Bauer Willi
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Blick über den Tellerrand: Indien aktuell

Für diesen Blick nach Indien hat James Taylor Teile dankenswerterweise Teile eines Textes der BBC übersetzt, der die Situation im landwirtschaftlichen Bereich recht gut widergibt. Für den, der ausreichend Englisch versteht, hier der Link mit dem vollständigen Text:

https://www.bbc.com/news/world-asia-india-52176564

Mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen in der Bevölkerung Indiens sind bäuerlich beschäftigt, obwohl die Landwirtschaft (nur) rund 16% zum Bruttoinlandsprodukt (GDP = Gross Domestic Product) beiträgt. Indien ist einer der weltweit grössten Erzeuger von Feldfrüchten wie Reis, Weizen, Zuckerrohr, Baumwolle, Gemüse und Milch. Nun gibt es Bedenken, dass der Stop des bäuerlichen Betriebes nicht nurBauern und Arbeiter trifft, sondern auch Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln hat.

Das Ausgehverbot hätte nicht zu einer schlechteren Zeit kommen können. Indiens bäuerliche Hochsaison ist zwischen April und Juni. Das ist die Zeit, wenn die Winterfeldfrüchte – Weizen, Reis, Hülsenfrüchte – geerntet und verkauft werden. Es ist auch die Hauptsaison für Obst. Es ist aber auch die Zeit, wenn die Bauern die nicht bewässerten Felder für die Sommerernte einsäen, einschliesslich Reis, Hülsenfrüchte, Baumwolle und Zuckerrohr. „Das Ausgehverbot hat beide Hauptsaisons getroffen“, sagt Makhala Krishnamurthy, ein Privatdozent fuer Soziologie und Anthropologie an der Ashoka Universität (das ist eine private Forschungsuniversitaet nördlich von Delhi).

Der Farmer Manuwant Chowdhary, der Reis, Gemüse, Früchte und Nutzvieh auf seiner 12,15 ha Farm in Samastipur (das ist in der Provinz Bihar an der Grenze zu Nepal) aufzieht, erzählte mir, dass die Arbeiter, die er anstellt, im Ort gegenüber auf der anderen Strassenseite wohnen. Aber sie weigern sich zur Arbeit zu kommen. „Sie haben sogar Angst die Strasse zu überqueren und zur Farm zu kommen, weil sie glauben, es wäre ihnen nicht erlaubt (nach Hause) zurückzukehren“, erzählte mir Mr. Chowdhary.

„Unser Problem ist, der (lokale) Markt ist geschlossen und es gibt keine Logistik. So sind wir ausserstande etwas zu verkaufen. Trotzdem bin ich jetzt auf meiner Farm und arbeite allein“, sagt Ganesh Nanote, ein Baumwollfarmer aus Akola.

 

Aus gegebenem Anlass:

Dieser Text dient der Information und Fortbildung. Er steht in keinem direkten Zusammenhang mit der Situation in unserem Land. 

 

 

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77 Kommentare

  1. Sabine sagt

    Ich kenn Nordafrika ganz gut und einer meiner Freunde lebt in Karbi Anglong, ganz weit oben in Indien. Erstmal Afrika und Indien sind echt mal groß und vielfältig. Was im Norden ein Problem ist, muss im Süden keins sein. Dann leben da unglaublich viele verschiedene Völker mit ganz unterschiedlichen Traditionen und Strukturen. So wenig wie man von Palermo auf Oslo schließen kann, kann man da von einer Gegend auf die andere schließen.
    Was mich an Indien immer wieder schockt ist die Armut. Es gibt da wirklich viele unglaublich arme Menschen und nein, die sind nicht reich an Weisheit oder Zufriedenheit, die sind einfach nur arm.
    Karbi Anglong hat ganz viele Probleme, die man weithin politisch nennen könnte, aber ein Problem hätten die auch, wenn ihre Vertreter alle noble und selbstlos wären: Malaria und Fluor. Für uns hier hört sich die Lösung so einfach an. Man versorgt die Leute einfach mit sauberem Wasser. Doof nur, dass das eben nicht so einfach ist.
    Paulus hat recht, mit dem Ochsengespann kommt man nicht weit, aber ohne Benzin, Mechaniker und Ersatzteile kommt man mit einer Zugmaschine genau nirgendwo hin. Daher lieber ein etwas klappriger Ochse und eine eher magere Kuh als ein verrosteter Trecker, oder? Neben Bildungsprogrammen für die Landbevölkerung bräuchte man eben auch Entwicklungshelfer, die den Ochsen als das sehen was er ist: Das Beste, was man dort hat. Neben einfacher Hygiene und Bildung für die Menschen, bräuchte man auch ein Entwicklungsprogramm für die Tierhaltung. Nur da sind wir nicht besonders hilfreich. Wer kann hier denn noch ausrechnen was eine Fahrkuh so an Futter braucht und wer traut sich das mit den dort vorhandenen Futterpflanzen zusammen zu stellen? Wer könnt hier denn noch einen Ochsen beschlagen oder wer hätte denn wohl Vorschläge für ein tiergerechtes Joch, was der Bauer dort im Notfall auch selber herrichten könnte? Siehste Puppe, weiste nich.
    Statt sich also mit dem armen Bauern aufzuhalten, finanzieren wir dann eben Mega-Milch-Farmen mit.
    Denn das hier ist auch Indien: https://www.youtube.com/watch?v=XTzf17ARG4Y
    Die App, um an diese Milch zu kommen, hat in den Dörfern die mein Freund betreut niemand, da kommt die Milch nicht hin. Mit viel Glück kann man da Pulvermilch bekommen, wo man dann wieder das Problem mit dem Wasser hat.
    Statt dem Bauern mit seinem Ochsen zu helfen, bauen wir lieber unsere Konkurrenz im Weltmarkt auf. Supi!
    Dabei wäre den Leuten in den Dörfer dort oft viel mehr geholfen, wenn jemand wüsste, wie man das Fieber bei der Kuh vermeidet, wie man die Klauen gesund hält, die Tiere mit einfachen Mitteln von Parasiten befreit… und zwar ohne viele Sachen dazu kaufen zu müssen. Denn an der Kuh, dem Ochsen und auch ganz oft der Ziege hängt der ganze wirtschaftliche Erfolg der Familie.

