Kaum ein Thema wird so kontrovers diskutiert wie Gentechnik. Doch was wissen wir eigentlich wirklich darüber? Was soll erlaubt sein und was nicht? Welche Ängste verbinden sich mit dem Thema?
Zwei Kontrahenten stehen sich am 14. März gegenüber. Dr. Christoph Then von Testbiotech e.V, einem vehementen Kritiker der Gentechnik und Dr. Klaus Kurz, Bayer AG. Die Moderation der Diskussion mit dem Publikum wird von der Evangelischen Akademie übernommen. Die Veranstaltung in Leverkusen beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei, eine Anmeldung bei der Evangelischen Akademie ist erforderlich. Die Veranstaltung ist für alle Interessierten offen. Details dazu hier:
https://www.ev-akademie-rheinland.de/tagung/genome-editing—zuechtung-der-zukunft–385
P.S.: Ich bin an dem Tag zu einem Vortrag in Sachsen-Anhalt und kann leider nicht dabei sein.
tiwas
der Gehalt Ihres Postings zeigt sich wunderbar am eingemendelten, gentechnischen Menschenohr auf der Maus. Mendel steht für Kreuzungsgenetik – Mensch und Maus lassen sich nicht kreuzen. Das Ohr war nicht gentechnisch verändert, die Maus auch nicht. Das waren menschliche Stammzellen auf einem Gerüst in Form eines Ohrs – ein spektakuläres, aber gentechnikfreies Experiment für die Transplantationsmedizin.
Es kommt bei Laien immer sehr gut, von Frankensteinmäusen, Monstermais und Killertomaten zu sprechen. Das Schlimme: Ihre Lobby ist so mächtig geworden, dass man Ihnen jede Unwahrheit glaubt.
@tiwas,ich möchte aber nicht das Sie vom Glauben abfallen, noch ein Diskussionsbeitrag eines Berufskollegen,natürlich voll in meinem Sinne…
Thema Gentechnik: Es ist ein mediales Phänomen, wenn bei der s.g. Grünen
Gentechnik bestimmte politische Farbtöne zur „Maschinenstürmerei“ aufrufen,
aber die rote Gentechnik im Gesundheitswesen akzeptieren. Warum wurde von
diesen Grünen Ideologen ein Gesetz im Bundestag verhindert, dass vorsah alle
Lebensmittel, die mit dieser „bösen“ Gentechnik irgendwie hergestellt wurden,
zu kennzeichnen?
Antwort: Weil dadurch die Feindbilder abhanden kämen. Es sind auch die
gleichen gesellschaftlichen Strömungen und Glaubensrichtungen, die vor 500
Jahren behauptet haben die Erde ist eine Scheibe und sich mit Inquisition und
Verbrennung gegen alle wissenschaftlichen Erkenntnisse gestellt haben. Denn
70 % aller Lebensmittel werden heute schon auf irgendeine Art und Weise über
diese Technologie produziert.
Wenn dann gesagt wird: „Der Mensch dürfte mit Hilfe der Gentechnik nicht
Gott spielen“, dann stellt sich die Frage: „Warum der liebe Gott in seiner
unendlichen Weitsicht, die er doch unumstritten hat, den Menschen soviel
Verstand gegeben hat, um hinter die Geheimnisse der Gentechnik zu kommen.
Mit dieser Technologie wird uns ein züchterisches Werkzeug in die Hände
gegeben, mit dem wir gezielt die Eigenschaften in die Pflanzen bekommen, die
sie vor Krankheiten schützen und weniger Pflanzenmedizin benötigen, eine
effektivere Nährstoffverwertung aufweisen und die Erträge nebst Qualitäten
verbessert werden.
Da schreibt jemand etwas von „Gentechnik“ und die Mythen der 90ger,
übersieht was die Genschere ist.
Wenn Sie schon RoundUpReady ansprechen, dann sollte Ihnen bekannt sein, das geht wunderbar mit der „alten“ Gentechnik und wird seit über 20 Jahren angewandt. Dazu braucht niemand CRISPR, Crispr kann aber wunderbar vieles anderes erreichen, was ansonsten vielleicht durch 20, 30 Jahre herkömmlicher Zucht klappt.
Cisgene zucht mit CRISPR wird man nicht mal nachweisen können, wenn Sie Sorge vor den Multis haben, dann könnten die Ihnen heute alles als „Gen-frei“ unterjubeln ohne dass Sie das Gegenteil herausfinden könnten.
Zu dem Thema haben sich mittlerweile allein in Deutschland viele kleine Züchter geäußert, die sehen ihre Zukunft durch das Urteil extrem gefährdet.
