Bauer Willi
Kommentare 93

Frau Hendricks, warum tun Sie nichts?

Sie sind doch unsere Bundesumweltministerin und da darf man doch erwarten, dass Sie sich auch um die Umwelt kümmern. Davon merke ich aber nicht viel.

Erstens: Wie wäre es zum Beispiel mit einem Tempolimit? Haben alle anderen Staaten rund um Deutschland, nur wir nicht. Hier darf weiter die Umwelt verpestet werden. Geländewagen sollten übrigens nur Leute fahren dürfen, die damit auch ins Gelände müssen. Und nicht die Arztgattin, die gerne etwas höher sitzen möchte und damit angeben will. Deshalb sollten Sie für Geländewagen und SUV´s einen Nutzungsnachweis vor dem Kauf einführen. DAS würde der Umwelt helfen.

Zweitens: Die Straßen sind verstopft von LKW, die lustig Dinge hin und her fahren. Container aus Übersee oder ein Paar Schuhe von einem Onlinehandel. Zwei Tage später werden die dann wieder abgeholt und zurückgefahren. Warum schaffen Sie es nicht, mehr Güter auf die Bahn zu bringen? DAs würde der Umwelt helfen. Und den Online-Handel einfach verbieten, DAS würde der Umwelt erst recht helfen. (und dem Fachhandel auch)

Drittens: Jeden Tag werden in Deutschland 70 Hektar landwirtschaftliche Fläche zugebaut, zugepflastert oder zubetoniert. Flächen, die den Bienen, Hummeln und Schmetterlingen fehlen. Und den Bauern, die darauf Nahrungsmittel anbauen. Gleichzeitig gibt es riesige Industriebrachen, die kein Mensch haben will. Fahren Sie mal durchs Ruhrgebiet, da können Sie sich das ansehen. Díe absurde Flächenversiegelung zu stoppen, DAS würde der Umwelt helfen.

Viertens: Haben Sie mal auf dem Etikett nachgelesen, was alles in Haushaltsreinigern drin ist. Ne, nicht der Essigreiniger, sondern die richtigen Hämmer. Sie wissen schon was ich meine. Da steht drauf “darf nicht in die Umwelt gelangen”. Tut es ja auch nicht, geht ja durchs Klo und ist dann weg. So was gehört verboten! DAS würde der Umwelt helfen.

Fünftens: Und wo wir schon mal beim Haushalt sind. Desinfektionsmittel gehören ins Krankenhaus und nicht in private Hände. Mittlerweile weiß auch jeder, dass diese Chemikalien die Resistenzen gegen Keime sogar noch befördern. Oder ist das bei Ihnen noch nicht angekommen? Also weg damit, DAS würde der Umwelt helfen.

Sechstens: Erklären Sie mir mal, was Pflanzenschutzmittel, die in der Landwirtschaft schon lange verboten sind, in Fassadenfarben zu suchen haben? Terbutryn zum Beispiel. Beim nächsten Regen landen die in der Kanalisation und machen Probleme im Klärwerk. Und natürlich auch in der Umwelt. Die Gesetzgebung so zu ändern, dass das nicht mehr vorkommt, DAS würde der Umwelt helfen.

Siebtens: Und dann der Medikamenteneinsatz. Warum werden Arzneimittel nicht auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft, bevor sie zugelassen werden? Machen Sie mit anderen Chemikalien doch auch so. Ich will keine Betablocker im Trinkwasser. Sich darum zu kümmern, DAS würde der Umwelt helfen.

Achtens: Was ist jetzt eigentlich mit den Plastiktüten und anderem Plastikmüll? Der liegt nicht nur in Böschungen, sondern fliegt auch auf die Äcker. Und im Bio-Müll ist er auch drin und macht ihn unbrauchbar für eine Kreislaufwirtschaft. Wer will denn schon mit Plastik düngen? Der Verbraucher ist doch sicherlich gerne bereit, für umweltfreundliche und recycelbare Verpackungen  mehr zu zahlen. Und es wäre auch nicht mehr so viel Öl in unserer Nahrung. Dafür sollten Sie sich engagieren, DAS würde der Umwelt helfen.