    • Reinhard Seevers sagt

      Ich habe immer ein Problem mit solchen Sätzen, in denen „uns“ eine Verantwortung für das Nichtvorhandensein von Wissen in anderen Völkern und Kulturen zugeschrieben wird.
      Die Inder fliegen zum Mond und pflügen mit dem Ochsen im Joch.
      Sie können berechnen, wie die Rakete die Erde verlässt, aber nicht, wie man sauberes Wasser aus dem Boden holt. Ich finde, es ist am Volk, sich gegen solche Missstände zu wehren. nicht an uns sie zu verbessern. Die Französische Revolution wurde nicht vom Inder ins Leben gerufen und die Malariamücken im Oderbruch haben sie auch nicht ausgerottet.
      Die Überwindung des Kastenwesens und die Stärkung der Frauenrechte sind Grundvoraussetzung für eine Änderung….dafür müssen aber ziemlich viele Männerhirne umprogrammiert werden.

      • Stadtmensch sagt

        Sabine hats doch ganz gut auf den Punkt gebracht: „Siehste Puppe, weiste nich.“
        Dort ist eben LowTech gefragt und das Wissen ist auch hier in der Breite richtig verloren gegangen. Also wie man Nutztiere auch zum Arbeiten nutzen kann.
        Ansonsten klar – Männerhirne müssen da unbedingt umprogrammiert werden. Die bedauernswerten Frauen auf dem Lande müssen dort nachts heimlich ihre Notdurft verrichten und müssen selbst dann noch fürchten, überfallen zu werden. Dann noch Zwangsheirat, Rumschnippeln an Geschlechtsorganen, endlos die Grausamkeiten (was man so liest und hört).

        • Brötchen sagt

          Stadtmensch, das ist doch Bullshit.
          „Sabine hats doch ganz gut auf den Punkt gebracht: „Siehste Puppe, weiste nich.“

          Weisst Du was an Studenten Tropische Lw. bei uns in D. so durchgeht?
          Was der Steuerzahler bezahlt. Wieviel Arbeiten da gemacht werden?
          Mit normalen Problemstellungen gibt sich in D. doch keine Uni mehr ab, aber trop. LW.. jetzt sehr verkürzt angemerkt.

          Ochsen beschlagen gibt es in D. Leute, die das können. Kann man sich schnell ansehen.
          Kenne auch eine Frau, die mit Kühen wieder pflügt usw.. Ist kein Hexenwerk.

          Das Ausrechnen ist auch kein Problem, kann ich machen.
          Muss man aber nicht machen, das ist nicht so wichtig, bei der Haltung.

          • Stadtmensch sagt

            „Weisst Du was an Studenten Tropische Lw. bei uns in D. so durchgeht?“
            Ausgerechnet dort habe ich unmerkliche Defizite…

            • Brötchen sagt

              dem kann geholfen werden…

              nur mal eine Uni…ein Fachgebiet

              NEW PUBLICATIONS
              Debela, B.L., Demmler, K.M., Klasen, S., Qaim, M. (2019). Supermarket food purchases and child nutrition in Kenya. Global Food Security.
              Meemken, E.M., Sellare, J., Kouame, C., Qaim, M. (2019). Effects of Fairtrade on the livelihoods of poor rural workers. Nature Sustainability.
              Plaas, E. et al. (2019). Towards valuation of biodiversity in agricultural soils: A case for earthworms
              Zaidi, S.S. et al. (2019). New plant breeding technologies for food security. Science.
              Ogutu, S.O. et al. (2019). How to Make Farming and Agricultural Extension More Nutrition-Sensitive: Evidence from a Randomised Controlled Trial in Kenya. European Review of Agricultural Economics.

              Die Fachbereiche sind jetzt etwas versteckter:::..
              https://www.uni-goettingen.de/de/tropischer-und-subtropischer-pflanzenbau/21591.html

              • Brötchen sagt

                hier noch was als Eyecatcher:

                „Mit Agrarwissenschaften in die Tropen
                Wer denkt, dass ein Agrarwissenschaftler nur als Bauer arbeiten kann, irrt gewaltig: Landwirtschaft ist von internationalem Interesse. Agrarwissenschaftler aus aller Welt beschäftigen sich mit der Entwicklung nachhaltiger Methoden in der Landwirtschaft. Auch in Deutschland kannst Du Agrarwissenschaften auf Englisch und mit einer internationalen Ausrichtung studieren. Die Technische Universität Dresden bietet zum Beispiel den Studiengang Tropical Forestry an, mit den Profilbereichen Management oder Nachhaltigkeit.

