Sehr erstaunlich was sich unsere österreichischen Nachbarn beim Ökosozialen Forum trauen:
Darüber zu diskutieren, ob moderne Landwirtschaft böse ist?
http://www.oekonews.at/index.php?npf_cache=update&mdoc_id=1105035
Sogar die kontroverse Diskussion war ausdrücklich erwünscht. Ich frage mich, ob sowas in Deutschland auch möglich ist?
Alois
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Lieber Altbauer Jochen,
genau da liegt der Punkt mit der Familienarbeitskraftprämie. Vergleichen wir einmal. Ein
1.000 ha Ackerbaubetrieb bekommt knapp 300.000 Euro. Mit fünf Arbeitskräften (je 200 Ha) hat er Kosten von max. 200.000 Euro. Bei sieben Stunden/ha sind das 7.000 Stunden
im Jahr des Betriebes. Ein 100 ha Betrieb mit 300 Sauen und 100% Mast kommt auf rd.
30.000 Euro im Jahr an Prämie. Wenn ich 20 Std/Sau mit Mast rechne kommen 6000 Std.
und 10 Std/ha, sind das bei 100 ha 1000 Std. , also auch 7000 Stunden im Jahr. Die Tierhaltung hat aber mehr Vorschriften die ins Geld gehen zu bestreiten. Die Diff. bei der
selben Stundenzahl im Betrieb/Jahr beträgt rd. 270.000 Euro die der 1000 ha Ackerbaubetrieb als Ausgleich für den Weltmarkt mehr erhält. Der Viehbetrieb erhält nur
für den Acker Geld und keinen Cent für die Tiere, hat aber mehr Kontrollen und Auflagen
zu erfüllen ! Stellt sich hier nicht die Frage zur Gerechtigkeit ?
bei den rinderbetrieben gibts ja schon jede menge prämien fürs tierwohl,
bei den schweinen wirds ja jetzt demnächst auch tierwohlprämien geben.
nach gerechtigkeit darfst nicht fragen,die gibts nicht.
Hallo Friedrich !
Im neuen Zahlungszeitraum gibt es ja eine erhöhte Summe
für die „ersten Hektare“ und bei größeren Betrieben eine Kürzung.
Die deutsche Seite hat sich meines Wissens nach dagegen gewehrt.
Wenn man von Anfang an wirklich die Familienbetriebe hätte stärken wollen,
dann hätte es keine Hektar -Prämie sondern eine „Familienprämie “ geben müssen.
Ich zieh schon meinen Kopf ein, wegen der Nackenschläge die ich bestimmt dafür erhalte.
Ob das machbar und eine bessere Lösung gewesen wäre, ist im nachhinein
schwer zu sagen. Unkompliziert wäre es wahrscheinlich auch nicht gewesen!
Wir sehen ja grad jetzt wie schwer in Europa ein gemeinsamer Weg ist.
Und ob alle überhaupt Familienbetriebe erhalten wollen ist auch zweifelhaft.
-man kann natürlich auch sagen, wer ist „Alle“ und was ist ein Familienbetrieb ?
es ist nicht einfach……. !
Klar bauerhans, der Enkel muss es selbst entscheiden
den Betrieb zu übernehmen,oder nicht, aber wir haben ein gutes
Verhältniss zueinander und reden viel über die
Zukunftsperspektiven, da ist mein „guter Rat“ nur
eine Diskussionsgrundlage.
Eigentlich eher Ermutigung den Weg zu gehen.
Wir sollten mal über die Betriebsprämie nachdenken. Die wurde mal eingeführt, um den
Unterschied an Vorschriften und anderer Nachteile auszugleichen . Danach hat die Neidgesellschaft uns die ganzen zusätzlichen Vorschriften mit den entspr. Kontrollen verpaßt. Auch müßen wir die ganzen Kontrollen auch noch bezahlen. Die letzte Kontroll-
rechnung vom Veterinäramt hat mich rd. 200 Euro für zwei Stunden gekostet. Ich sage heute, daß wir bei diesen Rahmenbedingungen nicht 300 sondern 1.000 Euro/ha haben
müßen. Auch muß einmal hinterfragt werden , ob die Viehbetriebe mit wenig Fläche, überhaupt zu wenig Prämie bekommen ? Ab 300 ha sollte die Prämie reduziert und auf die kleineren Betriebe bis 200 ha umgeleitet werden. Alle wollen ja schließlich den Familienbetrieb fördern oder ? Unter diesen Umständen ist das aber ein Auslaufmodell !
Wir müßen endlich von der Tierschutz- und Umweltdiktatur wegkommen !? Schaut Euch
mal das geeiere um den Wolf in Niedersachsen an !
schon komisch, dass hier über den Mindestlohn diskutiert wird im Zusammenhang mit moderner Landwirtschaft. Ich bezweifle, dass man in einem Hochlohnland wie Deutschland ohne technischen Fortschritt und ohne Steigerung der Arbeisproduktivität in der breiten Masse (von Nischen mit Pioniergewinnen einmal abgesehen) eine Chance hat den Mindestlohn und oder sogar mehr je AK zu erwirtschaften! Hinzu kommen ständig neue Auflagen aus der grünen Ecke die den Druck vergrößern rationell zu arbeiten und moderne Technik einzusetzen. Dieser grüne Druck wird in den nächsten Jahren für einen massiven Strukturwandel führen, weil sich viele Betriebe zusätzliche Güllelage, Siloplatten, Mistplatten etc. nach VAWS nicht leisten können.
Ziemlich komisch , nicht mal den Mindestlohn zu zahlen,
aber auch unter uns Bauern sind nicht alle
von der „edelsten“ Sorte. Auch wenn die Milch grad nicht viel „hergibt“
Ich hab meinem Sohn den Betrieb erhalten können,
jetzt steht der Enkel „auf der Matte“ und ich weiß als Großvater
nicht so recht welch „guten Rat“ ich Ihm geben soll.
Aber wenn die „Jung´s“ wollen, soll man Ihnen Zuversicht mitgeben.
Auf einem Familienbetrieb kann man Hand in Hand arbeiten
es muss am Ende natürlich auch reichen, wenn 3 Generationen
„dranhängen“.
Übrigens, bei uns gibt´s unter 600 Euro /ha nix zu pachten.
(bei 30 Punkte Boden)( Biogasregion)
Alternative ist nur melken , auf Teufel komm raus ???
oder besonnen bleiben ? -wie gesagt guter Rat ist teuer
Stallbauen auch – nur die Milch eben nicht !
gib deinem enkel nur rat,wenn er dich fragt,das muss er für sich entscheiden,ob er übernehmen will.