…hat sich die Schweiz am 23. September 2018 in einem Volksentscheid entschieden.
Die Fair-Food-Initiative erreichte mit 38,7 % Ja-Stimmen und 61,3% Nein-Stimmen keine Mehrheit. Inhalt der Initiative war auch die Forderung nach gerechten Produzentenpreise und höheren Einkommen für Bauern.
Eine weitere Initiative nach Ernährungssouveränität, die unter anderem eine Erhöhung der Zahl in der Landwirtschaft Beschäftigten und gleiche Arbeitsbedingungen für alle Angestellte in der Landwirtschaft forderte, wurde am 23. September 2018 ebenfalls mehrheitlich abgelehnt. Weitere Bestandteile der Initiative war die Förderung einer lokalen, vielfältigen, gentechnikfreien und nachhaltigen Landwirtschaft. Gegen diese Initiative sprachen sich rund 68% der Schweizer aus.
https://uniterre.ch/application/files/7715/3772/1714/CP_refus_initiative-DE.pdf
Die Initiatoren beider Volksentscheide akzeptieren die Entscheidung, werden sich aber weiter für ihre Ziele einsetzen.
Am 25. November 2018 wird in einem Volksentscheid eine Vorlage zur Abstimmung gebracht, in der das Belassen der Hörner an der Kuh mit einem finanziellen Beitrag (unverbindlicher Vorschlag 365 Franken pro Tier und Jahr) gefördert wird. Der schweizerische Ständerat und der Nationalrat empfehlen eine Ablehnung der Initiative.
https://www.nzz.ch/schweiz/hornkuh-initiative-auch-nationalrat-empfiehlt-ablehnung-ld.1391600
Man darf gespannt sein, wie diese Abstimmung ausgeht.
Bauer Willi
Ich hätte gerne eine Frage beantwortet, die eigentlich nur im Weitesten mit diesem Thema zu tun hat. Vegetarier und Veganer essen zum Ersten aus Tierschutzgründen und eben auch zum Schutz der Umwelt keine tierischen Produkte. Sind dann Fleischersatzprodukte und auch sämtliche pflanzlichen Produkte die wir importieren müssen kein Selbstbetrug?
Das sehen einige Vegetarier und Veganer durchaus so. Es gibt z.B. bei Facebook Gruppen, in denen solche Fragen diskutiert werden und Tipps ausgetauscht werden. Eine Gruppe, in der ich bin, ist der Gruppe „Antivegan“ nicht unähnlich, weil in beiden – in letzterer neben gehässigem Unsinn – auch Irrationalitäten des Veganismus besprochen werden.
Neulich wurden Tierversuche und der Verein „Ärzte gegen Tierversuche“ besprochen. Das Thema wurde hauptsächlich nur von den anwesenden Ärzten besprochen (sehr angenehm, wer keine Ahnung hat oder keine Belege beibringen kann, schweigt). Der Tenor war: Ohne Tierversuche kommen wir nicht aus, die ÄgTV wurden als esoterisch angehauchte Truppe bezeichnet. Von Veganern.
Es gibt natürlich auch einfach gestrickte Veganer. Das sind dann nicht selten die lautesten. Bei Facebook z.B. gibt es ja auch gewisse Bauern und Bäuerinnen, oft dieselben, die einen himmelschreienden Unsinn von sich geben. Gern auf der Seite von Quarks. Da weiß ich ja auch, dass dies nur eine Minderheit der Bauern ist.
Themen, die manche in den Medien aufgreifen und Veganern als großen Widerspruch vorhalten, haben viele Veganer bereits reflektiert und berücksichtigt. Dabei geht es den wenigsten Veganern nach meiner Erfahrung um Perfektion, sondern um die bessere Alternative (daher kann man auch ohne Probleme Medikamente nehmen, weil es dazu keine Alternative gibt, außer länger zu leiden oder zu sterben).
Sie glauben gar nicht, wie viele Captains Obvious unterwegs sind, die meinen, sie hätten die zündende Idee, die „die Veganer“ noch nie gehabt hätten.
Guten Tag Zusammen
Die Wahlbeteiligung war sehr tief, das heisst es haben maximal 35% der Stimmberechtigten ihr Meinung zu den beiden Vorlagen kund getan. Leider kann ich die genaue Zahl nicht mehr finden. Für mich als produzierende Bäuerin heisst das, dass sich 65% der wahlberechtigten Personen für das Thema der Lebensmittelproduktion nicht interessieren. Das ist für mich die Botschaft dieses Wochenendes – stand natürlich so nicht in den „Medien“. Weiter wird zwar in den Medien von Bio, Nachhaltigkeit, Tierwohl und blabla geschrieben und geredet was das Zeug hält. Die Berater usw. sind voll auch auf dieser Schiene – nur sehe ich den Absatz sprich die NACHFRAGE danach nicht. Es ist ein Thema der MINDERHEIT das als breite Masse verkauft oder dargestellt wird. Ein Wunsch der in die Realität geredet werden will – nur wird etwas nur durch TUN real/kommt in Existenz.
