Bauer Willi
Kommentare 10

Ehrliche Imker

Ein Zitat aus dem nachfolgenden Artikel, der sich mit der Problematik von Pflanzenschutz im allgemeinen und Neonics im Zuckerrübenanbau im Besonderen beschäftigt:

https://www.hochlandimker.at/?+Bio-Zucker-fuer-alle-Bienenvoelker+&id=2500,1112052

„Bio-Zucker für alle Bienen” wird wohl nicht umzusetzen sein. Oder?
Forderungen, die andere zu erfüllen haben, sind schnell gestellt. Noch dazu medial so attraktive wie „weniger Pestizide in der Landwirtschaft”. Im Grunde genommen nur allzu menschlich. Weil sehr einfach.

Der Autor regt seine Imker-Kollegen an, in der Diskussion um “Pestizide in der Landwirtschaft” fair zu bleiben. Lesenswert. Ruhig auch den weitergehenden Link im Artikel öffnen.

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10 Kommentare

  1. Dr.med.Fröllich sagt

    Ich wundere mich, daß über Landwirte, Dieselmotoren, Plastik, NO2 endlos gejammert wird und politisch Kapital geschlagener ABkER die ins unermessliche Wachsende Menschrnzahl gar keine Berücksichtogung findet. Würde die Menschheit abnehmen statt zu wachsen wären die Probleme weg oder sehr viel kleiner. Brasilien Indonesien Südlich der Sahara explodiert die Masse der Menschen.

  2. Friedrich sagt

    Auch zu den konv. Imkern kann man sagen : Wasser predigen und Wein trinken. In diesem Fall ist es so , daß man preiswerten konv. Zucker kauft und von den Rübenanbauern nahezu bio verlangt. Das ist ziemlich verlogen. Die Biene in der öffentliche Diskussion so in den Fokus zu stellen, ist eh schon verlogen , denn wir haben nur eine Wildbienenart verloren , aber drei neue entdeckt. Auch ist die Anzahl der Bienenvölker gestiegen. Es geht unseren Politikern und NGOs immer bei der Diskussion darum nur Angst zu verbreiten. Wenn unsere Ldw.-Ministerin davon redet , daß die Biene Systemrelevant ist , dann ist das schon sehr in Frage zu stellen , oder eine ganz klare Lüge . Insgesamt wäre hier wie bei allen Dingen die Sachlichkeit auf wissenschaftlicher Grundlage ein zu fordern.– Es ist gut , daß ein Imker mal eine klare Haltung seiner Berufskollegen einfordert.

    • Hallo Friedrich,

      dass Imker einen besseren Umgang mit Pestiziden fordern und im gleichen Atemzug konventionell füttern ist in der Tat ambivalent und erfordert ein Umdenken.
      Aber die Grundsätzlichen Probleme die die konventionelle Landwirtschaft mit sich bringt können wir doch nicht mehr länger verfolgen.
      Sie sprechen davon, dass es in Frage zu stellen ist ob die Biene Systemrelevant ist. Mich würde mal interessieren von welchem “System” hier die Rede ist?! Ein System in dem die Landwirte weiter machen können wie bisher ohne dass ihnen jemand dazwischen quatscht?
      Ist denn die Kuh oder das Schwein systemrelevant?
      Die eigenen Bedürfnisse steuern unsere Wahrnehmung.
      Sie sagen ist eine Art verschwunden und 3 neue wurden gefunden. Die 3 wahren aber schon da bevor sie gefunden wurden. Sprich es wahren dann 4 und jetzt sind es nur noch 3. Oder es waren 6 und die anderen 2 wurden eben nicht mehr gefunden. Worauf ich hinaus will ist, dass es mich extrem stört wie leichtfertig und kurzsichtig gedacht wird. Wir Menschen rotten Arten aus und führen uns auf als wären wir auf diesem Planeten die einzigen.
      Sie verallgemeinern Politiker die nur “Angst” machen wollen. Natürlich macht es Angst zu wissen und zu sehen was die Menschheit tut. Aber Kopf in den Sand stecken und weiter so?!
      Das wir uns und der Natur nichts Gutes tun wenn wir so weitermachen- dafür gibt es wissenschaftlich fundierte Studien. Mehr als genug. Eine auf die vielleicht sie warten in der es heißt alles nur erfunden und Angstmacherei- die gibt es bestimmt auch bald… aber wissenschaftlich fundiert. Ich glaube noch.

      Ich muss Ihnen doch in einigen Punkten entschieden widersprechen.

