Bauer Willi
Kommentare 34

Fäkalien-Einleitung in die Flüsse

Kein besonders „appetitliches“ Thema, zumal nicht bei der Hitze. In Magdeburg sorgt gerade ein fast nicht zu glaubender Fall von wissentlicher Umweltverschmutzung für Aufregung. Bei einem Starkregen wurden städtische Abwässer verdünnt in die Elbe eingeleitet. Das im nachfolgenden Link zu sehende Video ist nicht nur eklig, sondern gefährdet die Gesundheit und bringt unkontrolliert Nährstofffrachten in die Umwelt. Aussage der Behörde: „Das war schon immer so und ist normal.“

https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/magdeburg/magdeburg/abwasser-in-elbe-100.html

Wem dieses Verhalten im wahrsten Sinne des Wortes „stinkt“, kann dazu eine Online-Petition unterschreiben. Die findet ihr hier:

https://www.openpetition.de/petition/online/kanalisationen-modernisieren-anstatt-abwaesser-ungeklaert-in-die-fluesse-einzuleiten?fbclid=IwAR2XAP_Z_YGl5kp8CxK7gk3Ytq3F79IKNEoCBHvZF4UEhaOFMGb9ioQppiQ

 

 

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34 Kommentare

  1. Farming04 sagt

    Hallo Willi,

    I’m Rahmen meines Abitur an einem Technischen Gymnasium mussten wir uns mit Kläranlagen auseinandersetzen die Abwässer stellen kein Problem da weil die Näturlichen Bakterien in der Elbe sie Eigenständig klären Schuld ist der Verbraucher der über die Toilette entsorgt was nicht dort entsorgt werden soll.

    • Sandra Harms sagt

      und somit sind die abwässer eben nicht etwas was in die elbe gehört oder sind in ein anderes gewässer…

  2. Einfacher Bürger sagt

    Bei der momentanen Hysterie bin ich mal gespannt bis wann die Antibaby-Pille abgeschaft wird. Wie gut können die Frauen diese Wirkstoffe zurück halten ? Oder werden diese doch zum Teil ausgeschieden und später im Abwasser gefunden und in den Lebebensmittelkreis wieder aufgenommen ?Das gilt bei den meisten Medikamenten. Bei diesen Wirkstoffen ist der Abbau bestimmt einfacher als bei den Pestiziden der bösen Landwirte. Wieviele Mineralbrunnen sind unmittelbar bei Friedhöfen, hilft das zur Unsterblichkeit .
    Reden wir lieber nicht darüber, das betrifft ja nicht nur die Bauern.

  3. Friedrich sagt

    @ Paulus . Da wo Erde an den Hauswänden ist , dort ist das so , aber überall wo das Wandwasser direkt auf befestigte Flächen kommt und abfließt , da gehen die Wirkstoffe in die Regenwasserkanalisation und dann in die Flüsse. Hier an den Stadträndern der Flüsse hat man es gefunden und man meinte , daß die Bauern bei der Spritzenreinigung die Mittel in die Kanalisation geleitet haben. Wenn du in der Stadt bist , dann kannst du in den Wohngebieten sehr oft die Häuser direkt am Gehweg stehen sehen und so gelangt das Mittel in die Kanalisation. Bei einer Großstadt kommt da schon was zusammen.

  4. Paulus sagt

    Das Problem betrifft allein die sogen. Mischsysteme bei denen Niederschlags- und Schmutzwasser gleichzeitig in die Kläranlagen geleitet wird. Das ist, zumindest im Westen seit ewigen Zeiten nur noch in seltenen Ausnahmefällen so. Ich denke, hier ist es eher ein Relikt aus der Vorwendezeit der ehem. DDR, das waren ja die Meister der Vereinfachung und des Umweltschutzes. 🙂 Speziell in Magdeburg habe ich damals „staunend“ Gehwegplatten aus Granit mit Intarsien aus Marmor gesehen. Für einen derartigen Schwachsinn wurde die Kohle aus dem Westen verballert und heute regt man sich darüber auf, dass die Stadtentwässerung nicht ordnungsgemäß funktioniert.
    Statt eine dümmliche Petition zu veranstalten empfehle ich, die Bürger zunächst mal darüber aufzuklären was in die Kloschüssel gehört und was nicht. Das wäre ein sinnvoller Beitrag bzw. eine sinnvolle Aktion zu dem Thema.
    Schade, dass sich Bauer Willi derart unkritisch für diese Petition hergibt.