Sie sehen, ich habe viele Ideen, wie Sie wirklich was für die Umwelt tun könnten. Das bringt wahrscheinlich mehr, als ständig nur einen Berufszweig zum Buhmann der Nation zu machen.

Wenn Sie noch mehr gute Vorschläge brauchen, immer wieder gerne. Für den Anfang soll es reichen.

Sie sollten übrigens bald damit anfangen. Solange Sie noch Ministerin sind…

Ihr Bauer Willi

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93 Kommentare

    • bauerhans sagt

      das problem ist aber doch,dass die nachfrage nicht da ist!
      discounter bieten ja billig-bio aus dem ausland an,haben aber auch nur begrenzten absatz.

  1. Walter Parthon sagt

    Weil Bundesumweltministerin Barbara Hendricks in den letzten Monaten bei diversen Themen massiv gegen die Landwirtschaft und zuletzt auch gegen das Bundesagrarministerium geschossen hat, legt die Junge Union der SPD-Frau den Rücktritt nahe.

    Letzten Ausschlag für diese Forderung der JU gab Hendricks offene Unterstützung für TTIP-Gegner. Nach Informationen der Jugendabteilung der CDU soll die Ministerin TTIP-Gegnern einen sechsstelligen Betrag aus Steuergeldern überwiesen haben. “Mit diesem Vorgehen hat sich die Ministerin über den Koalitionsvertrag hinweggesetzt und die Bemühungen der Bundesregierung für ein Zustandekommen des Freihandelsabkommens untergraben”, kritisieren Paul Ziemiak, Bundesvorsitzender der Jungen Union Deutschlands, und Nicolas Sölter, Vorsitzender der JU Bundeskommission Wirtschaft, Arbeit und Sozialsysteme.

    „Es ist nicht das erste Mal, dass Bundesministerin Hendricks versucht, sich über Ressortzuständigkeiten, Koalitionsverträge und Geschäftsordnungen hinwegzusetzten. Dieses Mal hat sie den Bogen jedoch überspannt.
    Mit ihrem Vorgehen hat sie die Bemühungen der Bundesregierung, die Bürger von diesem für Deutschland wichtigen Freihandelsabkommen zu überzeugen, sabotiert und der Lächerlichkeit preisgegeben. Der Schaden für die Glaubwürdigkeit der Bundesregierung bei künftigen internationalen Verhandlungen ist beträchtlich”, erklärten Ziemiak und Sölter.

    Topagrar.com – Lesen Sie mehr auf: http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Junge-Union-fordert-Ruecktritt-von-Bundesumweltministerin-Hendricks-4615655.html

    • Stadtmensch sagt

      Komm schon – hör auf zu hetzen!

      “Aus dem Umweltministerium hieß es weiter, der Förderantrag sei im Oktober 2013 bewilligt worden – und damit vor dem Amtsantritt von Hendricks. In der alten Bundesregierung war der heutige Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) Chef des Umweltressorts.”

      Die Junge Union geriert sich mal wieder als “treuer Vasall” des US-Neokolonialismus. Der bekanntermaßen zur Durchsetzung seiner Interessen
      weder vor dem Sturz demokratisch gewählter Regierungen noch vor gezieltem “Aushungern” durch Boykott oder den Einsatz der “Leitwährung” als Finanzwaffe zurückschreckt. “Fuck the EU” – Schon vergessen?

      • Walter Parthon sagt

        @ Stadtmensch “Komm schon – hör auf zu hetzen!”
        gefällt dir wohl nicht?, wenn aus einer Fachzeitung ein Artikel von der Arbeit der Barbara Hendricks berichtet wird, sollst die anderen Artikel auch lesen.

        Aber gegen einen ganzen Berufstand (Landwirte) zu Hetzen ist für dich wohl in Ordnung

        TTIP-Gegner staatlich finanziert?
        Was Barbara Hendricks so finanziert: So soll das Bundesumweltministerium dem Deutschen Naturschutzring laut der Wirtschaftswoche mehr als 100.000 Euro für Aktivitäten gegen das Freihandelsabkommen gezahlt haben. Der Naturschutzring ist der Dachverband der deutschen Natur-, Umwelt- und Tierschutzverbände. Er bekam von 2013 bis 2015 insgesamt 105.350 Euro für Aktivitäten gegen das geplante Abkommen.
        Macht aber fast gar nichts. Denn Hendricks steht damit nicht allein. So sollen „Friends of the Earth Europe“ allein im vergangenen Jahr 813.720 Euro von der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission erhalten haben.
        Man fragt sich, welche Logik dahinter steht. Politik darf ja gegen TTIP sein. Aber sich dafür auszusprechen, um sich anschließend selbst zu torpedieren, das ist dann doch etwas seltsam…