Die „Unterjochung“ durch Großkonzerne wird mit der momentanen Regelung forciert, denn kein kleiner Züchter wird es sich leisten können, seine Zuchtabteilung in die USA zu verlegen.
In meinem Ort sind um 1850 viel Menschen nach Amerika ausgewandert, der Grund war die Krautfäule in den Kartoffeln.
Damals war die Gemeinde für die Armen, Mittellosen Menschen verantwortlich, deshalb wurden den Menschen die Schiffspassage nach Amerika ab Genua bezahlt.
Das ist in den Gemeinderatsprotokollen unserer Gemeinde nachzulesen.
@tiwas
Werden bei den „nicht- industriellen“ Landwirten die Pflanzen und die Tiere nie krank. Was machen diese Landwirte denn dann? Pflanzenschutz mit „Unmengen“ von Kupfer?
Wissen Sie eigentlich, dass es ohne chemisch-synthetische PS- Mittel bis vor etwa 80 Jahren immer wieder Mängel, Unterversorgung und auch Hunger in Mitteleuropa (unabhängig von Kriegssituationen) gegeben hat?
Der Allmachtswahn macht vor nichts halt. Das Gottgleich-sein, ein tolles Gefühl? Leider wird eine Pflanze, die als „Wunderpflanze“ dann weltweit eingesetzt wird – und zwar sehr schnell und flächenübergreifend, nur nach bestimmten Eigenschaften eingestuft. Etwaige negative Merkmale werden missachtet, man will ja rasch Geld verdienen.
Früher waren mal die Bauern die Bewahrer und diejenigen, die ihr eigenes, gut angepasstes Saatgut selber einbehalten haben. Jetzt sind sie Technikverliebte, die auch bei Genmanipulation keine Grenze kennen.
Nicht die herrkömmliche Kreuzung ist hier das Problem, sondern die Überbrückung der auf natürlichen Wegen unmöglichen Kreuzungen zwischen Gattungen, Familien, sogar Klassen und Reiche. Wir hatten doch schon die Maus mit eingemendeltem Menschenohr? Die Rübe, die nachts leuchtet (Tiefsee-Fische lieferten die Gensequenz) und andere Frankensteins? Was diese Zauberlehrlinge da freisetzen, geht uns alle an. Oder habt ihr Bauern keine Eltern, Geschwister, Kinder, Enkel? Heute das große Schreien nach dem perfekten Saatgut! Ja, F1, immer vom großen Bruder wohlfeil aus den neuesten Katalogen.
Und bitte: Hört doch auf mit dem Gefasel, die Welt zu ernähren. Solange es Überproduktion, Wegwerf-Orgien und subventionierte Misswirtschaft gibt, Menschen in anderen Ländern sterben, weil keine Nahrung für sie, sondern Futter für europäische Massentier“züchter“ (ach, heißt ja „Intensiv-Tierhaltung“ – bitter sowas!) angebaut wird (ach so, meist auch gentechnisch verändert, sogar mit viel Roundup „Pflanzenschutz“) versehen, was an dem Zeug klebt und auch innen steckt, braucht keiner von Welternährung anfangen. Die Gehirnwäsche der Giftverkäufer und Genschmieden hat ja voll gegriffen, scheint´s. Oder sollte ich mich da getäuscht haben?
@tiwas,Sie leben scheinbar noch im letzten Jahrhundert,um solch einen „qualifizierten“ Kommentar abzugeben.Ich wünsche Ihnen aber,das Sie nicht in den Genuss kommen müssen „genmanipulierte“Arzteneimittel zu benötigen,wenn Sie Gentechnik so verdammen…Gifttechnik und ähnliche Begriffe sind unterste Schublade und hat mit Gentechnik auf wissenschaftlicher Grundlage nichts zu tun…
Muss natürlich „Arzneimittel“ heißen.
an Christian Bothe: Im Umkehrschluss heißt „Fortschritt“, sich den Genlaboren und Chemieriesen unterzujochen? Von dem Saatgut abhängig zu sein?
Von Konzernen schöpfen Sie Liebe und Geborgenheit? Armselig!
Dann aber schimpfen, wenn der Verbraucher das ablehnt?
Wie „fortschrittlich“ ist das denn?