                Auch an der Universität Hohenheim hast Du internationale Perspektiven. Für den Studiengang Agricultural Sciences in the Tropics and Subtropics kooperiert die Uni mit Hochschulen aus mehr als 90 Ländern. Der Studiengang Organic Agriculture and Food Systems beschäftigt sich mit Nachhaltigkeit und ökologischem Anbau. Außerdem kannst Du einen Doppelabschluss in Österreich, Polen oder Dänemark erlangen.“

        • Thomas Apfel sagt

          Mit Vieh pflügen ist so ziemlich die anstrengendste Arbeit des Kleinbauern. Die machen das nicht weil sie „Wissen haben“, sondern weil sie sich Technik nicht leisten können. Indien hat sich mit seiner Landmaschinenindustrie auf die kleinen Betriebe eingestellt. Die größte Anzahl an Traktoren jährlich wird in Indien gebaut. Ein Beispiel ist die Solis-Traktorenserie. Der Hersteller produziert meines Wissens die höchsten Stückzahlen als Einzelfirma. Die Traktoren decken genau den Bedarf der heimischen LW ab: von 20 bis 100 PS, einfache mechanische (auch in der Dorfschmiede zu reparierende Technik) Ausführungen. Ein 80 PS Allradtraktor ist quasi eine „Revolution“ die dem Bauer ganz andere Möglichkeiten eröffnet. Kleinbauer ist doch keiner freiwillig! Auch John Deere baut in großen Stückzahlen abgespeckte 5090-ger
          Schlepper für Afrika und Asien.

          • Stadtmensch sagt

            Das klingt doch, als würden die es genau richtig machen: kleine leichte Maschinen, einfach zu reparieren…
            Könnte mir trotzdem vorstellen, dass es einem 12,5 ha Bauern nicht leicht fällt, die LW aufgeben zu müssen, weil mal jemand krank wird, weil es mit der Ernte nicht geklappt hat und die Schulden drücken usw ihr kennt das.
            Was spricht da gegen Kolchosen? Die Marktwirtschaft – gruslig diese Alternativlosigkeit

            • Brötchen sagt

              Stadtmensch, das ist da eine archaische Gesellschaft, die befinden sich auf dem Lande auf dem Niveau D. 100 derte Jahre zurück…..nur das ganze mit Handy usw.

              Wenn Du den Stillen Don 1. Teil gesehen hast, die Donregion war im Verhältnis zu D. zur Jahrhundertwende 16 Jh.
              Das sieht alles idyllisch aus, ist aber total uneffektiv und frisst das, was sie erarbeiten wieder auf.

              Deswegen kommen die ja nicht aus dem A………, die können sich todarbeiten, das ist rein auch aus biolog. Sicht nicht möglich.

              • Stadtmensch sagt

                Warst du schon dort? Ich war mal vor Jahrzehnten in Nepal. Alles schick. Aus unserer Sicht zwar tw. recht ungewohnt (Fleischverarbeitung- Verkauf) aber ok…
                Was das Leben am Don vor hundert Jahren angeht: also 16 Jh. würde ich nicht sagen. Die Innenwände der Häuser waren gekalkt und sogar mit Rollenmuster. Das sah bei uns genau so aus (war schon mindestens zwei Mal im Seiffener Freilichtmuseum). Außerdem hatten die doch extra die Deutschen geholt, damit dort mal was losgeht mit LW (Wolgadeutsche?)

                • Brötchen sagt

                  Erzgebirge war ja eine sehr arme Gegend.
                  Bei „Daniel Druskat“ hatten die am Anfang eine Handschwengelpumpe im Haus über dem Waschbecken. Ochsengespann lief da auch noch durchs Bild. Das war Mecklenburg! Das war woanders nicht so.

                  Ich erinnere mich an den Film „Brokeback Mountain“ USA

                  Da ist mir aufgefallen, auf dem Land haben die ärmlicher gelebt, als in den 60 zigern bei uns auf dem Lande DDR!

                  Jetzt die Zuordnung Jahreszahl für den Entwicklungsunterschied Russland Don zu D. ist sicher schwierig. Aber auf alle Fälle sind das Welten.

                  Du kennst sicher die Geschichten das die Russen in der Toilette Kartoffeln gewaschen haben und sich gewundert haben, das die weg waren…..hatten die noch nie gesehen.

                  Ich war in den 80 zigern in Moskau, das war ausserhalb Moskaus auch fast 50 Jahre zurück.

                  Ich kannte die Jugendliteraturgeschichte das das erste Motorflugzeug in Russland ein Bauer mit einem Bastschuh abgeschossen hatte, weil der Angst hatte.

                  Das soll jetzt nicht irgendwas werten, was nun höherstehend ist. Aber irgendwie muss man das ja einordnen.

                  In Nepal war ich noch nicht, aber auf Kreta hatten die auch so Traktoren, wovon hier die Rede ist.

                • Paulus sagt

                  Stadtmensch, als ebenso Maschbauer muss ich sagen, was den Gesamtwirkungsgrad betrifft hast du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Recht. Ich habe leider nicht gelernt das numerisch darzustellen, war bei uns halt kein Thema. Die dazu erforderlichen Disziplinen bewegten und bewegen sich in völlig anderen Sphären.
                  Entscheidend ist aber nicht allein die Energieeffizienz, sondern das was am Ende dabei an Produkten herauskommt. Können wir uns da irgendwie einigen?