      • Bauer Willi sagt

        Hallo M.
        Sie haben Recht, WIR Menschen rotten Arten aus und das ist nicht in Ordnung. Die Frage ist jedoch immer, wie WIR das verhindern können. Auch die Landwirtschaft ist daran beteiligt, das ist keine Frage. Und auch hier darf die Frage gestellt werden, wie wir Bauern das verhindern können, denn jede Form der Landwirtschaft ist auch immer ein Eingriff in die Natur. Auch der Bio-Bauer macht das, denn auch er will einen Ertrag erwirtschaften.
        Stellen wir uns mal vor, wir würden die gesamte deutsche Landwirtschaft auf Bio umstellen. Dann könnten wir Deutschland mit tierischen Produkten nicht mehr selbst versorgen. Bei Gemüse und Obst ist das schon heute der Fall. Folglich würden wir noch stärker als bisher von Importen abhängig. Wie dort die Produkte erzeugt werden und ob das aus Sicht der Umwelt in Ordnung ist, wissen wir meist nicht. Bei z.B. Palmöl schon und das finden wir nicht gut.
        Würden wir nur die Produkte der deutschen Landwirtschaft kaufen, werden die Lebensmittel deutlich teurer, das sehen wir in den Supermärkten. Es sei denn, die Bio-Lebensmittel kommen auch aus dem Ausland. Bio-Möhren im REWE kommen derzeit aus Israel, obwohl wir genügend deutsche Bio-Möhren haben. Aus Israel sind sie aber billiger, weil sie von den Bewohner des Gaza-Streifens geerntet werden. Das finden wir auch nicht gut.
        Zu den Wildbienen: Wenn man sich die Mühe macht, die Liste der gefährdeten Wildbienen anzusehen, so wird man feststellen, dass 34 der ausgestorbenen Arten vor 1980 ausgestorben sind, 4 Arten nach 1980. Manche Arten wurden neu klassifiziert, und so kamen 3 neue Arten hinzu. Weil sie extrem selten sind, wurden diese gleich auf die Liste der gefährdeten Arten gesetzt, was auch logisch ist.
        Diese Zusammenhänge werden aber nicht öffentlich diskutiert und das gehört zu einer fairen Bewertung dazu. Der Satz “die Wildbienen sterben aus” stimmt, aber es gehört eben auch die Ergänzung dazu, dass das schon vor fast dreißig Jahren stattgefunden hat.
        Die Neonics wurden verboten, aber wie der Artikel aufzeigt, sind die Alternativen dazu auch nicht gerade umweltfreundlich. Wie wir Landwirte das alles ökonomisch gestemmt bekommen sollen, erklärt uns keiner. Und deshalb finde ich die Aussagen der Imker ehrlich.
        Bauer Willi

      • Thomas Apfel sagt

        Guten Abend die Herren,
        interessant ist der Anhang zum Artikel. Die Erträge Bio lagen über 10 Jahre relativ konstant um 60 % der nicht-Öko Betriebe. In einem Jahr mit Wetter und Schädlingsproblemen wie 2018 waren 71 % der Bio-Rüben Totalausfall (bei den Nicht-Öko-Betrieben immerhin auch 20 % der Fläche). Hier zeigt sich aus meiner Sicht ein gravierendes Problem der zunehmenden Umstellung auf Bio mit gleichzeitiger Ablehnung des chemischen Pflanzenschutzes: Wir werden wieder Kalamitäten und Einbrüche in den Kulturen erleben, die früher normal waren, uns aber nicht mehr geläufig sind. Das ist vor allem in Anbetracht von jetzt schon über 7 Mrd. Menschen ein gefährliches Spiel mit dem Feuer.

        • bauerhans sagt

          “Wir werden wieder Kalamitäten und Einbrüche in den Kulturen erleben…..”

          das interessiert doch ideologen nicht!
          einer hier hatte 40 jahre bio gemacht,nur unkraut kultiviert,seinen hof verloren,aber hat immer noch ne grosse klappe: “der kapitalismus ist das übel der menschheit”.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Es wird auch Ideologen interessieren, spätestens wenn die Regale bei Aldi und Lidl nicht mehr prall gefüllt sind.

  3. Die machen gute Arbeit, fachlich sehr fundiert. Der DBV könnte sich davon eine Scheibe abschneiden.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Mark,
      sind sie Mitglied im DBV?
      Dann werden sie vorstellig und erklären denen ihr Anliegen, nur so können sie die Verbandsführung überzeugen, das zu tun, was die Mitglieder bewegt.

      Selbstverständlich macht auch der Bauernverband wie der von Südbrandenburg Öffentlichkeitsarbeit:

      https://www.bv-suedbrandenburg.de/seite/336112/dbv-news.html

      Solche Stellungsnahmen sind bei der Presse weniger gefragt, die wollen dem Volk nur negative Berichte liefern.

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