Weiter ist interessant wie die beiden Vorlagen ins Nein getrieben wurden durch die entsprechenden Handlanger. Zu beginn waren beide nämlich sehr hoch im Ja-Bereich. Dann kam das Killerargument Preis und das „Kind“ wurde in die gewünschten Bahnen getrieben. Sachlich umfassend hat niemand von den „professionellen“ Informationsträgern informiert – leider auch nicht der Bauernverband.
Ich bin sicher, dass all jene Stimmenden, die die Vorlage mit dem Argument der eventuell höheren Lebensmittelpreise abgelehnt haben, dieses Jahr freiwillig keine Lohnerhöhung bei ihren Vorgesetzten einverlangen! Wie ich dir, so auch ich mir.
Ich selber fand die Vorlage als Bäuerin nicht effektiv problemlösend. Leider hat sie ihr ZWEITES Ziel der Dialogförderung oder eine Auseinandersetzung in der breiten Öffentlichkeit mit dem Thema meiner Meinung nach auch nicht erreicht und das ist die wahre Tragödie der FaireFood Initiative.
Die Hornkuhinitiative ist ein „Gejammer“ in einem Spiel, das schon lange entschieden ist. Über 90% der Rinderbestände sind hornlos und die Stiere der künstlichen Besamungen sind fast alle auf genetisch hornlos gezüchtet bzw. die hornlose Vererbung ist gewünsch/ Zuchtziel. Weiter können sie fast keine horntragende Tiere an (öffentlichen) Märkten verkaufen, da sie schlicht nicht angenommen werden bzw. die Tiere vor dem Verkauf enthornt werden müssen. Diese Initiative ist ein „Schaukampf“ damit die grundlegenden Themen nicht angegangen werden müssen. Persönlich bewundere ich den Initianten und seine Ehefrau für ihre Leistung. Auch wenn es CHF 1000 pro Tier mit Horn und Jahr gäbe wird es nur wenige Kühe mehr mit Horn geben. Nur wenn der Betriebsleiter will, dass die Tiere Hörner haben, haben sie Hörner mit oder ohne „Beitrag“. In einem Umfeld von 9:1 braucht es Idealisten um zu den Exoten zu gehören…
Wie oft haben Sie in diesem Jahr gegen „den Markt“ / die Masse gehandelt – haben bewusst nicht das gemacht, was alle anderen machen würden sondern haben Ihre Lösung umgesetzt?
Irgendwie passend dazu bin ich gerade über diesen Artikel gestolpert: https://www.welt.de/wirtschaft/article182954922/Preiskampf-Die-Banane-ist-Aldis-naechster-Suendenfall.html
Man beachte die Leserkommentare! Erstaunlich, diese Solidarität mit den Bauern! Und die Bereitschaft, doch mehr zu bezahlen! Das beste ist der Hinweis auf regionale Artikel….
Himmel, ich bin dieses Geschwurbel so leid
Interessant ist das Ergebnis dieses Volksentscheids.
Das Motto lautet: „Wasch mich, aber mach bitte nicht nass“
Für Lebensmittel als Grundlage zum Leben, will kein Mensch mehr ausgeben als es durch die Gesetze des Marktes vorgegeben wird. Produktionsauflagen für die Landwirte werden schon gefordert. Im Preis darf sich das nicht niederschlagen. Konsumverzicht zu gunsten von Lebensmitteln wird niemals kommen.
Damit geht das das Spiel des Wachsens oder Weichens solange weiter bis die Natur einen Riegel vorschiebt. Alles andere ist in der heutigen Zeit eine Illusion. Größer und billiger ist die einzige Überlebensstrategie für die Mehrzahl der landwirtschaftlichen Familien. Oder eben der geordnete Rückzug…….
Selbst die „kleine“ Schweiz stimmt so ab.
Naja, was gesunde Lebensmittel sind, darüber kann man und hat man schon lange gestritten. Und Volksentscheide sind Wasser auf den Mühlen von Populisten und haben gar nichts mit Demokratie zu tun, sondern sorgen für eine verunsicherte schwache Politik, von er wir eh schon genug haben.
die Schweiz lebt damit sehr gut!
aber gut populisten sind immer die anderen. ein Effekt haben volksabstimmungen, die Menschen fühlen sich mitgenommen und einbezogen. in der Schweiz ist mir das aufgefallen, die Menschen halten da mehr zusammen.