        • Stadtmensch sagt

          @Walter
          Wie gesagt: die Förderung war vom Amtsvorgänger Altmaier bewilligt worden. Ansonsten ist TopAgrar eine von vielen Stimmen des DBV:

          “Der Deutsche Bauernverband hat in Deutschland “[…] fast ein Medienmonopol. Fast alle Landwirtschaftszeitungen werden direkt oder indirekt vom Bauernverband herausgegeben oder verlegt…”
          https://de.wikipedia.org/wiki/Agrarpublizistik

          So lange wir noch die Möglichkeit haben, “Demokratie zu spielen” bekommt eben jede Interessengruppe die gleiche staatliche Förderung, sich Gehör zu verschaffen. Nennt sich plurale Gesellschaft.

          >>Man fragt sich, welche Logik dahinter steht
          Machtpolitik. Erst Jahre später wird man offen legen, worum es heute
          in der Politik eigentlich wirklich geht. Da spielen ein paar Salsa-Tanzende Protestler keine Rolle…

          Ich kenne einige Maschinen- und Anlagenbauer, die haben wirklich Probleme, weil sie z.B. mit Russland oder Iran keine Geschäfte machen können. Da ist unsere “Schutzmacht” vor:
          http://www.zeit.de/2014/44/financial-warfare-sanktionen-russland

          Ich glaube jedenfalls nicht dran, dass man “uns” mit TTIP wirtschaftlich unterstützen will.

  2. bauerhans sagt

    bauer willi,hattest du deine überlegungen eigentlich frau hendricks oder ihrem ministerium zukommen lassen??

  3. bauerhans sagt

    frau hendricks tut doch was,nämlich die “bösen bauern” in ihre schranken weisen,damit die sozialdemokratische partei nicht noch weiter abrutscht (siehe berlin)

  4. Friedrich sagt

    Mein lieber Crux. Wir sollten lieber Vorschläge machen , so deine Aussage. Wunderbar ! Wie willst du beratungsresistenten Leuten mit Sachargumenten kommen , die sie nicht verstehen wollen. Da geht es doch um Ideologie, Besserwissertun und Vernichtung von Existenzen. Das ist so gewollt !! Man will doch die Umweltwerte zu Lasten der Landwirtschaft dahingehend ändern , daß die Automobilindustrie mehr Luft hat. Die Intern. Konzerne erpressen doch die Politiker mit Arbeitsplätzen. Ohne Subventionen für neue Produktionsstandorte hier in Deutschland sind die doch im Ausland. Schau doch mal das EEG an . Wer zahlt , die kleinen Leute und Betriebe. So wird unser Mittelstand fertiggemacht. Meinen Betrieb kostet das EEG 10.000 Euro/Jahr und der teuere Diesel zu den anderen EU-Ländern nochmal 10.000 Euro. Mit diesen Beträgen subventioniere ich doch die Großkonzerne mit meinem kleinen Betrieb. Die Internationalisierung bringt den Mittelstand in Deutschland um. Die Struktur auf dem Lande wird so zusammenbrechen. Ein weiter so , darf es nicht geben !! Mit dieser Politik werden unsere beiden Regierungsparteien untergehen.

    • Das Problem liegt doch auch bei den Landwirten. Wie laut schrie denn der Bauerverband auf, als der Stichtag näherrückte, dass die Förderung von Biogasanlagen nach 20 Jahren ausläuft? Und wer muss es zahlen? Letztlich diejenigen, die sich keine Biogasanlage geleistet haben. So ist es auch mit TTIP. Die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft ist einer der größten Agrarexporteure. Da kann man nicht nach Freihandel schreien und zugleich andere vermeintlich aussperren.

