Bauer Willi
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Quo vadis? Teil 2 – Lösungsansätze

In Teil 1 habe ich eine Analyse der Situation vorgenommen. Hier nun zur Problemstellung und möglichen (oder auch unmöglichen!) Lösungsansätzen:

Problem 1: Mehr Menschen nehmen immer mehr Nahrung zu sich. Mit steigendem Wohlstand steigt auch der Kalorienverbrauch pro Kopf.

Lösung: Die Bevölkerungsentwicklung stoppen und die Nahrungsaufnahme auf das Lebensnotwendige reduzieren.

Jeder wird schnell einsehen, dass dies ein wenig realistischer Ansatz ist, weil er stark in die Selbstständigkeit des Menschen eingreift. Aber es wäre eine sehr konsequente Lösung für das oben angesprochene Problem.

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Problem 2: Zunehmend mehr Menschen essen nicht nur mehr, sondern auch anders. Besonders in den Schwellenländern (Südamerika, Asien, Teile von Afrika) steigt der Konsum von Fleisch.

Lösung: Den steigenden Fleischkonsum in den Schwellenländern stoppen.

Auch diese Lösung hat kaum Aussicht auf Erfolg. Wer will ernsthaft den Versuch unternehmen, Menschen, die es zu bescheidenem Wohlstand gebracht haben, unsere westlichen Ernährungsgewohnheiten zu untersagen? Und wer in der westlichen Welt ist selbst dazu bereit, seine Ernährungsgewohnheiten umzustellen?

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Problem 3: Die Ansprüche an die Art und die  Qualität der Nahrungsmittel und veränderte Ernährungsgewohnheiten führen dazu, dass weltweit Lebensmitteln aus anderen Teilen der Erde importiert werden. Darüber hinaus erreichen nicht unwesentliche Teile der erzeugten Nahrung wegen optischer Qualitätsmängel nicht den Markt oder werden nach dem Kauf bzw. nach der Zubereitung vernichtet.

Lösung: Regionale Produkte bevorzugen um Transportkosten einzusparen. Nahrungsmittel auch mit optischen Mängeln  und nur nach Bedarf einkaufen. Diese verlustarm lagern, selbst verarbeiten und vollständig verzehren.

Diese Lösungen wären praktikabel und für jedermann und jederfrau umsetzbar. Wir müssten es halt nur wollen. Eine Lösung für das Problem der Ernährung einer wachsenden Bevölkerung sind sie aber auch nicht.

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Was passieren könnte, wenn wir die Probleme nicht lösen, schildere ich in Teil 3 „Mögliche Entwicklung“. Also dranbleiben.

Euer Bauer Willi

 

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51 Kommentare

  1. Der Konsum regionaler Produkte bringt letztlichkaum etwas und ist letztlich eine Marketinglüge.
    1. Ein erheblicher Anteil des Transportaufwandes in Energieeinheiten ausgedrückt ist die sogenannte letzte Meile vom Einkauf zur Wohnung. Mit dem Auto zum Bauern zu fahren um ein Paar l Milch zu kaufen oder ein Paar Eier und etwas Gemüse ist wenig energieeffizient.
    2. Energie- und Klimaeffizienz bedeutet, dass die Produkte effizient hergestellt werden. Und da schneidet der Soja aus Brasilien besser ab, als die Erbsen oder Bohnen in der Region.

  2. Sandra Harms sagt

    Da ja nicht immer mehr leute immer mehr essen können, wäre es sinnfoll mal drüber nachzudenken wie man es schaft das es nicht mehr leute auf der blauben kugel werden, einen anfang könnten ja mal die opas in rom machen, und mal offen für verhütung eintreten.

      • Sabine sagt

        Ja, siehe Europa. Da wo Erwerbstätigkeit die beste Altersversorgung ist und die Versorgung von Kindern ein Abgleiten in untere soziale Schichten fördert, gibt es sehr viel weniger Kinder, wie da wo eine möglichst große Familie den Lebensstandard sichert.