Kann sein, dass die Schweiz weniger „anfällig“ ist. Ein vollkommen unsinniges „Minarettverbot“ haben sie mit einem Volksentscheid 2009 durchgesetzt. Aber siehe auch Weimarer Republik, siehe Brexit usw…Die Hürden für einen Volksentscheid sollten sehr hoch liegen und die Bewertung einer Politik alle 4 Jahre erfolgen und das ist für mittelfristige Entscheidungen fast schon zu kurz.
So ist es eben mit der Demokratie, sobald einem die Ergebnisse nicht passen, ist das Volk dumm und nicht mehr der Souverän. Wenn man glaubt Volkes Wille passt zu den eigenen Zielen dann ruft man nach der Direktabstimmung. Was denn nun?
Aber trotzdem gut, dass sich in der Öffentlichkeit mal Gedanken darum gemacht wird!
Höchste Zeit!!!
Die Mehrheit der Schweizer hat sich nicht gegen gesunde….. Lebensmittel ausgesprochen. Die Mehrheit der Bürger hat sich dagegen ausgesprochen, den sehr detaillierten, aber dennoch schwer umsetzbaren Formulierungen Verfassungsrang einzuräumen. Das ist ein Zeichen von Klugheit des Volkssouveräns. Man kann Verfassungen auch überfrachten, so dass sie ihren integrierenden Charakter verlieren und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zerstören.
Gehört dann ein Artikel zu den Kuhhörnern in die Verfassung? Ich meine klar NEIN. Bin aber gespannt, was das Schweizer Volk abstimmt…..
Moin,meine Meinung grundsätzlich zu Volksentscheiden.
Volksentscheide sind für mich dann nachvollziehbar, wenn mindesdens über 50% der Wahlberechtigten darann teilnehmen und ihren Willen somit zum Ausdruck bringen.
Alles was darunter liegt ist nicht mehrheitsfähig und drückt nicht den demokratischen Willen aus
Warum?
Die anderen 50% interessieren sich doch gar nicht dafür, dann braucht man die ach gar nicht zu beachten, oder?
So ist es. An könnte es auch so machen, wer dafür ist bewegt seinen Hintern zur Wahlurne, wer nicht abstimmt zählt als nein. Was mich ärgert ist, dass man hier über die Schweizer Bürger herzieht, nur weil man seine Meinung nicht bestätigt sieht.
Wer bewusst dagegen ist,
der bewegt auch seinen Hinten und geht zur Wahlurne, stimmt aber mit „nein“.
Wer nicht zur Wahlurne geht, hat keine Meinung.
Moin Inga,doch die anderen 49,9% interessieren sich schon in der Mehrzahl dafür.
Sie sind aber nicht bereit die von Lobbyisten und spendengeilen NOG,s in die Welt gesetzten Un – und Halbwarheien die bis zur Lüge führen auf den Leim zu gehen.
Bestes Beispiel ist doch, die zur Zeit wiedereinmal ingang gekommene Kohleausstiegsdiskussion. Es gibt zur Zeit noch keine Möglichkeit auf diesen heimischen Rohstoff zu verzichten. Wer den sofortigen Kohleausstieg fordert und behauptet es geht auch ohne, der sagt nicht die Wahrheit der lügt.
Man stelle sich folgendes vor. Die Energieversorger legen für diese Fanatiker eine spezielle Stromversorgung die nur „Grünen Strom“ durchlässt.
Was passiert wenn der aber nicht immer verfügbar ist? Da bleibt die Bude kalt.
Nur mit sochen Tatsachen kann man einen Sinneswandel schaffen.
Den Vorschlag von Mausschubser zu dieser Debatte kann ich nur unterstützen.
also wenn ich Kohleausstieg höre,
dann verstehe ich den nur als zukünftig.
Als Bauernkind muß man das so verstehen, denn wenn wir beschließen aus dem Zuckerrübenanbau (oder anderen Betreibszweig) auszusteigen, müssen wir noch mindestens 1 mal ernten und zwischendurch das Zu-Rübenfeld pflegen. Und dann mit der Fruchtfolge weiterplanen.
Wenn wir mit dem Kohleabbau aussteigen wollen, dann ist das doch auch in die Zukunft geplant.
Was gibt es da zu berücksichtigen,
wo kommt eine Alternative Energie her,
wie gestalten wir den sozialen Umbau?
und , und, und
Das müssen dann Fachleute wissen.
Aber für die Zukunft eben für
Kohleausstieg
für die nahe Zukunft, nichts Bedeutendes mehr in den Kohleabbau investieren
und schon gar nicht einen alten Wald dafür roden!
