„Wir sind mit einer verhängnisvollen Diagnose konfrontiert – und haben nur lächerlich wirkungslose Medikamente in der Hand. Wir münzen unsere Ohnmacht um in kleine Gesten, die uns die Welt geneigt machen sollen: Vegetarier werden, Velo fahren – alles Dinge, die uns die Illusion geben, wir täten etwas. Aber man bringt ein kosmisches Unheil (Anm.: gemeint ist der Klimawandel)nicht zum Verschwinden, indem man Gemüse isst oder den Abfall trennt. Da liegt das Problem der grünen Neo-Askese: Sie verleiht durchaus vernünftigem Verhalten eine irrsinnige Bedeutung, die den damit verbundenen Aufruf zur Demut empfindlich schwächt. Das heisst denn doch, die Macht des Menschen gewaltig überschätzen. Descartes bezeichnete den Menschen einst als «Meister und Besitzer der Natur», heute gilt er vielen Zeitgenossen nur noch als «Zerstörer und Reparateur des Kosmos».
Pascal Bruckner in „Der Mensch, das größenwahnsinnige Tier“ vom 27.9.17 in der NZZ.
In dieser von 7,5 Milliarden Menschen bewohnten und seit Tausenden von Jahren verunstalteten Welt nun von „gelebter Nachhaltigkeit“ zu reden, ist schon ziemlich dreist.
“ Da liegt das Problem der grünen Neo-Askese: Sie verleiht durchaus vernünftigem Verhalten eine irrsinnige Bedeutung, die den damit verbundenen Aufruf zur Demut empfindlich schwächt. “
Vernünftiges Essverhalten und Radeln immunisiert gegen den Aufruf zur Demut… Ich lass das mal so stehen.
Sehr gescheite Menschen haben ein Kind, oder gar keines,
die Mittelschicht 2 Kinder
und dann haben wir noch diejenige, die beim Sozialgesetzbuch (SGB XII) beschäftigt sind, die haben die Zeit für mehrere Kinder. Somit geht der durchschnittliche Intelligenzquotient (IQ) des deutschen Volkes in ungeahnte Höhen. 🙁
Das Einfachste ist, den Fleisch- und Milchprodukteverzehr zumindest deutlich zu reduzieren. Da ersetzt man – anders als beim Verzicht aufs Autofahren – eine Gewohnheit gänzlich zeitneutral durch eine andere, kann dabei sogar noch Geld sparen und leicht überflüssige Pfunde loswerden. 🙂
@AdT
Kilos verliert man durch Verzicht auf Nudeln, Fett und Zucker, mageres Fleisch mit Gemüse lässt die Kilos purzeln! Kuhmilch und Butter sind gesünder, als Sojamilch und Palmfett!
Die Ernährung sollte nach dem Stand der Wissenschaft schon schwerpunktmäßig aus stärkehaltigen Erzeugnissen (Weizen, Hülsenfrüchte) bestehen, sonst wird für die Gluconeogenese Muskelmasse abgebaut und man stinkt aus dem Mund.
A propos Wissenschaft und Fettleibigkeit:
Dietiatians of Canada Healthy Eating Guidelines for Vegans (Nov 27, 2014):
„A healthy vegan diet has many health benefits including lower rates of obesity, heart disease, high blood pressure, high blood cholesterol, type 2 diabetes and certain types of cancer.“
Academy of Nutrition and Dietetics (referred to by the USDA), Volume 116, Issue 12, Pages 1970-1980 (December 2016), Abstract:
„It is the position of the Academy of Nutrition and Dietetics that appropriately planned vegetarian, including vegan, diets are healthful, nutritionally adequate and may provide health benefits for the prevention and treatment of certain diseases. These diets are appropriate for all stages of the life cycle, including pregnancy, lactation, infancy, childhood, adolescence, older adulthood and for athletes. Plant-based diets are more environmentally sustainable than diets rich in animal products because they use fewer natural resources and are associated with much less environmental damage. Vegetarians and vegans are at reduced risk of certain health conditions, including ischemic heart disease, type 2 diabetes, hypertension, certain types of cancer, and obesity. Low intake of saturated fat and high intakes of vegetables, fruits, whole grains, legumes, soy products, nuts, and seeds (all rich in fiber and phytochemicals) are characteristics of vegetarian and vegan diets that produce lower total and low-density lipoprotein cholesterol levels and better serum glucose control. These factors contribute to reduction of chronic disease. Vegans need reliable sources of vitamin B-12, such as fortified foods or supplements.“
The Associations of UK Dietitians:
„Well planned vegetarian diets can be nutritious and healthy. They are associated with lower risks of heart disease, high blood pressure, Type 2 diabetes, obesity, certain cancers and lower cholesterol levels. This could be because such diets are lower in saturated fat, contain fewer calories and more fibre and phytonutrients/phytochemicals (these can have protective properties) than non-vegetarian diets.“
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), FAQ, Ziffer 20:
„In Beobachtungsstudien konnte gezeigt werden, dass eine hohe Zufuhr von ballaststoffreichen Getreideprodukten sowie Gemüse und Obst viele Krankheitsrisiken senkt (z. B. das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes mellitus Typ 2) und ein hoher Anteil an rotem Fleisch und Fleischerzeugnissen in der Ernährung das Risiko z.B. für bestimmte Krebsarten, wie kolorektale Karzinome, erhöht. Vegetarische Ernährungsformen haben hinsichtlich der oben genannten Lebensmittel häufig eine günstigere Zusammensetzung als die in Deutschland übliche Mischkost in Bezug auf die Zufuhr von Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen.“
Meine Großeltern haben das vor meiner Zeit noch irgendwie hinbekommen, mit einem Bauernhof als Gemischtbetrieb incl. Forst. Zwei Frauen die sich um den Haushalt, die Hühner und den Garten kümmerten, Großvater, Vater, ein unverheirateter Onkel und ein sogen. Knecht. Muss eine elende Plackerei gewesen sein.
Eigener Versuch nur das Gemüse, hier z.B. Grünkohl betreffend:
Kohl anbauen, Hacken, jäten etc., Frost abwarten, ernten, zubereiten, konservieren, also einkochen und einfrieren, incl. Kosten für Energie, Zeitaufwand (10,- €/Std.) usw. = X.
Verglichen mit dem was 500g TK-Ware von Iglo im SB-Markt = Y kosten, haben wir uns verwundert die Augen gerieben. Wert X war ca. 3-fach höher als Wert Y. Vielleicht ist der Vertragsanbau eines effizient wirtschaftenden Spezialisten für Iglo oder wen auch immer dann doch sinnvoller und tatsächlich nachhaltiger.
Aber Hauptsache wir hatten ein gutes Gefühl dabei. Und ja, der Umgang mit der Natur und die körperliche Ertüchtigung haben natürlich auch einen gewissen imaginären Wert. Obwohl, ich hätte genauso gerne in einem netten Straßencafé gesessen und die Beine von mir gestreckt.
Das mit dem Bäume pflanzen und Holz hacken ist auch nicht so einfach. Bei Pappeln mag das ja halbwegs interessant sein. Rotbuchen haben eine Umtriebszeit von ca. 120-160 Jahren. Das bei einer Durchforstung anfallende Holz von ca. 50-80 jährigen können ggf. erst meine Enkel als Energiequelle nutzen, bzw. durch den Kamin jagen. Ich habe noch einen Eichenbestand der auf meinen Großvater zurückgeht. Davon haben vier Generationen erst mal so gut wie gar nichts. Die Damen und Herren von Forst NRW haben mir schon viel erzählt bzw. bestimmte Ratschläge erteilt, die haben allerdings ein staatliches Einkommen und denken völlig anders.
Zum Glück gibt es für die ganz Schlauen ja Pellets. Das der Energieaufwand für die Herstellung, Lagerung und Transport, einschl. Anlagenkosten etc., in etwa deckungsgleich mit dem angeblichen Kostenvorteil ist, spricht sich so ganz langsam herum.
Ne ne, wir haben schon zu viele enthusiastische junge Leute kennengelernt, die sich den Traum von einem autonomen Leben auf unserem Hof erfüllen wollten. Bei denen war leider schon bei Pkt 1, mit dem „zu Fuß gehen“ Schluss.
Insofern mal wieder ein schöner Beitrag aber bezogen auf die Realität leider irrelevant.
Sobald die Förderung fossiler Brennstoffe (auch Uran ist endlich und muss gefördert werden)
oder Klimwandelfolgekosten (dazu gehört „Flüchtlingsversorgung“) einen erheblichen Teil der investiven Mittel binden, werden wir uns anders beschäftigen und Preise für Lebensmittel werden sich an ihren Wert annähern. Der Spezialist, der mit hohem Energieaufwand Erbsen produziert, braucht billige Energie, Chemie und Logistik.
