Bauer Willi
Kommentare 21

Glexit – Ideologie ersetzt Wissenschaft

Und wieder einmal hat sich die Politik vor einer Entscheidung gedrückt. Die Zulassung von Glyphosat steht immer noch aus, weil sich Politiker von SPD und Grünen beharrlich weigern, die von unabhängigen Wissenschaftlern gewonnenen Erkenntnisse anzuerkennen. Das ist der eigentliche Skandal. Somit wird Politik abhängig von Beliebigkeiten, von Stimmungen und Meinungen, denen man glaubt, folgen zu müssen. Und Beispiele, wie solche Politiker Erfolge verzeichnen, erkennt man an Personen wie Donald Trump in den USA, Boris Johnson in England oder Toni Hofreiter in Deutschland. Was sie eint ist die ausgefallene Frisur und das populistische Gerede.

Nein, Greenpeace, Foodwatch und Campact stellen nicht Volkes Stimme dar. Sie verstehen es aber sehr gut, in Zeiten der Sinnkrise mit vermeintlichen Skandalen zu punkten und Ängste zu erzeugen. Dabei geht es nicht um eine tatsächliche Gefahr oder ein reales Risiko: Die Meldung allein reicht schon und das Ziel ist erreicht.

Kennzeichnend und besonders perfide empfinde ich jedoch, dass weder die genannten Organisationen noch die politischen Parteien die Alternativen zum Verbot von Glyphosat benennen.

Mich erinnert dass alles ein wenig an den Brexit. Nach der Abstimmung sind alle ratlos wie es jetzt weitergehen soll. Susanne Günther stellt in Ihrem Beitrag Brexit und Glyphosat dazu die politischen Zusammenhänge dar, wie mit derartigen ideologischen „Exit-Strategien“ das Projekt Europa langfristig an die Wand gefahren wird.

Nach dem Schock des Brexit bleibt zu hoffen, dass diese Fehler nicht noch mal begangen werden. Aber sicher bin ich mir da nicht.

Euer Bauer Willi

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21 Kommentare

  1. Gast sagt

    Gott sei dank weigern sich Grüne und SPD sich zu Marionetten von Monsanto, DBV und der Agrarlobby zu machen.

    Nun hat die EU Kommission allein entschieden das Dreckszeug 18 Monate zu verlängern, und da wundern sich Leute warum die Briten genug von der EU haben.

    Sie können doch gleich die Diktatur der Eu Kommission ausrufen, zu was noch wählen, wenn der breite Wille der Bevölkerung mit Füssen getreten wird?

    Laut Umfragen lehnten > 70% der Deutschen die Zulassung von Glyphosat ab.

    • Sabine sagt

      Die Hälfte der Deutschen hat auch Angst vor Spinnen. Das macht Spinnen aber noch lange nicht gefährlich.
      Wichtig wäre den Leuten klar zu machen, was das Mittel wirklich in der Pflanze macht, welches Risiko besteht (Bienen finden es ja nicht so klasse und zeigen sich verwirrt) und welche Mittel als Alternative zur Verfügung stehen und wie es mit deren Risiken und Nebenwirkungen ausschaut.
      Sprich, welche Glexit-Strategie möglich wäre.
      Demokratie funktioniert nur, wenn der Suverän eine informierte Entscheidung treffen kann.

      • Gast sagt

        Wie uninformiert selbst selbsternannte Fachleute wie Bauer Willi sind, zeigt sein Beitrag, er faselt was von „unabhängigen Wissenschaftlern“.

        Wie war das doch in der EFSA Bewertung, es wurden die Notes von Monsanto Mitarbeitern kurzerhand zu Studien aufgewertet. Die einzelnen Studien werden nicht veröffentlicht, weil ???

        Da passt der Vergleich mit den Spinnen, denn hier spinnen einige.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Ich frage mich, wie lange lässt Bauer Willi die Beleidigungen dieses Herrn noch zu?

        • Mark sagt

          Wenn Sie sich fragen was „notes“ Letters to the Editor in Wissenschaftsmagazinen sind, dann wird es höchste Zeit sich zu informieren.
          Und Letters to the Editor wurden nicht als Studien gewertet sondern Studien wurden von Wissenschaftlern damit diskutiert, diese Letters werden vor der Veröffentlichung in Fachmagazinen gegengeprüft.
          Es handelt sich dabei um Diskussionen unter Wissenschaftlern.

          Was nützt es Ihnen, wenn Sie die Studien öffentlich einsehen können, Sie verstehen ja nicht mal Letters to the Editor, was möchten Sie dann mit Studien anfangen?
          Und die Letters sind öffentlich einzusehen, die sind ja veröffentlicht worden, nur eben in einem Wissenschaftsmagazin und nicht in der SZ.