Ja Inga und dann bitte in einem Umkreis von 10 km um mein Haus keine Windräder, keine moderne Landwirtschaft, keine großen Tierställe, keine neuen Straßen, keine Stromtrassen, keine Flugplätze, keine Bauplätze für was auch immer usw. usw.
@Brandenburgbauer
Es stimmt nicht so ganz, ein sofortiger Kohleausstieg ist nach einer Studie der RWTH Aachen möglich, auch ohne dass es zu einem Blackout kommen würde. Ich halte diese Studie des IAEW der RWTH für seriös. Die Ings haben allerdings, ähnlich wie in einem Gerichtsprozess nur die an sie gestellten Beweisfragen beantwortet, ohne auf die daraus bedingten umfangreichen Konsequenzen einzugehen. Die Journalisten haben diese Studie wahrscheinlich nicht verstanden oder interpretieren sie in ihrem Sinne – und schon wird wieder mal medialer Stuss verbreitet.
Wenn alle gasbetriebenen Kraftwerke, die sich aufgrund derzeit nicht vorh. Rentabilität im Standby-Modus oder gar im Ruhezustand befinden unter Volllast gefahren würden könnten wir auf die Kohle verzichten. Das Dumme ist, wir hätten dann kein Backup mehr und müssten häufig elektrische Energie zu diktierten Preisen importieren.
Unabhängig von den zur Disposition stehenden Arbeitsplätzen, würden bei einem schnellen Kohleausstieg irre Kosten entstehen, die den Strompreis exorbitant in die Höhe treiben würden. Das dürfte auch den Wählern der Grünen nur schwer zu vermitteln sein. Ich habe das jetzt zugegeben sehr vereinfacht dargestellt.
Unserer geschätzten Inga empfehle ich den Besuch eines Aussichtspunktes im Tagebau Hambach. Vielleicht bekommt sie dann eine Vorstellung von dem Begriff Abbruchkante. Da standen laut Pressefotos tatsächlich dumme demonstrierende Mütter mit Säuglingen vor dem Bauch auf einer gesperrten unterhöhlten Kante. Sollte die Vernunft siegen, sieht es nicht gut aus, weder für irgendwelche Fledermäuse noch für den Hambi selbst.
Das habe ich gesehen, aber warum sollte ich das, was willst du mir damit sagen?
Inga, ich bezog mich auf deine Aussage „und schon gar nicht einen alten Wald dafür roden“
Es geht um die Problematik „nach“ dem Kohleausstieg und die daraus resultierende Gefahr, eine Katastrophe ähnlich der in der Lausitz zu verhindern.
Da verlasse ich mich lieber auf die Aussagen kompetenter Geologen bzw. Hydrogeologen, egal ob von der RWE oder des Geologischen Dienstes NRW.
Mit ideologisch aggressiver Gesinnungsethik a la „Hambi bleibt“ ohne fachliche Kompetenz ist es in der Realität nicht getan.
Abgesehen davon bin ich seit meiner Studentenzeit oft genug auf der alten A4 durch den Hambi gefahren. Von einem 1.200 Jahre alten Urwald war da wenig zu sehen.
Ja, vom vorbeifahren sieht man ja auch nichts,
ich habe beim Vorbeifahren am Urwald Reinhardswald auch nicht gesehen, dass da im oder am Urwald aus alten Eichen Fichtenbestände sind, wo man Windräder hinstellen kann.
Ob das der Wahrheit entspricht, weiß ich immer noch nicht.
Aber wenn Förster Peter Wohlleben das bezeugt, dann muß es ja war sein, oder?
https://www.youtube.com/watch?v=7mTGiYzsYNg
Und was hast du von Hydrologen erfahren?
Ich denke, wenn man so wie so langfristig aus der Kohleverfeuerung aussteigen will, dann muß man nicht noch aus einem mehr oder weniger wertvollen Wald roden.
Dafür kann man dann mal einen für wichtigere Sachen roden, oder Paulus?
Hier ein Foto vom Reinhardwald:
https://www.hna.de/lokales/hofgeismar/hofgeismar-ort73038/kreistag-afd-antrag-gegen-windkraft-im-reinhardswald-10414259.html
Es sind wohl doch Fichtenbestände da.
Nun muß man darüber diskutieren, ob der richtige Urwald und seine Tiere von den Windrädern in den Fichtenbeständen beeinträchtigt werden.
In Ruhe mit Fachleuten diskutieren und nicht mit Halbwissen Theater machen.
Im Hambi war ja Eile geboten, da geht es ja noch,
aber viele Leute von den Prostieren haben bestimmt die Situation genutzt um sich mal profilieren zu können, oder?
Deswegen wurde bestimmt da übertrieben.