            • Reinhard Seevers sagt

              Schon mal drüber nachgedacht, dass die animalischen Zugtiere einen Flächenenteil Futter benötigen, um die Arbeit zu verrichten ….und zudem auch noch Trinkwasser….
              Fragt sich doch, wie man einen guten Kompromiss zwischen archaischer Landwirtschaft und nachhaltigem Wirtschaften hinbekommt, ohne ideologische oder politische System zu diskutieren. Das sollten die Inder tun, nicht wir….die können auf den Mond fliegen und Atombomben bauen, nicht vergessen, die sind nicht doof, sie müssen nur die Menschen ihres Volkes als Menschen betrachten.

              • Brötchen sagt

                @Reinhard

                „Schon mal drüber nachgedacht, dass die animalischen Zugtiere einen Flächenenteil Futter benötigen, um die Arbeit zu verrichten “

                die Diskussion hatte ich mit Fingerphilosoph vor längerer Zeit.

                Er war der festen Überzeugung, das wäre zu vernachlässigen bzw. sogar besser.
                Muskelarbeit hat extrem thermische Verluste und techn. Arbeit vom Wirkungsgrad unterlegen.

                Was man auch nicht ausser acht lassen sollte, die Zeit die drauf geht, ehe man zu arbeiten anfangen kann.
                Das ist beträchtlich.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Nach einer Veröffentlichung über die Marschenentwicklung in Norddeutschland waren damals bis zu 15% der Fläche zur Versorgung der Zugpferde erforderlich…..

                • Brötchen sagt

                  15% ist noch wenig, das war ja damals lw. schon auf hohem Niveau.

                  Ehrlicherweise kann man noch anführen, es gibt Nutzungen in der Steppe, da werden die Pferde, Kamele, Esel angebunden und müssen sich selbst was suchen, oder es gibt drei Tage nichts.
                  Glaube nicht, das die auf dem Treck Futter mitführen.

                  Das würde mir als Frage auf den Nägeln brennen, wie das organisiert wird.

                • Stadtmensch sagt

                  „Muskelarbeit hat extrem thermische Verluste und techn. Arbeit vom Wirkungsgrad unterlegen“
                  Das wage ich zu bezweifeln oder mein Maschinenbaustudium war für die Katz.

                  Das einzige Problem mit Nutztieren ist, dass sie auch Energie brauchen, wenn sie rumstehen. Aber selbst damit kommen sie nicht auf den schlechten Gesamtwirkunsgrad von technischen Apparaten.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Ich glaube nicht, dass die Diskussion jetzt zum Wirkungsgraddebakel werden sollte.
                  Geld ist in der Lage Technik zu generieren und Technik kompensiert Arbeitskraft….jetzt muss man nur eine Einigung im Grad der Verwirklichung beider Gegensätze finden.

                • Stadtmensch sagt

                  Doch Reinhard, das ist das eigentliche Problem! Billige Brennstoffe mit hoher Energiedichte haben dazu geführt, dass wir völlig vergessen haben, wie wenig komplex eine „natürliche thermodynamische Struktur“ ist. Da geht die Reise auch wieder hin, sobald die Energiequelle versiegt oder nicht mehr nutzbar ist.
                  Das ist Thermodynamik und nicht irgend so ein fiktiver Quatsch wie Geld

                • Brötchen sagt

                  Stadtmensch ich habe das Buch Pferdefütterung neuste Ausgabe da steht….das Hauptproblem sind thermische Verluste beim Schwitzen, der Energieaufwand liegt bei 2,4 MJ / l Wasser Verdunstung.

                  Pferd Zugleistung kann man gut messen.
                  Teilwirkungsgrad Zugleistung liegt auf Energie bezogen 0,18 – 0,3…0,3 wäre sehr gut. Ich deute das so als 30 % der Energie die als Differenz für die Zugleistung ermittelt wurde, wird in Zugenergie umgesetzt.

                  Du musst auch noch rechnen, ehe ein Pferd ziehen kann, ist es drei Jahre alt.
                  Das selbe Problem habe ich wenn eine Henne brütet, da legt sie ja keine Eier, bis ca. 6 Wochen danach.

                  Ich hatte jetzt eine die hat dann fast jeden Tag wieder ein Ei gelegt. Meist legen die aber so schnell nicht wieder.

                  Bei Tauben Wirkungsgrad Flugmuskulatur 25 %.
                  Fisch 45 %….die sind wechselwarm, die haben sowieso die besten Umwandlungsraten!

                  Kommt sicher drauf an, auf welchen Wirkungsgrad man sich bezieht.

                • Thomas Apfel sagt

                  Die Frage ist überhaupt nicht, ob tierisch oder technisch besser, sondern ob der Bauer „den Pflug selbst treiben“ will, wenn er Alternativen hat.
                  „Ich bin gar selten krank am Leib,
                  das kommt das ich den Pflug oft treib.
                  Der Hofmann aber säuft und frisst,
                  das kommt das er so krank oft ist“
                  („Gottlob das ich ein Bauer bin“ 16. Jhd)
                  Auch als es in Deutschland nach dem 1. Weltkrieg genug „Kunstdünger“ gab um auch von den Heideflächen nennenswerte Erträge herunterzufahren, verschwand die Plaggenwirtschaft nach Jahrhunderten Verbreitung schlagartig aus den Heidegebieten. Das Ganze vor allem, weil keiner mehr „plaggen“ und sich dabei placken (plagen) wollte.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Stadtmensch, wenn bei uns in Zukunft Ackerroboter mit ökologisch erzeugtem Solarstom die Felder ohne menschliche AK beackern und in Indien weiterhin Ochsen vor dem Pflug stehen, was meinst du welches System sich durchsetzen wird…..soziale Probleme erzeugen übrigens beide Verfahren.