  3. Friedrich sagt

    Hallo Bauer Willi ! Wieder einmal eine tolle Aktion. Das hat bisher noch keiner diskutiert. Du machst das alles Ehrenamtlich !! ohne den Weg zur Spende , wie es die NGOs und Andere machen. Das zeichnet Dich und Alois aus . Danke !! Wir schlachten immer noch teilweise selbst. Enten und Hähnchen komplett und ein Mastschwein aus eigener Produktion bei einem Hausschlachter. Da wird nicht viel weggeworfen. Von unseren verkauften Mastschweinen , die auf dem Schlachthof geschlachtet werden, sieht das natürlich anders aus.
    Rund 79% bekomme ich bezahlt. Unsere Verbraucher essen heute fast keinen Bauch,Eisbein, Ohren , Schwanz usw. mehr. So muß rd. ein Drittel exportiert werden (China). Von den rd. 50% für deutsche Verbraucher essbaren wird ein Viertel entsorgt in den Haushalten. Wir essen hier also keine 40% vom Schlachtkörper mehr. Bei unserer Hausschlachtung kommen wir über den doppelten Wert !! Man kann unser System auch einen Sündenweg nennen. In der Öffentlichkeit wird immer von hohen moralischen Werten gesprochen, alles Lüge und verlogen !! Die ehemaligen Ställe in den Wohnsiedlungen sind heute zu Garagen , Partyräumen usw. umgenutzt worden. Man ist halt faul geworden. Obwohl der Fettverbrauch heute höher ist als in den 1950er Jahren, wollen alle kein fettes Fleisch essen. Dafür wird dann das gute Oliven- oder Rapsöl verwendet. Wir machen uns doch alle was vor in unserer Ahnunglosigkeit .

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Friedrich
      habe mal beim Rewe an der Fleischtheke nachgefragt, wie viele Nieren und Lebern sie in drei Monaten verkauft haben. Die Verkäuferin: „Nieren keine, aber letzte Woche habe ich noch eine Leber verkauft“.
      Bauer Willi

    • Eine Milchmädchenrechnung! Auch das, was nach China exportiert wird, wird verwertet. Schlachtereien sehen schon zu, dass sie alles möglichst optimal verwerten. Auch bei der Hausschlachtung gubt es Reste, die nicht verwertet werden. Wer sagt, dass die Haushalte 50% der tierischen Produkte vegwerfen? Man sollte einmal analysieren, wie groß der Anteil der angeblich weggeworfenen Lebensmittel Kartoffelschalen, Gemüseschalen etc. sind.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Kann mich noch gut an die Hausschlachtung erinnern,
        weggeworfen wurde der After, die Klauen und die Haare, den Darminhalt braucht man sicher nicht zu erwähnen. Jetzt hätte ich es fast vergessen, die Knochen wurden später auch nicht gegessen. Wie das die Chinesen handhaben, ist mir nicht bekannt.

        Friedrich hat nicht geschrieben, „von den rd. 50% für deutsche Verbraucher essbaren wird ein Viertel entsorgt in den Haushalten. Wir essen hier also keine 40% vom Schlachtkörper mehr.“