      Nur ein kleiner Hinweis: Die NGOs sind ebenso inkonsequent. Aber über sie lästern hilft auch nicht weiter. Man sollte sich nicht an schlechten Vorbildern messen.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Eine Frage hätte ich dazu,
        waren bei den Protesten gegen TTIP und Ceta am letzten Wochenende nur Landwirte?

        In Hamburg sollen es 65.000 gewesen sein.

        Sie als Mann mit dem geübten Weitblick, können mir sicher weiterhelfen.

    • W. Eden sagt

      Völlig Richtig. Ludwig Erhard (Wirtschaftswunder mit sozialen Marktwirtschaft und Wohlstand für alle) würde sich im Grabe umdrehen. Die heutige Politik (und zwar alle Volksparteien) sind Handlanger einer neoliberalen Politik (Gewinne privatisieren und Verlust sozialisieren oder wenige aber reelle Gewinner (Konzerne) vs. vieler Verlierer (Volk). Das Tagesgeschäft besteht aus Nebelkerzen, um die wahre Richtung zu vertuschen. Das Volk soll als Konsument funktionieren ohne Ecken und Kanten. Brot und Spiele funkionierte bereits bei den Römer. Billiges Essen in Überfluß, Fußball WM und Doof-Tv als Eltern der Zukunft.

  5. Friedrich sagt

    Bravo Willi ! Der Hundekot muß mit Nachweis entsorgt werden. 20% der Hundehalter müßen jedes Jahr kontrolliert werden. Auch müßen in die Abwasserrohre der Wohnungen spezielle Abscheider installiert werden , um den Entsorgungsmissbrauch von Medikamenten oder Chemikalien zu unterbinden. Auch hier 20% Kontrolle bei den Wohnungen. Für Tierhaltung jeglicher Art muß ein Sachkundenachweis vorliegen. Die Hundsteuer muß kontrolliert werden , denn viele Hunde sind nicht angemeldet. Für jedes Auto muß eine Unterstell-/Garage da sein. In den Schulen muß Ernährungs- und Kochunterricht verbindlich für alle Schüler stattfinden. Die Autos in Deutschland müßen um 30% reduziert werden. Für alle, die weniger als 3 km zwischen Wohnung und Arbeitsstätte haben , gilt ein Fahrverbot. Dies ist natürlich ein Horrorschreiben, aber so werden wir als Landwirte behandelt !! Bei aller Kritik sollte sich das ein jeder mal vorstellen, wenn es ihn betreffen würde ?

    • bauerhans sagt

      “Der Hundekot muß mit Nachweis entsorgt werden”

      ich hab ne fläche neben dem hundeplatz,die rundum vollgesch…en ist,
      aber wegen gülle gibts schonmal ne anzeige mit video und falschen behauptungen.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Ach bauerhans,
        sei doch dankbar über den billigen Dung, bei uns Scheißen manche Hunde in schwarze Kunstofftüten. 🙁 🙁

  6. Ich verstehe diesen Kommentar von Willi als reine Ablenkung. Natürlich gibt es auch in anderen Bereichen viel zu tun. Die Bauern sollten aber lieber vor der eigenen Türe kehren. Und hier passiert leider viel zu wenig. Beispiel Düngeverordnung: Statt über “unflexible und nicht praxisgerechte Vorschläge” zu lamentieren, sollten die angeblichen Experten aus der Praxis konstruktive Vorschläge machen, die auch tatsächlich etwas bewegen und zumindest den Empfehlungen halbwegs neutraler Wissenschaftler gerecht werden. Stattdessen wieder einmal nur Gejammer, Selbstmitleid und Ablenkung… 🙁

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Mein lieber Qrux,

      Landwirte sind die Experten, auch die halbwegs neutraler Wissenschaftler werden angehört,
      nur Menschen die vermeintlich meinen, sie können Landwirtschaft besser, beschimpfen Bauern und beklagen, dass man ihnen nicht die Aufmerksamkeit schenkt.

      • 1. Ich glaube nicht, dass alle Landwirte Experten sind. Im Gegenteil. Es gibt enorme Unterschiede.
        2. Es gibt auch unter den Landwirten schwarze Schafe, die sich nicht an die Spielregeln halten.

        Hinsichtlich der beiden Punkte sollten sich diejenigen Landwirte, die vorbildlich handeln bewusst sein, dass die angesprochenen Gruppen ihre Fehler auf seinem bzw. ihrem Rücken austragen.