Die Kosten dafür konnten bisher externalisiert (in die Zukunft verlagert) werden.
30 bis 40 Jahre haben wir noch. Wenn wir so weiter machen wie bisher, sind wir nach dieser Frist nicht mehr handlungsfähig.
Nur mal so nebenbei. Bei den Ausführungen, die du hier seit der Bundestagswahl von dir gibst (man könnte auch sagen Ansprüche an die Landwirtschaft/Forderungen zur Bewirtschaftung nach eigenen, nicht wissenschaftlich belegten Kriterien 😉 ) steht meiner Meinung nach nur eins fest: in Deutschland wird es keine Landwirtschaft mehr geben, denn in unserem Hochpreisland ist kein potentieller Nachfolger so bescheuert, sich diese Arbeitsbelastung anzutun. In der gewerblichen Wirtschaft ist Rationalisierungspotential erwünscht (auch wenn es einen erhöhten Energieaufwand zur Folge hat – Stichwort Arbeitsschutz), aber in der Landwirtschaft gehört dieses Wort zum Bereich Agrarindustrie? Ach und noch ein Hinweis – was in der Landwirtschaft zur Zeit unter der Bezeichnung Qualitätssicherung und Erfüllung der Kriterien des LEH läuft, ist nichts anderes als eine Adaption von Industriestandards. Schlag also bitte vor, wie wir Bauern diese unterschiedlichen Ansprüche unter einen Hut bringen sollen. Nicht immer nur Rummeckern ohne machbare Vorschläge.
An meinem Genörgel hat sich doch seit der Bundestagswahl nichts geändert?!
Die Kritikpunkte die ich hier jeweils zum Besten geben darf, kommen ja auch nicht von mir, sondern ich halte sie für diskussionswürdig. Zum Beispiel halte ich das Paradigma: Wir ernähren das Bodenleben und das Bodenleben sorgt für den Nährstoffaufschluss für die Nutzpflanze für absolut nachvollziehbar. Weil es anders nicht dauerhaft funktioniert (geschlossener Stoffkreislauf vorausgesetzt). Der nicht zu Ende gedachte Quatsch mit „ich führe der Nutzpflanze genau das zu, was sie zum Gedeihen braucht“ passt vielleicht für ein geschlossenes System aber nicht für „draußen“.
Wenn ich Effizienz in der Agrarwirtschaft „kritisiere“ (oder mit den Worten vom @fingerphilosoph: Effizienz tötet), meine ich damit die Wirkung in einer Konkurrenzwirtschaft. Beschäftigung die dadurch wegfällt, muss woanders aufgefangen werden (Wachstum ist erforderlich). Das Arbeitsvolumen ist i.A. seit den 90ern nicht mehr gestiegen. Die Verteilung der Arbeit erfolgt aber immer ungleichmäßiger.
Ich lehne nicht Effizienz, Arbeitsschutz und Monitoring in der Landwirtschaft ab, sondern die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die u.a. Externalisierung von Kosten honorieren und damit jede vernünftige
Preisfindung verhindern. Bsp.: der LEH zieht eine riesen Vorteil aus der relativ preiswerten Nutzung des Straßennetzes. Daraus, dass er dadurch europaweit Nahrungsmittelproduzenten gegeneinander
antreten lässt, werden Folgekosten fällig: Spezialisierung, Zentralisierung, Güllebörse, Viehtransporte. Die vielen Nachteile wiegen den damit einher gehenden Zwang zu technologischen Verbesserungen nicht auf.
Die könnte man auch anders organisieren.
Ein wenig erstaunt bin ich schon, dass du nicht weißt, wass in der landwirtschaftlichen Ausbildung im Stoffplan steht. Im ersten Jahr, also sozusagen als Grundausstattung, erlernen wir den Umgang mit den Strukturen und den Kreisläufen im un auf dem Boden. Dazu gehört zum Beispiel, wie man es erreicht, dass Dauerhumus gebildet und erhalten wird, aber selbstverständlich auch die Nährstoffzusammenhänge nach Justus von Liebig. Aus diesem Grunde werden wir doch so sauer, wenn andauernd bezweifelt wird, dass wir uns hier nicht auskennen (Stichwort – Stoffkreislauf: Was abgefahren wird als Ernte sollte doch wieder zugeführt werden – oder?). Die Analyse Arbeitsteilung – Preisfindung – Abhängigkeiten zum LEH trifft, aber wie kommen wir aus dem Dilemma heraus. Immerhin werden mittlerweile annähernd 70 % aller Lebensmittel von den Big5- Ketten gehandelt. Direktvermarktung funktioniert für einige wenige Betriebe in Stadtnähe, oft zur Ergänzung des Lebensunterhalts. Aber wenn große Investitionen hierfür getätig werden müssen (Milch, Fleisch, Marmelade, Saft…) – wie soll das für viele Neueinsteiger funktionieren? Und die teilweise extremen Ansprüche und Auflagen die zusätzlich auf die Betriebe zukommen? Ich kenne etliche Betriebe im Süden, die mit einem unmenschlichen Arbeitseinsatz einen erfolgreichen Direktvermarktungsbetrieb führen. Aber Freizeit, Urlaub, Ruhe auf dem Hofgelände am Wochenende – Fehlanzeige. Und die schiere Panik treibt die Betriebe ob der immer heftigeren Auflagen fast zur Verzweiflung. Ist dies erstrebenswert? Für einen Hofnachfolger von 20 Jahren? Darüber sollten wir uns unterhalten. Und darüber, dass dies selbstverständlich auch politisch gewollt ist (Lobbyarbeit??). Wir könnten dies natürlich auch über Betriebsgemeinschaften versuchen, aber diese Versuche sind meines Wissens schon oft gründlich in die Hose gegangen. Bauern sind halt Individualisten 😉 .
Da ihr immer so viel arbeiten müsst und keine Zeit für „Gespinne“ habt lese ich eben den passenden Absatz aus „Das Ende der Megamschine“ vor:
„So wünschenswert eine sanfte Transformation vom gegenwärtigen räuberischen System zu einer gemeinwohlorientierten Wirtschaft auch sein mag, so wenig ist sie realistisch. Wenn es aber zuvor zu massiven wirtschaftlichen Einbrüchen, Großpleiten mit erheblichen Arbeitsplatzverlusten und politischen Turbulenzen kommt, hängt alles davon ab, wie die Menschen in der Lage sind, sich zu organisieren, welche Auseinandersetzungen und Diskussionen sie in den Jahren zuvor geführt, welche Visionen sie entwickelt haben. Solange das System einigermaßen geschmeidig funktioniert, mögen viele der Widerstandsaktivitäten wie ein Kampf gegen Windmühlen erscheinen, doch sobald das System in chaotische Phasen gerät – und genau das zeichnet sich derzeit ab – werden die in den Mühen der Ebenen gemachten Lernerfahrungen entscheidend. Eine Gesellschaft, die nur aus passiven Fernsehzuschauern bestanden hat, wird mit einem plötzlichen Machtvakuum nichts anzufangen wissen und es dem nächsten Demagogen überlassen.
Wir haben in den letzten Jahrzehnten einen rasante Fortschritte in den Bio-Wissenschaften gemacht. Wir wissen heute mehr über das Leben und wie es sich organisiert als je zuvor. Teilweise stellen diese neuen Erkenntnisse unser Weltbild ganz schön auf den Kopf. Wo vor einigen Jahren noch behauptet wurde, dass ein großes Gehirn dringend notwendig ist, um Informationen auszuwerten begegnen wir immer häufiger auch anderen Systemen, die komplexe Zusammenhänge erkennen können ohne eine große Nervenzentrale. Nachdem man oft mit Staunen feststellte welche Tiere irgendwie intelligentes Verhalten und empathische Fähigkeiten haben, schauen wir nun erstaunt auf Pflanzen und Pilze und stellen fest, dass wir wohl nicht die ersten sondern die letzten sind, die ein schnelles Kommunikationssystem entwickelt haben. Dass es neben und im Stoffkreislauf auch einen Informationskreislauf gibt, wer hätte sich das vor ein paar Jahren vorstellen können? Und wie können wir diese Erkenntnisse einbinden? Vllt. wird es in nächster Zeit weniger wichtig sein bei der Pflanzenernährung die richtigen „Zutaten“ zusammen zu stellen, sondern unsere Nutzpflanzen besser in diese Netze zu integrieren, um sie vor Krankheiten und Schädlingsbefall zu schützen. Dass Unkraut irgendwie immer besser wächst als unsere Nutzpflanzen könnte ja daran liegen, der Verdacht liegt nahe, dass genau diese Unkräuter Kommunikationsspezialisten sind und sich besonders gut mit Bakterien und Pilzen im Boden stellen und so bevorzugt mit Nährstoffen versorgt werden.