  4. Hallo Bauer Willi,
    mit der Benennung der Probleme hast du den Nagel ziemlich auf den Kopf getroffen. Ich glaube aber nicht das es Einzellösungen zu jedem der drei Punkte gibt.
    Du nennst zwei Dinge die meiner Meinung nach Dreh und Angelpunkt der zukünftigen Ernährung sind: 1. Regional (das schließt Saisonal mit ein) und 2. Energie sparend!
    Zur Reginalen Ernährung möchte ich nur noch anmerken, dass auch das Futter für die Tierhaltung reginal produziert sein muss, sonst ist das Fleisch oder die Milch nicht wirklich regional….
    „Energie sparende“ Ernährung: Neben den von dir genannten Transportkosten, gehört die Bodenbearbeitung und der Einsatz von mineralischen Stickstoff an dieser Stelle diskutiert.
    Der Reduzierung von Transportkosten und einem Umdenken in der Bodenbearbeitung werden wahrscheinlich viele Kollegen zustimmen. Aber beim mineralischen Stickstoff wird es sicherlich gleich Gegenwind geben ?
    An dieser Stelle kommt dann mein Kommentar von gestern zum Tragen: Pro Tonne KAS werden 10GJ (Energie) benötigt, so das Ergebnis meines vereinfachten Überschlag von Gestern. Im konventionellen Ackerbau bei einer Fruchtfolge Gerste / Mais / Weizen wird KAS (oder andere mineralische N-Dünger) in jeder Kultur eingesetzt (natürlich werden auch hier organische Düngemittel ausgebracht). Im Bio-Ackerbau ist der Einsatz von mineralischen Stickstoffdüngern untersagt und auch nicht notwendig. Durch den Anbau von Leguminosen (insbesondere 3jähriger Klee) wird Luftstickstoff auf ganz natürliche Weise gebunden und auch in den Wurzel der Leguminosen eingelagert. Bei der nachfolgenden Kultur Brotgetreide sind dann gute Backqualitäten bei Erträgen von 2,5 bis 6,0 Tonnen möglich, der nötige Stickstoff wird aus dem Abbau der Leguminosen-Wurzeln zur Verfügung gestellt (plus organische Düngemittel). Über den Ertrag kann man jetzt sicherlich viel diskutieren, allerdings wäre ich da vorsichtig. Mir sagt die Spanne das im Öko-Landbau noch viel Potential für Ertragssteigerungen ist.
    Der Anbau von Futterleguminosen wirft übrigens gutes Grundfutter für die Rinderhaltung (Milch und Fleisch) ab, hier kann viel teuer Mais (Energie) eingespart werden.
    Womit die Frage des Fleischkonsums an der Reihe wäre: Bei Regionaler Ernährung (und Regionaler Futterproduktion) klärt sich das glaube ich fast von alleine, spätestens über den Preis. Wenn das Hühnchen im Aldi eben mal 7,5€ statt 2,5€ kostet, wird ein Teil der Bevölkerung die Priorität vom der dritten Urlaubsreise auf das Hühnchen verlegen, andere aber nicht bzw gerade umgekehrt. Also geht der Fleischkonsum runter.
    Ich freue mich auf eine rege Diskussion?

    Viele Grüße Biobauer Christian

    • bauerhans sagt

      deine vorschläge zielen ja auf einen kompletten umbau unserer lebens- und wirtschaftweise(exportweltmeister).
      halte ich für nicht durchsetzbar!

      • rebecca sagt

        Weshalb nicht durchsetzbar? Ich finde die Überlegungen von Christian Klasse. Steuererhöhungen um den Fleischkonsum zu senken werden ja bereits in Erwägung gezogen. Würden statt dessen die Produktionsbedingungen geändert was einen höheren Preis zur Folge hat, hätte das denselben Effekt und wäre der bessere Weg. Und Exportweltmeister, es betrifft doch vor allem den Nahrungssektor. Wenn hier der Focus vom „Exportweltmeister“ auf regionale Versorgung gelegt wird wäre das keine schlechte Sache und ist auch mit bischen guten Willen durchsetzbar.

        • No Name sagt

          Sonder-Steuer auf Fleisch?
          Ich glaub, mein Schwein pfeift!
          Wem, bitte, hilft es, wenn sich das Finanzministerium die Taschen damit vollstopft?

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Würden die Produktionsbedingungen so geändert, dass die Fleischpreise höher werden, greift der deutsche Verbraucher zu Lebensmittel aus dem Ausland.

          Keine Partei wird die Einfuhr von Lebensmittel verbieten, um den Export der deutschen Industrie nicht zu gefährden.

          Steuererhöhungen um den Fleischkonsum zu senken, warum fällt mir jetzt gerade den Veggi-Tag der Grünen und deren Wahlergebnis ein?

            • Bauer Willi sagt

              Hallo Rebecca, davon liest man aber bei keiner Partei etwas. Und die Forderungen gelten immer nur für deutsche Landwirten. Bei uns im Ort kommen die Bio-Eier beim Aldi alle aus den Niederlanden. Und jetzt?
              Bauer Willi

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              @rebecca

              Nochmals,
              andere Länder werden dies nicht mitmachen, die werden dem deutschen Volk sagen, wenn die Deutschen unsere Lebensmittel nach unserem Umweltstandards nicht mehr kaufen, dann kaufen wir auch eure Maschinen nicht mehr ab.

              Etwas anderes zu glauben, ist eine pure Illusion.