                • Karl Timme sagt

                  Hallo, nicht die Energieefiziens oder der Wirkungsgrad sind die Parameter die hier zu der Entscheidung Maschine oder Tier führen; alleine die Produktivität gibt hier den Ausschlag. Diese sorgt dafür das es zwischen Daumen und Zeigefinger stimmt.

      • Ein Privatier sagt

        Ein klasse Kommentar, Genosse Seevers. (Daumen hoch!)
        Ich hätte es nicht anders geschrieben.
        Was hätten Sie mir aber geantwortet, wenn ich so einen politisch inkorrekten Kommentar geschrieben hätte?

        „Reinhard Seevers

        29. April 2020

        Ich habe immer ein Problem mit solchen Sätzen, in denen „uns“ eine Verantwortung für das Nichtvorhandensein von Wissen in anderen Völkern und Kulturen zugeschrieben wird. (…)“

        • Reinhard Seevers sagt

          Ich erkenne keinen politische „Inkorrektheit“. Es geht mir um das Einmischen von Teilen unserer Gesellschaft in das Handeln anderer Völker. Das geschieht bereits seit Jahrhzehnten, wenn nicht Jahrhunderten.
          Deine Intention ist für mich allein die Höherstellung deiner Person bzw. Teilen unserer Gesellschaft gegenüber anderen Kulturen. So kommen deine Kommentare jedenfalls rüber. Insofern sehe ich keine Deckungsgleichheit.

          • Ein Privatier sagt

            Sehen Sie, exakt genau das meine ich … wenn zwei was schreiben, ist es noch lange nicht dasselbe …

            Anders ausgedrückt:
            Es geht in politisch-moralisch gefärbten Diskussionen nicht nur darum, was gesagt wird, sondern WER was sagt.

            Moral, als polemogener Faktor, ist ein mächtiges Mittel, sachliche Diskussionen zu unterbinden.

            • Reinhard Seevers sagt

              Es ist ja nur mein Eindruck….kann ja falsch sein. Deshalb musst nicht gleich wieder das Opfer spielen.
              Das Internet hat nun einmal Nachteile im Verständnisdiskurs. Es fehlen Lautstärke, Mimik, Ausstrahlung, etc….da kommt schon mal was flasch rüber.

            • Stadtmensch sagt

              Es geht nicht immer unbedingt um Moral. Oft kann man das was Sie als Moral beschimpfen auch als Eigennutz interpretieren: Wenn man ohne an die Folgen zu denken, ganze historisch gewachsene Wirtschaftsräume, wegen kurzfristiger Interessen beeinflusst oder (zer)stört, muss man damit rechnen, dass die ganze Chose als Bumerang zurückkommt. Mal ganz abgesehen von dem Umstand, dass man sich fast nirgends mehr blicken lassen kann. Keine Ahnung, wie sie sich einen zeitgemäßen Limes vorstellen. Einen Staat wie Isreal oder DDR mit Einparteiensystem, Mauer und Schießbefehl lehnen sie ja ab, wenn ich mich recht entsinne…

          • Ein Privatier sagt

            Und selbstverständlich ist Ihr Kommentar politisch inkorrekt, denn wir haben diese Länder ausgebeutet, weswegen wir verpflichtet sind, ihnen zu helfen.

            Oder. Etwa. Nicht?

            • Reinhard Seevers sagt

              Privatier, du möchtest auf die ewige Schuldfrage hinaus….das gelingt aber in diesem Fall nicht, das ist zu durchsichtig! 🙂
              Bei dem Fall Indien müsste Großbritannien einspringen…..so what?

              • Ein Privatier sagt

                Sie haben doch völlig richtig einen Mangel an Wissen festgestellt und wehren sich korrekterweise dagegen, dass man uns ‚Schuld‘ an den Folgen dieses selbstverschuldteten Mangels zuweist.

                Ich zitiere Sie:
                „Ich habe immer ein Problem mit solchen Sätzen, in denen „uns“ eine Verantwortung für das Nichtvorhandensein von Wissen in anderen Völkern und Kulturen zugeschrieben wird.“

                Wenn Sie als Genosse so etwas schreiben, meinen Sie es gut. Wenn ich als Nichtgenosse wortwörtlich dasselbe schreibe, werde ich als Rassist etc. bezeichnet.

                Erklären Sie mir doch mal den fundamentalen Unterschied, den Sie sehen in Bezug auf Ihre Lieblingswörter „Opfer“ und „Schuld“.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Zitat Privatier: „Wenn ich als Nichtgenosse wortwörtlich dasselbe schreibe, werde ich als Rassist etc. bezeichnet.“

                  Opfer? …..

                • Brötchen sagt

                  Reinhard er hat schon ein wenig Recht, sehe ich jedenfalls so.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Zitat Sabine: „Das Beste, was man dort hat. Neben einfacher Hygiene und Bildung für die Menschen, bräuchte man auch ein Entwicklungsprogramm für die Tierhaltung. Nur da sind wir nicht besonders hilfreich.“

                  Zitat Privatier: „Und selbstverständlich ist Ihr Kommentar politisch inkorrekt, denn wir haben diese Länder ausgebeutet, weswegen wir verpflichtet sind, ihnen zu helfen.“

                  Ich habe von der Verantwortung für ein Handeln gesprochen, das ich nicht uns überantworte. Du hast daraus einen Ausbeutungsdiskurs gemacht, um den es gar nicht ging. Damit hast du eine Schulddiskussion angestoßen, die du nun gerne rechtfertigen möchtest, in dem du mich als Anker nutzt.