          So sehen „Leserbriefe“ zu Studien aus:
          http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0278691512005637

          • Mark sagt

            In der oben verlinkten Diskussion, die öffentlich einsehbar ist,
            ist der Beitrag von Peter Langridge enthalten, eine Bewertung seines Letters können Sie ja nun vornehmen.

            SILVIAS WELT REVISITED ODER: „LESERBRIEFE VON MONSANTO ALS STUDIEN“?
            http://ludgerwess.com/silvias-welt-revisited-oder-leserbriefe-von-monsanto-als-studien/

            So viel zu Spinnern und Spinnereien.
            Lesen und recherchieren soll noch niemanden geschadet haben, entgegen billigem Populismus.

            Und wer sich zur Marionette gemacht hat und einfach irgendwelche Behauptungen weiter verbreitet ohne fachlicher Aussage, das mag jeder selbst entscheiden.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Die SPD hat nach den desaströsen Abschneiden bei den Landtagswahlen das Muffensausen und meint mit der Glyphosat- Kampagne verlorene Wähler, die sich für die Grünen entschieden haben, wieder zu gewinnen.

      Um dieses miese Spiel zu durchschauen, bedarf es ein bisschen politischer Bildung.

  2. Inga sagt

    Bei uns in der Gemeinde hat ein Bauer in der Nachbargemeinde ein Feld gepachtet.

    Da drauf hatte er irgend eine Sonderkultur, die viel Wasser benötigte.

    Er stellte auf dem Rathaus der Nachbargemeinde einen Antrag auf Wasserentnahme aus der öffentlichen Wasserleitung.
    Mit einem Überflurhydrant entnahm er zur Bewässerung des Feldes Wasser von dort.

    Gleichzeitig kam ein Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung der Nachbargemeinde zufällig dort per Spaziergang mit seiner Frau vorbei und zeigte ihn an!

  3. Ich seh das so sagt

    Eine neue Redewendung macht in der britischen Bevölkerung die Runde: „We feel faraged“

  4. Gephard sagt

    Willi, kannst du bitte mal einige Quellen verlinken, die sachlich und vor allem umfassend Indizien geben, dass der sachgemäße Umgang mit Glyphosat tatsächlich unbedenklich ist? Einige behaupten hier ja, die neuen Produkte wären ja eh alle frei von Tallowaminen (POEA), weswegen das Gegenargument hier nicht ziehe. Aber eine Gegendarstellung zum Abbauprodukt Aminomethyl-Phosphonsäure (AMPA) ist mir noch nicht untergekommen. Bislang habe ich nur Pro-Glyphosat-Artikel gefunden, die sich rein auf Glyphosat konzentrieren.

  5. Friedrich sagt

    Wir brauchen weniger populistische und unfähige Politiker , sondern sachorientierte , die sich nach eingehender Abwägung zur Entscheidung durcharbeiten. Zur Entscheidungsfindung gehören dann aber auch verschiedene Fachleute. Die NGOs gehören da sicherlich nicht dazu. Wir brauchen auch weniger Berufpolitiker , dafür mehr Leute aus dem Volk. Schlimm , wie z. Zt., sind die zuvielen Beamten und Rechtsanwälte. Der ganze öffentliche Dienst ist zu stark vertreten, daher rührt auch das ganze Disaster mit der Glaubwürdigkeit unserer Politiker. Auch die Analyse der Volksbefragung in England ist verlogen. Die Städter , die von den Gesetzen der EU bisher fast nichts mitbekommen haben,
    haben dafür gestimmt. Das Land hat dagegen gestimmt , weil die unter der Gesetzesflut seit
    Jahren gelitten haben. Das wird aber als rückwärtsgewand abgetan. Das haben die alten Leute gemacht usw.. Man will nicht wahrhaben , daß die vielen Gesetze und Vorschriften die Leute von der EU abgeschreckt haben. In Deutschland und anderen Ländern würde es genauso kommen , aber wir werden ja nicht gefragt. Es wird alles den Großkonzernen untergeordnet. Wenn das so weiter geht , wird Europa daran scheitern, auch deshalb , weil zu viele Veränderungen zu schnell kommen. Die Leute kommen nicht mehr mit und werden nicht gefragt, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt. Also Diktatur ?

  6. bauerhans sagt

    ich hatte vor jahren eine forderung gegen die gemeinde mit einem externen sachverständigengutachten durchgesetzt.
    die verwaltung war schlicht davon ausgegangen,dass ich keinen fachmann finden würde,weil alle büros im umkreis angst hätten,keine weiteren aufträge
    der kommune mehr zu erhalten.

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