        • Leider hast du recht.
          Wäre es dann aber nicht besser, gegen die schwarzen Schafe vorzugehen anstatt alle über einen Kamm zu scheren?
          Ich meine, wenn VW Mist baut wird ja auch nicht BMW und Mercedes in Frage gestellt.

            • Angst, eher weniger. (sofern ich das beurteilen kann)
              Wenn man aber an entscheidenden Stellen mehr oder weniger ignoriert wird, zermürbt das irgendwann auch den motiviertesten Verbandsmitarbeiter.
              Alles menschlich. 🙂

            • Die Angst des Verbandes vor den eigenen Mitgliedern! Innerhalb der nächsten 25 Jahre wird mindestens die Hälfte der Mitglieder ihren Betrieb aufgegeben haben – oder deren Nachfolger.
              (OK – ich weiß auch nicht, ob ich dann noch lebe…)

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Zu 1.

          Wikipedia meint:
          Ein Experte (vom frz. expert, „sachkundig, erfahren“, zu lat. expertus „erfahren, kundig, erprobt“[1]), auch Fachmann/Fachfrau (Plural Fachleute), Fach- oder Sachkundiger oder Spezialist, ist eine Person, die über überdurchschnittlich umfangreiches Wissen auf einem Fachgebiet oder mehreren bestimmten Sacherschließungen oder über spezielle Fähigkeiten verfügt. Neben dem theoretischen Wissen kann eine kompetente Anwendung desselben, also praktisches Handlungswissen, für einen Experten kennzeichnend sein.

          Da haben sie sicher Recht, dass nicht alle die einen Acker erben, Experten sind.
          Landwirte die eine Ausbildung genossen haben und erfolgreich Landwirtschaft betreiben, verstehen ihr Handwerk genau so gut, wie der Elektrikergeselle und den lässt man auch die Stromkabel verdrahten.

          2. Es wird auch bei Rot über die Ampel gefahren, obwohl dies strafbar ist.

          Ich selbst halte mich auch nicht immer an die Spielregeln, ich bringe in den Reben seit über 20 Jahren den Pflanzenschutz mit einem Tunnel aus, folglich bin ich in diesem Fall vorbildlich. Ich weigere mich jedoch, sinnlos 90Euro für eine sinnlose Geräteprüfung hin zulegen. Sollte dies mal beanstandet werden, dann nehme ich die Obstbaugebläsespritze, da ist die Plakette dran.

    • Rene Herrmann sagt

      Herr Crux,
      Sie wissen aber schon das “Dünger” Geld kostet?
      Pflanzenschutz ist auch nicht grade billig…
      Der Staat dreht schon und er dreht noch weiter an der Schraube vom Dünger und Planzenschutz.

      • Leider kostet die Gülle bzw. der Mist in vielen Regionen nichts bzw. Landwirte müssen dafür bezahlen, dass dieser eigentlich wertvolle Dünger entsorgt wird. Und insbesondere in diesen Regionen gibt es Probleme. Interessanterweise treten derartige Probleme nicht nur in den Veredlungsregionen auf, sondern auch in Süddeutschland.

        • Mark Ewig sagt

          Mecklenburg hat Probleme mit Gülle und Mist aus dem Emsland?
          In gewisser Weise schon, denn es gibt zu wenig.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Wo bekomme ich Stallmist von Rindern her, für den man noch Geld bekommt?

          Besonders waren die Adressen in Süddeutschland interessant?

          Bei Zufuhr frei Hof nehme ich auch Stallmist aus Norddeutschland. 🙂

  7. Lieber Bauer Willi, alle Punkte sind richtig und ich stimme voll zu. War der Satz: “Das bringt wahrscheinlich mehr, als ständig nur einen Berufszweig zum Buhmann der Nation zu machen.” wirklich notwendig ? Das sieht so aus, als würden die Bauern leugnen, dass es bei Pflanzenschutz-Rückständen in Boden und Trinkwasser, bei Nitrat im Trinkwasser, beim Antibiotikaaufwand, beim Bodenschutz keinen Handlungsbedarf gäbe. Die Ausrede “aber die Anderen mach auch….” funktioniert doch schon im Kindergarten nicht.

