Im nachfolgenden Link die ausführliche Erklärung (Protokoll) der heutigen Sitzung.
In Kürze: (die Markierungen in fett stammen von mir)
- Wir alle sind entsetzt und verurteilen die großangelegte militärische Aggression
- Wir streben an, nationale, bilaterale und internationale Unterstützung zu leisten, um zur Ermöglichung von Ernten in der Ukraine beizutragen und die Fähigkeit der ukrainischen Landwirtinnen und Landwirte zu gewährleisten, ihre Bevölkerung zu ernähren und zur globalen Ernährungssicherheit beizutragen
- Wir sind zutiefst besorgt über die Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit. Mit tiefer Besorgnis beobachten wir die schwerwiegenden Auswirkungen auf globale Lebensmittelversorgungsketten und den starken Anstieg der bereits hohen Preisen für landwirtschaftliche Grunderzeugnisse und Betriebsmittel wie z.B. Düngemittel, sowie deren Auswirkungen auf die Ernährung und Ernährungssicherheit für die am stärksten gefährdeten Länder und Bevölkerungen.
- Wir verurteilen den Angriff Russlands auf die Ukraine scharf.
- Wir verpflichten uns zu enger Zusammenarbeit und konkreten Maßnahmen zur Gewährleistung der globalen Ernährung und Ernährungssicherheit
- Wir fordern alle Länder auf, ihre Nahrungsmittel- und Agrarmärkte offen zu halten und Vorkehrungen gegen ungerechtfertigte, restriktive Exportmaßnahmen zu treffen.
- Wir werden keine künstlich aufgeblähten Preise dulden, die die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und landwirtschaftlichen Erzeugnissen schmälern könnten
- Insbesondere für das ukrainische Volk werden wir frühzeitig, auf sichere Art und Weise und geordnet zusammenarbeiten, um dazu beizutragen, dass ausreichende, gesundheitlich unbedenkliche, erschwingliche und nährstoffreiche Nahrungsmittel weiterhin für alle Menschen verfügbar und zugänglich sind, einschließlich für die ärmsten, am stärksten gefährdeten und geflüchteten Bevölkerungsgruppen. Unser aufrichtiger Dank für ihre anhaltende Gewährleistung unserer Versorgung mit Lebensmitteln auf nachhaltige Weise gilt allen Landwirtinnen und Landwirten und Beschäftigten, sowie den Betrieben der Agrar- und Ernährungswirtschaft entlang der Versorgungskette. Im Sinne der Klima- und Umweltverpflichtungen und der Agenda für eine nachhaltige Entwicklung unterstützen wir weiterhin die Ernährungssicherheit.
Ganz ehrlich? Ich bin enttäuscht. Aber vielleicht hatte ich auch zuviel erwartet…
Ok, das mit dem Dank an die Landwirte ist jetzt neu. Aber bei den Pflegekräften hat man bei Corona auch geklatscht…
(Aufrufe 1.872 gesamt, 1 heute)
„Im Sinne der Klima- und Umweltverpflichtungen und der Agenda für eine nachhaltige Entwicklung unterstützen wir weiterhin die Ernährungssicherheit“?
Laut BMEL:
„Die G7-Agrarministerin und -minister einigten sich darauf:
[…]
in dieser Krise ihre Klima- und Umweltverpflichtungen und die Ziele der nachhaltigen Entwicklung weiter zu verfolgen.“
Was wird bei Zielkonflikte passieren?
Man kann ja Ziele formulieren und dennoch einen Zwischenstopp einlegen (müssen).
Außerdem ist die Benchmark nicht fixiert, lediglich Absichtserklärungen. Jede neue Krise ändert Ziel und Zeitpunkt.
Ist wie die Dauerfloskel Frieden und Menschenrechte weltweit, umsetzen zu wollen.