              Unter der Regierung Schröder, wurden in Deutschland die Grenzwerte bei 2 PSM einmal um das 30 Fache, das andere Mal um das 100 Fache angehoben, damit Spanien und Frankreich weiterhin Erdbeeren liefern konnten. Beide Mittel hatten in Deutschland keine Zulassung.
              Die damalige Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz war Renate Künast.

        • Andreas Schmid sagt

          Nahrungsmittel müssen billig sein, sonst wird der Politiker abgewählt. Deswegen bekommt der Bauer meistens 10,7% MwSt, der Verbraucher zahlt aber nur 7%(auch auf die nächsten Verarbeitungsstufen). Das ist eigentlich schon so gut wie immer so.

        • Bauer Klaus sagt

          Wie wäre es erreichbar, den Fokus umzulenken? Gibt es einen anderen Weg als staatlich verordnet? Wer mcht dann den Plan? Wer will dem folgen?

      • Hallo Bauerhans,
        es gab im Laufe der Geschichte schon häufiger Vorschläge die den kompletten Umbau der Lebens- und Wirtschaftsweise erforderten und auch mit sich gebracht haben. Und immer gibt es Skeptiker die einen solchen Umbau kritisch gesehen oder gar für unrealistisch gehalten haben. Wobei begründete Kritik immer gut ist, blanke Vorverurteilung aber meistens schlecht!

        Berühmtestes Beispiele: Der Menschen wurde Sesshaft! Gravierender kann ein Umbau der Lebens- und Wirtschaftsweise wohl kaum sein. Und ich bin mir sicher der erste „Getreideanbauer“ wurde von einigen Anderen belächelt und Getreideanbau als unrealistisch dargestellt 😉
        Viele Grüße Biobauer Christian

        • Stadtmensch sagt

          Teilweise werden sie heute noch belächelt:
          http://www.ditext.com/diamond/mistake.html

          „Are twentieth century hunter-gatherers really worse off than farmers? Scattered throughout the world, several dozen groups of so-called primitive people, like the Kalahari bushmen, continue to support themselves that way. It turns out that these people have plenty of leisure time, sleep a good deal, and work less hard than their farming neighbors. For instance, the average time devoted each week to obtaining food is only 12 to 19 hours for one group of Bushmen, 14 hours or less for the Hadza nomads of Tanzania.“

          While farmers concentrate on high-carbohydrate crops like rice and potatoes, the mix of wild plants and animals in the diets of surviving hunter-gatherers provides more protein and a bettter balance of other nutrients.

          It’s almost inconceivable that Bushmen, who eat 75 or so wild plants, could die of starvation the way hundreds of thousands of Irish farmers and their families did during the potato famine of the 1840s.

          • Stefan K sagt

            Sicher was dran (aus Buschmannsicht), aber ich möchte mal sehen, wenn wir uns hier wieder so ernähren wollten…Habe aber auch noch nie von Autos und Flugzeugen und Baumaterial und so weiter aus Buschmann-Produktion in der Kalahari gehört. Haben wir da eventuell durch Landwirtschaft unseren hohen Lebensstandard erreicht??? Veganer und Vegetarier gibt’s wahrscheinlich auch kaum. Eine glückliche Welt, wo noch Tiere zum Essen getötet werden, ohne dass PETA und AWIRA und Co sich freuen, wenn einer der Ihren unterdessen vom Löwen gerissen wurden…
            Nebenher: Die Alterserwartung ist wesentlich geringer, dadurch stirbt wahrscheinlich kaum ein Buschmann an Krebs – super! Auch gibt es keinen Stress durch Emails, oder Staus, oder laute Musik in der Nachbarschaft – schlicht das Paradies. Es lassen sich noch einige weitere positive Szenarien ableiten, leider dennoch eher Käse
            PS: Diese Menschen leben so, wie sie sich eben entwickelt haben. Die Einflüsse der Umwelt haben dazu beigetragen – in Eiszeiten hätten die auch nicht tatenlos in der Sonne gelegen. Die Umwelt formt, danach wird die Umwelt geformt, die dann wieder den Menschen formt – Kreislauf!