    • Mark Ewig sagt

      Gibt es natürliches Wasser ohne Nitrat?
      Hohe Nitratwerte im Grundwasser werden vermehrt in Naturschutzgebieten gemessen, dort ist der landwirtschaftliche Einfluss gleich Null. Städtische Brunnen werden aufgegeben, weil die Kanalisation in Deutschland so marode ist.

      Nachgewiesenes Antibiotika im Grundwasser stammt aus dem Humanbereich, siehe Untersuchung des Umweltbundesamtes.

      Richtig ist, dass es immer etwas zu verbessern gibt, auch in der Landwirtschaft.
      Nur die Landwirtschaft als alleiniges Problem für alles zu betiteln ist eben falsch und hat mittlerweile System.

      • Wortklaubereien bringen doch wirklich nichts. Sie haben doch sicher schon von STEIGENDEN Nitratwerten in manchen Trinkwasserversorgungen gehört. Ich habe auch vom Antibiotikaaufwand geschrieben, nicht von Antibiotika im Grundwasser. Erhöte Nitratwerte die von marden Kanalisationen kommen, lassen sich ziemlich sicher von solchen unterscheiden, die in gebieten mit konzentrierter Tierhaltung auftreten.

        • Mark Ewig sagt

          Steigende Nitratwerte im Trinkwasser?
          Sind mir nur von städtischen Brunnen bekannt, daher wird immer mehr unter den “verseuchten” landwirtschaftlichen Flächen das Trinkwasser entnommen und Stadtbrunnen geschlossen.

          Deutschland weit sinken die Nitratwerte im Grundwasser seit 25 Jahren,
          einzelne Brunnen weisen entgegen diesem Trend steigende Wert,
          zu meist an oder in Städten, Naturschutzgebieten.
          Sehr wenige unter landwirtschaftlichen Flächen und dann meist dort, wo “Expertinnen” wie Frau Hendricks Probleme geschaffen haben… Biogas, die Zauberformel um aus Landwirte Energiewirte zu machen (Renate Künast).

          Es lohnt sich ein Blick auf die Karten der Grundwassermessstellen, dort kann man recht gut erkennen, dass Tierhaltung und Nitratgehalte im Boden nicht korrelieren.
          In Niedersachsen gibt es auf den vieharmen Standorten der Geest höhere Nitratwerte als im Raum Vechta Cloppenburg.

          Und ja, man kann es unterscheiden, wenn man denn möchte.
          Anscheinend möchte die PR-Maschine das nicht.
          Die Sanierung der Kanalisation wird sehr teuer und das möchte man immer weiter hinausschieben.

    • Das ist aber eine seltsame Interpretation?! Stimmt es etwa nicht? Frau Hendrix benutzt permanent die Landwirtschaft, um von wahren Ursachen von Problemen abzulenken. Selbst für Naturkatastrophen wird die Landwirtschaft verantwortlich gemacht (Überschwemmungen durch Maisanbau). Sie springt auf den Zug auf, den NGO´s im Bunde mit gebührenfinanzierten Rundfunksendern losgeschickt haben. Deren Geschäftsmodel ist Angst. Und dafür ist jeder Phantomschmerz recht. Und ja, dagegen muss sich der Berufsstand wehren! Diese Frau mit ihrem unwürdigen, einzig der Verächtlichmachung der modernen Landwirtschaft dienendem Vokabular, ist unerträglich!

  8. Martin sagt

    Hallo Willi, bei dem Punkt: Güter auf die Schiene, musste ich herzhaft lachen. Auf welche Schiene? Die Bahn hat doch null Interesse, Güter zu befördern, was man schön sehen kann, wenn man mal Waggons bestellen möchte zur Holzverladung. Erstens muss man erstmal überhaupt ein Gleis finden, wo man noch verladen darf und zweitens ist es ein absolutes Glücksspiel, ob die, zu einem festen Termin bestellten, Waggons, überhaupt ankommen. Ich weiß nicht, ob das vielleicht etwas damit zu tun hat, dass die DB einer der größten LKW-Frächter Europas ist.

