Bis Anfang Oktober sollte die Wintergerste im Boden sein, damit sie sich vor Winter noch ausreichend entwickeln kann. In der Fruchtfolge steht sie meist nach Winterweizen, der wiederum nach Zuckerrüben, Raps oder Kartoffeln gesät wird. Ausnahmsweise haben wir vor der Aussaat der Wintergerste gepflügt. Jetzt muss der Boden rückverfestigt werden, weil er sonst zu schnell austrocknet und die Keimung gefährden könnte. Hier könnt ihr sehen, wie wir das machen.
Wenn ich am Schluss des Videos laut „Stopp“ rufe und das Video plötzlich endet, liegt das daran, dass an der Sämaschine was nicht stimmt. Aber was? Kann man sehen, muss aber gut hinschauen.
Euer Bauer Willi
(Aufrufe 6.497 gesamt, 1 heute)
Ein prächtiges Saatbett habt ihr da. Kann ich bei uns nicht entdecken , da wir erst 50% der Gerste in der Erde haben. Hier regnet es jeden Tag . Heute schon wieder 8 mm . Hier geht nichts. Von Juni bis August hatten wir 417 mm Regen und jetzt im September 68 mm . Wenn das so weiter geht werden wir die Gerstensaat nach dem 5. Oktober auf Weizen umstellen müßen. Nach Düngeverordnung haben wir nur zu Gerste Gärsubstrat gedüngt. Das ist bei Weizen nicht erlaubt. Schlechtes Wetter hat die Düngeverordnung nicht vorgesehen. Hat einer eine Idee ?? Auch die Viehbetriebe und Biogasanlagen haben die Probleme mit der Nichtbefahrbarkeit des Ackers. Lt. Vorschrift darf keine Gülle oder Gärsubstrat ab dem 1.10. auf Ackerland ausgebracht werden. Die Behälter sind aber noch nicht leer ??
Alle,
Theorie und Praxis in diesem anschaulichen Beitrag.
Hätte da eine tolle Aufgabe (Idee) für unseren Bauern Willi.
LG
Horst
Ok. Was war das jetzt alles in 1 (!) Arbeitsschritt?
1. Vorne der Grubber, war das ehemals der Pflug, wo der Bauer hinter seinem Vieh hergelaufen ist oder habt ihr die Fläche die letzten Tage gepflügt? Oder – Gar nicht mehr gepflügt?
2. Walzen zum Rückverfestigen
3. Kreiselegge ? Geht die nur ganz wenig, quasi bis Saattiefe rein? Zerkleinert die Erdbrocken?
4. Baggerwalze. Drückt alles wieder fest?
5. Sähwalzen mit integrierter Druckrolle
Wow. Das vor 60 Jahren (oder länger) überhaupt „die Saat aufgegangen ist“ muss angesichts dieser tollen Maschinen wirklich bestaunt werden.
Weil der Boden so nackt und fast weg gewesen wäre 🙂 ?
Warum wolltet ihr dieses Jahr pflügen?
Nach dem Stoppelbruch war der Boden sehr klutig und trocken. War uns zu riskant, da hinein zu säen.
Bauer Willi
Mein Überwachungs-Konvi-Acker ist übrigens immer noch „nackig“. Futtererbsen wurden Mitte August geerntet. So wird das nix mit der Ernährung des Bodenlebens, aber Dank Chemie kann „moderne Landwirtschaft“ sicher auch aus Lavagrus noch Proteine ziehen.
„Futtererbsen wurden Mitte August geerntet.“
wenn gedroschen,dann müsste der acker zumindest grün sein,wenn gehäckselt,wohl weniger.
mein hafer/erbsengemenge hat ich am 4.august dreschen lassen und bis letzte woche einen 60-80cm hohen hafer/erbsenaufschlag.
Ausfallerbsen dürften lange aufgegangen sein.
Ansonsten, was meinen Sie, was Biobetriebe machen?
Dank „Chemie“ kann der Konvi auf die unsinnig vielen Bearbeitungsgänge verzichten, bzw sehr einschränken.
Die Ausfallerbsen waren nur sehr vereinzelt aufgegangen. Als sie ca. 10cm hoch waren, hat man „reguliert“ und nun sind Kluten und Erbsen weg und der Acker wie gesagt blank seit Mitte August. Das muss bestimmt alles so sein, aber überzeugt bin ich davon nicht.
Es kommt jetzt wahrscheinlich bald Winterweizen rein
Hallo Stadtmensch,
was brauchts zum Überzeugen?
Mindestens 7% Dauerhumus (nach Quirbach).
Sährohr, bzw Schlauch abgefallen. Passiert bei der Lemken gerne mal.
Die Kunststoffmuffen, welche den Schlauch mit dem Sähschar verbinden, sind keine ideale Lösung.