Mal eine etwas andere „Bauern-Demonstration“. Sympathisch gemacht, denn sie zeigt die andere Seite der Bauern. „Kannst Du mal eben mit dem Anhänger…mit dem Trecker…mit der Motorsäge…“ Und wir helfen gerne.
https://www.facebook.com/1005001292858713/videos/1571563246202512/
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Toller Film . Habe ich mir vor Begeisterung dreimal angesehen. Dabei kamen mir Gedanken zur Solidarität unter uns Bauern. Vor dreißig/vierzig Jahren war der Zusammehalt viel stärker als heute. Warum fahren wir nicht mit unseren Schleppern zu unseren Berufskollegen hin und unterstützen die , wenn Leute mit Fackeln vor dem Hof stehen und gegen einen 2 km vom Dorf entfernten Stall demonstrieren, nein einschüchtern trifft es wohl besser. Erst einmal müßen wir eigene Solidarität wieder lernen und dann muß der zweite Schritt zu den Verbrauchern und Mitmenschen kommen. Das man den Nachbarn hilft ist doch selbstverständlich. Da gibt es doch keine Probleme . Das Problem tritt doch immer erst auf , wenn unbekannte Leute aus der Stadt in die Dörfer ziehen und meinen das alles so ist , wie im Bilderbuch. Das hier auf dem Lande aber vom und auf dem Land gelebt und gearbeitet wird, muß dann den Leuten erst rüber gebracht werden. Dabei müßen Feuerwehr, Schützenverein, Sportverein,Schule und Kindergarten als Kominikationsplätze mit helfen. Wenn der Wille auf beiden Seiten da ist , klappt das auch. Den Wert der dörflichen Gemeinschaft wird meistens in Notlagen , wie Stromausfall, Überschwemmung o. ä. gelernt und das trägt dann auch Früchte für eine lange Zeit.
>>Vor dreißig/vierzig Jahren war der Zusammehalt viel stärker als heute…
Wahrscheinlich habt ihr euch zu viele Städter aufs Land geholt:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/10/28/mann-bricht-in-bankfiliale-zusammen-keiner-hilft-ihm-er-stirbt/
Ich komme übrigens mit unserem Spindelrasenmäher sehr gut zurecht. Ohne Strom. Beim Händeschütteln wäre ich dann bestimmt nicht so eingegangen wie dieser Thujahecken-Spakko aus dem Film 😉
Glaube kaum,
dass dies in Dörfern geschehen kann. Ein Dorf ist nicht Essen, in Dörfern pflegt man noch das Gespräch mit dem Landwirt. Viel leicht haben wir es besser, bei uns gibt es keine Viehhaltung und kein Mais, jeder Landwirt ist Winzer und viele Prominente legen sich einen Weinberg zu, damit sie sich Winzer nennen dürfen.
Den Rasen mit einem Spindelmäher zu Pflegen finde ich schon mal löblich,
aber von einem Mann der viel von der Schonung der Umwelt schreibt, erwarte ich die Anlegung einer Blumenwiese, damit der massentierhaltende Imker genug Honig bekommt. 🙁
Für dieses Tun, die Note 6, setzen!
Englischer Rasen, die Monokultur des reichen Mannes.
In seiner Freizeit mäht er jeden zweiten Tag den Rasen, der 400 KG N/ ha und Jahr bekommt und zwischendurch erklärt er der Landwirtschaft was alles nicht geht.