Stadtmensch: „Da ihr immer so viel arbeiten müsst und keine Zeit für „Gespinne“ habt… “
ich hab deine buchempfehlung, „die megamaschine“ vor ca 3 Monaten gelesen, und fand´s eher so lala… 🙂
das Problem bei diesen politisch-philosophischen büchern, ist immer die praktische Umsetzung, wie du ja so ganz schön zitiert hast.
@Sabine
“ sondern unsere Nutzpflanzen besser in diese Netze zu integrieren, um sie vor Krankheiten und Schädlingsbefall zu schützen“
Ja, aber nicht mit Chemie oder Kupfer. Pflanzensoziologie und Mikrobiologie des Bodens halte ich hier für zielführender als die Erweiterung des „linearen Ansatzes“ GVO. Patente auf Leben geht gar nicht. Als ob die Damen und Herren Konzernforscher ihren Wissenstand ohne gesellschaftliche Hilfe erreicht hätten. Sie reklamieren Besitzansprüche für ein Genom, das sie nur leicht modifiziert haben. In der Software-Branche können wir auch nicht einfach Open-Source verarbeiten und verkaufen.
@Fred: das Buch ist mehr oder weniger eine interessante und neue Sicht auf die Anthropologie, „gewürzt“ mit Geschichte und Philosophie. Interessant deshalb, weil sie herausarbeitet, wie eine kriegerische Expansion quasi zum Selbstläufer wird.
Bevor man an Lösungen denkt, muss man erstmal die Ursache für das Problem kennen. Wie in der Medizin. Ich kann die durch eine Autoimmunkrankheit äußerlich sichtbaren Symptome nicht mit Salbe heilen, sondern ich muss an Ernährung und Lebenswandel „justieren“.
@Stadtmensch „Bevor man an Lösungen denkt, muss man erstmal die Ursache für das Problem kennen.“
dann empfehle ich dir „die anatomie der menschlichen desktruktivität“ von erich fromm. was ich da über Nekrophilie gelernt hab… uiuiui, das wird einige fragen über unser Konsumverhalten auf! allerdings ist das ganze buch genauso scheiße zu lesen wie der titel vermuten lässt… um sich da durchzuarbeiten gehört schon ne ordentliche Briese selbsthass dazu! 🙂
Nochmal, dies „könnte so und so, wäre schön oder neue Erkenntnisse lassen den Schluß zu“ kann man natürlich von außen betrachtet gut finden, aber in der praktischen Umsetzung hakt vieles gewaltig. Bei uns laufen einige Versuche – auch im Bereich Bio. Einiges hilft in gewissem Maße weiter, aber im Großen und Ganzen kosten alle Ansätze zunächst mal viel Geld und die Vertreter dieser „neuen Ansätze“ versprechen oft Wunder. Ja, im Biobereich werden immer mehr Zusammenhänge klar. Um aber im Hochpreisland(auf Kostenseite) und Lebensmittelniedrigpreisland(auf Einnahmeseite – auch Bio) Deutschland so produzieren zu können, fehlt noch eine Menge Erkenntnis. Für mich zunächst kein Anreiz, um auf Bio umzustellen. Das Risiko war und ist immer noch viel zu hoch. Dem reinen Versprechen, dass es funktioniert vertraue ich nun einmal nicht.
Die Sache mit der Spinnerei und der Umsetzbarkeit ist eine berechtigte Kritik. Jedoch gibt es jede Menge Spinnereien, die unseren Alltag revolutioniert haben, nach dem sich mal jemand getraut hat sie umzusetzen. Anfang End des letzen Jahrhunderts war Mobilität schon ein großes Thema, weil ein limitierender Faktor für die Wirtschaft. Während sich die einen traditionell mit der Zucht besserer Pferde und der Herstellung besserer Geschirre, Wagen etc. abmühten, gab es Leute, die Bewegung ohne Pferd dachten. Wer fortschrittlich war investierte vllt. in Dampfmaschinen, Eisenbahn…. Und dann hoppten Leute mit umgeschnallten Riesenflügeln über die Hügel und andere experimentierten mit explodierendem Flüssigtreibstoff…. den es nur in Apotheken gab….. Also, sicher ist die Eisenbahn ein wahnsinniger Fortschritt gewesen, aber die ganz verrückten Spinner mit ihren Hopsern in den Hügeln sind irgendwie weiter gekommen. Die Sache mit neuer Technologie ist verzwickt, wenn sie in den Kinderschuhen steckt sieht sie oft aus wie eine Schnapsidee.
Nachhaltig,-liest sich wie „zurück zu den Wurzeln“
Wer will schon, wie viele können schon, das Rad zurückdrehen.
Nichts anderes scheint es mir zu sein bei den Ansprüchen
die heute gang und gebe sind.
Komfort, Konsum , Luxus und von allem nicht zu knapp.
Man kann und sollte wohl auch an einigen „Schrauben“ drehen,
aber eine fundamentale Umkehr der Verhältnisse halte ich für eine
Utopie.
Mit der Nachhaltigkeit im Privatbereich ist das so ein Problem. Die Wirtschaft hat da schon erhebliche Erfolge erzielt . Wer dort seine Klimabilanz nicht erheblich verbessert hat , den gibt es als Betrieb nicht mehr. Man kann auch sagen , wer seine Kosten nicht ständig senkt , der verschwindet vom Markt , weil kein Gewinn mehr erzielt wird. Anders ist das im Privatbereich. Wir haben meistens ein gutes Einkommen und leisten uns was. Einen Zweitwagen, eine größere Wohnung, ein bis dreimal in den Urlaub. Schönes Hobby, der ehemalige Nutzgarten wird zur Liegewiese usw. . Das Kaminholz läßt man sich fertig ans Haus bringen , genauso die Pizza usw. . Weil man zu Hause nichts mehr macht , fährt man halt in Urlaub oder zum Fußballspiel. All diese Dinge tragen erheblich zu der negativen Nachhaltigkeit oder Klimabilanz bei. Damit werden unsere Autobahnen immer voller, der Spritverbrauch steigt jedes Jahr , auch weil jedes Jahr mehr Urlaubsflüge stattfinden. Wenn man Gemüse im eigenen Garten , vom eigenen Dünger aus der Klärgrube gedüngt , die Gemüsereste von den eigenen Hühnern gefressen und dazu noch eigene Eier hätte, würde sich die Klimabilanz schon erheblich verbessern , weil man dann auch weniger in Urlaub fahren würde, denn die Tiere müßten ja versorgt werden. Allein wenn wir das übernormale Urlaubsgeld in Energieeiensparung in der Wohnung mit Solar- und PV-Anlagen stecken würden ginge es richtig nach vorne. Ottonarmalverbraucher hat für alles gute Ratschläge , nur bei sich tut sich von der Nachhaltigkeit garnichts. Das sollen immer nur die „Anderen“ machen . Mit dieser haltung werden wir „Nachhaltig“ nicht durchkommen.
Ohne Zweit- und Drittwagen, Flugreise, Golf, Lifestyle, Events, „Traum vom Eigenheim“, Traum von der gepflasterten Einfahrt, Traum vom Carport mit blitzenden
E-Autos drunter, ohne billige Kredite – und jetzt kommts – kein Gewinn! Nennt sich Rebound-Effekt.
Die menschlichen „Bedürfnisse“ sind unbegrenzt und eigentlich leicht „steuerbar“.
Nur über die Richtung müsste man sich mal einig werden angesichts nicht unerheblicher Folgewirkungen. Die Effizienzsteigerung bei den Produzenten wird und muss im gegenwärtigen Wirtschaftssystem zu Mehrverbrauch führen. Eine Treibhausgas-Steuer könnte hier eventuell regulieren (bzw. Verbrauch besteuern, statt Arbeit).
Aber man muß auch berücksichtigen, dass nicht so viel Land da ist, dass jede Familie genügend Nahrungsmittel anbauen kann und so viel Wald für ihr Holz da ist!
Da kann die moderne High-tec Landwirtschaft schon was ganz anderes leisten!
Ob der Mensch nun für seinen seelischen Ausgleich die Arbeit auf dem Acker oder im Garten braucht?
Selbst gerodete und gelesene Kartoffeln und gepflückte Äpfel für die Seele?