    Noch ein Wort was den Vortrag von Friedrich betrifft.
    Die Hydrophobierungsmittelchen, Algizide, Fungizide oder sonst was alles, die in den Fassadenwerkstoffen enthalten sind gelangen nur zu einem sehr geringen Teil in die RW-Kanalisation, sondern versickern genauso wie die vielen und ähnlich wirkenden Mittelchen aus den Bau- und Gartenmärkten direkt im Untergrund.
    Ist jetzt nicht meine Weisheit, sondern entspricht der Aussage einer befreundeten Ingenieurin aus der Siedlungswasserwirtschaft. Die verfügen wohl über relativ genaue Daten bzw. Analyseergebnisse.
    Sehr vereinfacht gesagt interpretiere ich das so: Ein Wasserschutzgebiet oder eine Wassergewinnungsanlage im Bereich einer Kleingartenanlage oder einer Ansiedlung mit Einfamilienhäusern ist nicht möglich. Im Bereich landwirtschaftlich genutzter Flächen scheint das, zumindest nach meiner Kenntnis durchaus der Fall zu sein.

    • Bauer Willi sagt

      Wollen wir mal in Dormagen oder auch Rommerskirchen in den Untergrund gehen? Der Kanal, der an unserem Hof vorbeiführt, ist definitiv ein Mischwasserkanal. Nix mit Trennung! Und der Kanal ist mal gerade zwanzig Jahre alt…
      Das mit dem „unkritisch“ habe ich jetzt mal überlesen…

      • Paulus sagt

        Stimmt! Habe mich bei Anke (das ist die Ingenieuse) noch mal erkundigt und durfte mir auch gleich eine Vorlesung anhören. Hat was mit der Anzahl der Anlieger zu tun und wird aus Kostengründen in Außen- oder Randgebieten auch heute noch so praktiziert. Eine gewisse Beimengung von Niederschlagswasser ist sogar durchaus erwünscht, nicht für die Kläranlagen, sondern zur Spülung des Kanalnetzes und so. Das Ganze ist viel komplizierter man denkt.
        Insofern – hätte ich mal besser die Klappe gehalten und Asche über mein Haupt. 🙂

  5. Sandra Harms sagt

    Das Einleiten ist das eine, das was durch marode leitungen verickert das andere… jeder der mal dokus schaut wird schon mal was über kanalarbeiter gesehen haben, u.a. auch wie die jungs ihren job in genauerten leitungen die aus der zeit um 1900 stammen machen, da soll mit doch mal einer erzählen, diese leitungen sind nach 120 jahren und 2 weltkriegen noch dicht….
    Daher halte ich es für wichtig die petition zu unterschrieben, damit die kommunen die ihre anlagen nicht in ordnung haben unter druck geraten, sprecht auch eure mdb und mdl an, macht sie auf das thema aufmerksam. denn es kann nicht angehen das immer nur die landwirte unter druck gesetzt werden, es ist an der zeit das die bürger für ihren kram auch mal grade stehen.
    Was mit dem grundwasser unter vielen großen städten los ist, denke ich, zeigt eindeutig woher die ihr trinkwasser holen, hamburg holt seins aus bucholz in der nordheide
    (ich war damals live dabei als Peter Struck (ex Verteidigungsminister), Hamburg klar und deutlich angesagt hat, Wasser aus den Landkreis Uelzen bekommt ihr nicht…)
    München bekommt sein wasser aus dem alpenvorland, die region braunschweig-wolfsburg-salzgitter holt ihr wasser aus dem harz… und viele weitere städte holen auch von weiterher ihr trinkwasser… grundlos werden die das nicht tun, niemand nimmt doch grundlos lange leitungen mit pumpwerken und hohen kosten in kauf, wenn man es doch vor der eigenen tür mit einem brunnen billiger haben könnte… für mich steht eindeutig fest, unter vielen städten und vielen orten ist das wasser nicht mehr zu gebrauchen. der schuldige ist schnell ausgemacht, die landwirtschaft, denn politiker und medien sind letztlich auch nur anwohner und haben keinen bock auf höhere gebühren fürs abwasser wenn in die kanalnetze investiert wird…

    • bauerhans sagt

      hier wurde laufend in die kanäle investiert,kunststoffschlauch heiss gemacht und innen ans rohr angepasst,dicht.

