Jahr: 2023

Bio-“Papst”: Wir brauchen die neue Gentechnik

Der Link ist schon in der Überschrift bemerkenswert: Bio-“Papst” (!) in der “Evangelischen” Zeitung. Urs Niggli war lange Jahre der Leiter des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FIbL).  Er hat es sich mit der Bio-Branche etwas verdorben, als er die neuen Züchtungsmethoden für sinnvoll auch im Bio-Landbau hielt. https://www.evangelische-zeitung.de/bio-papst-niggli-brauchen-auch-gentechnik-fuer-welternaehrung Auch mit einem anderen Narrativ räumt er auf: Wir können mit Bio nicht die Welt ernähren und brauchen die konventionelle Landwirtschaft. https://www.diegruene.ch/artikel/politik-maerkte/bio-papst-urs-niggli-im-kreuzverhoer-ueber-pestizide-gentech-crisprcas-und-den-unruhestand-390820

Kennen Sie den “Böhmischen Asselfresser”? – Neue Arten entdeckt

Wer sucht, der findet. In der Steiermark hat sich jetzt ein Forscherteam aufgemacht, in den Wirtschaftswäldern die Arten zu bestimmen. Dabei passiert etwas sehr Erstaunliches: man findet neue Arten, darunter den Asselfresser und den Scherenspringer, ein Pseudo-Skorpion. https://steiermark.orf.at/stories/3228307/? Und was man auch noch nicht weiß: wieviel Zecken gibt es eigentlich https://www.krone.at/3107530? Die Experten kommen zu dem Ergebnis: wir wissen es nicht.  

Wenn die Welt verrückt spielt…

Heute ist Sonntag. Meine Frau und ich sind heute morgen nach Dresden aufgebrochen, wo ich am Donnerstag einen Vortrag halte. Wenn wir schon eine so weite Fahrt unternehmen, wollen wir uns diese Stadt, von denen viele Bekannte schon geschwärmt haben, einmal in Ruhe anschauen. Weil heute Sonntag ist, habe ich “im Angebot” eine Predigt von Jürgen Donhauser, die er heute in der Kirche halten wird. Ich bin der Meinung, dass diese Predigt auch für Nicht-Christen viel Nachdenkenswertes beinhaltet. Dauert etwa 8 Minuten, und die hat man am Sonntag hoffentlich “übrig”    

Was ist Glyphosat und was nicht. Eine fachliche Einordnung

Herr Vahlefeld von Kontrafunk hat ein Gespräch mit mir geführt. Es ging um die fachliche Einordnung von Glyphosat aus meiner Sicht als Landwirt. (Beginn etwa Minute 31:40, das Hochladen kann etwas dauern) https://kontrafunk.radio/de/sendung-nachhoeren/kultur-und-wissenschaft/leib-und-speise Ich würde mir wünschen, dass sich viele Mitbürger das Interview vorurteilsfrei anhören. Ja, ich weiß, das ist bei Glyphosat nicht einfach.

Kompetenzzentrum Rewe – und Landwirtschaft

Es ist schon vor einiger Zeit gegründet worden, aber bisher wenig bekannt: Das “Kompetenzzentrum Landwirtschaft”, in dem Rewe Personen aus Wissenschaft, Handel, Verarbeitern und Landwirtschaft an einen Tisch zusammenbringt. https://www.kompetenzzentrum-landwirtschaft.de Was sind die Ziele? Hier zitiere ich aus der Homepage: Auf Augenhöhe, mit neuen Partnerschaften und ohne Denkverbote: Mithilfe der gebündelten Expertise im Kompetenzzentrum Landwirtschaft wollen wir konkrete Verbesserungen für Landwirt:innen und Erzeuger:innen schaffen – und einen spürbaren Beitrag zu einer nachhaltigeren Agrarbranche leisten. Vom Reden ins Handeln kommen: Durch den Schulterschluss von der REWE Group und Agrarexpert:innen werden aus frischen Impulsen und innovativen Ideen konkrete, wegweisende Projekte und Produkte. Durch die Platzierung in REWE- und PENNY-Märkten werden diese für Verbraucher:innen erlebbar. Was uns dabei wichtig ist: Im Kompetenzzentrum Landwirtschaft geht es darum, die grundsätzlichen Ziele für die Transformation der Landwirtschaft mit konkreten Projekten zu unterstützen, dabei können Best Practice Beispiele als Blaupause für Maßnahmen dienen. Wir wollen nicht alles neu erfinden oder auf den Kopf stellen. Mein erster Eindruck: Ein weiterer Arbeitskreis, der in diesem Fall dazu dient, sich das Mäntelchen des fairen und …