              • Ein Privatier sagt

                @Seevers

                Zitat Privatier: „Und selbstverständlich ist Ihr Kommentar politisch inkorrekt, denn wir haben diese Länder ausgebeutet, weswegen wir verpflichtet sind, ihnen zu helfen.“

                Selbstverständlich bin ich nicht der Meinung, dass wir Ausbeuter sind.
                Ich habe auf ironische Weise so ‚gesprochen‘, wie viele Kommentatoren hier ’sprechen‘.
                Mein Fehler war, dass ich es nicht als Ironie gekennzeichnet habe.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Das meine ich…das Internet „verschuldet“ häufig Dissenzen, die es evtl. im richtigen Leben nicht gäbe!
                  Alles gut!

      • Ein Privatier sagt

        Und es ist eben ein Faktum, dass in vielen Entwicklungsländern ein Mangel an Wissen herrscht. Und wenn man mal dort war, dann kann man festellen, dass – aus welchen Gründen auch immer (Traditionen etc.) – Wissen oft absichtlich nicht erworben oder angenommen wird.

        Das betrifft alle Ebenen der Gesellschaft und nicht nur die Landwirtschaft.

        Pars pro toto:
        Mein Erklärung, dass man verbrauchte Batterien aus gesundheitlichen Gründen nicht in den (eigenen) Garten werfen sollte, wurde mit einem Lächeln zur Kenntnis genommen, aber in der Tat ignoriert.

        • Reinhard Seevers sagt

          Das sind persönliche Besipiele, die aber keine Verallgemeinerung zu lassen oder? Wenn der Nachbar in der Straße (Biodeutscher Rentner) seinen Hausmüll absichtlich in den Tonnen der Nachbarschaft verteilt, dann sage ich auch nicht, dass alle Rentner so sind oder?

          • Ein Privatier sagt

            Nun, der Ganges galt (gilt?) als einer der schmutzigsten Flüsse überhaupt.
            Dieses Faktum kennen sehr viele Inder.
            Was sagen die gläubigen Hindus, die sich im Ganges die Sünden aus der Seele waschen?
            Sie sagen, dass noch nie jemand von Gangeswasser krank geworden ist.
            So geht das.
            Und wenn man sich in Indien umschaut, dann lässt sich mein persönliches Beispiel sehr wohl verallgemeinern, weswegen ich es auch gewählt habe.
            Wenn Sie allerdings eine 100%ige Verallgemeinerung im Sinn haben, dann reicht natürlich 1qm sauberen indischen Bodens, um mich und alle Verallgemeinerer zu widerlegen.

      • Ein Privatier sagt

        „Die Überwindung des Kastenwesens und die Stärkung der Frauenrechte sind Grundvoraussetzung für eine Änderung….dafür müssen aber ziemlich viele Männerhirne umprogrammiert werden.“

        Glauben Sie wirklich, dass Frauen Tausende Jahre alte Traditionen nicht internalisiert haben?

        Wie bezeichnet man es eigentlich, wenn Westler sich aggressiv in sehr alte Kulturen einmischen, die nicht westlich sind?

        • Ein Privatier sagt

          Mit „aggressiv“ meine ich, dass sie sich mit dem Ziel einer spezifischen Änderung der Zielkultur einmischen.

    • bauerhans sagt

      „eine eher magere Kuh als ein verrosteter Trecker“

      was nutzt das,wenn die kuh heilig ist!
      aber schöne kleine trecker haben die,die bauen den legendären MF-35 in lizenz,der sehr günstig und sparsam ist.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Da ist die Frage offen, oder auch nicht.
      Will man der ländlichen Bevölkerung helfen, oder günstige Milch für die städtische Bevölkerung?
      Die Gefahr für eine Regierung geht von der Stadt aus, haben die genug zu Essen, dann ist Ruhe im Gebälk.

    • Lady sagt

      Mein Neid ist dir sicher, Reinhard. Hier ist bisher nichts gefallen.

      Ist eigentlich jemand von euch mal in Indien oder auch China gewesen?
      Ich denke, man muss diese Länder mal gesehen haben. Um zumindest einen ganz kleinen Eindruck zu bekommen, um was es dort geht. Und wie es geht.
      Daher ist übrigens Tourismus aus meiner Sicht ausgesprochen wertvoll. Der Blick über den Tellerrand – in „echt“ 😀- lässt sich schwer durch etwas anderes ersetzen.