Was ist ein „Landwirt mit therapeutischem Hintergrund“
Was ist ein Therapiehof?
In Mittelhessen gibt es einen, wenn ich richtig Informiert bin!
Wer kennt:
Karl-Jaspers-Klinik in Bad Zwischenahn?
Hühnerhaltung aber dann nur mit Methionin von Evonik, von dem 1 kg nach eigenen Angaben 54 kg Fischmehl ersetzt und auch sonst die biologische Wertigkeit von pflanzlichem Protein erhöht und damit Futter einsparen lässt. Welcher Input für die Methioninherstellung benötigt wird, weiß ich nicht.
Im Übrigen soll Fleisch die Proteinversorgung des Menschen bei gesunder Ernährung allenfalls ergänzen. Die DGE empfiehlt Fleisch seit August nur fakultativ („Wenn Sie Fleisch essen, dann nicht mehr als 300-600 g pro Woche“). Wir brauchen also Bauern für den Anbau v.a. von Getreide und Mais, idealerweise auch von Leguminosen. Vielleicht wären auch synthetisch hergestellte Aminos sinnvoll, z.B. Methionin von Evonik 🙂
Das rechnet sich. Immer schön mit Verstand (Kontext!) lesen. 🙂
—
Die synthetischen Aminosäuren sind der Grund für die relativ große Futtereffizienz von Hühnern. Nur so wird die angezüchtete Futterverwertungsrate ausgeschöpft.
Addendum: Presseinformation: DGE aktuell, Presse 08/2017 vom 21. September 2017 (Auszug):
„Wie können die Referenzwerte für die Zufuhr von Protein erreicht werden?
Die empfohlene Proteinzufuhr von 0,8 g/kg Körpergewicht pro Tag für Erwachsene entspricht, bezogen auf das Referenzgewicht, einer Zufuhr von 57 bis 67 g Protein pro Tag. Diese Menge kann über den Verzehr proteinreicher Lebensmittel erreicht werden. Dazu zählen bei den pflanzlichen Lebensmitteln vor allem Hülsenfrüchte wie Soja, Linsen und Erbsen. Auch Getreideprodukte wie Brot tragen zur Versorgung mit Protein bei. Proteinreiche tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier ergänzen die Zufuhr.“
Interessant auch das Video mit dem Sportwissenschaftler der DSH auf der DGE-Homepage.
Hört sich sehr giftig an. Auf der Seite der Evonik Industries AG entdeckt: „Da die wichtigsten Vorprodukte für Methionin – Acrolein und Blausäure – bei der Degussa hergestellt werden konnten (1936 führten Wagner und Schulze die Synthese von Acrolein aus Acetaldehyd und Formaldehyd durch), begannen die nach Konstanz ausgelagerten Forschungslabors noch 1946 die Arbeit.“ BLAUSÄURE als Vorprodukt für Tierfutter, wenn das der besorgte Bürger erfährt…
Warum nicht gleich Tubennahrung für Menschen? Die armen Hühner werden eh nur ein paar Wochen alt, da kann man ihnen auch Altöl zu fressen geben (sehr wirtschaftlich, alles schon dagewesen, Ironie-Ende). Ich finde den Link leider nicht mehr, aber ein Typ (Sportstudent, Macher, linear-Denker) hatte versucht, sich mit einer Universalnahrungspaste (Produktname war glaub ich sogar Soylent) selbstständig zu machen.
Warum nicht? „Tubennahrung“ ist im Sport sehr verbreitet und absolut akzeptiert, Kohlenhydratgel mit extra hohem Salzgehalt gibt es tatsächlich in der Tube, ansonsten gibt es vieles in Riegel-. Pillen- und Pulverform. Aber wer verzichtet schon auf ein tolles (alkfreies) Weißbier nach dem Sport. Bei RTFs im Radsport ist die Bratwurst noch sehr verbreitet, obwohl physiologisch blödsinnig – auch eine Art Tube mit nicht mehr hundertprozentig nachvollziehbarem Inhalt. 😉
Übrigens, nachweislich sinnvoll ist nur Kreatin zur Erhöhung der Maximalkraft (größerer Wachstumsreiz für den Muskel) und eine Proteingabe kurz nach dem Trainigsreiz, dazu sind Shakes und Riegel einfach praktisch für unterwegs.
methionin und cystin können im mineralfutter für schweine bei hohem lysinanteil zusätzlich geordert werden,damit das futter ausgewogen ist.
ergibt magere turboschweine.
Willi, ich muss dem Meme leider widersprechen. „Nachhaltige Ernährung“ bedeutet in erster Linie einen in sich geschlossenen Nährstoffkreislauf.
Der Text müsste also eher so lauten:
„Nachhaltige Ernährung:
Eigene Exkremente sammeln und auf die Fläche zurückbringen, auf der die eigenen Lebensmittel erzeugt wurden.“
Die Kommunen zwingen einem, nur in die Rohre des Abwasserverbandes zu Sch……!
Die Auflagen an eine dezentrale Abwasserentsorgung sind so hoch, dass Einzelgehöfte selbst kilometerweite Abwasserleitungen legen. Bei uns läute es noch von alleine ab. 😉
Es gibt schon einige Modellregionen (vulgo: Ökodorf), wo die autarke Grauwasser-Aufbereitung funktioniert. Geruchlose Trockentoiletten ohne Chemie sind auch schon (wieder)erfunden. In der „freien Marktwirtschaft“, kann man aber leider niemanden zu ökologischer Bauweise zwingen. Zukunftsfähiges Bauen funktioniert nur mit Nährstoff-Separation (sprich: Urin und Kot separat erfassen bzw. nicht mit dem übrigen Brauchwasser vermischen). Voraussetzung auch hier wieder, die Möglichkeit zur Kompostierung ohne viel Transport und Fremdenergie.
Pass aber auf, dass du nicht so viele Chemikalien und Rückstände (kann im Urin sein) aus Medikamente da rein machst, denn dann ist es zur Düngung im Garten wieder nicht geeignet!
Ob es dann in eine Biogasanlage darf?
Weiß ich nicht!
Nachhaltige (Hochschul-)Ausbildung: immer nur Einsen schreiben, immer der Jahrgangsbeste sein, sich nie mit weniger zufrieden geben. Ansonsten sofortiger Abbruch und direkt Hartz IV.
Der Irssinn nahm seinen Anfang, als man begann vom „nachhaltigen Wachstum“ zu sprechen. Also im wirtschaftlichen Sinne. Die Tharandter Forstleute meinten wirklich nur den Wald. Wenn die Wirtschaft immerzu, also nachhaltig, wachsen soll, dann ist sie irgendwann unendlich groß.
„Wir sind mit einer verhängnisvollen Diagnose konfrontiert – und haben nur lächerlich wirkungslose Medikamente in der Hand. Wir münzen unsere Ohnmacht um in kleine Gesten, die uns die Welt geneigt machen sollen: Vegetarier werden, Velo fahren – alles Dinge, die uns die Illusion geben, wir täten etwas. Aber man bringt ein kosmisches Unheil (Anm.: gemeint ist der Klimawandel)nicht zum Verschwinden, indem man Gemüse isst oder den Abfall trennt. Da liegt das Problem der grünen Neo-Askese: Sie verleiht durchaus vernünftigem Verhalten eine irrsinnige Bedeutung, die den damit verbundenen Aufruf zur Demut empfindlich schwächt. Das heisst denn doch, die Macht des Menschen gewaltig überschätzen. Descartes bezeichnete den Menschen einst als «Meister und Besitzer der Natur», heute gilt er vielen Zeitgenossen nur noch als «Zerstörer und Reparateur des Kosmos».
Pascal Bruckner in „Der Mensch, das größenwahnsinnige Tier“ vom 27.9.17 in der NZZ.
In dieser von 7,5 Milliarden Menschen bewohnten und seit Tausenden von Jahren verunstalteten Welt nun von „gelebter Nachhaltigkeit“ zu reden, ist schon ziemlich dreist.
Um zu einem richtigen Ergebnis zu kommen, müsste man den Fachleuten (Naturwissenschaftlern, Biologen und Agrarier) mehr Mitsprache geben, denke ich!
Und unter deren Einfluss die Wirtschaft lenken.
Hört sich an wie Planwirtschaft der Natur, der Mutter Erde!
Deren Ausbeute müsste in den Preisen der Produkte größere Berücksichtigung finden.
“ Da liegt das Problem der grünen Neo-Askese: Sie verleiht durchaus vernünftigem Verhalten eine irrsinnige Bedeutung, die den damit verbundenen Aufruf zur Demut empfindlich schwächt. “
Vernünftiges Essverhalten und Radeln immunisiert gegen den Aufruf zur Demut… Ich lass das mal so stehen.