      • Sandra Harms sagt

        tja Bauerhans,
        aber leider nicht überall,und sicher nicht in den städten die von schulden geplagt sind…

  6. Monique sagt

    Guten Tag

    Ist leider in der Schweiz auch nicht besser. Der Konsument wird sorglos gehalten und aus jeglicher Verantwortung genommen, beim Bauern will der Konsument und die Staatsgewalt aber immer noch strengere Regeln… Leider ist das auch der einfachere Weg für die Komunen und Wasseraufbereiter und deshalb machen sie sich auch nicht mehr Arbeit. Wissentlich werden Themen NICHT aufgefriffen bei der Allgemeinheit – der Bauer wird aber für die kleinste Menge und „Vergehen“ an den Medienpranger gestellt und mit Bussen / Strafen belegt. Der Allgemeinheit kann kein Bussbescheid zugestellt werden.

    Das Sündenbockspiel dient leider zu vielen – nur der Sündenbock selber hat damit ein Problem. Also, alles easy und weiter so – ICH bin ja nicht der / die Schuldige…

  7. bauerhans sagt

    als wir hier noch nen mischwasserkanal hatten,führte die starkregenüberschwemmung dazu,dass im mais allerhand bunte sachen an den blättern hingen,naja ich hatte ja nur die kolben geerntet (CCM).

  8. Oberländer sagt

    Achtung Sarkasmus
    Das Abwasser aus Menschenmassen Haltung darf nie nicht mit
    dem der Tierhaltung der Bösbauern verglichen werden.
    Das darf nicht sein. Als Folge müssten dann nämlich auch
    Gutmenschen und Gutmenschinnen mit höheren Kosten
    belastet werden , völlig unmöglich , dann lieber eine CO2
    Steuer ( erweiterte Sektsteuer ).

    • Inga sagt

      Wer schmeißt Unrat in die wachsenden Lebensmittel?
      D3er Landet doch dann irgendwie wieder auf unseren Teller, oder nicht?

  9. Heinrich Steggemann sagt

    Rund 320 Millionen Kubikmeter organischer Dünger tierischen Ursprungs fallen jährlich in Deutschland an. Für die darin enthaltenen Düngesalze muss die Landwirtschaft Nachweise führen, wo sie in angepassten Mengen wieder den Weg zu den Pflanzenwurzeln gefunden haben. Würde man die menschlichen Hinterlassenschaften ohne starke Verdünnung in ähnlicher Weise sammeln, käme eine Menge von rund 80 Millionen Kubikmeter zusammen. Diese werden heute mit der Wasserspültoilette stark verdünnt zum Fluss geschickt. Die dazwischengeschaltete Kläranlage ist keine Düngesalzrückgewinnungsanlage, sondern betreibt nur ökologische Schadensbegrenzung. Meine persönliche Schätzung geht in die Richtung, das weniger als 10% der enthaltenen Düngesalze in Form von Klärschlamm den Weg zurück an eine Pflanzenwurzel finden. Aufgrund der Schadstoffbelastung wird immer mehr Klärschlamm verbrannt und nicht mehr ackerbaulich genutzt . Der langfristig richtige Weg wäre die separate unverdünnte Sammlung der menschlichen Hinterlassenschaften. Dann wären nur Schadstoffe darin enthalten, die vorher schon mal einen menschlichen Körper durchlaufen haben. Man müsste mal die Kosten für geringere Sanierungsintervalle für das Kanalnetz und weniger Aufwand für die Klärtechnik den Kosten für ein separates Sammelsystem mit fast hundertprozentiger Wiederverwertung der Düngesalze gegenüberstellen. Dann wäre auch das Ablassen von Schmutzwasser mit dann geringer Düngesalzfracht bei Starkregen kein Problem.

    • Brötchen sagt

      Heinrich, das gab es schon mal in Form der Rieselfelder in der Nähe der Großstädte um die Jahrhundertwende.

