Wir haben hier im Rheinland lange auf eine stabile Hochdruck-Phase gewartet. Jetzt ist sie da, und wir können bald mit der Saat der Zuckerrüben beginnen. Am Mittwoch haben wir organischen Dünger (Gärsubstrat) bekommen, der mit einer Scheibenegge sofort eingearbeitet wird und so mit dem Boden vermischt wird. So kann es keine gasförmigen Verluste geben und es riecht auch nicht. Schließlich liegt das Feld nahe am Ort und da spielt das natürlich auch eine Rolle. Der Bürger will zwar gerne ländlich wohnen, aber die Landwirte sollen ihn nicht beeinträchtigen und so bemühen wir uns auch nach Kräften, diesen Spagat hinzubekommen.
Das Ausbringfahrzeug hat sehr breite Reifen und fährt zudem versetzt im sogenannten “Hundegang”. Die Räder laufen also nicht in der gleichen Spur. So wird die Last auf eine große Fläche verteilt. Das ist derzeit die neueste Technik, die aber auch ihren Preis hat. Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen ist unser Ziel. Wir hätten auch mit einem leichten Schlepper und dem Düngerstreuer Mineraldünger (manche sagen auch “Kunstdünger”) ausbringen können, aber dann bringen wir keine organische Masse aus, die gut für den Humusgehalt ist. Und der ist wiederum gut für die Bodenstruktur und die Wasserspeicher-Kapazität des Bodens.
Ich habe übrigens im Ordnungsamt Bescheid gegeben, das wir Gärsubstrat ausfahren. Falls sich doch jemand beschweren sollte, ist man dort informiert. Aber zum Glück hat man dort großes Verständnis für uns.
Euer Bauer Willi
Hallo Willi. Wir haben am 9. + 10.4. 2/3 unserer Rüben gedrillt. Dann kam der Regen . Heute und morgen drillen wir die restlichen Rüben. Die erst gedrillten Rüben haben vor der Saat 5 to/ha HTK bekommen und sind schon zu 85% zu sehen. Gestern und vorgestern haben wir in den Weizen unsere Gülle und Gärsubstrat ausgebracht. Der Lohnunternehmer war mit drei Zubringfässern und einem 28 m3 Güllewagen im Einsatz. Was wir vorher mit eigener Gülletechnik in 8 Tagen geschafft haben , machen die heute in anderthalb Tagen.Durch die bodenschonende Bereifung machen die Güllewagen heute weniger Bodendruck als unsere kleineren Ausbringfässer vorher. Auch unsere Nachbarschaft , die ich vorher immer anrufe , freuen sich über die kurze und schlagkräftige aber auch geruchsmindernde Ausbringtechnik. Alle bedanken sich immer für die warnenden Anrufe. Das mache ich seit dreißig Jahren schon so und habe auch nie Probleme mit den Mitmenschen gehabt. Wenn die morgens zur Arbeit fahren und die Fenster geschlossen haben , dann gibt es am Abend auch keinen Güllegeruch im Haus.So einfach ist das.
Auch im Norden “geht es los”
Erstmal Spurenbeseitigung auf den im Herbst zerfahrenen
Äckern . In den Spurrillen steht hier und da noch immer Wasser.
Und dann da anfangen wo es geht.
Die Ausfälle in den Herbstsaaten lassen sich nur schwer
kompensieren. Kommt darauf an was der eine und der andere
auf seinem Betrieb für Alternativen hat.
Gülle und Gärrest wird oft direkt eingebracht.
Wo es geht eine gute Sache! Alle Kapazitäten sind ausgelastet.
Terminlich ist es mit der Frühjahrsbestellung für uns im Norden noch OK.
Die Obstbäume blühen bei uns noch nicht !!
Hoffen wir noch auf eine gute Wetterphase !
Zwetschgenbäume haben verblüht
Kirschen und Äpfel in Vollblüte,
so sieht es in Mittelbaden aus.
Hallo
Wir wohnen auch im ländlichen Bereich , aber bei uns nimmt kein Landwirt Rücksicht .
Ob Windrichtung /Stärke bei der Ausbringung der Pestizide oder beim Beregnen der Felder ,Ausbringung Gülle ec . Rücksicht wird grundsätzlich nicht genommen .