Nachhaltig heißt auch, genau 2 Kinder haben. Auf keinen Fall mehr, ich weiß nicht, ob noch weniger wünschenswert wären.
http://www.deutschlandfunk.de/rezension-countdown-hat-die-erde-eine-zukunft.740.de.html?dram:article_id=271914
Sehr gescheite Menschen haben ein Kind, oder gar keines,
die Mittelschicht 2 Kinder
und dann haben wir noch diejenige, die beim Sozialgesetzbuch (SGB XII) beschäftigt sind, die haben die Zeit für mehrere Kinder. Somit geht der durchschnittliche Intelligenzquotient (IQ) des deutschen Volkes in ungeahnte Höhen. 🙁
Da fehlt noch ganz viel, z.B. Verzicht auf Plastik. Kaum recyclebar und am Ende muss es verbrannt werden.
Das Einfachste ist, den Fleisch- und Milchprodukteverzehr zumindest deutlich zu reduzieren. Da ersetzt man – anders als beim Verzicht aufs Autofahren – eine Gewohnheit gänzlich zeitneutral durch eine andere, kann dabei sogar noch Geld sparen und leicht überflüssige Pfunde loswerden. 🙂
@AdT
Kilos verliert man durch Verzicht auf Nudeln, Fett und Zucker, mageres Fleisch mit Gemüse lässt die Kilos purzeln! Kuhmilch und Butter sind gesünder, als Sojamilch und Palmfett!
„Kilos verliert man….“
wenn man sich diszipliniert ernährt und bewegt.
Die Ernährung sollte nach dem Stand der Wissenschaft schon schwerpunktmäßig aus stärkehaltigen Erzeugnissen (Weizen, Hülsenfrüchte) bestehen, sonst wird für die Gluconeogenese Muskelmasse abgebaut und man stinkt aus dem Mund.
A propos Wissenschaft und Fettleibigkeit:
Dietiatians of Canada Healthy Eating Guidelines for Vegans (Nov 27, 2014):
„A healthy vegan diet has many health benefits including lower rates of obesity, heart disease, high blood pressure, high blood cholesterol, type 2 diabetes and certain types of cancer.“
Academy of Nutrition and Dietetics (referred to by the USDA), Volume 116, Issue 12, Pages 1970-1980 (December 2016), Abstract:
„It is the position of the Academy of Nutrition and Dietetics that appropriately planned vegetarian, including vegan, diets are healthful, nutritionally adequate and may provide health benefits for the prevention and treatment of certain diseases. These diets are appropriate for all stages of the life cycle, including pregnancy, lactation, infancy, childhood, adolescence, older adulthood and for athletes. Plant-based diets are more environmentally sustainable than diets rich in animal products because they use fewer natural resources and are associated with much less environmental damage. Vegetarians and vegans are at reduced risk of certain health conditions, including ischemic heart disease, type 2 diabetes, hypertension, certain types of cancer, and obesity. Low intake of saturated fat and high intakes of vegetables, fruits, whole grains, legumes, soy products, nuts, and seeds (all rich in fiber and phytochemicals) are characteristics of vegetarian and vegan diets that produce lower total and low-density lipoprotein cholesterol levels and better serum glucose control. These factors contribute to reduction of chronic disease. Vegans need reliable sources of vitamin B-12, such as fortified foods or supplements.“
The Associations of UK Dietitians:
„Well planned vegetarian diets can be nutritious and healthy. They are associated with lower risks of heart disease, high blood pressure, Type 2 diabetes, obesity, certain cancers and lower cholesterol levels. This could be because such diets are lower in saturated fat, contain fewer calories and more fibre and phytonutrients/phytochemicals (these can have protective properties) than non-vegetarian diets.“
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), FAQ, Ziffer 20:
„In Beobachtungsstudien konnte gezeigt werden, dass eine hohe Zufuhr von ballaststoffreichen Getreideprodukten sowie Gemüse und Obst viele Krankheitsrisiken senkt (z. B. das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes mellitus Typ 2) und ein hoher Anteil an rotem Fleisch und Fleischerzeugnissen in der Ernährung das Risiko z.B. für bestimmte Krebsarten, wie kolorektale Karzinome, erhöht. Vegetarische Ernährungsformen haben hinsichtlich der oben genannten Lebensmittel häufig eine günstigere Zusammensetzung als die in Deutschland übliche Mischkost in Bezug auf die Zufuhr von Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen.“
🙂
Gerade mal nach der ÖGE-Position geschaut. Die beruft sich auf die o.g. Position der AND (USA) und der DGE.
Die sagen alle fast das gleiche. Dämmert dir was?
Nicht wirklich, das betrifft wohl das Spezialgebiet für ganz begnadete Durchblicker vom Schlage Zahns.
😉
Meine Großeltern haben das vor meiner Zeit noch irgendwie hinbekommen, mit einem Bauernhof als Gemischtbetrieb incl. Forst. Zwei Frauen die sich um den Haushalt, die Hühner und den Garten kümmerten, Großvater, Vater, ein unverheirateter Onkel und ein sogen. Knecht. Muss eine elende Plackerei gewesen sein.
Eigener Versuch nur das Gemüse, hier z.B. Grünkohl betreffend:
Kohl anbauen, Hacken, jäten etc., Frost abwarten, ernten, zubereiten, konservieren, also einkochen und einfrieren, incl. Kosten für Energie, Zeitaufwand (10,- €/Std.) usw. = X.
Verglichen mit dem was 500g TK-Ware von Iglo im SB-Markt = Y kosten, haben wir uns verwundert die Augen gerieben. Wert X war ca. 3-fach höher als Wert Y. Vielleicht ist der Vertragsanbau eines effizient wirtschaftenden Spezialisten für Iglo oder wen auch immer dann doch sinnvoller und tatsächlich nachhaltiger.
Aber Hauptsache wir hatten ein gutes Gefühl dabei. Und ja, der Umgang mit der Natur und die körperliche Ertüchtigung haben natürlich auch einen gewissen imaginären Wert. Obwohl, ich hätte genauso gerne in einem netten Straßencafé gesessen und die Beine von mir gestreckt.
Das mit dem Bäume pflanzen und Holz hacken ist auch nicht so einfach. Bei Pappeln mag das ja halbwegs interessant sein. Rotbuchen haben eine Umtriebszeit von ca. 120-160 Jahren. Das bei einer Durchforstung anfallende Holz von ca. 50-80 jährigen können ggf. erst meine Enkel als Energiequelle nutzen, bzw. durch den Kamin jagen. Ich habe noch einen Eichenbestand der auf meinen Großvater zurückgeht. Davon haben vier Generationen erst mal so gut wie gar nichts. Die Damen und Herren von Forst NRW haben mir schon viel erzählt bzw. bestimmte Ratschläge erteilt, die haben allerdings ein staatliches Einkommen und denken völlig anders.
Zum Glück gibt es für die ganz Schlauen ja Pellets. Das der Energieaufwand für die Herstellung, Lagerung und Transport, einschl. Anlagenkosten etc., in etwa deckungsgleich mit dem angeblichen Kostenvorteil ist, spricht sich so ganz langsam herum.
Ne ne, wir haben schon zu viele enthusiastische junge Leute kennengelernt, die sich den Traum von einem autonomen Leben auf unserem Hof erfüllen wollten. Bei denen war leider schon bei Pkt 1, mit dem „zu Fuß gehen“ Schluss.
Insofern mal wieder ein schöner Beitrag aber bezogen auf die Realität leider irrelevant.
Sobald die Förderung fossiler Brennstoffe (auch Uran ist endlich und muss gefördert werden)
oder Klimwandelfolgekosten (dazu gehört „Flüchtlingsversorgung“) einen erheblichen Teil der investiven Mittel binden, werden wir uns anders beschäftigen und Preise für Lebensmittel werden sich an ihren Wert annähern. Der Spezialist, der mit hohem Energieaufwand Erbsen produziert, braucht billige Energie, Chemie und Logistik.
Die Kosten dafür konnten bisher externalisiert (in die Zukunft verlagert) werden.
30 bis 40 Jahre haben wir noch. Wenn wir so weiter machen wie bisher, sind wir nach dieser Frist nicht mehr handlungsfähig.