    • Paul sagt

      Dann sollte sich jeder Haushalt einen Komposttoilette anschaffen, damit wir die Fäkalien sammeln, pasteurisieren und wieder auf den Acker ausbringen. Bin mir aber noch nicht ganz in klaren, wie Komposttoiletten in ein Haus mit mehr als vier Etagen funktionieren können 🤔

      • Bauer Fritz sagt

        Eigentlich sollte doch in jeder Wohnung zumindest einen Wurmkiste (https://wurmkiste.at/) oder ein Ökoklo (https://oeklo.at/) stehen.
        Man stelle sich das mal vor: Jeder Bürger kompostiert seinen Schei.. selber. Kanalisation nahezu reduziert auf Duschwasser, Trinkwasser gespart, Kläranlagen entlastet. Mit dem Eigenkompost kann dann jeder auch urban gardening machen und zusehen wie sein Gemüse daraus wächst.
        Kreislaufwirtschaft hautnah erlebbar sozusagen …

        • Obstbäuerin sagt

          Dachbegrünung mit Doppel- oder Dreifacheffekt. Eigenkompostierung – Nahrung selber herstellen – Erholung pur. Bauer Fritz, das ist perfekt.

      • Inga sagt

        Nein, geht nicht,

        denn da sind zu viel für Pflanzen giftige Chemikalien (Parfüm u. Arzneimittelrückstände) drin!

        Von Putzmittel vielleicht auch!

    • brouss sagt

      Ich würde bei Neubauten eh schon getennte Entwässerung vorschreiben. Für die Klos eine Grube, wo die Fäkalien abgesaugt werden können.

      Wie sieht das mittlerweile im Ostblock aus? Selbst Brüssel hatte doch vor einigen Jahren noch keine Kläranlage.

  10. Friedrich sagt

    Leider machen das fast alle Klärwerke in Deutschland wenn es stärker regnet . Deshalb sollten wir Bauern bei den Klärwerken mal genauer hinschauen. Auch wäre es sehr ratsam mal in Normalzustand vor und hinter den Klärwerken in den Gewässern Wasserproben zu ziehen und untersuchen zu lassen. Das hat man schon in Hessen wissenschaftlich gemacht und die Ergebnisse schnell verschwinden lassen, da es ja nicht die Bauern sondern die Klärwerksbetreiber und die Verursacher , sprich die Mitbürger, treffen würde. Genauso ist das mit den Fassadenfarben , die mit für Bauern verbotenen Pflanzenschutzwirkstoffen legal versetzt sind, um das Ergrünen mit Mosen zu verhindern. Diese Mittel spülen über Jahre ab und landen in den Regenwasserkanälen , die nicht in die Klärwerke gelangen , sondern letzlich in den Flüssen landen und uns angedichtet werden. Auch viele Chemiekalien,Medikamente ,Hormone usw. können nicht in den Klärwerken restlos entfernt werden und landen auch in den Flüssen. Es ist vielfach ja einfacher die Mittel in die Toilette zu werfen , als sie in der Apotheke oder Entsorgungsstelle abzugeben. Da sind natürlich wir alle gefordert. Es ist aber unfäir alles den Bauern in die Schuhe zu schieben.
    Wir , die täglich mit der Natur umgehen sollen die Schuldigen sein , damit Industrie und Verbraucher so weitermachen können. Das wird nachhaltig nicht so laufen.Kein anderer Wirtschaftszweig in Deutschland hat soviel in Grüne Energie und Umweltschutz investiert wie die Bauern. Wenn ich unsere Grüne Energie mit einbeziehe , dann wirtschaften wir Bauern schon Klimaneutral.

  11. Willy Toft sagt

    Komisch die öffentliche Hand darf alles!
    Nur bei uns auf den Silo- Platten dürfen nicht mal Haarrisse sein, oder die Gülle- Anlagen müssen mit doppelter Sicherheit ausgestattet sein! Falls es doch zu einem kleinen „Austritt“ von Sickersäften oder Gülle kommt, ist es geradezu lächerlich, zu der Haltung dieser Kommune. Jeder Bauer achtet stets drauf, das nichts unkontrolliert weg läuft, und hier wird „wissentlich“ eingeleitet!

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