      • Paulus sagt

        @Lady, was den Tourismus betrifft ist das so eine Sache. Land und Leute, bzw. deren Kultur lernt man in den Urlaubsressorts nicht kennen. Ich war im Auftrag bzw. als Berater der DEG etliche Male in Afrika unterwegs, und zwar dort wo man mit den Problemen konfrontiert wurde. Das war nix von wegen Tourismus.
        Ich kann es aber zu meiner Schande noch einfacher darstellen. Seit meiner Studentenzeit war ich unzählige Male in Paris. Ich bin sogar mit einer Pariserin verheiratet und seit neun Jahren sozusagen deutscher Statthalter einer französischen Konzerntochter. In all den Jahren habe ich die Banlieues, also irgendwie das wahre Paris, bis auf einen einmaligen Trip nach Saint Denis, einem Vorort der noch als harmlos bezeichnet wird, nie kennengelernt.
        Als ich vor Urzeiten die algerische Sahara bis zum Hoggar (Tamanrasset) durchquert habe, gab es noch Kontakte mit den (wahrscheinlich echten) Tuareg, die waren sehr unfreundlich. Heute fahren die ihre Höckertiere mit dem Lkw durch die Gegend und machen je nach touristischem Bedarf einen auf Folklore. Ich bin mir nicht sicher ob diese Art des Tourismus der Horizonterweiterung dient. Für die Brennpunkte interessieren sich nicht mal Einheimische, geschweige denn Touristen.

        • Reinhard Seevers sagt

          ……und wenn die gesamte Weltbevölkerung ersteinmal auf Horizonterweiterung geht, dann ist auch keinem geholfen. Ich habe häufig den Eindruck, der Deutsche kann seinen Horizont nur durch Fernreisen erweitern…..wie macht die Mehrheit der Weltbevölkerung das eigentlich?

          • Lady sagt

            „wie macht die Mehrheit der Weltbevölkerung das eigentlich?“

            Die hat keine Horizonterweiterung nötig 😀

        • Ein Privatier sagt

          @Paulus
          „(…) In all den Jahren habe ich die Banlieues, also irgendwie das wahre Paris, bis auf einen einmaligen Trip nach Saint Denis, einem Vorort der noch als harmlos bezeichnet wird, nie kennengelernt.(…)“

          Ich könnte heulen über das, was die linken Franzosen, die goldenen Facharbeiter des Mondgottes et al. aus Frankreich gemacht haben.
          Die Banlieues mit ihren HLMs sind keineswegs das „wahre Paris“, auch nicht „irgendwie“.
          Ich vermeide u.a. Paris seit 20 Jahren, weil ich mir meine Erinnerungen nicht zerstören will.

          Noch gibt es an vielen Stellen das echte, schöne Frankreich, das Frankreich, wo Gott lebt, wie man zu sagen pflegte.

          Um in Wehmut zu versinken, empfehle ich Georg Stefan Trollers Bücher und Filme über Paris.
          https://www.youtube.com/watch?v=aRd-eo7vO_E

          Und Tatis Filme sollte man sich auch ab und zu anschauen. Die sind wie ein guter Pinot Noir, der zusätzlich multidiverse Seelen-und Bauchqualen betäubt.
          https://www.youtube.com/watch?v=Y7opOEbskUU

        • Lady sagt

          Paulus,
          ich meinte auch nicht Urlaubsorte im engeren Sinne. Sondern einfach Reisen in andere Länder, auch mit dem Ziel etwas zu lernen. Über diese anderen Länder, vielleicht auch über unser Land.
          China oder auch Indien lassen sich aus meiner Sicht so aus der Ferne überhaupt nicht fassen. Sonst würde es hier keine Diskussion über die Kleinbauern in Indien geben. Ich bezweifele, ob ihr euch vorstellen könnt, was das für das Land heißt.
          Ein anderes Beispiel. Luftverschmutzung, na ja für uns Landbewohner nicht so das Thema. Ok sieht in Köln schon anders aus, aber hier im Norden ist das eher doch eine abstarkte Bedrohung. Also gar keine.
          Wer etwa Shanghai mal bei einer inversen Wetterlage erlebt hat, sieht das ganz anders. Ich hätte das so nie erwartet. Wenn man den Dreck quasi sehen kann, ist das Thema klar. Aber da hast du nicht „gesehen“, und kaum noch Luft bekommen. Jedenfalls so Landeier 😀
          Und auch diese Anzahl an Menschen, also ich habe das theoretisch nicht wirklich greifen können. Der Eindruck vor Ort spricht Bände.

          • Reinhard Seevers sagt

            Man Stelle sich vor, 1,2 Milliarden Inder würden ihr Wissen über gute Stadtluft in den urbanen Zentren Europas verbessern wollen/dürfen/können…..
            Ich kann schon im Fernsehen sehen, das ich nie nach Indien möchte, allein wegen der Menschenmassen.

  2. Paulus sagt

    Ich habe drei Berufsjahre in England verbracht und war schon damals von der journalistischen Qualität der BBC nicht unbedingt überzeugt. Liegt allerdings schon etwas länger zurück.
    Das Problem scheint mir zu sein, dass dieser indische Farmer mit seinem Gemischtwarenbetrieb auf 12,5 ha überhaupt auf eine nennenswerte Anzahl externer AK angewiesen ist. Zeigt sich da nicht eher die Schwäche kleinbäuerlicher und nicht mechanisierter Betriebe, die mit Methoden der Vergangenheit versuchen zu wirtschaften? Wenn ich mir dieses Foto mit den zwei Rindviechern vor irgendwas dahinter so ansehe, wird mir schlecht. In Afrika habe ich etwas ähnliches schon mal gesehen. Da waren es allerdings die Frauen mit dem 6. Kind auf dem Rücken und dem 7. im Bauch, die auf den kargen Äckern schufteten.
    Ich denke, dass im Sinne der Ernährung, meinetwegen der Weltbevölkerung, große Wirtschaftseinheiten und vermutlich auch die Weiterentwicklung bisher erfolgreicher Methoden erforderlich sind. Insofern gibt es eher Anlass über intensive statt extensiver Methoden nachzudenken. Und wir diskutieren hier über Bio und Artenvielfalt was die Begleitpflanzen und Insekten betrifft.