Es kommt keinerlei Einsicht von selbst, Sie machen munter weiter. Sie sind ja sogar unfähig, eine klare Inventur Ihrer technikverliebten, ehrfurchtslosen Handlungen zu erkennen! : Die Felder ver-wüstet und vergiftet, Grün kaputt, Artenschwund, Gifte in der Nahrungskette. Sie entscheiden für den Rest der Bevölkerung, dass der Einsatz von Gentechnik auf dem Feld der einzig gangbare Weg ist, dass man alles vergiften darf. Dann stecken Sie sich ihr gentechnisch manipuliertes Produkt doch sonst wohin! Es wird immer mehr abgelehnt werden und die Kennzeichnungspflicht wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Dann sitzen Sie auf Ihrem Krempel und schimpfen wieder über den blöden Konsumenten. Echt (Bauern-)Schlau, sowas!
Fazit: Sie brauchen die Knute und Order Mufti, um zu parieren. – Das habe ich schon längst verstanden. Und seien Sie sicher: Kommt wie bestellt! Der Zahltag naht.
Anders geht es nicht, wie erneut durch gehirngewaschene Hardliner und Betonköppe wie Ihnen bescheinigt.
Was ist mit „Gifttechnik“ – gefällt Ihnen der Begriff nicht? – Dass Sie (die industriellen Landwirte) sich sowohl sprachlich als auch gedanklich vom Rest der Bevölkerung abgekoppelt haben, beweist z.B. der Begriff „Pflanzenschutz“. – Nur der industrielle Landwirt versteht da was anderes drunter als der Rest der Welt! – Sie sind draußen!
Alaaf und Helau!
Eine schöne Büttenrede und mehr nicht…Das war‘s dann aber schon!
Die Grüne Gentechnik beschleunigt den züchterischen Fortschritt,erhöht die Robustheit der Pflanzen gegenüber Krankheiten,Schaderregern,Hitze und Streß und die Klimaerwärmung etc. Den züchterischen Fortschritt sowie neue Züchtungstechniken (da liegt der Europäische Gerichtshof falsch und das desaströse Urteil hat nicht lange Bestand,denke ich) brauchen wir um die Welternährung zu sichern. Alles andere ist rückwärts gewandt und die Rote Gentechnik zeigt uns wie wichtig unter Nutzung der wissenschaftlichen Verantwortung gentechnische Entwicklungen genutzt werden.Ergänzend noch eine Zahl: Schon 2014 wurden weltweit in 27 Ländern auf 175 Mio.ha transforme und transgene Pflanzen angebaut.
Danke für den Hinweis. Habe mich angemeldet, auch wenn es bei den Lutherischen ist. Weiß aber nicht ob ich es zeitlich schaffe, ist ja nicht mehr ganz so einfach auf die rechte Rheinseite zu kommen.
Bin mal gespannt was anlässlich dieses Themas rein zufällig im Foyer des Baykomm ausgestellt wird. Die Mitarbeiter dort sind schließlich absolute Profis in Sachen (für das Unternehmen positiver) Kommunikation. Bei denen könnten nicht nur die Verbandsfürsten aus der LW noch richtig was lernen.
„…. die Verbandsfürsten aus der LW noch richtig was lernen.“
..das wollen die doch gar nicht!
-Es gibt sehr gute Gründe warum man nicht alles tun sollte
was man kann,- dem kann ich zustimmen !!
Das ist in vielen Lebensbereichen so.
Die Negativbombardierung bezüglich Gentechnik
schon Kindern gegenüber, grenzt an eine Art
„geistiger Genveränderung“ weil sie eingreift in
die Bildung einer eigenen Meinung die sich aufgrund
wissenschaftlicher und praktischer Erkenntnis
entwickeln sollte.
alles was mit genen zu tun hat,wird sehr emotional negativ diskutiert.
wenn aber eine krankheit im familiären umfeld auftritt und eine persönliche betroffenheit gegeben ist,wird sofort emotional positiv reagiert.
Ja Bauerhans,
ich glaube da muß man ein Unterschied machen, ob nur die Gene von einem Teil oder gar einem rudimentären Organ im Menschen verändert werden
oder ob man die Gene einer Nutzlanze verändert, die eine ganz andere Aufgabe und Veränderung in unserer Ökologie hat.
Bauerhans, es betrifft doch nicht nur Pflanzen und irgendwelche Medikamente. Selbst Enzyme für Waschmittel und irgendwelchen sonstigen Kram, sowie selbst Lab zur Käseherstellung sind ohne Gentechnik doch gar nicht mehr denkbar.
Bedauerlicherweise überwiegt die Anzahl derer, die glauben MINT sei ein Kaugummi von Wrigley’s.
Ja,
stimmt.
aber dann die Summe, wie gefährich ist die, Paulus?