Nur mal so nebenbei. Bei den Ausführungen, die du hier seit der Bundestagswahl von dir gibst (man könnte auch sagen Ansprüche an die Landwirtschaft/Forderungen zur Bewirtschaftung nach eigenen, nicht wissenschaftlich belegten Kriterien 😉 ) steht meiner Meinung nach nur eins fest: in Deutschland wird es keine Landwirtschaft mehr geben, denn in unserem Hochpreisland ist kein potentieller Nachfolger so bescheuert, sich diese Arbeitsbelastung anzutun. In der gewerblichen Wirtschaft ist Rationalisierungspotential erwünscht (auch wenn es einen erhöhten Energieaufwand zur Folge hat – Stichwort Arbeitsschutz), aber in der Landwirtschaft gehört dieses Wort zum Bereich Agrarindustrie? Ach und noch ein Hinweis – was in der Landwirtschaft zur Zeit unter der Bezeichnung Qualitätssicherung und Erfüllung der Kriterien des LEH läuft, ist nichts anderes als eine Adaption von Industriestandards. Schlag also bitte vor, wie wir Bauern diese unterschiedlichen Ansprüche unter einen Hut bringen sollen. Nicht immer nur Rummeckern ohne machbare Vorschläge.
An meinem Genörgel hat sich doch seit der Bundestagswahl nichts geändert?!
Die Kritikpunkte die ich hier jeweils zum Besten geben darf, kommen ja auch nicht von mir, sondern ich halte sie für diskussionswürdig. Zum Beispiel halte ich das Paradigma: Wir ernähren das Bodenleben und das Bodenleben sorgt für den Nährstoffaufschluss für die Nutzpflanze für absolut nachvollziehbar. Weil es anders nicht dauerhaft funktioniert (geschlossener Stoffkreislauf vorausgesetzt). Der nicht zu Ende gedachte Quatsch mit „ich führe der Nutzpflanze genau das zu, was sie zum Gedeihen braucht“ passt vielleicht für ein geschlossenes System aber nicht für „draußen“.
Wenn ich Effizienz in der Agrarwirtschaft „kritisiere“ (oder mit den Worten vom @fingerphilosoph: Effizienz tötet), meine ich damit die Wirkung in einer Konkurrenzwirtschaft. Beschäftigung die dadurch wegfällt, muss woanders aufgefangen werden (Wachstum ist erforderlich). Das Arbeitsvolumen ist i.A. seit den 90ern nicht mehr gestiegen. Die Verteilung der Arbeit erfolgt aber immer ungleichmäßiger.
Ich lehne nicht Effizienz, Arbeitsschutz und Monitoring in der Landwirtschaft ab, sondern die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die u.a. Externalisierung von Kosten honorieren und damit jede vernünftige
Preisfindung verhindern. Bsp.: der LEH zieht eine riesen Vorteil aus der relativ preiswerten Nutzung des Straßennetzes. Daraus, dass er dadurch europaweit Nahrungsmittelproduzenten gegeneinander
antreten lässt, werden Folgekosten fällig: Spezialisierung, Zentralisierung, Güllebörse, Viehtransporte. Die vielen Nachteile wiegen den damit einher gehenden Zwang zu technologischen Verbesserungen nicht auf.
Die könnte man auch anders organisieren.
Ein wenig erstaunt bin ich schon, dass du nicht weißt, wass in der landwirtschaftlichen Ausbildung im Stoffplan steht. Im ersten Jahr, also sozusagen als Grundausstattung, erlernen wir den Umgang mit den Strukturen und den Kreisläufen im un auf dem Boden. Dazu gehört zum Beispiel, wie man es erreicht, dass Dauerhumus gebildet und erhalten wird, aber selbstverständlich auch die Nährstoffzusammenhänge nach Justus von Liebig. Aus diesem Grunde werden wir doch so sauer, wenn andauernd bezweifelt wird, dass wir uns hier nicht auskennen (Stichwort – Stoffkreislauf: Was abgefahren wird als Ernte sollte doch wieder zugeführt werden – oder?). Die Analyse Arbeitsteilung – Preisfindung – Abhängigkeiten zum LEH trifft, aber wie kommen wir aus dem Dilemma heraus. Immerhin werden mittlerweile annähernd 70 % aller Lebensmittel von den Big5- Ketten gehandelt. Direktvermarktung funktioniert für einige wenige Betriebe in Stadtnähe, oft zur Ergänzung des Lebensunterhalts. Aber wenn große Investitionen hierfür getätig werden müssen (Milch, Fleisch, Marmelade, Saft…) – wie soll das für viele Neueinsteiger funktionieren? Und die teilweise extremen Ansprüche und Auflagen die zusätzlich auf die Betriebe zukommen? Ich kenne etliche Betriebe im Süden, die mit einem unmenschlichen Arbeitseinsatz einen erfolgreichen Direktvermarktungsbetrieb führen. Aber Freizeit, Urlaub, Ruhe auf dem Hofgelände am Wochenende – Fehlanzeige. Und die schiere Panik treibt die Betriebe ob der immer heftigeren Auflagen fast zur Verzweiflung. Ist dies erstrebenswert? Für einen Hofnachfolger von 20 Jahren? Darüber sollten wir uns unterhalten. Und darüber, dass dies selbstverständlich auch politisch gewollt ist (Lobbyarbeit??). Wir könnten dies natürlich auch über Betriebsgemeinschaften versuchen, aber diese Versuche sind meines Wissens schon oft gründlich in die Hose gegangen. Bauern sind halt Individualisten 😉 .
„aber wie kommen wir aus dem Dilemma heraus“
Da ihr immer so viel arbeiten müsst und keine Zeit für „Gespinne“ habt lese ich eben den passenden Absatz aus „Das Ende der Megamschine“ vor:
„So wünschenswert eine sanfte Transformation vom gegenwärtigen räuberischen System zu einer gemeinwohlorientierten Wirtschaft auch sein mag, so wenig ist sie realistisch. Wenn es aber zuvor zu massiven wirtschaftlichen Einbrüchen, Großpleiten mit erheblichen Arbeitsplatzverlusten und politischen Turbulenzen kommt, hängt alles davon ab, wie die Menschen in der Lage sind, sich zu organisieren, welche Auseinandersetzungen und Diskussionen sie in den Jahren zuvor geführt, welche Visionen sie entwickelt haben. Solange das System einigermaßen geschmeidig funktioniert, mögen viele der Widerstandsaktivitäten wie ein Kampf gegen Windmühlen erscheinen, doch sobald das System in chaotische Phasen gerät – und genau das zeichnet sich derzeit ab – werden die in den Mühen der Ebenen gemachten Lernerfahrungen entscheidend. Eine Gesellschaft, die nur aus passiven Fernsehzuschauern bestanden hat, wird mit einem plötzlichen Machtvakuum nichts anzufangen wissen und es dem nächsten Demagogen überlassen.
Na, das hilft uns aber gewaltig weiter 😉
Wir haben in den letzten Jahrzehnten einen rasante Fortschritte in den Bio-Wissenschaften gemacht. Wir wissen heute mehr über das Leben und wie es sich organisiert als je zuvor. Teilweise stellen diese neuen Erkenntnisse unser Weltbild ganz schön auf den Kopf. Wo vor einigen Jahren noch behauptet wurde, dass ein großes Gehirn dringend notwendig ist, um Informationen auszuwerten begegnen wir immer häufiger auch anderen Systemen, die komplexe Zusammenhänge erkennen können ohne eine große Nervenzentrale. Nachdem man oft mit Staunen feststellte welche Tiere irgendwie intelligentes Verhalten und empathische Fähigkeiten haben, schauen wir nun erstaunt auf Pflanzen und Pilze und stellen fest, dass wir wohl nicht die ersten sondern die letzten sind, die ein schnelles Kommunikationssystem entwickelt haben. Dass es neben und im Stoffkreislauf auch einen Informationskreislauf gibt, wer hätte sich das vor ein paar Jahren vorstellen können? Und wie können wir diese Erkenntnisse einbinden? Vllt. wird es in nächster Zeit weniger wichtig sein bei der Pflanzenernährung die richtigen „Zutaten“ zusammen zu stellen, sondern unsere Nutzpflanzen besser in diese Netze zu integrieren, um sie vor Krankheiten und Schädlingsbefall zu schützen. Dass Unkraut irgendwie immer besser wächst als unsere Nutzpflanzen könnte ja daran liegen, der Verdacht liegt nahe, dass genau diese Unkräuter Kommunikationsspezialisten sind und sich besonders gut mit Bakterien und Pilzen im Boden stellen und so bevorzugt mit Nährstoffen versorgt werden.
Stadtmensch: „Da ihr immer so viel arbeiten müsst und keine Zeit für „Gespinne“ habt… “
ich hab deine buchempfehlung, „die megamaschine“ vor ca 3 Monaten gelesen, und fand´s eher so lala… 🙂
das Problem bei diesen politisch-philosophischen büchern, ist immer die praktische Umsetzung, wie du ja so ganz schön zitiert hast.
