
In den 60ern, 70er Jahren wurde Landauf- Landab, zumindest in Bayern, für die private Michwirtschaft geworben. Den Bauern wurden sagenhafte Milchpreise und unbegrenzte Abnahme versprochen. Später mit Biogas das gleiche Spiel, und heute?
Der Landmaschinenhändler rechnet bei einer Neuanschaffung die EU Förderung gleich mit aus und die Bank sagt, dass die Zinsen bald steigen würden. Politiker, Verbände, LEH, usw.
sähen Hass und Zwist zwischen Bio und Normalos. Nachzulesen auch hier, im Blog, bei fast jeden 3.Kommentar. Und mittendrin steht mehr oder weniger machtlos der Bauer.
Sollte diese Kunstfrucht ( ich nenne es mal so) zur Serienreife kommen, sind die Patente darüber längst verteilt, der Bauer darf sie anbauen, wenn er die Bedingungen erfüllt, die ihn verschiedene Institutionen aufzwingen, die Preise dafür bestimmen ganz andere.
Fortschritt bedeutet für mich nicht, wenn ich 3 Begriffe englisch darstellen kann, sondern wenn ich begreife, warum meine Vorfahren Dinge so getan haben und nicht anders.
Viele Grüße vom Berg aus Südtirol Günter
“Und mittendrin steht mehr oder weniger machtlos der Bauer.”
jeder,auch der bauer,kann in unserer demokratie frei entscheiden,was er will!
ich habe genug beispiele hier im umkreis.
die einen nutzen zuschüsse,um ihre betriebe auszubauen,andere warten starrsinnig darauf,dass die situation sich ihnen anpasst und leben von der substanz.
Kann nur hoffen , daß diese Züchtungsart nicht wieder verboten wird von unseren Ideologiegerichten. Meinen die etwa , daß es mit Bio besser geht ? Man kann nicht über den Hunger dieser Welt jammern , aber im selben Moment jeglichen Fortschritt verbieten. Ohne den Züchtungsfortschritt werden wir den Hunger nie los, aber dann hätten unsere NGOs keine Aufgabe zum Spendensammeln mehr. Durch die Dürre in diesem Jahr kommen noch noch genug Probleme auf uns zu. Leider herscht hier stillschweigen bis die Wahrheit im nächsten Jahr zu Tage tritt.
tja lieber Willi…
das ist mir nicht neues, denn ich weis das in den anden dort wo die kartoffeln heimisch sind, seit eh und je auch gesäht wird, und zwar um inzucht zu vermeiden.
hättest du mich gefrag, hätte ich dir auch erzählen können das ich an solchen versuchen auch schon teilgenommen habe, mit mäßigen ergebnissen, da ist noch einiges an forschung nötig…
aber das zeigt wider einmal wieviel wir alle mittlerweile schon an altem wissen garnicht mehr wissen und uns neu erarbeiten müssen
Ich finde es gut mal über die Kartoffel zu schreiben. Leider ist auch in Thüringen der Kartoffelanbau auf einem absteigenden Ast, obwohl diese ja für die Fruchtfolge nicht ganz uninteressant ist und ich als GF eines Kartoffelverarbeitungsbetriebes viel mit diesen zu tun hatte.Wir produzierten Original Thüringer Kloßteig für den LEH , Schälkartoffeln (konv. und Öko)für Gaststätten und Studentenwerke,haben Kartoffeln aus der Region und Niedersachsen bezogen und diese im eigenen Kartoffelhaus bis Juni für die Verarbeitung gelagert, was ohne Klimaanlage nicht einfach war.
Kurios finde ich nach wie vor im Supermarkt beobachtend wenn Kunden nicht die 3 gängigen Kocheigenschaften unterscheiden können und typischerweise nur nach dem Preis schauen…Da fehlt es eben an Wissen trotz diverser Kochsendungen im Fernsehen…
Genträger, ja. Aber Kartoffel und Tomate sind “nur” verwandt, sprich Nachtschattengewächse. Die Kartoffel hat den botanischen Namen “Solanum tuberosum” während die Tomate den Namen “Solanum lycopersicum” hat. Sie sind also eng verwandt, wie zum Vergleich Menschen und Schimpansen, mit unterschiedlicher innerer und äußerer Ausprägung. Der Genotyp ist hierbei ähnlicher, als der Phänotyp (das äußere Erscheinungsbild). Zu den Nachtschattengewächsen gehören auch Auberginen und Paprika.
Ja,
die kleinen Grünen Kartoffeläpfel oder die in ihnen beinhaltete Kerne sind doch auch Genträger, oder?
Vieĺleicht hat man so auch die Kartoffel erst aus der Tomate gezüchtet, die Tomatenpflanze, die die dicksten Knollen an den Wurzeln hatte, wurde per Samen weitergezüchtet. ???
Kann doch sein, oder?
inga, wer was wann aus was gezüchtet hat musst du in südamerika nachforschen… interessieren würds mich auch schon mal