    PS. Die Logistik als Problem zu benennen ist völliger Quatsch. Der weltweite Warenaustausch funktioniert mit gewissen Einschränkungen nach wie vor.

  3. Lieschen Müller sagt

    Also ich kann ja nur mein Volkshochschulenglisch, aber ich habe den BBC Bericht mal versucht zu lesen. Das Ende ist interessant: kein Lebensmittelmangel! Indien hat genug Speicher für die Bevölkerung. Die letzte Ernte war hervorragend.

    • Inga sagt

      Ja, klar die Speicher vom letzten Jahr, deswegen kein Mangel, aber was ist mit dem Speicher für nächstes Jahr? Denn der wird mit der Ernte von diesem Jahr gefüllt

    • Obstbäuerin sagt

      Meinen Kindern habe ich die Diskrepanz zwischen Wahrheit und Lüge mit dem Spruch:
      »WAS IN DER ZEITUNG STEHT UND WAS ELTERN SAGEN, IST IMMER WAHR!« nahe gebracht.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Bei uns liegt man auch in trügerischer Sicherheit, was Lebensmittel betrifft. Man glaubt, man kann bei uns Blümchen anpflanzen und weltweit Nahrungsmittel zukaufen. bz. es anderen wegkaufen.

      Wie schnell sich sowas ändern kann, hat man gesehen, wie es in nächster Zeit wird, wird sich zeigen.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Und?

          Was willst Du uns jetzt damit sagen?

          Die EU zahlt den Polen 50 % der Anlagekosten und der polnische Staat nochmals 25 %. Deshalb pflanzen die wie die Irren. Eigenverbrauch haben die Polen 500.000 Tonnen, Erzeugung 5.000.000 Tonnen. Wenn dann noch in Deutschland die Streuobstbäume voll hängen, dann gibt es eine Menge, die nicht zu vermarkten ist, obwohl die Saftindustrie die Tanks randvoll machten.
          Letztes Jahr, Streuobst bei null, Polen Frost und schon ging der Preis um 100% nach oben.
          So schnell geht es, aber warten wir es ab, ob der Herr Seevers weiterhin die Lektüre der Netzfrauen liest.

          • Reinhard Seevers sagt

            Eigentlich wollte ich lediglich sagen, dass es genauso schnell zu viel, wie zu wenig geben kann….wie du es ja auch erkannt hast. Warum du deshalb persönlich werden musst, keine Ahnung.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Hellsehen kann der Ehemalige leider nicht, deshalb hat er gefragt, was der Herr Seevers uns und mir sagen will.

              Zuviel an Menge, das kenne ich zur genüge,
              zuwenig auch, wenn es um die Höhe der Erzeugerpreise handelt.

    • bauerhans sagt

      in Afrika ist Korruption das thema,was nachhaltig bekämpft werden muss,weil sonst sämtliche hilfe verpufft.

  4. Thomas Apfel sagt

    Das zentralistisch geführte China wird mit seinen Problemen weit besser fertig werden als die chaotische „Musterdemokratie“ Indiens. Das Land mit der zweitgrößten Bevölkerung aller Länder hat durch die enormen arm – reich – Unterschiede und die nahezu völlig fehlende Gesundheitliche und soziale Absicherung der Armen eine enorme soziale Sprengkraft, wenn dort die Lebensmittel richtig knapp werden. Ein Land in dem Gewässer in der Nähe von Antibiotika Fabriken teils Anwendungskonzentrationen haben und aus dem jeder zweite Erstreisende mit einem multiresistenten Keim wiederkommt, ist geradezu prädestiniert wie eine „Büchse der Pandora“ jedwede Epedemie/Pandemie explosionsartig zu verbreiten.

    • bauerhans sagt

      auf der anderen seite,diese gelassenheit der inder,sich ihrem schicksal zu ergeben.
      nur wenns gegen andersgläubige geht,drehen die am rad.
      hindus gegen moslems und umgekehrt.

      • Ein Privatier sagt

        Hindus sind anderen Religionen gegenüber extrem tolerant.

        Die Entstehung von Pakistan und Bangladesch wäre ohne den Willen der Hindus zu friedlicher Koexistenz nicht möglich gewesen.

          • Ein Privatier sagt

            Sehr interessant, Genosse Seevers.
            Haben Sie auch einen ähnlichen Text über die Eroberer Indiens, die Dutzende Millionen Hindus u.a. wegen ihres Polytheismus abgschlachtet haben?

            Inder sind selbst schuld an ihrer Eroberung:
            „Die „politischeZersplitterung Indiens“ in der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends un-serer Zeitrechnung „lud islamische Herrscher Afghanistans und Zentralasiens gera-dezu ein, zunächst in sporadischen Eroberungszügen ins Land zu fallen und schließ-lich eine permanente Herrschaft zu errichten.“

            Es gibt eine monotheistische Weltreligion, die man nicht kritisieren darf, die allerdings mehr Menschen im Namen ihres Gottes getötet hat, als alle anderen Religionen zusammengenommen.

            „Der Hinduismus scheint im Vergleich zu anderen Weltreligionen weder friedlicher noch gewalttätiger zu sein.“

            Wenn die Hindus es gewollt hätten, dann hätten sie große Teile ihres Territoriums nicht in friedlicher Absicht abgegeben.

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