Heh – ich hab mühsam fast überall Rotklee, Weißklee, Seradella und Esparsette „kultiviert“. Das Stück für den Spindelrasenmäher ist wirklich nur für Wege und damit vorm Schuppen die Tür aufgeht 😉
Rasen haben wir nirgends – höchstens Wiese. 3 Arten Erdbienen tummeln sich da. In den Garten kommt nur Kompost und der „Ertrag“ vom Kompostklo. (Gemeinschaftsgarten)
Hallo Stadtmensch
Frage: Wie viele Personen benutzen das Kompostklo? Wie viel wiegt jeder Mensch, damit man das in Großvieheinheiten umrechnen kann? Dann könnte ich Ihnen eine Düngebilanz errechnen. Wie viele Menschen werden das Kompostklo im nächsten Jahr wie häufig benutzen. Müsste ich wissen für die Düngeplanung 2017. Ist das Kompostklo bei der Unteren Landschaftsbehörde angemeldet und genehmigt? Ist sichergestellt, dass es nicht zu unerlaubten Nährstoffausträgen in das Grundwasser kommt? Haben Sie eine Nährstoffanalyse für den „Ertrag“ des Kompostklo?
Ich denke, ich schicke Ihnen mal einen Kontrolleur für Cross Compliance vorbei…. Wir wollen doch schließlich alle, dass die Umwelt geschont wird… 🙂
Bauer Willi
Sag mal, in dem Gemeinschaftsgarten, rennen da schon ein paar seltene Rasseviehcher rum?
@Sabine:
Noch nicht, aber Platz hätten wir (3000m²). Das Problem ist die mangelnde Zeit und das fehlende Wissen.
Nächstes Jahr will ein Pärchen (erfahrene Hobby-Imker) mit seinen Bienen mitmachen.
@Willi:
Eine Überdüngung mit dem Ertrag vom Kompostklo ist nicht zu befürchten: ca. 60Liter/Jahr bzw. 20 bis 30l „Feststoff“. Wird alles in separaten Behältern zur weiteren Kompostierung gesammelt.
„Großvieheinheiten“ also echt ma jeze… 🙂
Wir haben uns die Städter nicht aufs Land geholt ,sie sind zu uns gekommen . Warum frage ich Dich????.
Das angenehme der Großstadt für sich in Anspruch nehmen, aufs Land ziehen, und sich dann über ländliche Gerüche und was Ihren Vorstellungen nicht entspricht aufregen .
Warum kann, man sich nicht anpassen wenn man , so sehr das Dorf liebt?
Hühnergeschrei, Glockenleuten, gehören zum Dorf und wer das nicht akzeptiert, sollte die Konsequenzen ziehen. Gehe dahin wo Du hergekommen bist.
Wen Ihr euch aber mit uns solidarisch zeigt, sind wir es auch.
Mir persönlich wären Glockengeläut (obwohl Atheist), Hühnergeschrei, Güllemief und Erntetumult auch lieber als das Großstadtleben, aber die kurzen Wege sind ein unschlagbarer Vorteil. Wenn ich früher gewusst hätte, dass ich eigentlich lieber Bauer geworden wäre…
Ich wollte nur sagen, dass es auf dem Land sicher noch mehr Solidarität unter den Menschen gibt als in der Stadt. Der Ehemalige Landwirt hat (absichtlich) wieder alles missverstanden…
🙂
“ dass ich eigentlich lieber Bauer geworden wäre…“
joo,hier fuhr juste eben noch einer mit schlepper und drillmaschine vorbei,der besser lieber nicht bauer geworden wäre,denn
arbeitsorganisation kennt der nicht und die zugezogenen sind not amused über dessen häufige nachteinsätze.
typisch JOHN DEERE!
Hab ich auch überlegt. Könnte aber auch Stihl sein. Schon arg viel Motorsägen…
Bauer Willi
STIHL wurde sicherlich dafür von JD zur kasse gebeten.
Ich glaube ja, dass die Bauern anders in die Städte kommen müssen.
Ich müsst nicht mit der Technik, sondern mit euren Produkten.
Wäre es wirklich so abwegig, wenn gerade die Genossenschaften Coop-Läden in der Stadt eröffnen? Ich steh ja oft z.B. in den Raiffeisenmärkten und denke oft, wie schade es ist, dass die nicht mehr aus sich machen.
Ein bisschen was von Whole Foods abgucken und da geht bestimmt was und ich mir sicher dem Kunden ist es egal, ob es ein Bio-Siegel hat, wenn sie wissen wer das wo und wie produziert hat.