        • Walter Parthon sagt

          Zwei – Klassen – Chemie

          Umweltschützer, Biobauern und Grüne engagieren sich derzeit sehr stark in Sachen Pflanzenschutz. Während die EU-Kommission für ihre Entscheidung, die Zulassung von Glyphosat zu verlängern, heftig kritisieren, fordern sie von derselben Kommission die Zulassung von Kaliumphosphonat als Mittel gegen Pilzerkrankungen im Ökolandbau.

          Bemerkenswert daran ist: Beide Substanzen gehören zu den Phosphonaten, beide kommen in der Natur nicht vor und beide stammen aus den Syntheselabors der Chemieindustrie.

          Ein lesenswerter Artikel von Ludger Weß.

          http://ludgerwess.com/zwei-klassen-chemie/

        • Ludger Gerding sagt

          Es gab in der Menschheitsgeschichte sicher gravierende Änderungen in der Lebens- und Wirtschaftsweise. Diese Veränderungen gingen aber, bis zur Industrialisierung, sehr langsam vor sich, der einzelne hat es oft nicht einmal bemerkt. Aus Ausgrabungen weiß man, dass neben den ersten Ackerbauern noch mehrere Tausend Jahre Jäger-, Sammemler-, und Hirtenvölker lebten und gegenseitig Produkte ausgetauscht wurden. Es gab also keinen abrupten Wandel der Wirtschaftsweise. Diese Veränderungen gingen auch meist von den Produzenten und nur selten von den Verbrauchern aus. Die Ackerbürger des Mittelaltes bauten meist die gleichen Früchte an wie die Bauern und die Abgaben der Bauern orientierten sich nicht an den Bedürfnissen der Grundherrn sondern blieben über Jahrhunderte gleich. Erst die Industrialisierung, mit dem starken Ungleichgewicht an Menschen, zwischen Erzeugern und Verbrauchern führte zu immer schnelleren Veränderungen in der Wirtschaftsweise. Wobei immer, wenn der Staat meinte eingreifen zu wollen, es zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten kam. Als da waren die Hungersnöte in Russland und China nach der Zwangskollektivierung und dem Ungleichgewicht der Interessen zwischen Erzeugung und Verbrauch, durch die Subventionierung der Nahrungsmittel in West-Europa, was besonders die Verbraucher durch niedrige Lebensmittelpreise bevorzugt.

      • Regina sagt

        Klar wasch mich, aber mach mich nicht nass. 😉
        Wie sollen denn die von Bauer Willi gut zusammen gefassten Probleme gelöst werden, ohne sehr umfangreiche Maßnahmen?

    • No Name sagt

      KAS?
      Ich weiß, ich könnte googlen, aber da sich Bauer Willis Blog an Verbraucher richtet, wäre es doch nett, nicht mit Fachbegriffen und -abkürzungen zu schreiben bzw. diese zu erklären. Merci!

    • Stadtmensch sagt

      Die Befürworter der synthetischen N-Düngung sagen, der Energieaufwand für die Düngerherstellung ermöglicht ein Vielfaches an Energie die dann in Biomasse gebunden ist. Dünger als „Katalysator“ für die Steigerung der Photosynthese.
      Dieses „Mehr“ an Biomasse stellt aber auch nur einen relativ kurzfristigen Kohlenstoffspeicher dar, der meiner Meinung nach größtenteils uneffizient „veratmet“ wird (Tierproduktion, Biogasanlage mit schlechtem Wirkungsgrad). Außerdem entzieht diese Form der Landwirtschaft dem Boden langfristig die Eigenschaft als Wasserspeicher und Kohlenstoffsenke. Die Bodenstruktur wird anfälliger für Verdichtung und Erosion.
      Ich verlinke es immer wieder gern:

      „Wir müssen dringend aufhören, die Landwirtschaft als einen Wirtschaftszweig unter anderen zu betrachten…
      Die Landwirtschaft müsse sich den Böden anpassen, nicht umgekehrt.“
      http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/david-r-montgomery-dreck-diesen-boden-wird-die-menschheit-bald-nicht-mehr-gutmachen-koennen-11057611-p2.html

      Wenn der Konsument mit antrainiertem Anspruchsdenken meint, ihm stünde eine nicht nachhaltige Ernährungsweise zu, dann muss man ihn freundlich aber bestimmt (Ökodiktatur) belehren: Die Freiheit des Einzelnen endet da, wo sie andere gefährdet (oder so ähnlich).