Weniger Insekten – durch früheres Frühjahr

Eine weitere Studie, die einen weiteren Grund für den Rückgang von Insekten herausgefunden hat: das Frühjahr, dass immer früher beginnt und so den Entwicklungszyklus vieler Tiere, also auch der Insekten beeinflusst. https://www.sueddeutsche.de/wissen/tiere-klimawandel-weniger-insekten-bei-fruehem-fruehlingserwachen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-231107-99-853317 Hier ein Textauszug: “Die Klimaerwärmung trägt wahrscheinlich zum Teil über diesen Pfad zum dramatischen Insektenrückgang bei”, schreibt das Forschungsteam aus Süddeutschland im Fachjournal “Communications Biology”. Die Ursache liegt demnach im Zusammenspiel: Schlüpfen pflanzenfressende Insektenlarven deutlich vor dem Blattaustrieb, drohen sie zu verhungern. Schlüpfen sie aber weit danach, kann die Nahrungsqualität merklich schlechter sein, weil frische Blättchen am verdaulichsten und proteinreichsten sind und häufig die wenigsten Schutzstoffe enthalten. Eine weitere mögliche Erklärung sei, dass sich bei früherem Ergrünen die Baumkronen eher schließen und den Bewuchs darunter beschatten – mit niedrigeren Temperaturen dort als Folge. Für andere Landschaftsarten wie Wiesen, Äcker und Siedlungen waren die Ergebnisse dem Team zufolge weniger eindeutig.”

Özdemir: “Ich habe es ja schon immer gewusst”

Erst relativ spät kam heute mittag die Presseinformation des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Ablehnung des Kommissionsvorschlages SUR  (Die rote Markierung stammt von mir)   Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,   anlässlich der gestrigen Entscheidung des EU-Parlaments, den Vorschlag der Kommission für eine EU-Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) abzulehnen, hat sich Bundesminister Cem Özdemir wie folgt geäußert: „Die fehlende Bereitschaft, weiter an einem Kompromiss zu arbeiten, bedauere ich sehr. Für die EU wären gemeinsame Regeln richtig und wichtig gewesen, denn sie hätten endlich gleiche Wettbewerbsbedingungen für Landwirtinnen und Landwirte in der EU geschaffen. Grundsätzlich waren und sind die Ziele richtig, nämlich den Einsatz von Pestiziden deutlich zu reduzieren, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen, Artenvielfalt und Umwelt und damit auch langfristige Ernährungssicherheit zu erhalten. Der Kommissionsvorschlag zur SUR, das gehört zur Wahrheit dazu, war von Anfang an schlecht gemacht, das habe ich immer betont und deshalb auch immer wieder Änderungen angemahnt und vorgeschlagen. Der jeweiligen Situation in den einzelnen Mitgliedstaaten und den bereits erreichten Fortschritten vor Ort wurden in der …

Was ist das Gegenteil von “Künstlicher Intelligenz” (KI) ?

Die Frage klingt erst einmal merkwürdig. Tatsache ist, dass es keine künstliche Intelligenz gibt, da der Begriff “Intelligenz” kognitive Fähigkeiten voraussetzt, ein Problem zu erkennen und zu lösen. https://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenz Beim Lösen von Problemen kann uns KI helfen, ein Problem als solches zu erkennen setzt – so zumindest meine persönliche  Meinung – ein Bewusstsein voraus. Doch noch mal zu meiner Frage: ist das Gegenteil von “künstlicher Intelligenz” etwa “natürliche Dummheit”? Was halten Sie an KI nützlich und wo sehen Sie sie kritisch? Besteht in der Anwendung eventuell eine Gefahr? Oder geht es Ihnen wie mir, der nicht überblicken kann, was KI alles kann?  

Eine bemerkenswerte Buch-Rezension…

Die “Junge Welt” ist eine überregionale, marxistische Tageszeitung und hat eine Buchrezension geschrieben, die mich überrascht hat. Unter der Rubrik: “Politisches Buch” https://www.jungewelt.de/artikel/463029.agrarpolitik-und-konsum-wie-das-essen-entsteht.html? Nur eine kleine Korrektur: das mit dem Biobauern stimmt nicht.