@Sabine
“ sondern unsere Nutzpflanzen besser in diese Netze zu integrieren, um sie vor Krankheiten und Schädlingsbefall zu schützen“
Ja, aber nicht mit Chemie oder Kupfer. Pflanzensoziologie und Mikrobiologie des Bodens halte ich hier für zielführender als die Erweiterung des „linearen Ansatzes“ GVO. Patente auf Leben geht gar nicht. Als ob die Damen und Herren Konzernforscher ihren Wissenstand ohne gesellschaftliche Hilfe erreicht hätten. Sie reklamieren Besitzansprüche für ein Genom, das sie nur leicht modifiziert haben. In der Software-Branche können wir auch nicht einfach Open-Source verarbeiten und verkaufen.
@Fred: das Buch ist mehr oder weniger eine interessante und neue Sicht auf die Anthropologie, „gewürzt“ mit Geschichte und Philosophie. Interessant deshalb, weil sie herausarbeitet, wie eine kriegerische Expansion quasi zum Selbstläufer wird.
Bevor man an Lösungen denkt, muss man erstmal die Ursache für das Problem kennen. Wie in der Medizin. Ich kann die durch eine Autoimmunkrankheit äußerlich sichtbaren Symptome nicht mit Salbe heilen, sondern ich muss an Ernährung und Lebenswandel „justieren“.
@Stadtmensch „Bevor man an Lösungen denkt, muss man erstmal die Ursache für das Problem kennen.“
dann empfehle ich dir „die anatomie der menschlichen desktruktivität“ von erich fromm. was ich da über Nekrophilie gelernt hab… uiuiui, das wird einige fragen über unser Konsumverhalten auf! allerdings ist das ganze buch genauso scheiße zu lesen wie der titel vermuten lässt… um sich da durchzuarbeiten gehört schon ne ordentliche Briese selbsthass dazu! 🙂
Nochmal, dies „könnte so und so, wäre schön oder neue Erkenntnisse lassen den Schluß zu“ kann man natürlich von außen betrachtet gut finden, aber in der praktischen Umsetzung hakt vieles gewaltig. Bei uns laufen einige Versuche – auch im Bereich Bio. Einiges hilft in gewissem Maße weiter, aber im Großen und Ganzen kosten alle Ansätze zunächst mal viel Geld und die Vertreter dieser „neuen Ansätze“ versprechen oft Wunder. Ja, im Biobereich werden immer mehr Zusammenhänge klar. Um aber im Hochpreisland(auf Kostenseite) und Lebensmittelniedrigpreisland(auf Einnahmeseite – auch Bio) Deutschland so produzieren zu können, fehlt noch eine Menge Erkenntnis. Für mich zunächst kein Anreiz, um auf Bio umzustellen. Das Risiko war und ist immer noch viel zu hoch. Dem reinen Versprechen, dass es funktioniert vertraue ich nun einmal nicht.
Die Sache mit der Spinnerei und der Umsetzbarkeit ist eine berechtigte Kritik. Jedoch gibt es jede Menge Spinnereien, die unseren Alltag revolutioniert haben, nach dem sich mal jemand getraut hat sie umzusetzen. Anfang End des letzen Jahrhunderts war Mobilität schon ein großes Thema, weil ein limitierender Faktor für die Wirtschaft. Während sich die einen traditionell mit der Zucht besserer Pferde und der Herstellung besserer Geschirre, Wagen etc. abmühten, gab es Leute, die Bewegung ohne Pferd dachten. Wer fortschrittlich war investierte vllt. in Dampfmaschinen, Eisenbahn…. Und dann hoppten Leute mit umgeschnallten Riesenflügeln über die Hügel und andere experimentierten mit explodierendem Flüssigtreibstoff…. den es nur in Apotheken gab….. Also, sicher ist die Eisenbahn ein wahnsinniger Fortschritt gewesen, aber die ganz verrückten Spinner mit ihren Hopsern in den Hügeln sind irgendwie weiter gekommen. Die Sache mit neuer Technologie ist verzwickt, wenn sie in den Kinderschuhen steckt sieht sie oft aus wie eine Schnapsidee.
Nachhaltig,-liest sich wie „zurück zu den Wurzeln“
Wer will schon, wie viele können schon, das Rad zurückdrehen.
Nichts anderes scheint es mir zu sein bei den Ansprüchen
die heute gang und gebe sind.
Komfort, Konsum , Luxus und von allem nicht zu knapp.
Man kann und sollte wohl auch an einigen „Schrauben“ drehen,
aber eine fundamentale Umkehr der Verhältnisse halte ich für eine
Utopie.
Mit der Nachhaltigkeit im Privatbereich ist das so ein Problem. Die Wirtschaft hat da schon erhebliche Erfolge erzielt . Wer dort seine Klimabilanz nicht erheblich verbessert hat , den gibt es als Betrieb nicht mehr. Man kann auch sagen , wer seine Kosten nicht ständig senkt , der verschwindet vom Markt , weil kein Gewinn mehr erzielt wird. Anders ist das im Privatbereich. Wir haben meistens ein gutes Einkommen und leisten uns was. Einen Zweitwagen, eine größere Wohnung, ein bis dreimal in den Urlaub. Schönes Hobby, der ehemalige Nutzgarten wird zur Liegewiese usw. . Das Kaminholz läßt man sich fertig ans Haus bringen , genauso die Pizza usw. . Weil man zu Hause nichts mehr macht , fährt man halt in Urlaub oder zum Fußballspiel. All diese Dinge tragen erheblich zu der negativen Nachhaltigkeit oder Klimabilanz bei. Damit werden unsere Autobahnen immer voller, der Spritverbrauch steigt jedes Jahr , auch weil jedes Jahr mehr Urlaubsflüge stattfinden. Wenn man Gemüse im eigenen Garten , vom eigenen Dünger aus der Klärgrube gedüngt , die Gemüsereste von den eigenen Hühnern gefressen und dazu noch eigene Eier hätte, würde sich die Klimabilanz schon erheblich verbessern , weil man dann auch weniger in Urlaub fahren würde, denn die Tiere müßten ja versorgt werden. Allein wenn wir das übernormale Urlaubsgeld in Energieeiensparung in der Wohnung mit Solar- und PV-Anlagen stecken würden ginge es richtig nach vorne. Ottonarmalverbraucher hat für alles gute Ratschläge , nur bei sich tut sich von der Nachhaltigkeit garnichts. Das sollen immer nur die „Anderen“ machen . Mit dieser haltung werden wir „Nachhaltig“ nicht durchkommen.
Ohne Zweit- und Drittwagen, Flugreise, Golf, Lifestyle, Events, „Traum vom Eigenheim“, Traum von der gepflasterten Einfahrt, Traum vom Carport mit blitzenden
E-Autos drunter, ohne billige Kredite – und jetzt kommts – kein Gewinn! Nennt sich Rebound-Effekt.
Die menschlichen „Bedürfnisse“ sind unbegrenzt und eigentlich leicht „steuerbar“.
Nur über die Richtung müsste man sich mal einig werden angesichts nicht unerheblicher Folgewirkungen. Die Effizienzsteigerung bei den Produzenten wird und muss im gegenwärtigen Wirtschaftssystem zu Mehrverbrauch führen. Eine Treibhausgas-Steuer könnte hier eventuell regulieren (bzw. Verbrauch besteuern, statt Arbeit).
Aber man muß auch berücksichtigen, dass nicht so viel Land da ist, dass jede Familie genügend Nahrungsmittel anbauen kann und so viel Wald für ihr Holz da ist!
Da kann die moderne High-tec Landwirtschaft schon was ganz anderes leisten!
Ob der Mensch nun für seinen seelischen Ausgleich die Arbeit auf dem Acker oder im Garten braucht?
Selbst gerodete und gelesene Kartoffeln und gepflückte Äpfel für die Seele?
Was ist ein „Landwirt mit therapeutischem Hintergrund“
Was ist ein Therapiehof?
In Mittelhessen gibt es einen, wenn ich richtig Informiert bin!
Wer kennt:
Karl-Jaspers-Klinik in Bad Zwischenahn?
oder hier in Schwerte:
http://www.zfl.uni-bielefeld.de/praktikumsverwaltung/suche/?id=2428
Punkt 2 und 3 krieg ich hin, nur mit Punkt 1 hapert es meistens…. ?