Guten Morgen Sabine
Ja, der Gedanke mit den genossenschaftlichen Läden geht mir schon eine ganze Weile durch den Kopf. Stellt sich mir aber die Frage, was das Alleinstellungsmerkmal sein könnte? Der Preis sollte es ja nicht sein, vom Sortiment her werden sie auch das anbieten, was Aldi, Lidl und Co. auch haben. Es sei denn, man macht ein hippen Edel-Laden, aber mach das mal mit Kartoffeln und Möhren.
Wir hatten hier im Dorf einen Raiffeisenmarkt. Der hat mangels Kundschaft zugemacht, weil im Umkreis von 500 Metern 5 Supermärkte aufgemacht haben. Netto, Penny, Lidl, Aldi und Rewe. Vielleicht hast Du eine Idee…Vielleicht Eier von alten Hühnerrassen. Da brauchen wir dann aber auch Lieferanten, z.B. aus dem Bergischen Land. Kennst Du da welche? 🙂
Bauer Willi
Also, erstmal was mir an diesen Märkten gefällt ist, dass er eigentlich vom Angebot so zwischen Baumarkt, Futterhändler und Obstladen sind.
Allerdings hab ich immer so das leichte Gefühl, dass ich eigentlich gar nicht die Zielgruppe bin und auch niemand der sonst so im Laden ist. Ich weiß nicht, wie ich das Ausdrücken soll. Aber irgendwie is schon klar, dass die eigentlich nicht da sind um mir ein Mal im Monat nen Sack Basisfutter und nen Block Einstreu zu verkaufen. Das machen die halt und sind ganz froh, dass ich auch noch ne Trage Äpfel, nen paar Hornveilchen und dieses Vitamin-Zeug für die Zwerge einlade und nächsten Monat wieder komme und dann auch mal nen neuen Stiel für die Grabegabel und nen Müsli mitnehme. Wenn die einen DIN-A4-Zettel mit „Futtermöhren“ an der Tür kleben haben, war’s das schon mit dem Werbung. Wer kein beklopptes Hobby hat, weiß glaub ich gar nicht, dass man da auch was anderes machen kann, wie nen Anhänger wiegen. Wenigstens bei unserem ist das so. Und ich glaub, das ist in vielen Städten ganz ähnlich. Wir hatten da ja diese Erkältungswelle und ich hab in Essen und Düsseldorf ausgeholfen und hab da mal die Kollegas nach nem Raiffeisenmarkt gefragt, weil im Fressnapf krieg ich ja nix für die Zwerge. Die wussten überhaupt nicht wovon ich rede.
Das mit dem Angebot von seltenen Rassen wäre schon eine Idee. Die Frage ist nur, wie organisiert man das mit den Zuchtvereinen bzw. Züchtern. Wir sind hier ein sehr kleiner Verein und halten ja meist nicht so wahnsinnig viele Tiere, auch weil man ja nie weiß, wie man die „Überproduktion“ los werden soll. Es gibt aber auch Vereine mit eigener Zuchtanlage, da könnte man sowas vllt. organisieren. Alleine von der Logistik böten sich solche Vereine an, weil da an einer Stelle viele verschiedene Rassen und relativ viele Tiere vorhanden sind. Die richtig seltenen Rassen, wie z.B. der Bergische Kräher, die sind so selten, da kriegt man kein Regal mit Eiern voll. Da gibt es gerade noch 400 Tiere, wenn überhaupt.
Aber man könnte ja mit Tieren anfangen, die selten sind und meist schon etwas professioneller gehalten werden. Ich weiß, dass die Coburger Fuchsschafe schon eine eigene Produkte haben, die könnte man ins Angebot rein nehmen, die bekommt man sonst eben nur beim Züchter.
Und da könnte man ja auch was mit Kartoffeln und Möhren machen. Da gibt es ja auch viele alte Sorten, die es so nicht im Supermarkt gibt. Bamberger Hornla z.B.