      • Bauer Willi sagt

        Nur komisch, dass sich das Bodenleben und der Humusgehalt sich in unserem Betrieb immer weiter verbessert hat. Und der pH-Wert ist um 0,5 Punkte gestiegen. Wer Ahnung von Landwirtschaft hat, weiß, dass das eine enorme Steigerung ist, von 6,3 auf 6,8. Drum kann ich mit solchen verallgemeinernden Links auch nicht viel anfangen.
        Bauer Willi

      • Andreas Schmid sagt

        „Die Landwirtschaft müsse sich den Böden anpassen, nicht umgekehrt.“ Das tun die allermeisten Landwirte schon lange. Ein neues Forschungsergebnis bringt auch meistens einen neuen Ansatz. Aber nicht für alle Böden gleich. Dazu sind sie viel zu unterschiedlich.

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Christian,
      den Einsatz von mineralischen Dünger haben wir in unserem Betrieb deutlich zurückgefahren und durch Gärsubstrat ersetzt. Was die Preise des Hühnchen beim Aldi angeht: Du kennst selber den Marktanteil von Bio-Fleisch…. Ich weiß nicht, ob da viele Mitbürger auf die Urlaubsreise verzichten…
      Bauer Willi

      • Hallo Bauer Willi,
        wenn es nur noch Hühnchen für 7,5 € gäbe, würden sicherlich einige auf die dritte Urlaubsreise verzichten. Und diejenigen die es nicht tun Sorgen für sinkenden Fleischkonsum…
        Ich finde eben den Ansatz, dass der allseits geforderte „faire“ Erzeugerpreis so manch andere Entwicklung anstoßen könnte sehr interessant und da gilt immer noch der Leitspruch Menge runter Preis rauf, da Regional in aller Munde ist, brauchen wir uns um Import aus dem Ausland nicht so viel Sorgen zu machen. Voraussetzung wären natürlich eine transparente Kennzeichung.
        Viele Grüße Biobauer Christian

        • Sabine sagt

          Hmm… oder der Geflügelfleisch-Konsum würde wieder auf den Stand von 1960 abstürzen. Hühner- und Putenfleisch ist in den letzten Jahrzehnten als fettarm und daher gesund vermarktet worden. Ich halte das ja für Quatsch. Fett ist ja nicht nur Geschmacksträger, sondern es sättigt und verhindert so, dass man sich überfrisst und selber verfettet.
          Je mehr fettreduzierte Ware auf dem Markt erhältlich ist um so übergewichtiger werden wir. Witzig, oder?

          Es gibt übrigens inzwischen auch eine Facebook-Gruppen

          • Sabine sagt

            COK (Cat on Keyboard) …. Facebook-Gruppen wo sich ehemalige bzw. Hobbymetzger mit Hobbyzüchtern „treffen“, weil es schon einige Leute gibt, die hausgemachte, fette Wurst und das etwas äh… festere Geflügelfleisch vermissen.

  5. No Name sagt

    Problem 1 führt bei „steigendem Kalorienverbrauch“ zu Übergewicht und den damit einhergehenden bekannten Krankheiten mit den daraus folgenden Mehrausgaben der Gesundheitssysteme. Hier kann man nur immer wieder auf die Vernunft des Verbrauchers hoffen. (Nur die allerdümmsten Kälber suchen ihren Schlachter selber.)

    Problem 2 wäre kein Problem, wenn Fleisch nicht verramscht würde, sondern auskömmliche Erlöse für den Erzeuger und die Angestellten in der Verarbeitung erzielt würden.

    Zu Problem 3: Regio ist Klasse – Öko-Regio noch besser! Ich traue mich aber kaum, im Hofladen zu fragen, was den Produkten zum Bio-Siegel fehlt. ;-/ Will ja nicht als Besserwisser da stehen.

  6. bauerhans sagt

    insbesondere dein pkt.3 würde ja dazu führen,dass die discounter eingeschränkt würden……geht überhaupt gar nicht.

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