Hühnerhaltung aber dann nur mit Methionin von Evonik, von dem 1 kg nach eigenen Angaben 54 kg Fischmehl ersetzt und auch sonst die biologische Wertigkeit von pflanzlichem Protein erhöht und damit Futter einsparen lässt. Welcher Input für die Methioninherstellung benötigt wird, weiß ich nicht.
Im Übrigen soll Fleisch die Proteinversorgung des Menschen bei gesunder Ernährung allenfalls ergänzen. Die DGE empfiehlt Fleisch seit August nur fakultativ („Wenn Sie Fleisch essen, dann nicht mehr als 300-600 g pro Woche“). Wir brauchen also Bauern für den Anbau v.a. von Getreide und Mais, idealerweise auch von Leguminosen. Vielleicht wären auch synthetisch hergestellte Aminos sinnvoll, z.B. Methionin von Evonik 🙂
„Welcher Input für die Methioninherstellung benötigt wird, weiß ich nicht“. 150 kg Fischmehl/kg 🙂
Das rechnet sich. Immer schön mit Verstand (Kontext!) lesen. 🙂
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Die synthetischen Aminosäuren sind der Grund für die relativ große Futtereffizienz von Hühnern. Nur so wird die angezüchtete Futterverwertungsrate ausgeschöpft.
Addendum: Presseinformation: DGE aktuell, Presse 08/2017 vom 21. September 2017 (Auszug):
„Wie können die Referenzwerte für die Zufuhr von Protein erreicht werden?
Die empfohlene Proteinzufuhr von 0,8 g/kg Körpergewicht pro Tag für Erwachsene entspricht, bezogen auf das Referenzgewicht, einer Zufuhr von 57 bis 67 g Protein pro Tag. Diese Menge kann über den Verzehr proteinreicher Lebensmittel erreicht werden. Dazu zählen bei den pflanzlichen Lebensmitteln vor allem Hülsenfrüchte wie Soja, Linsen und Erbsen. Auch Getreideprodukte wie Brot tragen zur Versorgung mit Protein bei. Proteinreiche tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier ergänzen die Zufuhr.“
Interessant auch das Video mit dem Sportwissenschaftler der DSH auf der DGE-Homepage.
>>synthetisch hergestellte Aminos <<
Hört sich irgendwie Giftig an, so wie synthetisch hergestellte PSM. 😉
Dann doch lieber Kupfer, das ist auch im Bioanbau erlaubt.
Sind en vogue, jedenfalls im Breitensport wie Fitness und Rennrad. Bei ausgewogener Ernährung zwar überflüssig, aber macht ja nichts.
Hört sich sehr giftig an. Auf der Seite der Evonik Industries AG entdeckt: „Da die wichtigsten Vorprodukte für Methionin – Acrolein und Blausäure – bei der Degussa hergestellt werden konnten (1936 führten Wagner und Schulze die Synthese von Acrolein aus Acetaldehyd und Formaldehyd durch), begannen die nach Konstanz ausgelagerten Forschungslabors noch 1946 die Arbeit.“ BLAUSÄURE als Vorprodukt für Tierfutter, wenn das der besorgte Bürger erfährt…
Siehe http://geschichte.evonik.de/sites/geschichte/de/erfindungen/methionin/Pages/default.aspx
Warum nicht gleich Tubennahrung für Menschen? Die armen Hühner werden eh nur ein paar Wochen alt, da kann man ihnen auch Altöl zu fressen geben (sehr wirtschaftlich, alles schon dagewesen, Ironie-Ende). Ich finde den Link leider nicht mehr, aber ein Typ (Sportstudent, Macher, linear-Denker) hatte versucht, sich mit einer Universalnahrungspaste (Produktname war glaub ich sogar Soylent) selbstständig zu machen.
Warum nicht? „Tubennahrung“ ist im Sport sehr verbreitet und absolut akzeptiert, Kohlenhydratgel mit extra hohem Salzgehalt gibt es tatsächlich in der Tube, ansonsten gibt es vieles in Riegel-. Pillen- und Pulverform. Aber wer verzichtet schon auf ein tolles (alkfreies) Weißbier nach dem Sport. Bei RTFs im Radsport ist die Bratwurst noch sehr verbreitet, obwohl physiologisch blödsinnig – auch eine Art Tube mit nicht mehr hundertprozentig nachvollziehbarem Inhalt. 😉
Übrigens, nachweislich sinnvoll ist nur Kreatin zur Erhöhung der Maximalkraft (größerer Wachstumsreiz für den Muskel) und eine Proteingabe kurz nach dem Trainigsreiz, dazu sind Shakes und Riegel einfach praktisch für unterwegs.
methionin und cystin können im mineralfutter für schweine bei hohem lysinanteil zusätzlich geordert werden,damit das futter ausgewogen ist.
ergibt magere turboschweine.
Willi, ich muss dem Meme leider widersprechen. „Nachhaltige Ernährung“ bedeutet in erster Linie einen in sich geschlossenen Nährstoffkreislauf.
Der Text müsste also eher so lauten:
„Nachhaltige Ernährung:
Eigene Exkremente sammeln und auf die Fläche zurückbringen, auf der die eigenen Lebensmittel erzeugt wurden.“
Daher: Plumpsklo statt Kanalanschluss!
Die Kommunen zwingen einem, nur in die Rohre des Abwasserverbandes zu Sch……!
Die Auflagen an eine dezentrale Abwasserentsorgung sind so hoch, dass Einzelgehöfte selbst kilometerweite Abwasserleitungen legen. Bei uns läute es noch von alleine ab. 😉
Es gibt schon einige Modellregionen (vulgo: Ökodorf), wo die autarke Grauwasser-Aufbereitung funktioniert. Geruchlose Trockentoiletten ohne Chemie sind auch schon (wieder)erfunden. In der „freien Marktwirtschaft“, kann man aber leider niemanden zu ökologischer Bauweise zwingen. Zukunftsfähiges Bauen funktioniert nur mit Nährstoff-Separation (sprich: Urin und Kot separat erfassen bzw. nicht mit dem übrigen Brauchwasser vermischen). Voraussetzung auch hier wieder, die Möglichkeit zur Kompostierung ohne viel Transport und Fremdenergie.
Sie wollen mir nicht allen Ernstes ein Plumsklo empfehlen? 🙁
Ich punkte mit eigenem Gemüseanbau,
Hühner die Gemüseabfälle fressen,
eigenes Holz verfeuern,
32,5 KW Photovoltaik,
Bezug von Ökostrom, was ich nicht selbst erzeuge.
Und wenn die Bahnschienen bei Rastatt wider ganz sind, dann fährt mein jüngster Sohn wieder mit der Bahn nach Karlsruhe.
Plumsklo darf man natürlich nicht dazu sagen. Das heißt jetzt
Separett Privy. …und ich überlege ernsthaft, ob ich umrüste. Ich brauch die Sch…e.
Wofür Stadtmensch?
Pass aber auf, dass du nicht so viele Chemikalien und Rückstände (kann im Urin sein) aus Medikamente da rein machst, denn dann ist es zur Düngung im Garten wieder nicht geeignet!
Ob es dann in eine Biogasanlage darf?
Weiß ich nicht!
Eine High·tech Schüssel, toll.
Was machst Du mit dem Urin, den kannste nicht benutzen, da ist dein Diclofinac und die Östrogene deiner Frau drinne.
Wenn du den Urin in dein Gemüsebeet kippst, wachsen deinen Söhnen Brüste. 🙁
Nachhaltige (Hochschul-)Ausbildung: immer nur Einsen schreiben, immer der Jahrgangsbeste sein, sich nie mit weniger zufrieden geben. Ansonsten sofortiger Abbruch und direkt Hartz IV.
„immer nur Einsen schreiben“
ich hab jemanden in der familie,die mit 17 abi gemacht hatte,naja,gewöhnungsbedürftig.
Das versteht man in der Hochschule unter Nachhaltigkeit???
für mich ist Nachhaltigkeit etwas, was man nachhalten muß,
also in der Forstwirtschaft, dass nicht mehr Bäume gefällt werden dürfen, wie nachwachsen;
bestimmt um dem Wald und sein Ökosystem zu erhalten!
Das Selbe gilt für die Ressourcenausbeutung dieser Erde;
den Ackerboden fruchtbar zu erhalten ist auch nachhaltig, also für die kommende Ernte fruchtbar zu erhalten, ist auch nachhaltig!
Der Irssinn nahm seinen Anfang, als man begann vom „nachhaltigen Wachstum“ zu sprechen. Also im wirtschaftlichen Sinne. Die Tharandter Forstleute meinten wirklich nur den Wald. Wenn die Wirtschaft immerzu, also nachhaltig, wachsen soll, dann ist sie irgendwann unendlich groß.