Das mit Bamberger Hörnle und Blauer Schwede macht unser Junior schon sehr erfolgreich. Allerdings nur als „Ab-Hof-Verkauf“, einen Laden bekommt er damit nicht voll.
Bauer Willi
sabine,das erinnert mich an einen nachbarn,der um 7 morgens zur arbeit ging,16.30 wieder zuhaus und dann seine landwirtschaft bis 22.00 betrieb,jeden tag!!
der fuhr schon in den 1960er jahren mit seinem neuen mercedes abends und am wochenende in die stadt und verkaufte den leuten eier,fleisch,kartoffeln und gemüse.
der hatte nen komplett neuen hof erwirtschaftet und sein land um mehr als 100% vergrössert.
mit dem steuernzahlen oder den vetvorschriften wars damals nicht so,das geld war inner zigarrendose,das fleisch lief unter eigenverbrauch,störte niemanden.
alt ist der mann nicht geworden.
Sicher ist der Mann nicht alt geworden, aber das lag doch wohl eher an einer schlechten Work-Life-Balance, oder? Ich kann die Vet-Ämter ja verstehen, aber manchmal …. ich mein, sind in den 60igern wirklich die Leute reihenweise von den „ab Hof“-Sachen krank geworden?
Ich versteh manches Theater einfach nicht. Wenn was um ist, merkt man es in den meisten Fällen. Ich mein, man muss nen Hasen ja nicht Wochen im Balg abhängen. Das macht ja eh niemand mehr.
Hallo Sabine,
Das Video gefällt mir auch. Die Story ist irgendwie Hollywood-like, wie wenn überlegene Befreier in die Stadt ziehen und mit ihrer Technik die Menschen glücklich machen.
Uns Bauern gefällt so eine Story natürlich. Darum benutzt auch die ganze Branche ständig den Begriff „Moderne Landwirtschaft“ um die Überlegenheit auszudrücken. Aber ich glaube, dies empfinden viele Leute anders. Modern kann auch als arrogant rüberkommen. Und modern bedeutet auch Veränderung, die das „gute alte“ bedroht.
Ich würde in der Tat lieber einen Film machen, wo die Bauern mit ihren Pickups in die Stadt fahren und tolle „Produkte der Bäuerlichkeit“ auf der Ladepritsche haben, die die Städter glücklich machen. : -)
Alois
Gerade wurde mir via Facebook einige Spezialitäten angepriesen:
Wurst vom Zwergzebu, Perlhuhn-Pfanne Pfälzer Art, Kotelette vom Wollschwein und Nackenbraten vom Mini-Schwein, Pommernente und Brahma-Junghahn…
Die Frage ist nur, wie könnte man in einer Region solche Züchter und Verarbeiter organisieren, damit sie z.B. solche Spezialitäten z.B. auch im Raiffeisenmarkt angeboten werden können. Ne Vorbesteller-Liste?
Oder könnte man mit den Archen oder den Sondervereinen Aktions-Tage organisieren, wo die einzelnen Rassen vorgestellt werden und gleichzeitig auch Produkte angeboten werden?
Ja, Raiffeisenmärkte in der Stadt wären prima. Vermisse ich hier definitiv. Das Angebot müsste natürlich etwas anders sein, aber richtig vermarktet nicht viel. Dann würden die Menschen aus den Randgebieten die Markt einfach beim herkömmlichen Einkauf mit anfahren. Zusätzlich kämen hippe Städter in die Läden, wenn dort explizit mit Regionalität, Saisionalität und konsequenter Herkunftsangabe geworben wird. Zudem eine Priese Landluft und -flair. Es bräuchte natürlich ein paar subtiler Hilfen, zum Beispiel Saisonkalender und vielleicht auch untypische Aktionen wie „Zu den Eltern auf’s Land, bring Ihnen ein Geschenk aus deiner Heimat mit“ oder so.
hier gibts noch einen raiffeisenmarkt am rande von bielefeld,alle anderen hier sind mittlerweile geschlossen.