Wenn die Ukraine und Russland in Summe 50 bis 60 Mio Tonnen Weizen auf den Weltmarkt schmeißt (2020/21), dann wird eine Lücke entstehen, nicht in Deutschland aber eine Große in Nordafrika!
https://www.rnd.de/politik/gegen-anstieg-der-futtermittelpreise-ozdemir-erweitert-nutzung-von-oko-flachen-7e33a777-8c1e-409c-8544-7f39635c3072.html
SOOO, Cem hat reagiert und Öko-Vorrangflächen zur Futterversorgung freigegeben…
Deutsche Bäuerinnen und Bauern können so ihr Getreide zur Unterstützung der Ukraine abgeben und ihre Schwene mit Grünbrache-Rauhfutter versorgen…die Welt ist gerettet und die Schweine sind fett! Halleluja!
Ich dachte der Chem hat diese Grünflächen zum Umbrechen freigegeben!
Damit man da Futter für Schweine, Getreide anbauen kann?
Da kann etwas nicht stimmen Willi. In Deinem Artikel zitierst Du: “ Wir sind zutiefst besorgt über die Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit.“
Heute lese ich aber in der Zeitung Zitat Cem Özdemir: “Die Versorgung mit Lebensmittel in Deutschland ist sichergestellt. Wer anderes behauptet, handelt gegen die Fakten – und politisch verantwortungslos.”
Mehr Schablone geht nicht. Ersetze „Ernte“ durch Produktion, „Ernährung“ durch Verbrauch(sgut), „Düngemittel“ durch Rohstoff X und die Sondertreffen-Erklärung lässt sich anwenden für Klopapier, Autos, Laptops, Medikamente, Schuhe, Hühneraugenpflaster, Blockflöten und eine Milliarde anderer Produkte.
„Wir verurteilen den Angriff Russlands auf die Ukraine scharf.“ Da wird Putin aber Angst bekommen…. Myohmy, die sind darart weltfremd, das man denen noch nicht mal Dummheit vorwerfen kann.
Der ist im Stande und holt seine Verbündeten aus dem nahen Osten zur Hilfe.
Alles Absichtserklärungen,hätte-sollte-könnte-würde.
Hilf dir selbst in engem Zusammenhalt mit der Familie!
Hallo, ich glaube wir haben vieles noch nicht verstanden. Ich bin nun seit über 30 Jahren aktiver Landwirt und es ging immer mit kurzen Zwischenhochs bergab mit den Preisen.
Z.B 1984 Schweinepreis 4,20 DM /SG und heute???. Wir müssen es machen wie große Aktienunternehmen Menge runter Preis hoch. Kali und Salz hat trotz Corona heute veröffentlicht ca 30% Gewinnrate. Da kann man etwas lernen. Schlimm das es bei uns
um Menschenleben geht aber dies haben viele Politiker immer noch nicht kapiert. Und es betrifft ja die Ärmsten der Welt und die wohnen nicht unbedingt in Europa werden sich aber auf den Weg machen. LG aus Hessen
„1984 Schweinepreis 4,20 DM“
Das war der Einstiegspreis für den ausgeschlachteten Schlachtkörper, der ja 25% leichter war als der ganze Körper.
Hinterher ist er auf das alte Niveau wieder zurückgefallen, also hat der Schlachthof das Schwein 25% billiger bekommen!
War es so?
#Bauer Willi
„Und es wird noch viel mehr passieren …“
Ich hoffe noch auf unseren Bundespräsidenten. Damit Er so einige Bundesminister mal so richtig zusammen staucht oder dieser von Amt entlässt, sozusagen „unehrenhaft“.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Denn mit des Geschickes Mächten ist kein ewger Bund zu flechten , denn das Unglück schreitet schnell !
Es gibt keinen Garantieschein für ewigen Wohlstand!
Vage Absichtserklärungen ersetzen keine
notwendigen Entscheidungen!
Landwirtschaft ist eine langfristige Angelegenheit , keine Spielwiese für Experimente!
Gut, dass man für ein solches Papier nicht die Flugzeuge nach Brüssel besteigen musste. Und auch der Beamtenschweiss ist für einen solchen Text nicht besonders üppig geflossen.
Willi, wenn du jetzt enttäuscht bist, hast du dich vorher ja getäuscht. Jetzt ist die Täuschung vorbei, und das ist gut so. Da muss noch viel mehr passieren, bevor es eine Kursänderung und nicht nur kosmetische Korrekturen in der europäischen und deutschen Agrarpolitik gibt.
Und es wird noch viel mehr passieren…