  9. Sabine sagt

    Ja, gute Punkte. Vor allem der ganze Verpackungskram. Es gab mal Zeiten da haben die Grünen gegen Umverpackungen, Einwegflaschen und “Mogelpacks” gewettert. Heute scheint man sich mit dem Erreichten abgefunden und schaut nicht mehr sooo genau hin.
    Erinnert ihr Euch noch als der LEH meinte, er würde Pleite gehen, wenn er die Umverpackungen und Plastikflaschen wieder zurücknehmen müsste?
    Jetzt sind die Plastiktüten an der Kasse zwar fast verschwunden, aber dafür wird Kaffee z.B. protionsweise in Mini-Plastik-Töpfchen verschweißt massenweise Verkauft. Weil die Geräte ja sooo chic sind.
    Da lacht sich gerade irgendwo ein Plastikproduzent auf dem Weg zur Bank scheckig.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Wenn ich jetzt selbst keine Salatgurken anpflanzen würde, würde ich die in Folie verschweißten BIO-Gurken kaufen, der Umwelt zuliebe, nur in einer Stofftasche nach Hause tragen. 🙂

      • rebecca sagt

        Das Bio-Gurken eingeschweißt werden, hat den ganz einfachen und nachvollziehbaren Grund dass sie damit von den normalen unterschieden werden. Und weil das Verkaufsvolumen von Bio Gurken geringer ist als von herkömmlichen werden um Verpackungsmaterial zu sparen halt die Bio Gurken eingeschweißt.

        Kann man erfahren wenn man einen Erzeuger fragt.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Vielen Dank für die Erläuterung,
          muss man für diesen Unsinn studiert haben, oder reicht da die Hauptschule?

          Warum sind Gurken aus dem konv. Anbau auch manchmal Vakumiert?
          Ist das Öko-Ware, die niemand für diesen Preis kaufen wollte?

          • rebecca sagt

            Warum andere Gurken manchmal vakuumiert sind weis ich nicht. Kleiner Tipp, wenn es einem wirklich interessiert einfach fragen.

            Und Unsinn.. Wenn Sie eine Lösung für das Problem haben, sollten Sie sie schnellstens präsentieren. Der Handel und die Umwelt werden Ihnen sicher danken.

          • Andreas Schmid sagt

            Die Gurken aus Spanien sind eingeschweißt. Damit sie im Kühl-LKW auf der Fahrt neben dem anderen kalten Gemüse nicht “erfrieren”(zu kalt haben). Biogurken in Plastikfolie ist wie geschälte Eier in Folie eingeschweißt. Nämlich Quatsch!!!

        • rebecca sagt

          Was hat das mit Bio Anbau zu tun? Die liefern ihre Gurken unverpackt. Das ist ein Problem des Handels weil die irgendwie an der Kasse ermitteln müssen ob es eine Bio oder normale Gurke ist.
          In Supermärkten müssen sie daher gekennzeichnet werden. Dafür gibts derzeit keine andere oder bessere Lösung.

          Ok, sie haben vermutlich Bauer Willi noch nicht gefragt.

    • Andreas Schmid sagt

      Eine Plastiktüte, die in D ordentlich entsorgt wird, ist 7 mal umweltfreundlicher wie eine Papiertüte. Wird sie wiederverwendet, ist sie unschlagbar. Zudem lassen wir in BW das Holz im Schwarzwald lieber verfaulen, als daraus Papiertüten zu machen.

      • bauerhans sagt

        ich hatte gerade einige lärchenstämme häckseln lassen,weil die laut förster unverkäuflich wären,sehr teure hackschnitzel!
        zukaufhackschnitzel sind deutlich preiswerter.

        • Sabine sagt

          Na die Lärche könnte doch der Anfang von einer netten Permakultur-Schwelle werden.
          Als Schwamm hat sich dieses Jahr mein Holzhächsel 100% bewährt. Keine Pfützen im Auslauf der Zwerge und jetzt bei Trockenheit rollen die Hennis meine Gehwege aus Holzhächsel auf, da gibt es noch genug Feuchtigkeit für Würmer und Co.
          Nur die Schnecken…. also ich hab nachgelesen 2 bis 3 Jahre braucht es wohl, bis genug Glüchwürmchen und andere Schneckenjäger sich auf einem Grundstück einfinden werden. Also weiterhin Salat aus Blumenpötten. 🙁

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