Im Gegenteil bei uns wird seit Jahr und Tag – vorsätzlich entgegen der Vorschriften – gewirtschaftet . Der gleiche Bauer verkauft aber über Seinen Hofladen Gemüse ec .
Spricht man das an ,wird man beleidigt und die bedroht .
Wir wären froh auch einen Bauer der Rücksicht nimmt zu haben .
Ist es ihnen mal in den Sinn gekommen, dass der Bauer seine Arbeit verrichten muss, auch wenn es ihnen nicht passt.
Woher wollen sie wissen, dass der Bauer gegen die Vorschriften wirtschaftet?
Wie soll die Rücksicht bei der Gülle aus sehen?
Was meinen sie mit der Stärke bei der Ausbringung der Pestizide?
Kann es sein, dass der Bauplatz, oder die Miete den Ausschlag gegeben hat, auf das Land zu ziehen?
Ach wie wäre UNSERE Landschaft so schön,
wenn es nur die Bauern nicht gäbe.
Ist der Aussaat-Termin dieses Jahr spät oder früh? Hier hatten wir ein kaltes Frühjahr und jetzt plötzlich Sommer. Gemüsesaat ist gut aufgelaufen, die frostempfindlichen Sachen traue ich mich noch nicht zu säen. Die Obstbäume blühen wunderbar.
Und wie sieht es denn nun im Norden aus? Erwartet ihr nach eurem nassen Herbst/Winter ein gutes oder schlechtes Jahr?
Gibt es auch Büsche und einen Plan zum Biotop bei Dir Willi? Es sieht so ausgeräumt aus.
So sehen Büschen und Biotope bei den Konkurrenten der deutschen Bauern aus.
https://www.youtube.com/watch?v=fkwAwDra-Y0
Oder hier:
https://www.youtube.com/watch?v=sD4N0xQhN80
Schlimmer geht immer…
Wollten Sie damit auf den “Inhalt” Ihrer Kommentare anspielen?
Ich komme mit mir klar. Nein, eher auf die Vorbilder und Leitmotive der modernen Landwirtschaft.
Das ist die Realität weltweit im Getreideanbau
und bei uns meinen Manche man solle alle 10 Meter Heckenstreifen anpflanzen.
Sie haben sicher Recht, Schlimmer geht’s immer, zb. wenn die Sträucher noch entfernt werden.
http://www.wz.de/home/ratgeber/haus-garten/schotter-und-split-im-garten-ein-umstrittener-trend-1.2630799
Dumme und faule Leute ohne Geschmack gibt es überall.
Hier ein paar Tipps für naturnahe Gärten:
https://niedersachsen.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/tipps-haus-garten/13064.html
Ich hatte jetzt mal was über Brasilien gelesen, da werden sogar die Hügel eingeebnet, damit der Schlepper schneller fahren kann.
Und sich dann über das Insektensterben wundern
In Brasilien sind Insektenplagen eher die Regel.
Stimmt, bloss scheinbar alle von einer Art – komisch
https://www.keine-gentechnik.de/nachricht/28387/
Insekteninvasion: Brasilien ruft Notstand aus
20.11.2013
Auf den Soja-, Mais- und Baumwollfeldern Brasiliens breiten sich Schädlinge immer weiter aus. Für zwei Bundesstaaten hat das Landwirtschaftsministerium am Montag den Notstand ausgerufen, weil die den Raupen der Baumwoll-Kapseleule nur wenig entgegenzusetzen haben. Ob die Gentechnik helfen kann, ist umstritten.
Die Raupen der Baumwoll-Kapseleule (Helicoverpa armigera), einer Schmetterlingsart, treten in Brasilien erst seit circa zwei Jahren als Schädling in Erscheinung. In dieser kurzen Zeit haben sie sich aber schlagartig vermehrt. Für die wichtigen Agrarstaaten Mato Grosso und Bahia hat Landwirtschaftsinister Antonio Andrade daher den Ausnahmezustand erklärt. Nun soll ein Notfallplan ausgearbeitet werden.
Und wegen dem GVO Soja aus Brasilien hatten wir in Niedersachsen 2018 eine Mückenplage?
Sind die Insekten auf Hügel angewiesen?